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soll. Wer dieser reinen Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit nicht zu nahe trefen will, der belaffe dem Feuergeber deffen Bigarre zum Anbrennen der eigenen in der Hand.
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Eine heitere Szene spielte fich vorgestern Abend an der Petrifirche ab. Eine nach Hunderten zählende Menge hatte fich dort eingefunden, um Beuge einer Liebesaffaire zu werden. Fünf Arbeiterinnen einer Arbeitsstube" hatten nämlich vor einigen Tagen durch ein Inserat in einem Lokalblatt den Wunsch zu erkennen gegeben, die Bekanntschaft von ebenso viel Herren zu machen und Reflektanten aufgefordert, fich am Donnerstag 7 Uhr mit einem weißen Taschentuch in der and an der Betrifirche einzufinden. Ganze Schaaren funger Männer hatten denn auch in der Erwartung eines Ulfes der Aufforderung entsprochen, andere Neugierige waren gefolgt und bald war der Platz derartig gefüllt, daß Schugleute requirirt werden mußten, um die Baffage frei zu balten. Die An ftifterinnen der ganzen Sache ließen sich nicht blicken, einige unschuldige Damen aber, die beim Baffiren der Stelle zufällig das Taschentuch zogen, wurden sofort Gegenstand lebhafter Huldigungen, die um so komischer wirkten, als die Betreffenden nicht wußten, wie fte zu der Ehre" tamen. Bei dem guten Humor der Berliner ging die Sache über den uit nicht Humor der Berliner ging die Sache über den ult nicht binaus, aber erst nach längerer Beit leerte fich allmälig der Blaz.
Die Arbeiterschußgesetz. Kommission des Reichstages hielt gestern Vormittags 11 Uhr ihre erste Sigung ab, an welcher der Staatssekretair Minister des Innern v. Bötticher als Regierungsvertreter theilnahm. Es handelte fich zunächst darum, fich über die Art und Weise zu verständigen, nach welcher die vorliegende Materie zur Verhandlung tommen follte, worauf die Majorität folgendes beschloß: Die sämmt lichen vorliegenden Anträge sollen in drei Gruppen zur Ver handlung gebracht werden und zwar zunächst die Anträge der Sozialdemokra en auf Einführung einer neuen D ganisation aur Ueberwachung und Ausführung der auf die Arbeiterschußgefeggebung bezüglichen Bestimmungen( Arbeitsämter 2c.), dann die den verschiedenen Anträgen gemeinschaftlichen Punkte, als Frauen und Kinderarbeit, Nachtarbeit, Sonntagsarbeit, und Marimalarbeitstag, und dann als dritte Gruppe wieder die Anträge der Sozialdemokraten bes. der Buchthausarbeit, Fabritordnungen, Lehrlingswesen, Trucksystem 2c. Diese Eintheilung wurde vom Vorstande damit motivirt, daß das Material über das Ergebnis der Eingänge über die Sonntags arbeit noch nicht vorliege, ebenso seien die Antworten, welche auf die seitens der Reichsregierung veranlaßten Umfragen be süglich des Umfanges und der schädlichen Wirkung der Frauen arbeit eingegangen find, noch nicht drudfertig. Man will also erst die betreffenden, in Vorbereitung befindlichen Mittheilun gen abwarten, bevor man in die Debatte über die genannten Fragen eintritt. Seitens des Regierungskommissars wurde auf Anfrage erklärt, daß Umfragen über die Wirkungen der Rin berarbeit nicht stattgefunden haben. Die Umfragen betreffs Der Frauenarbeit find veranlagt worden durch Vorkommnisse im Regierungsbezirk Düsseldorf , we Erscheinungen zu Tage ge treten find, welche eine schwere Schädigung der Gesundheit und fittlichen Verhältnisse in der weiblichen Fabrikbevölkerung befürchten laffen. Die nächste Sigung findet am Montag statt.
