wattauch für diesen Kanal eine bedeutende Steigerung deS Ver-kehrs in Aussicht genommen weiden, namentlich, da die Ge-Kühr, soweit fie in Ausficht genommen, nicht sehr erheblich ist.Gegenüber der Erklärung des Grafen Moltkc vom Jahre 1873,auf welche sich der Abg. Brömel stützte, berief stch der Staats-fekcetär v. Boetticher schon auf eine modifijirende Erklärungdes Herrn Feldmarschalls vom Jahre 1881. Redner kann alsZeuge der betreffenden Sitzung deS Vereins für Kanal« undFlufischiMhrt bestätigen, daß Graf Moltke damalsanerkannt hat, daß ein Kanal, der j«der»eit fahrbarsei, ein dringendes Bedürfniß sei, daß er nur Anstoß an derHöhe der Kosten nehme. Uebrigens bemerkte in derselbenSi?ung des Reichstages im' Jahre 1873, in welcher GrafMoltke fich gegen das Projekt des Nord-Ostseekanals aus-sprach, der fortschrittliche Abgeordnete Seelig, daß die An-nähme, der Kanal werde klimatischer Verhältniffe wegen wäh-rend 100 Tagen in Folge von Eissperre nicht pasfirbar sein,eine falsche sei. Auf Grund der meteorologischen Beobach-tungen, die er an der Kieler Bucht während 15 Jahren gemachthat, konstatirte Herr Seelig, daß dieselbe in stehen weiterengar nicht und in den übrigen Jahren im Maximum 38 Tagezugefroren war. Daraus geht jedenfalls hervor, daß die meteo-rologischen Bedenken nebensächlich find. Bei der großenhandelspolitischen und strategischen Bedeutung des Kanalsfind fie jedenfalls nicht ausschlaggebend. Redner erklärt fichebenfalls für eine kommissarische Bcrathung.Abg. Bios erklärte namens der Sozialdemokraten, daßfie ebenfalls eine kommiffarische Prüfung der Vorlage wün-schen, wenn fie auch im Allgemeinen geneigt seien, der Vor-lgge zuzustimmen. Dazu veranlassen fie namentlich dreiGründe: handelspolitische, Rücksichten auf die Besserung derlanvwirthschaftlichen Verhältniffe und der Umstand, daß dadurchdie ArdettSlostgkeit zum Theil beseitigt werde. Redner de-dauert, daß man den strategischen Charakter der Vorlage so inden Vordergrund gedrängt habe. Wenn die Summe für denKanal dewilligt sei, so sei damit die Sache für die Sozial-demokratcn abgeschlossen, fie würden fich nicht durch die Be-williaung zu anderen Bewilligungen, etwa zum Bau von neuenSchissen, drängen lassen. Speziell möchte er aber an dre ver-dündeten Regierungen die Aufforderung richten, bei der Ver«gebung der Arbeiten darauf zu sehen, daß nicht etwa die billig»1>en Arbeitskräfte: Italiener, Polen ic. herangezogen werden.Die Regierung könne fich schon erlauben, den UnternehmernVorschriften in Bezug aus die Arbeitszeit und den Arbeitslohnzu machen fie habe da eine gute Gelegenheit, ihr warmesHerz für die Arbeiter zu bewerten. Zu bedauern sei eS, daßdie Debatte diesen Punkt garnicht berührt habe. Hoffentlichbiet« die Kommisfionsberathung dazu noch Gelegenheit..» Staatssekretär von Boetticher: Die Bauausführungdes Kanals wird nicht vom Reiche geleitet werden können,weil dasselbe dazu nicht die erforderlichen Organe hat, sondernes besteh, die Abficht, die preußische Regierung zu ersuchen,die Ausführung zu übernehmen. Das Reich hat noch keineVeranlassung gehabt, fich über die vom Vonedner angeregteFrage schlüssig zu machen. Wir werden in der KommissionGelegenheit finden, diejenigen Erklärungen abzugeben, zu welchend!e Regierungen etwa noch wird veranlaßt werden können. Inder Hauptsache möchte ich aber glauben, daß es Sache derpreußischen Regierung sein wird, über die Modalitäten derAusfüh-.ura fich schlüsstg zu machen.Abg. W i n v t h o r st: Es ist mir aufgefallen, daß alleRedner fich für die Vorlage engagirt haben, obschon fie dieselbeals nicht genügend motivirt erachten. Sie erklären, der Vor-läge„sympathisch" gegenüberzustehen. WaS daS heißt,weiß ich nicht.