Gerichts- Zeitung.
zwölf Stunden arbeiten müffen. Früh und Nachmittags ist je eine Viertelfiunde Pause, die aber in der Weise zu Gunsten bes Geschäfts ausgenügt wird, daß die Jungen Waffer holen, den Garten sprengen und sonst noch verschiedene Hausarbeiten verrichten müssen. Kommt Einer einige Minuten später oder bringen fie baß ihnen geftelte Arbeitspensum trotz der ftrengen Kontrole der Meisterin in dem bestimmten Beitraum nicht fertig, so müssen fie nacharbeiten und wenn es Abends 9 Ubr wird. hat so ein junger Mense, in einseitigfter Weise auf einen Artikel dresfirt, dann ausgelernt. fo erhält er im günstigsten Falle einen Wochenlohn von 6 R. als„ Gehilfe". Dies bauert jedoch nur so lange, bis neue Lehrlinge eingetreten find, dann heißt es ausseßen", natürlich für immer. Welcher Bulunft seben dann solche Arbeiter, bie nichts gelernt haben, entgegen, in einer Beit, in welcher gute Arbeiter dieser Branche schanzen und schroppen müffen, um 13, 14 oder 15 M. zu verdienen; die Mehrzahl verdient blos 10, 9, 8, 7, 6, ja fogar 5 M. die Woche. Schließlich wird noch bemerkt, daß in einer ganzen Anzahl von Geschäften weder die vorgeschriebenen Tabellen in den Werkstätten in fichtbarer Weise angebracht find, noch in der Arbeitszeit ein Unterschied gemacht wird, indem die Lehrlinge unter 14 Jahre gerade so lange, wie die über 14 Jahren arbeiten rüffen, nämlich lange, wie die über 14 Jahren arbeiten rüffen, nämlich 12 Stunden. Hier wäre es Sache des Fabrikinspektors, fich um Gesezwidrigtetten und verwerfliche Ausnügung der Lehr linge doch ein wenig zu bekümmern.
† Der Schraubendreher Jakob Jakobs, der Vorfipende der Fachlommiffion der Schraubendreher und Berufsgenoffen, ftand gestern vor der ersten Ferienftraflammer des Land gerists I unter der Anklage, durch Drohungen Jemanden zur Bornahme einer Handlung genöthigt au baben und des Berftoßes gegen den§ 153 der Gewerbe Drdnung. Auf folgende Thatsachen fügte fich die Anklage. In den letzten Tagen des Monat März b. J. legten die Arbeiter der Metallschrauben fabrit von Weise die Arbeit nieber, weil in dieser Fabril die Alfordfäße weit hinter den durchschnittlichen zurückstanden. So zablte Herr Weise für die Anfertigung einer bestimmten Art Arbeit 1 Mart 50 Pfennige, während anderwärts 1 Mart 85 Pfennige gezahlt wurden. Ein Arbeiter der genannten Fabrit, Namens Schildmann, erklärte dem Chef, auch er müffe bie Arbeit nieberlegen, weil sein Verdienft zu gering set. Herr Weise erwiderte, er zable daffelbe was überall gezahlt werde und nun bolte Schildmann den Angeklagten Jakobs, der die Verhandlungen mit dem Prinzipal weiterführen follte. Es Tam aber zu feiner Einigung; Herr Weise bebarrte babel, nicht mehr zahlen zu lönnen und ging auch nicht auf den Ausgleich ein, den Jakobs vorschlug, ben betr. Sat von 1 M. 50 Big. auf 1 M. 75 Bfg. zu erhöhen. Nun erklärte Schildmann, er müsse die Arbeit niederlegen, denn wenn er es nicht thäte, so müße ersistiren, daß ihm die Knochen im Leibe entzweiger würden. schlagen" diesem Wort Auf fußte Die Antlage. Jalobs wurde beschuldigt, eine solche oder eine ähnliche Drohung gegen Schildmann ausgeftoßen zu haben; auch sollte er die Arbeiter angeftiftet haben, die Arbeit niederzulegen. Die Beweisaufnahme gestaltete fich günftig für ben Angeklagten. Weder Weise no Schildmann, noch der Buchhalter, welcher der Konferenz mit Jakobs beigewohnt hatte, tonnten eine ähnliche Aeußerung desselben befunden. Jalobs machte darauf aufmerksam, daß er überall auf Ausgleiche und nicht auf einen Streit bingearbeitet habe und daß ihn also nicht der Vorwurf treffen lönne, er habe zur Arbeitseinstellung gebi ängt. Der Gerichtshof ertannte nach lurzer Berathung auf Freisprechung des Angeklagten und auf Eragung der Koften des Prozesses durch die Staatstaffe.