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Die Sozialdemokraten werden im Reichstage einen Belegentwurf einbringen, demzufolge die Reichstagswahlen nur an Sonntagen stattfinden dürfen, und die Stimmen in gleichmäßigen von der Regierung zu lieferden Kouverts abgegeben werden sollen.
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-Dem Reichstage wird vom Bundesrath ein Garantiegefet zugeben, wonach Deutschland in Gemeinschaft mit Defterreich Ungarn, Frankreich , Großbritannien , Italien und Rußland fich verpflichten soll zu gemeinsamer und solidarischer Garantie dafür, daß zur Verzinsung der letzten egyptischen Anleihe von 9 Millonen Pfund Sterling die dafür von der egyptischen Regierung an erster Stelle bestimmten Einkünfte in der Höhe von 315 000 Pfund Sterling auch wirklich ver.
wandt werden.
Lokales.
er. Der Mörder Schunicht stand, wie wir an anderer Stelle ausführlich berichten, gestern vor Gericht, er erhielt für feine Unthat seine Strafe. Damit wäre die Sache eigentlich für uns abgethan, ein schauerliches Verbrechen hat seine Sühne gefunden. Es liegt nicht in unserer Abficht, uns noch detaillirter über jene Vorgänge in der Gneisenaustraße auszu lafen, wie es bereits von den Gerichtsberichterstattern geschieht, auf einen Buntt müffen wir jedoch hier noch einmal zurüd tommen. Für uns ist es außerordentlich intereffant gewesen, u beobachten, wie man das politische ,, Glaubensbekenntniß" des Angeschuldigten als Material gegen" denselben zu formus liren bestrebt war. Der Angeklagte sollte zugeben, daß er Sosialdemokrat sei. Angenommen, der Mörder hätte seine Bugehörigkeit zu der sozialdemokratischen Partei zugegeben, wäre dadurch bewiesen worden? Etwa, daß alle Sozialde rotraten Mörder find, die fich mit Frauen in unlautere Berhältnisse einlaffen, um einige Mait au rauben, oder daß in den Lehren der Sozialdemokraten etwa eine Auf forderung zu folcher Handlungsweise enthalten sei? Das wird Doch tein vernünftiger Menich glauben, wenn er sich nicht gerade in den Köhlerglauben verrannt hat, daß die Sozial Demofraten ,, theilen" wollen oder auf dem Standpunkt des Allens muß verrungen it werden" stehen, und daß ihnen bierzu fein Mittel zu schlecht ist. Was hat eine politische Bar tet mit einem Menschen zu thun, der aus irgend einer Beranlaffung ein Kriminal. Verbrechen begeht? hat man jemals einen adligen Hochstapler, der die bösartigsten Schwindeleien begeht, vor Gericht nach seiner Anhängerschaft u einer politischen Partei gefragt, forscht man bei Verbrechein aus Finanzkreisen, die sich der blutigften, verwegenften Grünbungen und anderer Kleinigkeiten schuldig machten, ob fie in lonservativem, deutsch freifinnigen oder vielleicht national liberalem Sinne gehandelt haben? In unserer Praxis find uns derartige Fälle noch nicht vorgekommen, es wäre aber doch möglich, daß fie existiren, und sollte das nicht sein, so wünschenswerth, daß in Bulunft Jeder, nimmt, fich zunächst
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glaubwürdiger Weise über seine politischen An fichten außläßt. Vielleicht würde da ein recht sonder bares Material zu Tage gefördert werden. Nun liegt aber hier der Fall so, daß der Mörder Schunicht seine Bugehörigkeit zur fozialdemokratischen Partei direkt ableugnet. Ge hörte er wirklich zur Sozialdemokratie, so hätte er wahrhaftig leinen Grund gehabt, das nicht einzugestehen, und ein Mann, der mit großer Seelenruhe mit seiner Geliebten zuerst zu Abend ist, dann einige Lieder aus dem Gesangbuch liest und Schließlich seine Geliebte in seinen Fäusten erwürgt und das Alles, ohne eine Miene zu verziehen, zugiebt, der hätte, wenn es der Wahrheit entsprochen hätte, denn doch wohl aus seiner Eigenschaft als Sozialdemokrat fein Geheimniß zu machen brauchen. boffentlich seine Sache leinenfalls. Außerdem aber fehlte dem Berbrecher dutchaus nicht die nöthige Intelligens, um zu bes
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fehr genan und treffend zu erwidern, daß Held, den er ein mal in einer Versammlung gehört hatte, fein Sozial
war.
