Kleine Mittheilungen.
Hagen , 6. Juni. Auf Grund des§ 9 des Sozialisten geleges hat die Ortspolizeibehörde zu Langenfeld eine zu beute anberaumte Volfsversammlung, in welcher ein Redner aus Elberfeld über die Fachvereine" sprechen wollte, verboten. Im Kreise Hagen scheint man das Sozialistengeset besonders ftreng zu handhaben; so wurden in furzer Beit ähnliche Ver fammlungen auch in Schwelm und Gevelsberg verboten.
Hamburg , 6. Junt. Der Hamburger Boftdampfer, Rio", welcher gestern früh nach Südamerika abgegangen war, ist heute hierher zurüdgelehrt. Derselbe war bei Norderney mit dem Schlepper, Kronpring" in Busammenstoß gerathen, wobei der Kronpring" fant. Die Mannschaft deffelben wurde durch den " Rio" gerettet. Lepterer löscht die Vorderladung, um den Bugschaden über Waffer zu bringen und zu repariren, und wird voraussichtlich seine Reise alsbald wieder antreten Lönnen.
Aus dem Wupperthal, 5. Juni. Einem ganz mert würdigen Unglücksfall ist gestern hier ein Schlächter zum Opfer gefallen. Derselbe wurde von einem wüthenden Ochsen, welchen er schlachten wollte, auf die Hörner genommen und in einen mit lochendem Waffer angefüllten Reffel geworfen, wodurch der Unglüdliche in lebensgefährlicher Weise verbrüht wurde.
fein legtes Gelb einen Revolver als Befreier vom brüdenden Elend gelauft.
Warschau , 8. Juni. Eine der bedeutendsten hiesigen Fabriten, die Zuchfabrit von Hentschte ist total niedergebrannt. Der durch die Feuersbrunft angerichtete Schaden soll sich auf ca. 500 000 Rubel belaufen, auch wurden durch den Brand weit über 300 Arbeiter brotlos.
Vermischtes.
Ein weiser Gemeinderath. Die Frankf. Oder Btg." bringt nachstehende Neuigkeit von wahrhaft kulturhistorischem Intereffe: In den legten Tagen überwies die Boftbehörde der Gemeinde Dreblau foftenlos einen Brieflaften zur Benugung für das forrespondirende Bublikum. Der Gemeindevorsteher berief deshalb die Mitglieder zu einer Versammlung, in der Darüber Beschluß gefaßt werden sollte, an welchem Hause des Drtes der Brieffaften zu befeftigen sei. Hierüber tonnie man fich nicht einigen, weshalb der Gemeindevorsteher nach längerer Debatte das Richtige gefunden zu haben glaubte und vorschlug: den Brieftaften als ein für den hiesigen Drt überflüffiges Ge rath" der Boftbehörde zurück zu geben. Dieser Vorschlag fand in der Versammlung einstimmige Annahme, und so wird wohl Dreblau für ewige Beiten ohne Brieflaften bleiben.
Breslau , 7. Juni. Ueber das Feuer im Thurm der Kirche zum heiligen Kreuz berichtet die Bresl. Btg." noch folgendes: Am Sonntag, früh 4 Uhr, nahm die Feuerwehr bie Löscharbeiten an dem Thurme der Kreuzkirche wieder auf. Es stellte sich bald heraus, daß man an der Außenseite der Thurmipige mittelst Dachhalen und Leitern nicht weiter nach dem Knopf zu vordringen tönne, da dort das Holz unter dem Kupferbelag völlig verkohlt war, so daß die Halen nicht mehr faßten. Von der legten Letter aus gewahrte man schon die helle Flamme in der Thurmspige. Um nun zu den brennenden Holatheilen zu gelangen, wurde der Versuch gemacht, im Innern der Spize vorzubringen. Es war dies leine leichte Arbeit, Denn die Spige bildet in ihrem oberen Theile auf einer Länge von etwa 12 Metern ein dichtes und undurchdringliches Gewirr von Sparren, Spindeln, Kreuzen und Riegeln. Bu nächst wurde das unmittelbar über der legten Aussteigelute befindliche Holztreus, auf welchem die Spindel auffist, entfernt. Dann lam ein Riegel an die Reihe, und so arbeitete fich die Feuerwehr allmälig so weit in der Spige in die Höhe, bis es gelang, mittelft eines an eine lange Stange befestigten Hand fprißenschlauches den Herd des Feuer zu erreichen und das Feuer gänzlich zu löschen. Es zeigt fich nun, daß die sehr starle Spindel in dem oberen Theil vollständig, die Enden der Sparren, sowie die Schaldecke nur theilweise verbrannt waren. Die Spindel wurde aus dem Thurm entfernt. Jeder aus dem Thurm herausgenommene