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behren, ein Feftpersonal nach Wahl zu verschaffen: wobler ogene junge Leute angenehme Gesellschafter, elegante Zanzer u. f. w." Preise mäßig und den Behältnissen des Beftellers angepakt. Man versendet auch in die Proving Beftellers angepakt. Das Haus bofft, bald auch ganze Familien auf Bestellung liefern zu lönnen.
Die Ueberschreitung des Niagarafalles, welche ber Sellläufer Jean François Gravelet , belannt unter dem Namen Blondin, im Jahre 1859 ausführte, ist wieder einmal in Folge bel gelungenen Versuches des Böttchers Graham, in einem Faffe diesen gewaltigen aller Wafferfälle zu durchschwimmen, von altuellem Jnteresse geworden. Man wet, das Blondin feiner Bett mit einem Dianne auf der Schulter diefes Wagftüd unternahm: Der Name deffen, der fich zu diefer Rolle bergab und dem ein faum minder großer Grab voll Kaltblütiglett und Tollühnheit zugeschrieben werden muß, als dem König der Lüfte", war bisher nie genannt. Der„ Evénement" ift in ber Lage, denselben mitautbellen, und zugleich eine intereffante Beschreibung dieses Selllaufes aus dem Stunde des über den Niagarafall Betragenen zu geben, ber mir folgendes entnehmen. Der Mann, den Blondin über die Fälle trug, nennt sich Harry Colcord und ift zur Belt in Mac Viders Theater in Chilago angestellt. Laffen wir ihn selbst über die Niagaraüberschreitung sprechen: Als Blondin mich aufforderte, mit ihm zu gehen, weigerte ich mich natürlich; aber da er es nun einmal überall angezeigt hatte und eine unabsehbare Menschenmenge zusammens geftrömt war, uns zu sehen, wagte ich nicht weiter zu wider ftreben. Blondin befahl mit, mich mit meinem ganzen Gewicht auf seine Schultern zu stügen und seine Taille mit meinen Beinen zu umilammern. Er hielt darauf, bie Beine frei zu haben, um in feinen Bewegungen nicht geftört au werden. Am 14. Auguft 1859 fand
eng
Von einer Aufbesserung der Arbeitslöhne ift allerdings auch wieder hier und da bet einigen fleinen Industrieaweigen in mein ziemlich unbestimmter Weise die Rede; um fo fefter steht die bebauerliche Thatsache, daß dieselben bei mehreren wichtigen Industriezweigen, insbesondere in mehreren Bweigen der hausindustriellen Lohnweberei, aber auch in der mechanischen Rammgarnweberel zurüdgegangen find, und daß auch in verschiedenen Industriezweigen, wo der Stüdlohn gleich geblieben ist, die Arbeiter wegen mangelnder oder be schränkter Arbeit weniger verdient haben."- Wörtlich zu lesen in dem neuesten Bericht der Handelslammer zu Blauen. Die Lage der Rohlenarbeiter in Schottland und Nord- England scheint sich etwas zu beffern. In mehreren größeren Gruben haben die Arbeiter durch energisch durchge führte Streits Lobnerhöhungen von 5 und 7% Brozent durchgewicht bewahrte. Er war seines Ecfolges so ficher, daß aud gefeßt. In den Zorteb- inen ist nach einem Streit von vier wöchentlicher Dauer eine Lohnerhöhung von 3 Prozent erreicht
Soziales und Arbeiterbewegung.ben.
