Rettung

n in an 3 wur Don Er Inrung 8 Herrn Eranten

ng be on ver

er auf 8tg."

St man tgegen; lichsten Rauf hat als ftimmt.

ringfien

Celer be Geduld

Schlech erfüllen

Ste Auf Breifes Lol

eitag in chanile Oranien Damen

lauf e I einem eintrug nachdem geleiftd

t einen

er nad

etrag t

ba

Augen befänd

g event

oächted

u laffen brüsle babe ce Jeb

une! Don

ftig

bal

am gal

chleppe nöthig

ben, che re Noti

bft, wie treibung

mit aller für aud Recherche In über

Sache ev

it hielten

auf bie wefend

Rag bie betreffen

ne Ent

tfache an

er Nicht

von der

ch, da ift titutionen handers

Juriid

1. Ef

Malle

90 R.

Daß

egen

muf Schuldn

1. Ab

och üb gren b

Der

#

me d

A wel

juwel

Beding

tändig belt

nt und

ter

nim

ber

Dol

Selb

bat ma Iman paris amberli fein.

En Umf

wet L

t in fu

in Bra

to uns

n, ber

obne b

bes

bie

eld

Nach b

cht Bog

Dim Gin

im Betri

Der Gale

Die Boge

bat wen

Beigt einig

Der

Ben bera

Stelle,

und fand Betrieb onnte;

b

effert fel erbaute

gegen

den Ba Die fortg

1. Der no

bemna

rt. In b

-

-

Balle, augenscheinlich schwer trant, vor dem Hause Büsching ftraße 25 auf dem Bürgersteig liegend vorgefunden und nach bem städtischen Krantenhaus im Friedrichshain gebracht. Un demselben Tage Mittags stürzte ein bei der Berliner Packetfahrt Gesellschaft als Brief bote beschäftigter ehemaliger Raufmann aus einem Flurfenfter eines Hauses der Neuen Friedrichsstraße etwa 5 Meter tief auf den Hof hinab und er litt dadurch eine Verstauchung beider Beine, so daß er mittelst Droschle nach der Charitee gebracht werden mußte. Bu der selben Beit ertrant beim Baden an unerlaubter Stelle nor Dem Stralauer Thor ein etwa 20 Jahre alter unbe­fannt gebliebener Arbeiter. Bu derselben Beit wurde der Unter den Linden , am Schnittpunkt der Friedrichsstraße, als Boften aufgestellte Schugmann von einer unachtsam gelenkten Droschte erfaßt und am Rüden anscheinend unerheblich verlegt.­An demselben Tage Nachmittags fiel der 12 Jahre alte Knabe Ernst Schirm beim Schaufeln auf den Ketten am Zeughaus rüdlings auf das Pflaster herab und erlitt eine nicht unerheb liche Verlegung am Hinterkopf. Er wurde durch einen Schuß mann feinen Eltern zugeführt. Zu derselben Belt gerieth in dem Bergamon Banorama auf dem Ausstellungsplaß die unter Der Glastuppel zur Dämpfung des Dberlichts ausgespannte, mit Delfarbe gestrichene Leinwand in Brand und wurde binnen furaer Bett völlig zerstört. Ein weiterer Schaden ist nicht ent stanben. Auf welche Weise der Brand herbeigeführt worden An demselben Tage ist, war bis jest nicht aufzuklären. Abends wurde auf dem Kloset eines Wiener Cafés in der Alexanderstraße ein unbekannter, etwa 24 Jahre alter Mann, welcher furs vorher in dem Lolal eine Taffe Staffee getrunken, hatte, todt vorgefunden. Anscheinend liegt Selbstmord burch Vergiftung vor. Die Leiche, bei welcher ein aus dem Jahre 1881 batirter, auf einen in der Röpniderstraße wohnhaften Klempner lautender Steuerzettel gefunden wurde, wurde nach dem Leichenschauhause geschafft.

