von 40 bis 50 Millionen Thaler minder zweckentsprechend wäre, als eine Verdoppelung der Flotte.(Beifall links.) Abg. Graf Holstein: Unsere(der Konservativen) wohl- wollende Stellung zur Vorlage versteht sich von selbst. Aber die verlangte Summe ist eine so außerordentlich hohe und die Zeit, große Summen zu bewilligen, eine so ungünstige, daß man sich zweimal bedenken sollte, bevor man Ja sagt, und ich erwarte von der Prüfung in einer Kommission (von 21 Milgliedern) die nöihtae Aufklärung, um freudigen Herzens meine Bewilligung aussprechen zu können. Als Laie in Handelt- und Milttärkragen beschränke ich mich auf folgende Bemerkungen. Für den Erwerb des Hektars unter dem Titel Grunderwerb" werden 4700 M- festgestellt, eine gewaltig hohe Summe, die ich ja meinen engeren Landsleuten, die aus dem Befitz threS Eigenthums gesetzt werden, gern gönne, aber fie scheint mir doch zu hoch gegriffen. Beffer ist es freilich, fie im Anschlag zu hoch zu greifen, als daß der hinkende Bote mit Nachforderungen hinter herl'olgt. Titel 4(Hafen-, Quaianlagen, Schleusen) ist sehr kurz gefaßt, und ei ist uns nicht ein Profil deS Kanals vorgelegt worden. Bei Wittenbergen , da, wo der Kanal die Eider verlaffen soll, ist eine kleine Schleuse vorge- sehen. Ich frage nun: soll diese Schleuse die ganze Eider ab- sperren, soll das eine Art Meeresgrund werden und soll die Eider vielleicht zur Spülung und Speisung des Kanals west- wärtS abgeleitet werden oder nicht? Darüber kann jedenfalls ein Zweifel nach den uns vorgelegten Schadenrechnungen nicht bestellen, daß der Weg durch den Kanal für die Schiffe vor- theilhafter ist, als um Skagen , und daß demselben dämm auch der Vorzug gegeben werden wird. Als Holsteiner hätte ich zunächst keine Veranlassung, daS Projekt mit freund« lichem Auze anzusehen. Unzweifelhaft wird dasselbe die Löhne bei uns in die Höhe treiben und uns einen großen Haufen fremder Arbeiter und Vagabonden zuiühren. DaS letztere ist um so bedauerlicher, als wir eben erst unsere Provinz durch VerpflegungSstattoncn und Arbeitskolonien von dieser Pest ge- säubert baden. Für die Landwirthschast wird auch noch die Konkurrenz in Betracht kommen, die derselben durch die ver- mehrte Zufuhr ausländischen Getreides erwachsen wird. Ich meine, die beste Begründung für daS uns jetzt vorgelegte Pro- jekt liegt in der Statistik der Unfälle, welche die Schifitahrt bei dir Paffage um Skagen zu verzeichnen hat. Diese That- sacke wird einen großen Theil der Schiffe veranlassen, Schutz gegin diese Gefahr zu suchen und fie zu der Paffage durch den Kanal veranlassen. Allerding» wird die Benutzung desselben abhängig sein von der Gestaltung des Gebührentarifs. Vor einem Gefrieren des Kanals habe ich keine Angst; wir haben selten so harte Winter, und tritt ein solcher ein, so ruht die Echifffahrt überdaupt. Der wichtigste Gcfichtspunkt ist für mich, was für einen Werth das Kanalprojekt für die Marine hat. Es wird mir schwer, gegen die von Herrn Brömel angeführte Autorstät aufzutreten; doch bin ich der Anficht, daß die Kraft unserer Marine durch den Kanal verdoppelt werden wird. Nach der Fertig- stellung desselben wird jede feindliche Flotte genöthigt sein, mit doppelter Kraft sowohl in der Nord- wie in der Ostsee aufzutreten. Jedenfalls erwarten wir gerade über diesen Punkt in der Kommisfion eine eingehende Belehrung. Staatssekretär v. Boetticher: Ich habe Anlaß ge« habt, mich zu wundern über den Standpunkt, den der Herr Abg. Brömel in seiner Rede vertreten hat. Im Eingange seiner Ausfühmnaen nannte er die Vorlage eine solche, welche auf die Sympathien aller Theile dieses Hauses rechnen