?nordniten>B»rsammllmg für die Ablehnung jene! Antrages >n übnschwänglicher Wctie Lob zu spenden! Allen voran mar» foW dieBerliner Zeitun g." In ihrem gestrigen Leit« Miel weiß fie sich vor Freude kaum zu lasten, daß das Stadt« «nmdneten- Kollegium die Energie gefunden hat, fich dem tltaMratsantrage gegenüber ablehnend zu verhalten. Und «nswürdiger Weise führt dieBerl. Ztg." dieselben Gründe ins nild, wie fie in der Stadtverordneten. Versammlung selbst vorge­bracht wurden, fie hat lein Wort der Abwehr und des Tadels für MK hartherzigen, unverständigen AuSlassur gen, die man heute acht Togen im rothen Hause bejubelte im Gegenthcil, w stimmt denselben begeistert ju. Bei solchen Gelegenheiten mennt man daS demokratische Gefühl, von dem fich die Herren «ancheste männer leiten lasten; Papier ist geduldig, geschrieben tnd gedruckt kann Viele? werden, wenn die Herren aber ihre üoldenen Theorien von der Gleichheit aller Menschenkinder s Praktische übertragen sollen, dann find fie einfach nicht zu n>se: Theorie und P-axiS, ja, Bauer, da? ist ganz etwa? uberes! Da? ist ja richlig, dieBerliner Zeitung  " hat seit «wgerer Zeit etwa? entschieden Arbeilerfreundliches, indem fie nämlich in wirklich ungenirter aber desto aufmerksamerer Weise ?kn Text de?Berliner Volksblatt" studirt und denselben zu chrnn eigenen macht. Wenn da? in allen Theilen gleichmäßig Stschähe, so würde das Blatt in seinen eigenen Arbeiten Mger Taktlostgkeitm produzlren. DieBerliner Zeitung  " Sielt r? für angezeigt, fich zur Begründung der Ablehnung «er Regendäder in den Mantel der Keuschheit und der Prüderie iu hüllen, ein Beginnen, über welche? wir un? kein Urtheil erlauben wollen. ,,Will man die Thcilnahme am Baden obligatorisch machen?" w fragt dieBerliner Zeitung  " und fährt dann sort:Da? iiiare ein Eingriff in da? Recht der Eltern, wie er nicht härter gedacht werden kann. Und doch ist die ganze Maßregel zu gutem Theile erfolglos, wenn e? nicht geschieht. Die Ver« Leidiger derselben wollen zwar jeden Zwang abgewiesen miste«, "h« wer da meint, daß es nicht Mittel giebt, evendasselbe auch auf indirektem Wege zu erreichen, der möge immerhin zuge- xden, daß er von der Art Ver Einwirkungen, die in der «chule möglich find, keine Ahnung hat. Welche Verletzungen *» Schamgefühls können fich aber damit verbinden! Nament» li-b bei Madchen!  " » Der Unfinn, der in dem ersten Theil de? angefangenen «Otzes enthalten ist, wird durch den zweiten Theil defselben womöglich noch übertroffcn. Natürlich soll die Theilnahrnc am «aden obligatorisch sein, inwiefern da? aber ein Eingriff in N Rechte der Eltern sein soll, ist uns wenigstens nicht klar. ?»enn es der Fall wäre, wäre nämlich der obligatorische Schul- Much überhaupt ein Eingriff in die Rechte der Eltern, wie er harter nicht gedacht werden kann. Ist dieBerliner Zeitung  " etwa auch gegen den obligatorischen Schulbesuch? Da? wäre Nt interestant zu erfahren. Muß der Einzelne etwa nicht sUsen Theil seiner Privatrechte zum Wohle der Allgemeinheit Ugeben? Im manchesterlichen Programm steht hiervon aller- Mgs nicht?; nach diesem Programm hat der Befitzende alle L>hte, und der Befitzlose hat nur die Verpflichtung, mit ge- »ummtem Rücken durch dieses irdische Jammerthal zu pilgern uuo fich vorzusrhrn, daß er den herrschenden Klaffen nicht un- Menehm wird. Wenn da? freistnnige