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Beilage zum Berliner Volksblatt.
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( Samb. Bastg.) Die Lungenschwindsucht ist die Geißel des lts. Caffen wir die Bahlen sprechen. Greifen wir aus Den zahlreichen Gruppen der Matallarbeiter einige Erwerbs ameige beraus und betrachten wir fie nach den Krankheitsarten, von denen fte befallen werden. Es litten
Don 100 Erkrankten an: Lungen und Bronchialleiden:*) Chron. Bronchial Emphy. Pneu Im fatarth: sem: monte: Ganzen: 9,8 0,5 6,6 27,6
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Man sieht, bei diesen Branchen zählen hohe Prozentjäge hrer Kranten zu den Lungenleidenden. Gradezu toloffal ist bie Biffer bei den Feilenbauern, indem von 100 erkrankten Feilenbauern durchschnittlich 91,8, alio faft 92 an Strantbeiten Der Athmungsorgane laboriren, an Lungenleiden spesiell nicht weniger als 744 und darunter wieder an Phthije, an Lungenfchwindfucht 62,2!
Diese statistische Tafel ist mit ihren nüchternen Ziffern die furchbarste Warnungstafel auf dem Wege, den unser moderner Industrialismus unaufhaltsam wandelt, fte ist ein erschreckender Boften in dem Soll und haben des Kapitalismus, aus dem wir lernen, wie großartig die Hekatomben find, die dem Moloch un ferer anarchischen Wirthschaftsordnung zum Opfer fallen. Die Sterblichkeit unter der gewöhnlichen Bevölkerung im Alter von 30 Jahren und darüber ist nicht halb so groß, wie z. B. unter den Schleifern von Solingen , es ergiebt fich ein Unter chied, ben die gewandtesten Harmonieapoftel nicht wegdis put ren tönnen. In dem sogenannten schönsten Alter", das aber für Die unglüdlichen Schleifer nur eitel Mühe und Blage ist, wer Den diefelben von der tückischften aller Krankheiten dahingerafft. Das blühente Mannesalter ist es, in dem diese Branche schonungslos dezimirt wird. Sind doch von den in den Jahren 1870-74: ftorbenen über 50 Jahre:
10
Schleifer 1,3 pCt.,
Eisenarbeiter 9,2 Ct.,
die übrige Bevölkerung 21,9 pCt. Dies zeigt uns, wie wenig Schleifer eine höhere Altersgrenze erreichen, es beweist, daß die besiglosen Arbeiter in Bezug auf Sträntlichkeit und Mortalität der Bourgeofte gegenüber das traurige Vorrecht haben, am leichtesten häufigsten und schwersten au eitranten, am schnellsten dahin zu flechen und zu sterben.
Mittwoch, den 5. Mai 1886.
Parlamentsberichte.
Abgeordnetenhaus.
65. Sigung vom 4. Mai, 12 Uhr. Am Ministert fche: v. Goßler, Lucius und Kom miffarien, später Fürst v. Bismard und v. Puitlamer. Die Tribünen find überfüllt.
Das Haus tritt in die erste Berathung des Gesez. Ent. wurfs, betreffend Abänderungen der tirchenpoli. tischen Geseze, ein.
