oniutrwi l Hä nd. ponbentw�j : De« SM lbst wen« SB all«« [ drohe«. denn auf che enüäul lebe Ho> M ckenland« M j de« Schicksal« der Expedition Porro mit äußerster Strenge rzugehen. In der Zeit vom 30. April Mittag bis 1. Mai Mittag ib in Brindifi eine, in Ostuni fünf Personen an der Cholera :anU. Aus Latiano wird ein Choleratodesfall gemeldet. Spanien . Als am 2. September v. I. in Spanien die Nachricht von Flaggenhiffung der Deutschen auf den Karolineninseln ein« , bemächtigte sich besonder« der Bevölkerung von Madrid ie feindselige Stimmung gegen Deutschland , welche stch am September in einem Angriff auf das deutsche Gesandschafts- ei Luft machte. Es wurden Fenster eingeworfen, das Ge- idtschaft«wappen Herabgeriffen und unter den Rufen„Nieder >tt Deutschland I" verbrannt. Fünfzig Gendarmen mußten ielang das Gesandtschastsgebäude bewachen, um die Menge »n wefteren Angriffen zurückzubalten. Es wurde damals ge« udet, daß wegen dieser Ruhestörungen nahezu 200 Personen choftet worden seien. Jetzt meldet das Wotff'sche Tele» aphenbureau aus Madrid , daß der Prozeß gegen die Anstifter —'"......'' 5. Juni SicT 5*eS S«SriffS auf das deutsche(Aesandtschafti�otel am .n arÄMur Verhandlung kommen wird. hin.«K Amerika. Ä. Di« Grand Jury von New. Nor ! hat die Anklage gegen detracht otx Führer des Streiks auf der Ttrd Avenue Trambahn be- bulganll�tatigt und dabei das Boykotten scharf vemrthellt. Die Grand ury dezeichnet dasselbe als„ein verwünschtes autländischeS «wachs " und es sollten daher alle Mittel angewandt werden, n zu verhindern, daß„da« hydratöpfige Ungeheuer, welches x Arbeitgeber wie Arbeiter gleich verhangnißvoll ist, mit einer ekelhaften Länge fich über den Kontinent hinziehe und " isetem Handel und Gewerbe das echte Blut aussauge". Der„Jndsp. B." zufolge wurde Most, der Redakteur d«„Freiheit", am 29. April wegen Aufreizung zu Gewalt- thcingkeiten verhaftet, allein die Grand Jury lehnte heute die Bestätigung der Verhaftung ab, da dieselbe— wie die Jury erklarte— nur die Wirkung haben würde, aus diesem Schrift» steller einen Märtyrer zu machen. Der„Times" wird aus Philadelphia gemeldet, daß ver- schiedene Eisenbahn-Gesellschaften in Chikago beschlossen hätten, die Forderung ihrer Angestellten wegen Gewährung einer acht- stüp.digen Arbeitszeit unter Beibehaltung deS Lohnes für die zehnstündige Arbeitszeit abzulehnen. Die Chikago North Western Bahn soll mit 1800 ihrer Arbeiter in den Güterhallen einen Kompromiß abgeschloffen haben, wonach den Arbeitern unter Beibehaltung des vollen Lohnes neunstündige Arbeitszeit zugestanden wird. Diese« Arrangement wird al« Anzeichen dafür angesehen, daß durch ähnliche Abmachungen auch anderswo eine Verständigung erzielt werden dürste. Asien . In Birma nimmt der Ausstand gegen die Engländer seinen Fortgang. Am 26. April wurde Myinumu am Jra- waddy, 30 Merken südlich von Mandalay, von den Jnsurgen. itaaten% haben, f «hafte© zu wlinsl ad gegw verlange« irüfiung. a stellte« Streilf' des ian oei en. iffelei tifestalto«, en Soi.' ab und gl iter die Ifrika[«f olitik zzolint ist englische« % a, eine.