Organ dieser Anficht & weshalb tritt es mit derselben nicht hervor? Wo? die i'viil. Ztg." übrigen? von der Verletzung de? Schamgefühls W, ist einfach lächerlich. Als ob in Berlin   nicht viel Ilandalösere Einrichtungen beständen, die freilich von den Sprach- -ohren der sogenanntenOrdnungsparteien" mit großer Ge» Menhastigkett todtgeschwiegen werden. Trotzdem existiren Melden und wenn dieBerliner Zeitung  " fich zh« dieselben hätte»rienttren wollen, so hätte fif, einfach von der folgenden Notiz de?Berliner  ;"ol!?blutt" Kenntniß zu nehmen brauchen. Wir berichteten noch oller jüngster Zeit, daß e? von den die städtischen Flußdade- -o stallen besuchenden Frauen als großer Uedelstand empfunden Md, daß diese Anstalten auch von Kindern benutzt werden. »s werden, so hieß e? in jener Notiz in durchaus verstand- Aber Sprache, die Frauen hierdurch gezwungen, da, wo fie och durch möglichste? Abstreifen allen Zwange? erholen wollen, " denselben gerade erst recht aufzuerlegen, und fich der Frei- zu begeben, die gerade das Baden so angenehm macht. ese Uedelstände haben eine Anzahl die städtischen Flußbade« hostallen benutzenden F.-auen unter weiterer Ausführung der �wähnten Unzuträglichketten veranlaßt, beim Magistrat die Errichtung von für Frauen und Kinder getrennten Anstalten beantragen. Da? ist denn doch wohl etwa? anderes, ??nn Frauen mit Kindern zusammenbaden, al? wenn nur OZrcer unter einander find. ES zeugt jener Einwand der rW. Ztg.", der übrigens auch von den menschenfreundlichen zerren au« der Etadtvertretuna gemacht wurde, gerade nicht besonders tiefer Kenntniß des kindlichen Herzens. Wer uTJn Berlin   aufgewachsen ist, der wird in seiner Jugend, h°chstwahrscheinlich stet? ohne besondere Umstände zu machen, M Attersgenoffen zusammengebadet haben, und auf dem Lande L es mohl heute noch gang und gäbe, daß Knaben und .�odlben zusammenbaden, ohne daß fie desonderen Schaden an Sittlichkeit nehmen. Es müßte doch erst noch erwiesen
wer denn eigentlich jene frühreifen Kinder find, zu vorzeitigen Ausschreitungen hinreißen lasten, Kinder der arbeiteten Bevölkerung oder die i->»rr,oynchen der Bourgeoisie. Ueber die elfteren .Oficht fich dieBerliner Zettung" wirklich keine
�Uttersoh ghucht fich dieBerliner Zettung" «Mchmerzen zu machen, des Lebens rauhe äUtnutdie« O» genug dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. tei. mag daS Angeführt« genügen, um unseren Lesern zu ,!««, waS eigentlich von jenenauch demolratischm" Par» zu erwarten ist. Die glänzenden Phrasen allein thun e? mr auf«ie Dauer, hin und wieder bietet fich doch einmal die MSenhett, daß man diese Phrasen in daS wirk! che Leben z?>rag.n soll, dann aber findet man stets da? Mauseloch, jui'h welches man entschlüpfen kann. Die Arbetterschast steht Schicksal, welches dem Antrage deS Magistrats zu Jml wurde, welche Gefühle in der Majorität der Stadtver- di-»."'Versammlung herrschen; eS muß daher auch fernerhin ' Aufgabe der Arbeiter-Stadtverordneten sein, in der ent» im zu pro» >ren eigent- __________ im Rothen U,.'' geschah. Die Arbeiter und ihre Presse find jedoch keines- ha« Mt der Majorität der Stadtvertretung einverstanden; «!? I*® ist der Tag nicht mehr allzufern, an welchem die Ar- spartet ein entscheidendes Wort auch bei den Kommunal- W. IS»! Untenfilien, Be-lin erhalten wir folgende Zu- J|0 Geehrter Herr