Theil der Holzkonstruktion wurde sofort durch Eisentheile erseßt, welche in der Schlofferet der Hauptfeuerwache angefertigt wurden. Der Knopf der Thurm fpipe fizt auf einer ftarten eisernen Stange, welche in dem Sparrenwert noch so viel Halt hat, daß ein Herabftürzen des Knopfes nicht zu befürchten ist. Erwähnenswerth ist noch, daß bald bet Beginn de Arbeiten am Sonntag auf der Plattform des Thurmes eine Telephon- Station errichtet wurde; hierdurch wurde die Verständigung zwischen den Mannschaften auf dem Thurme und diejenigen bei den Fahrzeugen und Geräthen auf der Straße wesentlich erleichtert. Die Löscharbeiten waren erft um 1 Uhr Nachmittags beendet. Bis Abends 7 Uhr wurde die Brandstelle von zwei zu zwei Stunden einer genauen Revifton unterzogen. Da man aber vom Feuer nichts mehr be merkte, so wurde der für den Nothfall in dem Thurme zurüc gelaffene Schlauch nunmehr ebenfalls zurüdgenommen.
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eine be
batte der vo: bem alten Lloyd Gebäude die Inspektion haltend Polizei Konzipift Georg v. Szlavy die Meldung erhalten daß aus der Fransstadt weitere Buzüge zu erwarten find un daß die Demonftranten die Abficht haben, nach Dfen zu ziehen Dies mußte um jeden Preis verhindert werden. Herr Sla berichtete an den Ober Stadthauptmann- Stellvertreter Belán Dieser sah fich in Folge deffen veranlaßt, Militär in Anspru zu nehmen und lamen bald darauf zwei Bataillone des J fanterie- Regiments Nr. 86 auf den Franz- Josef- Blag angerüd Das Gros des Militärs faßte vor dem Palais Roburg Boft Es wurde sodann die Rettenbrüde militärisch besett, ferner bi Badgaffe in der Nähe des Josefs Plages, die Dorotheagaf bei der Wurmgaffe und der Korso durch Rorbons abgeschloffen Die Ruhe wurde an diesen Orten auch nicht mehr geftört Das Militär felbft rüdte um 11 Uhr wieder in die Ratl laserne ein. Dagegen fanden sowohl auf der Kerepeserstraß als auf dem Museumring, ferner in der Uellöerstraße, in be Trommelgaffe und in der Reedemetergaffe Bufammenft wischen den Demonftranten und der Polizei statt. D Menge fonnte zumeist nur nach wiederholtem Andringen be reitenden Konftabler zum Weichen gebracht werden. Die B Der Arretirten mehrte fich von Stunde zu Stunde. 10% Uhr explodirte vor dem Bolytechnikum eine auf b Straßenbahngeleise gelegte Gewehrpatrone ; unter den g gebenen Verhältnissen rief die Detonation greifliche Aufregung hervor und gab Anlaß zu ve chiebenen übertriebenen Gerüchten.- In vielen Fälle mehr oder weniger verlegt wurden. Dem Hausinspektor Stefa wendete die Polizei Gewalt an, wobei einzelne Berfon Clanyi wurde die Nase entzwet gespalten. Einem Man wurde vor dem Hause des Museumringes Nr. 15 der Sch eingeschlagen. Ein Bädergehilfe Namens Bartel wurde na dem Café ,, Fiume" durch Säbelbtebe lebensgefährlich verwunde Anläßlich der Räumung des Plages vor dem Gyolcs'id Gasthause auf dem Museumring erhielt ein bereits altid anscheinend der Arbeiterllaffe angehörender Mann von eine Polizeiwachmann einen Bajonnetstich in die Brust und bl bewußtlos am Boden liegen. Er wurde mittelst Wagen Rochusspital befördert, gab aber, dort angelangt, den Geift a Wer der Todte ist, fonnte bisher nicht festgestellt werden. Nach den um Mitternacht eingelaufenen Berichten der Beg fammenrottungen, auch in der Theresienstadt , in der Eliſabel hauptmannschaften lam es, außer den bereits gemeldelen. und in der Josefstadt zu Exzeffen. In der Königsgaffe den zahlreiche Lampen, ferner die Fensterscheiben der Gafthau aur blauen Kage" und zur schwarzen Kage" eingeschlage In der Trommelgaffe wurden vom Bidler'ichen Kaffeeba bis zur Zabalgaffe sämmtliche Gaffen und Auslagefenster trümmert. In der Franzstadt sammelte fich gegen 11 1h der Tompagaffe eine größere Menge an, die durch die Li gaffe zur Uellöerfaserne marschiren wollte, auf dem Wege ba aber von der Bolizei zersprengt wurde. Die Zahl der hafteten beträgt 31.