j. Der Kellner Kreuzberger, der bekanntlich in Duder stadt( Hannover ) ermittelt worden ist, wird, wie aus guter Quelle verlautet, behufs Konfrontation mit dem Zuchthäusler Kowaleti nach Berlin übergeführt worden. Jest wird fich nun herausstellen, inwieweit leẞterer in seiner Aussage bezüglich des von ihm behaupteten Alibi die Wahrheit gesagt hat. Seine Vernehmung ist für den Gang der Untersuchung von entschei dender Wichtigkeit und von ihr dürfte es abhängen, ob gegen Kowalsti die Anklage wegen Mordes resp. Todschlages erhoben werden kann oder nicht.
Der Restaurateur P. aus M. in Mecklenburg, welcher vor einigen Tagen unter Beihilfe des hier verhafteten Agenten R. zwei Kellnerinnen von hier entführte und nach ihrer Be freiung flüchtig wurde, ist gestern in seinem Wohnort ergriffen und verhaftet worden.
Einem hiesigen praktischen Arzte in der Koppenstraße wurde am 5. d. Mts. in den Abendstunden ein runde" Sophas fpregel mit Goldrahmen, auf deffen oberer Kante fich zwei männliche Figuren befinden, aus dem Wartezimmer gestohlen. Der That verdächtigt wird eine unbekannte Frauensperson im Alter von ca. 40 Jahren, die zur angegebenen Beit auf dem Treppenflur gefehen worden ist.
Bezüglich des Markthallen- Verkehrs theilte Stadtver ordneter Hoffmann in der legten Sigung des hiesigen Gaft wirthvereins u. A. mit, daß auf der Stadtbahn die Waaren zur großen Bentral- Martthalle nur Nachts transpolirt werden würden und daß in der Neuen Friedrichstraße der Großverlauf ( Auktion) früb von 5 bis 7 Uhr, der Detailverlauf aber in fämmtlichen Markthallen von früh 7 bis 1 Uhr Mittags, sowie nach 4 Uhr Nachmittags stattfinden soll, während von 1-4 Uhr die Reinigung vorgenommen werden soll. Der Fruchtmarkt wird mit Rücksicht auf die Schifffahrt ausschließlich in der Dorotheenstraße, der Blumenverkehr in der Lindenstraße und später der Fischgroßhandel in der Holzmarktstraße abgehalten werden. Versuchsweise sollen auch Auftionen im Kleinen stattfinden. Der Verein, welcher wünschte, daß auch für die Einführung des Handels mit Bilzen Sorge getragen werde, be Schloß, behufs Verkaufs der Waaren nach Gewicht bei der zu ständigen Behörde vorstellig zu werden.
