Redaktion. Von Verpfändung des Ehrenwortes ift daber auch, wie ich auf Ehrenwort verfichere, nie und in keiner Weise die Rede gewefen. H. Roernig, Redakteur."

Mosaitfußboden babe ich noch nie gemalt gesehen." Genug bavon. Schnell hinüber in den Tempel von Bergamon. Kaum bewundern wir das Panorama im Innern deffelben, da sagt jemand die unsterblichen Worte: Das ist doch ganz merkwür Dig, ich habe mir Bergamon immer als einen Trümmerbauten vorgeftellt." Das ist es ja eben", belehrt ein anderer, das hat Dr. Schliemann alles wieder reftaurirt."

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Frisch gestrichen! Diese gefahrdrohenden Worte üben gegenwärtig recht zahleeich in den Straßen unserer Stadt thre beängstigende Wirkung auf alle Träger guter und fleckenfeind und ganz licher Garderobe. Während aber von der Polizet mit Recht- ftreng darauf gehalten wird, daß frisch gestrichene Wände, Zäune u. bgl., Die den Paffanten gefährlich werden tönnen, mit einer ausreichender Sausbekleidung versehen wer Den, scheint die gleiche Verpflichtung hinsichtlich der Straßen­Den, scheint die gleiche Verpflichtung hinsichtlich der Straßen­laternen nicht zu beftehen. Längs der Dranienstraße, an ber Brandenburgerstraße bis zur Jerufalemer Kirche, prangten gestern die Gaslaternen im neuen Farbekleide und ein winziges Bettelchen that dem harmlos Nabenden diese gefährliche Neuerung lund. Bet schnellem Geben auf dem Trottoir ift ein leichtes Streifen der vielen Laternenständer gar nicht zu vermeiden und deshalb wäre hier dringender als irgendwo eine sichere Einfriedigung der frischen Farbe nöthig.

Humor ift eine eigene Gabe, die nicht jedem Erben pilger als Saftgeschent mit auf den Weg gegeben wird. Und wer weder selbst eine Dofts der löftlichen Gabe, noch auch nur das Verständniß dafür beftzt, der ist in Wabrheit zu bedauern. Lernen läßt fich das so wenig, als das Glatspiel, von dem es befanntlich beißt: Mancher lernt's nie und dann noch unvoll tommen." Bu dieser Art Menschen gehört ganz entschieden der Bürger und Hausfreund" der schlefischen Stadt Löwenberg. Ein biefiges Blatt batte vor einiger 8 it mit möglichster Ernst haftigkeit die Mittheilung gebracht, ein gelebrter Berliner Brofeffor, leidenschaftlicher Statistiler, habe fich in seinen Muße ftunden damit beschäftigt, aus dem neuesten Berliner Adres buch die Geburtsorte der in demselben nambaft gemachten Personen festzustellen. Ueber die angebliche Arbeit hatte das sitirte Blatt dann nachfolgende Bemerkungen gemacht: Daß Berlin weit über eine Million Einwohner bat, darunter weiß heutzutage jedes Kleine Kind, daß darunter aber nur 31 wirkliche Berliner find, dürfte doch für Manchen eine große Neuigkeit sein und Jedem die berechtigte Frage nabe legen: Wo find denn aber die vielen anderen Einwohner geboren? Eine Antwort darauf ist nicht so leicht au geben, indeffen werden folgende fleine Notizen doch einiger maßen die Neugierde befriedigen fönnen. Für die Richtigkeit Derselben muß das diesjährige Berliner Adreßbuch aufkommen, welches allen folgenden Bahlen zu Grunde liegt. Fast den größten Theil der Einwohner hat der preußische Staat geliefert, und von seinen Provinzen ift Schleften am meisten dabei be thelligt, indem fich in Berlin 24 Breslauer, 15 Bieger, 1 Erd mannsdorfer, 6 GBlazer, 4 Glogauer, 2 Görliger, 4 Grüneberger, 8 Gubrauer, 3 Hainauer, 3 Hischberger, 7 Landecker, 2 Löwen berger, 11 Neiffer und 5 Woblauer befinden. Außerdem giebt es noch 2 Schlefter, deren Geburtsort aber nicht näher zu ermitteln ift..." Voll tiefer fittlicher Entrüftung bemerkt hierzu der Löwenberger Bürger und Hausfreund", offenbar in seinem Lotal- Patriotismus nicht wenig geträntt: Auch bler dürften Bedenken über die Suverläsfigleit eines solchen statisti schen Werkes, das auf den eigenen untontrolitbaren An gaben der Einwohner beruht, auftauchen, denn sollte das Abreßbuch nicht mehr Versonen enthalten, welche in Löwenberg geboren find? Man erfteht hieraus, welchen ge ringen Werth folche Busammenstellungen haben und wie un endlich schabe es um die auf eine solche Arbeit verwendete Beit und Mabe ist. Der Herr Profeffor hätte den Geburtsort Mühe Der Berliner Haushaltungsvorstände, denn um diese fann es fich doch nur handeln, am Ende leichter aus den Bähltarten, welche im statistischen Bureau aufbewahrt find, ermitteln lön. nen." Wenn eine gütige Vorsehung dem Bürger und Hausfreund" auch nur eine minimale Spur von Humor mit auf den Weg gegeben hätte, dann wäre ihm ein so baum­ftarles Mißverständniß wohl nicht möglich gewesen. So aber bat er den leichten Scherz für baare Münze genommen und Die beiden Löwenberger" find ihm zu Steinen des Anstoßes geworden. Daß nur 31 Berliner in Berlin sein sollen, daran bat der Bürger und Hausfreund" teinen Anstoß ger ommen, aber nur zwei Löwenberger- da schlug er mit der Reule brein.

