DerOberschlestsche Anzeiger" wkd neu«dingS vielfach von der Berliner   ReprilUnpresse als Autorität Mit. Der..Oberschl. Sinz." erfreut fich nach der Schilderung der Neiffer Ztg." allerdings eines vielgewandten RrdaltcurS. Derselbe wareinst preußischer Offizier, dann päpstlicher Sol- dat, dann lulturkäwpferischer" Herausgeber des nationalliberal- freikonservativenOberschlefischen Anzeiger", darauf Redakteur deS fortschrittlichenBoten auS dem Rtesengebirge", dann Re­dakteur eines konservativen BlatteS in Pommern   und schließ- lich Redakteur dei msttelparteilich-freikonservativen Ratidorer Anzeiger". Da« Polizeidräfidium von Hanau   hat die von I. B. Müller über den Prozeß gegen Polizeikommissar Meyer und Genossen veröffenilichu Broschüre zur Kolportage in Hanau  nicht zugelassen. Die Gründe hierfür find nicht bekannt ge> worden. Erfolglose Beschwerde. Bekanntlich wurde die Adhal- tung zweier Bolksoersammlungen(dieselben sollten am 14. Febr. in Barmen und am 15. Februar in Elberfeld   stattfinden), in welchen die ReichStagSabgeordneten Harm und Pfannkuch über die Kulturaufgaden des deutschen Reichstag« und über das Branntweinmonopol referiren sollten, polizeilich verboten. Die Einberufer beschwerten fich bei der königlichen Regierung zu Düsseldorf  . Herrn E. Köllinghoff in Barmen ist darauf heute der amtliche Bescheid geworden, daß die Düsseldorfer Re> gierung seine Beschwerde al« unbegründet zurückgewiesen Eine sehr bedeutsame Eatscheiduug hat soeben das OberoerwaltungSgericht gefällt. Man erinnert fich, daß die Stadtverordneten-Bersammlungzu Stettin   eine Petition an den Reichstag gegen die Erhöhung der Korn« z ö I l e beschloffen hatte und daß diese Petitionwegen Unzu- ständigkcit der Versammlung" durch den dortigen Magistrat beanstandet worden war. DaS OberverwaltungSgericht hat nunmehr, wie uns mitgetheilt wird, in letzter Instanz dahin entschieden, daß unter Aufbebung der Vorentscheidung die an» aefochtene Verfügung deS Magistrats außer Kraft zu setzen sei. DaS der Stadtverordnetenversammlung zustehende PetitionS  - recht ist durch diesen Beschluß deS endgtltig maßgebenden Ge« richtShofS in erfreulicher Weise gewahrt. R u k l a« d. Die Nachrichten über die Ausweisungen preußischer Staatsangehöriger aus Rußland   lauten noch immer wider- sprechend. So theilt die»Gazeta Torunika" jetzt au«bester" Quelle mit, daß in einem der Grenzkreise deS Gouvernement« Plock 320 preußischen Staatsangehörigen anbefohlen worden sei, in kürzester Zeit die russtschen Lande zu verlassm. Alle diese seien jedoch Leute, welche fich dort ohne Paß aufhielten und seiner Zeit ohne jede Legitimation die Grenze überschritten hätten; unter ihnen befinden fich Viele, welche entweder auS dem preußischen Heere deserttrt seien, oder auch von den preu- ßischen Behörden steckbrieflich verfolgt würden. Die AuS- Weisung preußischer Staatsangehörigen beschränke fich bi» dahin auf solche Individuen. Dieselbe Zeltung tbeilt ferner mit, daß die russtschen Behörden gegenwärtig die Pässe der Autländer, die fich dort aufhalten, sehr genau revidiren, und fall« fie irgend einen formellen Mangel finden, den Inhabern befehlen, die Lande zu verlassen. Die Behörden haben auch schon mit der Auferlegung besonderer Steuern für in Rußland   an- sässtge Ausländer den Anfang gemacht. So ist ein Gärt« ner auS der Provinz Posen  , welcher in Rusfisch- Polen ein Jahresgehalt von 150 Rubeln bezieht, angewiesen worden, eine jährliche Steuer von 50 Rubeln zu entrichten und diesen Be« trag pränumerando bis 1. April zu erlegen, widrigenfalls er da« Land verlassen müsse. Ebenso