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Die verschiedenen früheren Regierungen, welche ihren Günft lingen den Bergbau ganzer Regierungsbezirke schenkten, haben geftattet, daß die Berggesellschaften die Hälfte ihrer Ronzefftonen unausgebeutet ließen, um den Ertrag der anderen Hälfte defto theurer zu verlaufen. Je weniger produzirt wird bis zu einer gewiffen Grenze, die fie sehr genau fennen, befto mehr profitiren fie. Dabei find fie to flug, geringe Dividenden zu buchen und einen großen Theil des Gewinnes als Ver waltungsrathsgehälter einzuftreichen oder in Reservefonds, Hüttenwerken 2c. anzulegen. Sie flechen scheinbar, prospericen aber in Wirklichkeit, während Frankreich bei Fortdauer dieses Regimes trop scheinbarer Blüthe unfehlbar zum Untergang verurtheilt wäre. Die fonservative Partei vertheidigt in Decazeville, Anzin u. f. w. nicht bloß ihre persönlichen Inter effen, sondern auch thr politisches, welches darin besteht, daß unter der Republit alles schlecht gehr. Die Republitaner hin gegen sind vor die Alternative geftellt, entweder einzugestehen, daß fie unfähig find, aus dem Geletſe der früheren Regie rungen herauszukommen, oder aber bei den Bergwerken dasselbe zu versuchen, was fie bereits mit gutem Erfolg auf dem Gebiete der Eisenbahnen gethan haben: fich den Befit DON Staatsbergwerken zu fichern, wie fte Preußen hat, und burch deren musterhafte Bewirthschaftung einen Druck auf auf die Privatbergindustrie auszuüben. Nun find aber die Franzosen durch das Tabakmonopol, welches unter dem Kaiserreich eine Quelle unsäglicher Korruption gewesen ist, gegen alle Staatsindufirie etwas voreingenommen und brauchen Zeit. fich mit der Sache vertraut zu machen. Dieses natürliche Zögern, verbunden mit dem Einfluß, den die großen Finanzmächte auf Preffe und Parlament ausüben, er flärt hinlänglich das bisherige Widerstreben gegen eine gründ liche Reform. Freycinet bat aber nunmehr nach einer Resolution der Kammer, den Bautenminister aufgefordert, sobald als mög lich einen Gefeßentwurf über die Bergwerke auszuarbeiten und in denselben strengere Beftimmungen gegen die Gesellschaften aufzunehmen. Schon in 14 Tagen soll der Entwurf dem Ra binetsrath vorgelegt werden. Clémenceau batte eine Unterredung mit Freycinet und versprach dem Rabinet feine und feiner Parteigenossen Unterstügung, falls daffelbe möglichst bald an eine gründliche Prüfung der sozialen Fragen herantreten werde; das sei das einzige Mittel, um einerseits der Revolution eine Schranke entgegenzustellen und andererseits den Sieg der Drleanisten zu verhindern.
Als einen Minister des Friedens bezeichnete fich vor einer Vereinigung der Syndilatskammern der Leiter der fran zöfifchen Handelspolitik und hoffentlich nehmen unsere chauvi nistischen Blätter von dieser Thatsache ebenso gut Renntniß, wie von den gelegentlichen Hezreden einflußlofer Turnvereins präsidenten. Herr Lockroy erklärte, tein Anhänger der Politik Der Kanonenschüsse und des Ruhmes nach Reichthümern mit dem Bajonnet zu sein. Auf diese Weise drücke man die Fi nanzen des Landes. Auch gegen eine aggreffive Rolonialpolitik wandte fich der Minifter. Sache der Ausdehnung des Handels, Der Privatinitiative sei es, selbst neue Absatzgebiete für die Erzeugniffe des Mutterlandes zu suchen. Ich stelle", rief er, der sogenannten Rolonialpolitit die Handelspolitik entgegen." Um diese handelspolitik anzuwenden, müsse man im Innern gewiffe Geseze votiren, welche den Frieden der Industrie wieder herstellen und ihr eine Kraft geben werden, die bisher gefehlt.
Die Deputirtentammer ist sich nunmehr über die öffentlichen Arbeiten schlüffig geworden, welche zur Milderung der Noth unternommen werden sollen. Bei der Ausführung der Bläne darf nur ausschließlich franzöfifches Material verwendet werden.
