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SBANE

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Mr. 176.

Lokales.

Wie die Weihe eines großen Feiertages lag es gestern über Berlin , jenes unnennbare Etwas, welches uns unwill fürlich erhebt und uns in eine welbevolle Stimmung verfest umfing die Herzen Aller, aber Niemand wußte, was in der Reichs hauptstadt vorging. Bwar batte man nicht geflaagt, Borkehrungen ju Jauminationen waren ebenfalls nicht getroffen, trogdem war etwas in der Luft. Und die Betlemmung wurde erft gelöft, als ein Reporter die Welt mit der folgenden, hoch wichtigen Nachricht überraschte: Eugen Richter beging gestern feinen 49. Geburtstag( geb. 30. Jult 1835) in aller Stille und war wie sonst der erfte auf seinem Redaktionsbureau. Aber feine persönlichen und politischen Freunde nah und fern ge bachten des Tages, und telegraphische und briefl che Glüdwünsch, fowie auch Blumenfpenben gingen in Fülle in einer Wohnung am Tempelhofer Ufer 12 ein." Ein wahres Glüd, daß diese Berle mie gewöhnlich ber erfte auf seinem Redaktionsbüreau war. Run wiffen wir wenigftens, daß die fürzliche überaus tägliche und gebäffige Notis, die uns wegen ihrer niedrigen Denunziation sucht den legten Reft von Respekt vor dem ,, frei­finnigen" Matader nahm unter der Argide des großen Eugen" erschien. Das Chriftlich- foziale Correspondensblatt" und Genoffen find in der That Waisentnaben gegen diese Leute, welche fich nicht scheuen, fich freifinnig" au nennen, aber bei einer einfachen Disluffton politischer Streitfragen ärger nach der der Polizei schreien, wie Der tollfte Realtionär. Da Herr Eugen Richter feinen Geburtstag in Berlin feiert, so muß er um ine Notis, die den Dr. Lütgenau betraf, gewußt haben, wir hatten zuerst angenommen, daß irgend ein Untergebener während einer Er bolungsreise des allgewaltigen Chefs derartige Niedrigkeiten berübt bat- leider haben wir uns getäuscht. Wir hatten aus Diesem Grunde teine Notis von jener Auslaffung der Fret finnigen Beitung" genommen, wenn aber Herr Richter bie Nachweben seines Geburtstages alüdlich überstanden haben wird, so find wir gern bereit, die Distuffton noch nachträglich mit ihm zu eröffnen.

Der Neubau des Reichstagsgebäudes auf dem Königs plas fchreitet allmälig immer weiter vorwärts und bietet dem großen Bablitum von Woche zu Woche ein immer größeres Interene Dar. Bablreiche Arbeltsträfte find jetzt damit be

ftigt, alle vier Augenfronten mit mächtigen Sandstein quadern verfeßen. Bu dem Godel verwendet man grauen Granit aus den reichen Granitlagern des Fichtelgebirges, während die

höher gelegenen Theile des Erdgeschoffes mit Sandsteir quadern Detsegt werden, von denen jeder Blod ein Gewicht von 50 bis monumentalen baratter desselben entsprechend, vielfach Sand

fein zu den Wandbekleidungen und Architekturtheilen ver

wendet. Es find besonders die dem großen Verkehr dienenden Sallen, Flure und Vestibule, welche in dieser Weise ausge fattet werden. Bur Berwendung gelar gen bier Sandsteine aus Udelfangen bei Trier an der Mosel , aus Bayerfeld in der Bfals jund aus Argweiler und Pfalzburg im Elias. Legtere Steine zeichnen fich durch eine schöne, grünlich blaue Färbung aus. Lie große Warteballe für das Publikum wird in ihren Thür und Fer streinfaffungen, Pfeilen, Gurtungen und Ge wölberippen aus diesen Steinen bergestellt.