haben sechs andere Preußen aus dem Posenschen ähnliche Weisungen erhalten. Für klei- nere preußische Gewerbetreibende, deren sehr viele in Rusfisch- Polen ansäsfig find, ist die Auferlegung einer so hohen Steuer mit der Ausweisung gleichbedeutend. Frankreich  . Haben die Streikenden Recht, daß eS in den Decazeviller Gruden brennt und daß die Gesellschaft in sträflicher Weise die VorfichtSmaßregeln aegen die Autdehnung der Grudendrände vernachläffigt hat? Hierüber ist auch heute noch zu keinem ficheren Urtheil zu gelangen. Nach einer De- vesche deSRadical" auS Decazeville   verließ der General» inspektor Bochet, der im Auftrage der Regierung die Minen untersuchte, verwundet und halb erstickt den Schacht. Andere Zeitungen behaupten wiederum, Bochet hätte, so gut wie der frühere Kommissar, alles in Ordnung gefunden. UebrigenS hatte Lochet die Begleitung streikender Bergleute abgelehnt, es wäre also denkbar, daß ihm die Gesellschaft die schlimmsten Orte in den Gruden verborgen hätte. DerRappel". daS Organ des HandelSministerS Lockroy, schreibt über da» P r oje kt der Weitaus st ellung von 1889:Fm gestrigen Mtnisterrathe kündigte Herr Lockroy an, die Unterhandlungen mit der Garantiegesellschaft wären zum Abschluß gediehen und er hätte mit Christophle, dem Gouverneur deS Credit foncier, einen provisorischen Vertrag unterzeichnet. Der Gesetzentwurf kann also auf den Tisch der Kammer gelegt welche Dame auf mich den«eiste» Eindruck gemacht, und ich antwortete die Wahrheit!" .Gut, gut. Wir rede» weiter davo«! Laß uns zu Bett geh», Du wirst wohl müde fei«,"----- Nachdem Vater und Sohn bei Rothwein und Kapaun fich also unterhalte» und fast mit einer Mißstimmung ge« endigt hatten, wurde ei« andere« Gespräch, ungleich kürzer, bei Schätzlein geführt. Zustu« war nach dem Abendessen noch in der Wohnstube bei der Prüfung eben angekaufter Kupferstiche beschäftigt, während sich Mathilde klopfenden Herzen» der Mutter«ach in die Küche geschlichen hatte, den« sie wußte, Beate war gekommen und hatte Nachricht von der Ankunft Edmund'« gebracht. So unbemerkt und scheinbar absichtslos Mutter und Tochter auch Justus verlasse« hatte«, auch mit dem Geräth in der Küche brav klapperte«, um dat Flüstern mit Beaten zu verberge«, wußte Schätzlei« doch recht gut, was die Ursache sei. Als nach einer Weile die Frauen, in Sicher« heit gewiegt, lauter redete», trat Justus langsam an die Thür und lauschte mit sorglicher Miene de» Rede«, welche in der Küche gewechselt wuroe«. .Also er hat sich so verändert?" ftagte Mathilde mit zitternder Stimme. Und wie!" rief Beate.Er ist gar nickt mehr der gute, treue Junge, der lustige Student mit den große» Stiefeln, der Reitpeitsche und de» munteren Schnurren von ehemals, die doch so recht aus'm Herzen kamen. Einen gedrehte« Schnurrbart trägt er, geht nach der neueste« Mode und spricht so trocken, steif und vornebm, ach, Du mein Himmel! Wie ich'« Esse»'rein brachte und ihn bewillkommte, hat er seiner alten Beate nicht'mal die Hand gegeben, hat blo« genickt und gesagt:Ein ander Mal, Beate," und wie ich mtt ihm plaudern wollte, schnitt er ein Gesicht, als wüßt' er nicht, ob er lachen oder sich schäme« sollte! Ganz ver« wandelt ist er!" .Beate, Du bist nur so erboßt auf ihn,«eil er Dir nicht gleich Rede stand!" warf Mathilde dazwischen. .Schon gut, ich weiß, was ich weiß I Edmund wie der Alte wollte« mich nur rasch lo« sein, denn fie hatte» gar werden, sobald der Pariser Gemeinderath über seinen Beitrag schlüssig geworden ist. Der Gesetzentwurf hat nur auf eine Krediteröffnung Bezug und die Kammer wird fich mit den