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Daß ein polnisches Theater in Berlin existirt, dürfte selbst den enragirtesten Theaterfreunden unbekannt sein. Dieses Kunstinstitut" befindet sich aur Bett in den Räumen des fatholischen Vereinshauses in der Niederwallstraße. Dort mimen alle vierzehn Tage die polnischen Jünglinge und Jungfrauen in der Sprache ihrer Heimath, und donnernder Applaus lohnt Die Darsteller, welche übrigens feineBerufsschauspieler find, sondern im profanen Leben Beschäftigungen als Handwerker jeglicher Art baben.

Als gestern Abend ein Pferdehändler vor dem Haufe Mbalbertstraße 9 mit drei sehr mageren Bferden bielt, die es dem Pferdeschlächter zuführen wollte, ließ ein Baffant die laute Bemertung fallen: Die armen Totere jeben ja so verbunget aus", worauf der Pferdehändler mit den Worten: Nee, Sie sehen verhungert aus," auf den Sprecher eindrang und diesem einen Slag verfeßte, daß er gegen ein Haus fiel. Das über Diese Robbeit empörte Publikum sezte dem Pferdehändler, welcher eiligit davonzukommen suchte, nach und bewirkte die Festnahme deffelben.

Der Dönhofsplat wird binnen Kurzem vollständig var wandelt sein. Den Hauptantheil an der Umgestaltung tragen die Verlegung des Wochenmarktes in die Ma: ftballen und bie Veränderungen im Pferdebahnvertebr. Wo fonft das Gewire des Marktes lärmte, werden bald prächtige Gartenanlagen er stehen, und was der Plaz als Verkehrspunkt dabei verliert, wird er als Schmudplay an rubiger Bornebmheit dabei ge winnen. Echon vom 1. August abwird auf dem Dönhofs plat teine Pferdebahnftrede mehr ihren Ausgangspunkt haben; berjenige der legten Strede, der nach dem Kreuzberg , wird verlegt, nachdam bereits früher die Streden nach Rigdorf und Tempelhof andere Ausgangspuntte erhalten haben. Dafür wird durch die neuen Geleise in der Jerufalemer Straße der Blaz nun von drei Seiten in das Pferdebabnnet gezogen und Durch die neuen Linien Alexanderplat- Kreuzberg, Kreuzberg Schinkelplas und Kreuzberg Gesundbrunnen mit allen Theilen Der Stadt verbunden. Bugleich hat die Krausenstraßen und Jerufalemer Straßenfeite des Blazes das längst ersehnte neue Pflafter erhalten. Neubauten, wie der an der Ede der Jeru falemer und Krausenstraße, wo die Runsthandlung von Rudolf Schufter einen Brachtbau errichten läßt, werden die Umgeftal tung des Plages vollenden.

