Mtanttjolb bet deuischen Sozialdemokraiie, bU auS feinet THStia»«it unb feinen Reben feit dem Jahre 1891 im einzelnen nach-!«»tefen wirb.Belgien.h Wflifthen Reßietuna stehen jetzt 106 Millionen FranksT vmntliche Ätbeilen zm Verfügung. Im September finbetP' außerordentliche Kammersesfion zur Berathung bet Cor««tm statt, die bie Regierungskommisfion für die Arbeiterfrage'otbetetiet Nach bet klerikalen„Gazette de Liege" defürchtetam 1. Juni in allen Arbeiterzentren den Ausbruch eines«uen allemeinen Streiks: schon dringen bie Werkdirektorenwf Familien und Habe in Sicherheit. Worauf diese Mit«�uung beruht, ist nicht»u übersehen.Sraurreich.. Abgeordneten Michelin und Planteau haben dem�autenminister Baihaut angezeigt, daß fie ihn nach den Ferienmtbeiuo, übet bie Arbeitseinstellung von Deca-ftim"* iur Rede zu stellen wünschen. Die Gesellschaft betWtenwerke hat nämlich daS Schiedsgericht, besten Annahmefür sicher gast, schließlich dennoch abgelehnt. DarüberM die Strikenden um so erbitterter, als der Streikfonds in.j�Wille zu Ende geht und bie Arbeiter also genöthigt find,»«in �'olentes bie Arbeit wieder aufzunehmen. Bus Deca-Ae wurde unter dem 14. Mai gemeldet:„Gestem Nach«zeigte bie Berg Gesellschaft an, daß fie den Abgeord«»!? �ur a'8 Schiedtrichter nicht annehme. In Folge dieser�„Mt ist der Direktor der Gesellschaft, Petitjean, sofort nachVer-valtungsrath abgereist. Die Versammlung der«.N'eutt, der der abschlägige Bescheid deS VerwaltungSratbs»m wurde, nahm denselben sehr stürmisch auf. Esernannt hatten, zurückzuziehen."— Im letzten Minister--N, machte der Minister des Innern Mittheilungen über den;"N der schwebenden Brbeitseinstellunaen. Der Ver«Mungsrath der Bergwerke von Dccazeville hat Vie Ab«des vom Abgeordneten Laut angebotenen Schieb««Ms in einem Schreiben an denselben folgendermaßen be.N-t:„Die Gesellschaft kann nur über die eine Frage die«wischung eines Schiedsrichters zu lasten, ob die am 26.Hatten mir ein vollständiges Mandat gegeben, die.».Mchaft giebt mir nur ein unvollständiges. Ich weise esc v34 danke den Bergleuten für da- unbed ngte Ver«N��lchließlich gezwungen fein,,# einem nach. IhrerinzueBitO) gezwungen lern, na, einem naaj<rvrerSflen Forderung zusammengesetzten Schiedsgerichte zua ich Ä?*ktet Voraus ficht habe ich einen Spruch gefällt,nur nur, Ehrlichkeit anvertraue. Sie werden denselbender atkJ|l,"1nfr Erlaubniß und nach Erledigung der Fragenwelch». �Einstellung öffnen. Dann wird man sehen, aufdas Fftcht war." Fast die ganze Preffe, selbst'"bellt?i®Iätter, wie„Matin" und„Republique ftangaise",daß bie Gesellschaft bie Vermittlung des Abg. Lauri» Arbeitseinstellung in den 6 großen Glasfabriken beivilli»,., dem Busgleiche nahe, da die Arbeiter auf Ver«Hüben. 1 Arbeitgeber Vertreter zur Unterhandlung gewählt�. Großbritannien.bie-�„Hauptbedeutung der Konferenz in Hartington findend'Sieais" in der Vereinigung der liberalen Lppo«seien iu ifim; aber Chamberlain und TrevelyanUnter den �hergegangen. Die Politik, w-lche die Regierung»on der �enwäriigen Schwierigkeiten verfolgen dürfte, wirdAcht w"®ai'9 News" wie folgt skizzirt:„Der RegierungEinwlin!"ur ein Verfahren offen. Die Bemühungen, denBWÜtT Z�Mützung weiw'gih'en7"Lsteftr Wechse'l in der Haiin dem Entschluß3 der«ill keine Vn die Bestätigung-..mm �, welche Gladstone L.»Joch und welche Campbell-Bannerman am DonnerstagM seh. ,?