««. ten angegriffen, die aber nach einem halbstündigen heißen en wurden. Der Befehlshaber des briti- sehen Deiachements, Kapitän Badgley, sowie 3 SepoyS wurden am 21. vor. M. die Anhänger des Prinzen Kermmendine, be- . stehend aus 200 Reitern und 1000 Mann Infanterie, von einer nach H»"»einen Abtheilung Kavallerie unter Kapitän DundaS geschla ai Portt gen. Letzterer war von Meytala herbeigeeilt. Der Feind er» ras PoN« Graf i Sch««- 1 )ie O»»« Meere& en diel püden® e Ermol« zt, Den« legenbeflf, tlitärm«�-, :lnt vor! l'« und.' ttion nw weiß od«. ! ungera? Retzmtll« thun. M Hont W5 ieiche W ngelad� ligen.J wn d« chon 1% r«? Bl>«> % gen........_ griff die Flucht mit einem Verlust von 12 Todten und einer Anzahl von Verwundeten. Die Insurgenten befinden fich in beträchtlicher Stärke zwischen Ava und Kyouksai, und bedrohen die Vorstädte von Mandalay. Infolge des unruhigen Zu- stände« de« Landes ist die beabsichtigte Expedition nach den Rubinen- Bergwerken vorlaufig aufgegeben worden.— Am 29. früh 5 Uhr wurde Mandalay abermals in Brand gesteckt. Die Feuersbrunst dauerte bis 9 Uhr, und es wurden Häuser auf einer Strecke von der Länge einer englischen Meile und 500 Meter breit eingeäschert. Die Flammen erreichten bald da» Gefängniß, das mit Mühe gerettet wurde. Die 200 Sträflinge wurden unter starker Bedeckung rasch nach einem der inneren Höfe de» Palastes übergeführt. Alle entbehrlichen Truppen der Garnison rückten au», um den Flammen Einhalt zu thun. Es war die« der verheerendste Brand, der dt» jetzt stattgefunden hat._ Gericht« Zeitung. Aus Oberschlesien. (Privat- Mittheilung.) Ein(enfa ttoneller Prozeß hat vor einigen Tagen vor der Strafkammer de» Landgerichts Ratibor einen so überraschenden Ausgang genommen, daß er wohl da» Interesse weiterstehender Kreise, insbesondere diejenigen der Ardeiter, lebhaft erregen dürfte. Der Sachverhalt ist kurz folgender: In der Dampfgerberei von «aase in Rybnik explodirte am 14. Februar vergangenen JahrcS ein Keffel, wobei 4 Arbeiter, darunter auch verhetrathete ihren Tod fanden. Der Keffel war, wie die Zeugen bekundeten (es wurde die Anklage wider Haase und Sohn wegen fahr« lässtger Tödtung erhoben), so defekt, daß die Katastrophe un- vermeidlich war. Herr Haase, dem dies mehrfach gemeldet beid° Er war ein perfekter, tollkühner Reiter, ei» eifriger und für sein Alter recht guter Jäger, besonders ein sicherer Schütze, und wen» er nebenbei auch etwa» Musik und Malerei trieb und mit Vergnüge« ei« gute« Buch la», hatte er doch keine» rechte« Trieb dafür. Er verstand etwas von jedem, ohne e» in irgend einer Sache zur Vollkommenheit zu bringen, und da er da« selber fühlte, verlor er auch bald die Lust daran. Auch an dem Liebhaber-Theater hatte er sich anfangs mit großer Lust betheiligt und viele« Eifer dabei gezeigt, aber e» ermüdete ihn doch bald, wie er denn nie lange an einer Sache Vergnüge» fand, und als Ende März die Auerhahnbalz begann, gab er eS vollständig auf und fuhr \�a lieber Nachts hinauf auf de« Wald, um Morgens um ß' S ffj Dorbf* zwei oder drei Uhr an Ort nnd Stelle auf dem Balzplatz zu sein. Durch das Liebhaber-Theater war er aber selber mit einige» Künstlern bekannt geworden. Deren freie«, offenes Wesen sagte ihm zu, denn im Umgang mit ihnen brauchte er sich keine« Zwang anzuthu», und sein leicht empfäng- "cher Geist fand, was ihm in feinen gewöhnliche« Kreise» Mndlich fehlte: Anregung und Befriedigung. Mit einem « fühlte sich unter den Künstler« und in ihrem »r.