啡
beften Br. 46.
luß der N
t man nu
och die B
3, daß e
Buftimm für di:
Urtheil ein
Verkündu
Brotofoll
Die in
Mittwoch, den 24. Februar 1886.
III. Jahrg.
2 sid sa dair m
sandalyn
Berliner Volksblatt.
des Ang gegen Sh
ceworden u fabrens Entlastung nachgewie
fchaft we u denung er Strafo
teb gemad erhaltens
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt
beint täglich Morgens außer na Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei Sare Belen's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement Sie zu Mart. Einzelne Nummer 5 Pf. mit 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)
rten Sie
mer febr irfen fich erteljahr no fich an Sh recht bewilli
lushandigu|
en nach
beim orben auf Go rit Berit
garnicht zur
er wegen
nfere
788
TS
chen
tar
e Brau
schaf
56.
21 bur
er
ftehend
egnungs
eter a rkauf
Thr.
es
nebmban
en.
Fr. 21
1886
14a.
part
25
256
abri
eelle W
garanti
berwu
bufer Bl
22 M. chäft.
Des
Redaktion: Beuthstraße 2.
Massenarmuth als Grundbedingung der modernen Wirthschaftsordnung.
Das Lohnarbeitssystem und der Großgewerbebetrieb find zwei Grundzüge, die unsere heutigen wirthschaftlichen Verhältnisse charakterisiren und
von benen der Vergangenheit unterscheiden. Früher wurde bie wirthschaftliche Arbeit von Sklaven, Leibeigenen oder Hörigen nach Maßgabe des über sie geübten Herrens
rechtes
Arbeiter
vollbracht. Dieses Herrenrecht über Menschen hat
aufgehört, b. h. rechtlich, den Geseze nach ist jeber frei" und Herr feiner selbst, thatsächlich Im Gegensatz zu
aber ist er abhängig vom Rapitalismus.
Form
ber Wirthschaftsordnung früherer 3eit hat sich nur die
Insertionsgebühr
and the
beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pfennige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
mit der Produktion nicht das mindeste zu thun haben. Der Kapitalismus hat sich das ganze Land tributpflichtig gemacht. 3u feinem Vortheil haben die Gemeinden die fteis wachsenden Armenlasten zu tragen, hie und da werden auch wohl zur Beschäftigung der brodlosen Arbeiter kostspielige und für einstweilen wenig produttive Straßenbauten oder andere Anlagen unternommen; dieselben erfordern Vermehrung der Steuern, deren Wirkung sich nach dem Devolutionsgefeh, vermöge deffen jede Steuer eine Tendenz hat, Ropffteuer zu werden, über die ganze noch zahlungsfähige Bevölkerung verbreitet.
Der Rapitalismus genießt also ba thatsächlich den unerhörten Vortheil, daß er sich auf Rosten der Ge unerhörten Vortheil, daß er sich auf Kosten der Ge fammtheit beständig einen Vorrath müßiger Arbeitss kräfte sichert, die er anzieht, wenn er sie braucht und wieder abstößt, wenn er fie augenblicklich nicht vers werthen fann, die ihm aber in jedem Falle ein Mittel find,
geändert, wie aus dem Arbeiter unbezahlte Arbeit genommen wird. Getrennt von den zu selbstständiger Arbeitsleistung erforderlichen Mitteln und Bedingungen, ohne die Löhne zu brüden und die Arbeiter in einem Ab
hängigkeitsverhältniß zu halten, fie sich vollständig zu unter
werfen.
anderen Besit, als den seiner Arbeitskraft, sieht er sich ges Dungen, im Dienst Anderer, die über diese Mittel und für einen Lohn, der meistens kaum zum allernothdürftigsten kundigen Thatsachen bewiesene Wahrheit: daß die Bedingungen verfügen, für Lohn zu arbeiten, und zwar Bebensunterhalte ausreicht.
-
-
Es ist eine schredliche, fortgefeßt durch die offen Fabrikindustrie zu ihrem Gedeihen der Es ist wahrlich nicht schwer, einzusehen, daß wie Massenarmuth bedarf und daß fie biefelbe Massenarmuth bedarf und daß sie dieselbe Rarl Marx es erklärt die ganze Bewegungsform selbst hervorbringt, theils durch die Krisen, theils bas ber modernen Indußrie aus der beständigen Verwandlung eines Theiles der Arbeiter in unbeschäftigte oder balbbeschäftigte erwächst.