Detail» ver Organifimng nicht zu beschästigen haben, da diese von der vollstreckbaren Gewalt allein abhängen. Dennoch finden diese Details auSkunftSweise in dem Motivenderichte der Vorloge Platz. Die GesammtauSgabe für die Ausstellung wird auf 43 Millionen veranschlagt, 42 Millionen für die vor- hergesehenen und 1 Million für die unvorhergesehenen AuS- gaben. Diese Summe wird gedeckt: 1) durch den Staat bis m Höhe von 17 Millionen, 2) durch den Pariser Gemeinderath bis in Höhe von 8 Millionen, 3) durch die Einnahmen der Ausstellung, die auf 18 Millionen berechnet werden. Die Garantiegesellschaft ist lediglich dazu da, dem Staate die letzten 18 Millionen zu sichern. Wenn die Einnahmen diese Höhe nicht erreichen, so wird fie für daS Urbrige sorgen. Wenn die Einnahmen 18 Millionen übersteigen, so wird der Ueberschuß zwischen dem Staate, der Stadt Paris   und der Garantiegesell« schaft im Verhältniß zu ihren Beiträgen vertheilt werden. Diese Vettheilung fände jedoch nur dann statt, wenn die Kosten der Ausstellung die Voranschläge überschritten. Italien  . Sehr pikante Enthüllungen über die italienischen Sitten- zustände bringt der leaitimistischeGuelso". Daß dieselben auf Thatsachen beruhen, beweist der Umstand, daß die Staats- anwaltschaft gegen den Artikel nicht einzuschreiten vermochte. Danach sollen im italienischen Parlament mehrere notorische Wechselfälscher fitzen  , deren Verbrechen allgemein bekannt find. Selbst im Senat giebt eS solcheVerbrecher in gelben Hand- schuhen". Man weiß in Rom. wie viel Hunderttausende Lire dieser Minister jeden Monat unterschlägt und wieviel Millionen sein Kollege T. mit in den Ruhestand zu nehmen gedenkt. ES giebt selbst Richter und Staatsanwälte, denen man nicht etwa verleumderisch, sondern mtt Recht schwere Ver- brechen nachsagt. Aber daS hindert den Justizminister nicht, fie immer wieder avanziren zu lassen. Diese Enthüllungen bleiben von den sonst so redseligen italienischen Offiziösen im- beantwortet. Am 27. d. M. wurde vor dem Schwurgericht in Venedig  der große Sozialistenprozeß gegen 117 Bauern aus Mantua   und Umgegend beendet. Sämmtliche Angeklagte wur- den freigesprochen. Dieselben wurden von einer riestgen Menschenmenge von dem Gerichtsgebäude im Triumph und unter Mustkklängen auf den MarcuSplatz gelettet. Grosibritauui-u. Der Premier Gladftone erklärte, er werde am 8. April die Bill, betreffend die Abänderung der Bestimmungen über die Verwaltung von Irland  , einbringen und hoffe, daß das Budget am 12. April vorgelegt werden könne, am 15. April werde dem Hause dann die Bill, betreffend die Abänderung der Ge- setze über dm Anlauf und Verkauf von Grundbesitz in Irland  , zugehen. Die streikenden Arbeiter der Kohlengrube Eouth Medomtley bei Durham   haben gestem den Versuch gemacht, daS HauS de« Direktor« Tyzack durch Dynamit in die Luft zu sprengen. Die Fassade Vit Hauset wurde stark beschädigt, aber keine Per« son verletzt. Balkanländer. Die bulgarische Frage ist noch fortwährend in der Schwebe. Es handelt fich noch immer darum, ob die Er- nennung deS Fürsten   von Bulgarien   auf bestimmte Zeit oder ohne Fristangabe gemacht werden soll. Ein LösungSoersuch nach dem andern fällt tnS Wasser. ES scheint Rußland   daran zu liegen, die Sache nicht zum Abschluß kommen zu lassen. Daneben lau'en offenbar rusfische Machinationen, den Fürsten Alexander zu unvoifichttgen Schritten hinzureißen. DaS griechische Ministerium hat jetzt die beiden ältesten Altersklassen etwa 20 000 Mann zur Armee ein­berufen. Wie e» heißt, mußte daS Ministerium die Genehmi- gung des KönigS durch die Drohung, daß