Nichte an Diphtherie . Anfangs Juli erkrankte das 4 Jahre alte Töchterchen an einer Gebirnentzündung, der es erlag. Jm Monat darauf verschied die Schwester der Frau im Wochenbett und wenige Wochen darauf starb auch deren Kind, welches deren Tod veranlaßte. Der achte Trauerfall betraf den der Mutter des Mannes, welcher vor 8 Tagen erfolgte. ist
g. Nach§ 53 des Unfallversicherungsgesetes jeder zur Anzeige gelangte Unfall, durch welchen eine verficherte Berfon getödtet ist oder eine Körperverlegung erlitten hat, die voraussichtlich den Tod oder eine Erwerbsunfähigkeit von mehr als dreizehn Wochen zur Folge hat, von der Ortspolizeibes hörde sobald wie möglich einer Untersuchung zu unterstehen, burch welche die Art des Unfalls, die Bahl der verunglückten Personen ic. festzustellen find. In Bezug auf diese Bestim mung ist soeben höheren Drts darauf aufmerksam gemacht worden, daß den Angehörigen auch nicht tödtlich verlegter Ber fonen, sobald dieselben zur Heilung und Verpflegung in Kran tenhäusern untergebracht sind, für diese Beit die gleichen Ansprüche, wie den Hinterbliebenen getödteter Personen zustehen. f. In der Erpressungsaffaire des Journalisten Bergschmidt haben in diesen Tagen wieder mehrfache Beugen vernehmungen stattgefunden. Unter Andern ist ein namhafter Bankier vom Untersuchungsrichter vernommen worden, nachdem festgestellt worden, daß derselbe fich ebenfalls von Bergschmidt hatte dern lassen. Das Gerücht, daß auch mehrere Reporter in ben schmußigen Handel verwickelt sind, beruht auf Erfindung
Gerichts- Zeitung.
Der Naubmord in der Gneisenaustraße. Der Raub mord in der Gneisenaustraße, der im vergangenen Sommer die Bewohner der Hauptstadt in hohe Aufregung verfette, zumal er lebhaft an die Verbrechen von Thürolf und Dickhoff erine nerte, gelangte heute zur Kognition des tönigl. Land- Schwur Gerichts Berlin 1. Bei einem in der Gneisenaustraße 19, 3 Treppen wohnenden Fräulein Bergemann fungirte die 34 Jahre alte verebelichte Johanna Weber, geborene Pieper, als Köchin. Der Mann der Weber befand sich schon seit längerer Beit im Irrenhause. An einem Sonnabend des Jahres 1884 ging Frau Weber über den Belle- Alliance- Plaß. Eine Bank, Die in jenen anmuthigen Bartanlagen stand, lub freundlich zum Sigen ein. Frau Weber nahm einen Augenblid Blaz. Sehr bald gefellte sich ein Mann zu ihr, der ein Gespräch mit ihr anknüpfte. Er erzählte ihr, daß seine Frau fich schon seit mehreren Jahren in der Frrenanstalt zu Dalldorf befinde. Frau Weber erzählte ihm sehr bald dasselbe von ihrem Mann und das beiderseitige Unglüd trug wohl dazu bei, daß fie schnell befreundet wurden. Der Mann, der sich als Tischler Schulz vors stellte, besuchte die Weber wöchentlich mehrere Male und es entspann fich fofort zwischen Beiden ein ganz intimes Ver hältniß. Im Frühjahr 1885 machte die Weber dem Schulz das Geständniß, daß das zwischen ihnen bestehende Liebesverhält niß nicht ohne Folgen geblieben sei. Dieses Vorkommniß war dem Schulz unangenehm. Es war ihm außerdem bekannt, daß die Weber im Beftz von Geldmitteln, und da er gänzlic mittellos und längere Zeit ohne Arbeit war, so faßte er den Entschluß, in einem günftigen Moment die Weber zu ermorden und zu berauben. Im Monat Mai verreiste das Fräulein Bergemann und ließ die Weber allein in der Wohnung zurüd. Dem Schulz war dies bekannt. Als er fich am 19. Mat Nach mittags gegen 6 Uhr wiederum zu der Weber begab, beschloß er, seinen teuflischen Plan auszuführen. Er trant zunächst mit der Weber Kaffee. Alsdann liebkofte er dieselbe in zärtlichster Weise. Hierauf holte die Weber aus der Vorrathstammer Fleisch, Bouletten, Brot, Butter und einige Flaschen Bier. In der gemüthlichsten Weise aßen Beide Abendbrot. Nachdem auch dies geschehen war, faßte Schulz die Weber plößlich mit beiden Händen an den Hals und drückte sie mit voller Kraft derartig auf den Rebllopf, Daß fie sehr bald die Befinnung vere Ior. Wie der Unhold erzählte, machte die Weber wohl einige schwache Versuche der Gegenwehr und gab einige quietende Töne" von fich, nach wenigen Minuten war fie jedoch eine Leiche. Der größeren Sicherheit halber würgte er aber sein Opfer noch mit einem loſe daliegenden Schürzenband, legte die Ermordete alsdann angekleidet in ihr Bett, deckte die Bettdecke über die felbe, so daß von dem Verbrechen nichts mehr zu sehen war. Alsdann durchwühlte er die Wohnung, er fand von werthvollen Sachen jedoch nur ein der Weber gehöriges Sparlaffen
Einbruch. In der Nacht vom 10. zum 11. Dezember versuchten Diebe durch Einbruch in die Kistenfabrik von Köpsell u. Neumann, Wallstr. 3. u. 4, einzubringen, da jedoch die Kellerthüre Widerstand leistete und ein in der Fabrik befindlicher Hund großen Lärm machte, so mußten die Langfinger unverrichteter Sache wieder abziehen.
