geistige Gebrechen des zu Ueberweisenden dem im Wege stehen. Frauenspersonen, welche ihre Enti indung erwarten, find einer Arbeitsanstalt nicht zuzuführen. Db später eine forrektionelle Nachhaft festzuseßen, bleibt von den besonderen Umständen abhängig. Krante find erst nach erfolgter Heilung der Arbeits­anstalt zuzuführen. Die Dauer der Detention im Falle erst maliger Ueberweisung ist auf sechs Monate, bei jeder späteren aber entsprechend höher, bis zu der Maximalgeit von zwei Jahren zu bemessen. In allen Fällen, in welchen das Ver halten des Detinirten die Erwartung gerechtfertigt erscheinen läßt, daß der Bwed der Nachhaft durch eine fürzere als die festgesette Beit erreicht werden wird, hat die Direktion des Arbeitshauses wegen Ab. fürzung derselben der Landespolizeibehörde, unter Vors lepung eires von dem oberen Anstaltsbeamten und dem An­faltspeiftlichen abzugebenden, motioi ten Gu'achtens, die er­for de lichen Vorschläge zu machen. Bei der Entscheidung über dieselben ist die Landespol zeibehörde ermächtigt, die festgesette Detent onszeit bis zur Hälfte, jedoch keinesfalls über drei Mo­nate zu ermäßigen. Zu dem von der Landespolizeibehörde fest­gesezten Termine g langt der Detinirte zur Entlassung, sofern n cht von der Anstaltsd rektion eine Verlängerung der Deten tion, wegen schlechter Führung, nachgesucht und genehmigt sein follte. Vor der Entlassung ist der Detinitte zu befragen, an welchem Ort er seinen Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt. Die Ansta tsdirektion hat sodann die Ortsbehörde zu benachrichtigen, mit dem Ersuchen, dem Entlassenen bei seinem weiteren Fort Tommen beihil lich zu sein und ihm eine seinen Kräften anges messene Arbeit zuzuweisen und zu diesem Zwecke die Vit­wirtung des Orte geistlichen sowie etwa bestehender Vereine in Anspruch zu nehmen. Endlich soll in denjenigen Fällen, in welchen Personen unter 21 Jahren zur forreftionellen Nachhaft gebracht werden, festgestellt werden, inwiefern an der Ver­wahrlosung den Vater oder Vormund etwa eine Schulo trifft, und soll in diesen Fällen die Entziehung der väterlichen Ge­walt beantragt, auch der Waisenrath des Aufenthaltsorts be­nachrichtigt werden.

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Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Rechts­pflege in den doutschen Schutzgebieten, lautet: Die Ausübung der Gerichtsbarkeit in den deutschen Schußgebieten, sowie die Mitwirkung der deutschen Behö den bei der Aus übung dieser Gerichtsbarkeit und die hierbei zur Anwendung Tommenden Vorschriften des bürgerlichen Rechts und des Strafrechts werden durch laiserliche Verordnung mit Zuftim­mung des Bundesraths geregelt. Die auf Grund dieses Ge seges erlaffenen Verordnungen find dem Reichstag   sofort be. ziehungsweise bei dessen nächstem Busammenereten zur Kennt nißnahme vorzulegen."- Der Reichstag   wird sich demnächst mit diesem Entwurf zu beschäftigen haben.

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Ausweisungen auf Grund des Fremdengesetzes. Herr Hermann Bang  , ein junger Schriftsteller aus Kopen­ hagen  , welcher sich in Berlin   aufhielt und ausschließlich lite ratischen Intereffen lebte, ist von der Polizei benachrichtigt worden, daß er binnen 48 Stunden den preußischen Staat zu verlassen habe. Wie verlautet, gedachte Herr Bang hier haupt­fächlich dramaturgische Studien zu machen. Ferner wurde Dr. Emil Kaller Reinthal, ein besonders in der österreichischen Arbeiterbewegung vielgenannter und von öfter reichischen Behörden viel verfolgter und gemaßregelter An­hänger der Sozialdemokratie von der Polizei aufgefordert, binnen 24 Stunden Berin und Umgegend zu verlassen. Am letten Montag erschien noch vor Tagesanbruch ein Polizei beamter in seiner Wohnung, der ihn aufforderte, mit nach dem Moltenmarkte zu kommen. Nachdem man dort den Sistirten ein paar Stunden in einem separirten Simmer unterge bracht hatte, wurde ihm schließlich die Ausweisungsakte zu­gestellt.