eS zurücktreten werde, erzwingen. Daraus ergiebt fich, daß das Ministerium durch- auS nicht geneigt ist, fich zu beugen. Die russische   Flotte in Kandia erhielt Befehl zum Absegeln nach Smyrna. Da« alleS klingt recht wenig vertrauenerweckend. AuS Belgrad   wird gemeldet: Da CristicS und Ristics ab- gelehnt, soll morgen ein königlicher UkaS erscheinen, welcher Garaschanin mit der Neubildung deS Kabinets betraut. Ein zweiter UkaS wird die Nischava- und Ttmok-Armee auflösen und Horoatovict und Takova daS Großkreuz mit Schwertern verleihen. Amerika  « Gould willigte ein, die zwischen der Kompagnie und den Streikenden bestehenden Strettftaaen einem Schiedssprüche zu unterwerfm. Das Schiedsspruch. Komitee wird heute emannt und nehmen bi« zu dessen Entscheidung die Streikenden, 10000 an der Zahl, die Arbeit wieder auf, ausgenommen die« jenigen, welche fich der Zerstörung von Etgenthum schuldig ge- macht haben. Dem Reuterschen Bureau wird oui Buenos AyreS ge« meldet: Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Montevideo  seltsame Dinge auf dem Herzen, Tildche« I Ich Hab' AlleS gehört, den» Sie könne« sich denke», daß ich argwöhnisch wurde und an der Thür gehorcht habe!"(Forts, f.) Ans Knnst und Leben» Der Ztgeunerbaron hat selbst im Kampfe mit dem er« wachenden Lenz seine alte Anziehung» kraft bewiesen und die bereits traditionellen vollen Häuser an den sonnigen Frühlings- tagen erzielt. Die Vorstellungen im Anfang deS nächsten Monats werden durch Neubesetzungen viel Interesse erregen. Frl. Korner wird nach zweijähriger Abwesenheit von Berlin  alSSasfl" debütiren, in derselben Rolle wird fich auch Frl. Wrada versuchen. ImDeutschen Theater" ist außer Frl. Sorma, deren Erkrankung bereits mitgetheilt wurde, nun auch Frl. Thate ernstlich erkrankt. In Folge dessen muß die erste Aufführung deS Lustspiel»Die LiebeSootschaft" von Albin Rheinisch noch auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden. Am nächsten Donnerstag, 1. April, wirdDer Hüttenbefitzer" gegeben. Die Aufführung dürste dadurch ein besonderes Interesse erregen, daß in der Rolle derClaire" zum ersten Male Fräulein Terefina Geßner austreten wird, welche diese Rolle bereits ver- schiedentlich in Graz und auch neuerdingt auf Gastspielen in Potsdam   mit Erfolg gespiell hat. Ehrenbeletdigung oder nicht? Die Londoner Schauspielerin Mi 9. AbrarnS klagte kürzlich den Kritiker Hud- son, weil er in der Besprechung eineS neuen Stückes von ihr geschrieben:Mrs. Abrami erinmrt an die Ausgrabungen des Professors Schliemann fie ist eine echte Antiquität." Der Richter versuchte umsonst, die erregte Künstlerin zu be« ruhigen, indem er meinte:Wie werthvoll die ausgegrabenen Dinge find, das beweist am besten der hohe Preis, den fie er« zielen." Zornig erwiderte die Künstlerin:Ja, aber da» große Publikum besteht nicht auS Alterthumsforschern und seit jener Kritik bekomme ich täglich anonyme Briefe, in denen man mir schreibt,od ich keine lateinischen Inschriften trage" oder die Verwunderung ausgesprochen wird, daßdie Gliedmaßen so gut erhalten seien" re. Endlich kam ein Vergleich zu Stande und am nächsten Tage war in Hudson'S Journal zu lesen: Jffiie wir erfahren, feiert unsere treffliche Künstlerin Mi«. AdramS demnächst ihren achtzehnten Gcdurlsag. Kin­der und Enkel werden fich zahlreich an der Feier be« theiligen." ist in Uruguay   eine Revolution ausgebrochen. 