Ord-rot**st ti"*Dotirung irgend einer ReligionZform neben tonnen.Die Münze, Postverwaltung, Quarantaine-ReglementS, Er-Hebung der Zölle und die Akzise bleiben in ReichZHSnden,ober der Ertrag der letzteren wird gänzlich zum Vortheil Jr»landi verwendet. DoS Jrenparlament wird inzwei Orden eingetheilt, der erste Orden umfaßt die28 irischen Paiii, die ihrer Eitze im Oberhause beraubt, 75Mitglieder werden gewählt für zehn Jahre; der zweite 206Vertreter der Grasschaften, Städte. Universttät. Der V<ze>lönig wird beibehalten; die Richter künftighin von der irischenRegierung ernannt; die Polizei bleibt vorläufig unter derReichSkontrole. Irland trägt lünftighin nur Vi« der Reichs.lasten und wird nicht zu extraordinären Kriegslasten herange»zogen. Die zwei Orden bilden nicht zwei Kammern, sondernfitzen und berathschlagen zusammen, find indeß befugt, unterUmständen gesondert abzustimmen.Labouchöre, der radikale Vertreter von Northhampton,wird demnächst im Unterhause einen Antrag auf Hirabsetzungder Mtnistergehälter stellen. Seinen Vorschlägen zufolge sollendie Gehälter de? EchatzkanzlerS, dcS Ministers des Innern unddeS Ministers für die Kolonien von 5000 Pfd. Eterl. auf2000 Pfd. Eterl.(= 40000 Mark) jährlich herabgesetzt wer-den. Die Gehälter der Beamten dcS Oberhauses istnd vonLabouchSre ebenfalls mit bedeutenden Kürzungen dedacht.Schweiz.Da man in der Schweiz zu befürchten scheint, daß vieleder in Folge der anarchistischen Vorgänge in Belgien brotlosgewordenen Glaö. und Grudenarbeiter stch dorthin wenden,hat der BundeSrath beschloffen den schweizerischen General-Konsul in Brüffel mit dem Erlaß einer Bekanntmachung zudeauftragen, welche jene Leute vor einem solchen Schrittewarnt. Statt daS gehoffte tägliche Brot zu finden, würdenstch dieselben damit in daS größte Elend stürzen, da dieSchweiz von Arbeitern dieser Sorte noch an das Ausland ab-geben könnte.Der schweizer Bundesrath hat Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Frankreich und Italien zu einer am 10. k. Mts. inBem abzuhaltenden Konferenz bezüglich der technischenEinheittm Eisenbahnwesen eingeladen.Oesterreich-Ungarn.Ein Erlaß dei Handelsministeriums ordnet an, daß dieMillion Gulden, welche der Bauunternehmer Fogerty alsKaution für die Konzesfionirung der Wiener Etadtdahn hintrr-legte, eingezogen und zu StaatSzwecken verwendet werde.Ein HanoelSministerial- Erlaß forderte vor einigen Monatendie Eisendahnverwaltungen auf, ihre Bestellungen an Fahrbe-triebSmitteln den Fabriken sofort aufgeben zu wollen, werl diesesonst zu namhaften Arbeiterentlaffungen in Folge mangeln«der Beschäftigung schreiten müßten. Die Wirkung deSErlaffeS war eine kaum nennenSwerthe und die Maschinen«fabriten sahen stch veranlaßt, um nicht auch den Arbeiterstammeinschränken zu müffen, Arbeiten in Vorrath anzufertigen.Neuerliche, dem Statthalter durch eine Deputation auS WienerNeustadt gemachte Mittheilungen über deoorstehende Reduzi-rungen haben den Leiter deS Handelsministeriums, BaronPutzwald, veranlaßt, eine Enquete aus Vertretern der Eisen-bahnen und Maschinenfabrilen inS Handelsministerium.einbe-rufen._Rußland.Der Ruf