(Heiterkeit.) Ich sage, zu einem Gesetze,dessen Begründung unS erst die Erklärungen in der Kom-misston bringen sollen: mm liqnet. Ich gebe zu, daßder Kanal an und für fich wünschenSwerth ist, aber das milt-tärische Bedürfniß desselben muß weiter aufgeklärt werden.Die Autorität Moltkes war und ist mir in dieser Beziehungvon außerordentlicher Bedeutung, die selbst unser Strategetammacher nicht abzuschwächen vermocht hat.(Heiterkeit.)ch bedaure, daß der Herr Feldmarfchall heute nicht im Hauseanwesend ist. jedenfalls müssen wir Alle» aufbieten, damiter den KommisfionSfitzungen beiwohne. Ich mache kein Hehldaraus, daß er in diesem Punkte für mich eine Autorität ist,wie kein zweiter. Eine weitere Frage der Kommisfion wirdsein:'ErIauben uns unsere Finanzen solche Ausgabe.,. Wohersollen wir das Geld für den Kanalbau nehmen i Ich bin leinFreund von Echuldenmachen. Dieser Punkt muß also ernst-lich erwogen werden. Vielleicht glaubt man schon, daß ausdem SpirituS so viel Geist kommen wird, daß Alles gedecktwerden kann.(Heiterkeit.) Die finanzielle Seite ist umso wichtiger, als wir den Kanal nicht unternehmenkönnen, wenn andere weit wichtigere Dinge zurückg--stellt werden müssen. Ich habe ferner den Wunsch, daßgenau erwogen wird, wie neben diesem Kanal die Kanalistrungin Deutschland überhaupt gefördert werden soll. Ich haltemehi ere andere Kanalbauten für so wichtig, daß, wenn dieselbenad Calendan Graecaa vertagt werden sollten, ich zur Aus«b-ung des Noid Ostseekanals jetzt noch nicht schreiten würde.de Komm'ssivn wird auch zu prüfen haben, ob die maritimenGesichtspunkte, die für das Kanalprojekt geltend gemacht wer-den, zusammenhangen mit der Entwickelung unserer maritimenVerhaltnrffe überhaupt, d e über den ursprünglichen Flotten-plan schon weit hinausgekommen find. Auch diese Seite derVorlage wstd erwogen werden müssen, der ich. wie demerkt,durchaus nicht„sympathisch" gegenüberstehe.(Heiterkeit.)Die Debatte wird geschlossen.Persönlich bemerkt der Abg. Dr. Hamm ach er, daß er£*ner der Strategie Erwähnung gethan habe.Die Vorlage wird an eine K o m m i s> i o n von 21 M i t-gliedern verwiesen.Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr.,0 Schluß 5 Ubr.(Zuckersteuergesetz.)Kokalr».Telephon-Leitungen ist nachdem neuesten&, mll F*!* strängten Verzeichniß der bei der Stadt-Fernsprech-Einr�tung Betheiligten wieder um ein Bedeutendesenger über d,e Refidenz gespannt worden. Nach den neuestenAngaben find jetzt rund 9000 Theilnehmer an die Fernsprech-Einrichtung angeschlossen. ,n Folge dessen auch am 1. Januar«IN neues Stadt-Fernsprechamt auf dem Giundstück HeUigegetst-M« 31 eröffnet werden mußte. An dasselbe find in allen4 bei denen dst direkte Verbindung mit dem resp.MW. j iveraunaunaen werden btlraam• st« bor ho.v der allgemeinender Berlinernoch nicht ausgestorben, zeigte stch wieder einmal am Mittwochbei den Bewohnern eines HauseS in der Rüdersdorferstraße.Einer hier wohnenden jungen Wittwe waren die beiden Kinder,Knaben von fünf und drei Jahren, seit längerer Zeit schwererkrankt und trotz aller Mühe und Pflege der armen Mutterder älteste Knabe jetzt gestorben. Die Mittel der allein aufihren Verdienst angewiesenen Frau waren durch die langenKrankbeitcn vollständig erschöpft und die unglückliche, durchden Tod auf das