Scheinbar ganz unabhängig
Von dem Gesetz des Kampfes ums Dasein bildet sich der the ben Stamm der bauernd beschäftigten Arbeiter hindert, Rapitalismus eine industrielle Reserve armee ",
feine
Ansprüche zu steigern, einen größeren Theil vom Erage feiner Arbeit zu erlangen.
mirb
Findet der Arbeiter feinen Räufer seiner Arbeitskraft, er in die Reihen der industriellen Reservearmee ge ingt, so verfällt er dem äußersten Elend, ein Loos, elches erfahrungsgemäß besonders in den Beiten der Krisen gezählte Tausende trifft, für die dann, um sie vor dem
-
als der Bedarf an menschlichen Arbeitskräften. Schon in Schon in ihren ersten Anfängen hat die Fabrikindustrie Armuth ihren ersten Anfängen hat die Fabrikindustrie Armuth zur Voraussetzung. Nur die Noth bewirkt, daß ein Mensch sich zu einer einförmigen, tödtlich langweiligen, Geift und Rörper aufreibenden Arbeit für den ganzen lieben Tag lang in ein dumpfes, verpestetes, allen An forderungen der Hygiene oft Hohn sprechendes Fabrikge bäude einschließen läßt. Die Noth des Armen über haupt ist der erste Grund, weshalb der Rapitalismus fich feine Arbeitskraft aneignen und nugbar machen kann. Das erkannte schon der Nationalökonom John Bellers zu einer 3eit, als der Riese Kapital seine Fesseln noch nicht gesprengt, die Alleinherrschaft noch nicht angetreten hatte, im Jahre 1696 mit den Worten an: Wenn Jemand 100 000 Atres hätte und eben so viele Pfunde Gold und eben so viel Vieh, was wäre der reiche Mann ohne den Arbeiter außer felbst ein Arbeiter? Und wie bie Arbeiter Leute reich machen, so desto mehr Arbeiter, desto mehr Reiche. Leute reich machen, so desto mehr Arbeiter, desto mehr Reiche. Die Arbeit des Armen ist die Goldmine des
Qungertode zu bewahren, nur noch die öffentliche menpflege, hie und da auch wohl die private ohlthätigkeit in Betracht kommt. Die ganze Betolterung muß jest helfen, die Roften des Unterhalts für ein behör ber Fabrik bleibt und bereit steht, dem Unternehmer fonal zu tragen, welches im Grunde nach wie vor 3ubie günstige Stunde winkt. Es werden bedeutende Sum Reichen." nen für den nothdürftigen Unterhalt der brotlosen Arbeiter,
zur Erwerbung neuer Reichthümer zu dienen, sobald
fion belastet erscheinen sollteFeuilleton
Summen mit benen billiger Weise lediglich die Produkvon Personen bezahlt, die
181
Die Tochter des Bankrotteurs.
Roman aus der Gegenwart
Don
Guftav Löffel.
bedt wurde, fand man sich in dieser Ansicht bestärkt. Der Als nun auch von ihr nirgends eine Spur mehr en
"
Und Thomas Malthus gefteht ein, daß in allen Kulturländern sich beständig die Richtung geltend mache, die unteren Klaffen der Gesellschaft in's
feit gesehen hätte, Bernhard und Erna noch weiter von einander zu entfernen Aber wie es lag, war es am besten, seinen Chef gegen Erna immer mehr zu erbittern, seinen unschuldigen" Sohn aber als das gesuchte Opfer ihrer verbrecherischen Intriguen zu beklagen.
Es war gegen Ende des Winters. Der legie Schnee lag auf den Dächern, ein lauer Wind wehte durch die Straßen, und die Paffanten wußten vor lauter Nässe nicht mehr, wohin fie treten sollten. Solche Tage loden nicht in's Freie, nicht einmal zu Wagen. Feuchtkalt ist die
Elend zu stürzen und jede große und dauernde Besserung ihrer Lage zu verhindern."