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III. Jag
dem Herrenhause an uns gekommen ist, einfach at eptiren. Wir haben allerdings unsere Bedenken, aber wir laffen für jezt die Eaten auf sich beruhen( Heiterfeit links) und nehmen an, was geschaffen worden ist, nicht in Uebereilung, night in Ueberftürzung, sondern nach sorgfältiger Ueberlegung der Ne gierung und vor allem auch im Herrenhause. Wir werden des halb unsererseits auch keinerlei Amendements ftellen. Sollten welche geftellt werden, o würde es fich finden, wie wir dazu Stellung zu nehmen hätten Wir werden in Teiner Weise irgend ein Wort fagen, was nach der einen oder der anderen Seite den Verhandlungen präjudiziren könnte, die off nbar über alle diefe Tinge zwischen der Regierung und der Kurte beftehen. Wir find erfreut über die Lage, in der wir uns jezt befinden, nicht weil wir nun glaubten, so Außerordentliches erreicht zu baben( hört!), fondern weil wir der Ansicht sind, daß der vok giltige Beweis gegeben ist, daß es der Rurte und ich betone es mit besonderer Befriedigung auch unserer Regierung und vor allen Dingen dem leitenden Staatsmann ernst ist, die Sachen zu Ende zu bringen.( Lebhafter Beifall im 3ntrum.) Wenn der Votrebner gemeint bat, er müßte eine Kommissions berathung beantragen, so werden Sie begreifen, daß meine Freunde und ich nach meiner Erflärung einen Stoff für tommiffarische Berathung nicht finden. Da wir aber Niemandem einen 3 nang auferlegen wollen, so müssen wir es den Herren über laffen, ob fte eine Stommiffion durchfeßen wollen; wir ftimmen nicht dafür, weil wir glauben, daß es gut und müs lich ist, diese nun so lange schon schwebende Sache thunl cft rasch zu Ende zu bringen und weil wir noch eine so große 3 hl der allerschwierigften Aufgaben hier und im Reichstag zu lösen haben.( Beifall.)
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Abg. v. Jazd sewsti: Sie werden es natürlich finden, raß wir( Bolen), die wir in diefem großen Kampfe mit dem Bentrum zufammengegangen find, in der foeben angekündigten Burudheliung deffelben auch eine gewiffe Richtschnur für uns eibl den mit einem Vorbehalt. Die Artifel 2 und 14 der Vors lage enthalten Ausnahmebestimmungen für die Döjesen, die wir hier vertreten, und wir find genöthigt und verpflichtet, diesen und unsern Wählern gegenüber ein Amendement zu ftellen, auf Sireichung des Alinea 5 im Artitel 2 und des Alinea 2 im rtitel 14, weil wir glauben, daß diese im Herren hause eingefügte Klausel von teiner Seite gerechtfertigt worden ist.
Abg. Gneist( gegen die Vorlage): Meine hochuber ehrenden Herren!( Obo! im Zentrum. Heiterleit.) Die na tionalliberale und in ihrer großen Mehrheit auch die tonservative Bartei hat die firchenpolitischen Vorlagen der Staatsregierung 1872 bis 1875 unterstügt in der Ueberzeugung, daß Gefeße Dieser Art nothwendig seien, um das N- bereinnanderftehen zweier hiftorisch von Hause aus regierender Kirchen in unserem Lande zu ermöglichen. Wir haben das mühevolle Wert damals zu Stande gebracht, feineswegs in der Meinung, etwas Voulommenes zu schaffen; wir wußten, daß Reibungen zwischen Kirche und Staat für längere Zeit aus folchen Gefeßen ent ftehen, und unvorhergesehene Härten in der Ausführung zu beseitigen, waren wir nach unseren Kräften bereit. Auch die gegenwärtige Regierungsvorlage ist der Art, daß ihr in ihrer ursprünglichen Gestalt eine Anzahl meiner politischen Freunde für gewiffe einzelne Bugeständnisse zuuftimmen sehr wohl in Stande sein würden. Aber gegen die Vorlage in ibrer jegigen Geftalt müffen wir an dieser Stelle die nach unserer Ueberzeugung wesentlichen Grundzüge der Maigefeggebung aufrecht erhalten, nicht aus Feindsel gleit gegen die Kirche( Lachen im Zentrum), so wenig wie die österreichische und mittelstaatliche Geleggebung aus Feindseligkeit gegen die römische Kirche ergangen