Höchste erregte Mutter befand stch in derverzweifelten Lage, ihren Webling nicht einmal beerdigen lassenzu können. Die Mitbewohner deS HauseS, von denen diearme Wittwe allgemein herzlich bedauert wurde, fanden schnellden richtigen AuSweg, indem fie unter fich eine Liste zirkulirenließen und darin eine Sammlung veranstalteten. Der Betrag,welcher die erforderlichen Beerdigungskosten weit überstieg,konnte der betrübten und durch diese edelmütige That ihrerHausgenossen tief gerührten Frau L. am Mittwoch übeneichtwerden, so daß die Beerdigung in würdiger Weise erfolgenR. Folgen der Eitelkeit. Frl. G.. eine in der Brunnen-straße wodnende Rentiere, welche zwar gern heirathen möchte,aber alle bishrigen Bewerber durch ihre Launenhaftigkeit ver-scheucht hat, desuchte am Donnerstag Abend ein Familienkränz-chen, in der Hoffnung, hier irgend eine neue Eroberung zumachen. DaS wirklich hübsche und anziehende Aeußere derDame führte ihr auch bald einen flotten Tänzer zu und daskoquette Fräulein that nun auch ihrerseits ihr Möglichstes, umdurch graziöses Tanzen aufzufallen und bei dieser Gelegenheitzugleich ihren durch enge Stiefeletten mit hohen Absätzen künst-lich verkleinerten Fuß zeigen zu können. Plötzlich, mttten imTanzen, brach die Dame, zum Schrecken der Anwesenden, zu-sammen und lag ohnmächtig zu den Füßen ihres Tänzers.Durch die übermäßig hohen Stiefelabsätze hatte fich Fräul. G.eine gefärliche, sehr schmerzhaste Verrenkung an den Fußgelenkenzugezogen und mußte sofort mMelst Droschke nach ihrer Woh-nuna geschafft und in lange dauernde ärztliche Behandlunggegeben weiden.Unfälle beim Pferdebahnbetrieb. Im Laufe deS Mo-nats November v. I. gelangten auf sämmtlicken Pferde Eisen-bahnlinien in Berlin 177 Zusammmstöße und Betriebsstörungenund 13 Unglücksfälle zur polizeilichen Kenntniß und Unter-suchung. Von den BettiebSstörungen wurden 2 durch.Zu«sammenstöße von Pserdebahnwaggons untereinander, III durchZusammenstöße von Pserdebahnwaggons mit Etraßenfuhrwerkund 61 durch andere Umstände veranlaßt. In Folye der Zu-sammenstöße wurden 115 Pferdebahnwaggons und 54 Straßen-fuhrwerke beschädigt. Herbeigeführt wurden die Zusammenstöße2 mal durch Verschulden von Pferdebahnkutschern, 56 mal durchVerschulden von Privatkutschern und 55 mal durch andere Um-Sände. Von den Unglücksfällen entstanden 3 beim Auf- oderbspringen am Hinterperron, 5 beim Auf- oder Ab«springen äm Vorderperron, 1 durch Fall vom Perron, 2durch Ueberfahren und 2 bei einzelnen Zusammenstößen.—Unter den Verunglückten befanden fich 10 Fahrgäste und 3andere Personen. Von den Unglücksfällen entstanden 1 durchVerschulden von BettiebSbeamten, 10 durch eigene Unvorsichtig.keit und 2 durch andere Umstände.Ei« Beamter der Kriminalpolizei hatte in Erfahrunggebracht, daß der vielfach wegen Diebstahls und Falschmünzeretvorbestrafte Tischler Jochheim, welcher zur Zeit eine zehnjäbrigeZuchthausstrafe wegen Falschmünzerei verbüßt, im Jahre 1381den größten Theil der von ihm gestohlenen Sachen bei seinemSchwager, einem in der Landwehrftraße wohnhaften DrechslerR, untergebracht habe. Bei einer bei Letzterem vorgenom«menen Durchsuchung wurden ein Regulator, 3 Stück Bettenund eine Geige gefunden und als gestohlenes Gut mtt Be-schlag belegt. Die Eigenthümer der Betten und des Regu-lator» find bereits ermittelt, während der Eigenthümer der Geigenoch gesucht wird. Letztere ist in einem schwarzen polirtenKasten verwahrt, in dem fich noch zwei Bogen mit weißenRoßhaaren