UlN If UN- r«! ameiet französtscher Echifit von Numea nach den Neuen Hebri« dm bekannt gewmdm war, seiteni deS Botschafters und der Regierung Frankreicht die beruhigendsten Verficherungen ge- geben worden waren. Man fordert Frankreich   auf, die Unab- Bangigkeit der Neuen Hedriden zu reipektiren; die australischen Kolonien würden den Franzosen nie und nia mer gestatten fich dort festzusetzen.Unsere Kolonisten find auf dem Posten", schreiben dieTimet",überall begegnet man dem Gefühl, daß unserer Kolonialamt et vermeiden muß, den Fehler zu wieder- holen, weichen et beging, alt et die Abtretung einet Theilet von Neu- Guinea   an Deutschland   zuließ." Die Stimmung in Australien  , dat kann man fich vorstellen, wird viel aufge« regier sein alt in England. Darin find die englisch  , australi- schen Kolonim einig, daß ste fich gemeinsam der Ausdehnung der Herrschaft europäischer Völler in ihrer nächsten Nähe wider­setzen müssen. Gegen die Einverleibung der Neuen hedriden durch Frankreich   eint fit außerdem die Besorgniß, eine neue Eträflingtkolonie in den australischen Gewäffern zu erhallen. Die englische   Regierung wird diesen Forderungen Rechnung tragen müssen und etwaige französtsche Pläne auf Einverleibung der genannten Inselgruppe auf dat Entschlossenste, nöthigmfallt wie dat in Australien   erwartet wird, mit Waffengewalt zurück- weisen. Andernfalls würden fich die Kolonien selbst helfen und die Bande mit dem Mutterlande, die ohnehin nicht mehr so fest find wie früher, würden dann völlig, vielleicht für immer gelockert. Der französtscheTempi" glaubt. England werde die Reuen hedriden alt franzöfisch anerkennen, wenn Frankreich  England die Okkupation einet Punktet nahe bei T a h i t i bewillige. Italien  « Nach demBerl. Tagdl." find in Codigoro  (Provinz Ferra: a), einem Flecken von 4000 Einwohnern, 32 Personen an der Cholera erkrankt und 13 gestorben. Die Seuche ist auch in Petcarolo bei Bologna   eingezogen, dort kamen 3 Er­krankungen vor.__ Balkanlande,. Dem Bureau Reuter zufolge ist die Pforte entschlossen, jeden Konflikt mit Bulgarien   zu vermeiden, um Rußland  keinen Vorwand zur Einmischung zu geben. Die Befestigung der Herrschast det Fürsten Alexander wird alt eine Garantie zu Gunsten der Türkei   aufgefaßt. Amerika« I« Neu-Schottland   fanden die Wahlen zum Abgeordneten- Hause statt und dat Resultat ist, daß von 38 Sitzen 2830 der ministeriellm Partei zugefallen find. Da die gegenwärtige Regierung eine Trennung Neu-Schotllandt von dem Dominion von Kanada   empfiehlt, so ist in dem Ausfall der Wahl eine Billigung dieser Politik sestens der Mehrheit des Volket zu sehen. Viele find für einen Anschluß an die Vereinigten Gerichts-Ieiwngc. Eine««angenehme Reminiszenz knüpft fich für den hiefigm Kaufmann v. an seine im August vorigen Jähret unternommene Hochzeitsreise. Herr S. hatte fich da» kleine vommersche Seebad Dievenow alt Aufenthalttort für die Flitterwochen erkorm und daselbst in dem Hause eine» Post- agenten Wohnung genommen. Alt dat Ehepaar fich am ersten Abend zur Ruhe begeben wollte, untersuchte Herr V. vorstch- tigerweise die ihm zu Gebote stehende Räumlichkeit, und die Wände auf ihre Dichtigkeit prüfend, bemerkte er in einer Ecke ein Stück Telegraphendraht, welches augenscheinlich früher zu einer Leitung gedient hatte. Diese Vermuthung fand er bei näherer Nachforschung