Woche vom 4. Juli bis 10. Juli wurden polizeilich gemeldet 3824 zugezogene, 3381 fortgezogene Personen; ftandesamtlich wurden 278 Chen geschlossen. Geboren wurden 898 Kinder, und zwar lebend: 455 männliche, 416 weibliche, zufammen 871( darunter 105 außereheliche), toot 14 männliche, 13 weibliche, aufammen 27( darunter 4 außereheliche) Kinder. Die Lebendgeborenen, aufs Jahr berechnet, bilden 34,4, die Tobigeborenen 1,1 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen 12,14 pCt. aller in der Woche Geborenen, davon die bei den Lebend geborenen 12,56, die bei den Todtgeborenen 14,81 pCt. In Der tgl. Charitee und Entbindungs- Anstalt wurden 38 Kinder geboren. Beftorben( ohne Zobtgeborene) find 837, nämlich 442 männliche, 395 weibliche Personen. Von diesen waren unter 1 Jahr alt 444( intl. 76 außereheliche), 1 bis 5 Jahre 108( intl. 9 augerebeliche), 5 bis 10 Jahre 16, 10 bis 15 Jahre 9, 15 bis 20 Jabre 8, 20 bis 30 Jahre 38, 30 bis 40 Jahre 57, 40 bis 60 Jahre 67, 60 bis 80 Jahre 74, über 80 Jahre 16. Die Sterbefälle beim Alter von 0 bis 5 Jahren machen 65,95 pet. sämmtlicher in dieser Woche Gestorbenen aus. Von den im Alter unter 1 Jahr gestorbenen Kindern starben 73 im ersten, 51 im zweiten, 46 im dritten, 40 im vierten, 44 im fünften, 38 im sechsten, 152 im fiebenten bis zwölften Lebensmonate von denselben waren ernährt 37 mit Muttermilch, 1 mit Ammenmilch, 272 mit Thiermilch, 12 mit Milchfurrogaten, 79 mit gemischter Nahrung, von 43 war es unbekannt. Todesursachen waren besonders: Lungenschwindsust( 68), Lungenentzün Dung( 44), Bronchiallatarrh( 14), Rehltopfentzündung( 10), Krämpfe( 33), Gehirnschlag( 16), Gehirn und Gehirnhautent unbung( 26), Krebs( 27), Alte: sschwäche( 16), Lebensschwäche( 36), Abzehrung( 33), Masern( 21), Scharlach( 7), Diphtherie( 15), Lyphus( 7), Diarrhöe( 79), Brechdurchfall( 170), an anderen Krankheiten starben 208 und durch Selbstmord 7, davon burch Vergiftung 3, durch Erschießen 1, durch Er bängen 1, burch Ertrinken 1, durch Halbsabschneiden 1. Die Sterblichkeit der Woche, auf das Jahr berechnet, tom men durchschnittlich auf 1000 Bewohner in Berlin 32,5, in Breslau 31,1, in Frankfurt a. M. 21,5, in Köln 21,6, in Dresden 21.6, in München 29,2, in Bremen 16,9, in Stuttgart 18,2, in Wien 25,6, in Paris 22,4, in London 18,2, in Liverpool 21,7. In der Woche wurden dem Bolizeipräs folum gemeldet als ertrantt an Typhus 18, an Masern 187, an Diphtherie 95. In den an Scharlach 39, größeren Krankenhäusern wurden in der Berichtswoche 868 Arante aufgenommen, davon litten an Masern 9, an Schar lach 6, an Diphtherie 27, an Typhus 10, an Rose 6. Es ftarben 144 Berfonen oder 17,2 pet. aller in der Woche Ge ftorbenen; als Bestand verblieben 3562 Krante.

B

Markthallen Bericht von J. Sandmann, städtischem Berkaufsvermittler, Berlin , Bentral- Markthalle, den 26. Juli

Wild und Geflügel. Die Bufuhr an Wild und Geflügel war in der verfloffenen Woche ziemlich gering, während der Bedarf ziemlich unverändert blieb; eine nennenswerthe Breis erhöhung lonnte nicht erreicht werden. Auf jeder Restaurations Spelfentarte findet man Wildbraten und junges Geflügel, und obwohl der private Ronfum noch immer nicht zugenommen, find die Preise doch der Saison entsprechend ziemlich hoch. Stebe 60-75 f., Hirsche 35-45 Bf., Wildschwein 40-45 Bf. p. Bfd., wilde Enten 0,80-1,50 M., Belaffinen 30-70 Bf., wilbe Gänse 1,10-2,50. pr. Stüd. Junge Sänfe 3,00 bis 4,50 M., junge Enten 1-1,50 M.. junge Hühner 0,50-0,90, Tauben 30-45 Bf. per Stüd, Boularden 4,50-7 R, alte

Hühner 1,00-1,40 M.