Die Anberaumung eines Buß- und Bettages als eines nationalen Appells an den allmächtigen Gott" empfabl am 18. März der tonservative abgeordnete Johnston ,, in Anbetracht der weitverbreiteten Nothlage im ganzen vereinigten Königreiche". Gladstone antwortete, es herrsche zweifelsohne großer Nothstand im Lande, was sehr zu beklagen sei, aber fie jei noch nicht groß genug, um die Anberaumung eines Bußtages zu rechtfertigen. In der That mehr wie fomisch!
Die Engländer haben fich weiblich verwundert, wie die Birmaner zu ihren modernen Schießgewehren und Geschüßen tommen. Nunmehr hat sich herausgestellt, daß die englischen Industriellen selber so freundlich gewesen sind, den Feinden ihres Landes die Mittel aum Widerstand zu liefern. Aus einem im Balaste ju Mandalay aufgefundenen Briefe hat fich ergeben, daß eine Londoner Firma, welche noch dazu zum Hofe in Beziehungen steht, unmittelbar vor dem Ausbruche bes Krieges noch dem König von Birma Waffen geliefert hat. Die vorgefundenen Gewehre und Geschüße fönnen überhaupt nur aus England gekommen sein, denn von Longling aus find derartige Transporte nach Oberbirma wegen der Unficher heit des dazwischen liegenden Gebiets und des Mangels jeg licher Straße unausführbar. Das Kapital hält es also für erlaubt, unpatriotisch au sein, wenn es dabei profitirt. Und wie patriotisch geberdet fich daffelbe Rapital, wenn es Schuß
ich habe boch recht, und Ihr sollt mir Edmund noch Alles abbitten müssen, was Ihr ihm, Ihr lieben, bösen, arg wöhnischen Eltern, angethan!" Sie faßte die lächelnde Mutter beim Ropf und füßte fie herzhaft.
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Justus war seinem Geschäft beim russischen Gesandten nachgegangen. Da ihm das Mobiliar ausnehmend gefiel und höchst preiswürdig erschien, machte er dem Haushof meister ein Geschenk von vier Louis d'or, und ber Rauf ward, troh dem Angebot des Grafen von Elchingen, bald abge schlossen. Auf dem Wege nach Hause überdachte er indeß das Verhältniß zwischen Edmund und Mathilden. Je mehr er nachfann, desto langsamer ging er, besto trüber fam ihm bie ganze Sache vor. Er beschloß den sichersten Weg einzuschlagen, der in diesem Falle zum Resultat führen konnte, nämlich mit Hennings senior selbst zu sprechen. ( Fortsegung folgt.)
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Aus Kunst und Leben.
Die Direktion des Wallner- Theaters bat durch die Wiederaufnahme des Volksstückes: basemann's Töchter" von L'Arronge einen glüdlichen Treffer gemacht nicht allein, daß die zweite Aufführung am Sonntag ein total ausverkauftes Haus brachte, es wurden auch sämmtliche Mitglieder durch unzählige Hervorrufe geehrt.
hg. Zum Beften der Armen Berlins hatte gestern die Berliner Sängerschaft im Konzert Haus unter Leitung des tgl. Mufitoirektors Cowin Schulz eine Matinee veranstaltet, welche ein neues, glänzendes Beugniß von der Leistungsfähigkeit dieser Sängervereinigung ablegte. Die gewählten Chöre: Hymnus" von. Mohr, Ich habe den Frühling gesehen"," Waldharfen" ( neu) von Co. Schuls, Mennchen von Tharau" und Morgen muß ich fort von bier von Silcher - waren vortrefflich ftubirt und erinnerte uns der noble Chorflang lebhaft an die Kölner Sänger. Der neue, groß angelegte Chor Waldharfen" von Schulz ist ein stimmungsvolles Wert und recht wirksam. Ein leiner Mittelfag, mit einer gefchloffenen Melodie, würde die Birtung noch ganz bedeutend erhöhen. Unterstügt wurden die fleißigen Barden durch Fräulein Jenny Ergleben und die Herren Hofopernsänger M. Müller Kannberg und Harfenisten Ferd. Hummel. Fräulein Ergleben, eine reizende Blondine,
sölle und Ausfuhrprämien verlangt, b. b. wenn es einmal geftellt. Köppen ift auf Grund 30-72jähriger Beobachtungsdurch Patriotismus etwas verdienen kann.
Rußland.
