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Mittwoch, den 23. April 1886.
III. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
heint täglich Morgens aufer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Beriin fret n's Baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich so f. Boftabonnement 4 Bart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit illuftrirter Bellage 10 Bf. ( Eingetragen in ber Bostzeitungspreislifte für 1888 unter Str. 769.)
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Friedrich Gerstäder
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Das Dienstbotenwesen.
In jüngster Zeit haben wir wieder mehrfache Vorfälle erlebt, die beweisen, wie sehr die sogenannte Stellenvers mittelung theilweise ausgeartet ist. Das hat sich auch bei Bata. Itegen folchen Bureaux, refp. Personen gezeigt, bie fich mit der Plazirung von Dienstboten befaffen. Es ist vorgekommen, baß man jungen Mädchen allerlei Vorspiegelungen gemacht, und sie statt in die versprochene Stellung an Orte gebracht hat, wo ihrer die Schande harrte. Diesem Unwesen in feinen Anfängen entgegenzutreten und die Dienstboten, die Stellen suchen, vor Unheil und Betrügerei zu bewahren, hat fich die Regierung des schweizerischen Ranton's Bürich zu energischen Maßregeln entschlossen. Diese Maßregeln an und für sich beschaffen sein sollen, wissen wir noch nicht, allein es hat von vornherein unsere volle Zustimmung, wenn gegen jenes Unwesen vorgegangen wird, und wir wünschen nur, daß es
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Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht verfehlen, das bei uns gebräuchliche Dienstbotenwesen überhaupt einer Be trachtung zu unterziehen. Die Dienstboten nehmen im ge sellschaftlich bürgerlichen Leben eine Ausnahmeftel Iung ein, unter der sie nicht wenig zu leiden haben. Und wer fümmert sich um fie? Emfeitige sogenannte Philantropen haben sich wirklich schon zu dem Verlangen aufschwingen tönnen, den Dienstboten als Anerkennung für langjährige treue Dienfte" ein Ehrendiplom oder gar eine Medaille zu ver leihen. Andererseits werden die Dienstboten in den Philifter blättern fast täglich mit schlechten Wizen trakiirt und dargestellt, als ob drei Viertel von ihnen faul ober an maßend wären. Was wohl so manche feine" Dame sagen würde, wenn sie die Arbeiten machen müßte, die sie von ihrem Dienstmädchen verlangt? Aber bört man nicht noch manche Bürgerfrau heute im Tone unerschütterlicher Uebers zeugung erklären: Seitdem die Dienstmädchen Hüte tragen, taugen sie nichts mehr!"
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Iwandt ist, läßt auf den Geist schließen, von dem die auf das Dienstbotenwesen bezügliche ganz veraltete Gesetzgebung ift. Aber getragen wir haben in Deutschland nicht einmal eine einheitliche Gesindeordnung; solche noch bestehen ชิน Duzenden und ftellen ihren Widersprüchen die ganze frühere Berriffenheit Deutschlands bar. Faft ohne Ausnahme sind diese Ges finbeordnungen von einem mittelalterlich reaktionären Geiste erfüllt; fie betrachten in der That den Dienstboten nicht als ein vollgiltiges Mitglied der Gesellschaft. Wenn der Libe ralismus unserer Beit ein ehrlicher wäre, so hätte er sich, als er die Macht besaß, dazu aufgerafft, diese Gefindeords nungen zu beseitigen, die theilweise den Herrschaften ganz unerhörte Vorrechte geben, den Dienstboten aber fast alle Rechte entziehen. Ja, es giebt in einzelnen Ländern noch Gefindeordnungen, nach denen die Herrschaft" in gewissen einzelnen Fällen straflos ausgeht, wenn sie sich an den Dienstboten thätlich angreift, b. h. fie körperlich miß handelt.
Was wir verlangen, ist sehr einfach; wir verlangen die Abschaffung fämmtlicher sogenannten Gesindeordnungen, bie gar nicht mehr in unsere Beit passen und dem Humas genitätsbegriff unseres Jahrhunderts widersprechen. Aber wir verlangen auch teine allgemeine Reichsgesindeordnung, sonbdern wir wollen, daß die Dienfiboten, genau wie die gewerb lichen Arbeiter, der Gewerbeordnung unterstellt wer den. Damit wäre wenigstens ihre Ausnahmestellung aufgehoben.