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ber Aufstieg flatt, und zwar am Nachmittage Meine Lage war eine wenig angenehme; drei Mal bat to Blondin, anjubalten und mich einen Augenblid ausruhen laffen. Ich fegte dann einen Fuß auf das Sell, und er hielt mich feft. Dann nahm er seinen Weg wieder mit seiner La auf dem Rüden auf. Ich erinnere mich nicht an bas, auf was ich während des Ueberganges meine Gedanken richtete; ich fab nur die Balanzierftange Blondin's, mit der er sein Gleid
mich eine gewiffe Rube überkam. Die drohenden, tobenden Waffer unter mir schwanden vorbei, ohne daß ich fte sab ober nur börte. Aber ich erinnere mich genau, daß gegen die Mitte des Ueberganges das Geil vor uns in einer Weise schwantt die Blondin beunruhigte. Er bielt fich mit der größten Schwieriglett, und ich begriff, daß, wenn mich jest die geringe Furcht übertam, wir alle Beide verloren waren. Dieser Mo ment war schredlich. Ich athmete nicht und wagte nicht fprechen. I babe aus Blondin's eigenem Munde erfahren daß er uns verloren glaubte und daß wir nur durch ein übermenschliche Anstrengung seinerseits gerettet wurden, dan welcher er die zehn legten Meter von dem 670 Meter langen Seile im Lauffchritt durcheilte." Colcorb versichert übrigens daß er nicht um alles Gold der Welt noch einmal einen be artigen Bersuch" machen würde. Das wird man ihm herzlich gern glauben.
Zum Streit der Altonaer Schmiede. Die Herren Schmiedemeister versuchten bereits Allerlei, ben nun bereits in Der dritten Woche dauernden Streit zu brechen. Nicht allein, daß fie bereits alle möglichen Ueberredungskünfte bel ben Streitenden in Anwendung gebracht haben, so haben fie auch Dieser Tags bereits denunzirt. Es war ihnen zu Dhren ge lommen, daß die Streilenden auf den Bahnhöfen die etwa zu reisenden Schmiede erwarten, um denselben von der augenblick lichen Lage der Dinge Mittheilung zu machen. Dies haben Die Herren von der Innung als Bedrohung" aufgefaßt und denunzirt. In Altona foll darauf bin bereits eine Verhaftung erfolgt sein. Auch Annonzen in den in anderen Städten er scheinenden Beltungen haben fte bereits losgelaffen. So wird der Hamburger Bürgerstg." mitgetheilt, daß bie Schmiede gesellen in Lübtheen in Medlenburg, durch eine Annonse in ber ,, Rostocker Zeitung" aufmerksam gemacht, fich an einen Altonaer Schmiedemeister mit einer Anfrage wandten, worauf fie folgenden Brief erhielten: Ihre Starte habe ich erhalten und benachrichtige Sie, daß hier in Altona Gesellen verlangt werden. Ich mache Sie aufmerksam, daß seit 14 Tagen bie Schmiedegesellen hier fireiten, um mit Gewalt durchaufeßen, welches im Wege der Güte und Gemeinschaft( sic!) beffer er. aielt worden, es find viele Gefellen angefangen, da wir eine Beit beftimmt hatten, wer bis zum 19. b. M. die Arbeit nicht wieber angetreten, barf nicht wieder bei Jnnungemeistern in Arbeit treten. Es find in Folge Dieses viele gute Bläge noch offen, wo zu einer andern Beit gar nicht anzukommen ist. Wenn nun da brauchbare Gefellen find, fommt man her und meldet Euch bei mir, sowie Eure Berliner schickt auf meine Rechnung mir zu. b. G. Hempel, Schmiede Meifter, Peterftr. 22, Altona ." Alfo wörtlich der Brief. Die Schmiedegefellen in Lübtheen aber ließen sich durch die guten Bläge, wo sonst gar nicht anzu tommen ist" nicht loden.