Kindliche Einfalt. Folgende heitere Episode finden wir in mehreren Blättern aus Kreuznach erzählt. Will da der Gerichtsvollzieher M. in der Wohnung eines ehrfamen Bürgers eine Pfändung ausführen, findet aber Niemand weiter als ein fleines Bübchen, des Vaters Söhnlein, zu Hause, welches auf Die Frage des erfteren pfiffig und mit bedeutsamer Miene zur Antwort giebt: Papa ist verreift!" Wie lange bleibt er benn fort?" Bedenkliche Frage! Doch schnell gefaßt und fura entschloffen öffnet das Bübchen die Thüre eines Kleiderschrantes und ruft im Zone reinster Unschuld in denselben hinein: Bapa , wann tommst Du denn wieder?" Wie es aus bem Kleiderschrank herausgeschallt, haben wir nicht erfahren. Aber das wiffen wir, daß Papa urplöglich zum Erstaunen des Beamten von der Reise" zurückgekehrt war und auf Erfors Die dern des letteren schleunigft fein Roupee" verließ. Exekution nahm nun ihren Fortgang, der Schrank erhielt ein gerichtliches Siegel und dürfte bis auf Weiteres zum„ Reifen"
nicht geeignet sein.
Auf dem Ifthmus von Panama ist eine neue Gelb fieberepidemie ausgebrochen. Es sterben im Durchschnitt täg lich 40 Personen. Die Kanalgesellschaft hat, nachdem fte be reits vorher 2 Ingenieure verloren, einen neuen Verluft er litten: der leitende Unternehmer Henry Gérardin ist im Alter von 38 Jahren einem dritten Anfalle des gelben Fiebers erlegen.
Stürmische Straßendemonftrationen. Aus Peft wird unterm 5. Juni gemeldet: Heute Abend um 8 Uhr tamen von der Donaufront an hundert junge Leute von den Klub der liberalen Bartel gezogen. Dort verurtheilte der anführer unter fie Pfeifchen, worauf ein höllischer Lärm losbrach. Hierauf zogen die Demonftranten um die Ede in die Dorotheagaffe zur Redaktion des Befter Lloyd", dort segten sie den Spet talel einige Minuten fort, bis sie von berittenen Boligiften ver fagt wurden. Widerspenstige wurden mit Stöden trattirt.Gelegentlich der stattgefundenen Raßenmufit wurden ein Handwerker und drei Studenten verhaftet. Die Polizei traf Vorfichtsmaßregeln, um das Henzi.Monument au schüßen und beorderte auch größere Poften Abtheilungen auf den Südund Bentral Bahnhof, weil bem aus Fünflirchen vermeintlich anlangenden General Jangli ein Empfang bereitet war. Von der Dorotheagaffe verjagt, zog die Menge, von berittener Polizei verfolgt, auf den Universitäts. plag, wo das fritische Lloyd"-Abendblatt feierlich verbrannt wurde, dann gings unter fettwährenden Abzugrufen auf Tisza, Fall, Jangli sc. vor Jangti's Wohnung, dann gings gegen bas Difizierslafino, allein die Studenten befannen sich eines Befieren und zogen noch über die Kerepfer Straße nach dem Bentralbahnhof, um Jangli zu empfangen. Am Ende der Straße zersprengte berittene Bolizet die Menge, allein ein Theil beftieg Waggons und gelangte zum Bahnhof, wo man erfuhr, daß Jangli angeblich in Kelenföld ausgestiegen set. Auf dem Heimweg fanden die Tumultuanten( darunter Studen ten) alle Straßen abgesperrt; ein Theil zog vor Fall's Villa im Stadtwäldchen, allein auch da machte die Polizei jede Anfrage des näherung unmöglich, so daß fich die Tumultuanten schließlich gegen elf Uhr auflöften.- Weiter wird vom 7. Juni berich
Lehte Nachrichten.
