träge auf das höchfte gefeßlich zuläffige Maß von 3 pt. et höhen müffe, was für die Kaffenmitglieder einen Beitrag von 54 Bf. pro Woche ausmache. Stadto. Brauereibefizer Hoffmann gab die Erklärung ab, daß die Ortskrantenfasse der Brauer, Böttcher und Kellner in ben 10 Monaten ihres Be ftehens eine Unterbilang von 400-500 M. habe und die Bei Man sollte also nicht immer träge gleichfalls erhöhen mußte. Man sollte also nicht immer bloß den Splitter bei den freien Hilfskaffen sehen.
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Die armen Atttonäre und die glücklichen Arbeiter. Während man über die schlechte Lage der Montanindustrie allüberall flagt, zahlt das Steinkohlenbergwerf Plöß bei Löbejün ( Provinz Sachsen ) eine Dividende von 30, sage und schreibe, von dreißig Prozent. Also mehr, als in den Gründerjahren! Die Löhne der Arbeiter aber find gefallen. So haben gar nicht weit entfernt von Löbejün 200 Arbeiter auf der Grube Prins Wilhelm bei Helmstedt die Arbeit ein gestellt, weil die Direktion die Löhne reduzirt hat. Hohe Dividenden und Lohnreduktion- das ist die wirthschaftliche Signatur unserer Beit.
Tausende von Arbeiterinnen werden im sächsischen Erzgebirge und im Voigtlande überflüffig. In Blaueni. B. ist nämlich eine Fädelmaschine ausgestellt, welche wahrscheinlich in der Stickindustrie große Umwälzung hervorrufen wird. Dieselbe fädelt mit Leichtigkeit, unter Berücksichtigung aller Bausen, 30 Fäden in der Minute, also an einem 10 stündigen Arbeitstage 18 000 Fäden. Das tägliche Arbeitslohn für die bedienende Person beträgt 1,50 D., während dasselbe bei Handarbeit 6 bis 7. für 18 000 Fäden betragen würde.
Die Dachdeckergehilfen in Leipzig , welche sich in einem Streit befinden, find ihres Sieges sicher. Die Meifter be schäftigen schon zu einem großen Theile Arbeiter nach dem neuen Lohntarif. Wie man hört, soll nach Ostern derselbe allseitig eingeführt werden. Diesen Sieg hätten dann die Arbetter ohne große Mühe gewonnen.
Streit. In der mechanischen Weberet der Herren Wolff und Bölling zu Barmen haben am legten Sonnabend 80 Arbeiter wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt.
In Minden haben die Malergehilfen wegen Lohn Differenz und verweigerter Reduktion der Arbeitszeit die Arbeit niedergelegt. Aus gleichen Gründen steht dort ein Maurerftreit bevor.
Die bei der Erweiterung des Brooklyner Hafens beschäftigten Arbeiter erschienen am 16. d. M. Morgens nicht zur Arbeit und ließen der Hafen Inspektion mittheilen, Daß fie so lange ftreilen würden, bis ihnen eine Lohnerhöhung von mindestens 5 Prozent bewilligt worden sei. Darauf fanden Unterhandlungen zwischen beiden Parteien statt, welche indeß zu keinem Resultate führten. Seitens der Hafen Inspektion wird erwartet, daß fie die Forderungen der Arbeiter bewilligen werde.
Vereine und Versammlungen.
von
ausgefertigte Bibliothek Drdnung mit einigen fleinen Mende rungen angenommen. Ferner wurde eine Tellersammlung zu Bunften eines bilfsbedürftigen Mitgliedes vorgenommen, deren Ertrag 7 M. 10 Bf. ergab.