Redatteur! In dem lokalen Theil der ist,', i Ihrer Zeitung berichten fie nach den einleitenden Wor- s>chV'$«r Appetit kommt beim Esten" über einen Vorfall, der W,«r mir zugetragen hat, in zwar überaus intereffanter, aber %«achvcrhalt wenig dnückfichtigender Weise und gebe ich V:tl Hoffnung hin, daß Sie nach dem Grundsatze:Andia- % et altera pars" meiner nachfolgenden, der Wahrheit völlig iizivrechrnden Sachdarstellung in demselben Theil JhreS Blat» ».Richtigstellung Raum geben werden. Als ich damals "ick» Arbeiter, der fich nur Güttler nannte, aber mit Werlzeug �Umzugehen wußte, wovon viele von ihm verdorbenen In- St?/ntt beredtes Zeugniß geben, nach empfangenem Lohn de- fcöbf' daß unser VertrugSverhaltmß seine Endschaft erreicht 'Entgegnete er mir in ganz ungemessenem Tone:Hören mich noch länger mit dem sogenannten Gürtler zu be» l>°n. faßt« ich denselben und warf ihn zur Thür hinaus.
Er drang nunmehr mit aller Heftigkeit auf mich ein und be- fand ich mich lediglich im Stande der Nothwehr, wenn ich die» sen Angriff mit Energie zurückwies. Daß ich bei dem von dem Arbeiter provozirten Vorgänge denselben nicht mit Hand- schuhen angefaßt, ist selbstoetständlich und wenn er sum HUfe gemfen, so kann hierbei nur das Verlangen, Aufsehen zu er- regen, aber nicht seine Nochlage heirschend gewesen sein, um so mehr, wmn man erwägt, daß er mir mindestens an Kör-
perstäike gleich kommt. Sollten Sie etwa für derartige Fälle, wo der Arbeiter seinem Arbeitgeber gegenüber neben dem die» fem zugefügten Schaden noch ein ganz unziemendes Benehmen an den Tag zu legen für gut hält, irgend welche Regeln für besseren Ton in Petto haben, so würden Sie mich mit deren Mittheilung vetbinden, bis dahin aber wollen Sie mich glauben lassen, daß Sie unter gleichen Verhält- niffm nicht anders gehandelt hätten. Genehmigen Sie, daß ich zeichne achtungsvoll ergedenst Georg Miller. Wir bringen dieses Schreiben vollständig zum Aboruck, um unseren Lesern ein Bild von der Denk- und Handlungsweise mancher Arbeitgeber zu verschaffen. Wir können natürlich nicht beurtheilen, in wie weit der entlassene Albeiter ein Qualifikation al? Gürtler besessen hat; es thut das auch nicht? zur Sache. Ganz ficher geht aber aus dem Schreiben hervor, daß Herr Miller al? Ardeitgeber fich zuerst zu Gewaltthätigkeiten hin- reißen ließ. Wenn fich der Arbeitnehmer gegen körperliche Mißhandlungen seines Arbeitgebers zur Wehr setzt, defindet fich letzterer natürlich in berechtigter Nothwehr, und hat allen Grund,seinen Gegner nicht mtt Handschuhen anzufassen!" Ein Arbeitgeber, der in dieser knüxpelhaftm Weise seine Autorität zu wahren sucht, müßte nur immer an den richtigen Mann kommen, der ihm zeigt, was eine Harke ist, dann würde da? Ohrfeigenregiment wohl bald von selbst ein Ende nehmen. Im Uebrigen aber find die Thatsachm von uns genau in derselben Weise wieder- gegeben worden, wie Herr Miller dieselben zuberichtigen" de- liebt. Wir fühlen uns fernerhin nicht berufen, Herrn Miller darüber zu unterrichten, wie er mit seinen Arbeitern umzugehen und dieselben zu behandeln hat. Wenn er es liebt, mit feinen Leuten, mit denen er in Differenzen aeräth, fich in Faustkämpfe einzulassen, so ist daS seine eigene Sache, wir können ihm nur den guten Rath ett heilen, fich vorher immer seine Leute recht genau anzusehen, damtt er etwa nicht einmal eine? Tage? körperlichen Schaden erleidet. Serr Lehrer G. Schulz aus Rummelsburg   ersucht un? .und de?