beim Verschleiß der echten bayerischen   viere, speziell der Münchener   viere, in ihreTasche sieden. ES liegt hier ein« Ausbeutung der Kon» sumenten vor, die geradezu kraß ist: tatsächlich könnte dieS gute, nicht durch Surrogate in nord- deutscherBier"chemikerweise vergiftete vier um ein Bedeutende» billiger geliefert weiden, so daß auch die Minder» bemittelten, die Arbeiter wenigstens ab und zu fich den Genuß eines guten, nährkräftigen, wohlschmeckenden Tropfens gönnen könnten. In Bayern   hat man über die köstlichen Bierreden der Fortschrittler im preußischen Landtage fich amüfirt, und da» arme Volk bedauert, daS gezwungen ist, Sie gestatten wohl den basuvarischen Ausdruck, dennorddeutschen Plempel zu saufen". Die Lebenshaltung der großen Maffe ist so niedrig, daß ein solch wichtigstes VolkSnahrungSmittel wie da» vier nicht den Mischern und Pantschern wehrlos überlasten bleiben darf. Darum fort mtt Dtvidendenjauche und Surrogatenbrühe und her mit einem Bierbraugesetz wie in Bayern  , da» al» einzige Bestandtheile gestattet: Hopfen, Malz und Wasser! WaS für eine Logik besttzt ein fortschrittlicher Landbote, der da folgert: Der Arbeiter kann keinEchteS", Vi« Liter pro 30 Pf., kaufen, ergo muß er die Surrogatensauce trinken. Aber es steht ihm jafrei", zu trinken wa» er mag, erklärt der Manchestermann. Der Proletarier, der nicht zu Neumann oder Leipziger   in'S HofbrauhauS   gehen kann, bat demnach dieFrethett" fich chronisch zu vergiften. Solche Harlektnaden in der Kammer! Wo das Bier schlecht und minderwcrthig ist, da gedeiht der EchnapSsuff. Man zwinge durch da» Ge» setz die preußischen, die norddeutschen Brauer zur b a y e r i» gien Braumethode und daS Volk wird billige» und gute» ier baden. Wie München   alle übrigen Gegenden Bayern  » in der BierauSfuhr überflügelt, zeigt folgende kleine Uederficht. ES wurden aus den HauptzollamtSbezirken ausgeführt: Hektoliter Bier: 1885 1884 1885 weniger mehr Nürnberg  ... 168572 179 872 11300- München  .. 564 719 409 541- 155 178 Bayreuth   mit Ans­ bach  .... 270672 261090- 9072 Die ursprünglichen AuSfuhrdezirke Bayreuth  , Würzburg  , Nürnberg   können nur mit Mühe ihren früheren Export auf» recht erhalten oder erfreuen fich nur einer ganz geringen Zu« nähme, oder gehen gar, wie Nürnberg  , zurück. Wie ge« wallig ist dagegen der Aufschwung der Münchener Brau« industrie, in der, wie ich bereit» früher nachwie», nur die Groß brauereien am Export bctheiligt find. Daß übrigen» auch im Staate Bayern   mancherlei faul ist, geht daraus hervor, daß die Konsumtion de» In« lande» abgenommen hat. Zieht man nämlich von der Produktion die Ausfuhr ab, so hat man den bayerischen Ver» brauch. Derselbe stellt flch nun wie folgt: Hekt. Braun« und Weißbier Erzeugt wurden......... 12660105 Ausgeführt........... 1378 874 bleiben für den inländischen Konsum.. 11 281 231 gegen 1884........... 