ist, sondern wegen der Natur dieser Kirche aus rein fachlichen Gründen. um nur einige wichtigste Gefichtspuntie hervorzuheben, welche Die Vorlage in dieser zerrissenen, unzufammenbängen Gestalt uns unannehmbar machen, so find dies folgende: Ein erftes Hindernis ist der Verzicht des Staates auf die für ihn noth wendige Witwirkung bei der Vorbildung der Geistlichkeit. Daß Die Berufsbildung der Geistlichen eine immense firchliche Ange legenheit ist, wird heute von Niemandem bestritten. Der Staat tann an der ftrengen Hierarchie der römischen Kirche nichts ändern. Er muß den Bö ibat der fatholischen Geistlichkeit an erfennen, obgleich derselbe die Diener der Kirche dem nationalen Leben in gewiffem Maße entfremdet. Er muß auch die Aus. bildung der von uns sogenannten Kandidaten für das Priesteramt, für den unmittelbaren Dienst der Kirche in den Briefter Seminaren als rein firchliche Angelegenheit gelten lassen. Aber tas Vorleben dieses Personals in dem Stadium der Unmüns digkeit und Minderjährigkeit, vor Empfang der höheren Weihen, fann der Staat nicht anders als eine gemeinschaftliche oder gemischte Angelegenheit ansehen, weil davon in Deutschland der Friede zwischen den Belennern beider Kuchen an erster Stelle abhängig ist. Ein Mangel der jegigen Vorlage für uns ist die verworrene Situation, in welche die sogenannte Anzeigepflicht jest gelommen ist. Die Pflicht eines jeden Geift lichen, fich durch sein Anstellungsdekret auszuweisen, ist über. haupt feine Konzeffion", welche der Staat von irgend Jeman bem zu erbitten bätte. Der Geiftliche, der irgend eine Rage anstellt, der irgend einen Anspruch auf Stolgebühren, Dezem oder andere Temporalien erhebt, der im Kirchenvorstand mit fißen, der irgend ein Attest mit öffentlichem Glauben aus. ftellen will, muß fich zur Sache legitimiren, sei es durch ein Anftellungsbefret, durch eine amtliche zeige oder analoge Beglaubi gung. Dieser Punkt fann doch fein Streitpunkt sein, sondern ist selbstverständlich. Die Maigefege haben aber die Anzeigepflicht in Verbindung gebracht mit dem Einspruchsrecht des Staates gegen die Anstellung, nicht als eine Konzesfion der Kirche, sondern als eine Kongeffton des Staates an die Kirche. Der preußische Staat beansprucht für die Anstellung der Geist lichen lein Bestätigungsrecht, wie es in Bayern , Elsaß Loth ringen und anderen deutschen Staaten beteht, bis in die neueste Beit auch in Sachsen . Er beansprucht auch seit den Maigefeßen tein allgemeines Beto mehr, fein Berbot der Aus übung des Amts, wie es aus dem unbeschränkten Aufsichtsrecht des preußischen Landrechs und anderen Gesezgebungen folgt. Er beschränkt sich vielmehr auf bestimmte engbegrenze Gründe des Widerspruchs gegen eine Belegung der Stelle, die in den Maigefeßen weit mehr beschränkt find, als in Beyern, Würt temberg, beiben beffen und anderen Ländern. Er beschränkt sein Einspruchsrecht weiter auf eine furze Frist von 30 Tagen und beschränkte es bis au der späteren Novelle auch noch durch einen Gerichtsspruch. Das Recht zu einem solchen Widerspruch fann man doch unmöglich dem preußischen Staat bestreiten, wenn män überhaupt ein staatliches Aufsichtsrecht anerkennt, b. h. ein Untersagungsrecht, ein Recht, Sörungen des öffent lichen Friedens und hindernisse der öffentlichen Dednung au beseitigen. Wie eine Gesegesvorlage in ber jezigen Geftalt obne sorgfältige Berathung in einer Kommission von wenigstens 21 Mitgliedern behandelt werden fann, ohne ein für ein preußi
Laffen wir A. Thun**) sprechen: In den Aachener Tuchfabriten wurde während des hausindustriellen Betriebs von 7 bis 7 Uhr, nach Einführung der Maschinen von 6 bis 8 Uhr und während der Blüthe des amerikanischen Geschäfts Minimum
Spinnereien
fogar Nachts gearbeitet; ähnlich war es in ben
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und
Das Kraßen Fabriten.