Die Frage nach der Anwendung unmittelbaren bolizeilichen Zwanges zur Berhütung von Gewerbe Bolizei Rontravention ift fürglich in einem sehr bemerkenswerthen Falle

Sonnabend, den 31 Juli 1886.

verwaltungsgericht ausgesprochen, daß der Polizei in diesem Falle das Recht der Anwendung unmittelbaren 3wanges nicht auftebe. Im Falle einer Gewerbe- Rontra Dention, und namentlich wenn dieselbe fortgesezt verübt wird, fann die Polizei fich nur auf verschärfte polizeiliche Ueber wachung der Rontravenienten beschiänfen, um, sobald die Kontravention festgestellt ist, diese durch unnachfichtliches Ein schreiten auf Grund der in der Gewerbeordnung gegebenen Strafbeftimmungen zu beseitigen. Die Handhabung der er wähnten Strafbefiimmungen, soweit fte den Gerichten obliegt, fann von der Polizei betrieben und veranlaßt werden, aber zu weiteren Maßnahmen und besonders zur Anwendung un mittelbaren polizeilichen Bwanges feble es an einem gefeglichen Grunde. Diese Entscheidung und das darin aufgestellte Brinzip ift um deswegen von besonderer Wichtigkeit, weil von faft allen Polizeibehörden tren wir nicht, auch von der Berliner in analogen Fällen die Anwendung unmittelbaren polizeilichen 3vanjes für zuläfftig gebalten wurde. Es ist laum zu bez veifeln, daß nach dieser Entscheidung sämmtliche Polizei behörden nach derselben verfahren werden.

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Die gefammten am Hafenplay gelegenen Baulich teiten der Potsdamer Bahn werden, wie die Boft" mel. det, demrächt abgebrochen werden. Der große Kohlenschuppen, der mit seiner Seitenfront direkt an den Hafenplas grenzte, sowie der größte Theil des dahinter liegenden Wappen Schuppens find bereits niedergelegt. Das große runde Mas idhinenbaus mit seinem charakteristischen Thurmbau, der dem ganzen Blat ein eigenartiges Gepräge giebt, wird sofort nach­folgen, sowie das neue Maschinenhaus, das jenseits des Ranals binier dem Güterbahnhof erbaut wird, beendet ist. Die dem Abbruch geweihten Baulichleiten ftammen noch aus der Beit der Eröffnung der Bahn, ihr Niveau liegt in gleicher Höbe mit dem der Straße, so daß die Lokomotiven, die noch fest hier Waffer und Keblen einnehmen müssen, immer erst vom höher gelegenen Bahndamm herabgefahren und dann wieder hinaufbefördert werden müssen. Außerdem hat sich die An lage fchon längst als zu beschränkt erwiesen. Db das freimer bende Terrain als Lagerplas vermiethet oder au Bauzweden verlauft werden soll, ist von der Bahnverwaltung noch nicht entschieden.

Der Thierschuh ist eines jener gefährlichen Gebiete, auf bem zartbefaitete Menschenfreunde leicht zu weit geben und im Uebereifer Forderungen ftellen, die im pratiischen Leben uner. füllbar find. Es ist indeffen nicht zu leugnen, daß mit Ber nunft und gutem Willen manche Härte beseitigt werden könnte, Die von Menschen wie Thieren gleich schwer empfunden wird. Von diesem allgemeinen menschlichen Standpunkte aus verdient Daher ein Mahnwort die ernsteßte Beachtung, welches der neue Berliner Tierschußperein an die Fubrherren, an die Befizer Don Pferden, an die Kutscher und an die Führer von Hunde fuhrwerten richtet und folgende Säge enthält: 1. Die Fubr. berren selen eindringlichft gebeten, zum Sieben schwerer Fuhren nicht alte, abgetriebene und ausgemergelte Pferde zu verwenden und dadurch den Kutschern nicht Vorwand zu ungebührlichen Bumuthungen an diese Thiere zu geben, beren schwache Sträfte jene durch unbarmherziges Schlagen glauben anftacheln zu fönnen und zu müffen. Die in Borftebendem angedeuteten Uebelstände find namentlich jest in der Bau- und Buddel periode recht häufig zu beobachten. Allerdings erinnert diese Bitte ein wenig an das Heilverfahren der Aerzte, welche armen Kranten Wein und träftige Speisen verordnen, und es ist nicht zu übersehen, daß für die Fuhrberren die Pferde ein Kapital