11361137 wa» ein« Abnahme von..... 79 906 Hektolitern de» inländischen BierkonsumS ausmacht. Auch die gesammte Bier ein fuhr vayem» hat stch vermindert: dieselbe betrug 1885: 1167 Hektoliter gegen 1441 Hektoliter im Jahre 1884; so geringfügig die Totalzister ist, so ist ste doch in Berechnung zu ziehen. Diese Abnahme de» inländischen Vierverbrauch» ist ein drastischer Beleg für den wirth schaftlichen Noth« stand, für die steigende Maffenverarmung, für da» Sinken der wirthschaftlichen Lebenshaltung der Nation, sür die ökonomische WeltlrifiS, unter der auch Bayern   leidet. Solch eine KrifiS zeigt fich recht klar an dem n a t i o« malen Ernährungsbarometer. Je schlechter die Verhältniffe find, desto geringer ist da» Quantum nothwendtger Lebensmittel, da» auf den Massenverbrauch, auf den Konsum der großen Menge entfällt.. m.. Nun ist bekanntermaßen da» Bier in vayem ein V o I k»« Nahrungsmittel rrsten Range». ES ist folglich ein schlagender Beweis für den ökonomischen Niedergang in Bayern  , daß im Jahre 1884 auf den Kopf der Bevölkerung*) 219 Liter, 1885 nur noch 208 Liter, also ein Minus von 19 Litern, entfallen. Dieses JahieSdurchschnttttquantum ist allerdings im Vergleich zu dem Jähret konsum der deutschen  Bevölkerung, der 1875-1879 nicht mehr al» 89,8 Liter pro Kopf betrug, noch ein Hohe»; aber wie bereits gesagt, S handelt fich hier in Bayern   um daS f l ü s s i g e B r o d im wahren Sinne de» Wortes, und dieser Ausfall von 11 Liter im HauibaltSbudget des Arbeiters bezeichnet eine Verschlechterung der Lebenslage. ) Nach der letzten Volkszählung 5416180 Köpfe. Die liebe Komtesse, und wen» mich Gott lebe« läßt, kann ich jetzt auch vielleicht ihre Kindchen sehen." .Ob Ihr den alten Fritz nicht habt fische« sehe», fragt der Förster," schrie ihm jetzt der Müller in'» Ohr. Jona  » sah ihn ganz erstaunt an, den« er begriff die Frage nicht einmal aleich; endlich aber nickte er lächelnd mit dem Kopf und sagte: Den alte» Fritz? O, gewiß, nach Maulwürfen. Seine Angelruthe« stecke» ja über die ganze Wiese, und er ist darin ei« tüchtiger Kerl, da« muß man ihm laffen; eS macht'S ihm Keiner nach." Mit dem Alten ist ja nrcht zu reden," sagte der Förste, halblaut,und wenn wir so schreie», Hört'S am Ende der Halunke da draußen und lacht un«»och oben« drein au«."_ Hört einmal, Förster." sagte der Müller lerse,der MaulwurstfSnaer ist mit alle« Hunde« gehetzt, und s o hält e« verdammt schwer, hinter seine Schliche zu komme«; bei einem Glase Wein hat aber schon Mancher ausgeplaudert, wovor er sich sonst wohl gehütet und fich lieber die eigene Zunge abgebiffen hätte. Wen» wir ihn nun einmal herein- riefe« und ihm ei» bi»che« zusetzten?" Der trinkt un» Beide unter de» Tisch," brummte der ��Der noch lange nicht." rief der Müller;eine beffere Gelegenheit finde» wir auch im Lebe» nicht wieder. Merke» kann er nicht», den« alle Arten von Leute« sind heute Abend hier versammelt. Wolle« wir'»»icht«i«mal ver« suchen?" Aber am Ende ist'S dem Haushofmeister«icht recht, wen« wir den Vagabunden hier in sein Zimmer bringen." Ach wa», zu dem Zweck hat er gewiß»icht» dagegen, den» er mag ihn auch»icht leide», weil ihn der Lump immer so vornehm grüßt; und dann kommt der auch»icht vor den nächste« zwei Stunde««teder herein, den« er ist jetzt mit der Tafel beschäftigt, und nachher wird gespeist, wo er ebenfall« dabei sei» muß." Na, meinetwegen, dann holt ihn; ich stehe mtt ihm »icht so grün, daß ich ih» einlade« könnte, und er röche gleich Lunte." Dieser Rückgang hat fit in einem Jahre vollzogen. Blättern wir nun in der Statistik zurück, so erfahren wir au» O e t t i n a e n, der auf amtliche Quellen fich stützt, daß im Jahre 1877/78 an Bier pro Kopf der Bevölkerung noch 278 LUer verbraucht wurden. Da» bedeutet in 7 Jahren eine Abnahme von genau 70 Liter, also ca. 30 pCt. DaS ist eine herrliche Illustration zurAera