befinden. R. wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlereiin Hast gmommen.In de« letzten Woche« wurden im Norden der Stadt,insbesondere in der Schönhauser Allee und den angrenzendenStraßen, mehrfache Einbrüche verübt. MetstentheiK wurdenKeller und Bodenräume gewaltsam erbrochen und ihres In-haltS beraubt. Am 8. d. M. gelang es der Kriminalpoltzei,die Einbrecher festzunehmen. Dieselben, zwei bereits vorbe-strafte Arbeiter Gebrüder Hirschfeld und ein Arbeiter M.,welche geständig find, Einbrüche in 13 Fällen verübt zu haben,wurden zur Hast gebracht.Beim Graben de« Fundament« auf dem Schulgrund-stück Prenzlauer Allee 227—228 fanden Arbeiter am 7. v. M.Knochen von einem etwa 2 Jahre alten Kinde, welche schonmorsch waren und zum Theil verfielen. Eine Anzahl derselben,sowie einige Stückchen verwester Leinewand, in welche muth-maßlich die Leiche eingewickelt gewesen, find gesammelt worden.Der Fundort war früher unbebautes Land; es erscheint daherdie Annahme nicht ausgeschlossen, daß der Fund mit einemVerbrechen zusammenhängt.Die lZlnfetztunge«, welche die Heirathsvermittlerin neuer Zeit erleiden mußten, haben fie sehr vorfichtig gemacht.Neuerdings find hiefige rechtskundige Personen von Heiraths-Vermittlern angegangen worden, Provistons- Reverse aufzufetzen,welche eventuell dem Gericht gegenüber ihren vollwichtigenWerth behaupten können. Unter Anderem ist darin der Passusenthalten, daß die Provifion auch dann zu zahlen ist, wenn dieBraut später daS von ihr angegebene Vermögen nicht voll be-fitzen sollte.Ueber die Lage der Untersuchungssache wider dendeS Mordes und Diebstahls beschuldigten HandlungsdienerHermann Kowalski hat eine hiefige Zettung in den letztenWochen wiederholt Nachrichten verbreitet, welche thatsächlichunrichtig und geeignet find, das lesende Publikum ine zuführen. So wurde behauptet, daß Kowalski fich eine« Ein-bruchS bezichtigt habe, um seinen Alibideweis zu unterstützen,daß die Aussagen der Zeugen, welche Kowalski rekognoLzirlhaben, fich widersprochen und durch die Angaben des in Du-derstadt vernommenen KellnerS Kreuzberger widerlegt würden,daß nach einem Kellner Schulze, der stch am Tage deS Mordesmit Kowalski und Kreuzberger umher getrieben habe, gesuchtwerde u. s. w. Alle diese Mtttheilungen find falsch. Die ge-richtliche Voruntersuchung ist übrigens dem Abschlüsse nahe,und dürften die Akten in den nächsten Tagen der StaatSan«waltschaft zur Entschließung über Erhebung der Anklage zuge«s�llt Zahlreiche Kollidiebftähle, durch welche die zum Ersatzverpflichteten Rollkutscher sehr hart betroffen worden find,wurden in letzter Zeit in allen Theilen der Stadt ausgeführt.Am Freitag gelang eS der Kriminal-Polizei, drei wegen Dieb-stahlS vielfach' vorbestrafte Personen, welche al«„Johlegänaer"längst bekannt waren und scharf beobachtet wurden, zu über-führen, und auch in dem gleichfalls vorbestraften HandelSmannH. in der Prenzlauerstraße diejenige Person zu ermttteln,welche den Absatz des gestohlenen Gutes bewirtte. Diebe undHehler wurden verhaftet-Die herrlichen Landschaftsszenerien von Amerika-Kali«fomien und den Mondaufnabmen im Kaiser-Panorama, Passage,üben eine solch große Anzichungskrast aus, daß namentlich inden Abendstunden die Platze nicht ausreichen: neben diesenSehenswürdigkeiten wird eine Rheinreise von Main» bis Kölnin dieser Woche ausgestellt fein. Die vielbesuchte WeihnachtS-Ausstellung mit den denkwürdigen Blättern Palästinas undden wunderbar plastisch erscheinenden Tableaux auS dem LebenJesu wird nur noch