könne, und ich glaubte nach diesem Vordersatz zu der Annahme be> rechtigt zu sein, daß nunmehr auch die G-Ünde von ihm ent- wickelt werden würden, welche der Vorlage daS Wort reden. Zu meinem Erstaunen hat nun der Herr Abg. Brömel alleS Mögliche an Gründen heroorgesuckt, was der Vorlage etwa entgegengehalten werden könnte. Nun find diese Motive, in nahezu gleichem Wortlaut, wie fie Ihnen vorliegen, den ver« bünd-ten Regierungen mttaetbeilt worden, und der Bundes- rath hat beschlossen, diese Motive dem Reichstage vorzulegen. JmKreise der verbündeten Regierungen find allerdings auch einige Zweifel über den Werth oder Unwerth der Vorlage geäußert wor« den. aber in dem Umfange, wie das hier von Seiten des Herrn Abg. Brömel geschehen ist, find keineswegs Monita gegen die Motive gezogen worden. Der Abg. Brömel hat an mehreren Stellen seiner Ausführungen in sedr geschickter Weise, wie ich ihm zugeben will, fich auf die Autorität des Herrn Abg. Grafen Moltke bezogen. Ich möchte nun wünschen, daß dieses Bestreben, ver Autorität des Abg. v. Mottle ,u folgen, bei dem Herrn Abg. Brömel ein noch viel intenfivereS wird(Sehr richtig! rechts), und wrnn das ouch auf anderen Gebieten einträte, dann würde wahr- schetnlich Herr Brömel sehr bald aufhören, die Reihen der frei« finnigen Partei zu zieren(Oh! oh! links; sehr wahr! rechts.) Was aber diese Bemerkungen des Herrn Abg. Grafen Moltke vom Jahre 1873 anlangt, so habe ich dazu folgendes zu be« merken: Der Standpunkt, den der Herr Graf Moltke im Jahre 1873 einnahm, war für die damaligen Verhältnisse, namentlich für die damalige Entwickelung unserer Marine, ein durchaus erklärlicher und begreiflicher. Der Abg. Graf Moltke stand damals bei der geringen Ausdehnung, welche unsere Wehrkraft zur See hatte, auf dem Standpunkt, daß er sagte, wenn wir einmal 50 Millionen Thaler dazu aufwenden wollen, um den verschiedenen Thetlen unserer Flotte die Möglichkeit einer Ver. eintgung zu geben, so halte ich es für nützlicher, zunächst De Ulchtizall«» i>e Lereke. Kucke man emal tom Kucker rut," säh' de dicke Schlietersche tau ehren Mann, wat en Kräuer hindern Huye war,wer da an' ebörscht kömmet!" No wer fall dat woll wieder sien, wie en paar Katzows," antwöre Schlieter,disie Halwerstätter Fleischer de säuert grade, als wenn dat Pund Peerefleisch en Trier kostet de Nachtigall un de Lereke is et." Dit waren nemlich twei Halberstädtische Fleischergesellen, de eine de heet Lereke un den andern de word ewwerall de Nachtigall'enennt, weil hei sau unbennig scheene singen könne, de harren Kälwer hindern Huye kofft un teeren nu Abends noch emal bie Vadder Schlietern in un wollen en Happen eeten. Loop emal Herrn," sähe de Kräuer tau et Määken,un raupe mal en Schulten un en Cantor, de wollen use Nach- tigall deren mal singen hören." Et duere ok nich lange, done kam de ganze Honoration uten Dörpe tausammen, und willdessen dat de beiden Fleischer en betten ordentlich watt eaetten un edrunken harren, un de Huusknecht harre de Peere besorgt, war de grote Stuwe vull Bueren un ok Fruhenslühe, denn wie ek'eseggt hewe, de eine Fleischer könne unbennig raar singen. Wie hei awer fertig war mit Eeten, da daat hei gar nich sau, als wenn hei Lust harre, de Buuren'en Willen tau dauen. No wat en richtiger Sanger rs, de will sick p woll immer erst en betten nödigen laaten, un wie ehne nu de Kräuer tauredcn dat, hei solle doch mal en lütchen Sang taum Besten gewen, meine hei:I eck hewwesuch schon sau ofte wat vor'esungen un Du hast deck noch mch ein mal wat merken laaten, nich en kleinen Schluck hast De spendiert, eck hewew meck immer blot de Kehle drocken