aur Entscheidung gelommen. In unserem Nachbarorte. hatte find, welches nicht leicht zu erneuern ift und daher so lange ein Materialmaarenbändler um die Ertheilung einer Rongeffton als nur möglich ausgenust wird, doch ist auch wiederum nicht Aum Ausschant von Spirituosen nachgesucht, die ihm jedoch vom Rcelsausiauß abgeschlagen wurde. Inzwischen hatte er aber bereits, in ficherer Erwartung der Konzeffton, Spirituosen ge schänkt und wurde beswegen das Strafverfahren gegen ihn ein geleitet, sobald der abschlägliche Bescheid auf sein Konzessions gesuch vom Kreisausschus ergangen war. Als nunmehr der Raufmann frogbem den Ausschant forisegte und gegen den ab lehnenden Bescheid des Kreisausschusses remonstrirte, erhielt er von der Polizetverwaltung eine Berfügung des Inbaltes, daß er, wenn er noch ferner den Ausschant von Spirituosen fort fege, die polizeiliche Schließung des Geschäftslotals au gewär tigen babe. Auch gegen diefe Polizeiverfügung ergriff der Be troffene tabene bas zulässige Rechtsmittel des Berwaltungsstreitver fahrens und hier wurde lestinftanglich

Von der Furcht.

Dom

Dber

Ich bin in einem Fechtsaal und halte, bis zur Hüfte

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au verkennen, daß es offenbar mehr im eigenen Interesse der Fubrberren liegt, zu derartigen schweren und anstrengenden Laftfubren leiftungsfähige Zbiere au verwenden, als umgelebrt. 2. Die Kutscher felen ernstlich gemahnt, ihren Thieren nicht über Gebühr zuzumutben; als Führer von Laftfuhrwerken die bäufig geringe Mübe nicht zu scheuen, wo fie durch Vor­Spannen den Pferden ibre übermäßigen Anstrengungen erleichtern tönnen; als Führer von Personenfubrwerfen Die Pferde nicht leichtfertiger Weise aus langer Weile oder Uebermuth abzubezen; beim Umgang mit den Pferden im Stall, oder wo es sonst sei, dieselben nicht durch Schlagen Es leuchtet ein, daß auch dieser oder Stoßen zu quälen.

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Baffus nur Forderungen reip. Bitten enthält, deren füllung fich feinerlei Schwierigkeiten entgegenstellen. Besonders bas

fagen: auch ben muthigften Menschen häufiger und inten fiver als die furchtsamften Thiere.

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Auf den ersten Anblick fieht diese Aufstellung ein

III. Jalhos

Vorspannleisten würde viele unerquickliche Szenen zu beseitigen im Stande sein. 3. Den Führern von Hundefuhrwerken set bie Pflicht ans Herz gelegt, die Thiere nicht durch unjureichende Nahrung, Ueberbürbung oder sonstwie zu mishandeln, insbe sondere säugend: und frächtige Hündinnen nicht zum Sieben zu mißbrauchen. So ungerechtfertigt es auch ift, au verlan gen, den Hund überhaupt nicht als Bugthier zu verwenden, ebenso gerechtfertigt ist aber das Verlangen, ihm sein Hunde leben nicht unnöthigerweise zu erschweren. Der Verein erstrebt meiter zur Linderung der Leiden der Thiere: Freigebung des Fütterns der Pferde und Bichhunde auf den Straßen, Einrich tung einer Pferdeschwemme und von Trinkbrunnen an geeig neten Stellen vor den Thoren, ausgiebigere und planmäßige Beftreuung des asphaltpflafters u. dgl. m. Mit derartigen humanen und praktischen Bestrebungen fann und wird sich ges wiß ein Jeder einverstanden erklären und wird dieselben nach beften Kräften auch fördern helfen, ohne fich einer falschen Em pfindsamleit schuldig au machen.