Nun, wir sind da anderer Meinung. In früherer Beit, als zwischen Herrschaft" und Dienstboten noch ein etwas patriarchalisches Verhältniß bestand, wurden die Dienstboten beffer behandelt. Sie durften mit am Familientisch effen und gehörten in wissem Sinn zur Familie. Das ist heute ganz anders geworden. Man läßt es bie Dienstboten so recht empfinden, daß sie gemiethet" sind; daß sie am Familienisch essen dürfen, ist ein Brauch, der nur noch selten vorkommt, und trotzdem die Wohnungen immer mehr mit Komfort versehen werden, bekommen die Dienstboten eine elende Dachlammer oder irgend einen Raum anges wiesen, der sich mit modernen Anforderungen absolut nicht verträgt. Wir fahen fürzlich eine herrschaftliche" Wohnung, die von Eleganz firogte; die Dienstmädchen wurden, wie man uns, ohne dies ungehörig zu finden, sagte, in einem finstern Verschlag neben der Treppe untergebracht. Im Winter ist der Dienstbote gewöhnlich der Kälte, im Sommer der Hiße preisgegeben. Bei dem Uebermaß der Angebote gebote von Arbeitskräften fann fann man den Dienst boten viel bieten; man andererseits darf fich aber auch nicht wundern, wenn bei der schlechten Be handlung, die heute vorherrscht, die Dienstboten häufig wechseln, ihre Arbeit nur ungern verrichten und von teiner freundlichen Gesinnung gegen die Herrschaft" erfüllt sind. Statt über die Dienstboten schlechte Wige zu machen, sollte man sich aber lieber befinnen, wie in diesem Fall Abhilfe zu schaffen ist.
die soliden und reellen Geschäfte weder beeinträchtigt noch beläftigt werden. Im Uebrigen möchten wir, wie wir schon öfters ausgeführt, die ganze Stellenvermittelung staatlich Die Dienstboten nehmen eine Ausnahmestellung ein, geregelt oder in der Hand der Ortsbehörden wissen, natür die durch die sogenannten Gesinbeordnungen ge lich nach staatsbürgerlichen und nicht nach polizeilichen Befehlich begrenzt ist. Schon bas mittelalterliche Wort„ Ge griffen. finde", das mit einer anderen verächtlichen Bezeichnung ver
Nachdrud verboten.]
Feuilleton.
Eine Mutter.
Roman von Friedrich Gerstäder. ( Fortsetzung)
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im Fond derfelben saßen ein Herr und eine Dame in Reisekleidern, während auf dem Rüdfit ein junges Mäb chenwahrscheinlich die Bonne die größte Mühe hatte, zwei allerliebste Rinder, einen Knaben von etwa vier und dein fleines Mädchen von vielleicht drittehalb Jahren, ruhig dauf ihren Sißen zu halten. Und das schien in der That
Seht freilich leuchtete sein Gesicht wie eine Wetter wolle mit seinen finster zusammengezogenen Brauen, die Stirn in tiefen Falten und einen Ausdrnd in ben Zügen,
fein fleines Stüd Arbeit, denn das lebendige Pärchen ent beckte in der neuen, regen Umgebung eine solche Menge von Merkwürdigkeiten, daß sie mit den Turzen Nermchen nur immer das und dorthin deuteten und Vater und Mutter das gerabe Bemerkte auf frischer That auch zeigen, ja, am liebs
ndreasftr.1 als ob er die Welt hätte vergiften können. Da plöglich, ften hinaus und näher hinan wollten. fof. ob. 1. als ob eine Barbe von Leuchtkugeln die dunkle Nacht er
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hellt, nahm er die Pfeife aus dem Munde sein Gesicht ftrahlte von Freundlichkeit, und mit einer tiefen Werbeugung und dem verbindlichsten Lächeln vom Fenster aus Jemanden grüßend, der gerade unten vorbeiging, sagte er mit seiner wohlwollendsten Miene: Daß Du den Hals brächeft, Du verdammter schiefbeiniger Salunke Du- Du Leuteschinder empfehle mich Ihnen gehorsamst!"
Wer geht denn da vorbei?" sagte seine Schwester, eine Frau vielleicht hoch in den Dreißigern, aber ein liebes, freundliches, matronenhaftes Wesen, die leibend schien und auf dem Sopha lag.
Marianner wieder seine alte, finftere Miene angenommen hatte, sobald
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Der Herr Direktor," lächelte Henriette. Wie der Schuft die Beine spreizt," sagte Pfeffer, der ber Direktor von unten nicht mehr herauf fab breits Spuriger Musentutscher grüßt auch noch der Heuchler!"
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Ach, Onkel, fieh nur, was da für reizende Rinder in ber Equipage figen!" rief Henriette, die von ihrer Arbeit aufgeblickt, während Pfeffer noch immer giftig seinem Vorgefepten ober Chef nachschaute. Das find gewiß Fremde, benn ich erinnere mich nicht, sie schon hier gesehen zu
haben."
Unten vor dem Fenster fuhr in diesem Augenblick ganz langfam, da die Pferde in dem Menschengewühl nur im Schritt gehen konnten, eine leichte, sehr elegante Equipage vorüber. Ein Rutscher in Livree führte sie, und
Die Eltern aber, die dem sie umwogenden Treiben kaum einen Blick schenkten, lächelten über die fröhliche Unruhe der Kinder und mußten nur selber mit be schwichtigen und ermahnen helfen, um ihren unruhigen Eifer zu zügeln.
