Vermischtes.

Auch eine Verschwörung! Eine hübsche Ver schwörungsgeschichte bringen die Münchener   Humor. Bl.": Ein alter Gymnaftallehrer hat es nie dahin gebracht, seine Klaffe im Baume au halten. Die Schüler tommen ftets ohne Bräparation zum Unterricht und erlauben fich während des felben allen erdenklichen Unfinn auszuführen. Der Profeffor ist schon so daran gewöhnt, daß er es faum noch merkt. Aber eines schönen Tages verabreden fich seine Schüler, für den folgenden Tag einmal das Klaffenpensum ordentlich zu lernen und fich während des Unterrichts überhaupt musterhaft zu bes tragen. Gesagt, gethan. Als am andern Tage der Profeffor in das Schulzimmer tritt, ist die Klasse mäuschenstill. Er blickt sich verwundert um. Er geht nach dem Katheder und legt dort seine Bücher nieder. Es werden tadellose Antworten ertheilt. Der Livius   in der Hand des Profeffors fängt an zu aittern. Die weiteren Fragen des Profeffors werden prompt beantwortet, während die Klaffe im tiefften Stillschweigen ver barrt. Da, plöglich erbebt der Profeffor am ganzen Leibe, er wirft sein Buch aus der Hand und ruft mit Stentorftimme über die ganze Klaffe hinweg: Das laffe ich mir nicht ge fallen, das ist eine ganz nieberträchtige Verschwörung!"

Ein Leichenschänder. Pariser   Blätter erzählten vor zwei Monaten von einer Leichenschändung, welche im Friedhofe Saint Quen verübt worden war und zu der sich ein junger Mensch mit solcher Umständlichkeit bekannte, daß Bweifel an feiner Burechnungsfähigkeit auffliegen und er aus der Unters suchung entlaffen wurde. Diese Bweifel waren in der That berechtigt, wie die unerwartete Entdeckung des Attentäters be weift. Am 12. b. M. bemerkten die Hüter des Friedhofes Saint Quen, daß in der Nacht ein Kinderfarg ausgegraben und die Leiche eines zweijährigen Mädchens entwendet worden war. Noch ftanden fie unichlüffig da, als fie einen Mann ge wahrten, der aus einer verfallenen Hütte, in der alte Särge und dergleichen aufgeschichtet wurden, mit verstörtem Aus feben heraustrat. Sie erkannten in ihm einen ehemaligen Todtengräber Namens Blot, der einige Beit auf dem Friedhofe beschäftigt gewesen war. Ihr Anblick erschreckte ihn so, das fte Ver bacht schöpften und fich seiner Person bemächtigten. Sie führten ihn

in die Hütte zurüd, wo sich ein entfegliches Schauspiel darbot. Auf der Erde lag die halbverwefte Leiche des an den Boden gestorbenen Rindes in einem Bustande, der über das Vorge fallene leinen Bweifel ließ. Dem herbeigerufenen Bolizet tommiffar geftand Blot, er sei von der Leidenschaft für Leichen schändung beherrscht und habe, wie dieses Kind, so auch die Schauspielerin Fernande Méiy ausgegraben. Er pflegt nach der That in einen fataleptischen Schlaf zu verfallen und war eben daraus erwacht, als die Hüter seiner anfichtig wurden. Man nimmt an, daß der Unglüdliche es nicht bei ben beiden eben erwähnten Fällen bewenden ließ. Die Nachricht von dem icheußlichen Ereigniß hatte fich wie ein Lauffeuer in Saint­Quen verbreitet. Als der Miffethäter aus dem Friedhofe nach dem Polizeiposten geführt wurde, drohte die Menge, ihn zu serreißen, und warf, als das Geleite das verhinderte, mit Steiren nach ihm.