Die unbekannte Frauensperson, welche, wie wir vor einigen Tagen berichteten, vor etwa drei Wochen in der Woh nung eines bieftgen Bahnarztes unter dem Vorgeben, einen Bahn plombiren zu laffen, fich Eingang verschafft und aus derselben zwet goldene Ringe und ein seidenes Kachenes gestohlen hatte, ist gestern durch die Kriminalpolizei in der Person der unter fittenpolizeilicher Kontrole stehenden, mehrfach bestraften unverehelichten B. ermittelt und verhaftet worden. Gleichzeitig unverehelichten B. ermittelt und verhaftet worden. Gleichzeitig wurde die Hehlerin des gestohlenen Gutes, eine ebenfalls be strafte Wittwe F., die früher unter fittenpolizeilicher Kontrole ftand, aur haft gebracht. Lettere hatte außer den oben bezeichbuch in Höhe von 108 M. und 75 M. baares Geld. Etwa neten Sachen noch folgende Gegenstände bei einem Pfandleiber in der Boyenstraße verfest: einen goldenen Trauting, gez. F. M., eine Wederuhr auf einer Bronzefigur, einen nadien Knaben barstellend, stehend, einen Herren Siegelring mit viereckigem Stein,( schwarz- weißer Dnig), einen goldenen Schlangenring und einen Bandring mit einem Simili- Brillanten. Diese Gegenstände, welche möglicherweise auch aus Diebstählen herrühren, find polizeilich mit Beschlag belegt worden.
j. Einem großartigen Schwindel, der an das Treiben gewiffer Stellenvermittler erinnert, ist neuerdings die Aufsichts. behörde auf die Spur gekommen. In der Louisenstadt lebt der angebliche Kaffirer N., welcher der Vordermann mehrerer berüchtigter Kravattenfabrikanten sein soll. N. befigt gleich zeitig ein start frequentirtes Heirathsvermittelungsinstitut, wegen beffen er auch schon mit der Polizei follidirt hat. Seine Opfer, welche massenhaft auf seine täglich inferirten Annonsen hineinfallen, plündert er in folgender Weise aus: Dem Geldbedürf figen wird, sobald er N's. Wohrung betreten hat, eröffnet, daß er die gewünschte Summe auch ohne besondere Sicherheit bestimmt bekommen wird, doch müffe er wenigstens mit seinen Möbeln für die Rüdzahlung haften. Der Nermfte geht na türlich mit Freuden auf diesen Handel ein, zumal von ihm nicht etwa ein Wechsel, sondern großmüthig nur ein Schuldnach sechs Monaten fchein, zahlbar ganz nach Belieben
urtheilen, was eigentlich ein Sozialdemokrat ist, denn er wußte fich Herr N. einen Vorschuß, oft über 20 M., gegen einfache
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die übrigens ein Die Verhandlung, hat Berliner Sitten geschichte enthüüte, Anhaltepunkte darüber ergeben, daß die irgend welchem Die That des
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drei Stunden verweilte der Mörder nach geschehener Mordthat noch in der Wohnung, um einestheils seinen Raub zu ver größern und anderntheils, um einen von ihm an die Weber gerichteten Brief zu finden, von dem er mit Recht befürchtete, er fönne an ihm zum Verräther werden. Alle diese Bemühun gen des Mörders waren jedoch vergeblich. Die Nacht war längst hereingebrochen, mit vollem Silberglanze drang der Mond in die Stätte des Verbrechens, da schlich der Mörder noch immer in