vis künftigen Sonnabend zu sehen sein.Ein 17jähriges Mädchen machte am 27. v. M. bei derRevierpolizei die Anzeige, daß eS am zweiten WeihnachtStagAbends, alS eS fich auf dem Wege nach dem Bahnhof Weißen«fee befunden, um zu seinen Eltern nach Friedrichsberg zufahren, auf dem Felde zwischen der Prenzlauer Allee und derGreifswalderstraße von zwei jungen Mannem im Alter vonetwa 20 Jahren vergewaltigt und nachher beraubt worden sei.Die Kriminalpolizei schenkte dieser Darstellung des Sachver-HaltS wenig Glauben und leitete Erhebungen ein, durch welchefich herauSsteflte, daß daS Mädchen absichtlich falsche Angabengemacht hatte, um ihr langes Ausbleiben von Hause ihrenEltern gegenüber zu entschuldigen. Geständlich hat fie fich mttzwei jungen Leuten in der bezeichneten Gegend umhergetrieben.Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 10. bis17. Januar 1883. Im Opernhause. Sonntag, den 10.:Der Wildschütz: Montag, den 11.: Der Freischütz; Dienstag,den 12.: Der Prophet(Herr Niemann): Mittwoch, den 13.:Tont's Schatz, Militaria' Donnerstag, den 14.: Der Trompeter von Säkkingen; Freitag, den 15.: Siegfried: Sonnabend, den 16.: Der reisende Student, Der Kurmarker unddie Picarde, Wiener Walzer; Sonntag, den 17.: Armide(HerrNiemann). Im Schau fpielhause. Sonntag, den 10.:Die Märchentante; Montag, den 11.: Ein Sommernachts«träum; Dienstag, den 12.: Tilli: Mittwoch, den 13.: Egmont;Donnerstag, den 14.: Fräulein Kommenienrath: Freitag,den 15.: Tilli; Sonnabend, den 16.: Die Geier-Wally;Sonntag, den 17.: Colberg.Polizei» Bertmt. Am 6. d. M., Nachmittags, fiel derArbeiter Thiel auf dem Grundstück der städtischen Gasanstaltin der Müllerstraße beim Abspringen von einem Eisendahn-wagen auf dem aSphaltirten Hofe zu Boden und erlitt einenBruch beider Mittelfußknochen, so daß er nach seiner Wohnunggebracht werden mußte.— In der Nacht zum 8. d. M. wurdeein Mann in seiner Wohnung in der Dresdenerstraße amFensterriegel, und am nächsten Morgen ein alter anscheinenddem Handwerkelstande angehörender Mann am Zaune derVerbindungsdahn unweit veS Bahnhofes Gesundbrunnen er»hängt aufgefunden. Beide Leichen wurden nach dem Obduk«tionShause geschafft.— Am 8. d. M., Abend«, wurde ein unbekannter, etwa 55 Jahre alter Mann von einem Geschäfts-wagen überfahren und so schwer verletzt, daß er nach Bethaniengebracht werden mußte.— In der Nacht zum 9. d. M. wurdeein Mann am Elisabeth-Ufer auf dem Bürgersteige fitzend an-getroffen und da er angab, in Folge eines Fehltritts nichtgehen zu können, nach der nächsten Sanitätswache gebracht.Hier wurde durch den anwesenden Arzt festgestellt, daß er einenKnöchelbruch erlitten hatte.Uereine und Versammlungen.Fachverei« der Tischler. Montag, den 11. Januar»Abends 8'/» Uhr: Versammlung in Kilian's Lokal, Elisabeth-kirchstr. 6. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Stadtver-ordneten Mitan. 2. Verschiedenes. 3. Fragekasten. Gästewillkommen. Die ordentliche Generalversammlung des Vereinsfindet Lokalverhältnisse halder erst am Dienstag, den 19. Ja»'nuar, in Jordan'S Salon, Neue Grünstr. 28, statt.Fachverei« der Drechsler, Knopfarbeiter und BemfSge-Nossen. Generalversammlung am Dimstag, den 12. d. Mtt-AbendS 8 Uhr, in Säger's Salon, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Kassenbericht. 3. Bericht deSVorstandes. 4. Neuwahl des Vorstandes. 5. Verschiedene«und Fragekasten. Nur Mitglieder haben Zutritt. GewerkSge-nassen, welche dem Verein beizutreten wünschen, werden vorBeginn der Versammlung aufgenommen.Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler.Montag, den 11. Januar, Abends 8>/> Uhr. Naunynstr. 43»Versammlung. Tagesordnung: 1. Vierteljahresbericht, 2. Verschiedenes. Neue Mitglieder werden aufgenommen.Fachverei« der Luxuspapier- Präger und-Schlägeram Sonntag, den 10 d. M., Vorm. 10'/, Uhr. in Seefeld'SSalon, Grrnadierstr. 33, General-Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Wahl eines definitiven Vorstandes.3. Verschiedenes. Mitglieder werden aufgenommen.Arbeiter-Bezirks-Veret« der Oranienburger Vor-stadt und de« Weddtna. Montag, dm 11. Januar,Abends 8 Uhr, General-Versammlung im Wedding.Park.Müllerstr. 178. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kassenbericht pro Oktober, November und Dezember. 3. Wahl deSVorstandes, sowie der Revisoren, Blbliothekare und Kontroleure4. Vortrag. 5. Verschiedenes. 6. Fragekasten.- Gästen istder Zutritt gestattet, wenn fie fich als Mitglieder einschreibenlassen.— Für die Mitglieder dient das Ouitlunasduch alsLegitimation.Arbetter-Vezirksverei« Unverzagt, umfassend den5. ReichslagSwahlkreiS. Generalversammlung am Dienstaa.den 12. Januar. Abends präzise 8'/, Uhr, bei Jaloby, Land«-bergerstr. 82. Tagesordnung: 1. Bericht deS Vorsitzenden überdie Thatlgkcit des Vereins un letzten Vierteljahre. 2. Kassen-dericht. S. Neuwahl des Vorstandes. 4. Wahl der Revisoren.5. Verschiedene«. 6. Frage kästen.— Es ist Pflicht eines jedenMitgliedes, zu erscheinen; ferner werden die Mitglieder ersucht.die Mitgliedskarten mittubringen, da die AuSgabe der neuenKarten für das Jahr 1886 stattfindet.Gauverein Berliner Bildhauer. Dienstag, den12. Januar, Abends präzise 9 Uhr. Tagesordnung: 1. Bor-legung des Rechenschaftsberichtes. 2. Neuwahl deS Vor-standes.Arbeiter- Bezirk« v rein der Rosenthaler Borstadt.Die General- Versammlung des Vereins findet am Montag,den 11. Januar, AbendS 8 Uhr, im Lokale Bergstraße Nr. 12statt. Nachdem der Verein durch die Kommunalwahlm unddurch sonstige Hindernisse gezwungen war, 8 Wochen zutaufiren, hofft der Vorstand auf ein zahlreiches Erscheinen derMitglieder in der Versammlung, um den Beweis zu liefern.Srtkt flo 4roit«imS O-„a hv w'Gäste haben Zutritt, wenn fie fich alS Mitglieder aufnehmenlassen.Zcntral-Krankeu- und Eterbekasse der Maler undÄÄ'ÄÄ»"KT%nöthigen Verwaltungsbeamten. 4. Verschiedenes.Arbeiter- Bezirks- Verein im Westen Berlins.Montag, den 11. Januar, AbendS 8'/, Uhr. in Gründer'«Salon, Schwerinstc. 26, General-Versammlung. TageS-Ordnung: 1. Jahresbericht; 2. Kassenbericht; 3. Wahl des ge-sammmten Vorstandes; 4. Vorttrag des He.m Schweitzer:�"�bffvölkerungSfrage"; 5. Fragekasten und Verschiedenes.Die Mitglieder werden ersucht, pünttlich zu erscheinen. NeueMitglieder werdm aufgenommen.Verein der Parquetbodenleger Berlin«. Montag,den 11. Januar, Abends 8 Uhr, im Lokal des Herrn Pieper., 86, Mitglieder-Versammlung. Tagesordnung:1. Wahl dreier Revisoren. 2. Abrechnung des Vergnügungs-Komitees. 3. Verschiedenes und Fragckasten. Die Mitgliederwerden auf§ 6 des Statuts aufmerksam gemacht.Oessentliche Schuhmacher-BersamMlung Montag, de«11. Januar, AbendS 7'/, Uhr, in Mohrmanns Salon(Königs-dant) Gr. Frankfurterstr. 117. Tagesordnung: 1. Vortrag de»Reichstags-Abgeordneten Echuhmachermeister W. Bock. 2. Solldie Lohnkommisfion weiter bestehen oder nicht. 3. Verschie-den es.AaaTagesordnung: 1. Benchttrstattung der Delegirten über dieVerschmelzung der beiden Vereine. 2. Bericht über daS bevor-stehende Vergnügen. 3. Verschiedenes.