esungen, wenn eck wenigstens könne mal unse Zeche quitt singen, diese Summe dazu zu verwenden, um die Wehr« krakt selbst zu vermehren und unsere Flotte auf einen höheren Elat zu bringen. Damals habe es ihm geschienen, als sei der Staat nicht berechtigt solche Ausgaben zu machen, und habe er geglaubt, daß es besser sei, solche Summen lieber für die Flotre zu verwenden. Wenn der Kanal, wie ihn Herr Dahlström projektire, in kleinen Dimensionen ausgeführt wird, so würde er ohne Zweifel recht nützlich und auch militärischer« seits eine solche Verbindung ganz erwünscht sein. Meine Herren, Sie sehen also hieraus, daß der Herr Abg. Graf Moltke nicht mehr auf dem streng ablehnenden Etandpuntte, den er im Jahre 1873 der damaligen Anregung gegenüber ein» genommen hat, geblreben ist. Die Regierung hat nach wie vor seit dem Jahre 1873 auf dem StanSpunkt gestanden, daß eS ein erstrebenSwerthes Ziel sei, die Ostsee und die Nordsee durch einen Kanal zu verbinden, und in keinem Moment hat man aufgehört, an dieses Projekt zu denken. Nun vermißt der Herr Abg. Brömel in den Motiven der Vorlage eine Berech- nung darüber, welche Kosten die Erhaltung deS Kanals verur« sachr und welche Einnahmen derselbe liefern wird. Ja, die Unterhaliungskoften, die können wir allenfalls mit einiger Stcherhett überschläglich berechnen und können nach den Er« fahrungen, die wir bei anderen Kanälen gemacht haben, sagen: es wird ein Bedarf von so und so viel erforderlich sein, um den Kanal zu erhalten. Ganz unberechenbar aber find meines Erach« tcns die Einnahmen, welche von dem Betrieb des Kanals zu erwarten find. Denn das kommt ganz darauf an, wie wir den Tarif gestalten, und eS kommt, selbst wenn wir den weisesten Tarif, den wir zu machen im Stande find, gemacht haben, ganz darauf an, in welchem Maße fich die Frequenz des Kanals gestalten wird. Es liegen uns Aeußerungen aus älterer Zeit vor; beispielsweise aus dem Jahre 1871 von Seiten der Nettesten der Kaufmannschaft in Danzig , welche dies n Kanal als ein sehr dringliches und förderliches Unternehmen bezeichnen. Es liegt unS auS neuerer Zeit die außer ordenilich zustimmende Acußerung der Handelskammer in Kiel vor. Der Herr Abgeordnete Biömel hat selber zugegeben, daß die Ver» tretung veS Handelsstandes in Hamburg fich sehr sympathisch über das Kanalprojett geäußert hat. Das genügte für unS, um unS zu sagen: wir thun hier nicht etwas dem Handel Schädliches» sondern wir unternehmen etwas dem Handel Nützliches, und eS war nicht nöthig, zum Ueberfluß auch noch die übrigen Handelsvorstände an den Ostseeplätzen zu hören. Was nun die Frachtfrage anbelangt, bei der fich der Herr Abgeordnete auch ausi die Autorität des Harn Abgeordneten Grafen von Moltke berufen hat, so bedauere ich, sowohl dem Herrn Abgeordneten Brömel als dem Herrn Abgeordneten Grafen v. Moltke gegenüber die Zablen, die der lctziere angeführt hat, als nicht richtig bezeichnen zu müssen. ES find genaue Aufzeichnungen gem. acht worden über die Tage, an welchen der bereits vorhandene schleswig.hol « steinische Kanal wegen FrosteS unbenutzbar für die Schissfahrt gewesen ist, und da hat fich herausgestellt für die letzten zehn Jahre, daß im Durchschnitt der Frost ein Hinderniß für die Schifffahrt nur gewesen ist an 35-40 Tagen, und daß das Maximum deS Hindernisses also in dem Jahre, in welchem am längsten die Schissfahrt bebindet war sechSztg Tage ausgemacht hat; während der Mehrzahl der Jahre, in denen die Passage beobachtet worden ist, ist fie gänzlich ftostfrei ge- wesen, ist das ganze Jahr hindurch der Kanal passsrbar ge« wesen. Es klang auch auS den Ausführungen des