Der unter mysteriösen Umständen erfolgte Tod des Farbenfabrikanten Heinrich Langer macht in Budapest   gegen wärtig viel von sich reben. Der Verschwundene ist ein vier undfechzigjähriger, von Preußen noch Ungarn   eingewanderter Mann, welcher seit vier Jahren in Neupest wohnhaft und da selbst als ein Sonderling bekannt war. Er bewohnte ein fleines Haus und sein einziger Genoffe war ein Hund, der einen Tag nach dem Verschwinden seines Herrn aus der Wohnung eben falls verschwand und seither nicht wieder zurückgekehrt ist. Die Neupefter Polizei hat Grund und Ursache, fich in eingehender Weise mit dieser Frage zu beschäftigen, da alle Spuren barauf hinweisen, daß in diesem Falle eines jener räthselhaften Berbrechen verübt wurde, deren Klarlegung in den seltenften Fällen zu gelingen pflegt. Am 11. Mai erregte ein flägliches Gebeul, welches aus einem Zimmer der Langer'schen Wohnung Mehrere Personen drang, die Aufmerksamkeit der Nachbarn. begaben sich vor die Wohnung, welche fte sorgfältig verfchloffen fanden. Es wurde die Polizei requirirt und die Thüren der Wohnung gewaltsam erbrochen. Hier fand man den Hund an einem Tische angefeitet vor und als das Thier befreit wurde, sette es mit mächtigen Sprüngen durch das Fenster auf die Straße und wurde seither nicht wieder gesehen. Im Bimmer war nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Nur ein Raften, in welchem Langer seine Sparlaffenbücher zu ver

wahren pflegte, war geöffnet, und es wurde konstatirt, daß ble Bücher abhanden gefommen waren. Ende Mai wurde bet Roca Almas, in der Nähe der Hauptstadt, die Leiche eines Mannes aufgefunden, welche nach den bei derselben vorgefun benen Schriftftüden und namentlich durch eine von der Firma Bid u. No. ausgestellte Empfangsbestätigung als jene des felt dem 10. Mai vermißten Heinrich Langer erkannt wurde. An Dieser Leiche wurden Spuren äußerlicher Gewalt wahrgenom men, die jedoch in Folge des vorgeschrittenen Stadiums der Verwesung, in welchem sich die Leiche zur Beit ihrer Auffindung befand, nicht mehr genau unterschieden werden tonnten. Nach erfolgter Obduktion wurde die Leiche im Ortsfriedhofe von Racz- Almas beerdigt und die Neupefter Sicherheitsbehörde von bem Auffinden derselben benachrichtigt. Der Neupefter Sicher beits. Kommiffär Chapo hatte mittlerweile folgende Umstände eruirt. Nach den bisher ermittelten Spuren scheint es zweifellos zu sein, daß Langer das Opfer eines Verbrechens geworden if Die Polizei nimmt an, daß derselbe in der Hauptstadt an einen entlegenen Drt gelodt und ermordet wurde, und daß sein Leichnam sodann zur Donau   geschafft und in den Strom ge worfen worden sein mußte.

Kleine Mittheilungen.

Dedenburg, 17. Junt.( Verschüttet.) Der Bergarbeiter Josef Becz wurde beute Nachts im Hermes Schachte des Brennberger Kohlenbergwerkes verschüttet und als Leiche zu Tage befördert.

London  , 17. Juni.  ( Großes Brandunglüd.) Die Stadt Vancouvre in Britisch Kolumbien   ist am 14. d. völlig niedev grbrannt. Das Feuer in der Stadt entstand durch einen großen Waldbrand. Längs der kanabischen Bazifilbahn wat Reifig in Brand gerathen. Das Feuer pflanzte sich in die mellenlangen Waldungen bis zur Stadt Vancouvre fort, bie total eingeäschert wurde. Mehr als hundert Personen And verbrannt. Die Bahl der Obdachlosen beziffert sich auf 3000. Die meisten Einwohner verloren ihre ganze Habe. Der Ge fammtschaden dürfte fich auf zwei Millionen Dollars be ziffern.

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