bestätigt, denn er gewahrte einige Fuß tiefer eine Schraube in der Wand, von der ein zweiter Draht in die Erde führte. Herr S. sowohl wie seine Ehefrau waren %n«st einer großen Furcht vor dem Gewitter behaftet und da ?i« Neuvermählten dat Leben zu jener Zeitsehr nett" fanden, J0 konnte man et Herrn S. eigentlich nicht verdenken, wenn in ihm bei Entdeckung der Telegraphendrähte der Gedanke auf- meg, bo* dieselben für den Blitz eine besondere Anzlehungi. kraft haben und den vttahl direft in sein Zimmer leiten könn- tm. Dies« Gefahr mußte beseitigt weiden. Herr S. nahm also den oberen etwat zusammengerollten Draht und setzte ihn Mtt der unteren Schraub« in Verbindung.So. jetzt fährt der Blitz in die Erde, wenn er einschlägt," erklärte er seiner Ehefrau und beruhigt überließen sie fich dem Schlummer. Rm nächsten Morgen war der die Postanstatt zu Die- venow leitende Sekretär in Heller Aufregung. Der Tele- firaphenapparat nach Kammin funttionirte nicht. Man stellte sofort Nachforschungen an und entdeckte dm Fehler in dem Zimmer eine» Berliner   Ehepaares. Herr S. war et gewesen, der durch seine Mantpulattonm mit den Drähtm die Störung verursacht. Während der Wintermonate befindet fich die Post- anstatt zu Dieomow nämlich in dem Hause det Postagenten, bei dem dat Ehepaar Wohnung gmommen, und der Apparat steht in dem ihm angewiesenm Zimmer. Durch die von Herrn S. bewirfte Verbindung der beiden Drähte war die Leitung Der Ober-Medizmalrath zuckte die Achsel« und verließ da» Zimmer; er war müde. Wieder verging eine halbe Stunde da hörte sie Aufschläge auf dem Pflaster de« Hoset, die anhieltm. Sie öffnet« rasch da« Fmster und horchte hinaus. Stimme» konnte sie höre», aber keine Worte unterscheiden. Sie Ningelte, und et dauerte eine Weile, bis ein Dimer kam. Wer ist da gekomme»?' Graf Hubert." .Ich lasse ihn bittm, in da» Empfangszimmer zu Sehen." 0.Er ist schon wieder sort, Frau Gräfin," sagte der Lakai. Schon wieder fort?" Ja, er fragte nur, ob Niemand zmückgekommm wäre, and dann, od Graf George im Hause sei. Alt wir dat aerneiute», sprang er au« dem Sattel, warf einem der Itallleute de» Zügel zu und schlug rasch dm Weg»ach der tu CtÄ»' Und Graf George, mein Sohn, ist»och nicht zurück« gekehrt?" Nein, Frau Gräfin." .Was warm dat für Leute mit Fackel», heute «ibttib f* Der Förster hat einm Wilderer erwischt und auf ihn offen, dm alten Maulwurstfimger, der rmm« m den '---'-"da« ganze Gesicht«« in'« Mrk kam, und dem Förster hat er dem Messer zerschnitte».' Der Maulwurftfävger?' %.»So, Frau Gräfin. Der Förster hat ihn, öetn geschossen; er liegt obm beim taubm Jona» im vause.' Die Gräfin hörte schon gar nicht mehr, was er sprach. "Sobald mein Sohn zurückkehrt, werde ich gerufm, sagte S*-»ich muß ihn sprechen, ehe er zu Bett geht. Der Haushofmeister soll dann einm Augenblick zu meinem Man« fvmmen; ich muß mich umziehe». Wo ist mein Kammer« utadche«?