de» wirthschaftlichen Auf- schwungS." WirthschaftlicherAdschwung, da» ist da» richtige Wort. Darum gitt e», dieser Verpauperung der Mafien Einhalt zu gebieten, und dieS ist nur möglich dmch«ine soziale Reform auf vollSchümlicher Grundlage. NoUtische Ueberstcht. Für vre Machterwetterung de» orthodoxe« Pastoren« thum» in der evangelischen Kirche ist nunmehr im Herren« hause in der That ein Antrag eingebracht worden. Der An- trag stimmt im Wortlaut mit dem Antrag v. Hammerstein im Abgeordnetenhause überein. Der Antrag trägt nur einen Theil der Unterschriften der Mitglieder der konservativen Fraktion, alle» in allem noch nicht 40 Namen. Die einzigen Bürger- lichen darunter find Diene und Meyer, Antragsteller ist von Kleist-Retzow. Letzterer Umstand läßt darauf schließen, daß der Antrag dem Reichskanzler nicht ganz so zuwider ist, wie man nach der Haltung der Regierung»prefit annehmen müßte. Mit Bezug a«s die Niederlage de« Herrn von Mir- dach und Genosse« in der Kanalbausrage liest man in der Neuen Pr. Ztg.":Man kann un» unter Umständen wohl noch schlagen, hinter» L�cht führen aber schon längst nicht mehr. Auf die Sorte vonVornehmhett", die fich ruhig ausplündern läßt, well e» ihr nicht paßt, mtt dem Räuber handgemein zu werden, verzichten wir gern. Wo der Einzelne keineswegs dlo» persönliche, sondern im weitesten Umfange auch soziale und politische Interessen zu vertretm hat, wäre sie nicht nur eine Thorheit, sondern geradezu ein Verbrechen." Die Begriff»vtrwirruna meint hierzu die zahm«Nationalztg." nimmt erschreckende VerhSUnrffe an. Wenn man den Agrariem eine Zuzahlung zum Branntweinpreise auS den Talchen de» Publikum» verweigert, so heißt da», die Herren ausplündern", und diejenigen, welche die Zuzahlung verwei« gern, find die Räuber! DieKreis. Ztg." revanchirt fich heute für die gestern von unS mttgetheilte Anzapfung sellen» de»Berk. Tage­blatt", indem ste schreibt:Da»Berliner Tageblatt" for« dert die Partelleitung der freistnnigen Partei auf, Herrn Eugen Richter   Vermcchnung und Verweis zu Theil werden zu lassen, weil dieFreifinnige Zeitung" dement hat, daß noch am Mttt- woch Morgen da»Berl. Tagedl." in sensationell zugespitzter Weise von der bayerischen Regentschaft al» dem nicht ernsthaft zu nehmenden ftommen Wunsch einer gewissen Partei berichtet und am selbigen Abend ebenso sensationell da» volle Gegen- theil bekundete. Solche Notiznahme derFreis. Ztg.", so meint da» Organ de» Herrn Rudolf Mosse  , heiße Privatgeschäfte be­treiben zur Schwächung der liberalen Partei und zur Di»- kreditirung der Parteiverhältniffe. Da» Blatt phantafirt dabei allerlei über die Billigung seine» Verhalten» durch hervor« ragende Mitglieder der freistnnigen Partei und die Verleug« nung derFreis. Ztg." durch maßgebende Führer der Partei. Unsere» Wissen» ist innerhalb der freifinnigen Partei die politische Haltung und Meinung de»Berl. Tagedl." über« Haupt zu keiner Zell Gegenstand von Erörterungen gewesen. Eher könnte auch noch von der dichterischen Bedeutung der Goldenen Hundertzehn al» von demBerl.Taaebl." al» einem ernsthaften politischen Organoie Rede sei n." Nun ist da» Tageblatt" wieder an der Reihe." Devtsch'schweizerischer Handelsvertrag. Deutschland  hat nach einem Telegramm derKöln  . Ztg." au» Zürich einge- willigt, in die»on dem schweizerischen BundeSrath beantragte Verhandlung über die Revision