Mit geradezu vernichtender Schärfe fonstatirt Stuart Mill diefelbe Thatsache, indem er beweist, daß das Pros bukt der Arbeit sich heutzutage im umgekehrten Verhältniß zur Arbeitsleistung" vertheilt, so daß der größte Antheil benen zufällt, die überhaupt nie arbeiten, während die er mübendste und aufreibendste Arbeit faum mit Sicherheit auch nur auf die Erwerbung des nothwendigsten Lebens unterhaltes rechnen fann."
Geheimrath Engel, ber verbienfivolle frühere Chef des Königl. Preuß. Statistischen Bureaus, legt unumwunden das Geständniß ab: daß unter unserer heutigen Wirthschaftss organisation die Tendenz, den Lohn der Arbeiter zu schmälern, um den Gewinn des Unternehmers zu erhöhen, vorherrschend sei, ja daß stets Versuche gemacht werden, dem Arbeiter selbst bas im ,, Arbeitsvertrage " zugefagte Ein kommen durch allerlei schlechte Mittel zu verkürzen, wie z. B. durch das nieberträchtige Trucksystem"; Auszahlung in schlechten 3ahlmitteln, ein raffinittes, auf Prelleret geradezu angelegtes Strafgelder System 2c. 2c. Gegen viele dieser Mittel hat bereits die Gesetzgebung bie Arbeiter in Schuh nehmen müssen, so auch bei uns in Deutschland , wo die Gewerbeordnung das Trudsystem verbietet und die Lohnzahlung in gutem, vollzähligem Gelde vorschreibt.
"
"
Eine geradezu furchtbare, durch fortgesetzte Erfahrung bestätigte Thatsache ist die: daß der im Lohre beschäf tigte Arbeiter meistens schneller durch die Arbeit zu Grunde gerichtet wird, als der unbeschäftigte burch die Arbeitslosigkeit, welche ihn der öffentlichen Armenpflege überantwortet. Bon vielen Be weisen hierfür fei nur einer, aber ein[ burchaus überzeu gender erbracht: Ale zu Anfang der sechziger Jahre während ber großen Stlavenhalter- Rebellion die Häfen der amerikas nischen Sübftaaten blokirt waren, gerieth die Baumwollen einfuhr nach England fast ganz ins Stocken und die dortigen Banmwollfabriken mußten entweder still stehen, oder ihren. Betrieb einschränken. Hunderttausende von Arbeitern wur den auf diese Weise erwerbslos und verfielen der Armen pflege, dem fogen. Work house. Dieser Zustand dauerte einige Jahre. Man erwartete allgemein ein furchtbares Steigen der Krankheits- und Sterblichkeitslisten. Doch bas Gegentheil war der Fall; der Generalregistrator hatte eine Abnahme der Krankheits- und Todesfälle, also eine Verbesserung des Gesundheitszustandes in in den von der Krise heimgesuchten Distrikten zu verzeichnen. Diese Entdeckung verblüffte allgemein. Doch das„ Räthfel" war bald gelöst; bie tärgliche, genau an die Grenze des Verhungerns reichende Diät des Workhouses erwies fich
lieber Bater, weber das noch sonst eine Buschrift habe ich erhalten. Aber was depeschirtest Du denn?"
"
Du solltest in dringenden Geschäften sofort nach Hause tommen."
So! Wann denn?"
Winter nannte die Beit.
feines Dienstes entlassene Hertel hatte sich in seiner Weise Luft; Schnupfen und Halskrankheiten lauern in ben geracht und öffentlich erzählt, was ihm von der Ver- sich öffnenden Fenstern und Hausthüren, und an den mißten Verhältniß zu Winter junior bekannt geworden, Straßeneden kommt man bei einer raschen Wendung ohne Du, Vater?" und nun war der Name Winter plöglich in Jedermanns
Munde.
Gnade zu Falle.
Und zwei Tage früher hatte ich Rio de Janeiro vers laffen, um mich aus eigenem Antrieb und auch in bringen den Geschäften nach Hause zu begeben. Um so beffer, daß unsere Wünsche fich da begegneten. Jedenfalls ist uns Beiden wohler, da nur diese Tischplatte uns trennt, als wenn ber atlantische Dzean zwischen uns läge. Wie? Was m: inft Tausendmal!" bekräftigte Winter, indem er seinem Das wurde natürlich für Winter senior eine un An einem solchen Tage war es und die Familie Sohne über den Tisch die Hand reichte, die Bernhard herz ichöpfliche Duelle des Mergers, welche Gontard durch Winter eben um ben Mittagstisch versammelt, als die Thür gingeworfene Bemerkungen immer wieder öffnete, fobalb fie aufging und fich zu verschließen drohte. Er verfolgte damit seinen eigenen 3wed. Der fleine Herr hatte sich bereits nach kurzem Umgang gewöhnt, feine Maste vor seinem neuen Vertrauten
baran
-
Bernhard in's Bimmer fürmte.