« nach Kammin unterbrochen worden und der Urheber zog fich eine Anklage wegen Gefährdung einer Telegraphenanlage zu. welche heute vor der dritten Strafkammer des Landgerichts l verhandelt wurde. Der Staatsanwalt schloß au« dem vor- stehenden Sachverhalte, daß fich der Angeklagte der Straf- barkeit seiner Handlungsweise wohl bewußt gewesen und be- antragt« einen Monat Gefängniß. Der Vertheidiger machte aber geltmd, daß der Angeklagte wohl berechtigt gewesen sei. die Gefahr während eine» Gewitter«, welche notorisch durch die Drähte vermehrt worden sei, von fich abzulenken in der Weise, wie er et gethan und daß ferner der Vermiether det Zimmert seinen Gästen von der Existenz der Drähte und derm Bestimmung hätte Kenntniß geben müssen, wat nicht ge- schehen sei. Der Gerichtshof folgte dem Antrage der Ver« theidigung und erkannte auf Freisprechung. Schweidnitz  , 14. Juni. Vor der hiefigen Strafkammer gelangte am 11. d. M. die Anklage wider den Polizei-Gefäng- nißinspektor Julius Pabst von hier wegen fahrläsfiger Tövtung zur Verhandlung. Am 5. Februar 1886, Abend« bald nach 5 Uhr, wurde ein wegen ruhest örenden Lärmt von dem Polizei- sergeanten Lippert verhafteter unbekannter Mann in da« Polizeigefängniß gebracht und dem Gefängnißinspektor Pabst übergeben. Der Verhaftete, in welchem später der Brennerei- Pächter Karl Kilch aut Güttmannsdorf, Kreit Reichcnbach, er- mittelt wurde, verweigerte damals nicht nur die Angade feinet Namen«, sondern widersetzte fich auch der Rcoifion seiner Taschen, wethalb er ohne weitere« nach der für renitente Ge- fangen« bestimmten Jsoltrzelle gebracht und in dieselbe einge- schloffen wurde. Nach kurzer Zeit entstand in dieser Zelle Feuer, infolge dessen Kilch den Erstickungstod fand. Der Zcllenbrand hätte sofort gelöscht und K'lch gerettet werden können, wenn Pabst, welchem alt Magtstratsbeamter nach seiner Instruktion die spezielle Aufficht über die Gefangenen und die Verpfl'chiung auferlegt ist, bei Tag und Nacht die ihm anvertraute Anstalt häufig zu revidireo, seine Pflicht nicht ver» nachlässtgt hätte. Kilch hatte durch die Rufe:Feuer!"Hilfe!" Et brennt I" die ihm drohende Gefahr zu erkennen gegeben, Rufe, die Pabst nicht nur selbst gehört hat, sondern auf die er auch noch von seinem Dienstmädchen Junge aufmerksam gemacht worden ist. Allein selbst wenn er der Meinung war. daß die Rufe ohne Roth ausgestoßen wären, so hätte er fich in die Zelle begeben und damit die Entstehung de» Brand, s bemer- ken müssen. Die Beweisaufnahme bestätigte alle Momente, auf welche fich die Anklage stützte und der Gericht« Hof   fällte, nachdem der Staatsanwatt eine Strafe von 4 Wochen Gefäng niß beantragt hatte, folgende« Urtheil: Angeklagter hat fich nach der Ueberzeugung de« Gerichtshofe« einer schweren Fahr- läsfigkeit schuldig gemacht bei Ausübung seine« Beruft. Denn er mußte fich sagen, daß diese Pflichtvnnachlässtgung den Tod de« Arrestanten zur Folge haben konnte. Et ist nun die schwierige Frage an dat Gericht herangetreten, ob Verhältnisse vorliegen, welche eine milde Strafe rechtfertigen. Aber ein Gericht ist nicht berufen, ein Recht auszuüben, daS ja einer höheren Person zusteht. Wenn da» Gericht auch alle Milde- rungtgründe zu berückfichttgen hat, so fallen andererseit« doch auch alle erschwerenden Umstände int Gewicht. Die That ist eben eine sehr schwere und fie hat so große Folgen gehabt, wie fie kaum trauriger gedacht werden können, wenn man erwägt, welche Qualen der Unglückliche hat erdulden müssen. Das Gericht hat also geglaubt, bei Weitem über die beantragte Strafe hinausgehen zu müssen, und hat erkannt, daß der An- geklagte wegen fahrläsfiger Tödtung unter Auferlegung der Kosten mit einem Jahre Gefängniß zu bestrafen sei. München  . Im Sozialistenprozeß find von den 36 Ange­klagten ein Theil ftetgesprochen, weitere zu