nach Okkupation Bulgariens durchrusfische Truppen wird in den Petersburger und MoskauerJournalen immer lauter vernehmbar. Da eS bekanntlich imrusfischen Reiche keine öffentliche Meinung und daher auchkeine Organe derselben gtedt und die meisten Journale in Be«ziehungen zu der Regierung stehen, so gewinnt die oben kon-statirte Thatsache eine ganz besondere Bedeutung. Noch be-zeichnender ist eS aber, daß nicht nur jene Blätter, welche stcheinen Schein von Unabhängigkeit bewahrt haben, sondern auchsolche Organe, deren Beziehungen zum Hofe und zu dem Aus-wartrgen Amte notorisch find, wie z. B. Katkow'S„MoskauerZ-ilung", der„Graschdanin" und die rusfische„PetersburgerZeitung", die Okkupation fordern. AngestchtS dieser Thatsachenist ein Zweifel darüber kaum mehr zulässtg, daß die rusfischeRegierung oder wenigstens sehr maßgebende Faktoren in der«selben die militärische Intervention in Bulgarien ernstlich an-streben. Aus Konstantmopel wird gemeldet, daß die dortigerussische Botschaft an die Pforte eine Note gerichtet hat, inwelcher ste wegen der Auszahlung der rückständigen Beträgeder vereinbarten Kriegsentschädigung drängt. DiePforte hat bekanntlich kaum die Mittel, um die Truppen,welche ste an der griechischen Grenze vereinigt hat, zu erhallen.Die Forderung Rußlands konnte daher kaum zu einer un«günstigeren Zeit gestellt werden. Die Türkei ist vielleicht nochniemals so zahlungsunfähig gewesen alS jetzt, und die rusfischeDiplomatie weiß dieS bester, als irgend Jemand in Europa.Wenn daher daS Petersburger Kabrnet gerade dm jetzigenMoment wählt, um am Bosporus als unerbittlicher Gläubigeraufzutreten, so kann dies nur geschehen, um der PforteVerlegenheiten zu bereiten und hierdurch leichter ihre Zu«stimmung zu einer rusfischen Okkupation Bulgariens zuVon Buchman« war erzürnt aufgestanden und knöpftedm Rock zu. Sie wollm also nicht?*„Nein, Exzellenz 1" Er schloß die Mappe ein.„So bin ich am längstm Ihr Freund gewesm, wirfind geschiedene Leute!"„Thut mir herzlich leid, dann sind wir'« eben."Der Kabinersrath ging hastig auf die Thür zu, als indemselben Augenblick ein höchst ungewohnter Besuch, HerrPinkert«ebst seinem Sohne Wilhelm, und zwar im Sonn»tagSfrack, höchst zeremoniell eintraten.Von Buchmann ging an ihnen vorüber und warfhinter sich erzürn» die GlaSthür zu.„Na? Was treibt dm Herrn Nachbar denn zu mir?"schnob Zustu«.„Sollen gleich sehen, IustuSchen," grinste der Alte.„Mein Wilhelm sollte eigmtlich allein herkommm, aber ichdacht', eS wäre schicklicher, ich ginge mit!"„So! Hm!- Wa, ist also lo«?'-„Der Teufel, Nachbar! Der LiebeStmfel I Euer Thild-che» hat's meinem arme» Wilhelm aagethan, und schonlange geht er ihr nach. Ich weiß, Ihr seid ein vermögm-der Mann, werdet vielleicht gar'mal den großm.kaltmStei»", hihi, in die Hände kriegm, ich Hab' auch einenfchonen Erwerb und da« Häusel, wie Ihr wißt, alsodächt ich, u,ir g�ben die Kinder zusammm I WaS Brüder-chm?