Der Polizeipräsident Frhr. v. Richthofen hat dem Jn baber der Sanitätswache in der Adalberistraße 10, Herrn C. Helse, sowie dem praktischen Arat Herrn Dr. Hoffmann, Drantenstraße, jest nachträglich eine ebrenhafte Anerkennung für ihre erfolgreiche Mühewaltung bei den Wiederbelebungs­versuchen der Tischlermeister Kylsmart'schen Familie, Adalberts ftraße 16 wohnhaft, welche an den Folgen einer Leuchtgaßver giftung in großer Lebensgefahr schwebte, autommen lassen, und awar in Form einer Gelbprämie von je 50 M. In dem La boratorium der Adalbertapothele, Adalbertstraße 16, war in ber Nacht zum ersten Pfingftfeiertage b. J. Gas in großen Mengen ausgeftrömt, welches in die darüber in der ersten Etage belegene Wohnung des Tischlermeisters Kylsmart ge drungen war. Die sämmtlichen Familienmitglieder, Herr K. ( Witt mer), seine drei Töchter und ein Sohn( im Alter von 12 bis 19 Jahren) lagen unter Krümmungen in der Wohnung umber, als die beiden Herren Dr. Hoffmann und beise herbet gerufen wurden. Den angeftrengten Bemühungen beider ges lang es, sämmtliche 5 Personen wieder zum Leben bezw. zum Bewußtsein zurückzurufen. Das eine Rind erholte fich erft nach dem dritten Tage. In dem dortigen Stadttbeil hatte fich Das Gerücht verbreitet, der Vater habe seine vier Kinder ers mordet, ein Gerücht, dem nur mit Mühe entgegen getreten werden konnte.

An die Ernte Arbeiter erläßt der Bürgermeifter in Bremen folgende zeitgemäße Hinweisung: Die Ernte bat überall begonnen. Die Arbeit in der heißen Witterung auf freiem Felde bringt außergewöhnlichen Durft mit fich, und lepterer muß einerlei durch welche Mittel- gelöscht werden. Das befte Mittel dagegen ist leider bis jetzt noch viel zu wenig belannt; dieses Mittel ift talter schwarzer Kaffee. Es giebt teinen befferen Labetrunt in angeftrengter Thätigkeit unter Sonnenbrand; er mattet nicht ab, sondern belebt, regt an, frischt auf. Bei den niedrigen Kaffeepreisen ist dieses Getränt noch billiger, als selbst Bier der einfachsten Sorte. In ge fundheitspolizeilichem Interesse wird dies zur allgemeinen Kenntniß gebracht.

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Wir berichteten vor einigen Tagen über eine Gerichts verbandlung gegen den früheren Redatteur der Germania", Adolf Koenig. Der wegen Beleidigung ber föniglichen Eisens bahnverwaltung Angellagte war im Termine nicht erschienen. Der Vertheidiger gab die Erklärung ab, daß Herr Koernig fich zur Belt in der Schweiz befinde. Derfelbe babe vom Direktor der Germania" Urlaub auf unbestimmte Beit erhalten, um seine Gesundheit nach einer verbüßten dreimonatlichen Gefängniß­ftrafe etwas zu träftigen. Jedoch habe der Angeklagte feinem Chef das Ehrenwort gegeben, zurückzukehren. Herr Koernig erläßt nun mit Bezug auf diese Angelegenheit nachstehende Er flärung: In dem gegen den Redakteur A. Koernig an hängigen Zermine vor dem Landgericht I wegen Beleidigung des Herrn Eisenbahnministers ist die Erklärung abgegeben worden, derselbe ,, habe der Redaktion seines Blattes das Ehren wort gegeben, fich mort gegeben, fich einfinden au wollen". Diese Erklärung ist ohne mein Vorwissen abgegeben worden. Ich babe vielmehr aus meiner Abficht, mich zu dem Termine nicht einfinden zu wollen, tein ehl gemacht, und nur dem Herrn Direktor und Chefredakteur der Germania" Frans Buch davon geschwiegen, auf seine ausdrüdliche, mir vertraulich übermittelte Aufforderung bin, ich möchte ihm teine unmittelbare Mittheilung von der Eache machen. Darum gewußt bat er, wie die gesammte