Aus München   wird gemeldet, daß das Gesammt­minifterium dem König Vorstellungen in Betreff der Kabinets­taffe gemacht habe, welche aber zurückgewiesen worden seien. Wie einige Blätter wiffen wollen, hätte das bayrische Ministerium die Absicht, sine Entlassung einzureichen. Eine heutige Depesche aus München   stellt dies jedoch in Abrede, die Stellung des Ministeriums sei weder erschüttert noch be­absichtige daffelbe seine Demission zu nehmen. König Ludwig soll sich augenblicklich inkognito in Paris   befinden.

Frankfurt   a. M. Vor einigen Tagen erschienen, wie die Frankf. 8tg." berichtet, in der Wirthschaft des Herrn Schött in der Brüdhofstraße Nr. 6 ein Polizeikommiffar und ein halbes Dußend Schußleute, welche die anwesenden Gäfte Durchsuchten. Man zog denselben allerlei aus den Taschen: dem einen sein Frühstück, dem andern eine Frankfurter Bei tung" und so fort! Nachdem die Untersuchung beendet war, zog fich die Polizei wieder zurück und überließ die Gäste ihrem eigenen Nachdenten über diese etwas auffällige Polizeipraris.

Begnadigung. Die Schußleute Speer, Hübner und Stockhausen zu Frankfurt   a. M., welche wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt( Friedhofsaffäre) zu mehrmonatlichen Ge­fängnißftrafen verurtheilt wurden, find aus Anlaß des Regie rungs- Jubiläums begnadigt worden.

Oesterreich Ungarn.

Daß es in Kroatien   rumort, fann angesichts des Vor­gehens der dortigen Regierung nicht Wunder nehmen. Vor einigen Tagen wurde sogar von einem Versuch, die Truppen in der Kaserne zu Fiume zum Aufstand zu bringen, berichtet.

Aha, das ist wohl nicht vernünftig, was ich Ihnen hier fage, das mag sein." Sie zuckte geringschäßig die Achseln und fah sich keck und unternehmend im Saale   um.

Das Café hatte sich inzwischen gefüllt, eine Menge außerordentlich elegant gekleideter Damen hatte sich ein gefunden und an den Tischen Platz genommen. Die Habitues des Cafés faßen bei ihren Getränken und tauschten mit den Damen Bemerkungen aus, die öfter mehr pifant und schlüpfrig, als anziehend waren.

Je später es wurde, desto lebhafter wurde das Treiben. Die Kellner eilten geschickt durch die Menge hindurch, hier noch für einen besonders angesehenen Gast einen Stuhl be­sorgend, dort mit Gewandtheit nicht unerhebliche Beträge einkaffirend.

Die beiden jungen Leute hatten eine ziemliche Beit Lang schweigend bei einander gefeffen, fie hatten wohl die Aufmerksamkeit des Damenpublifums auf sich gezogen, das bisweilen nicht mißzuverstehende Aeußerungen machte, die Beiden hatten indessen hiervon teine Notiz ge­

nommen.

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Nun," sagte der junge Mann endlich, indem er nach der Uhr fah, es ist ziemlich spät geworden, ich werde mich nach Hause begeben. Du willst also nicht mit Dir reben laffen?"

Nein."

Dieses Nein flang hart und bestimmt.

Das Mädchen

fah ihn hierbei höhnisch und herausfordernd an.

Auch nicht, wenn ich Dir fage, daß ich Dich heute immer noch so liebe, wie früher, daß ich es tief bedauere, jemals von Dir getrennt worden zu sein?"