—(Fortsetzung folgt.)Aus Kunst und Zeven.Dem technische« Personal des Athambra-Theatersist von der Dtrektion ein Benefiz bewilligt worden, weiches amSonnabend stattfinden wird. Es soll an diesem Abend diedreialttae GesanaSpoffe„Berliner auf Reisen oder mit Dampt".welche fich dereit« auf vielen Bühnen Deutschlands als Zug-und Kaffenstück bewährt hat, zur Aufführung gelangen. Einenbesonderen Ret, wird die Vorstellung durch da» Mitwirkendes Henn Reich, eines sehr talentvollen Schauspielers, ge«wtnnm.Da« Theater ei«„vildungsinftitnt". Im Theatervon Chatam ist vor einigen Tagen dei einer Aufführung vonerlangen.— Ein Petersburger Telegramm de»„Pester Lloyd"meldet auf da« bestimmteste, daß ein militärisches EinschreitenRußland? in Bulgarien für den Fall d:S Verbleibens deSFürsten Alexander auf seinem Widerstande von den leitendenrusstsch-n Kreisen in ernste Erwägung gezogen und für die Bei-wtrklichung dieses Vorhabens vorbereitende militärisch« Maßnahmen bereits verfügt worden seien. Die gleiche Meldungverfichert entgegen dem jüngsten offi.iösen Dementi aus Sofia, daßfür da« Petersburger Kabinct begründete Anhaltspunkte de-stehen, stch mit einer plötzlichen Aufwerfung der bulgarischenKöniasfrage und derm Folgen ernsthaft zu beschästigen.Nach einer Meldung de«„Berl. Tageblatte»" auS Petersburgsei dort daS Gerücht verbrettet, der Zar werde mit demSultan eine Zusammenkunft auf dem SchwarzenMeere haben. Die rusfische Regierung habe an eine deutscheFabrik, bei welcher ste eine größere Anzahl Torpedos destellt,das Ansuchen um beschleunigte Ablieferung der letzteren ge«stellt; es sei zu dem Zweck sogar ein russtscher Ingenieur vonPetersburg nach der Fabrik in Deutschland gesandt worden.Die Torpedos seien für den Süden destimmt und tollen dort-bin auf dem Wafferwege, über die Weichsel, den Dnjestr undDnjepr befördert weiden.— Die Russen sollen der„DailyNewS" zufolge Port Lasarew in Korea besetzt haben und dortBefestigungen aufführen; daS sudmarine Kabel zwischen PortHamilton und dem Kontinent sei gebrochen.Balkanländer.Der Berliner Korrespondent der„Daily NewS" will auSAthen eine Information erhalten haben, nach welcher der Königvon Griechenland in Uebereinstimmung mit seinenMinistern beschlossen habe, alle KriegSgedanken aufzugeben.—Die Debatten in der griechischen Kammer über die Rüstung?vorschlüge sollen bis Ende der Woche dauern. Obgleich maneinen Sieg der Regierung erwartet, soll dieselbe doch dieAbstcht haben, ihre kriegerische Politik aufzugeben.— Die Vertreter der Mächte find deauftragt worden, der griechischen Re-§ierung da» bulgarische Abkommen zur Kenntniß zu bringen.Zugleich sollen dieselben die Regierung ersuchen, dem WunscheEuropas, den Frieden aufrecht zu erhalten, zu willfahren.Die von der rumänischen Regierung mit der Re-vifion deS autonomen Tarifs beauftragte Kommisston hat diePofitionen desselben in drei Kategorien eingetheilt: 1. Artikel,welche Rumänien vorauSfichtlich niemals erzeugen kann unddie nur mit Finanzzöllen belastet werden; 2. Artikel, die inRumänien möglicherweise in Zukunft erzeugt werden könnenund die jetzt einer leichten Zolldelastung unterzogen werden;3. Artikel, welche in Rumänien erz«ugt werden oder erzeugtwerden können: diese werden mit hohen Zöllen belegt. MitFrankreich ist eine Verständigung nicht unwahrscheinlich. Einersolchen