« Aerkehr wohler und behaglicher, als in de» steife», ?o« �«eding» sehr vornehmen Gesellschaften, in denen er sonst he, misch oder doch heimisch sein sollte. Auch zu Hause war ihm der lästige Formenzwang zu unbequem. Er hatte oft davon gehört und gelesen, wa« .nie' Ä[* Zauber in dem eine« kleinen Worte„da- *ej>r heim" liege und wie die eigene Heimath uns das Liebste w Querste auf der Welt sei« sollte; aber mitgefühlt .. de« J.??_ et das noch nie und hielt es, mit andere» Ueber» •*t guL f tthwSnglichkeiten, für ein« Lizenz der Dichter, die vollkomme« dnechtigt wären, sich irgend einen Punkt der Welt zu einem ?ia*">en Paradiese auszumalen, ob sie dazu nun ei« be« 'e«y"ebiges Feenreich oder eine menschliche Wohnung wählten. ,,(!«,% Viel Ruhe hatte er deshalb auch zu Haufe nicht, ja, *(fc ji tx plauderte wohl gern einmal ei» halb Stündchen mit i«', t der Schwester und wußte, daß er die gehörige» Forme« st C �'fchzeit einhalte« mußte, wenn er nicht eben draußen Kltßy wurde, zog e* jedoch vor. anstatt einen sachverständigen Kessel- chmted zur Reparirung zu engagiren, diese Arbeit von einem gewöhnlichen Schmiede machen zu lassen. Auch dieser Schmied machte Herrn Haase auf die Gefahr aufmerksam, erklärte auch, für diese Reparatur keinerlei Verantwortung zu übernehmen; trotzdem wurde der Keffel geflickt, d. h. eS wur- den ein paar Panzer aufgeklebt und die ganze Arbeit in'/« Tagen absolvirt, während sachverständige Ingenieure behaup- ten, diese Arbeit hätte einem tüchtigen Keffelschmiede 5 Tage Arbeit gegeben. In der Verhandlung vom 11. November pr. wurde denn auch Herr Haast wo.(der alte Haast hatte erklärt, ein Sohn sei ger Leiter der Fabrik, er selbst kümmere stch fast gar nicht ums Geschäft), zu einem Jahre Gefängniß verur, heilt, während der Vater freigesprochen wurde. Gegen dieses Er- kcnntniß hatte der Betroffene die Berufung eingelegt und das Reichsgericht verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an da» Ratlborer Landgericht. In dieser Sitzung erklärte der Angeklagte, er sei nicht Leiter und B-fitzer, sondern nur gegen ein Fixum an gestillt(?) gewesrn und erreichte denn thatsächüch dadurch seine Freisprechung. Al» Vertheidiger fungirte Rechtsanwalt Munckel. Da gegen Haast«sn. eine An> Hage nicht mehr erhoben war, gehen die intellektuellen Urheber diese« Unglücksfalle« frei aus und die arme Hinterbliebene Frau de» Gelödteten und dessen Kinder können betteln gehen, weil ihr Ernährer das Opfer der Arbeit geworden. Hervorzuheben ist noch die Aussage der alS Zeugen geladenen Ingenieure. Dieselben bekunden einstimmig die unverantwortliche Beschaffen- heit deS Kessels und die noch viel unverantwortlichere Reparirung. — Das ist auch ein Kapitel vom Risiko deS Arbeiters und dem deS Unternehmers. _ Soziales und Arveitervewegung« Konventtone« der Fabrikanten, welche in den letzten ahrrn zur Regelung der Produktion