Dann erst recht nicht, es würde im Gegentheil eine besondere Genugthuung für mich sein, wenn ich wüßte, daß Sie die Wahrheit sprächen. Mich betrügt man aber nur einmal und ich wünsche Ihnen, daß Sie ruhelos, von ewiger Unruhe gequält durch das Leben wandern müßten,

Nach den fett vorliegenden Details hat sich das folgender­maßen zugetragen: Am Neujahrstage suchten vier junge Leute bei dem Fiumener Kommando die Erlaubniß nach, die Loka­litäten der daselbst stationirten 12. Kompagnie zu besichtigen. Wie in allen ähnlichen Fällen, wurde auch diesmal die Er­laubniß ertheilt. Nach Besichtigung der Lokalitäten zog einer der jungen Leute die Soldaten ins Gespräch. Er sagte nicht, daß in Kroatien   bereits die Revolution ausgebrochen wäre, fragte aber die Soldaten kroatischer Nationalität, ob fie Star­ cevic  , den wahren Kroaten, den die Magyaren aus Rache wegen seines Patriotismus zu dreimonatlichem Gefängniß ver­urtheilt hätten, fennten. Weiter sagte der Betreffende, daß die kroatischen Soldaten nicht lange mehr in Fiume   bleiben fönnten, denn die Kroaten empörten sich, und in Verbindung damit wurden die Soldaten gefragt, ob sie bereit sein würden, gemeinschaftlich mit ihren Brüdern zu kämpfen. Auf die legte Frage konnte keine Antwort mehr erfolgen, weil ein Korporal der Ohrenzeuge dieses Gesprächs gewesen, sofort dem dienst­thuenden Wachtmeister Bericht erstattete. Lepterer ließ die jungen Leute festnehmen, geleitete sie zum Militär- Kommando, von wo dieselben nach ihrer Vernehmung der Zivilbehörde ausgeliefert, beziehungsweise der Staatsanwaltschaft übergeben wurden. Diese beantragte die Einleitung einer strafgericht lichen Untersuchung welcher Antrag vom Gerichtshofe ge­nehmigt wurde. Demgemäß ist die Untersuchung im Buge. Ueber weitere Angaben der Journale, daß nämlich die Sol baten sofort zu den Waffen gegriffen, dieselben auch nach Auf­forderung ihrer Vorgesezten nicht hätten ablegen wollen und erst nach Einschreiten einer bewaffneten Kompagnie sich be­ruhigt hätten, verlautet nur so viel, daß diese Angaben keine Bestätigung von kompetenter Seite erhalten hätten.

Frankreich  .

Der vorläufige Abschluß der Staatseinnahmen Frankreichs  in dem Jahre 1885 ergiebt folgendes Resultat: Die Gesammt einnahme betrug 2277 684 100 Fr., gegen den Voranschlag 33 661 600 rs. weniger und gegen die Einnahmen in 1884 um 11 750 000 Frs. geringer. Die Abnahme gegen den Vor­anschlag und das Vorjahr ist sehr bedeutend in den Einnahmen aus den indiretten Steuern( 20,1 Millionen Frs. weniger gegen den Voranschlag und 13,8 Millionen Frs. weniger gegen 1884). Ferner zeigt sich ein bedeutender Ausfall in den Registrirgebühren, 24,1 Millionen weniger gegen den Vorans schlag. Die Bölle ergaben 5,7 Millionen Frs. weniger als im Budget vorausgesehen war und 4,3 Millionen Frs. mehr als in 1884. Die Budersteuer ergab eine Vermehrung von 17,2 Millionen Fis. über den prälimiirten Betrag. Auf den erheb lichen Ausfall der Registrirgebühren hatte die Verringerung der Uebertragungen von Immobilien Einfluß. Auf dieser Bofition entstand ein Minus von 15,5 Millionen Frs. gegen den Voranschlag und 6,2 Millionen Frs. gegen 1884.