Arbeit in Den Textil Fabriken war effetito 12 Stunden; gewöhnlich betrug fte 14-15 Stunden, oft und zwar nachweisbar 16-17 Stunden. Die Kinder arbeiteten ftets in Reib und Glied mit den Erwachsenen. Die ganze Die ganze Arbeitszeit über blieben sie ununterbrochen in der Fabrit, felbft the Mittagsmahl, oft nur in einem Stüdchen Brot bestehend, fchlangen fte zugleich mit dem Staube des Spinnfaals in fich hinein; von Bewegung in freier Luft war teine Rede, wo follten sie bei schlechtem Wetter und bei der Kälte in ihrer dürftigen Kleidung hin? Das Resultat war: Schwächlinge, übermüdet, der Kopf grindig, die Augen triefend, die Brust fchwindsüchtig, der Magen leidend; sum Militärdienst taugten fie nicht, in die Schule tamen fie nicht.
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Wir glauben, dieses Bild ist anschaulich, ist typisch. Ueber die Wohnungsverhältnisse tönnen wir uns sehr fura faffen, da wir fie schon oft berührt baben. Abscheuliche, enge, licht, und luftlose Höhlen, das find die Quartiere des größten Theils der Arbeiter. In Aachen lommen im Bourgeoisviertel auf eine Person zwei Räume, in den Arbeiterwohnungen brängen fich durchschnittlich 2,3 bis 3,6 Menschen in einer Stube zusammen. Das genügt!
finlt, daß die Geschlechter der Proletarier so rasch fich ablösen, So kommt es, daß das werkthätige Voll rasch ins Grab baß die geiftige und leibliche Entartung des Proletariats einen immer gewaltigeren Umfang annimmt, daß, um die neureichs. deutschen Batrioten an thre Intereffen zu mahnen, das Mt litarmaß ftetig herabgesetzt werden muß. Bunahme der Noth, des Elends, Verschlechterung der wirthschaftlichen Lebens. haltung, mangelhafte Ernährungsweise, schauberhafte Gesund heitsverhältniffe, Berkürzung der durchschnittlichen nationalen
bas Loos der Arbeiterflaffe.
Der Snabe Edert litt so und starb so, wie gemeiniglich das wertthätige Bolt lebt, leidet und stirbt. Sein Untergang ist ble Martyrologie des Proletariats.
Für den Knaben Edert trat die Staatsgewalt, der öffent. Hiche Antläger, in die Schranken, um für den Gestorbenen der mehr als zehntausend Mart Jahresrente befigt. Wer aber erhebt Anklage für die unendlichen Leiden des
Bolles?
Gefes nabezu unausfüh: bares, widerspruchsvolles Material
au liefern, ist nicht wohl einzusehen. Denn wenn ich von mir felbft schließen darf, so wird feiner auch der nachfolgenden Redner im Stande sein, die Tragweite dieser durcheinander geworfenen Säge und ihr Verhältniß zu einer Reihe anderer geworfenen Säge und ihr Verhältniß zu einer Reihe anderer Verwaltungsgefeße mit einiger Sicherheit zu übersehen. Eine Berathung im Blenum ohne die notbdürftigfte Information über die Einzelheiten dieses schwierigsten aller Staatsrechts gebiete tönnte nur auf eine Formalität binaußlaufen. Gegen folche Ueberstürzungen sollten wir die Lebre unferer eigenen Geschichte doch nicht ganz vergeffen. Alle Konkordate und orga nischen Gesetze Deutschlands , welche in rubiger sachverständiger Erwägung der verwidelten Kirchenverbältnisse mit rechtsvers
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waren