Geräucherte Fische. Es brachte die Ileine Rifte von 60 Stud Büdlinge 1,60-1,75., Ileine Flundern 1,50-3 M., mittel 4-6 m., große fehlen. Aal 090-1,50 M. pr. Bfd.

Butter. Für frische feinste Tafelbutter 2c. 100-105, feine Gutsbutter I. 95-100-102, II, 83-90, III. 78-83. Land Sorten 55-66 M. p. 50 Kilo.

Käse. Echter Emmentbaler 75-80, Westpreuß. Schweizer­täfe I. 57-60., II. 48-50 M., Zilter Feittäse 40-56 bis 60 M., Tufter Magertäfe 18-23 M., Limburger I. 30-32., II. 20-25 D., Hamabour 30-32 M., rheinischer holländer Käse 20-22 3. fchwer, 45-58 M., echter Holländer 65 M., Edamer I 60-70 M., II. 56-58 M., Franzöftscher Neuffchateller 17,50-18. per 100 Stüd, Camembert 8,00 bis 8,50 M. per Dgd.

Eier 2,45 M. p. Schock.

St

Gemüse und Dbft. In den täglich zwischen 7 und 9 Uhr in der Bentral Markthalle abgehaltenen Frucht Multionen tommen franzöfifche gelbe Kurtrauben, Reineclauben, Tomaten, neue Bitronen 2c. zur Verfteigerung.- Bfirfiche per Rifte 2,00 bis 3,50, Kirschen 9-15 Bf. per Bfd., Blaubeeren 6-7 M. per Scheffel, Stachelbeeren 20-30 Bf. per Pfund, Pfefferlinge 6-7 Mart per Bentner, Garlen 3-5-8 R. per Schod, Schoten 3-4 Mart per Scheffel, Kohlrabi 2,50-3,00 Mart per 100 Stüd, Karotten 75 Bf., Blumentohl 10-15, Erfurter 25-30 R. pr. 100 Stüd, neue Kartoffeln, weiße runde 4 bis 5 M., Nierenfartoffeln 450 Mart, Frühfartoffeln 2,25 M., tothe 2,60 M., blaue 5,00 M. pr. 100 kilo, Himbeeren 25 bis 30 M per Str., neue Pflaumen 20 B., neue Birnen 25 Bf., neue Alepfel 25 ẞf. per Pfund, Reineclauden pr. Rifte 200 bis 2,50, Weintrauben, blaue pr. Bib. 1-1,50 W., weiße 60-80 Bf., Feigen pr. Korb 2,00-2,50 D., neue Bwiebeln 4,50-5,50., Bitronen 10-30 R. pr. Rifte von 260 Stud, neue faure Burten 2,50-3,00 Mart per Schock.

Wasserstand der Spree in der Woche vom 11. Jult bis intl. 17. Juli 1886.( Angabe in Metern.)

Tage 11./7. 12./7. 13./7. 14./7. 15./7. 61./7. 17./7.

AmOberbaum 2,39 2,40 2,36 2,39 2,32 2,34 2,32 Dammmühle,

Oberwaffer 2,36 2,37 2,29 2,37 2,30 2,32 2,29 Dammmühle,

9

Gerichts- Zeitung.

+ Ein großes Glud glaubte der Kommis D. zu haben, als er am 13. März d. J. ein volles Portemonnaie fand. Es war in der Duntelstunde und ganz zufällig batte sein Fuß den Geldbeutel, der neben dem Rinnstein lag, geftreift. D. war feit einigen Wochen arbeitslos und als er nun seinen Fund öffnete und dreizehn Mark entdeckte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, das Geld fich anzueignen. Er suchte sofort Die nächste Destillation auf, um sich nach den Tagen der Ent behrung einmal gütlich zu thun. Fünfundsechzig fennige waren bald verzehrt. D. brach auf, mit dem ruhigsten Ge wiffen nahm er das gefundene Portemonnaie aus der Tasche, öffnete es und legte ein Markstück auf den Tisch. In diesem Augenblid fühlte er sich von hinten gepackt und eine Stimme fragte Augenblid fühlte er fich von hinten gepackt und eine Stimme fragte nicht gerade höflich: Wie lommen Sie denn zu dem Borte monnaie?- Das gehört mir ja! Es war der Verlierer, ein Rutscher, Namens G., der seinen Verluft noch gar nicht entdeckt und nur zufällig hingesehen hatte, als D. beim Auf bruch das Portemonnate hervorgezogen hatte. Der Kommis stand gestern vor der 92. Abtheilung des biefigen Schöffenge richts. Er ist bereits einmal wegen Diebstahls vorbestraft. Aus diesem Grunde hielt der Gerichtshof eine Gefängnißftrafe von einer Woche gegen ihn für angemessen.