Der Fachverein der Tischler hielt am Sonnabend, den 19. April feine ordentliche Generalversammlung in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28, ab. In derselben erstatteten die verschiedenen Vereinsbeamten Bericht über ihre Thätigkeit während des ersten Quartals 1886. Aus diesen Berichten war zu ersehen, daß der Verein im legten Vierteljahr einen er freulichen Schritt vorwärts getban hat. Die Mitgliederzahl Die Mitgliederzahl hat fich um 292 vermehrt. Die Kaffenverhältnisse find günstige zu nennen, auch die Bibliothel ist durch ein gut Theil neuer Werke verstärkt und bietet den Mitgliedern des Vereins die reichhaltigfte Auswahl. Der Arbeitsnachweis wird mehr denn früher von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Anspruch genom men. Die Fachtommiffion ift bemüht, ftatistische Erhebungen zu veranstalten und zirkuliren zu diesem Zwecke Fragebogen in den Werkstellen. Es wäre zu wünschen, daß sämmtliche Kollegen Berlins diese Statistit thatkräftig unterstügen. In der nach der Berichterstattung vorgenommenen Neuwahl des Vorstandes wurden Herr Tubauer zum ersten Vorsitzenden, Herr Mertel zum Rendanten und Herr Glocke zum ersten Schrift. Bu Bibliothetaren führer einstimmig wiedergewählt. wurden
die Herren Meinz und Reicher, zum Beisiger Herr Haase und zu Revisoren die Herren Urbahn und Millarg gewählt. Ferner wurde befchloffen, den Kaffirern und Beitragsammeln für das zweite Quartal dieses Jahres ein Mantogeld bis zur Höhe von 3 pet. zu bewilligen.- Billets zum 6. Stiftungsfeste des Vereins, welches am 1. Dfterfeiertage in der Berliner Refforce", Kommandantenstraße Dfterfeiertage in der Berliner Refforce", Kommandantenstraße Nr. 57, gefeiert wird, find auf den Bablftellen und bei folgen den Vereinsmitgliedern zu haben: Witte, Invalidenstr. 21, II; Böhm, Johanniterſtr. 10,. III; Grunewaldt, Prinzenstraße Nr. 6, IV, bei Krause; Thierbach. Neue Königftr. 72, H. III; Thumann, Naunynftr. 77, III; Rista, Wrangelftr. 99,. I, und Hirfing, Mustauerstr. 50, III, Die statistischen Frage, bogen werden bei den Mitgliedern der Fachkommission und auf den Bahlstellen ausgegeben. Freiwillige Beiträge zur Unterstügung auswärtiger streifender Tischler werden Sonn abends Abends von 8 bis 10 Uhr auf den Bahlstellen ent Die Bahlftellen befinden fich: 1) Blumen gegengenommen. ftraße 56( Tischlerherberge); 2) Staligerstraße 18 bei Stramm; 3) Belle- Alltanceplay 6 bei Hilicher; 4) Bionstich plas 11 bei Sohn; 5) Müllerftr. 184 bet hähring. Der Zentral- Arbeitsnachweis des Fachvereins, welcher sich auf der Tischlerherberge, Blumenftr. 56, befindet, ist in der Beit vom Freitag, den 23. April bis inkl. Montag, den 26. April ge chloffen.