Der französische   Ackerbau ist in einem den Beitver. hältnissen entsprechenden Umschwung begriffen. Die Viehzucht ist derjenige Zweig, welcher auf Roften aller andern an Aus­behnung gewinnt. Im Jahre 1875 gab es 11 700 000 Stüd Hornvieh, 1884 dagegen 13 Millionen. Die Zahl der Schweine ist von 5700 000 auf 7100 000 gefliegen. Das gegen ging das Schafvieh von 25 Millionen Stück auf 23 700 000 zurüd. zurück. Die Vermehrung des Rindviehes bat auch eine Steigerung der Butter- und Käsebereitung zur Folge.

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Rochefort kündigt die baldige Einbringung eines Amnestie. antrags ein und droht der Regierung mit ihrem Sturze, wenn fte denselben nicht unterstüße.

Paris  , 14. Januar. Präfident Grevy unterzeichnete hrute die Detrete, durch welche alle diejenigen, welche seit dem Jahre 1870 wegen politischer Verbrechen oder Vergehen ver urtheilt worden sind und gegenwärtig noch deshalb Strafe verbüßen, begnadigt werden. Auch einer Anzahl Anderer, die wegen Verbrechen oder Vergehen nach dem gemeinen Strafs recht zu Strafen verurtheilt waren, find vom Präsidenten Strafermäßigungen bewilligt worden. Die Botschaft des Präsidenten wird heute Nachmittag 4% Uhr in den Kammern verlesen werden.

Spanien  .

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Ueber den Butsch in Kartagena   liegen nunmehr in ver­schiedenen Blättern Mittheilungen vor, die jedoch unter ein ander in den Einzelheiten abweichen. Nach einem Madrider  Telegramm der Agence Havas" bätten fich außer einem Sergeanten 45 Soldaten an dem Aufstandsversuche betheiligt und den Ruf: Es lebe die Republit!" vernehmen lassen. Wenn gemeldet wurde, daß die Insurgenten Bauern gewesen, so heißt es in dem offiziösen Telegramm, daß die Soldaten als Bauern verkleidet gewesen seien. Wie anderweitig vers lautet, feuerten die Aufständischen, nachdem sie die Besagung des Forts San Julian   gefangen genommen und den Befehls­baber gefeffelt hatten, einen Kanonenschuß ab, um die anderen Forts, die angeblich im Komplot gewesen wären, zu benachrich­figen, worauf diese mit Leuchtfianalen geantwortet hätten. Hierdurch sollen nun, wie der Neuen freien Breffe" tele­grapirt wird, die Stadt und das im Hafen anternde Geschwader alarmirt worden sein, so daß es den Behörden gelang, zu ver hindern, daß die Einwohner fich an dem Putsche betheiligten. Was dann das Einschreiten des Militär- Gouverneurs von Kartagena  , General Fajardo, und dessen schwere Verwundung betrifft, so weichen die verschiedenen Berichte nicht wesentlich

von brennender Sehnsucht gefoltert nach einem Gegenstande, deffen Sie sich nie bemächtigen sollen."

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Martha, ich will Dir einen Vorschlag machen!"

" Ich will ihn nicht hören, ich würde ihn doch mit Hohnlachen zurückweisen. Und böten Sie mir die Hälfte Ihrer Millionen, ich würde dieselben ausschlagen, und wußte ich nicht, Herr Winkler, wie mir bas auch schon paffirt ist, wo ich mein müdes Haupt niederlegen soll. Mir ist bas heute Alles ganz gleichgiltig, nur Sie allein sollen mich nicht noch elender sehen, wie Sie mich bereits gemacht haben."

Du bist eine Thörin, Martha-"

Und wenn ich es tausend Mal bin, Sie haben am allerwenigsten das Recht, mir deshalb Vorwürfe zu machen. Ich habe Ihren gleißnerischen Worten einmal geglaubt, zum zweiten Mal thue ich es nicht wieder. Diag kommen, was da will. Ich habe auch ein Herz gehabt, auch ich wiegte mich in Jugendträumen wie jebes andere junge Mädchen, da kamen Sie und machten mir einen Strich durch die Rechnung. Meinen Sie wirklich, daß es Jemand, der die Verhältnisse näher kennt, in der That glaubt, daß mein Bräutigam Sie bestohlen hat, ich fage Ihnen, er fißt unschuldig im Gefängniß. Doch das ist Alles vorbei. Weshalb sprechen wir noch davon."