In der bürgerlichen Preffe finden wir die Ausbrüde elner besonders lebhaften Entrüftung über den Thatbestand einer Entschädigungsflage gegen den Alademiter und Maler Professor Karl Gussow in Berlin . Der Genannte batte fich seiner Belt, um sein Leben weiter friften zu können, gegen Empfang eines lebenslänglichen Jahresgehalts von R. 1200 verpflichtet, dem Kunsthändler, der ihm das Gehalt sablte, jährlich drei Bilder zu liefern, außerdem seine fämmt lichen Werte, mit Ausnahme der Portraits, durch denselben gegen einen angemessenen Breis" zum Verlauf zu bringen. Als nun Guffom zu hohem fünstlerischem Ansehen lam und seine Gemälde im Werth außerordentlich stiegen, laftete die auf Lebenszeit eingegangene Verpachtung seines Talentes schwer auf ihm, da der betreffende Runsthändler barauf bedacht war, die ihm zustehenden Rechte in brutalfter Weise ausjunügen und die bemalte Leinwand nach wie vor nur nach dem Meter maße zu bezahlen. Ein zufällig entstandener Konflikt brachte biefes halb und halb an die Leibeigenschaft streifende Verhältnis endlich vor die Gerichte. Der Runftbändler weigerte fich eines Tages in feiner Gier, aus Den Leistungen des Künstlers, Der fich thm verschrieben" hatte, möglichst viel Rapital au schlagen, awet der fontratt Itch zu liefernden drei Bilder anzunehmen, unter dem Vorwande, fie feien nicht genügend durchgeführt. Dieser Versuch, fich unter den Werten des Künstlers für die vereinbarten Frohnlieferungen sogar die Auswahl zu sichern und die Frul. tiftlation des Sllavenlontrattes auf das Aeußerste zu steigern, bedeutete jedoch für Guffom die Erlösung. Die Sachverstän bigen entschieden, daß die beiben beanstandeten Bilder hintel chend durchgeführt felen. Der biebere Kunshändler wurde mit seinem höchft bescheidenen Anspruch auf eine Entschädigung von -50 000.wegen entgangenen Gewinns" abgewiefen und ber Kontral, da er selbst ja denselben nicht innegehalten hatte, für binfällig erklärt. Auf die Richter soll es einen unbe Schreiblichen Einbrud gemacht baben, als fie aus den vorgeleg ten Büchern bes sonderbaren Mäcenas ersahen, daß er die meisten der Bilder um den 12fachen und fein einziges unter bem 2fachen Preise verlauft hatte. So die Berichte jener Blätter, zu denen das echt auf Arbeit sehr treffend bemerkt: Weit entfernt, die Meinung über die schamlose us beutung des Herrn Profeffors etwa nicht zu theilen, möchten wir nur um das Eine gebeten haben, mit der Rolle des im Sllaventontraft" fchaffenden Professors diejenige des freien" beiters in unserer modernen Produktionsordnung, und mit Dem Verhalten des profitwüthigen Bilderhändlers dasjenige unferes modernen Rapitalisten zu vergleichen. Der Vergleich wird nicht allzu günstig für die dazu herangezogenen auß fallen. Der Profeffor gab laut Beitrag nur einen Theil der Arbeitsprodukte, die er in einem Jahre hervorzubringen im Stande war, und empfing daher eine lebenslängliche Rente, immerhin hoch genug, um ihn vor Entbehrungen zu schüßen, und außerdem einen Stüdlohn für alle nicht Bortraits vorstellen. Den Gemälde. Der, freie" Arbeiter dagegen erhält dem ehernen. Lobngeses zufolge für alle Arbeitsleistungen bis zur Er schöpfung seiner Arbeitskraft durchschnittlich nie mehr, als das zur gewohnheitsgemäßen Fortfriftung seiner Existenz Erforder liche, er hat den Abnehmer feiner Produtte unter