wie die Pilze aus der rde schaffen, haben wir immer mit einem mitleidigen Lächeln angeblickt. Diese krampfhaften fabrikantlichen Anstrengungen find bi» jetzt immer durch die Renitenz einzelner Jnduftrteller gesvrengt worden. DieS steht nun auch die„Deutsche Volksw. Korrespondenz" ein. die bis jetzt auf dem Standpunft von Kon- ventionen stand. Das Blatt schrieb uämlich, al» vor Kurzem da» Auseinandersprengen de« deutschen SchienenproduktionS« kartellS bekannt wurde, daß die Konventionen über die Be- drängniß deS Augenblicks vielleicht weghelfen könnten,„aber bessern werden fie die witthschaftliche Lage nicht, noch werden sie zur Befferung derselben beitragen." DaS Blatt meint ferner, der Mangel an Vertrauen in die Beständigkeit der polt- tischen Verhältnisse, das Unbehagen, mit welchem alle Welt in die Zukunft blickt, das Versiegen des Unternehmer- g e i st e s, daS seien die Ursachen der wirthschafttichen Misere. Kartelle könnten da nicht helfen; man müsse nach anderer Seite blicken, wenn man das Herannahen besserer Zeiten sehen wolle.— Schade, daß daS Blatt diese„andere Seite" nicht näher bezeichnet. Wir kennen fie, wir wissen sie— aber man soll nicht allein blicken nach einer gesunden Sozialreform, man soll fie auch schaffen helfen. Im Uebrigen orrwechielt in einem Hauptfalle das Blatt Ursache mit Wirkung. Nicht da»„Ver- sicgen de» UnternebmergeisteS" ist die Ursache der wirthschaft. Itcben Misere, sondern die Wirkung derselben— bei heran- nahendem wirtbschaftlichen Aufschwung wird leider bei der heutigen Produktionsweise dieser Ünternehmergeist wieder sehr gefährlich werden, da er stch toll und planlos genug auf die Produktion stürzen wird, Ueberproduktion, Krisen und neue wirthschaftlicke Misere erzeugend. In Breslau wurde ein Schneidergeselle, der unter Täuschung de» ArzteS (Verheimlichung ver Befferung) 11,50 M. Krankengeld aus der Ortskrankenkaffe bezogen und die Zeit seiner Krankheit zur Anfertigung eineS Rocke», woran er 9 M. verdiente, benützt hatte, vom Gerichte zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. Die größere Sterblichkeit der Arbeiterklasse ist von UN» oft genug ziffermäßig belegt worden. Heute ein neue» Beispiel! In Aachen standen von den 4525 Personen, die in den Jahren 1876 und 1877 starben, 58 pCt. in dem Alter unter 15 Jahren. Ueber diesem Durchschnitt standen die Ge- storbenen aus der Textilindustrie mit 65,4 pCt., der Metallverarbeitung mit 66,4 pCt. und dem Maschinenbau mir 66,5 pCt.; von den Gestorbenen aus dem Stande der Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge und Fabrikarbeiter waren sogar 728 pCt. noch Kinder unter 15 Jahren, und zwar 46,9 pCt. von 0—1, und zu 23 pCt. von 1—5 Iahten. Also fast 50 pCt. aller Arbeiterkinder stirbt vor Ablauf de« ersten Lebensjahres. Aber unsere Bourgeoisie„perhorreSzirt Normalarbeitstag und weitere Einschränkung der Kinderarbeit", wie in ihrer schwä- bischen Weisheit so wunderbar schön die Handelskammern für Schwaben and Neuburg ausgesprochen hat. Wen solche Ziffem nicht überzeugen, dem ist nicht zu helfen. Der Preis des Fleische« ist in den letzten 10 Jahren in Preußen im Durchschnitt pro