-

-

Ein freundschaftliches Verhältniß bestand lange Beit zwischen dem Schlächtergesellen Albert G. und dem Ar beiter. Die Schwester des legteren, Fräulein Marie H., war die Braut 3's. Anfangs Februar d. 3. fand ein Kränzchen statt, an dem das Brautpaar Theil zu nehmen beschloß. Leider fehlte es aber dem Schlächtergesellen an der nothwendigen Bor aussepung für die Theilnahme an einem solchen Vergnügen, am Gelde. Rurs entschloffen ging er hin und versezte den Ueberzieber feines Schwagers. Die vierundzwanzig Mart, welche er erhielt, wurden zum größten Theil auf dem Kränz then peebraucht. So intim nun aber auch die Freundschaft zwischen G. und H. war, fie ging doch in Folge jener That in die Brüche. Weinend stand gestern Fräulein vor dem Schöffengericht, fte sollte gegen H. aussagen, welcher der Unter fchlagung angeflagt war. Es tam aber nicht dazu, denn G. war geftändig. Er wurde zu einer Geldstrafe von 30 Mart verurtheilt.

lichen Ausländer begangenen Ueberfall bei diesem der Glaube erwedt werden mußte, als ob im fultioirten Deutschland die größte Unsicherheit bezüglich des Eigenthumsschutzes herrsche.

Der Freiberger Sozialistenprozeß. Mit dem heutigen Tage beginnen vor dem Landgerichte zu Freiberg die Ber bandlungen über eine Anflage, die nicht nur bereits ein anderes Landgericht, nämlich dasjenige zu Chemnis, sondern auch den höchften Gerichtshof, das Reichsgericht, seiner Beit beschäftigt bat. Es ist das die Anflage, welche wegen der Theilnahme an einer Verbindung, deren Dasein, Verfassung oder 3w.c vor der Staatsregierung geheim gehalten werden soll, und zu Deren Zwecken oder Beschäftigungen gehört, Maßregeln der Verwaltung oder die Vollziehung von Gefeßen durch geset liche Mittel zu verhindern oder zu entkräften"( Vergehen aus §§ 128 und 129 des Strafgesetzbuches), gegen folgende neun Bersonen erhoben worden ist: 1. Georg Jofeph Carl Heinrich 0. Bollmar, Schriftsteller, Reichstagsabgeordneter unb fächfischer Landtagsabgeordneter( Mittweida ). 35 Jahre alt, Diffident; 2. Ferdinand Auguft Bebel, Reichstags und fächftscher Landtagsabgeordneter, Drechslermeifter, in Plauen bet Dresden , 46 Jahre alt, evangelisch- lutherisch ; 3. Johann Heinrich Wilhelm Dies, Reichstagsabgeordneter, Buchdrud rela befizer in Stuttgart , 42 Jahre alt, evangelisch; 4. Jgnat Auer, Reichstagsabgeordneter, Möbelhändler in Schwerin , 39 Jabre alt, latholisch; 5. Karl Franz Eugen Frohme, Schrifte fteller und Reichstagsabgeordneter( Bodenheim ), 36 Jahre alt, Diffident; 6. Karl Theodor Johann Ulrich, Buchdruder in Offenbach , 33 Jahre alt, freireligiös; 7. Philipp Heinrich Müller, Bildhauer und Gaftwirth in Darmstadt , 36 Jahre alt, freireligiös; 8. Stephan Heinal, Schnelbermeister in Kiel , 44 Jahre alt, Dissident, und 9. Franz Georg Louis Viered, Schriftsteller und Reichstagsabgeordneter, in München , 34 Jahre alt, Diffident. Die Genannten find bei der Rüdlehr von dem vom 29. März bis 2. April 1883 in Kopenhagen abgehaltenen fojialdemokratischen Parteifongres theils in Riel, theils in Neu münster behördlich angehalten worden und haben in der Haupts fache thre Theilnahme am Kongres, resp. mindestens in Kopen hagen zur Belt des Rongreffes gewesen au sein, rüdjaltlos zu geftanden.