immer

ausgenommen, der sich nicht täglich hundert Mal unwillkürlich und zumeist unbewußt füchten würde. Immer unwillkürlich und zumeist unbewußt; wir bes tonen biefe Worte mit Nachbruck, denn in ihnen ist das

Wesen der Furcht ausgebrüdt. Der Beweis hierfür wirb sich aus dem Folgenden von selbst ergeben.

Mir Ber entkleidet, einen scharf geschliffenen Säbel in der Rechten, wenig parador aus; bei näherer Prüfung zeigt sich aber Duis gegenüber hältnissen: entkleidet und die Waffe in der Hand. Wir bie fich neuestens mit der physiologischen Ergründung der follen uns schlager. Uns zu beiben Seiten stehen Furcht abgegeben haben, so der italienische Gelehrte Moffo Sekundanten; die Einen mit Säbeln bewaffnet, um bem die und neuestens der Franzose Charles Richet , haben den Weg Duell im geeigneten Moment Einhalt zu thun, ber Jabuktion eingeschlagen und find Beibe zu dem Schluffe Undern ihre Chronometer in ber Banb, um die Seit die gelangt, bie Furcht jet in letter Auflösung nichts als eine gelangt, die Furcht set in letzter Auflösung nichts als eine Swetampfes au tontroliren. Im Hintergrunde kramen auf instinktive Beschützung des Ichs gegen den Tob. Dieser Schluß trifft in der That zu. Nur möchten wir den Satz deutlicher formuliren. Etwa fo: bie Furcht ist das Ahnen einer Befahr und das gleichzeitige Trachten, dieser Gefahr Daraus folgt nun, daß das weniger zu wehren. und häufig Individuum fich intelligente mensch kann eine Gefahr instinktiv ahnen, wie das Thier; minder intenfio fürchtet, als bas intelligentere. Der er tann ihr Vorhandenfein aber auch aus gegebenen Umständen Und boch stehen wir alle Beibe, unfere Sigaretten vermuthen, ja jogar zuweilen ihr Nahen ficher berechnen: better rauchend, so ruhig ba, währenb bie 3eugen ihre Bernunftleistungen, wie solcher bas Thier nicht fähig ist. legten Anordnungen treffen, als hätten wir nicht scharfe Das Thier hat also weniger Anlaß zur Furcht als der anweilen währt diese Lähmung so lange, daß der Lob darüber

Ben E SHEN Stan 24

zwei Eischen die Merzte ihre Utensilien aus: bie Schwämmut zum Auswaschen der Wunden, die erst geschlagen werden follen, bie Nabeln zum Bernähen derselben. Die Situation ift äußerst gespannt. Einer von uns, vielleicht auch Beibe, werben als Krüppel diesen Saal verlassen; Einer von uns, belleicht auch Beibe, werden diesen Boden mit unserem Blute tränken.

minber

Mensch; benn jenem gebietet nur ber Instinti, fich zu fürch ten, den Menschen können aber nebst dem Instinkt auch Bernunftschlüsse bazu nöthigen. Und je weiter der geistige Horizont des Menschen, je reicher sein Wissen, je schärfer ein Denken, desto mehr Gefahren vermag er zu erfennen Delo richtiger vermag er bie und besto