jenen Räumen umber. Endlich gab er bas Suchen auf und besann fich, in welcher Weise er am besten unbemerkt entschlüpfen könne. Da fiel fiel sein Blick auf ein Vogelbauer, in dem ein prächtiger KanarienEr nahm an, vogel fauerte. der Mord fönnte erst nach mehreren Tagen entdeckt werden und befürchtete, tönnte der Kanarienvogel inzwischen verhungern. Er gab daher dem Vogel frisches Waffer, einige Stuce Buder und eine reichliche Zahl Brotfrümchen. Alsdann musch er fich in aller Ruhe die Hände und schlich davon. Sein Gewissen muß ihn jedoch beunruhigt haben, denn schon am folgenden Morgen begab er fich in einen rem Hause Gneisenaustr. 19 gegenüber belegenen Restaurationsfeller, um ein Glas Bier hier zu trinken, in Wirklichkeit aber, um zu erfahren, ob das Verbrechen schon ruchbar geworden. Da dies nicht der Fall war, so ging er nach dem Askanischen Platz und beauftagie dort einen Dienstmann, ihm den auf dem Sparfaffenbuch stehen den Betrag von 108 Mt. in der in der Klosterstraße belegenen Hauptlaffe zu holen. Als der Dienstmann ihm das Geld nach dem in der Königgräßer und Anhaltstraßen Ecke belegenen Restaurations teller gebracht und er demselben eine Mail und ein Glas Bier gegeben hatte, begab er fich nach Hause. Kehren wir nun zu der Stätte des Verbrechens zurüd. Am 20. Mai fiel es den Bewohnern des Hauses Gneisenauftr. 19 auf, daß fie die Weber nicht gesehen. Am 21. Mai endlich be nachrichtigten fie von ihren Wahrnehmungen die Polizei, diese ließ die Wohnung durch einen Schloffer öffnen. Die in die Woh nung Eintretenden fanden dieselbe menschenleer. Sie unter suchten schließlich das ordnungsmäßig gemachte Bett der Weber, und fanden in diesem die Weber vollständig angekleidet als Leiche vor. Beim Aufheben des Bettes fiel ein mit Blut ges tränkter Lappen zur Erde. Außer einigen rohen Flecken am Halse waren weitere Verlegungen an der Ermordeten, die einen Knebel im Munde hatte, nicht zu konstatiren. Auf dem Tische lag ein aufgefchlagenes Gesangbuch. Es wurde festgestellt, daß die Ermarbete fich seit drei Monaten in gesegneten Umständen daß Tod befand. Im Weiteren konstatirten die Aerzte, bag betanden mittelst Erdroffelung eingetreten und ein Selbstmord vollständig ausgeschloffen, war. Man wußte wohl, daß die Ermordete mit einem fremden Manne ein Liebesverhältniß hatte, im Weiteren fand man einen mit H. Schulz" unterschriebenen, vom 2. Jan. 1885 batirten, an die Ermordele gerichteten Brief, im Uebrigen fehlte aber von dem Mörder jebe Spur. Die Kriminalpolizei, die alle Hebel in Bewegung septe, um den Thäter zu eruiren, sette auf Ergreifung desselben eine hohe Belohe nung aus und Ite ben erwähnten Brief mittelst Kliché vervielfältigen und ihn in sämmtlichen Berliner Beitungen abbruden. Faft schien es, als sollte dies unerhörte Verbrechen ungefühnt bleiben, da endlich im Juli 1885 ge Langte an einen hiesigen Rechtsanwalt von einem Tischler