Die Ergebnisse der Verhandlungen vor dem Landgericht au Chemnitz rekapitulirt das Leipz. Tageblatt", dem wir diese Mittheilung entnehmen, in Folgendem:

Von den Angeklagten waren damals die Herren v. Bolls mar und Viered frankheitshalber abwesend, so daß nur gegen die übrigen fieben Angeklagten verhandelt wurde. Die Herren Bebel und Auer hatten die Beantwortung aller Fragen und so gewissermaßen die Führung des Prozeßganges für die Ange fchuldigten übernommen und entledigten sich ihrer Aufgabe mit Geschid. Die Anllage wurde durch Herrn Db.- St.- Anw. Schwabe vertreten, der übrigens insofern einen schweren Stand hatte, als die Anklage bei dem Fehlen der Herren v. Bollmar und Viered an vielen Stellen lüdenhaft blieb. Die Vertheidigung führten Die Herren Rechtsanwälte Freytag I und Mundel Berlin .

Die Verhandlungen dauerten vom 28. bis 30. September. Das Urtheil wurde am 7. Dktober publiztirt und lautete auf In den Gründen Freisprechung sämmtlicher Angel'agten. wurde gesagt, daß, wenn das Bestehen einer geheimen Ber bindung angenommen werden solle, für dieselbe boch eine ge wiffe Berfaffung hätte müssen vorhanden sein, hinsichtlich des Beitritts zu dieser Verbindung" mindestens aber eine aus brückliche Willenserklärung gefordert werden müsse. An beiden Momenten habe es jedoch gefehlt, und in der Drganisation, wie fich solche die sozialdemokratische Partei gegeben, laffen fi nicht die Merkmale einer geheimen Verbindung bezw. über baupt einer Berbindung, welche Maßregeln der Verwaltung oder die Vollziehung von Gefeßen durch ungefeßliche Mittel verhindern oder entkräften will, insoweit genügend erkennen. um zu einer Verurtheilung der Angeklagten zu gelangen.

Gegen dieses Urtheil war von der Staatsanwaltschaft mit der Begründung Revision eingelegt worden, daß es darin irre, wenn es eine geheime Verbindung bezw. die Theilnahme an einer solchen von einer ausbrüdlich abgegebenen Willens erflärung abhängig machen wolle. Man tönne fich vollständig den Bweden einer Verbindung dienstbar machen, ohne eine ausdrückliche Willenserklärung hierüber abzugeben; denn dieser Wille tann durch konkludente Handlungen zur vollsten Genüge bethätigt werden. Das Strafgefes will aber nicht die Form, sondern will die Sache treffen. Daß nun eine geheime Vers bindung, mindestens zur Verbreitung des durch Gesez in Deutschland verbotenen Sozialdemokrat" befteht, gebe aus aus allen Thatsachen hervor; denn die Verbreitung des Blattes geschehe in vollkommen organisirter Weise. Die Direttiven hierfür würden auf den Kongreffen, sowie von dem Blatte selbst gegeben, und der Beweis für die Verbindung liege in dem Vorhandensein einer gewiffen Anzahl von Personen, welche fortdauernd für die Verbreitung des Sosialdemokrat" wirten. Die Frage ist nun, ob die Angeklagten im Sinne dieser Be weisführung Mitglieder einer solchen Verbindung sind, und weil daraufhin die Anllage nicht geprüft worden ist, sowie ferner auch die Auffaffung des Begriffs der Verbindung vom Landgericht als eine rechtsirrthümliche anzusehen ist, so set Ne vifion eingelegt und die Aufhebung des ergangenen Urtheils beantragt.