Schwierig Leiten zu suchen und muß dabei allemal noch sehr start mit der Change rechnen, daß ihm in Folge von Krisen, Ueberproduktion oder sonstigen Abweichungen von der normalen Gütererzeugung feiner Branche die Gelegenheit, seine Arbeitstraft fümmerlich au verwerthen, überhaupt verloren geht. Und wie steht der Bilderhändler zum Kapitalisten? Erfterer mußte unter allen Umständen seine Rente zahlen und belmfte dagegen den ,, Mehr werth", den die Gemälde über das von ihm dem Profeffor Bezahlte aufwiesen, alljährlich in fteigender Biffer für sich ein; Der Kapitalist bagegen zahlt nur Lohn, wenn er seiner ,, Bände benöthigt und Mehrwerth" in Geftalt des Unterschiebes zwi. fchen den Produktionstoften und dem Preise des Arbeitspro buttes herauszuschlagen im Stande ift, und fällt es ihm nicht im Traum ein, den Arbeitern eine Stente, etwa sein Existenzminimum für eine gewiffe Mindestleiftung, lebenslänglich au garantiren. Man setere also nicht, wenn die Nuganwendung ber tapitalistischen Produktionsweise fich gelegentlich auch bet Berfonen bemerkbar macht, bei benen vermöge ihrer Stellung in der Gesellschaft" so etwas chokirt, so lange man das Syftem grundfäßlich anerkennt und von Rechtswegen" wetter tonfer Diren will. It man aber wirklich so entrüftet über jenen Bilderhändler, der juft ein Schooßlind der oberen Behntausend zum Gegenstand feiner Finanzpolitit fich erwählt hatte, so bes febbe man nicht mehr alle Diejenigen, welche den Sig des Uebels im Rapitalismus felbft erfannt und die Heilung gründ lich durch die Wegräumung ber die Mißßlände hervorrufenden Ursachen bewirten wollen. Eins oder das Andere, ihr Herren!
Vermischtes.
Auch nicht übel. Ein Einwohner von Nürnberg Lam beim Magiftrat um die Erlaubniß aur Uebernahme einer Bier wirthschaft ein; die Erlaubniß wird ihm auch ertheilt, aber nun bat der Mann das Unglüd, Abam von Fledinger zu heißen und ist ihm denn, wie der Frankfurter Beitung" gemelde wird, auf Grund irgend eines Gefeßeßparagraphen die Führung feines Adelstitels untersagt worden, so lange er das Gewerbe eines Bierwirthes ausübt.
Kleine Mittheilungen.
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Leipzig, 26. Jull. Ueber den Brand auf dem Bayeris schen Bahnhofe berichtet die Leipz. Stg." folgendes: Bon Bahnbeamten wurde gestern Morgen nach 5 Uhr bemerkt, daß über dem Dache des Güterbodens, in dem die ankommenden Güter untergebracht werden, leichte Rauchwöllchen emporstiegen. Schnell wurde einer der Bugänge geöffnet, um zu revidiren in demselben Moment aber brachen auch schon an verschiedenen Stellen die bellen Flammen hervor. Swar rüdte alsbald bie biefige Berufsfeuerwehr mit ihren Dampfsprigen und die Feuers wehren einiger der umliegenden Dörfer an, doch vermochten Die Feuerwehrleute trop der größten Anstrengungen ba wüthenbe Element, das fic inzwischen über den gangen mehrere hundert Schritt langen Güterboden verbreitet hatte, nicht au dämpfen. Die in dem ausgedehnten Speicherraume untergebrachten Waaren der verschiedensten Art boten dem Feuer immer neue Nahrung, Kiften und Ballen mit Stoffen, Fellen, Spielwaaren, Muftilinftrumenten u. f. w. loberten auf, ein ganzer Güterzu ber zur Seite des Biterbodens stand, gerieth in Brand un fonnte nur durch schnelle Entfernung von der Feuerstelle gere werden, trobem find mehrere Güterwagen start beschädig