Kilo um 10 Pfennige gestiegen, während die Löhne jetzt geringer stehen, alS tm Jahre 1875. Die Landwtrthschaft also hat keine Ursache zu auf der Jagd war oder eine andere Einladung auge- vomme» und sich dahin formell abgemeldet hatte— sonst seffelte ihn nichts an das Vaterhaus. Die Tafel war beendet und der Kaffee im Nebenzimmer seront worden. Dorthin folgte er de« Eltern, und seinen Arm um Paula'S Taille legend, drückte er einen Kuß auf ihre Wange.» „Aber was hast Du nur, George?" „Nicht«, mein Herz," lächelte der Bruder,„auSgenom- me« so viel zu thun, daß ich kaum weiß, wo ich anfangen soll." „Du?" George nickte ihr zu und wollte da» Zimmer ver« (Fortsetzung folgt.) Ans Kunst nnd Zeden - Zum Benefiz für Frau L. Wexel, der Gattin de» jüngst verstorbenen KomikerS und Poffendichters Wexel, findet am Mittwoch, den 5. d. M-, im„Ostend-Theater" erne Reprise deS Birch-Pfeiffer 'schen Schauspiels„Die Waise von Lowood" statt. Zu dieser Ausführung haben mit Genehmigung des General. Intendanten von Hülsen Fräulein Marie Barkavy. sowie Herr I. Nesper vom königlichen Schauspielhause ihre Mit- ��Äuch"da«�Amerika «theater hat nunmehr seine Pforten geschloffen. Am Sonnabend Abend fand vor einem total aus- verkauften Hause die letzte Vorstellung dieser Wtnterkampagne statt, bei welcher eS selbstverständlich an stürmischen Ovationen für die Träger deS»rechten HumorS, für Brndix, den drasti- schen Emil Neumann und die gänzlich von dieser Bühne schet- denden Gebrüder Richter, nicht fehlte. Immer und immer wieder mußte vornehmlich Bendix vor die Rampen, denn— so hieß ei—„wer weiß ob wir unS wiedersehn!" Der Ur« komische begiebt fich nämlich dieses Mal außer Landes— und bi» er zurückkehrt, mit Schätzen reich beladen, ist'S gar eine lange Spanne Zeit. Herr Direktor Reiff, welcher von seiner vor Kurzem gemeldeten Wiener Reise zurückgekehrt ist, hat, wie wir erfahren, für die nächste Herbstsaison eine ganze Serie sensationeller und für Berlin völlig neuer Kräfte erworben, so daß für ein wie immer reichhaltiges und hochinteressantes Pro- gramm jetzt schon bestens gesorgt ist. klagen, wohl aber haben die Arbeiter und die keinen Leute überhaupt eine niedrigere Lebenshaltung einnehmen müssen. Der Werth der Ausfuhr des deutsche« Zollgebiets «ach Brittsch-Nordamertka ist neuerdings erheblich zurück- gegangen, da er im Jahre 1884 nur wenig mehr al» die Hälfte de« Betrage» vom Jahre 1880 darstellte, obwohl die Menge der Ausfuhr eine Zunahme aufzuweisen hatte. ES betrug nämlich die Ausfuhr: im Menge Werth Jahre Kg. M. 1880 4 369 500 8 223 000 1881 3116200 2 743 000 1882 1 599 700 2 628 000 1883 2 424 900 2 151 000 1884 5 293000 4 490 000 Während hiernach die Menge der Ausfuhr im Jahre 1834 also um ca. 1 Million Kg. größer war alS 1880, ist der Werth derselben um fast die Hälfte zurückgegangen. Dieser Umstand beruht indeß nicht darauf, daß im Jahre 1884 eine um so viel größere Menge minderwerthigrr Maaren gegen 1880 nach Briiisch-Nordamerika autgeführt wurde, sondern vornehmlich darauf, daß die Waarenpretse während des obigen Zeit- raumS einen erheblichen Rückzang erfühlen. Die literarischen Erzeugnisse des