Die Homerulebill ist gefallen. Das Unterhaus le die zweite Lesung der irischen Verwaltungsbill mit 341 ge 311 Stimmen ab. Im Laufe der Debatte hatte Glab nochmals das Wort ergriffen und das Haus ersucht, die nicht zu verwerfen; auch wenn die Bill felbft falle, werde Bulunft dennoch der Regierung Recht geben. Nach der ftimmung wurde die Sigung auf Antrag Gladstone's bis Donnerstag vertagt. Mit diesen furzen Worten meldet Londoner Telegramm ein Ereignis, welches die Gemüther England in ihren tieffien Tiefen aufregen und vielleicht innere Bolitit Englands auf Jahre hinaus beeinfluffen with Die Germania " bemerkt hierzu: Am 9. April begann bi Debatte im Unterhause über Homerule. Fast volle zwei M nate also hat das Barlament gebraucht, ehe man fich auch n entschloß, über die Frage abstimmen zu laffen, ob man in e Disluffton der einzelnen Theile des Entwurfs eingehen wo Gleich im Anfange erklärte Gladstone, daß er das von i ausgearbeitete Projekt nicht etwa als ein Noli me tangere trachte. Schritt für Schritt ift er dann weiter zurückgewichen, Spise abzubrechen, und in der Hoffnung, die Schwanken wieder zu gewinnen. Noch in den legten Tagen, widerte der greise Premier auf eine briefliche frage des Deputirten für Clapham, Moulton, ein Deputirter fich durch die Abstimmung für die zweite Lefun nur zu dem Prinzip der Herstellung einer legislation tet: Die abendlichen Zumulte in den Straßen der Haupt Körperschaft in Irland behufs der Behandlung trischer Ang Sie wurden Legenheiten zum Unterschied von Reichsangelegenheiten" belen Auch dieses äußerste Zurückgeben hat nicht vermocht, die Bi geftimmt, und mit der unter den vorliegenden Umständen au retten. Nur etwa 20 Unterhausmitglieder haben nicht ab Mann wurde durch einen Bajonnetftich immerhin bedeutenden Majorität von 30 Stimmen ist die Bot Hannover, 6. Junt. Ein Zusammenstoß von Eisenbahn getödtet und mehrere Personen trugen Verwundungen lage verworfen worden. Die Wirkung der Abfilament
Schweidnih, 5. Juni. Vor der biefigen Straflammer gelangt am 11. b. ein fenfationeller Brozeß zur Verhandlung. Begen den Gefängniß. Inspektor Pabst ist Antlage wegen fabr läffiger Tödtung erhoben worden. Der Sachverhalt ist fol gender: Am 5. Februar cr., Nachmittags, wurde auf dem hie figen Marktplaße ein Brenner ipächter aus dem Reichenbacher Kreise von einem Bolizeibeamten verhaftet, weil er in ange. truntenem Zustande etwas sehr laut gewesen war. Der Mann, welcher goldene Ringe an den Fingern und mehrere tausend Mart Geld bei fich hatte, wurde ohne Weiteres nach dem Stock hause geschafft und in eine finstere solirzelle eingesperrt, welche nichts als einige Schütten Stroh enthielt, zum längeren Auf enthalt von Menschen ganz ungeeignet war, und die denn auch am nächsten Tage von Seiten der Staatsanwaltschaft geschloffen worden ist. Der Inhaftirte bat wahrscheinlich, um zu seben, wo er fich befinde, ein Streichholz angezündet,-turze Beit nach seiner Einlieferung schrie er, wie in der Nachbarschaft deut lich gehört worden ist, fortgesezt Feuer", ohne daß sich im Gefängniß Jemand um ihn fümmerte, bis endlich das Feuer von außen bemerkt wurde. Beim Eintreffen der Feuerwehr wurde der Arreftant mit bereits angelohlten Gliedern todt auf. gefunden.