�?�debnte, haben es zum wenigsten kl«Ü&Än �'bie%S��A4�r'�?'una�.«'lche Gladstone beides Prinzips Händelt. Diedem Antrage auf zweiteM sehr ums dnte. haben es zum wenigsten klar gemacht,ß, toenn m Amendements angenommen werden wür-3t(, gjn die Maßregel zur Ausschußbcrathung gelangenbaidi.,�?drscheinlichkeiten der politischen Lage deuten aufw.«SSlJUunöf una."�läfst,».» vorgestrigen Sitzung des Unterhauses kam�«nt de« Gemeinde-Verwaltungt. Kollegiums(LocaltoWZ, uicht vonftt werden konnten.i>i.einet gefräßigen und lichtscheuen EuleJetzt flatterte ein größer, schwe»s war ein Fasanen Hahn, der sich in einen derme hinaufschwang und dann mit thörichtem."ist, �"'« Schreien und Glucksen der Nachbarschaft verkün«jie».?. er glücklich oben angekommen wäre, und wo etschlafen würde. Er hörte auch nicht eher mitr*" L— r? Jt__ i—•- mm—Feh,Sfehle auf, bis et sich ordentlich zurecht gerückt undvebern gehörig aufgeplustert hatte.�iilu9nn lam ein anderer und noch ein anderer, wie e»«setzten Bergab hange hinüberstrich.ien?5. wurde« still, ganz still. Nur die Grillen...» i—~ ftiU.E�auf r1 � Säumen uvd unten vom Schloßteicheft�itn nie?°s monotone, schläfrige Quaken der Frösche.Uisch v.w östlichen Himmel aber hob sich voll und maze»N Unt».«albslühende Mondscheibe herauf, und während% w?a,k'«i««-«-»„gl, sich.(Fortsetzung folgt.)An» Knust und Leben.kg Kslls»tsslagftt find,lettisten'indische��blikuw Ä�r Mr. Sidey Said das größte ErstaunenttzSMSäfe!Hsten Elf* dei den Engagements« Abschlüssm den uner«-�Aer an den Tag gelegt.GoTerament Board) Stansfelb auf die gestem erwähnte RebeLorb Salitburys(f. Letzte Nachrichten) zu sprechen. Er er»klärte, dieselbe übersteige an berechneter Rücksichtslosigkeit Alles,waS je in der Rede eines Mitgliedes der National. Liga ent«halten gewesen sei. Redner dankt Salitbury für dessen Rufzum Kampf, der in den Reihen der Liberalm Entrüstung,Entschlossenheit und Einigkeft erwecken werde. ES sei thöricht,zu glauben, daß nach weiterem zwanzigjährigen Besteben vonZwangSgesetzm Irland versöhnt sein werde. Bei der Behand«lung der irischen Frage seim auch die Jrländer in Amerikanicht zu vergessen. Die irische Nation sei von der Zuverfichterfüllt, daß fich ihre Forderungm als unabweisbar heraus«stellen würden. Die Bill sei bestimmt, den Frieden herbei-zuführen und die Union zwischm Irland und England zustärkm, weil dieselbe alsdann auf moralischeren Grundlagenbenchen werde.Jt al ie«.Mehr alS je regen fich die A r b e i t e r in Italien, umbei den nächsten Wahlen ebenfalls einige Sitze in der Kammerzu erobern; da? Hauptzentrum ihrer Agitation ist Mailand.Ein Manifest, daS von der„Fratellanza Garibaldi beiderGeschlechter" unterzeichnet ist, verkündet unter anderm, daß diesoziale und polftische Frage nicht getrennt werden könnten;die soziale Gerechtigkeit müsse mit der politischen Freiheitgleichen Schritt halten. Ein anderes Manifest fordert dieArbeiter auf, nur Arbeiter zu Deputirten zu wählen,«Fabrik-oder Feldarbeiter"; und es fügt bei:„Die Arbeit hat daSRecht, in der Regierung des Lande« vertreten zu fein."In der Wahlbewegung in Italien hat am Sonntag derHandelsminister Grimaldi bei einem in Catanzaro stattgehabtenWahlbankett Gelegenheit genommm, die von den Gegnerndes