Abg. v. Rauchhaupt: Ich habe Namens meiner politischen Freunde die Erklärung abzugeben, daß die Konservativen für die Beschlüsse des Herrenhauses, wie sie an uns gekommen find, geschloffen stimmen( Biavo! im Bentrum) und uns auch nicht für Kommissions berathung, sondern für sofortige Berathung im Blenum entscheiden werden. Erleichtert wird urs unsere Stellung in diesem schwerwiegenden Augenblid durch die gründliche Arbeit des Herren hauses und seinen mit großer Meh heit gefaßten Beschluß, durch das Eintreten des Reichs fanglers für diesen Beschluß und seine Abstimmung für den felben. Wenn lettere auch nur in seiner Eigenschaft als Mit glied des Herren hauses erfolgte, so ist sie doch gerade für uns als Mitglieder des anderen Hauses von ganz besonderem Werth und durch das im Laufe der Verhandlungen that sächlich wachsende Entgegentemmen der Kurie. Aber daneben befiimmen uns auch innere Günde, geschloffen für die Vorlage einzutreten. Die toniervative Bartet hat seit Jahren die orga nische Revifion der Maiges pgebung gefordert, und alle Bare teten in diesem baute wazen zu jener Beit darüber einig, daß in den Matgefeßen Bestimmungen entbalten feien, die in bas innertirchliche Leben der katholischen Kirche eingreifen, I auch die Liberalen Dieser Anficht. Die Ein teben der Gegner wuzeln lediglich im Dißtrauen, theils gegen fich felbft, theils gegen die Kurie. Man zweifelt einerseits an der Hoffnung, zu einem dauernden Frieden zu gelangen; die in der Jacobinischen Note an die Gewährung Der Anzeigepflicht geknüpfen Vorbehalte ließen diese Hoffnung nicht auflommen, Da von einem Geltenlaffen der Staatsein sprüche in der Note nicht die Rede sei. Alle diese Beder len der Gegner zeupen nur von Vißmuth gegen fich selbst. Die tonfervative Partei hat in firchenpolitischen Dingen ein so gutes Gwiffen, daß fie der zukünftigen Entwid lung in Rube ent gegen gebeu fann, fie weiß ganz genau, wie weit die Grenze zwischen Kirche und Staat gesteckt wird, und sie hat nicht das Mißtrauen gegen unseren leitenden Staatsmann, noch auch gegen die Tynastie, daß uns Vorschläge gemacht werden, die über diese Grenze hinausgeben; wir vertrauen, daß aus den ferneren Verbandlungen in Rom der Fiede erwachsen wird. Wir geben nichts von den Recten des Staats auf, wir wollen nur unseren faitholischen Mitbürgern den Frieden wiedergeben, den fie lange ersehnen, den Mitbürgern, die uns die Enheit des Reichs haben erfämpfen helfen( Beifall im Zentrum) und wir hoffen daß dieser Friede so einmüthig wie möglich erzielt werden möge.( Lebhafter Beifall rechts.)
Wer erhebt Anflage und wer ftraft die Unternehmer, die Rapitaliften, die Fabrikanten, die in ihren Fabritsälen, in ihren Wertstätten Myriaden jugendlicher Arbeiter exploitiren? Wo findet das Bolt Schuß gegen die fyftematische Aus hungerung, gegen die methodische Erschöpfung der Arbeitskraft, weggefegt worden bei der nächsten Wendung im tonftitutionellen gegen die schrankenlose Ausnügung, gegen alle die Mißßlände
ständigem Beirath erlaffen find, haben fich erhalten bis heute. tirchenpolnischen Novelle torbe es 1880 m
Kapitalismus?
reformirt wird.
Lelben, die soziale Noth, beseitigt, daß die Produktionsweise
Tage!
Alle im Friedenstaumel, alle in fonftitutionellen Verlegenheiten, alle zur Erreichung anderer politischer Zwecke beschloffenen Kon
Das Bolt ſelbſt muß dafür sorgen, daß die Ursache seiner fammtrevifton unserer Hirchenpolitischen Gesezgebung zu
Also entschiedenster Rampf für gründliche Arbeiterschut gefeggebung, für fostale Reform auf vollsthümlicher Grund
Bustände!