deutschen Buchhandel» im Jahre 1885 umfassen 15931 Bände und Broschüren. Die höchste Ziffer(2169) fällt auf Schulbücher, dann folgen Juri- sprudenz, Poliiik, Statistik und das Verkehrswesen mit 1483, Theologie mit 1391, Romane, Gedickte, Theater ic. mit 1345. An alle Arbeiter. Arbeiter, Genossen I Drei Wochen dauert nun unser Streik behufs Erlangung der zehnstündigen Arbeitszeit und immer noch ist keine Einigung mit den Arbeit« gedern erzielt worden. Dieselben lassen fich in keine Unter- Handlungen mit uns ein und wir find daher genöchigt, auf unserer Forderung zu beharren. Arbeiter. Genoffen! Da zur Zeit daS Baugewerbe blüht, so ist ein Sieg unsererseits zweifel« lo», sofern wir die nöthige Unterstützung von Seiten unserer Freunde, der Arbeiter, erhalten. Wir richten daher nochmals die d ingende Aufforderung an alle Arbtiter, uns pekuniär zu unterstützen. Schnelle Hilce ist doppelt« Hiife l Mit Gruß Feuerbach den 23. April 1886 Die Lohnkommisfion der Steinbrecher. I. A.: Friedrich Epple, Gartenstr. 367. Streik«. Die Maler und Lackirer Leipzigs streiken seit gestern, um 38 Pf. Lohn pro Stunde von den Meistern zu erhalten.— In einer am Freitag in Braun- schweig abgehaltenen zahlreich besuchten Versammlung der Zimmergesellen wurde beschsosse», am 8. Mai die Arbeit niederzulegen, wenn bis dahin nicht die Meister die Forderung von 3,50 Mark für lOstündige Arbeitszeit bewilligen. Diese bereits früher gestellte Fotderung ist von den Zimmergesellen bi« jetzt abgelehnt worden, während den Maurergesellen die gleiche Forderung von den Maurermeistern bewilligt wor» den und damit einem Streit der Maurer vorgebeugt ist. Aufruf. Handwerker! Mitarbeiter! Auch wir Stell« macher Berlin « fühlen uns gezwungen, in einen Lohn« kämpf einzutreten. Unser Handwerk ist eins der schwersten» jedoch stehen wir gegen ander- Gewerle in Lohn und Arbeit»« zeit weit zurück. Wenn man die große Fuhrbewegung, Haupt- sächlich die vielen Luxuswagen hier in Berlin steht, so würde man meinen, unser Handwerk stände gut. Dies ist aber nicht wahr. Bei der langen Arbeitszeit von 11 bis 14 Stunden und dem niedrigen Lohn ist eS nicht länger möglich, unser Dasein zu fristen. Viele unserer Kollegen find brodloS, während andere eine geregelte Arbeitszeit nicht innehalten und dadurch die Arbeitslosen noch weiter vermehren. Demzu« folge haben wir unS entschloffen, diesen Mißständen Halt zu gebieten. Wir verlangen eine normale Arbeitszeit von zehn Stunden und einen Minimalarbeit, lohn und glauben, daß diese Forderungen gerecht find. ES ist nicht unsere Abstcht, uns den Meistern schroff oder feindlich gegenüberzustellen. Nein, auf gütlichem Wege waren wir bemüht, eine Einigung hervorzurufen, find aber schnöde abgewiesen worden. Im Vertrauen auf daS Soltdariiätsgefühl sammtlicher Arbeiter Deutsch lands haben wir am 1. Mai dieArbeit niedergelegt. Entweder fiegen oder ehrlich unterliegen ist unsere Parole! Kollegen, Mitarbeiter! Unser Sieg ist Euer Sieg. Wir bitten Euch, uns in diesem gerechten Kampfe zu unterstützen. Bor allen Dingen Zuzug fernzuhalten. Im Interesse der Ardeiter« bewegung, im Interesse unserer Nothleidenden seid unS das, wa» wir nach Erledigung unserer gerechten und maßvollen Forderung auch Euch jederzeit sein werden— ein Freund in W 44 IIIi Untttstützungen an fc! i�'L?m»ttrAtr.