§ 26 de? Preßgesetzes vom 12. Mai 1851(die Kunde von einem neueren Preßgesetz scheint noch nicht bis nach Rummelsburg   gedrungen zu sein) um Aufnahme einer Berichtigung in Bezug auf den Arkikel in Nr. 53 unseres BlatteS, welcher den Selbstmord eines 12jährigen Knaben be­handelte. Herr Schulz schreibt uns:Der Schüler Emil Röhrborn, der am 1. März auf der Verbindungsbahn verun- glückte, ist vom Lehrer Schulz nicht feine? Diebstahls wegen bestraft, sondern seines 2maligen Lügens wegen. Durch die erhaltene Züchttgung, durch welche das Recht in keiner Weise überschritten ist, ist weder ein Stock zerbrochen, noch ist ein zweiter geholt worden. Daß der Lehrer Schulz dem Knaben 20 Hiebe gegeben haben soll, weiß kein Kind zu behaupten, daS find nur lauter hinfällige Vermuthungen. Die Methode, Lügen zu bestrafen mit Prügel, ist von keinem Er- zieher, mag er Vater oder Lehrer fein, mit barbarisch zu be« zeichnen. Für die Wahrheit oben genannter Angaben bürgt die ganze zweite Klasse." Wir enthalten uns mit Absicht aller Betrachtungen, die fich un? unwillkürlich bei der Lektüre de« obigen Schnststückes aufdrängten. WeShalb aber sagt der Herr Lehrer, daß da? Kindverunglückt" sei, während es doch feststeht, daß dasselbe abfichtlich den Tod gesucht hat? Weshalb vermeidet man den zutreffenden Ausdruck? Weshalb ist ferner in dem Schreiben nicht angegeben, ob das Lügen de? Knaben mit dem muthmaßlichen Briefmarkendiebstahl rn Ver- dinduna stand? Das wäre jedenfalls gewissenhafter gewesen al? die Anschauungen deS Herrn Lehrer Schulz über die Anwen- dung der Prügelstrafe bei Kindern. Auch in letzterer Beziehung stimmen wir keineswegs mit dem Herrn Lehrer überein, un? scheint e? namentlich nach jenem betrübenden Vorfall, daß ge- rade seine Theotten nicht die richtigen find. I« sogenannte«Medizinal» Unaarweinen" und Bordeaux  " wird von gewissenlosen Wein-Agenten bekanntlich ein ausgedehnter Schwindel betrieben, dem namentlich au? der breiten Masse der weniger bemittelten und nicht weinverstän» digen Bevölkerung zahlreiche Personen zum Opfer fallen. Die mrt vielem Aplomb durch reizende Giquetten zuOriginal» Weinen" gestempelte Destillate haben narürltch mit denechtm", Kraft und Laune verleihenden Fabrikaten nichts weiter als den Namen gemein; der absolute Mangel an Traubenblut wird durch allerhand Farbe und Geschmack ersetzende schädliche und unschädliche Surrogate als wie Syrup, Fuchste u. s. w. wett gemacht. Diese Art vonOriginal-Weinen" steht gewöhnlich viel hübscher und appetitlicher aus als dieechten" Natur- Präparate und weinunkundige Leute fallen auf diesenOriginal- wein" stets herein. Wird ihnen doch der Kauf so außerordentlich leicht gemacht, d. h. nur anscheinend leicht. DerProvifion schluckende" Agent weiß seine Käufer durch allerlei Geschäfts- »hrasen in die Selbsttäuschung zu versetzen, al? ob der Wein inabsehbarer" Zell gar nicht bezahlt zu werden brauche, find doch ein, anderthalb, auch zwei Jahre Ziel nichts sonderlich Seltene?.Bi? dahin", meint gewöhnlich der Agent,können Sie ein reicher Mann sein!" Unter hundert fallen neunzig ficher auf diese Phrase hinein. Der Agent notirt 50 Flaschen; anstatt dieser Zahl empfängt man gewöhnlich aber 15, 20 oder auch 30 Flaschen mehr, als