mit Oesterreich-Ungarn steht die Weigerung de» letzteren,hinter welcher namentlich die galizischen Viehzüchter stehen,rumänisches Hornvieh auf den österreichischen Markt zuzulassen,noch im Wege.Italien.Die angekündigte Entlassung deS Ministe«r i u m S ist vom Kö.iig bis jetzt noch nicht angenommen wor-den. Graf Robilant wird wahrscheinlich beauftragt werden,ein neue» Kadinet zu formiren, andernfalls dürfte nochmalsDeprrttS mit der KabinetSbildung beauftragt werden.Spanien.Der Ausfall der spanischen KorteSwahlen ist jetzt fast voll«standig bekannt. Er ist dem Ministerium Sagasta noch etwaLgünstiger, als man annehmen konnte. Namentlich wird Sagastaüber die geringen Erfolge erfreut sein, welche die konservativenDisstdenten unter Romero Robledo nnd die dynastische Linkeunter Lopez Dominguez davongetrÄgen haben, da ste sich ihmgegenüber so sehr aufzuspielen suchten und mit Stolz seweAnerbietungen zurückwiesen. Während die Regierung jetzt übereine Mehrheit von drei Vierteln aller Deputirten verfügt, kehrtRomero Robledo nur mit 11 Getreuen auS dem Wahlfeldzugezurück, und die dynastische Linke ist von 34 Mitgliedern, diefie in den letzten Kortes zählte, auf 9 Vertreter zusammenge«schmolzen. Da« ist für den Stolz de» Generals Dominguez— er ist bekanntlich ein Neffe Serrano'«, de» Herzogs de laTorre— äußerst schmerzlich. Bei der großen Majorität, überwelche die Regierung verfügt, ist e« ferner ziemlich belanglos,daß die Republikaner einige Stärkung erfahren haben. Stewaren in der vorigen Kammer nur ihrer 20 und zählen jetztihrer 27, von denen die meisten in den großen Städten ge-wählt find. Auch 2 Karlisten werden auf der Bildfläche er-scheinen. Sie find in Estella und Azpeita gewählt. NurJemand, der die spanischen parlamentarischen Verhältniffe kennt,wird eS aber verstehen, daß CanovaS, der Jahre hindurch undnoch bis vor Kurzem der einflußreichste Mann in Spanienwar, im Parlamente an der Spitze von nur 63 oder 64 Anhängern stehen wird. Von den 310 Mitgliedern der Regierungspartei find übrigens 230 als eigentliche Eaaastiner zubezeichnen. Eie stchern ihm schon allein die absolute Majorität.Die anderen 80 nennen fich Zentralisten und Demokraten.Erstere, zu denen Bega del Armijo gehört, verfügen über 50,„Uncle Tom» Cadin", einem Stücke, in welchem bekanntlichzur Verfolgung der flüchtigen Neger eine Anzahl BluthundeVerwendung findet, einer der vierbeinigen Schauspieler inentsetzlicher Weise auS seiner Rolle gefallen und hat einen derDarsteller auf's schrecklichste zerfleischt. Da« Thier, welches,wie daS Stück erfordert, von dem Pflanzer auf die fli hendenSchwarzen gehetzt wird, nahm die ihm gewordene Aufforderung,fich auf den Neier zu stürzen, für Ernst und richtete sein Opferauf das Schrecklichste zu, indem ei demselben buchstäblich daSFleisch von dm Beinen riß. Ja, der Hund hatte fich förmlichin den hiltloS am Boden liegenden„Schwarzen" verbissen undselbst dm Peitschenhieben der herzucilenden übrigm Schauipielergelang es nur mit Milbe und nach längerer Zeit, die wüthendeBestie zu verjagen. Man hob den ohnmächtigen, blutüder-strömten Mann auf und schaffte ihn nach