stabt scheinen lein Ende nehmen au wollen. neuerdings heute Abends wiederbolt, so daß es nothwendig wurde, zur Verhinderung größerer Unruhen militärische Assistenz in Anspruch zu nehmen. Leider fam es auch zum Blutver gießen. Ein
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bal
Die anwesenden Abgeordneten und Buschauer im Barlament soll eine ganz unerhörte gewesen sein. Dem ,, Berl. Tagebl" hatte einen Wagen mit brennender Achse. Um diesen auszu- Universitätsgebäude eine Konferenz einberufen, um über die schreibt man hierüber: Als das Resultat belannt wurde,
zügen fand heute nach 12 Uhr Nachts auf der Station Seelge bet Hannover ftatt. Ein von Bremen lommender Bersonenzug
rangiren, ließ der Stationsvorsteher den Bug auf ein anderes Gleis bringen, ohne zu bemerken, daß die Durchfahrt eines Extraviehtransportes auf diesem Gleis bereits signalifirt worden war. Erst während Einfügung eines andern Wagens bemertte er das Beichen, aber das Signal zum Halten fonnte nicht mehr rechtzeitig gegeben werden, und so fuhr der Transportzug mit großer Macht auf den Personenzug. An Material ift viel ger frümmert worden, auch 13 Schafe wurden getödtet, aber Men schenleben find glücklicherweise nicht zu beklagen, weil die Meiften ausgeftiegen waren. Einem Mädchen aus Amerita, das mit anderen Landsleuten die alte Heimat besuchen wollte, wurde ein Bein zerschmettert andere Mitreisende aus Amerika erlitten Kontufionen und Verwundungen durch Holz und Glassplitter. Ein unter den Amerikanern befindlicher Arat legte Rothverbände an, und so lamen die Verwundeten in einem Wagen zweiter Klaffe mit ihrem Loos noch leiblich zu frieden in Hannover an. Den Stationsvorsteher bat bis 10 Uhr Niemand wiedergesehen.
Wien , 6. Juni. Ein Mordattentat, wie es laum jemals noch vorgekommen sein dürfte, wurde heute Vormittags auf den, Mariahilferstraße 12 wohnhaften, beliebten Arzt Dr. Hirsch von einem Batienten, einem angeblich Johann Schlemmer heißenden 22 jährigen Mann ausgeübt. Schlemmer, welcher heute den Arat aum fünften Male tonfultirte, feuerte nach stattgehabter Rorfultation, während der Arat fich eine Notis machte, im Drdinationszimmer zwei Revolverschaffe auf den legteren ab, von denen einer den Arzt unterbalb des rechten Obres verlegte, der zweite in den rechten Oberarm eindrang. Der Attentäter verfolgte noch den flüchtenden Arzt, schloß fich bann im Drdinationszimmer ein und entleibte fich durch
Der
Davon. Die aus der Mitte der Universitätshörer fich refru tirenden Führer der Bewegung hatten für heute Mittags im weiteren von den Studenten zu unternehmenden Schritte zu berathen. Die ziemlich gut besuchte Versammlung fagte nach
sprang das ganze Haus wie elektrifirt auf; die Tories frien fich minutenlang ganz heiser; dagegen begannen die Jrländer längerer Distusften einstimmig den Beschluß, die Demonftras bie Rufe: Three cheers for the grand old man" Dr tionen fortzuseßen und wurde die Parole ausgegeben, fich hochs für den großen alten Mann.") Dieſe Rufe und d Abends auf dem Plage zwischen dem Bollamte und den Ele ungezügeltfte Lärm dauerten minutenlang. Der Sprecher fonn vatoren einzufinden. Die Polizei, welche von diesem Plane laum zu Wort lommen. Die Parnelliten und die Menge
Renntniß erhalten hatte, traf selbstverständlich die umfassendsten
Vorkehrungen, um ernstliche Ruheſtörungen zu verhindern. darauf famen die Gegenrufe. Einer in der Halle stimmte Bereits gegen 6 Uhr Nachmittags airkulirten in den Straßen Boltshymne an, worin Tausende einstimmten. Kurs, die S
Bolizeipatrouillen zu Pferd und Fuß. Desgleichen wurden die Hauptzentren der bisherigen Demonftrationen, u. A. der Universitätsplaß, der Museumring und der Franz Josef Platz auf das ftrengfte überwacht. Es wurde leinerlei Ansammlung geduldet. Um 7 Uhr fam es auf dem Bollamtsplay zu dem erften größeren Scharmüßel zwischen dem demonstrationssüchtigen Bublifum und der Polizei; bierbei wurden mehrere Personen, Die der Aufforderung der Polizeiorgane zum Auseinandergeben nicht Folge leifteten, arretirt. Vor dem Museumgarten fand gegen 8 Uhr gleichfalls eine große Busammenrottung statt und fonnte der Blas nur nach längerer Beit gesäubert werden. Ein Bruchtheil der vom Zollamtsplay Berjagten nahm den Weg das Donau Ufer entlang gegen die innere Stadt.
war eine hier zu Lande noch niemals dagewesene. Noch dauerte der ungeheure Tumult, bis die Polizei die Menge dem Hause entfernte.
rath bat, nach dem„ Berl. Tagbl.", in seiner geftern Vormitt Die Prinzenausweisung in Frankreich . Der Minift ftattgehabten Sigung beschloffen, den von der Rommiffion den Gesezentwurf, betreffend die Ausweisung der Bring angenommenen Antrag Floquet abzulehnen; nach demselben sollte die Ausweisung eine vollständige sein und durch Be
erfolgen.