bestellt,weil e? fich", wie e? im Briefe heißt,mit der Packung nicht ander? machen ließ." Hat man aber die Sendung einmal angenommen, dann ist der Kauf auch dieser Uebeizahl gesetzlich perfekt. Wie naiürlich ist der Wein nicht zu trinken. Die einzige Wirkung, welche er hinterläßt, ist Leibschmerz; derUngarwein" wegen seiner über- triebenen Süße, derBordeaux  " wegen seines Gegenthetl?. Hier beginnt aber auch die Selbstthäuschung oder diejenige Anderer. An Wein nicht gewöhnte Leute glauben, er müsse so schmecken und finden selbst den..sauersten" vorzüglich. Andere wieder, welche fich nicht selbst belügen, täuschen doch Andere. Man kann doch seinem Gast nicht sagen, daß man ihm schlechtm Wein vorsetzt und er seinerseits muß au?HöflichkeitSgründen" diesenSchauerttank" mit hellerer Miene hinuntergießen. Und auf diese Weise entwickelt fich denn au? diesem anscheinend spottbilliger Nektar eine ganze Kette von Unbehaglichketten, Unwohlsein und zuweilen auch Mtßhelligkett zwischen Bekannten und Freunden, die gewöhn- lich in einem Prozeß gipfeln, welcher fich in vielen Fällen zwischen Käufer und Verkäufer entspannt, wenn e? zur Zah- lung kommen soll. Erst dann gewahrt der Käufer, daß er her- eingefallen und zu diesem physischen Unbehagen, welche? der billige Trank verursacht, gesellt fich noch da? moralische. Die Polizei fitzt in anerkennenSwerthem Eifer dem Weinschwindler ja auf den Fersen, aber betrogen werden trotzdem ungestraft noch Viele. Damm also wird unsere Warnung vor gewissen- losen Wein-Agentrn hier wohl am Platze sein. Es giebt ja gute Weinhändler genug, von denen man seinen Weinbedarf direkt beziehen kann. Vereine nnd Versammlungen. Der Kachverein der Stuckatenre tagte am Montag Abend bei Nieft, Kommandantenstr. 7172. Hauptgegenstanv der Tagesordnung bildete dielVorlage der Geschäftsordnung, die denn auch nach sehr lebhaften Debatten, mit nur wenigen Aenderurgen, wie in der Vorlage angenommen wurde. Die» selbe wird in einzelnen Exemplaren abgeschrieben, und in der nächsten Versammlung ausgelegt werden. Bei einer event.
Statuten- Aenderung soll die Geschäftsordnung als Anhang mit aufgenommen werden. ZuVerschiedenes" berichtete das Vergnügungskomitö über da? geplante Vergnügen. Beschloffen wurde, am Palmsonntag in Kaufmann? Vanötö(Villa Kolonna) zum Besten der hilfsbedürftigen Familie eine? verstorbenen Kollegen eine Maline zu veranstalten. Von mehreren Rednern wurde der Wunich geäußert, das Vergnügen recht zahlreich zu besuchen, damit de? guten Zwecke? wegen eine gute Einnahme erzielt werde. Zum Schluß wurde bekannt gemacht, daß am Sonntag, den 14. d. M., eine öffentliche Versammlung statt» findet. Nächste Vereinsversammlung am 22. d. M. im Vereins» Lokal. br. Die freie Bereinigung der Graveure, Ziseleure rc. nahm in ihrer Sitzung am Montag(Annenstr. 16) Stellung zu der Frage, betreffend die deutschnationale GewerbeauSstellung rn Berlin  . Nach einer viel Interessante« bietenden Debatte wurde der Vorstand beauftragt, derFreien Vereinigung zur Vorbereitung der deutschnationalen Ausstellung in Berlin  " auf ihre Anfrage die Antwott zugehen zu lassen, daß die freie Ver« einigung der Graveure, Ziseleure u. s. w. im Prinzip einer internationalen Weltausstellung den Vorzug gebe vor einer nationalen GewerbeauSstellung und, falls fie zwischm einer Wettausstellung in Berlin   