Auf die Ausweisungspolitik des Deutschen Reiches scheint nunmehr die russische Regierung mit der rücksichtslosen u 3- weisung aller nicht naturalisirten Deutschen aus Rußland antworten zu wollen. Nach einer tele treffenden Anordnungen befohlen. graphischen Meldung hat ein faiserlicher Ulas bereits die be
Amerika.
rethen aus 10 Orten in Uebereinstimmung mit einer älteren Untersuchung von Eisenlohr zu dem Resultate gelangt, daß wischen Winter und nachfolgendem Sommer eine Tendenz zur Gleichheit des Zeichens der Temperaturanomalie" vor handen, daß also nach einem Winter mit Wärmemangel ein Sommer ebenfalls mit Wärmemangel, nach einem Winter mit Wärmeüberschuß ein Sommer mit Wärmeüberschuß wahrschein licher ift. Hann fand durch Untersuchung hundertjähriger Beobachtungsreihen in Wien, indem er nur die Winter mit stärkerer Temperaturabweichung berücksichtigte, daß nach einem sehr falten Winter in 70 pCt. der Fälle der Sommer eine Temperaturabweichung in gleichem Sinne zeigte. Die neuesten Untersuchungen dieser Art rühren von Hellmann her, der die Beobachtungen, die von 1719 bis aur Gegenwart in Berlin angestellt find, benuste und vor allem auch den Einfluß, den die Größe der Abweichung der Temperatur von der normalen ausübt, zu ergründen suchte; nach Hellmann folgt auf einen mäßig milden Winter am wahrscheinlichsten ein tübler, auf einen sehr milden Winter ein warmer Sommer; nach einem mäßig falten Winter folgt am wahrscheinlichsten ein tübler, nach einem sehr falten Winter folgt am wahr scheinlichsten ein sehr fühler Sommer. Vielleicht denkt nun der freundliche Leser, wenn denn auch der Schluß von dem falten Winter auf den warmen Sommer nicht berechtigt set, so dürfe er doch wenigftens in diesem von Schnee und Eis ftarrenden März mehr als sonst einen April mit schönem warmem, Frühlingswetter erwarten; aber auch dieser Troft ist hinfällig, denn es hat sich gezeigt, daß an der Küste die Wahrscheinlichkeit dafür, daß der April in einem andern Sinne von dem Temperaturmittel abweicht als der März, nur 0,326 ist; man tann also 2 gegen 1 weiten, daß, wenn der März zu falt oder zu warm ift, auch der April zu kalt oder zu warm sein wird; an Rontinentalorten ist jene Wahrschein lichkeit etwas größer, beträgt aber auch nur 0,397. Möge nun aber niemand behaupten, es set biermit ein falter Sommer oder ein falter April prophezeit worden; das Vorhergehende barf felbstverständlich nicht als eine Vorhersagung eines falten Sommers aufgefaßt werden, sondern es soll nur damit gezeigt werden, daß der eingangs erwähnte landläufige Glaube, nach einem falten Winter sei ein warmer Sommer am wahrscheinlichsten, den Thatsachen gegenüber ohne Berechtigung ist.
Das offizielle New- Dorter Bureau für Arbeitsstatistit hat einen Bericht über die Frauenarbeit veröffentlicht, nach dem die Lage der erwerbsthätigen Frauen auch dort eine äußerst gedrückte und unwürdige sein muß. Besonders die Nahterinnen werden auf das unbarmherzigfte von ihren Brodberren ausgenugt. Mr. Peel, der Beamte des Bureaus, erzählt von einem Besuch, den er in einer Mietbitaferne ab ftattete, wo er in einem Bimmer von 10 Fuß Quadrat sechs Frauen fand, die vier Nähmaschinen in Betrieb hatten. Sie fertigten toftbare Mäntel nach der neuesten Mode an, Waare, die im Einzelverkaufe 35 bis 75 Dollars( 140-300 Mart) das Stück loftet. Bei Frauen brauchten einen Arbeitstag von 16 Stunden, um einen solchen Mantel anzufertigen und em pfingen dafür an Lohn die Summe von 1 Dollar, oder eine jede 50 Bents( 2 Matt), von diesem färglichen Lohn hatten sie Mieihe zu zahlen und fich Nahrungsmittel und Kleider zu be schaffen. Er fand, daß in der Regel Frauen für die Anferti gung von Hosen 1. Doll. 50 Bents bis 3 Doll.( 6-12 Mart) bas Dugend, für Hemden das Dugend 3 Mart bis 6 Mart und für Dveralls( Jacken?) 8 Mart bis 5 Mart das Duzend erhielten. In einer wohlthätigen Anstalt der Stadt Newyork erhielten. In einer wohlthätigen Anstalt der Stadt Newport traf ich verschiedene Frauen an, die Damenshawls für 3 Doll. das Dugend hätelfen; das macht 25 Bents( 1 Mart) das Stüd. Eine geschickte Arbeiterin, sagte man mir, lönne einen Shawl in zwei Tagen fertig machen und würde so 12% Bents ( 50 Pfennig) täglich verdienen." Von allen Frauen, die in Der Bigarrenindustrie beschäftigt werden, wird ein großer Theil nur in solchen Bweigen des Gewerbes verwandt, welche die niedrigften Löhne ergeben, wie das Anftreichen der Blätter und das Binden. Faft immer erhalten die Frauen meist ein bis zwei Drittel weniger Lohn als die Männer. Ausgenommen sind nur die Industrien, wo Die Frauen so porzüglich organisirt sind, wie dies bei den Seßerinnen und Hutmacherinnen der Fall ist. Hier erhalten die Frauen den gleichen Lohn wie die Männer. Ein Beweis, wie dringend nöthig eine Arbeiterinnen bewegung neben der Arbeiterbewegung ist!