Du willst mich also nicht anhören?" Niemals!"

" Nun, dann ist es gut. Hoffentlich sehen wir uns wieder!"

Sie wandte sich ab und drehte sich nach einem anderen Tisch um, indem sie mit einer Freundin einige Worte wechselte.

Er ftand auf, bezahlte seine Rechnung und ging lang­

fam hinaus.

An der Thür blieb er bei dem großen, bärtigen Portier stehen.

Können Sie mir vielleicht die Wohnung der jungen

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von einander ab. Während aber zunächst gemeldet wurde, Insurgenten wären zu Schiffe entflohen, sollen sich dieselb in nahe gelegenen Bergweilen verborgen haben.- Mag die eine oder die andere Version zutreffen, soviel steht jede falls fest, daß die Bustände in Spanien   nichts weniger ficher find.

Serbien  .

Während in Bulgarien   zahlreiche Beurlaubungen Soldaten stattgefunden haben, tüftet die serbische Regieru energisch weiter. Gestern waren in Belgrad   an den Straf eden und in den Kaffeehäusern gedruckte Blakate angefchla welche zum Eintritt in Freiwilligenbataillone auffordern. Freiwilligen erhalten nur Kleidung und Nahrung, aber Löhnung. Die Regierung soll beschloffen haben, auf G der von den Führern aller Parteien zugesicherten Unterstüt Die Friedensverhandlungen mit Bulgarien   zu verzögern zum definitiven Friedensschluffe erst dann zu schreiten, Die oftrumelische Unionsfrage gelöst und die Intereffen biens durch dieselbe nicht geschädigt sein werden. Durch di Vorgehen hofft man die Großmächte zu veranlaffen, den rechten" Forderungen Serbiens  , bezüglich des Gleichgewi unter den Ballanstaaten, zu entsprechen, gleichzeitig aber allen Folgen der gegenwärtigen tiitischen Situation im La vorzubeugen, bezw. den Fortbestand des Kabinets Garascha auf längere Zeit zu sichern. In dieser Abficht soll auch Einberufung der Stupichtina auf so ungewöhnlich lange vertagt worden sein. Falls die bulgarische Union anerla wird, verlangt Serbien   zum mindesten die Abtretung ber zirle Widdin und Trn. In Pirot   sollen 14 Berfon barunter das Mitglied der Stupichtina, Mischa Stefan hingerichtet worden sein. Die Priester des Dift Birot und 15 Familien find nach Nisch gesandt worden, vermuthlich wegen deren bulgarenfreundlicher Gesinnung. Dänemart.

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Der Präsident des dinischen Follethings, der Abg. B ist, wie schon gemeldet, zu sechs Monaten Gefängniß red fräftig verurtheilt, weil er das feiner Ansicht nach von ein Bolizeibeamten verlegte Versammlungsrecht gegen denfel vertheidigte. In der gestrigen Sigung des follethings l er dieses Strafurtheils wegen sein Amt als Präfident nie bei der hierauf vorgenommenen Neuwahl wurde derselbe in mit den Stimmen der Linken, die drei Viertel fämmtli Abgeordneten umfaßt, abermals zum Präsidenten gewählt. Großbritannien  .

Im Unterhause leistete gestern Bradlaugh den vorschri mäßigen Eid. Der Sprecher( Präsident) erklärte, daß ie Mitglied des Hauses verfassungsmäßig zur Eidesleistung pflichtet sei; er fönne Bradlaugh an der Eidesleistung ni verhindern und müsse Alles, was in Betreff gesetzlicher pflichtungen aus derselben folge, deffen eigener Berantwort überlassen.