und einer deutschnattonalen AuS- stellung in Berlin   zu wählen hätte, fich für die elftere ent» scheiden würde, aber, vor die Alternative gestellt: entweder Weltausstellung in Paris   oder deutschnationale Gewerbe» ausstellung, au? praktischen Gründen fich für die letztere erkläre. Herr Hauff legte ein Schreiben vor, in welchem der Graveurverein in München   dem deut» schen Graveur- Verein in Berlin   die Mittheilung macht, daß ihm die Einführung de? Befähigungsnachweise? auch sür Graveure, Ziseleure u. s. w. wünschenSwerth scheine. Durch diese Mittheilung fand Herr Guttmann fich veranlaßt, den Antrag zu stellen, daß der Vorstand beauftragt werde, baldigst eine öffentliche Versammlung der Graveure, Ziseleure:c. mit der Tagesordnung:Der Befähigungsnachweis  " einzu­berufen und für einen geeigneten Referenten zu sorgen. Herr Hauff wie? darauf hin, daß der deutsche Graveuroerein in Berlin   in seiner nächsten Sitzung fich mit dieser Angelegenheit beschästigen und er al? Mitglied diese» Verein? Gelegenheit haben werde, für Einberufung einer öffentlichen Versammlung ««zutreten, und daß im April eine Generalversammlung der Krankenkasse stattfinde, in welcher er al? Vorsteher auf die An» gelegenheit hinweisen könne, und stellte den Antrag, die Ein- berufung einer öffentlichen Versammlung noch nicht zu de» schließen. Nach langer lebhafter Diskussion wurde der Hauff« sche Antrag angenommen. br. Der Fachveretn der Schlosser beschäftigte fich am Sonnabend mtt der Frage:Wie stellt fich der Fachverein zur Wahl des GesellenauSschuffe»?" Es wurde zunächst ein Schreiben deS Obermeister? Herrn Remmert verlesen, in welchem derselbe erklärt, daß er der an ihn ergangenen Einladung, der Sitzung beiwohnen zu wollen, Folge zu geben keine Lust habe, da in einer Versammlung der Bauanschläger der Alt« geselle Herr Miethe fich in gehasfiger Weise über oie Innung geäußert und die anderen anwesenden Mitglieder des Fach» verein? ihn durch unanständige« Zischen beleidigt hätten. Nach» dem Herr Miethe die Anklagen des Herrn Obermeister? al? unbegründet zurückgewiesen, berichtete er, daß an der Wahl deS GesellenausschuffeS vor zwei Jahren der Fachverein fich betheiltgt habe, um zu verhinvern, daß die Wahl im Sinne der reaktionären Jnnungsmeister ausfalle, und daß dem au« der damaligen Wahl hervorgegangenen einer Wiederherstellung deS alten Zunftwesens oppositionell gegenüberstehenden GesellenauSschuß seitens des Jnnungsvorstandes die Gelegenheit, in Funktion zu treten, nicht gegeben worden sei. DaS Gesuch an den Obermeister, eine Sitzung der JnnungSmeister mit dem Ge« sellenausschuß abhalten zu wollen, sei unberückstchtigt geblieben, Referent wieS darauf hin, daß viele JnnungSmeister geneigt find, mit den Gesellen Hand in Hand zu gehen, und daß ein gemeinsames den Zeitverhältniffen angemessenes Borgehen be» Huf? Verbesserung der Lage des Gewerks und aller Gewerks- genoffen für beide Theile von Nutzen sein würde nnd er» theitte schließlich den Rath, daß der Fachverein an der Neuwahl des Ausschusses fich wieder betheiligen und behufs Agitation für eine Neuwahl in seinem Sinne in nächster Zeit eine öffentliche Versammlung der Schloffergesellen einberufen möge. Nachdem die Herren Hirsck(Schraubendreher), Pätzold, Schulz und Göbel fich in gleichem Sinne ausgesprochen hatten, wurde der vom Referenten ettheilte