Erlebnisse auf einer Landpartie hatten für den Möbel­polter Edmund Bulver recht unangenehme Folgen. Auf dem Heimwege nach Berlin inmitten einer fioelen Damen- und Herrengesellschaft war am 26. Wat d. J. der Genannte mit einigen Rummelsburger Ortsbewohnern in Streit, weil die einigen Rummelsburger Ortsbewohnern in Streit, weil die legteren, als er das schönste neue Lied" pfeifend an der Spize seiner Gesellschritt einherschritt, ihm zugemuthet, er, Pulver, babe die Pfeifer'sche Schule besucht babe die Pfeifer'sche Schule besucht ein Ralauer, welcher in Rummelsburg beimathsberechtigt zu sein scheint, indeffen von Bulver als Beleidigung seiner Person angesehen ward. Schimpfreden flogen hin und wieder und alsbald war eine Rauferei im Gange, deren Endresultat abzuwarten Buloer je doch nicht geneigt war, denn er flüchtete mit seinen Begleitern aus der Nähe von Tabbert's Waldschlößchen, woselbst der Streit begonnen nach dem Rummelsburger Arbeitsbaus, während die An greifer ihn verfolgten. Hier fam nun, nachdem Bulver vergebens den Militärpofien und den Bortier des Arbeitshauses um Einlas und Schuß gebeten, die Prügelei abermals in Schwung und Bulver griff, als er mittelft eines Steins einen Sieb gegen Den Hinterkopf erhalten, aum Meffer; mit diesem versezie er einen der Rummelsburger mehrere Stiche in die Wange, Bruft und in den Oberarm. Deswegen hatte ihn das Schöffengericht, Nothwehr nicht für vorliegend erachtend, zu 5 Monaten Gefängniß wegen schwerer Körperverlegung perurtheilt. Bulver legte gegen diefes Urtheil Berufung ein, indem er vor der Ferienftraflammer des Landgerichts II von Neuem den Ein wand der Nothwehr geltend machte. Dem Antrage des Ver­theidigers, Rechtsanwalt Dr. Thielemann, auf Wiederholung der Beweisaufnahme hatte der Gerichtshof stattgegeben, und es waren aum geftrigen Audienstermin eine Menge Entlastungszeugen ge laden, deren Aussagen der Sache eine dem Angeklagten gün ftige Wendung geben. Den Ausführungen des Bertheidigers gemäß erachtete die Ferienftraflammer, daß der Angeklagte in Nothwehr allerdings überschritten habe, dadurch daß er von dem Meffer Gebrauch gemacht; die Aussagen der Belaftungs zeugen aber feien zur Verurtheilung nicht ausreichend. Des halb warb die erste Entscheidung aufgehoben und das Uriheil Der Straflammer lautete auf Freisprechung.

Ein an Raub grenzender Diebstahl an einem unserer japanischen Studenten gelangte gestern gegen den Arbeiter Karl Woldmann vor der 93. Abtheilung des hiefigen Schöffen gerichts zur Verhandlung. Der noch jugendliche Japaner durch

Unterwaffer. 0,65 0,72 0,78 0,83 0,72 0,74 0,73 Polizei Bericht. Am 24. b. M. Morgens wurde die Belche eines in der Stegligerstraße wohnhaft gewesenen Schuh- Stothwehr gehandelt, obwohl er in Bestürzung, Furcht 2c. die machers aus dem Landwehrlanal gezogen und nach dem Leichen auhause geschafft.- an demselben Tage Vormittags wurde Der 8 Jahre Sohn des Feuerwehrmannes Englich, während er neben einer mit Mufil marschirenden Militärabtheilung her. lief, von einem Bierwagen überfahren und an Kopf und Füßen fo schwer verlegt, daß er nach dem städtischen Krantenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte. wurde die Leiche eines etwa 25 Jahre alten Mannes, an scheinend Arbeiters, bei dem Grundstück Mühlenftr. 73 ange wunden, so daß die Annahme eines Verbrechend nicht ausge tourbe der Knabe Georg Hellmuth vor dem Grundft! ď Georgenkirchstr. 59 von einem Arbeitswagen überfahren und durch eine Quetschung der Brust so schwer verlegt, daß er nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain werden mußte. Bu derselben Beit stürzte der 9 Jahre alte während der Abwesenheit der Eltern aus dem Rüchenfenfier und im britten Stod belegenen Wohnung auf den hot sinab und 3 ftarb an den erlittenen Berlegungen nach etwa einer Stunde An der Nacht zum 25. Berlegungen nach of chienengelette awischen Bahnhof Moabit Beuffel beige bie Leiche eines& und ber Unterführung bereits