Vorredners die Klage durch, daß Lüdeck nicht genügend berücksichtigt sei. Ja, meine Herren, da bitte ich doch, fich mit der Betrachtung zu begnügen, daß, wenn wir in Kiel unseren großen Kriegs- Hafen haben, und wenn eS fich hier um die Herstellung einer für die Marine benutzbaren Wasserstraße nach der Nordkee handelt, wir unmöglich dazu übergehen können, nun den Kanal bei Lübeck münden zu lassen, daß vielmehr die Mündung an der Ostsee ganz nothwendigerweise in die Kieler Bucht verregt werden muß. Haben Sie über das Maß der Vortheile, welche von der Anlage zu erwarten find, Zweifel, bedürfen Sie in dieser Beziehung einer besseren Begründung, fie wird Ihnen in der Kommission gegeben werden. Aber gewinnen Sic die Ueberzeugung, daß diese Bortheile voll und ganz von dem Kanal zu erwarten find. dann, meine Herren, dürfen Sie fich auch nicht scheuen, daS Opfer zu bringen, welches Ihnen angesonnen wird. DieseS Opfer wird nicht allein dazu dienen, unseren Handel in beiden Meeren, in der Ostsee und in der Nordsee , zu heben, unserer Landwirthschast eine bequeme Verbindung, namentlich auS den östlichen Provinzen in die Jndustriebeckcn deS Westens zu bringen, sondern es wird uns vor Allem dazu dienen, unsere Wehrkraft zu mehren und uns ficher zu stellen gegen die Ge« fahren, die uns in einem Kriege zur See drohen können, denen zu begegnen wir für jetzt außer Stande find.(Bravo ! bg. Graf Behr: Auch ich stehe der Vorlage wohl« wollend gegenüber, kann aber auch nicht verhehlen, daß mir eine so kurze, knappe, so wenig ausreichende Begründung eines Gesetzentwurfs von ähnlicher Bedeutung kaum je vorgekommen ist.(Hört, hört! links.) Vom RegierungStisch wurde ange- führt, diese Begründung hätte ja den verbündeten Regierungen genügt, und daher müsse fie auch uns genügen; den logiscden Zusammenhang kann ich indeß nicht fassen.(Sehr richtig! links.) Auch bezüglich der Frage der Steigerung unserer Wehrkraft find die Motive sehr knapp ausgefallen; wett'st de watt eck will deck for unse Zeche eins singen." »Ja," sähe de Kräuerwenn De eins kannst, wat meck gefallt, denn sau will we quitt sien." No also gut! Hei fung an tau singen un sung de schönsten Arien, ut den Freischütz un Fra Diavolo un bie den Posttlio von Longemoh da klapp hei mit de Pietsche, dat war en blanken Staat, un de Bueren un de Buerfrauen reipen bravo, aber jedesmal, wenn hei Schlietern fraug:No ditt hat Deck doch'efallen?" schüddele de mit n Koppe un sähe:Ne, sau recht gesollt et meck nich"; denn sau'n ohler Buere is tach wie Hoosenledder, un de beiden Fleischer ehre Zeche war en Dahler un söß Groschen. Ach kumm doch, wei willt säueren!" sähe sien Kamerad. Ne Lereke, nu sing Du erst mal vellicht kannst Du eins, wat den Kräuer gefallen dei't." Lereke dat is sau en körten fetten saftigen fidelen Keerel, un hei fung nu eint und' et andere an tau singen un sau fett un sau saftig wie hei war, waren ok siene Lieder. De Mannslühe wollen seck vor Lachen in de Stuwe kullern un de Fruhenlühe fungen an tau quiken un leipen ruut butten blebben se awer stahn un hören ganz niepe tau. Et hulp aber ok wieder nischt, wennt ok en jeden ge- sollt, de Kräuer bleew dabie:ne sau recht gefällt et meck immer noch nich." Un wenn einer von Jüch meint, de Bueren harren sollen tausammeleggen, dat sei de Zeche vor de Nachtigall un de Lereke betaalen dehen no de mögge de richtigen dicken Buern hindern Huye kennen lehren de laat seck forn Drier en Lock in de Kneie bohren. Kort un gut de Nachtigall sung noch eint un dat andere un Lereke driwelliere:Wei mött foort" un opt letzt da krech et de andere ook dicke un sähe: vielleicht ist