An ein Retten und Bergen der im Güterboden befindlic Waaren, unter denen sich unter Anderem auch eine Ang Bianinos, Hunderte von Nähmaschinen u. f. w. befun baben sollen, war nicht zu denten, der ganze Güterboden ein loberndes Feuermeer, gegen das mit menschlichen Kräfte nichts auszurichten war. Nach wenigen Stunden bildete ganze Güterboben einen langen rauchenden Teammerbaufe und zur Seite lagen zwischen halbvertohlten Ballen halbo brannte Theile einzelner Waaarensendungen, Garne, Stoffe u. f. w., in wirrem Durcheinander. Ueber die Entstehung ursache des Feuers hat sich bisher noch nichts feststellen laffen man nimmt an, daß eine der dort lagernden Waaren sich selb entzündet hat. Jedenfalls hat das Feuer schon längere S im Innern des Büterbodens unbemertt gebrannt, da e sonst nicht sofort über die ganze Ausdehnung des Speicher bätte verbreiten lönnen. Blüdlicherweise bat der lleine mai gebaute Theil des Bodens, in welchem sich die Güterexpeditio befand, dem Feuer Widerstand geleistet und es baben desbal die Bücher uns Schriften der Güteregpedition gerettet werde lönnen. Der durch das Feuer angerichtete Shaden ist no nicht zu übersehen, dürfte fich aber auf viele hunderttausend
Die schnellfte Beförderung auf der Erde wird wohl gegenwärtig in Nordamerika erreicht. Es find aber weder die Jagd und Blitzüge der Bahnen noch die Sonderzüge ameris fanischer Eisenbahntönige, welche das Außerordentliche leisten, sondern die Beförderung geschieht durch die Holzfloßrinnen der Sierra Nevada, beren bewegende Kraft einfach das aus Ber geshöhe herabschießende Wasser ist. Der alte Vanderbilt pflegte auf seinem Sonderauge die englische Meile in einer Minute zurückzulegen; diese Bahngeschwindigkeit ist aber weitaus über boten durch die Canoefahrten in diesen Floßrinnen, die zur Beförderung des Bauholzes dienen. Ein Berichterstatter der Wolfischen Beltung" in San Fransisko erzählt von solcher Blizfahrt auf einem flachen Canoeboot, welche er in Gesell schaft von zwei anderen Bersonen mitgemacht hatte. Eine Strede von 16 englischen Meilen legte das Boot, durch die Gewalt des Waffers getrieben, in genau 8 Minuten 40 Se funden zurüd, was einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern ober etwa 27 deutschen Meilen in der Stunde gleichlommt. Den Eindruck der rasenden Fabrt schildert der Berichterstatter folgendermaßen; sab nichts als ein wüftes unerkennbares Durcheinander von Felsen, Bäumen, Landschaft, wie das gegen flandelose Farbengewirr einer Balette. Es tam mir vor, als würden wir aus einer Ranone durch die Luft geschoffen.
Ein Projett eines Tunnels unter dem Sund von Ropenhagen tft, wie aus Stocholm berichtet wird, unlängst dem schweblichen Minifterium des Innern zugegangen und baben bie Unternehmer beantragt, auf der schwedischen Seite die nöthigen Voruntersuchungen vornehmen zu dürfen. Der Tun nel würde die Richtung von Limbamn an der schwedischen Rüfte nach der Insel Amager bei Ropenhagen nehmen. Wie es heißt, ftehen hinter den Unternehmern einige franzöfifche Bantinstitute. Wie dies gewöhnlich bei derartigen Besuchen von auswärts geschieht, hat das Bivil- Departement in Schweben fich an das Minifterium des Auswärtigen gewendet, um die nöthigen Aufklärungen über die Stellung der Antragsteller zu erhalten. Wenn man bei den Berechnungen der Koften die
belaufen.