-

mit zerschmettertem Schädel aufgefunden.

gebracht

Am 25. b. M.

am Nachmittag des 25. Mat cr. die abgelegeneren Gänge unseres Thiergartens und betrat dabei auch an einer Stelle den Rasen. In diesem Moment stürzte der Angeklagte auf ihn zu, um den Fremden ob dieses Frevels aur Rebe zu stellen, wobei er fich den Anschein gab, als ob er einer der be ftellten Anlagenauffeber wäre. Der erschrocene Japaner sog fein Portemonnate aus der Tasche, um die etwa verwirtie Strafe gleich zu bezahlen, und diesen Augenblick benuste der Angeklagte, um das Portemonnate und mit diesem die Flucht zu ergreifen. Der Bieudo- Huffeber tam aber nicht weit, einige Gerren hatten den Borfall mit angefeben, und veritaten dem Flüchtling den Weg, nahmen ihn feft und über gaben ihn einem im Thiergarten poftirten Schußmann. Der theilte aber bin Angellagten zu 4 Donaten Gefängniß, inbem

3 Gerichtshof verur­

er bei der Strafabmeffung nicht nur die große Frechheit des Angeklagten bei Ausführung der That, sondern auch noch den

Der III. Straffenat des Reichsgerichts, unter Vorfis des inzwischen verstorbenen Präsidenten Dr. v. Beyerle, verhandelte am 21. Desember in längerer Sigung über die vom Herrn Reichsanwalt Stenglein sehr ausführlich begründete Revision. Am 23. Dezember erfolgte die Urtheilsverkündigung dahin­gebend, daß das am 7. Dltober ergangene Urtheil des Land gerichts zu Chemnis aufzuheben und die Anklage zur noch maligen Berhandlung an das Landgericht zu Freiberg zu ver weisen sei. In seinen Gründen erläuterte der Gerichtshof den Begriff der Verbindung in sehr spesieller Weise und führte bann auß, daß das Urtheil hat Bedenken erregen müssen in ber Richtung, sofern daffelbe nämlich eine ausbrüdliche, mit Worten bedingte Willenserklärung über den Beitritt für den Begriff einer Verbindung als beftimmend angesehen hat. Diefe Auffaffung fei als rechtstrrthümlich anzusehen und sehr ins Ge wicht gefallen für die Beurtheilung der Vorgänge auf dem Kopenhagener Kongreffe, wie der gefaßten Beschlüsse. Es hat deshalb die Beurtheilung des daselbst gesammelten Materials unter einem irrigen Gefichtspunkte stattgefunden, weshalb die Verweisung der Anklagesache an ein anderes Landgericht, in diesem Falle das zu Freiberg , zu erfolgen hatte.

Es handelt fich also um die Prüfung der Anllage auf die vom Reichsgericht als maßgebend für den Begriff einer ges heimen Verbindung aufstellten Gefichtspunkte.

Vereine und Versammlungen.

Eine allgemeine Versammlung der Buchdrucker gehilfen, welche von gegen 1000 Personen besucht war, bat am 20. Jult in Leipzig stattgefunden, und zwar bot die Ver anlaffung hierzu die Anwesenheit der Vertreter der deutschen Gehilfenschaft zur Tarifrevifionstommiffton. Diese Vertreter nahmen an der Versammlung Theil und der Vertreter des Kreises Sachsen, Herr Karl Rosen- Leipzig, referirte über die Lage der deutschen Buchdrudergehilfen und die bevorstehende Tarifrevifion. Redner führte aus, daß der 1873 geschaffene, 1876 und 1878 von den Brinzipalen rebusirie, gegenwärtig noch Geltung habende Tarif nicht mehr den heutigen Anfor derungen, die das Leben an die Gehilfen ftelli, genüge. Der bamit zu erzielende Verdienst wäre für das Fortlommen zu gering. Es müßte beshalb auf Ausarbeitung eines neuen Buchdruckerlarifs mit höheren Säßen hingewirkt werden. Allein auch damit wäre noch nicht alles gethan, um die Lage der

Vormittags wurde der 60 Jahre alte obdachlose Schneider Umstand mit in Erwägung jog, daß durch den an einen schwäch. Arbeitslosen weise darauf hin, die Arbeitszeit noch mehr zu