Kabinets DepretiS vielfach bekämpfte auswärtigePolitik der Regierung zu rechtfertigen, indem er ficheinem Wolff'schen Telegramm auS Rom zufolge U.A. äußerte:In der ostrumelischen und in der griechischen Angelegenheitfind wir immer vollkommen im Einvernehmen mit den dreiKaiserwächten und mit England vorgegangen, die Fieund«schast Englands ist werthvoll für unsere maritimen Jnter«essen im Mittelländischen Meere. Die den Kammern vor-zulegenden diplomatischen Aktenstücke werden ergeben, daßwir ohne Zögern und ohne Schwäche den doppelten Zweckverfolgt haben, zur Aufrechterhaltung des allgemeinenFriedens und zum Wohle jener Bevölkerung mitzuwirken. EinZaudern von unserer Sette hätte uns daSAnseheri im Konzerteder Großmächte kosten und eine verhänißrolle Evaltu« zwischenden Mächten herbeiführen können. Die Politik der Regierungin Afrika anlangend, so ist zu bedenken, daß die Wirkungenkolonialer Unternehmungen nothwendigek Weise fich nur lang-sam einstellen können. Maffauab ist ein wichtiger Stapelplatz,wenn wir denselben jemals verlassen sollten, würde ihn gewißeine andere Macht okkupiren. Zeigen wir also auch hierin,daß wir ein ernste« Volk find, das an seine Zukunft glaubt.Bevor wir für die Niedermetzelung der Expedition des GrafenPorro die verdiente Rache zu nehmen suchen, müssen wir unsRechenschaft geben über die Lpfer, welche die« erheischen könnte,sowie über die Gefahr, die wir laufen könnten, in ei tern Augenblicke, wo die höchsten Interessen alle unsere Kräfte in Europain Anspruch nehmen, uns weitab von Europa in eine schwierigeExpedition verwickelt zu finden. Wir werden ruhigen Blutsunseren Entschluß fassen, wenn wir es ohne Gefährdung höhererInteressen tbun können.Vom 16. bis 17. d. Mittag kamen in Venedig 4 Choleraerkrankungen und 4 Cholera-Todesfälle vor, in Bari 6 Er-krankungen und 4 Todesfälle.Balkauläuder.Nach einet Meldung der„Pol. Corr." aus Philipp pel istSt stein ein Versuch der bulgarischen, russenfreundlichen Oppo«tions-Fraktionen, ein gegen die Regierung gerichtetes Meetingzu veranstalten, gescheitert. Unpefähr 5000 Personen erschienen, verjagten die Einberufer und beschlossen, ihre Anhäng«lichkett dem Fürsten gegenüber und Vertrauen für dessen Re>gierung auszusprechen.Wie die„MoSk. Wjed.", da« Organ Katkow'», berichten,hatte der rusfische Gesandte in Athen, Herr Bützow, vor seinerAbreise nach Livadia eine längere Konferenz mit DelyanniS,welcher hierauf Jede mann erzählte, er sei der HilfeRußlands vollständig sicher. Hmn Bützow begleitetebis Konstantinopel der russische Milttäragent in Athen, HerrProtopopow, welcher die nölhigen Auskünfte über den Standund die Schlagfertigkett der griechischen Armee ertheitte.—Für die Befördetung der Deputirten aus den griechischen Inseln Syra, Euboea, Volo und anderen Distrikten nach Athenzu den Kammerverhandlungen ist dem„Reuttr'schen Bureau"zufolge ein englischer Dampfer au» Spezta gechartert worden.