Der Verein zur Wahrung der materiellen Intereffen der Fabrit- und Handarbeiter hielt am Sonntag, den 18. April, bei Mahliz, Andreas str. 26, eine Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: Monatsbericht der Revisoren, Abrechnung vom 1. Quartal 1886. Abrechnung vom legten Vergnügen. Vortrag. Diskussion und Verschiedenes. Nach dem die ersten drei Punkte ohne erhebliche Debatte erledigt und dem Rafftrer Herrn Degner Decharge ertheilt worden war, hielt Herr Megner einen Vortrag. Der Vortragende führte unter allgemeinem Beifall der Versammlung etwa folgendes unter allgemeinem Beifall der Bersammlung etwa folgendes aus: Die Mißstände, unter denen die Arbeiter zu leiden haben, seien ohne Unterschied in allen Branchen die gleichen. Auch diejenigen, welche die beste technische Ausbildung genoffen, litten wie die Lohnarbeiter unter demselben Druce. Es würde so vielfach behauptet, wir leiden an einer Ueberproduktion, dieses sei jedoch durchaus irrig; eine Unterionsumtion set es vielmehr, mit welcher die gesammte Industrie zu fämpfen hätte. Die Arbeiter müßten auf viele nothwendige Bedürfnisse ver zichten, während andererseits Produkte aller Art unverbraucht aufgespeichert liegen. Sache der Arbeiter sei es- so fuhr Rebner fort einmal der Frage näher zu treten, ob diese Ver
Der Arbeiter Bezirksverein der Oranienburger Vorstadt und des Wedding hielt am Montag in Kleine's Salon, Gerichtsstr. 10, seine regelmäßige Mitglieder Versammlung ab. Herr Dr. Bentendorff hielt einen interessanten, beifällig aufgenommenen Vortrag über Feuerbestattung". Redner führte ungefähr folgendes aus: Die Verbrennung der Leichen trage wesentlich dazu bei, anftedende Krankheiten zu verhindern. Daß dieselbe noch nicht überall eingeführt, liege lediglich an der verschiedenartigen Gesetzgebung der verschiedenen Staaten. Der hohe Preis, 460-480. für die Bestattung einer Leiche durch Feuer, trägt am meisten dazu bei, daß Der die Feuerbestattung den ärmeren Klaffen Würde wird. die Ver Bevölkerung nicht benust brennung fakultativ werden, dann würde sich der Preis ungefähr auf 4-6 M. ftellen. Referent gab nun eine genaue Erklärung über den Verbrennungsprozeß selbst und kam zu dem Schluß, daß diese Methode entschieden allen anderen Behältnisse nicht durch die Gefeßgebung anders zu gestalten seien ftattungsmethoden, namentlich in sanitärer Beziehung vorzu ziehen set. Eine Diskussion fand auf Beschluß nicht statt. Es gelangte folgende Resolution zur Annahme: Die Versamm lung erklärt fich mit den Ausführungen des Herrn Vortragenden durchaus einverstanden und wird ihrerseits dafür Sorge tragen, daß in den Kreisen der Arbeiter und Handwerfer für Einführung der falultativen Feuerbestattung Bropaganda gemacht wird." Hierauf wurde eine von den Bibliothekaren
Theater.
Donnerstag, den 22. April. Dyernhaus. Geschlossen.
hauspielhaus. Geschlossen. Deutsches Theater. Nathan der Weise. allner Theater. Ein gemachter Mann. Refidens Theater. Frau Doltor. Schwant in 3 Atten. Hierauf: Bimmer Nr. 18. Belle- Alliance- Theater. Der Bettelstudent.
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Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Der
Bigeunerbaron.
Belhalla Theater. Das lachende Berlin .
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mit Gesang und Tanz in einem Borfriele und 3 Atten von Jakobson und Wilten . Tentral- Theater. Der Stabs Trompeter. Bittoria Theater. Wegen Amor Proben gefchloffen.
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Gerade auf die Gesetzgebung sollten die Arbeiter ihr Augenmert richten. Aus dem Arbeiterschuß- Gesezentwurf, auf welchen die ganze Arbeiterschaft erwartungsvoll geblidt habe, set weiter nichts geworden, als eine Resolution, die auch nicht den ge ringften Nugen für den Arbeiter habe. Am Tage der Wahl follten die Arbeiter dieses vor Augen haben und fich nicht durch schöne Worte u. bergl. abbalten laffen, thre Stimme für denjenigen abzugeben, welcher aus eigener Erfahrung weiß, wie
Am 20. b. M. ftarb mein lieber Mann, der Stellmacher Carl Schaaf. Die Beerdigung findet vom Trauerh. Friedrichstr. 249 aus am Charfreit. Nachm. 3% U. ft. Ww. Schaaf n. Kind.