Gefängnißstrafe von 6 Monaten, darunter Schönlank, Löbenberg, andere zu 3 Monaten, darunter Birk und Babette Urban veruftheilt. Soziale»««i> Arbeiterbewegnng. Die schlagende« Wetter in Steinkohlengruben will ein ehemaliger Sterger dadurch beseitigen, daß er die au« den Kohlen hervorströmenden explofiblen Gase hauptsächlich Sumpfpat welche leichter al» Lust find und fich deshalb an der Decke der Baue sammeln durch desondere Rohrleitungen absaugt, anstatt die ganze Luftmenge der Grube wegzupumpen. Er gtebt an, schon vor Ende der fünfziger Jahre damit in kleinerem Maße bei Handbetrieb Erfolg gehabt zu haben. Der Erfinder beklagt, daß sein Vorschlag, welcher vielen Menschen Leben und Gesundheit erhalten könnte, in den maßgebenden Kreisen keine Beachtung findet, und will deshalb den R icht- tag für denselben in Bewegung setzen. Wir find nicht Berg« ingenteure genug, um in der Schlagwetterfrage seldstständig zu urtheilen. Aber wir machen darauf aufmerksam, daß keine»- weg» dat explosive Gat allein, sondern in noch höherem Grade der Kohlenstaub die Unfälle bewirkt. Lust mit verdrennlichem Staub gemischt(Kohle, Mehl)»xplo- dirt so heftig wie irgend ein KnallgaSgememi«. Diese That- sache steht seit langer Zeit fest. Daher die Mühlenexplofionen ganz ohne Sumpfga«. daher die Bemühungen der Techniker, einen Kohlenstaubmotor herzustellen, in dem ein explodirende» Draußen, glaub' ich, Frau Gräfin; sie war vorhin in der Küche.' Sie soll in mein Zimmer kommen." Die Befehle wurde» rasch erfüllt, und die Gräfin zog sich hastig in ihr Zimmer zurück, um ihre« Ballstaat mit einem einfachen Hauskleid zu vertausche». Der Schmuck drückte fie, de« sie trug, und da« schwere Seidenkleid, dessen Rausche« ihr wie Hohn und Spott in de« Ohre» klang. Kaum war fie umgekleidet, alt Graf George auf müde gerittenem Pferd zurückkehrte. Es war indessen nahe an zwölf Uhr geworden. Der Diener kam und meld«»« der Gräfin die Rückkehr ihres Söhnet, und die Dame sagte rasch:Er soll in de» Speisesaal kommen, ich will ihn sprechen." Noch zögerte sie einen Augenblick; aber der Graf schlief, wie et schien, fest. Er hielt dre Auge« geschlossen und ach- mete leicht. Ste bog fich über ihn und horchte seinen Athemzügea; er regte fich nicht, u»d leise verließ fie da» Grmach, um George zu spreche«. Dieser hatte indessen sei« Pferd abgegeben und der Mutter Botschaft erhalte». Er betrat gleich«ach ihr de« Saal, dessen Tafel»och mit allem Geschirr, wie et die Gäste verlassen, gedeckt stand wo hätte» die Diener Zeit gehabt, et fortzuräumen? Nur da» Silber war beseitigt und verschlossen, mit Autnahme der schwere» silbernen A m- leuchte», von denen noch zwei auf dem Tisch brannte». Weder die Gräfin,»och der junge Graf hatten ja zu Nacht gespeist, und da« Essen   mußte doch für sie bereit gehalten werden, wen« fie danach frage» sollten. Wo warst Du, George?" rief ihm die Mutter«nt- gegen, wie e, nur die Schwelle betrat.Hast Du fie ge- funden?" George schüttelte finster mit dem Kopf.Zn die Nacht bin ich hinein geritten,' sagte er,wat mein Pferd laufe» konnte; hätte ich zufällig de» rechten Weg getroffen, so mußte ich fie erreichen, ehe ste de« erste» Meilenstein hinter fich wußte». Aber im Dorfe gehe» vier Weg« ab ich habe keine Spur von ihnen entdeckt." Und jetzt?" Gemenge von Kohlenstaub und Lust gerade so gut treibend wirft, wie Gas und Luft in der