Parlamentarisches.
-In der letzten Sigung der Arbeiterschuß Rom mission wurde die Verhandlung über die Nachtarbeit der Arbeiterinnen zu Ende geführt, und von den vorliegenden An trägen nur l. 2 des§ 136a des Antrags Dr. Lieber ange nommen, welcher lautet: In Fabriken dürfen Arbeiterinnen an Sonn- und Festtagen, desgleichen in der Nachtzeit von 8%, Uhr Abends bis 5% Uhr Morgens nicht beschäftigt wer ben." Wie Geb. Rath Lobmann hervorhob, gelten nur für das Verbot der weiblichen Nachtarbeit die im§ 139a daselbst nach Beschluß des Bundesraths zulässigen Ausnahmen, welche die Saison Industrien" des Antrags Halben zwar nicht in fich schließen, aber doch eine Anzahl anderer Ausnahmen ge ftatten, wo bisher Nachtarbeit von Arbeiterinnen stattfand. Die Wirkung des jest gefaßten Beschlusses würde sein, daß Nachtarbeit von Arbeiterinnen in Fabriten ausnahmslos ver boten ift.
Lokales.
Kalter Winter warmer Sommer? In dieser Beit, wo seit Monden der Winter mit Schnee und Eis regiert, hört man nicht selten die Erwartung aussprechen, daß ein warmer Sommer folgen werde; der eine freut sich der Aussicht auf die schönen sonnigen Tage, der andere feufst wohl schon über die Size, die er nach überstandener Wintertälte im Sommer über fich ergeben laffen muß. Fragt man, aus welchem Grunde nach dem falten Winter ein warmer Sommer zu erwarten sein soll, so wird meistens geantwortet: Des Ausgleichs megen", wenn nicht gar jemand schlankweg behauptet, es sei doch gewöhnlich so, oder er habe es immer jo gefunden. Diese Arficht, daß nach einem falten Winter ein warmer Sommer wahrscheinlich set, findet indeffen durch die Thatsachen feine Bestätigung; vielmehr ist die größere Wahrscheinlichkeit für das Gegentheil vorhanden. Verschiedene Meteorologen haben fich damit beschäftigt, Geset mäßigteiten im Wechsel der Witterung aufeinanderfolgender Jahreszeiten aus Beobachtungsreihen, bie fich über eine mög lichft große Anzahl von Jahren erftreden, abzuleiten, ohne weiter nach den zu Grunde liegenden Ursachen zu fragen; die weiter nach den zu Grunde liegenden Ursachen zu fragen; die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchungen find in dem neu erschienenen Lehrbuche der Meteorologie von Sprung zusammen
entzückte die leider nur spärlich erschienenen Buhörer durch ben fein schattirten Vortrag breter Gedichte; ihr wurde neben Herrn Hummel der meifte Beifall gesollt. Mit der Vortrags art des Herr Müller- Rannberg tönnen wir uns nicht einver
fanden erklären. Der sonft so geſchäßte Sänger nimmt alle
Botale fo offen, daß sein Gesang untünstlerisch wirkt.