Quittung als erste Binsen- Rate" aushändigen. Darauf gehen die Opfer, welche die paar Mait noch in der Tasche haben, um so bereitwilliger ein, als fie in dieser Rate" eine Art Garantie dafür erbliden, daß fie das Geld bestimmt erhalten werden. Sie bekommen aber von der gewünschten Summe nie- einen Pfennig zu sehen. Der Geldvermittler", dem es thatsächlich nur auf diese, Rate" anfam, läßt sich meisters nicht einmal in der Wohnung des Geldsuchenden sehen, um dort wenigftens zum Schein die Möbel zu toriren. Solche Schwindler, die nur auf das Elend und das Unglück der Geldbedürftigen spe tuliren, giebt es hier sehr viele, doch dürfte diesem gemeinge fährlichen Treiben, das für die betheiligten Gauner recht er. hebliche Summen abwirft und gar nicht genug gebrandmarkt werden kann, fehr bald ein Biel gefeßt werden, denn das Strafverfahren wegen Betruges ist bereits im Gange. Die Frau des bei der R. Schrecklicher Todesfall. Badetfahrtgesellschaft angestellten Witted stürzte fich am Donnerstag Bormittag aus ihrer in der fünften Etage,
Mörders gewesen find. Nur eins scheint uns noch bemerkens werth. Der Herr Kriminal Kommiffarius Weien, der die Vor untersuchung leitete, versuchte von dem Verurtheilten dadurch Geständniß zu erhalten, daß er ihm vorhielt, wenn er Sozialdemokrat fei, müffe er auch so viel Ehrgefühl befizen, um seine That einzugestehen. Die Kriminalbeamten müffen also wissen, daß durch einen Appell an das Ehrgefühl der Sozialdemokraten immer ein Geständniß zu erlangen ist, und Diese thun Recht daran, fich offen zu dem zu befennen, was Re wirklich begehen, denn file haben fich ihrer Thaten nicht au Feuerbrüderschaft. Aus dem tollen" Jahre stammt eine Einrichtung, welche die preußische Verfassung vom 5. Des Jember 1848 fliegreich überbauert hat. Es ist dies das Feuer geben auf der Straße. Standesunterschiede werden hierbei nicht gemacht, Jeder giebt gern das Verlangte. Auf diesem Gebiete des Boltslebens herrscht die größte Brüderlichkeit, Bleichheit und Freiheit. Viele Raucher machen fich aber auch Diefen Hochgenuß manchmal recht schwer. Der Eine nimmt Die Bigarre ohne Weiteres aus der Hand des Andern und bobrt feinen Glimmstengel unbarmherzig in dieselbe hinein;
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Wollinerstraße 3, belegenen Wohnung auf das Straßenpflaster berunter und blieb mit zerschmetterten Gliedmaßen todt liegen. Die unglückliche Frau hat die That in einem Anfall von Tief finn vollführt, an welchem fie feit einiger Zeit leidet. Bum Glud hinterläßt diefelbe feine Kinder.
g. Von herben Schidsalsschlägen ist eine in der Ritter firaße wohnende Familie im Laufe dieses Jahres betroffen worden. Dieselbe hatte während dieser Beit nicht weniger als 8 Todesfälle in ihrem Familien bezw. Verwandtenkreise zu beklagen. Im Februar starb die Mutter der Frau an Alters.
ein Bwetter diüdt seine Bigarre so eng an, daß er ungeachtet schwäche. Wenige Wochen darauf traf die Nachricht ein, daß allen Biebenst in Feuer bekommt. Diese Feuerbrüderlichkeit ihr in England wohnender Bruder an einem längeren Lungenförmlich gewordene Bigarre nochmals in Brand gesteckt werden
leiben erlegen sei. Im April starb der Vater des Mannes an einem Herzfa lage und noch in demselben Monat seine