dem nächsten Hospital.Sein Zustand ist sehr kritisch, und eine Amputation der Beinesteht zu befürchten. Die Vorstellung mußte begreiflicherweiseabgebrochen werden, da daS Publikum von dieser furchtbaren„Realistik" der Aufführung auf's Tiefste erschüttert wurde undda» Tbeater verließ.Et« seasattonelleS Duell. Unter diesem Titel erzähltdaS„N. Wiener Tagbl." folgende amüsante Historiette: SchönEochcn ist seit sech« Jahren verheirathel und lebt in der glück«lichstcn Ehe. Die Ehe ist hauptsächlich deshalb eine glückliche,weil ihr der liebe, der gute und brave Gatte volle Freiheit ge-währt, fie in nichts behindert und durch keinerlei Eifersucht»-rcgungen den Frieden deS Hauses stört. Schön Evchen kannthun und lassen, was fie will, der Mann bleibt bei Allem undJedem ein gleichgriiiger Zuschauer. So hatte er aar nicht«dagegm, al» er vor ungefähr zwei Jabren die Bemerkungmachte, daß seine Gattin in auffälliger Weise einen Hausfreundprotegirte. dem ste inniglich zugethan schi-n. Er drückte dabei,wie man zu sagen pflegt, nicht nur ein Auge zu. er stellte stchvielmehr vollständig blind, eine Großmuth, die ihm seine Fraudadurch ve galt, daß ste ihrerseits wieder auch ihm die volleFreiheft seiner Lebensführung nachfichtSooll gewährte. Solebten die drei, die beiden Ehegatten und der Hausfreund,zwei Jahre hindurch in vollster Eintracht. Da trat plötzlicheine Wmdung ein- Vor ungefähr vierzehn Tagm erbiell dieFrau einen formellm AbschiedSbrief ihre« Verehrers. In ihrernamenlosen Verzweiflung darüber zeigte fie den Brief ihr>mGatten und forderte ihn mit aller Entschiedenheit auf, für die-ihr hier zugefügt' Kränkung Genugthuung zu verlangen. DerGatte fühlte sofort, daß er für die beleidigte Ehre seiner Fraumergisch eintreten müsse. Er that, wa» ein„ordentlicherdie Anderen über 30 Sitze. MS Jndepmdentm endlich werden19 Abgeordnete bezeichnet-Amerika.Ueber daS am 3. d. vom Repräsentantenhause angenom-mene Gesetz zur Beilegung von Arbeitseinstellungen durchSchiedsgerichte verlautet noch folgende«:„Da« Schieds«gericht soll au« drei Mitgliedern bestehen, von denen einS vondem Arbeitgeber, ein» von den Arbeitern und daS dritte vonbeiden gewählt wird. Die Annahme de« SchiedSgerichtSver«fahren» ist gänzlich freiwillig und die Vorlage enthält keineBestimmung für die Erzwingung de« Resultats. Die vomStaate zu tragenden Kosten find auf 1000 Dollars für jedenFall beschränkt."_Soziales und Arbeitervewegnag.Zur Uufallverstcherung. Nach§ 1 Absatz 2 dei Un.fallverficherungSgesetzeS find diejenigen Bauarbeiter und derBauten beschäftigten BerriebSbeamten der Unfalloerficherungunterworfen, welche von einem Gewerbetreibenden, deffen Gr«werbcbetried fich auf die Ausführung von Mauer-, Zimmer-,Dachdecker-, Steinhauer- und Brunnenarbeiten erstreckt, indiesen Betrieben beschäftigt werden. Nach§ 1 Absatz 8 deiG-sctzeS können Arbeiter und Beamte in anderen, nicht unterAdlay 2 fallenden, auf die Ausführung von Bauarbeiten stcherstreckenden Betrieben auf Beschluß deS BundeSraths wr ver«ficherungSpflichtig erklärt werden. Demgemäß hat der Bundes»rath Anfangs vorigen JahreS beschloffen, Arbeiter und