Standalmacher im Theater. Der Zuschauerraum des Rönigl. boftheaters zu Wiesbaden war Donnerstag Abend der Schauplat einer unqualifiairbaren und aufregenden Szene. Cinige der befferen Gesellschaft" angehörende Fremde im Parquet verübten dadurch einen groben Unfug, daß fie lurz vor Beginn der Duverture zu Figaro's Hochzeit mit fleinen, zwei bis drei Zentimeter langen, schrillen Metallpfeifchen zu pfeifen anfingen. Die Polizei, welche von dem Komplot bereits verständigt gewesen, schritt sofort ein und stellte die Thatsache feft, daß von den drei Herren Pfeifern im Sperrfis der eine ein Oberstlieutenant aus Freiburg, der zweite ein Hauptmann aus Rolmar( beide nur ganz vorübergebend in Wiesbaden fich aufhaltend), der dritte ein erft seit Kurzem dort wohnender Rentner war, welcher fürzlich bereits als Rartelträger in einer sonderbaren Duellgeschichte zwischen Sänger und Kapell meifter fungirt haben soll. Mit Genugthuung fonstatiren wir, schreibt die Naff. Vollssta.", daß unser einheimisches Publitum, obwohl es durch aufreizende Artikel und Inserate eines Lolalblattes versucht war, dem Unfuge nicht nur voll ständig fern stand, sondern im Gegentheil, als es fich von der peinlichen Ueberraschung, die eine solche unerhörte Tattloftgleit erzeugen muß, einigermaßen erholt batte, energisch gegen die Pfeifer Front machte. Allgemeiner lebhafter Beifall erstickte den Tumult. Wie wir hören, waren noch eine Anzahl ge dungene Personen, benen ebenfalls lleine Metallpfeifchen ge liefert worden, auf der Galerie untergebracht, die auf das aus dem Sperrfis ertönende Signal in den Lärm einfallen sollten. Die Gegenwart eines Polizeifommiffars und mehrerer Schuß leute ftiftete rasch Ruhe. Es gelang dem Rommissar, die Namen von zweiunddreißig dieser für Geld gebungenen Beute festzustellen und ihnen die von ihren Auftraggebern gelieferten feftauftellen und ihnen die von ihren Auftraggebern gelieferten Inftrumente abzunehmen. Inftrumente absunehmen. Es ist erstaunlich, daß es noch nicht möglich gewesen, die Grundursache dieses und anderer Vorkommniffe, die fich seit Beginn des diesjährigen WinterVorkommniffe, die sich seit Beginn des diesjährigen Winter abonnements innerhalb unseres Kunst Institutes zum Be fremden des gesammten Publikums abspielen, erfolgreich zu beseitigen."
Weber Verkehrsstörungen im öftlichen Preußen be richtet die„ Danj. 8tg.":" Der Frühlingsmonat" bringt uns
Die erften Zugvögel, welche ftets den einziehenden Lenz zu begleiten pflegen, die ersten Auswanderer, haben sich diesmal überall pünhlich eingeftellt. Gestern( Montag) ist ein fleiner Trupp dieser Europamüden hier eingetroffen und nach mehr ftündigem Aufenthalt nach Hamburg weitergereift, von wo es mit dem nächsten Dampfer nach Südbrasilien geht. Die aus 12 Röpfen bestehende Gesellschaft, unter denen fich zwei Frauen und mehrere Kinder befanden, find polnisch redende Bauern familien aus dem Bosenschen. Ob ihr Fortzug nach dem ges lobten Lande Amerifa irgendwie mit einer erfolgten oder zu erwartenden Ausweisung in Busammenhang steht, ist uns nicht berichtet worden.
Achtung- Schlafstellendieb! Am 18. b. M. miethete fich ein Mann als Theilnehmer eines Bimmers bei einem Wirth des Hauses Hollmannftr. 23 ein. Derselbe gab an, den Feldzug von 1870-71 mitgemacht zu haben; er werde jezt eine Anstellung beim Kammergericht erhalten, zu welchem Zweck er aber seine Papiere hätte abgeben müssen. Der Mann war mit dem eisernen Kreuz und einer Denkmünze dekorirt. Nachdem er eine Nast in der Wohnung geschlafen, verschwand er am anderen Morgen, nachdem er einen Roffer gewaltsam erbrochen, unter Mitnahme verschiedener Kleidungsstücke und baarem Gelde im Werthe von 90 M., eines Quittungsouches der Bentral Kranten und Sterbekaffe der Tischler in Hamburg ( Buch Nr. 42 364), auf den Namen Eduard Müller ausgestellt, und mehrere Steuerzettel auf den gleichen Namen lautend. Sollte der Schwindler unter Hinweis auf seine Medaillen oder die entwendeten Papiere ähnliche Schwindeleien versuchen, so wird hiermit vor demselben gewarnt.