— Die Blokade zu durchdringen ist nach einer Athener Mel-dung während des Sturmes vom 17. b. M. neun Barken undkleinen Segelschiffen gelungen. Dieselben find auS dem Hafenvon PiräuS nach Aegina, Po:oS und den Inseln entkommen.Unmittelbar nach der Ankündigung der Blokode trafen viertürkische Kriegsschiffe an der Mündung de» Peneus in Aydanniein und nahmen daselbst Sondirungen vor.Wahnwiß der Eitelkeit. Italienische Blätter meldenauS Pisa: Als Angeklagte erscheint Signora Rofina Pabooani,welche geständig ist, am 10. Februar d. I. ibre fiibenzehn«jährige Tochter Emilia, die eben aus dem Penfionate insElternhaus zurückgekehrt war, ermordet zu haben. Frau Pado-vani, eine ebenso schöne als eitle Dame, sollte am 11. Februareinen Ball besuchen und auf demselben zum erstenmale dieRolle der„Garde Dame" bei ihrer Tochter spielen. Je näherder Tag heranrückte, desto nervöser wmde die Dame; fie batihre Tochter, diese möge daheim bleiben, doch das junge, leben*«lustige Märchen erklärte nachdrücklich:„Papa hat es erlaubt,ich gehe mft." Fräulein Emilia richtete vor dem Schlafen«gehen noch die Blumen auf ihrem Ballkleide zurecht, dieMutter stand daneben und sagte wüthend:„Maiglöckchen undRosen— daß ist die Jugend." Am nächsten Morgen fandman das Mädchen mit verzerrten Gefichtszügen todt im Bette;in der Limonade, die fie vor dem Schlafengehen auf Anrathender Mutter getrunken, erwiesen die Chemiker das Vorhandensein von Arsenik. Frau Pabooani, die im Gefängnisse bereitsdrei Selbstmordoersuche gemacht, wurde zu 15 Jahren Kerkerverurthcilt.Zum Kapitel„Heiligkeit der Ehe". Ein argerSkandal in den höchsten Adelssphären macht in Rom seiteinigen Tagen viel von fich reden. Wie der„Caffaro" verstchert, handelt es fich um eine Römische Prinzessin, welche hin-sichtlich ihrer unvergleichlichen Schönheit als erster„Stern" inder dortigen Gesellschaft glänzt. Ihr Gimahl überraschte fie,al« ihr der Kammerdiener einen Brief von einem fijilionischenFürsten, mit dem st« ein intimes Verhältniß angeknüpft hatte,zusteckte. Der Herzog— diese Würde haftet dem hinter-gangenen Gemahl an— bemächtigte fich des ominösenSchriftstückes und versetzte, als er es gelesen, dem Domestikeneine solche Ohrfeige, daß er ohnmächtig zu Boden taumelte.Die ungetreue Gattin aber sandte er umgehend ihren Elternzurück. Die Folge dieses Skandals dürften mehrere Duellesein, in welchen der Bruder der Verführten eine Rolle spielt.Die verliebte Dame galt bis jetzt im Latikan al« ein Ausbundvon Frömmigkeit und Tugend, und Leo Xllt beehrte Jke trotzihrer Jugend mit seiner persönltchm Freundschaft. Wie sichjetzt herausgestellt hat, benutzte fie ihren täglichen Kdchengangzum SteUvlchein mit ihrem Amoroso.Ueber die Ermoednng eines Kaufmann« wird ausM-«Äi. ÄÄ?zu ihren Ostern des Blutes von Nichtjuden, so geschah esAmerika.Ueber'die Aufstände in Chikago und Milwaukee sowie>über die Ardeiterbewegung schreidt bie„N.-f). Hdlsztg.": Dietraurigen Vorgänge, welche im Laufe dieser Woche in Chikagound Milwaukee stattgefunden haben, find die Folgen derWühlereien und Hetzereien seitens der anarchistischen AgitatorenMost, Spieß und Genoffen. Es steht zu erwarten, daß dieBehörden kurzen Prozeß mit den Anarchistenführern und ihrenAnhängern machen und ihnen ein für alle Mal das Handwerklegen werden. Mit der Ardeiterbewegung haben diese anar«chistischen Verbrechen nichts zu thun; alle Arbefter-Organisa»tionen und Gewerkschafts-Veceine verdammen die Ausschreitungenin Chikago und Milwaukee auf daS Entschiedensteund die Arbeiter in Chikago sollen sogar gedroht haben, dieAnstifter und Verüber der dortigen Mordthaten summarischabthun zu wollen. Die englich-amerikanischen Zeitungen ohneUnterschied der Parteischattirung rathen aus Anlaß ver dies»wöchentlichen Schandtaten im Westen schärfstes Vorgehenlegen die anarchistischen Umtriebe an. Die hiesige„Times"der Anficht, daß die Arbeiter-Organisationenkeine Verantwortung für die Ausschrei»tun g en im Westen hätten, und meint, der Aufstandin Chikago sei ein direkt in das Herz der Arbeiterbewegunggefeuerter Schuß.Am 25. d. M., schreibt die„N.