Das lehrt uns
bittert. Die heutige Lage macht eine organische Ge
welches alle Barteien einem Poftulat, Parteien nicht anders als in vollem Einst stellen können. Wollen Sie das in Er
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wägung stehen bet unferem Antrag auf ernstliche Beratung
in einer Rommission von 21 Mitgliedern.( Beifall bet den Nationalliberalen.)
an die Gesellschaft den ernften Mahnruf richtet: Schafft beffere Tebbaft an alle die Vorträge, welche mir von dem verehrten Sei das Bolt Staatsanwalt, fei das Boll der Kläger , der
**
Der Prozeß Edert.
Abg. Windthorst: Die Rebe, welche wir soeben ge. hört, fordert sehr start zu einer Erwiderung auf. Sie erinnert
Herrn im Laufe der firchenpolitischen Streitigkeiten gehört, und sie würde sich sehr viel beffer ausgenommen haben, wenn fte 1873 gehalten worden wäre.( Sehr richtig! im Bentrum.) Jm Namen aller meiner Fraktionsgenoffen, die in voller Ein müthigkeit zufammer.stehen und zusammenbleiben werden( hört! hört!), habe ich zu erklären, daß wir die Vorlage, wie sie aus
Abg. o. Cuny: Wir Nationalliberalen werden gefchloffen gegen die Beschlüsse des Herrenhauses stimmen. Herr v. Rauch haupt hat uns Mißtrauen gegen die Kurie zum Vorwurf ge macht; ich erwidere: Ja, ich habe Mißtrauen gegen die Kurie! ( Unruhe im Bentrum und rechts.) Ich persönlich bin vor drei Jahren an diefer selben Stelle in derselben Lage gewesen, Namens der Nationalliberalen die ablebnende Haltung zu den Mehrheitsbeschlüssen damaligen Mehrheits beschlüssen auszusprechen, ich babe damals dargelegt: Wir würden wünschen, daß diese Bo lage einen gänzliden Abbruch in den Verhandlungen mit der Kurie bedeuten möchte, das wünschen wir, die wir dieie Verhandlungen mit der Rutte von jeber mit dem größten Mißtrauen angesehen haber u..." haben sich Uebelstände ergeben, denen Abhile geschaffen wer den muß, so ist diesen auf dem Wege der einseitigen staatlichen Gesetzgebung entgegenzutreten, ohne Uebernahme von Verpflich tungen die Knie; so wurde mit der ersten gehalten, für auch ein großer Theil meiner Freunde gestimmt hat, und ich belenne mich trop der schweren Angriffe, die uns gerade jene Abstimmung von 1880 augezogen hat, noch jetzt dazu. Unser Mißtrauen hat neue Nahrung gefunden durch die Note des Kardinals Jacobini die uns noch hinter das zurüdwirft, was bet den Herrenhaus oerhandlungen bereits als feststehend galt. Wie Herr von Rauchbaupt unseren Erfahrungen in den firchlichen Kämpfen gegenüber von einem dauernden Frieden sprechen tann, verstehe ich nicht; wir lönnen auch nicht einmal den Weg zu einem vo: übergebenden Frieden erbliden, sondern seben in der Nichtaneitennung eines wirksamen Einspruchsrechts den Keim zu neuen Rär pfen. Und hat uns nicht Herr Wind borst oftmals mit dankenswerther Enischiedenheit nach dem Ende des Kulturlan pfs den Kampf um die Schule anges fündigt? Das soll der Weg zum Frieden sein? Aus diesem Grunde fönnen wir für die Vorlage nicht stimmen. Wir sehen voraus, wenn jegt in dem Kampf zwischen Staat und Kirche ein anderer Ton zur Geltung fommt, entbrennen wird der Kampf von Neuem. Wir haben in dem Lisberigen Kampf zum Staate geftanden; wenn der Staat von N uem im Kan pf der Kunie gegenübersteht, so werden wir von Neuem zum Staate stehen...