Rohheit. Am Sonabend Abend gegen 11 Uhr ging der in der Amalienstraße 15 wohnende Arbeiter Jahn, Bater mehrerer Kinder, die Linienstraße entlang. Hinter ihm tam ein Herr mit einer Dame dabergegangen, welcher den p. Jabn mit den Worten zur Seite fties: Nicht fo breit machen!" J. stürzte hierdurch zu Boden und zwar so unglücklich, daß er den rechten Unterschenkel brach. Er wurde von mehreren Baffanten aufgehoben und nach der dem Schüßenhause gegenüber belegenen Sanitätswache in der Linienstraße 245 gebracht, wo der wachthabende Arzt ihm die erste Hilfe angedeihen ließ. Leider war es dem rohen Patron gelungen, sich rechtzeitig unbemerkt zu entfernen.
Eine Ausweisung macht augenblicklich großes Aufsehen. Wie ein Berichterstatter schreibt, ist dem technischen Hochschüler Rosenblum aus Warschau, einem sehr fleißigen und beliebten jungen Mann, dem Sohne des belgischen Konfuls in Warschau vor 8 Tagen vom biefigen Polizei- Präsidium der Ausweisungsbefehl zugegangen. Der junge Mann, dem aufgegeben war, Berlin innerhalb 3 Tagen zu verlassen, ist denn auch bereits am Sonnabend von hier abgereift. Schon vor einiger Beit er
in diesem Jahre noch allerhand schlimme Ueberraschungen. Die feit vorgeftern Nachmittag anhaltenden Schneeftürme haben faft den gesammten Eisenbahnvertehr unserer Proving brach gelegt. Auf der Martenburg- Mlawfaer Bahn, die ihren Ber lehr ab Dt.- Eylau schon gestern früb einstellen mußte, ist nun
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auch für die Strede Marienburg- Dt.- Eylau der Berkehr mos mentan unterbrochen. Zwar wird versucht, mit Hilfszügen die Strede nothdürftig paffirbar zu machen, es ist aber sehr zweifel. haft, ob es gelingen wird, die Hilfszüge durch die Schneeberge hindurchzubringen. Die fehlenden Postsachen von dem geftrigen Berliner Nachttourterzuge find noch immer nicht da. Rourferzug 4, der gestern Abends von Königsberg nach Berlin abging, traf in Dirschau erft um Mitternacht ein. Bei Flatow feden die tombinirten Bersonenzüge im Schnee. Der heutige Roucierzug Nr. 3( Berliner Nachtfourierzug) und ebenso ein Personenzug find zwischen Bromberg und Lastomis steden ges blieben. Der um 9% Uhr von Dirschau hier eintreffende An schlußzug brachte nur die Nachricht mit, daß der Kourierzug fich um 320 Minuten verspäte, Boft und Baffagiere deffelben frühestens mit Sug 97, der fabtplanmäßig erft nach 3 Uhr in Danzig ankommen soll, eintreffen können. Wir haben infolge beffen heute keinerlei Boftsendungen aus Berlin und dem Westen sowie aus dem südlichen Theile Westpreußens empfan gen, namentlich fehlen uns alle Handelsnachrichten. Abermals müssen wir daher unsere Leser um freundliche Nachficht wegen der durch höhere Gewalt" erzwungenen mangelhaften Be fhaffenheit unserer Abend Ausgabe bitten."
Ein reicher Zuchthäusler. Kürzlich ist in der Straf anstalt zu alle a. 5. der Agent Theodor Krieg gestorben, welcher im Jahre 1872 burch bas Schwurgericht zu lebenslänglicher Buchthausstrafe verurtheilt worden war, weil er feine leibliche Mutter bei einem Wortwechsel erschlagen haben sollte. Der nunmehr Verstorbene hat sich aber niemals bereit finden laffen, ein Beständniß abzulegen, vielmehr bis zum Tode seine Schuldlofigkeit betheuert. Ueber sein Vermögen, das während seiner Strafzeit amtlich verwaltet worden ist, hat er bereits vor einiger Beit legtwilige Verfügung getroffen. Daffelbe soll durch Binsenzuschlag auf mehr als 120 000 M. angewachsen fein. Adjährlich ist ihm darüber Rechnung gelegt worden. Krieg hat während seiner faft 14 jährigen haft nicht nur nicht das Geringste von dem Vermögen für sich verwendet, was ihm die Anftaltsgefeße in fleinem Maße gestatteten, sondern sogar von seinem Arbeitsverdienst Ersparnisse ges macht.