Be«triedtdeamte, welche von einem Gewerbetreibenden, deffen Ge«werbebetrieb auf die Ausführung von Tüncher-, Verputzer«(Wcißdinder-), Gypser«, Stuckatur, Maler-(Anstreicher-),Glaser-, Klempner- und Lacktrerar betten bei Bauten, sowie aufdie Anbringung, Abnahme, Verlegung und Reparatur vonBlitzableftern stch erst. eckt, in diesen Betrieben beschäftigt wer-den, für verfich-rungtpflichtig zu erklären. Inzwischen habenBetheiligte den Antrag gestellt, auch die Bauschloffer undBautischler der Unfalloerficherungipflicht zu unterwerfen. ESunterliegt nach dem„H. Korr." keinem Bedenken, von Ermächti»gung des BundesralhS auch für diese Gewerbetreibenden und ebensofür die„Anschläger" und„Einsetzer", welche Schlofferardeiten anBauten anbringen bezw. Fenster, Thören ,c. einsetzen, Gebrauch zumachen. Auch die in diesen Gewerbebetrieben beschäftigtenArbeiter find in nicht unerheblichem Maße den besonderen Un-fallgefahren ausgesetzt, welche die Thätigkeft bei Bauten mitfich bringt. Dazu kommt, daß Bautischlerei sehr häufig mftdem ZimmermannSgewerbe, Bauschlofferei vielfach mit der Ver»fertigung von Blitzableitern zusammen betrieben wird, die letzt«erwähnten Betriebe aber der Unfalloerficherung bereits unter»liegen. Der Umstand, daß manche Bautischler und Bauschlosserauch anderweite, mit Bauten nicht in Zusammenhang stehendeTischler- und Schlofferarbeiten herstellen, kann ausreichendenAnlaß für die fernere Ausschließung der einer besonderen Un-falligefahr ausgesetzten Ardeiter dieser Gewerbetreibenden vonder Uafallsverficherung um so weniger bieten, alS eine ähnlicheVerbindung der Thätigkeft der Bauarbeiter mit sonstiger Hand«werksmäßiger Thätigkeft auch bei anderen, der Unfallverstcherungbereits unterworfenen Bauhandwerkern, z. B. den Bauklempnernund Bauglasern, vorkommt. E« ist daher an den BundeSrathda» Ersuchen gerichtet worden, über die Ausdehnung der Ver«ficherungSpfltcht auf Arbeiter und BetriedSbeamte in Gewerbe»betrieben, welche stch auf die Ausführung von Tischler-, Ein«setzer-, Schloffer- und Anschlägerarbeiten bei Bauten erstrecken,Beschluß zu fasten.Die deutsche Roheisen- Produktion hat stch im Jahre1685 trotz der ungünstigen Geschäftslage gegen daS Vorjahrdock noch um nahezu 100 000 Tonnen vermehrt. Nach dervorläufigen Montanstatistik, welche daS neueste Heft der Reichs«statistlk dringt, bczisterte fich nämlick die deutsche Roheisen-Produvion im Jahre 1885 auf 3 652 634 Tonnen(zu 1000Kilogramm) gegen 3 562726 Tonnen in 1884. Trotz dieserSteigerung in der Produftionsmengc bat sich im Gesammt«werth der Produktion eine erhebliche Verminderung ergeben.Während nämlich für 1884 der Werth der deutschen Roheisen«Produftion noch auf 170.4 Millionen Mark beziffert wurde,wird er für 1885 nur auf 158,7 Millionen Mark angegeben.Der Durchschnittspreis vro Tonne Roheisen berechnet fich dem«nach für 1884 auf 47,82 Mk.. für 1835 aber nur auf 43,43Mk. Der hiernach zu konstatirende Preisrückgang hat auch inanderen Ländern stattgefunden, aber abweichend o-n dem Bei»halten der deutschen Roheisenindustrie ist auch dementsprechendin anderen Ländern eine Verminderung der