Alle fuhren von ihren Sigen auf, auch Herr Adler, welcher heute wieder zum nicht geringen Merger Winter's zu Tisch gebeten worden. Auf seiner und den Mienen der beiben Damen malte sich grenzenlose Bestürzung. Nur
haft drückte.
Das vertraute Verhältniß zwischen Vater und Sohn war damit wieder hergestellt. Mutter und Schwester und noch weniger der Liebhaber vermochten indeß den herzlichen Ton nicht zu finden, welcher Bernhard warm und ungezwun gen von den Lippen floß.
Er war ein Mann von etwa achtundzwanzig Jahren
fallen zu lassen und demselben fein jämmerlich zerrissenes Winter senior und junior empfanden in diesem furzen und überragte feinen Vater um Haupteslänge. Auf den Janere zu zeigen. Mit dem Schmerz um seinen scheinbar Augenblicke des Wiedersehens nur Freude, ein Gefühl, kraftvollen geraden Schultern saß ein Charakterkopf. Männ Stabillatsch und Hedwigs Triumph, hinter der er im Geiste Platz fand. onlorenen Sohn Hand in Hand ging der Verdruß über den welches in der engen Bruft des fleinen Herrn sonst felten liche Festigkeit, unerschrockenheit, hohe Intelligenz und ein
ben intriguanten Adler fah, welcher Bernhard aus Haus und
Bernhard!"
-
Vater!"- Diese beiben gleichzeitigen
Hauch warmer Menschenliebe verliehen den nicht unschönen Bügen Ausdruck und Leben. Das Haar und der flaumige
Berz seiner Eltern verdrängen und sich an seine Stelle segen Ausrufe machten für's Erste jedes weitere Wort über wollte. Frau Winter schien auch diesem Plane schon ge- flüssig, und wärend der längeren innigen Umarmung von schwarz, was den Reiz des Antlikes erhöhte. Seine Stimme
wonnen, denn fie nahm selbst für Adler und gegen Bern
hard Bartei. Gontard wurde weber von ihr noch von Hed- sammeln.
wig irgend welcher Beachtung gewürdigt, und gerade das
-
Vater und Sohn fanden die anderen Personen 3eit, sich zu Mein Kind!" sprach mit einem Anfluge von
gab inter senior Veranlassung, fich ganz gegen feine Rührung die Mutter, indeß fie ihre Arme willenlos um den ursprüngliche Absicht eng an den Berachteten zu schließen Nacken des Wiedergelehrten legte. und in ihm eine Stüße für die von ihm behauptete Uns
Hedwig blieb bei der Begrüßung und Adler ward blaß bis in die Lippen."
Shuld feines Sohnes zu suchen. Gontard haßte Bernhard, weil Erna ihn liebte; aber triumphirte.
et war viel zu flug, um sich nun auch noch gegen Winter senior zu fehren. Ja, wenn er auf der anderen Seite das entsprechende Entgegenkommen gefunden und eine Möglich
ärßerst fühl Winter senior
Also mein Telegramm doch noch bekommen?" wandte er fich fragend an seinen Sohn.
Dein Telegramm?" entgegnete Bernhard. Nein,
hatte einen sonoren Klang, seine Bewegungen waren Irafts voll und doch geschmeidig. Er machte den Eindruck eines angenehmen Gesellschafters und auch jetzt unterhielt er die stumme Tischgesellschaft mit den Erlebnissen seiner legten großen Reise. Er that das mit einer solchen Unbefangen heit, daß selbst sein Vater zweifelte, ob ihm von dem traurigen Schicksale und Ende des Kommerzienrathes, sowie von dem Verschwinden Ernas schon etwas befannt ge worden. Eine geheime Verständigung mit letterer schien hiernach außer dem Bereich der Möglichkeiten zu liegen.
Bernhards Gesprächigkeit wirfte erlösend, nach und