bekannten GaSkraftmaschine. Heber den Einfluß de» Kohlenftaubet gerade auf die Gruden- erplostonen haben noch in jüngster Zeit Versuche in großem Maßstade stattgefunden; ein gemeinverständlicher Bericht dar« über findet sich im letzten Jahrgang der empfehlentwerthen MonatsschriftNeue Zeit". Da nun der Kohlenstaub entgegen dem Sumpigat nach unten strebt, so verspricht dat Verfahren des Erfinder» nach unserem Dafürhalten keine gründliche Ab- Hilfe gegen Exvlostonen. Wir geben trotzdem einem Plane Raum. Wir unterstützen keinerlei prsMichc M-inungen oder Anficht«», aber wir dienen dem Wohle der Arbeiter und die Behandlung der Schlagwetterfrage im Reichstage scheint unt sehr nützlich und vom Arbetterstandpunkte aut nur zu wünschen. Tanttemen. Die Direftwnen und Ausstchtträthe der Aktiengesellschaften erhalten für ihre durchweg geringe Thätig« keil(die Direklionen neben ihren Behältern) ungemein hohe Tantiemen. So zahlte z. B. die Diskontogesellschaft zu Berlin  im Jahre 1885 dem Verwaltungtrath« 245 543 Mark und der Direktion 1 227 715 Mark Tantieme, während die Aftionäre immer noch 11 pCt. Dividenden erhielten; die Deutsche Bank zablte dem Aufststtrath 435897 Mark und dem Vorstande 589 823 Mark Tantieme; die Dividenden standen zu 9 pCt. Man r-chn-t aut, daß für die Banken allein, die fich in hän« den von Aktiengesellschaften befinden, jährlich 20 Millionen Tantiemen, für alle Aktiengesellschaften in Deutschland   zu- sammen aber 50 Millionen gezahlt werden. Die AufstchtSräibe geben weist nur den Namen her und hatten im Jahre 412 Sitzungen ab; die Direktoren wälzen die Hauptarbeit auf die kaufmännischen und technischen Beamten ab, während ste meist nur Revistontarbeit verrichten. Und dafür diese horrende Summen! Selbst«in nationalliberales Blatt kann nicht um« hin, seine Bedenken gegen dieunfinnige, geradezu verderd- liche" Vertbeilung der Tantiemen in folgender Weise auSzu- sprechen:In unseren Tagen ist unter den arbettenden Klaffen, unter Millionen die Anficht verbreitet, daß der kleine Mann von dem großen, vor Allem der Arbeiter von dem Kapitalisten ausgebeutet werde und gerade die hohen Tantiemen und Ge­hälter, welche von den Aktiengesellschaften bezahlt werden, er­regen hier vielfach Beder ken." Wir wollen nur hinzufügen, daß diese Anficht nicht nur unter Millionen verbreitet ist, son- dern daß fie auch auf völliger Wahrhett deruht. vertchttaung? Die Herren Hörster u. Ko. auS Solingen  schicken derFreien Presse" in Elberfeld   folgend«Berichts- gung" ein, die wir abdrucken, da wir den Vorfall gleichfalls besprochen haben: 1. Bei der am 15. April d. I. durch dm Herrn Gewerbe- rath Wo!ff vorgenommenen Revifion unserer Schleiferei ist un» zur V rbesserung dcr Ventilationsvorrichtung keine Frist, insbesondere auch keine zveiwöchentliche gestellt worden. 2. Ende April haben wir einm zweiten Ventilator bestellt. Derselbe ist am 12. d. M. fettig geworden und wird am 15. d. in Funktion treten. 3. Od am 15. April d. I. einer unserer Arbeiter oder Miether den Herrn Gewerberath Wolff auf Mängel in unserer Schleiferei aufmerksam gemacht hat, wissen wir nicht. 4 Am 16. April d. I. hat unser Kottenmeister zwei Miethern, welche Schletfstellen von un» gemiethet hatten, aber nicht unseie Arbeiter waren, mit üblicher vierzehntäger Frist wegen fortgesetzt unangemessenen venehmmS gekündigt. 