Briefkasten der Redaktion.
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Gr. Hamburgerftr. 100. 1. Beantragen Sie den Erla eines Rucklehrbefehles gegen Ihre Frau beim Amtsgericht und reichen Sie dann die Ebescheidungsklage durch einen An walt ein, der Ihnen im Falle des Armenrechtes vom Gericht Summe zu Grunde legt, welche der Gotthardtunnel geloftet hat, zugeordnet wird. 2. Die Herausgabe Jbres Kindes tönnen ( bekanntlich 800 Fr. per Fuß) so würde ein Sund- Tunnel auf Ele, sobald dasselbe 4 Jahr alt ist, durch das Vormundschaft ca. 54 Millionen Frants im Ganzen zu fteben fommen, doch gericht erzwingen. 3. Wenn Ihre Frau Wirthschaftsgegenstände glaubt man den Tunnel schon für 30 Millionen Frants her auf Leihlontralt entnommen hat, so haften Sie dafür. Dod
fiellen zu lönnen, wenn man nur ein Schienengeleise durch denselben legt, außerdem aber zur Herstellung des innern Bylinders Gußeisen verwendet.
Die moderne Gesellschaft bildet das System der beitstheilung immer weiter aus und schafft Berufszweige, an welche bisher niemand gedacht hat. Wenn man auch an be aablte Trauergefolge, Heisebegleiter und Gesellschafter schon
ist das lettere nicht ganz unzweifelhaft.
. 2. 143. Der Bichtermin für Wohnungen richtet fid nicht nach der Höhe des Miethspreises, sondern nach der in räumt werden: a. fleine, b. h. höchftens aus 2 Simmern und Bubehör bestehende Wohnungen am erften Quartalstag: b. mittlere, b. b. aus 3-4 Wohnzimmern nebst Bubehör be
Aber tein pharifäisches Dankgebet: berr, ich danke Dir, daß gewöhnt war, so war es doch Brauch, daß man bei fröblichen stehende am zweiten Quartalstag um 12 Uhr Mittags; c. große
ich nicht bin wie jener Sünder!"
Bum Lehrlingswesen, oder vielmehr Lehrlingsunwesen, liefert wiederum nachstehende Mittheilung einen drastischen Be weis. Es handelt fich diesmal um das Binselmachergewerbe und zunächst um ein Beispiel: Die Pinselfabril- Firma Frd. Grämer, vormals G. 2. Wolf's Wittwe in Nürnberg , be schäftigt nach Der Fränt. Tagespoft" gegenwärtig fünf Lehrlinge, welche von füb 6 Uhr bis Mittag 12 Uhr, und Nach mittags von 1 Uhr bis Abends 7 Uhr, also Tag für Tag volle Verantwortlicher Redakteur R.
Festen nur Verwandte und Bekannte um fich vereinte, finden
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Neft
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5
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fich doch theilnehmende Freunde bei fröhlichen Anläffen weit Wohnungen am dritten Quattalstag, Mittags 12 Uhr. Bel eber, als bei traurigen. Das raftlose Rapital fucht fich jest jeder Wohnung von 3 Simmern nebst Bubehör muß jebod 1 ten, nach eigener Behauptung aber aus purer Menschenliebe. 2 Bimmer schon am ersten Quartalstag zur Benugung bed
auch die Familienfeste zu erobern, um fie industriell auszubeu
zuziehenden Miethers vollständig geräumt sein. Ift der Tag an welchem nach Borstehendem eine Räumung erfolgen mu ein Sonn- oder Feiertag, so braucht die Räumung erft a
folgenden Tage zu geschehen.
In Paris hat fich ein Unternehmen gebildet, welches nach dem verfandten Birkular den 8wed hat, jungen Leuten, die fich ver beirathen wollen und wegen ihrer Entfernung von der Hei math der Theilnahme von Berwandten und Freunden ent Groubeim in Berlin . Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Sierzu eine Beilage
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