ÄlV. Alle arbeiterfreundlichen Blatter werden gebeten, diese» aufzu« nehmen. Mit kollegialischem Gruß die Lohnkommisfion der Stellmachergesellen Berlins . Uerewe nnd Versammlungen. * Eine stark besuchte öffentliche Generalversammlung der Stetnträger Berlins und Umgegend tagte am Sonntag unter Vorsttz des Herrn Wallen! hicn im Konzetthause „Sanssouci ", Kottduserstr. 4a., mit folgender Tagesordnung: Zsnpan, der reiche Schweinefüist, schwimmt in mv Wonne. Er,„der schon von Kindesbeinen, Kaiman eitel Gluck unv fich hat befaßt mit Schweinen, und auf das Echweinemästen versteht fick am besten, feiert einen riesengroßen Triumph. Wie armselig nehmen stch die 472 Schweine der diesjährigen Mastvieh-AuSstellung seinen„5000 Schweinderln" gegenüber au«! Zum Lohne hierfür ist dem ausgezeichneten Schweine« züchter Ziupan Wellhof für Sonnabend, den 8. d. M., seine alljährliche Benefiz Vorstellung festges-tzt worden, zu welcher der„Zigeunerbaron" seine Elitetiuppen aufgeboten hat. DeS Schweinefürsten schlankes Töckterlein Arsena-Korner mit ihrer ausgebildeten Gouvernante Elise Schmidt, die gluthäugige Safli-Wrada mit ihrer en-rgischen Mutter Czivra Stein, der feuttge Zigeunerbaron Steiner, der stattliche Homonay Ezika und Carnero-Sieinberger find an diesem Abend in Aktton, und es müßte sonderbar zugehen, wenn der Schweinefürst Wellhof an seinem Benefiz- Abend nicht das Extra- Sch wein hätte, ein volles Haus zu sehen. Fata Morgan«. Vorvorige Woche wurde am Ufer des Ontario-See « in der Nähe von Rochester tm Staate New- Bork eine prachtvolle Fata Morgana beobachtet. Thetle der Stadt Rochester und der südlich von der Stadt befindlichen Gegend waren deutlich in der Luft in einer Höhe von 6 bi» 10 Meilen fichtbar. Man fah Eisenbahn, üge fahren, die Loko- motive rauchen u. s. w. Derattige Luitspiegelungen kommen um diese Jahreszeit sehr selten vor, vielmehr fast immer nur im Sommer, wenn die Sonne die meiste Kraft entwickelt. Die Briefmarken von Monaco . AuS Nizza wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Das Minimal Fürstenthum Monaco bat im ersten Quattal dieses JahreS nicht weniger al» 214 COO Stück Briefmarken verbraucht. Selbstverständlich stellte diese Ziffer nicht die Korrespondenz- Fähigkeit deS Roulette- Fr-i- staatek dar; eS erhellt daraus nur die Sammelwuth der Phi- latelisten in aller Herren Ländern. Die fürstlich- Regierung hat fick nämlich— offenbar um einem dringenden Bedürfnisse abzuhelfen- seit Neujahr zur Emisfion eigener Briefmarken bewogen gefühlt, ferner seit 1. Aprll eigene Postkarten und gestempelte Kouvett» ausgegeben und die franzöfischen Werth. zeichen außer KourS gefetzt, obwohl die Postverwaltung deS Duodezreiches ebenso wie daS Zoll- und Münzwesen nach wie vor unter französischer Administration stehen. Starke Auf- lagen»ollständiger Sammlungen der neuen Marken wurden in die ganze Welt verkauft, namentlich nach Englaich, Amerika Belgien und Oesterreich.
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