de» Handelsvertrages«tnzu- treten. In der schweizerischen Note, welche diese Revision ver« langt, ist hervorgehoben, daß der schweizerisch  « Handel mit Deutschland   seit 1881 durch bedeutend höhere Zölle belastet sei. Damit sei eine stetige und gedeihliche Entwicklung des Verkehr» unmöglich gemacht. Die zahlreichen Beschwerden, welche der Zustand der Ungleichheit in der Schweiz   hervorge« rufen hat, mehrten fich und hätten die Ueber eugung hervorge. nisen, daß der Vertrag vom 23. Mai 1881 unter solchen Um­ständen nicht unverändert fortbestehen kann. Vor der Kündi- gung aber wolle der schweizerische Bunderath versuchen, den Weg der Verständigung zu beschreiten. verbot. Die im Verlag deS Herrn C. Ulrich in Offen- dach herauSaegebene, unter der Redattion der Frau Guillaume« Schock erschieneneStaatsbürgerin" wurde am Samstag Abend auf Grund de« Sozialistengesetze»»er« boten und die noch vorhandenen Exemplare mit Beschlag belegt. lachte der seinem Sitz De  « wolle« wir un« einmal langen/ Müller vergnügt vor sich hin, indem er von aufstand;paßt auf, de« kaufe» wir un»." Wollt Ihr schon fort?" fragte Jonas erstaunt. Der Müller schüttelte nur mit dem Kopf und verließ lanasam da« Zimmer, und der Förster qualmte indessen stärker au» seiner Pfeife, trank aber nicht mehr, weil er fich da» auf nachher aufspare» wollte. Der Müller blieb aber entsetzlich lange; der alte, schlaue Bmsche wollte gewiß«icht mit. Endlich kam er wieder herein. Na, da« ist merkwürdig," sagte er,die ganze Zett hat der Fritz da an dem eine» Baum gelehnt; der eine von meine» Bursche» hat ih» deutlich gesehe», und der Hund war auch bei ihm, und jetzt ist er fort und»irgend» mehr zu finden." Er wird irgendwo a» eine« Tische sitze«." Gott   bewahre; überall habe ich ihn gesucht, kein Mensch weiß etwa» von ihm, und der Berthold, der die Getränke zu vertheile» hat. will ih»«och mit keinem Auge gesehe« habe», und de» hätte er sich gewiß gemerkt." Dann hat die Kanaille wieder'wa» im Werk," sagte der Förster, mtt der Faust auf de» Tisch schlagend,und glaubt, weil ich hier fest hinter der Flasche fitze, daß ich ihm die Nacht»icht auf den Dienst pnsse. Ei Du heiliger Kreuzhimmelschwerenöther Du I" Und mit de« Worte« stand er von seinem Stuhle auf. Unmöglich wär'« nicht," lachte der Müller,und dick Fug hat er'« dazu hinter de» Ohre«. Aber wa» will er der stockfinster« Nacht mache»? Der Mond geht erst um Mitternacht herum auf; da ist'« nicht» mtt dem Angel« und Wildern." Und mit dem Netzfisch«« auch«icht, wie?" sagte der Förster, indem er seine Flinte vom Nagel nahm.Ne, Müller, wenn er nicht mehr da draußen steckt, dann ist er auch im Park auf irgend«ine Lumperei au», und da schmeckt mtt doch hier kei» Tropfe« mehr, bi» ich mich wenigsten» überzeugt habe. Wo ist den» mein Forst« gehilfe?" Ja, der steht bei den Böller« und kann nicht fort, bi» die abgefeuert find. Wartet lieber so lange, da« Schweiz  . E» scheint keine AuSficht auf datvtge veilegung de» nun schon fünf Wochen andauernden Echlosserstreik» i» Zürich   vorhanden zu sein; denn ei haben fich im Gegentheil in den letzten Tagen die vorhandenen Gegensätze noch ver- schärft. DaS Justiz- und Poltzeideoartement hat neulich unter Verschärfung der stadträthlichen Verfügung angeordnet, daß Jeder, der Andere auf der Straße oder vor oder in den Werk« stätten von der Arbeit abhalten will, dem