Heiteres aus der Jubiläums- Kunstausstellung. Ein weiblicher Berichterstatter der Hamburger Nachrichten" will folgende fleine Gespräche, die vor den Ausstellungsbildern ge führt wurden, erlauscht haben. Eine fleine Gesellschaft betritt ben Saal; Bater, ältlich, zerstreut und deshalb im Schlepptau, benkt an alles andere cher, als an die Bilder. Dłutter, flein , start und energisch, hält einen Bogen Papier in der Hand und führt die übrigen. Saal V", sagt der Feldmarschall und steht in sein Papier; rechte Wand, Perle der Ausstellung. Portrait von Herfomer. Gut, daß Guftav den Ausjug gemacht hat! Diese Arbeit von dem guten Jungen! Sehr schön, Berle der Ausstellung! Wahrhaftig!-Weiter. Auf derselben Wand " Mutter," ſagt einer der Spröslinge, dies ist aber mal ein dummes Bild!" Gleich mal sehen," sagt der Feldmar schall, blidt in sein Papier und wird dunkelroth vor Schred. Großer Gott, Frischen, wenn Dich nur Niemand gehört hat! Da bat Guftav egita beigeschrieben sehr berühmt". Und die funftgebildete Mutter sieht mit ihrer Schar vorüber. Swet ältlich junge Damen treten vor das berlomersche Portrait. Man sagt allgemein, dies sei das schönste Bild der Aus ftellung," sagt die eine. Sehr hübsch," antwortet die andere, aber natürlich geschmeichelt." Rennst Du fie denn" Nein, bas gerade nicht, aber das fteht man doch gleich, und natür lich viel älter, als das Bild. Nun, wie alt, glaubst Du wohl, Daß fie fein mag?"" Das tann ich wirklich schlecht beurtheilen; aber jebenfalls muß fie schredliche Hände haben, wegen ber Handschuhe." In einem andern Saal. Du Mage," tönt es im echten Berliner Dialekt, das is eene Leiche. Sehr natier lich! Mertwirbig, daß ihr die Raben noch jarni st anjepidt baben!" Armer Rünstler! Da endlich scheint ein wirklicher Renner au tommen; mit großen Schritten eilt er auf das schöne Aquarell von Corelli zu, auf dem ein Mann am Sarge feiner Frau Iniet; aber anstatt von Motto und Malerei ergriffen zu fein, ruft er in Elftase aus: Das ist ein Bild! Solchen

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Mit einem gefälschten Gewerbeschein, lautend auf den Namen Tuchel, Grenadierstraße 10 ju Berlin , bat nach hierher gelangter Nachricht ein Mann im Alter von 35 bis 40 Jahren in verschiedenen Brovinzialorten dadurch Schwindeleien ausge führt, daß er Kleiderftoffe und Leinenzeug unter der Versiche rung, daß die Waaren echt selen, au Breisen peitauft hat, welche den wirklichen Werth nicht übersteigen. Nach einer vom Königlichen Polizeipräsidium gegebenen Auskunft ist ein Ge werbeschein auf den vorbezeichneten Namen nicht ausgestellt worden. Der Betrüger ist von mittler Statur, hat blondes Kopfhaar und röthlichen Schnurrbart und war mit grau me Isrtem Bnzug bekleidet.

Unfug. Es besteht leider bei vielen Reisenden die nicht zu billigende Angewohnheit, leere oder ausgeleerte und un brauchbar gewordene Flaschen 2c. während der Fahrt aus dem Roupeefenfter zu werfen, ohne zu beachten und beachten zu Wie gefährlich dies werden tönnen, wohin man fi: wirft.

fann, erfteht man aus der Thatsache, daß eine aus dem am 29. Junt D. J. Nachmittags von Frankfurt a. M. nach Hom burg abgelaffenen Bersonenzug geworfene, mit dem Etikett bes Bades Vichy versehene schwere Flasche den auf dem Bahn förper beschäftigten Stredenarbeiter Jungmann am Kopf Schwet verlegt hat. Der Staatsanwalt zu Frankfurt a. M. forscht jest nach dem Thäter.