5. Wir haben keinem unserer Ardeiter oder Miether mit Kündigung gedroht, fall» er mit den beiden ftüher gekündig- ten Miethern freundschaftlich verkehre, sondern nur unfern Koitenmeifter angewiesen, nicht zu dulden, daß einer dieser beiden Miether wieder die Schleiferei bttrete und dafür zu sorgen, daß deren Verkehr mit unfern Ardeitern und Miethern außerhald de» Schleisereigrundstück«» stattfinde. Hierzu macht die Redaktton derFreien Presse" folgende Bemerkung: In dieser angeblichen Berichtigung werden der Hauptsache nach die Angaben unsere» Gewährsmannes durch- au» d'stätiat; wa» die Abweichungen in einzelnen Neben« punften a-- betrifft, wird deren Klarstellung nicht lange auf stch warten lassen. Daß der zweite Ventilator heute also volle zwei Monate nach der geschehmen Revifion endlich in F-nktion treten wird, ist im Jntereffe der hörster'schm Ar- v-iter g'wiß mit Freuden zu begrüßen; aber daß die Herren Hörster die Sache eilig gmommen hätten, wird selbst au» der obigen eigenen Darstellung derselben nicht leicht Jemand folgern. Der Züricher Schuhmacherverein macht in derZüttck. Post" bekannt, daß di« j.tzt zirka 30 Schuhmacherarbeiter, in den drei g ößten Geschäften Zürich  », fich gezwungen sahm, die Arbeit niederzulegen, indem eine gütliche AuS« gl-ichung scheitette. Diese Meister hielten«S nicht einmal der Muhe werth. betreffend dcr Forderung der Arbeiter(entweder unentgeltliche Werkstatt oder Fournttur zu stellen oder mt« sprechend zu entschädigen) in irgend welche Verhandlungm mit un» zu treten. Gewiß kein rühmliche» Benehmen! Ich bin nur zurückgekommen, um zu höre«, ob Hubert fie vielleicht gefunden. Weit kann fie ja doch nicht sew, allein mit ihrem Kammermädchen." .Hubert ist zurück umsonst I Und glaubst Du, daß sie aller« gereist rst?' Nun, mit Bertha; Beide find ja gesehen worden, wie fie durch de» Park eilte».' Und weißt Du, wer im Wagen auf fie gewartet hat?" 3m Wagen?" wiederholte George erschreckt. Jener Schauspieler Handor," sagte die Mutter mit furchtbarer Ruhe. Ha»dor? schtte George emporfahrend. Strll," sagte die Mutter,wir brauchen unsere Schande nicht selber in die Welt zu schreien, es wird da« ohnedre« zeitig genug von anderm Leute» geschehe» 1" Aber e« ist nicht möglich," rief George au«, der fich indessen auf die Einzelhette» besannHandor spielte heme Abend in der nämlichen Zeit, in der Paula entfloh, ,a der Stadt de»Hamlet  ", und da« Theater ist keine«sall« vor zehn Uhr au» gewesen, ja, kaum dann, da ich mich erinnere, daß auch»och in den Zwischenakten etwa» ange« zeigt war." «Ich habe de« Brief, den mir Paula zurückgelassen, verbrannt,' sagte die Mutter kalt;fie nennt darin mit einfachen Worten ihre» Verführer. Möglich aber, daß fie allein von hier fortgefahren, wen« er wirklich gespielt hat, um sich dann nach ver Vorstellung irgend ein Rendezvou« zu gebe» und gemeinschaftlich ihre Reise fottzusetzen; aber in dem Wagen hat ein Herr gewartet." Im Wagen?' .Der Gärtnerbursche hat ihn selber gesprochen." George ging mit gekreuzte» Arme» im Saale   auf und ab. Auf dem Tisch, nebe« de» beide» zurückgelasse»«« Ge» decken standen noch mehrere Flasche« Wein. Er«ahm die eine und goß in ein Wasserglas ei»; aber er sah nicht,»aS er ausgoß, so flimmerte e* ihm vor den Augen, und die roth« Fluth schoß über da» Tischtuch. Dan« stürzte er de» Inhalt de» Glase  « hastig hinunter. (Fortsetzung folgt.)