Strafrichter über- wiesen wird. Diese Verfügung hat die Streikenden und ihre zahlreichen GefinnungSgen offen in große Aufregung versetzt. Vor einigen Tagen fand daher im SchützenhauSsaal« eine von nahezu 1000 Personen besuchte Ardetteroersammlung statt, welche nach Anhörung verschiedener Referate«inen Protest- beschluß gegen die Behörden faßte. Der Hauptredner war Herr Conzett, gegenwärtig der hervorragendste Führer der schweizerischen Sozialdemokraten. Er betonte namentlich, daß die Interessen der gesammten Arbetterschaft auf dem Spiele stehen, daß deshalb auch alle Arbeiter der Schweiz   an dem Protest« gegen die ungesetzlichen Erlasse der Behörden fich be- theiligen sollen. Die Arbeiter in Zürich   haben bereit» bei« Regierungsrath gegen diese Verfügung de» Justiz- und Polizei« departementi einen Rekur» eingereicht und die Aufhevung der Verfügung verlangt. In diesem Sinne lautete auch die nach Schluß der mehrstündigen Diskusfion gefaßte Resolution. DeS« gleichen hat dieser Tage eine allgemeine Versammlung in Gens einen bezüglichen Protestbeschluß gefaßt und alle organistrten Arbeiter der Schweiz   aufgefordert, die gerechten Forderungen der streikenden Arbeiter zu unterstützen und energisch geaen die Maßregeln der Behörden und die von ihnm geübte Polizei- Willkür zu protestiren. Die gleiche Versammlung in Genf   verlangt vom AftionS« komllee deS schweizerischen ArdeitertageS, eS möchte den Bunde»« rath einladen, die Kantonbehörden zu beauftragen, daß fie ein» genaue Lohn« und ArdeitSzeit-Statistik erheben und eine intern ation aleRegelung der Arbeit»- zeit fördern. R« st l a« d. Die anhallende Stockung im Handel und der damtt zu- sammenhängende ungünstige AuSfall der Nischni-Nowgoroder Messe im Jahre 1884 hatten nach derVoss. Ztg." eine de­deutende Herabsetzung der Arbeitslöhne auf der Manufaktur Morosow zur Folge. Noch im Jahre 188t betrug der durchschnittliche tägliche Verdienst eines WederS 54'/, bi» 56'/, Kop. und sank auch in den beiden folgenden Jahre» nicht unter 4354 Kop. Im Jahre 1884 betrug aber der höchste tägliche Verdienst bloS 42'/, Kop. und der Lohn für die Herstellung gewisser Stoffe sank um 10, 20, 25, ja sogar 50 pCt. Im Widerspruch damit stiegen dann noch divirse Abzüge für Beleuchtung, Beheizung u. s. w. Bei der Willkür, mit der die Strafen auferlegt wurden, war eS natürlich, daß selbst die besten Ardetter allmonatlich einen Theil ihre» Ver« diensteS fallen laffen mußten. Im Jahre vor den Unruhen, al» die Strafadzüge, wahrscheinlich zur theilrveisen Deckung der Verluste der Favrik, immer größer wurden, entließ die Ad« ministration jeden Arbeiter, sobald die Abzüge 50 pCt. seine» LohnS betrugen. Sodann wurde der Zeuge der Willkür, daS Arbeitsbuch, beseitigt und der Arbeiter konnte, fall» er wollte, sofort ein neue« Arbeitsbuch erhalten, mit anderen Worten, wieder in die Fabrik treten. Andere Willkürlichleiten ver Fabrik« Administration, wie Aussetzung von Arbeitstagen, Benutzung der Taget arbeiter zur Nachtarbeit, machten die Lage der Ar« beiter noch schlimmer. Im Oktober 1884 trat der Weber Mossejenko, schon zweimal wegen Theilnahme an Ardeiter« unruhen bestraft, in die Fabrik, und unter der Einwirkung seiner ökonomischen Vorträge waren die von einem energischen Arbeiter Namen» Wolkow deherrschten Unzufriedenen bald ent« schloffen, durch einen friedlichen Streik die Aufmerksamkeit