«N. Hdlsz." weiter, findetin Cleveland, Ohio, eine Generalvertammlung von Delegatender verschiedenen Organisationen des Ordens ver ,, K n i g h t Sof Labor" statt und wie ein Mitglied des Exekutivkomiteesdes O dinS, Herr Hönes, erklärt hat, werden in dieser Versammlung Maßregeln oesp.ochen werden, um solchen Streil'S,wie der an dem Gould'sch-n Eisenbahnsystem, in Zukunft vorzubeugen. Es soll zu diesem Zwecke die Bestimmung getroffenwerden, daß das Exekutivkomitee allein die Befugniß habensoll, einen Streik anzuordnen. Da nun die Mitglieder diesesKomitees sämmtlich der Anficht ihres Vorfitzenden Powderiyin Bezug auf Arbeiter« Ausstände find, kann man mit Sicher«heit annehmen, daß von nun an seitens des Ordens der„KniohtS of Labor" nur noch im äußersten Falle, b. h. wennalle Mittel, Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeiternauf schiedsrichterlichem Wege beizulegen, fehlgeschlagen find,zu einem Streik gegriffen werden wird. Herr Powderly undseine Kollegen find so davon durchdrungen, daß in Zukunftjeder Disput zwischen Arbeit und Kapital auf gütlichem Wegegeschlichtet werden kann, daß fie erklärt haben, ihrer Anfichtnach werde der soeben beendete große Eisendahnsteeik der letztesein, welcher seitens des Ordens der„KaightS of Labor"inaugurirt worden sei. Wie vorauszusehen war, Hot die vonden verschiedenen Äewertschafivereinen des Landes am 1. Mriinaugurirte Bewegung betreffs Reduzirung bei täglichen Arbeitszeit, die sogenannte Achtstunden- Bewegung, viele Arbeitsein-stellungen im Gefolge gehabt und dürfen wir uns in nächsterZ U noch auf eine Zunahme derselben gefaßt machen. In denöstlichen Städten beS Sandes find die Streiks nicht so zahl»reich wie im Westen, da in elfteren viele Arbeitgeher die Angelegenheit als ein Experiment betrachten, welches fie zu machengeneigt find.Afrika.Ueber eine Araber-Revolte unweit Jeddah wird demReuter'schen Bureau von dort unterm 10. Mai derichtet:„EinSudanese schnitt an der Spitze von fünfzig Arabern den Tele»araphendroht nicht weit von hier ab und proklamirte fich zumMahdi. In einem Scharmützel zwischen den Rebellen undeiner Adtheilung türkischer Soldaten verloren die letzterenmehrere Tobte und Verwundete. Später hatte eine vom Kai»makam befehligte Trupp-nabtheilung mit dem Mahdi einenZusammenstoß und nahm sieben seiner Anhänger gefangen.Dieselben wurden enthauptet und ihre Köpfe auf Stangen anden Thoren Jeddah's ausgestellt. Es ist nicht bekannt, ob esdem falschen Propheten selbst gelang, zu entkommen."Gerichts-Zeitung.tReichSgerichts-Entscheidungen. Leipzig, 17. Mai.