aber für eine ausführlichere Begründung gerabe dieser Seite der Vorlage die Kommisfion der geeignete 0-4. Nach der Begründung sollen von den 156 Millionen 51 tut die Herstellung des Kanals als eines Verkehrsweges verwende werden' diese 51 Millionen müssen doch jedenfalls auf dat Reich übernommen werden. Bleiben 105 Millionen, von diese» deckt Preußen 50, so daß an Kosten noch 55 Millionen ver­bleiben. Bei einem Tarif von 75 Pf. pro Registertonne soll« Sh die Einnahmen auf jährlich 4 200 000 M. belaufen; zu: nterhaltung werden rot. 2 Millionen gebraucht; bleibt est Einnahmelest von etwa 2200000 M. Deutschland würde also, wenn Preußen vorweg 50 Millionen übernimmt, g« kein schlechtes Geschäft machen, es würde neben der Oerzinsuitz noch einen kleinen Vorschuß profitiren. Allen diesen Bedenke» stellt fich aber die prinzipielle Frage entgegm: Verlangt Deutschlands Wehrkraft, verlangt die Steigerung der Leistung»« fähiakeit unserer Flotte die Herstellung des Kanals? Ist diil der Fall, dann können wir uns auch nicht bestnnen, eine Ai » läge in dieser Höhe zu machen, und zur möglichst gründliche« Prüfung dieser Frage beantrage ich die Niedersetzung ein» Kommisfion vn 23 Mitgliedern.(Beifall rechts.) Abg. Bamberger : Ich ergreife nur daS Wort, u« auf einige provozirende Bemerkungen und starke Ang iffe p erwidern, die der Staatssekretär v. Boetticher ohne jeoen An laß in dem ersten Theil seiner Rede gegen den Abg. Bröa« richtete. Ich glaube überhaupt, daß das Haus in der kurze« Zeil, daß Herr Brömel Mitglied desselben ist, Gelegenheit»« habt hat, zu erfahren, daß es wenig Mitglieder giebt, die fit so sachlich an ihren Gegenstand halten. Weshalb hat nun H« v. Boetticher so tief Verletzendes gegen die Art und Weit seines Vortrages gesagt? Die Heiren Minister find in r» letzten Zeit so sehr verwöhnt worden, daß fie auch nickt m# die geringste Kritik vertragen. Wenn Herr v. Boetticher W Abg. Brömel damit ad absurdum führen wollte, daß er sagt« Sie find ja anspruchsvoller, als die verbündeten Regierung« Sie verlangen mehr und bessere Gründe, so finde ich es niifi sehr vorfichtig, nicht sehr kollegialisch von dem Herrn Staat» sekretär, daß er seine Kollegen im Bundesrath in die Lage brinzl die richtige Antwort von uns darauf hören zu müssen. Wenn et) Abgeordneter fich auf eine ausführliche Rede einer solchen AutoritL wie Moltke, beruft und man ihm dann entgegenhält, daß er M Autorität Moltke's doch auch sonst folgen möchte, und glaubt damit eine gewichtige Thatsache aus der Welt zu schaffet) dann ist es sehr leicht, von der Ministerbank die Diskussio» zu führen. Graf Moltke ist heute leider nickt im Hause ei- schienen. Da er einer der gewissenhaftesten Abgeordneten ist so darf ich wenigstens daraus schließen, daß er seine Meinun» nicht verändert hat. Wenn Herr Biömel etwa eine Rede de» Herrn v. Boetticher aus früherer Zelt zitirt hätte, würde dar» Herr v. Boetticher vielleicht zur Antwort geben: Ja, mos Herr Brömel doch erst einmal Minister werden!? Das wo» doch wohl das Richtige nicht. Die Rede Moltkr'S steht cd«« als Autorität für uns da, und diese kann auf so einfache Wei» nicht auS der Welt geschafft werden. Ebenso steht eS mit d<« Anfichten der Marineverwaltung. Es wäre doch natürli» gewesen, unS zu erklären, wieio die Marine früher anbei» Anficht war und jetzt ihre Meinung geändert hat? 3» stehe mit Kollege Brömel auf demselben Staub punkte strenger Kritik, aber keineswegs unbedinger Ablehnuv» UnS Aelteren ist ja die Idee eines solchen Verbindung» Kanals nationaler Wunsch in snccmn et gangnin«* übergegangen; aber gerade deswegen find wir zu einer schar!» Prüfung berechtigt und verpflichtet, und es war nicht glückl» einer so sachlichen Rede gegenüber fich in so scharf absertig«» der Weise auszulassen. Ebenso auffällig war der plötzlitb Appell an die Verantwortlichkeit der Abgeordneten für t» Fall der Ablehnung. Solche Mittel werdm auch nur oiT wendet, wenn man seiner Sache nicht ganz sicher ist, und i man in mehr pathologischer Weise auf die Zuhö-e- will.