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Ein Verbrecher in Weiberkleidern wird von ber hefftichen Staatsanwaltschaft in Gießen stedbrieflich verfolgt. Derselbe ist ein ca. 28jäpriger blondhaariger Mensch Namens Müller mit weibischen Gefichtszügen und ist mit noch einem Gefangenen aus dem Arrefthause in Gießen entsprungen und späterhin wahrscheinlich von Angehörigen mit Gelomitteln und Frauenkleidern versehen worden, um seine Spur beffer zu ver wischen. Der Mitschuldige desselben, ein gewiffer Liftmann lebte geraume Beit in Antwerpen , war Seemann und scheint fich viel in der Welt umbergetrieben zu haben. Die dortige Bebörde bittet in der Annahme, daß beide möglichst weit vom Thatorte zu lommen suchen werden, insbesondere ein wachfames Auge auf die größeren Babnftationen zu haben. Die beiben Genannten dürften fich möglicherweise nach Berlin gewendet haben, um hier im Gewühl der Weltstadt dem Auge der na forschenden Juftig leichter zu entgehen.

Von einer unschuldig erlittenen Verhaftung und Untersuchungshaft weiß das aus Mansfeld gebürtige Dienst­mädchen Louise Nonnenberg zu erzählen, welches seit dem Märs d. Js. bei dem Fabrikanten R. in der Bimmerfirage 37 in Rondition fteht und hier allseitiges Vertrauen genießt. Am Mittwoch, den 20. d. Mts., früh erschien in der Wohnung des Fabrikanten N. ein Schugmann, welcher den Auftrag hatte, bie p. N. nach der Polizeiwache in der Lindenstraße zu fifttren. Es wurde ihr eröffnet, daß fte eines Diebstahls beschuldigt fet, Den fie im Jahre 1882 in Halle a. d. Saale ausgeführt haben sollte und nun nach Halle befördert werden würde, um fich bort zu verantworten. Das Mädchen wurde alsdann nach dem Mollenmarkt befördert, verblieb bier eine Nacht und wurde dann unter Aufsicht eines Transporteurs am Donners tag Morgen per Eisenbahn nach Halle überführt, wo fie in das dortige Gefängniß eingeliefert werde. Da mehrere Tage ver gingen, ohne daß der Fabrilant R. über den Ausgang der Sache irgend eine Nachricht erhielt, richtete er an die Staats anwaltschaft zu Halle ein bezügliches Schreiben, auf welches er er zwar bis heute trop eingelegter Rüd frantatur feine Antwort erbalten, das wahrscheinlich aber zur Folge hatte, daß auf Dienstag, den 24. d. M., ein Termin anberaumt wurde, in welchem das Dienstmädchen Nonnenberg der Beftoblenen gegenüber geftellt wurde. Jegt stellte es fich heraus, daß die Berhaftete gar nicht die Diebin set und die Bestohlene das Mädchen nie gesehen habe! Die Folge war, daß des arme Mädchen fofort aus der Unter. fuchungshaft entlassen wurde, in der fie fich fünf Tage befunden hatte. Das überaus brave Mädchen, dem die besten Beugniffe zur Seite stehen, war vor ihrer Berliner Stellung vier Jahre bet einer Herrschaft in Eisleben bebienfiet und genoß auch dort ungetheiltes Vertrauen. Jest befindet sich dasselbe wieber in Berlin in ihrer alten Stellung. Offenbar liegt eine Verwechse lung in der Person vor oder die eigenlliche Diebin hat n gaben über ihre Perfon gemacht, welche auf die p. Nonnen berg paffen. Eine Aufforderung zum gerichtlichen Termin in Halle, welche ihr zugefandi fein soll, will das unschuldige Halle, welche ihr zugefandi ſein soll, will das unschuldige Mädchen nicht erhalten haben. Wer entschädigt nun demselben Die ausgeftandenen Qualen?

ein Revolver zufällig losging, blieben darnach ganz ruhig; später, als fie ihre Blouse durchlöchert sahen, wurben sie ohnmächtig vor Furcht, fich verwundet zu haben. Die ge wöhnlichen Anzeichen der Furcht, wie das Erbleichen, die Gelähmtheit, die Regungslosigkeit, das Ohrensaufen, der Schwindel find ja ebenfalls Synkopal- Erscheinungen.