Roheisen-Produk-tion durchgeführt worden. Es gilt die» besonder» von Eng«land und Nordamerika. Die deutschen Rohetsen-Produzentenhaben also länger al» ihre wichtigsten Konkurrenten eine Hand-greiflische Ueberproduktion trotz dei stetig wachsendenRückgang« der Preise fortgesetzt. Erst in diesem Jahre habenfie fich entschloffen, die schließlich unabwendbare Einschränkungvorzunehmen. In den beiden ersten Monaten dieses Jahre»wurden in Deutschland nur 566 350 Tonnen Roheisen produzier gegen 616 728 Tonnen in den beiden ersten Monaten1885. Die Verminderung der Produftion beträgt somit bereitsRitter" in einem solchen Fall zu thun demüßigt ist, er forderteden ungetreuen Geliebten seiner Frau zum Duell heraus. DerZweikampf fand statt. Nachdem die Ehre der Frau auf dieseWeise wieder hergestellt war, drückten fich die beiden Duellantenversöhnt die Hand. Ob der Treulose auch wieder in die Armeseiner Geliebten»urücklehrt, wissen wir leider nicht. Es feinur noch hinzugefügt, daß die Geschichte von diesem seltsamenDuell nicht etwa in Paris, in der Stadt der Romantik, sondernim gemüthlichen Wien stch begeben hat.Nette Zustände scheinen unter der Geistlichkeit in Romzu hrrrschen. Von Santa Uffizio(Inquisition) und demVilartat ist verfügt worden, daß mehrere geistliche Inspektorenernannt«erden, welche dir öffentlichen Vergnügungslokale(Theater, CafS chantant»%.) daraufhin konttoliren sollen, obetwa Geistliche verlleidet diese Stätten irdischer Lust frequentiren.Diese Notiz wirft ein grelles Schlaglicht auf die römischeGeistlichkeit. Wie viel mag da schon gesündigt worden sein,wie viele Skandale mögen fich da schon ereignet haben, eheman fich zu diesem Schritte entschloß. Ei ist ja erllärlich,daß die den Geistlichen durch da« Zölibat aufgezwungene ge-schlechtliche Enthaltsamkeit gegen solche unfie.niae Gesetzerebellirt, aber warum wirft man denn nicht die Maike einerfalschen Moral von fich, statt im Trüben zu fischen? Oder istdaS letztere vielleicht angenehmer?Die Selbstmorde nehmen in allen Ländern in geradezuerschreckender Weise überhand. So liegt für Preußen eineneue Arbeit vor, der zufolge fich da« Verhältniß der Selbst-morde vom Jahre 1882 auf 1883 um 21,7 pCt. erhöht hat.Im Ganzen starben 6171 Personen durch eigene Hand. Aller-dingS mildert fich diese er chreckend hohe Ziffer dadurch, daßdie Erhebungen genauere wie in den Vorjahren find unddeS«halb die Ziffer erheblich gewachsen ist. Trotzdem ist die Zunahmeder Selbstmorde eine sehr große, da in der Zell von 1869 bis1883 die Selbstmorde jährlich um 4,55 pCt. gestiegen find,während die Bevölkerung nur um 1,25 pC'. fich vermehrt hat.DaS Verhältnitz der Geschlechter ist ein stets ziemlich gleich-bleibendes. ES geben fich ungefähr viermal so viel Männeral« Frauen selbst den Tod. WaS den Einfluß deS Mters aufdie Häufigleit der Selbstmorde betrifft, so ergiedt fich. daß mitfortschreitendem Alter ein Anwachsen der Selbstmorde eintritt.NeuerstngS macht fich übrigens auch die traurige Thatsachegeltend, daß auch die höheren AlterSklaffen keine Verminderungmehr zeigen. Die Armee stellte im Jahre 1883 zu der obigenGesammtzahl 236 Fälle.