(Verfall links.) Staatssekretär v. Boetticher: Ich habe am Eing meiner Rede nur meiner Verwunderung Ausdruck geg daß, während der Abg. Brömel vorweg feine Sympalhi« Vorlage betonte, er in seiner Rede eine Reihe formaler Grü aufführte, um Zweifel gegen die Vorlage wachzurufen. ST ich hierbei, wie es der Gang parlamentarischer Diskusston mit fich bringen kann, vielleicht bemerkt habe, daß er Autorität des Grafen Moltke auch sonst für fich gellen lofi» solle, so kann ich darin etwas tief Verletzendes nicht find«» Herr Bamberger ist auch seinerseits etwas zu weit gegang» in dem Bestreb« n. seinen Kollegen Brömel zu vertherdig-» wo er gar keiner Vertheidigung bedurste. Ich bin mir bewvsi auch meinerseits die Verhandlung rein sqchlich geführt f haben. Abg. Dr. Hammacher glaubt, daß die Frage W» reichend diskutirt ist, wie keine andere; kein Projekt ist nam«' lich in den Kreisen d r Interessenten so eingebend auch in d» technischen Detail» besprochen worden. Deshalb werde? nationalliberale Partei für die Vorlage stimmen, wenn v Kommijssonsderathung nicht große Bedenken ergebe. A!<» Preußen 50000000 M. zugebe und 50000000 M. als» militärischen Interesse aufgewendet zu betrachten seien, da» komme es nur darauf an. noch die Verzinsung für eil» 50 000000 M. herauSzuwirthschasten, also ein Reinerträge! von ca. 2 000000 M. Wenn sich der Schiffsverkehr auf d» Suezkanal in kurzer Zeit fast verzehnfacht habe, dann kör» watt, Eck seihe woll in, mit Deck is nischt malen, denn unse Zeche?" No twei Mal Rührei mit Spargel un twei ju< Duwen, jeden vier Flaschen Beier fünf kleine SchlS un twei Grote, un veier Cigarren un de Hamern vor 1 Peere, malt en Dahler un söß Gröschen." Sau no denn" säh de Nachttgall un tt» sienen Geldbüdel ruut, wat eigentlich von Natur ut; Tabacksbüüdel war un legge den oppen Disch un fung 1 den sau langsam nah den Tackte von sienen Gesang f* ander ta trecken, datt de blanke Dahlers taum Borsch? kamen un sung:Thue Dich auf Thue Dich auf n>» Beutelein, Der Wirth der will bezahlet sein!" No nich wahr?" säh heiditt Lied Deck?" un heilt den Kräuer dabie en Twei- Dd stück hen. Ja," sähe de ohle Schlieter, un lache un greep.« den Twei-Dahlerstückditt is en Lied, dat gefallt ine«!' No si'ste woll," sähe de Fleischer un stook sien% wedder bieeck wusste doch, dat Deck doch woll en� eins gefallen solle no denn sinn wei jo sau f quitt!" No watt denn?" reep de Kräuer ganz verdutt," watt denn? no watt denn?" No, eck hewwe Deck doch en Lied'esungen, wat 'efollen hat, eck meine, wei hett et uns doch woll> 'enaug weren laaten!" flfj Da) soeben jt Fernspre enger üb Angaben Einrichtr ein neue straße 3! d-n Fäll Vermittl über Un Von der neuerdin sämmilic schloffen Wischen Magdebi Zp diese nehmern haltende« werden. Vergütig Wat wolle de giezige Kräuer malen hei war% Anderen ? litt rtllfi» LiAßn fp? pfinf» rnnf nf un Sp ftotViP«<5CnufeUt sollen, un alle lachen sei ehne wat ut, un de beiden selten seck ov ebrn Fleischerwaben un raaseien nab Hat»?, cnutzur fetten seck op ehrn Fleischerwahen un raaseten nah H?% j?' statt hentau, dat de Kessenlinge runt umme flohen, tt" j Geschichte mot wahr sien, denn meck hat se Lereke vertellt un de lieht nich. A. ö- n-s« Roth die