(Hausfriedensbruch und strafbarer Eigennutz.) DieBarbtersleute An«versöhn in Großgörschen lagen im Sommer v. I. im Ehe-scheidungSprozeß und die Ehefrau hatte die Wohnung ihresMannet dauernd verlassen. Um die von ihr in die Ehe eingebrachten Sachen, Nähmaschine, Kommode, Sopha und Kleider»schrank wieder in ihren Bcfitz zu bringen, erschien fie am5. September in der Wohnung des gerade abwesenden Ander»söhn mit zwei Arbeitern namens Schmeißer und Schmidt.Ohne fich an daS Verbot einer Angehörigen des Anderfohn zukehren, ließ fie die Sachen aus der Wohnung hinaus- undfortschaffen Am 23. September drang fie noch einmal in ihrefrührere Wohnung ein um ihre Betten zu holen und zwar de»werkstelligte ste dies, indem fie mittels einer Leiter einstieg.Später wurde die Ehe der beiden Leute gerichtlich getrennt.Am 17. März d. I. standen nun die A. und jene beiden Arbeiter vor dem Landgerichte in Naumburg unter der AnklagedeS Eigennutzes und HauSfriedendruches. Was das erster«diese? Jahr auch hier in Rustschuk. Der Hergang war fol»gender: Ein reicher Kaufmann aus Tropezunt kam, wie all»jährlich, im Monat April hier an, um mit feinen hiesigen undrumänischen Geschäftsfreunden Handelsangelegenheiten zu ordnen.Er verkehrte auch viel mit jüdischen Wechslern. Plötzlich ver»schwand dieser Kaufmann, alle Nachsrnschungen nach demVerschollenen blieben erfolglos. Da lenkte fich der Verdachtauf einen perfischen Hadschemar(Südfrüchtenhändler), mitwelchem der verschwundene Kaufmann auch viel verkehrte undder ihm einen bedeutenden Geldbetrag schuldete. Der Hadschemarwurde verhaftet, allein er betheuerte, er wisse nicht, wo der Kaufmannbinqekommen sei, heuchelte großen Schmer», daß einer seiner bestenFreunde verschwunden und wahrscheinlich von den Judenermordet wurde, welche fich seines Geldes und seines Blutesbemächtigen wollten. Er that ganz entrüstet, daß man gewagthabe, ihn, den Unschulvigen. zu verhaften, und drohte, beimrusfischen Konsulate, unter dessen Schutz die hier wohnendenPerser stehen, über seine un gegründete Verhaftung Beschwerdezu führen- Da keine gravirerden Anzeichen gegen ihn Vortagen,wurde er enthastet. Am andern Tag fand man im Viertel-derSpaniolen in der Nähe deS Tempels einen Menschenkopf undzwei Hände, welche«örpertheile als die des verschwundenenKaufmanns agnoszirt wurden. ES entstand eine ungeheureAufregung, Bulgaren und Türken bezeichneten die Juden alsdie Mörder, da fie daS Blut zu rituellem Zwecke gebrauchemiEöwäre gewiß zu Thätlichkeiten gekommen» wäre die Polizei nichtenergisch eingeschritten. Ader anstatt die Juden zu verhaften, ver-haftete fie abermals den verdächtigen, erst Tags zuvor auS derHaft entlassenen perstschen Hadschemar. Diesmal wurde er einemstrengen Verhöre unterzogen und er legte bald ein umfassendesGestandniß ab. Er habe den Kaufmann, so erzöhfte er, zuSch ins Hau* geladen, um ihm die Schuld zu bezahlen, habe>n bann mit Hille seines Schwiegersohnes ermordet, da fievermutheten, er habe wenigstens 300 Lire bei fich, indessenfanden fie nur 96 Lire. Nach feiner EntHaftung habe er denKopf und die Hände deS Ermordeten in bie Nähe des Tempelsgelegt, um den Verdacht auf die Juden zu lenken. DerKörper definde fich im Keller seines HruseS. Diese Angabenfanden volle Bestätigung. Bei der Hausdurchsuchung fandfich der balbve: weste Rumpf im Keller vor. Die beiden Mördersind verhastet und wurde dem rusfischen Konsulate von derVerhaftung An'eige gemacht. Auch dem Justizministerium inSofia, sowie nach Konstantinop-l wurde diese Mordthattelenraphisch angezeigt. Der ermordete Kaufmann hinterließin(einer veimath zwei Frauen und zwölf Kinder."