Rath zum Beschluß erhoben. Darauf berichtete Herr Miethe über da? Resultat der Kollekte, welche der Fach» verein mittels Sammellisten im Interesse eine? in der Eiser« mann'schen Spritfabrik verunglückten Arbeiters veranstaltet hat, damit derselbe in den Stand gesetzt werde, seinen Anspruch auf Entschädigung durch einen Rechtsanwast beim Gerichte durch­setzen zu können. Er theilte mit, daß bereits ein Rechtsanwalt mtt der Führung des Prozesse? beauftragt sei. Eine Teller­sammlung, die für die streikenden Schraubendreher veranstaltet wurde, ergab 7,90 Mark Der Louisenstädtische vesirktverei«Vorwärts" hielt feine letzte Vereinsversammlung in Keieger's Salon, Wasser« thorstraße 68, ab. Herr Bursche hielt einen interessanten Vor- trag überDaS Seelenleben de? Menschen". Referent meinte, wie lede? Thier und Pflanze ein Seelenleben habe, so auch der Mensch. Heute noch beständen verschiedene Anschauungen über da? Seelenleben, so gehe die Seele, wie von gewisser Sette gelehrt wird, Derjenigen, die GuteS, in den Himmel und Jener, die Böse? gethan aber in die Hölle; bei den Jndiern dagegen herrsche die Ansicht, daß die sogenannteSeele" in ein anderes Wesen übergehe, bei den Mohamedanern habe die Seele eine Wanderung durch fieben Himmel zu machen. Nach Anficht deö Referenten sei die Seele nur ein Hauch de? Menschen" und Leib und Seele ein?. Da? seelische Leben bestehe in Denken, Fühlen und Wollen. Wie CopemikuS den Gedanken aufstellte, daß die Erde eine Kugel sei, wUche fich um die Sonne drehe, ebenso giebt e« heute Männer, welche trotz der damit verbundenen Gefahr fich ein bestimmte« Ziel gesetzt haben, nach welchem fie streben. Im GefühlSvermögen gehen die Ansichten wett auseinander; waS der eine für gut findet, wird von anderen für böse ge- halten- deshalb könne man mit Göthe   ausrufen:ES erben fich Gesetz und Rechte wie eine ewige Krankheit fort." W c man der Jugend in der Schule gewisse Dogmen lehrt, so sei man auch verpflichtet die Gesetzeskunde zu lehren, damit die also Unterrichteten dereinst für ihre Rechte als Staatsbürger ein« treten können. Auch die Kunst könne nur dann blühen, wenn daß ganze Volk im Stande sei, daran theil zu nehmen und die Früchte derselben zu genießen. Man müsse daher die witthschastlichen Verhältnisse in diesem Sinne regeln. Da? Willensvermözen hänge meist von den Personen selbst ab; so habe uns die letzte Zeit erst wieder bewiesen, daß, wie fich früher die ganze Welt ju Füßen de? Papste? legte die? auch Herste noch geschieht- Auch beute wandere man noch nach Kanossa.(Reicher Beifall.) An der Diskussion betheiliaten fich die Herren Strelow und Netz band im Sinne des Refe» rentm- Hierauf wurde die Versammlung mit der Mitthettung, daß die nächste Versammlung am Mittwoch, den 17. d. M. m demselben Lokale stattfindet, um 11 Uhr geschlossen. br. I« der sehr gut besuchte« Versammlung deS FachveretnS der Steinmetze, welche am Sonntag tagte, wurde der mit den Meistern vereinbarte Lohntarif vorgelegt. Der Lohn ist auf 50 Pf. pro Stunde, der Arbeitstag auf 10 Stunden festgestellt. Gegen einige Posttionen des Akkord» tarif? wurden Bedenken erhoben, insbesondere gegen einzelne von den Akkordlöhnen, welche für dieselben Arbeiten je nach den Ststnarten verschieden angesetzt find. E? wurde schließ» lich der Tarif in der Fassung, in welcher derselbe au? der Be«