" Ja, das find Frembe," sagte Pfeffer, der einen mür rischen Blick nach der bezeichneten Richtung hinunterwarf; es wimmelt ja von denen jezt in Haßburg vorneh hochnafige Gesellschaft was fümmern die mes Pack uns!"
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Was das für eine reizende Frau ist und was für wundervolle Haare sie hat!" fuhr Jettchen fort. " Ja, wie Deine Tante, Fräulein Bassini ein echter Goldfuchs- wie nur ein Mensch an rothen Haaren Freude finden fann." Aber fte sind doch nicht roth, Onkel es ist bas es ist das herrlichste Goldblond, das ich in meinem ganzen Leben gefehen habe." Goldblond," brummte Pfeffer verächtlich vor sich hin Rothfuchs was Du für einen Begriff von goldblond haft."
Du bist einmal verdrießlich heute, Onkel," lächelte Henriette, und in der Stimmung hättest Du selbst am Himmelsblau' was auszusetzen."
Hätt' ich?" brummte Pfeffer und qualmte stärker " was die Jungfer Naseweis nicht Alles bemerkt. Das da unten find auch ein paar goldblonde Pferde, nicht wahr"
Will man fonach für die Dienstboten etwas thun, so trete man dafür ein, daß sie den anderen Staatsbürgern vor bem Gefeße gleich gestellt werden. Die hohlen philantro pifchen Phrasen aber find ebenso überflüssig wie der blöde Spott!
Politische Uebersicht.
Die Grenzen der Staatstunft des Fürsten Bismarck. Darüber schreibt die Wochenübersicht der Nation" angesichts ber Kirchen politischen Wendungen: Es fann faum zweifelhaft sein; man beginnt jest deutlich die Grenzen jener Staatsfur.ft zu erkennen, die Deutschland politisch zu einigen, aber nicht innerlich au feftigen vermocht hat. Ueberall, wo jene Staats funft fich als leste Buflucht auf das beer zu stügen vermag, erweist fie fich als ftegretch; überall, wo ste gegen ideale Macht zu fämpfen gezwungen ist, unterliegt fte. Gleich Weltanschauungen, die ultramontane wie die sozialdemokratische, machtvoll erweisen sich ihr gegenüber die entgegengesezteften
und allem Haffe und aller aufgewandten Anstrengung zum Troge vermag fte auch den Liberalismus unter ein gewiffes Niveau nicht herabzudrücken. Wo das Heer, die materielle Gewalt, nicht das letzte Wort zu sprechen hat, da geht der Weg der Regierung nur von Schwierigkeiten zu immer größeren
Das ist die Equipage des reichen Monford," sagte Jettchen, bie wieder einen Blid hinausgeworfen hatte, aber sagleich auch verlegen erröthenb, ohne daß der Ontel jebach etwas davon bemerkte, nach unten irgend Jemanden dankend grüßte.
Die wälzen sich ordentlich in Gold," sagte Pfeffer- Herr Gott, ist das nun Gerechtigkeit? Das Volk weiß nicht, wie es die Tausende, nur um sie los zu werden, zum Fenster hinauswerfen soll, und bei uns langt's manchmal faapp zu Kartoffeln und Häringen!"
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Und wer weiß, ob fie so glücklich sind wie wir!" Glücklich was sollte benen an ihrem Glück fehlen? Alles, was fich ein Mensch nur möglicher Weise wünschen kann, wenn er recht unverschämt ist, haben sie eine große, reiche Familie, Sohn und Tochter, gesund und vornehm bah' geb' mir mit den Rebensarten, die sich recht hübsch von der Rangel herunter ober auf dem Theater ausnehmen: Reichthum macht nicht glücklich" aber im wirkliches Leben alle Teufel," unterbrach er fich plößlich und nahm rasch die Pfeife aus dem Mund, schnüffelt ba unten nicht schon wieber unser fiebenundzwanzigster Liebhaber, unser Herr Rebe mit seinem Klassischen Vornamen herum? Horatius Rebe Horatius Cocles - jedenfalls Geschwisters find mit einander daß Dich die Milz sticht!"
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Aber, bester Ontel," lächelte Henriette, dabei doch etwas verlegen und jedenfalls mehr erröthend, als eigent lich nöthig gewesen wäre, was kann benn ein Mensch für seinen Vornamen? Er hat ihn sich doch nicht selber gegeben."
Unfinn, selber gegeben- natürlich hat er ihn fich nicht selber gegeben, sondern irgend ein eben so verrückter Pathe; aber er fann ihn doch zum Teufel werfen, so wie er nur einmal so viel Verstand hat, um eine Nachtmüße von einer Lichischeere zu unterscheiben!" rief des Onfel, der heute wirklich entschlossen schien, sich über Alles zu ärgern. -Horatius- Horatius! Jeber anständige Mensch auf der Welt hat doch wenigstens zwei oder drei verschiedene Vornamen, von benen er berechtigt ist, sich den auszu wählen, der ihm am besten gefällt. Warum thut er bas nicht auch aber denkt gar nicht dran. Wahrscheinlich