Lokales.

r. Von unserer städtischen Deputation für Straß Reinigung ist bereits vor längerer Beit ein Uebelstand örtert worden, der fich namentlich in den letzten Tagen wi recht unangenehm bemerkbar gemacht hat. Während die in Sommermonaten noch spät gegen Abend erfolgende Stra besprengung das läftige Stauben beim Straßenlehren währ der Nacht verhindert und nöthigenfalls zu diesem Zwede noch von den Arbeitern der Straßenreinigung eine beson Besprengung des zu reinigenden Straßenbezirts vorgenomm wird, läßt sich diese Besprengung bei der gegenwär Jahreszeit nicht ausführen.

Die Folge ist, daß namen beim Anwenden der Straßenkehrmaschinen ein dichter S aufgewirbelt wird, der den ganzen Straßenzug wie in ein belästigt, als etwa die ungefegte Straße; auf Schilder, dichten Nebel hüüt und die Passanten entschieden viel m fimfe und an den Fensterscheiben lagert sich dann der au wirbelte Staub in einer dichten Schicht ab und schädigt belästigt so auch noch die Atjazenten. Diesem Uebelft gegenüber ist nun die Frage aufgeworfen worden, ob es empfehle, in den Beiten, wo eine Straßenbesprengung w Der zeitigen Temperaturoerhältnisse nicht angezeigt ersche und das Pflaster die zur Verhinderung des Staubes not Feuchtigkeit nicht befigt, die Straßenreinigung auf das wendigste zu beschränken und jedenfalls die Straßent maschinen nicht zu verwenden. Es wäre jedenfalls zweckm wenn in den Bezirksvereinen und in sonst betheiligten Kr diese Angelegenheit erörtert und diesbezügliche Vorstellun an den Magistrat gerichtet würden.

Vorsicht ist die Mutter der- Porzellan- Manufa sagt der ironische Berliner   und mit gutem Grunde, und im Südosten der Stadt wohlbekannter Hypotheken- Kommiffi dürfte die tiefe Weisheit dieses Sages noch besonders würd lernen. Am 3. d. Mts. erhielt der gedachte Herr eine ger liche Klagezuftellung seines Schneiders, welche noch ba spettable Sümmchen von etwa 140 M. für gelieferte Garde ftücke aus dem Jahre 1883 betraf; es war also kein B die Zustellung war um 3 Tage zu spät erfolgt und der wand der Verjährung würde dem Klageanspruche gege burchgegriffen haben. In diesem ficheren Rechsbewu entschloß sich der glücklich um drei Tage zu spät Ver

Dame, die dort hinten fißt, angeben?" fragte er, inde ein Silberstück in die offene Hand des Portiers gleiten Der Portier nannte bereitwilligst Straße und

nummer.

Es ist gut, ich danke Ihnen."

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Mit diesen Worten trat er auf die Straße hinau Es hatte aufgehört zu regnen, ein scharfer Wind das Asphaltpflaster troden gefegt, gefegt, in den S Studenten zogen aus herrschte noch Leben. Kneipen heim, ultten harmlose Passanten an, andere schwärmer, die fich verspätet hatten, strebten ihrem Heim an den Straßeneden standen Blumenverkäuferinnen, alte oder ganz junge, Krüppel mit Wachszündhölzern die Vorübergehenden an, kurz es war das buntben Bild, wie es Berlin   in seinen belebten Theilen jede bietet.

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Der junge Mann fuhr sich mit der Hand übe heiße Stirn.

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Alle Wetter," sagte er zu sich selbst, ich glaube ich habe Gewissensbisse. Nun, das fehlte gerade Meinetwegen mag fie thun und lassen, was sie will, tann an der Sache doch nichts mehr ändern!"

Er machte einen gewaltigen Lufthieb mit seinem und schritt, indem er ein Liebchen vor sich hinträllerte, Straße hinab.

Die unvermuthete Begegnung mit dem jungen bewegte ihn doch mehr, als er es sich selbst merken

wollte.

Sein Lieb war allmälig verstummt, er ging Gedanken versunken dahin. Vor seinem Geifte ta Bilder der Vergangenheit auf.

Er erinnerte fich jenes Voltsfestes, welches fein Vater, um die Mode mitzumachen, vor ein paar seinen fämmtlichen Fabritarbeitern Herr Kommerzienrath wollte Beitungen lesen, daß ein

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