Stahlklingen in der Hand, sondern weiche Sammetstreifen, und als müßten wir im nächsten Augenblick nicht einander tobten, sondern uns gegenseitig zu streicheln suchen. Und dennoch ist mein Gemüth nicht frei von jeber Furcht und wohl auch meines Gegners Bruft nicht. Wir fürchten nicht die Verwundung, nicht den Tod; darauf find wir gefaßt. Doch wiffen wir, daß Derjenige von uns Beiben die blutige meffen; folglich muß der zivilifirtere Mensch fich öfter und Partie gewinnt, der sein taltes Blut, seine Ruhe bis zum Schluß bewahrt, kurzum Derjenige, der fich nicht fürchten wird. Ich weiß, daß ich mich nicht fürchten barf und fürchte, gen giebt. Ein Jndianer ober Singhalese wird, wenn man

baß ich mich fürchten werde. Ich fürchte also, mich zu fürchten. Die letzte Ronsequenz bes menschlichen Muthes

it also boch bie Furcht.

in bie weil sie nicht

geht

Die Furcht äußert fich auf zweierlei Weise: fie lähmt und macht unbeweglich, ober fie belebt und verleiht außer gewöhnliche Kräfte. Wancher, von Furcht erfaßt, bleibt wie festgebannt auf einem Fleck stehen, bleich und verstört; seine Beine knicken zusammen, er fann sich nicht von der Stelle rühren und fühlt seine Kräfte schwinden. Andere wieber entfliehen und fliehen mit einer Geschwindigkeit und einer Ausbauer, welcher fie unter normalen Umständen in feinem Falle fähig wären. Von allen anderen Anzeichen ( Haarsträuben, Erblassen, Bittern, Sprachlosigkeit, Gänse haut) abgesehen, übt bie Furcht, so leise fie auch fei, auf den Rythmus des Herzschlags bedeutenden Einfluß aus. Ein unerwarteter Rnall, bas plögliche Bellen eines Hundes genügt ja, Herzpochen zu verursachen. Bei größerer Furcht wird aber der Herzschlag gelähmt, und eintritt.

Nichet hat von seinem Vater folgenden Fall gehört: Der berühmte Chirurg Default wollte auf ber Rlinit eine Operation vornehmen. Das Chloroform war damals noch nicht bekannt. Er erklärte seinen Hörern im Voraus den Bergang ber Operation und bezeichnete bann mit bem Nagel

bie Linie, von welcher ab bas franke Glieb abzunehmen war. Noch ehe man ein Meffer baran fette, stieß der Patient einen tiefen Seufzer aus und starb. In Troyes it im vorigen Jahr der Mörber Gagny guillotinirt worden; bet der Obduktion zeigte sich sein Berz ausgedehnt und von Blut gefüllt, während font bei Eathaupteten bas Herz zus fammengeschrumpft und ganz blutleer ist. Der Mann war also noch vor dem Fallen bes Meffers vor Furcht ge Minder tragische Fälle von Synkope scheinungen- ereignen sich alle Tage. Leute, in deren Hand

eine feines Größe entsprechende Falle aufstellt, nicht hinein gehen, weil er fich fürchtet, barin steden zu bleiben; wohl aber wird er über die Bühne eines Theaters rubig hinschrei Rulturmenich ber feigfte aller Menschen. Angft, Schreden, ohne Grauen thun wird, denn er weiß, daß es da Bersen- ftorben. Der Mensch ist eben bas feigfte aller Thiere. Und der ten, während der Kulturmensch dies ohne einen Führer nicht Bagen, Abscheu, Schauder, Entsegen alle diese mannig. kungen giebt, in die er hinabstürzen fann. Rurzum, mit bem fachen Arten von Furcht, fie beherrschen den Menschen Kreis des Wissens dehnt sich auch der Kreis des Fürchtens Aerate die von der Furcht verursachten abnormalen Er weit häufiger und intensiver als die Thiere, ja man muß

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aus. Und es giebt feinen Menschen, die muthigsten nicht

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so nennen bie