1000 Mann unter dem Befehle des Generals Arrendondo find in Guavyu gelandet, in Montevideo   herrscht eine panikariige Er- regung. Afrika  . Es find bereits von Seiten der Engländer Vorbereiwngen getroffen, um Suaktn am Rothen Meere wieder durch egyp» tische Truppen besetzen zu lassen. Die indischen Truppen vcr« lassen den Ort bis zum Mai. Australien  . Die Regierungen aller australischen Kolonien sprechen fich gegen den von Frankreich   bezüglich einer Annexion der NeuenHebriden gemachten Vorschlag au«, gleichviel unter welchen Zugeständnissen Frankreich   diese Annexion vornehme« wolle. Die Regierung von Vittoria richtet« eine in diesem Sinne gehaltene und in energischen Ausdrücken abgefaßte De« pesche an ihren Londoner   Generalagenten. Kommunales. Die behnf« Anlage der Markthalle VI t« der Acker« straste seitens der Stavt angekauften Grundstücke Invaliden« straße 158 und Ackerstraße 23/24, 25, 26 bilden ein Bauterrain von 90 Meter Länge und 41 Meter Brette mit einer nördlichen Erweiterung nach der Jnoalidenfiraße zu, von 21 Meter Tiefe und 17 Meter Breite. Zur Gewinnung de« für die Markt« balle nöthigen Raumes ist zunächst der Abbruch sämmtlicher Hintergebäude erforderlich; aber auch die Vorvergedäude wer« den nicht erhalten werden können, sondern durch Neubauten ersetzt«erden müssen. Nach den der Stadtverordneten« Versammlung vorgelegten beiden Skizzen soll die Halle eine Einfahrt von der Ackerstraße her und eine Ausfahrt nach der Jnvalidenstraße, beide in einer lichten Breite von 4,70 Meter, erhalten. Die südliche Gebäudehälste soll in ihrem Erdgeschoß drei getrennte Läden enthalten, deren Anlage, wie die der Halle selbst, bei beiden Skizzen verschieden gedacht ist. Die Markthalle selbst erhält nach Skizze Nr. 1 ein 12 Meter brei­tes, dieselbe in ihrer ganzen Länge nach durchziehendes Mittel« schiff von zirka 12,5 Meter Höhe, daS mit einem Satteldach überdeckt und durch hohes Seitenlicht erleuchtet wird. Die aus dem Grundriß erstchtliche Anordnung der je ca. 4,9 Meter enthaltenden Verkaufsstände ergiebt 329 derselben mit einem Flacheninhalt von zusammen 1295,9 Meter. Legt man dei der Verthettung der Stantflache auf die einzelnen Handelszweige die Verhältnisse der Markthalle IV zu Grunde: 29,8 pCt. für Schlächter, 7,65 pCt. für Fischhändler, 62,55 pCt. für Gemüse­händler und so weiter, so find 386 Quadratmeter Schlächterstände, 100 Quadratmeter Fischstände und 809 Quadratmeter Gemüse- ic. Stände einzurichten. Die Ge- sammtkosten würden für die Skizze l nach dem bei« gefügten Kostenanschlage 666000 M. betragen. In der Slizze Nr. 2 ist für die Markthalle selbst eine 18 m breite, 24 w lange und durchschnittlich 18 m hohe Mittelhalle projeklirt- Wie bei Skizze Nr. 1 wird die Mittelhalle durch bochzestellte ringsumlaufende Seitenfenster erleuchtet. Die Anlage der großen Mlttelhalle gestattet eine Theilung der Fahrbahn, die eS den Wagen ermöglicht, in größere Nähe der einzelnen Ver« kaufsstände zu gelangen und die Anordnung einer zwischen den beiden Fahrstraßen liegende Stänte-Jnsel. Die hierdurch ver« anlaßte Grundrißdisprfiiion erlaubt die Einrichtung von nur 291 Ständen mit 1138 qm gesammler Standfläche. Bei einer Vertheilung dieser Fläche nach demselben Verhältniß wie bei Skizze 1 ergeben stch 339 qm Schlächterstände, 88 am Fisch« stände und 711 qm Gemüse- rc. Stände.   Die Gekammt- kosten werden fich nach dem Kostenüberschlage auf 663000 M- stellen. Der Magistrat beantragt bei der Stadtverordneten« Versammlung die Genehmigung der Skizze 1. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten« Versammlung am Donnerstag, den 1. April er., Nachmittags 5 Uhr. Einige NaturalisationSgesuche Vorlage, betr. das Projekt zur Einrichtung eines Pavillons auf dem Arbeitshaus« grundstücke in RummelSburg   zu einer Anstalt für verwahrloste Knaben DeSgl., betr. die der Haupt-Sti'tungS-Kafse im Jahre 1885 zugewendeten Vermächtnisse und Geschenke Etat der Reuter-Sltttung pro 1. April 1886 87 Vorlage, betr. die im Oktober Dezember Vierteljahr 1885 durch die städtischen Gasanstalten gespeisten Flammen DeSgl., betr. die Festsetzung von Baufluchtlinien für die Verlängerung der Charlottenstraße von der Georgenstraße biS zum Wetdendamm und den Verkauf der Baulichkeiten der Grundstücke Dorotheensttaße 52 und Georgenstr. 32 zum Abbruch DeSgl., betr. die Verlängerung der GiltigkettSdauer der Bestimmung für die Geschäflsführung bei den im Bereiche der städtischen Kanalisation vorkommenden Bauausführungen Wahl je eineS Mitgliedes in den AuS« schuß für die Wahl von unbesoldeten Gemeindebeamten, in die Armen-Direktion, in die Brennmaterialien-Deputation, in daS Kuratorium dei Friedrtch-WrlhelmS Hospital» und in die Ge« werde-Deputation Berichterstattung über die Vorlage, betr. die im Etatsjahre 1886/87 neu- resp. umzupflasternden Straß«« und Plätze Vorlage, betr. die erfolgte Bauabnahme der neuen Dungstätte mit GeletSanlage für die Düngerverladung auf dem Zentral-Viehhof DeSgl., betr. die fernere Ver' miethung von Kellerräumen im Kommunalbause Stralauec« straße 53 Desgl., betr. den Verkauf der Baulichkeiten auf den Grundstücken Klosterstr 11. Papenstr 23/24, Am Marien' Kirchhof 18, Papenstr. 18 und Marien-Kirchhof 19, Papenstraße Nr. 20/21 und Marien- Kirchhof 20/21, Papenstraße 19 und Marien. Kirchhof 22. Papenstraße Nr. 18, Am Neuen Markt 0, Am Neuen Markt 3 und Matten-Kirchhof 23 zum Abbruch Desgl., betr. die Anlage unterirdischer Bedürfnißanstalten für Männer und Frauen DeSgl., betr. die Kosten der elektrischc« Beleuchtung W RathSkellerS und der Sitzungssäle im Rath« Hause DeSgl., betr. die Verpachtung von aptirten Flächen der im Norden der Stadt belegenen Riesdgüter Desg>-- betreffend die Reotfion deS OrtSftatuts für die Kanalisation Desgl., betr. die Skizze zum Bau der Markthalle Vi zwischen Acker- und Jnvalidenstraße Deigl., betr. die Anfrage von Mitgliedern der Versammlung wegen der elettrischen Beleuch« tung der Leipziger Straße   Acht Rechnungen Bericht­erstattung über eine Petition Einige UnterstützungSsachcn Vorlage, betr. die Neuwahl von 3 Mitgliedern für das Kura« torium derStiftung der Berliner   Gewerbe- Ausstellung Jahre 1879" Vorlage, betreffend die Wahl je eines Bürger« deputirten für die Gewerbe-Deputation, für die Schul- Depü« tation und für das Kuratorium deS städtischen TurnwesenS Vorlage, betr. zwei Wahlablehnungen Berichterstattung üb» zwei ÄnstellungSsachen, sowie über die Vorlage wegen Gewav« rung deS Stellengehalts für einen mit der kommissarischen Ver« waltung einer Vorschullehrerstelle beauftragten ehemaligen Schü-' Vorsteher. Auß-rdem, und zwar um 6'/« Uhr, findet eine ge meinschaftliche Sitzung beider Gemeindebehörden statt behuis der Wahl eines stellvertretenden Mitgliedes der Bezirks- Kow misfion für die klasfifizirte Einkommensteuer. Gerichts-Zeitung. Reichsgericht«- Entscheidung. Leipzig  , 29. März, o» dem Droguenhänvler Marschwiniki in Berlin   kam eines To«' ein Herr und verlangte eine Flasche Kolhe'scheS Zahnwaise- Herr M. nahm eilfertig ein in Seidenpapter gewickelte« Fla!» chen auS einem Regal, überreichte dasselbe dem Kunden u" strich seine 50 Pf. Dafür ein. AI  « der Käufer zu Haute d« Flasche öffnete, bemertte er, daß daS Waffer eine gelbere als sonst hatte und daß eS einen ganz fremdartigen Gesthma besaß. Trotzdem Flasche und Etiquette biS auf die marke unzweifelhaft Kothe'scher Herkunft waren, gewann er