der Obrigkeit auf die Willkür der Fabrik-Admintfiration zurichten. Am 19. Januar stellten die Weber die Arbeit ein. Den Theilnehmern deS Streik» wurde eingeschärft, fich jeder Gcwaltihätigkeit zu enthalten, da» Etgenthum der Fabrik nicht zu beschädigen; doch die Kunde von der Arbeitseinstellung lockte bald Hunderte von unbeschäftigten Individuen au» der Umgegend auf die Fabrik, und nun begann ein wildet Demo« liren und Plündern. Nach dem Eintreffen von 3 Bataillonen Infanterie und einem Kosaken-Regiment hörten die Exzesse auf, der Streik aber dauerte noch mehre Tage fort. Am fünften Tage überreichte Wolkow dem Prokureur, nicht dem ebensall» anwesenden Gouverneur, die schriftlich aufgesetzten Fo'derungen der Arbeiter. Der Gouverneur hatte Wolkow, dessen Macht über die Menge unverkennbar war, verhaften laffen. Die Arbeiter forderten seine Freilassung, gingen jedoch fried« lich von dannen, sobald der Gouverneur ihnen verstcherte, seine Verhaftung sei auf Anordnung deS Prokureur» wegen RaubeS  erfolgt. Die von Mossejenko und Wolkow aufgesetzten Forde« rungen breiten ein helle» Licht über die Fabrikverhättniffe. Sie gipfeln in der Forderung: die Arbeitslöhne von 1880-1832 wieder herzustellen, damit die Arbeiter im Stande seien, ihren Lebensunterhalt zu bestreitm und die StaatSsteuern zu ent« richten; die Lohnverhältniffe auf gesetzlicher Grundlage zu regeln wird nicht mehr so ewig dauern, und Zwei find besser alS Einer." Die Böller werde» nicht eher gefeuert, bi« die Tafel fast vorüber ist," sagte einer der Diener, der sich einen Augenblick weggestohlen hatte, um hier rasch ein Gla« Wein zu ttinkeu;dann wird erst die Gefundhett auf da» Braut« paar ausgebracht." So lange kan» ich»icht warte«," brummte der Förster, indem er seinen Hut aufstülpte;brauche auch wahrlich keine» Gehilfe« und werde mit dem Lump schon allein fertig werden I" Wa« ist denn?" fragte der Lakai. ,O, ei« Fuchs holt mir die Fasane« weg, und dein Hab' ich ei» Eise« gestellt," sagte der Förster;will nur einmal nachsehen, ob er drin fitzt." Na, viel Glück!" rief ihm der Mann nach. Esel!" brummte der Waidman» vor fich hin, al« er die Thür zudrückte und sich durch da» Gedränge der draußen herumschwärmenden Gäste Bahn brach. Er hatte Gift und Galle im Herze» und erwiderte«icht einmal manche» ih« hier und da gebotene« Gruß. E« trieb ih» auch, auS der Nähe de» Schlosse» fortzu« komme«, und rasch schritt er de» Weg entlang»ach de« Fluß hinüber, um dort vielleicht de»alten Kujon", wie er ih» nannte, auf frischer That bei verbotenem Fischfang ertappen, und ihn dann de» Gerichten ausliefern oder doch wenigsten» die Anzeige mache« zu können, den»«her wur« de» sie de« frechen Geselle«»icht au» der Gegend los. Konnte er aber erst«inmal eine» Vergehen» überwiesen wer« den, dann verstand e» fich auch von selbst, daß man ih» hier erst abstrafte und nachher al» Ausländer einfach über vi« Grenze schaffte. Am Fluß selber kannte er genau jede Stell«, a« der fich ei« Fischdieb einige» Erfolg versprechen durfte, und a« Strom hin auf hielt er fich«m Stück davon entfernt aus dem dunkel« und weichen Rase», bi» er eine» solche« Platz erreichte und da»» mtt aller Umficht hinüberschlich abrr immer vergebens. Da, wo er de» Wasserrand erreichte, flog ei» aufgescheuchter Vogel au» den Büsche», dort sprang«* Frosch in'» Wasser, lauter Zeiche«, daß sie kürzlich von