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die Intereffen der werlthätigen Bevölkerung gewahrt und treten werden müssen. Der Vortragende tritifirte alsban unter den Arbeitern herrschenden Indifferentismus und e Wer aufgehört hat, für sich selbst thätig zu sein, der hat von der Gesammtheit nichts zu erwarten. Auch in Betref Kindererziehung folle jeber das feinige thun, dann werde endliche Sieg ficher sein. Hierauf wurde beschloffen 1. Ofterfeiertag eine Herren- Fußpartie zu unternehmen, Die Vereinsversammlungen nicht mehr am Sonntag, fon fünftig Freitags Abend abzuhalten. Nachdem noch das liner Boltsblatt" empfohlen und zum zahlreichen Abonne auf dasselbe aufgefordert worden war, schloß der Vorf die Versammlung. Nächste Versammlung am Freitag, 30. Mai, in demselben Lokale.
fen
Der Fachverein der Drechsler, Knopfarbeiter verw. Berufsgenossen hielt am Sonntag, den 18. b. R regelmäßige Generalversammlung ab. Bum 1. Bun Tagesordnung machte Herr Weisflud bekannt, daß Herr S iegt die 10 Prozent bewilligt hat, und empfahl, aus di Grunde den Streil für fiegreich beendet zu erklären. G jedoch die meisten der Streitenden augenblidlich noch au ftügen, da während des Streits neun Mann bei Stegel angefangen haben, welche zu entlassen sich die Herren und Ro. weigern. An der Diskussion hierüber betheiligten die Herren Schrader, Michaelis, Bleichert und Bring. D wurde der Streit einstimmig für ftegreich beendet erflätt aweiten Buntt, Wahl des zweiten Borfigenden, wurde R. Ehlert per Afflamation gewählt. Hierauf beschloß die fammlung einstimmig, vier Mitglieber vom Fachverein schließen. Sodann erstattete der Saffirer, Herr Mönd Staffenbericht und wurde demselben Decharge ertheilt.
Im Verein der Einseher( Tischles) hielt am S Herr Richter einen Vortrag über„ Die feßige Lage der Indu Nach furzer Einleitung erläuterte Redner, wodurch die f Lage der Industrie herbeigeführt worden ist. Vor allen ist der manchefterliche Liberalismus und die herrschende duktionsweise schuld daran. Von England ausgehend ha erfterer überall verbreitet. Die Geschäftskrisen sind nicht m zeitweise und in einzelnen Staaten, sondern permane überall vorhanden. Dadurch muß unbedingt für die bevölkerung ein Nothstand hervorgerufen werden, der f durch die Gesetzgebung beseitigen läßt. Eine Folge der b Produktionsweise sei die Ueberproduktion, diese könn nicht Blas greifen, wenn die Maschinen für den Arbe Erleichterung dienten, nicht aber ibm Ronkurrens machte wenn die Arbeitszeit gefeßlich festgesezt würde. Eine der heutigen Misstände ist, daß die besten Arbeitstra wandern und zwar zum allergrößten Theil nach Ameri durch hat sich die Industrie daselbst so empor daß aus einem Konsumirenden ein produzirender daß aus geworden ist, der schließlich um die Beherrschun Weltmarktes mit England rivalistren wird. die Noth unserer industriellen Arbeiter ist, gehe hervor, daß stellenweise nicht die nöthigen schaften zum Militärdienft ausgehoben werden tönnen. den heutiger: Nothstand helfen aber leine Vollstüchen teine Armenfuppen und chriftliche Herbergen. Die Abhi bergleichen Uebelstände lann nur durch den Willen del herbeigeführt werden, indem es Vertreter in das Barl schickt, die des Volles Wohl und Webe richtig erkannt und mit allen Kräften für die Verbesserung seiner Lage, treten willens find. Ein Jeder sei berufen, mitzuarbeit der herbeiführung befferer Bustände, wenn nicht für un doch für unsere Nachkommen.
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