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Die griechische Flotte ist nunmehr wieder auge Rußland und China . Das Jounal de St. Peter Um balb 9 Uhr wurden die friedlichen Becher auf bourg" tommt nochmals auf die von London verbreiteten Rady Redoute wie elektrifirt. Vom Korso her ertönten gellende Pfiffe China zurück und sagt, diese Beziehungen seien nicht nur nicht ge und Rufe. Ungefähr hundert Individuen rückten an, joblend, spannte, sondern es seien nicht einmal Fragen in der Schwebe welche irgendwelche Verschiedenheit der Ansichten herbeiführen
dem Plaze vor ber Pilsener Bierhalle und Der
heulend und pfeifend. Der Trupp marschirte bis zum neuen Lloydgebäude und vor den sonntäglich stillen Räumen der Kornhalle wurde Razenmufit gemacht. Dann wurde der Rüd marich angetreten und auf dem Redoutenplage vor dem Hangl Rios!, wo zufällig auch Korpskommandant Baron Edelsheim
Lönnten.
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am Main ausgebrochen, weil die Arbeitgeber auf folgende Gyulai anwesend war, eine Rede angehört, die fich in Forderungen der Gehilfen nicht eingingen: Der Normal einem Racheatt vorlag, wird angenommen, daß die That Ausfällen gegen die Armee gefiel. Diese von einem Stuhle arbeitstag solle von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends mil
in einem Anfalle Anfalle von Wahnsinn verübt wurde.-
aus gehaltene Philippila fand aber bald ein jähes Ende. Auf den Ruf: Die Polizei tommt! war der Rebner plöglich ver
nahezu einer halben Million verfügte, daß er durch unglückliche Konstabler zur Stelle und trieben die Menge mit ihren Waffen bilfen 50 Pf. für Effen vergütet werden. Die Löhne, welde
Spekulation verloren und in lester Beit in dürftigen Verhält niffen in Währing lebte, haben heute threm Leben ein Ende gemacht. Das Ehepaar wurde heute früb entfeelt im Bimmer gefunden. Neben den erstarrten Leichen lagen zwei Revolver. Die ärztliche und gerichtliche Untersuchung ergab, daß die Frau zuerst threm Gatten das todtbringende Blei in die Schläfe ge jagt und dann fich selbst erschoffen hat. In einem zurüd gelaffenen Briefe erklärt das Ehepaar, daß es müde fet, ben Rampf ums Leben fortzuseßen und deshalb habe es für Berantwortlicher Rebatteur R.
Frühstück und Vesper dauern. Ist die Arbeitsstelle febr einer Stunde für Mittagessen und je einer halben Stunde für ftummt und verschwunden. In der That waren bald fünf legen, so sollen 1 Stunden Mittag gemacht, refp. ben Ge Folge des polizeilichen Angriffs, als durch das Kreischen einiger erhöht werden; Ueberstunden und Sonntagsarbeiten follen nus Fringi stürzte vom Pferde und verstauchte sich dabei den Fuß. ftehen und eine dringende Nothwendigkeit vorbanden i Bel Frauen, die mitten in das Gedränge geriethen. Detektivinspektor bann stattfinden, wenn sämmtliche Gehilfen am Play in Arbeit
Eine singige Arretirung wurde: vorgenommen ein Mann in Hemdärmeln, den sein unglücklicher Stern gerade den Davon laufenden entgegengebracht hatte und der weber diesen, noch ben Ronstablern weichen wollte. Eine Wiederholung der De monftration auf diesem Bunfte fand, nicht statt. Ünterbeffen
Ueberstunden ist der Lohn um mindestens 10 Bf. pro Stumbe
beginnen und um 4 Uhr Nachmittags enden und mit ein um/ deß gewöhnlichen Sazes erhöhten Lohn vergül
werden.
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benn
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Taffen
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wird
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nicht
Sie,
Bieben.
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