Die Furcht ist also zuweilen ein gefährliches und stets ein unangenehmes Gefühl. Darum will sich auch Niemand fürchten. Freilich ist dies noch fein voller Beweis dafür, baß die Furcht eine unwillkürliche Empfindung sei. Man fann ja zuweilen auch Unangenehmes, ja Gefährliches wollen. I will mir nicht die gesunde Hand abhaden, aber ich fonnte es wollen; und wollte ich es, fo Tönnte ich es auch thun.

auch anstrengt, fich zu fürchten, man bringt es nicht zu

Ein Maschinenbauer Lehrling in der Lindenftraf follte gestern auf das Gebeiß seines Arbeitgebers eine cu eit em Möbelwagen stehende Maschine festhalten. Auf Wagen neben der Maschine stehend, fiel er durch das Sch Dern des Wagens sammt der Maschine herunter und diese thn. Dabei erlitt er solche Verlegungen, daß er sogleich na der Charitee gebracht werden mußte.

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Ein hiesiger Beamter wollte gestern in der Elfaffe ftraße auf einen in voller Fahrt befindlichen Pferdebahnwagen springen. Dabei verlor er das Bleichgewicht, stürzte zu Boben und brach sich dabei den einen Fuß. Der Berunglückte wurde in die Königliche Chatttee gebracht.

Die Bertreter der Berliner Verbrecherwelt befinden fich jest vielfach ebenfalls in den Sommerfrischen, wo fie oft empfindliche Spuren ihres Daseins hinterlassen. Drei Berlines Bauernfänger find am Dienstag in Spandau vom Schidial ereilt worden. Dieselben hatten daselbst einen Bauer aus der Gegend von Rathenow , welcher auf dem Pferdemartt foeben

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großer Geschwindigkeit um 200 Mart erleichtert. Demfelben wurde es noch rechtzeitig klar, daß er in die Hände von Berliner Bauernfängern gefallen war, er machte Läim, und Die Polizei segte die drei Ritter vom Kümmelblättchen" feft Ein vierter, ber das Geld an fich gebracht hatte, ist leider ents

tommen.

Der Waffersport bat am Mittwoch schon wiedell ein Opfer gefordert. Herr Restaurateur Keller, der Inhaber des großen Etablissements am Andreas plat, fuhr mit feinem Schwa er, etnem 20 jährigen jungen Manne, und einem Ge fchäftsgehilfen im eigenen Boote nach Stralau hinaus. Bo Der Janno izbrüde aus wurde das Boot geftatt", b. b. m Ruderstangen vorwärts bewegt; erft in Stralau sollte daffelce aufgetafelt werden. Als bas Boot gegen 11 Uhr Vormittag an der Taverne" vorüberfuhr, blieb das Ruder des Schwager plöglich im Moraft oder in den Schlingpflanzen steden und 30g den jungen Mann, der eben nicht fest im Boote ftand und auf diesen Umstand nicht vorbereitet war, in das Waffer bin

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Oberfläche au tommen. Dowohl sofort etwa zehn andere Fahr ein, in welchem derselbe sofort versant, ohne wieder an bie zeuge zur Hilfe herbeieliten, obwohl die Unglückstelle nur 8 Fuß vom Ufer entfernt war und obenein noch durch die mit Der unteren Seite im Moraft ftzende, mit der oberen

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aber über das Waffer hervorragende Nuderstange fenntlich ge

Der Marschall Turenne ftand mitten im Rugelregen. Um than. Ob man satt oder hungrig, ob man müd ober frid ihn her fielen dicht die Geschosse und schlugen bie Ranonen. ob man frant oder gefund ist und tausend andere Ding tugeln ein. Er zitterte am ganzen Leibe, boch war sein bestimmen entscheidend die Energie ober die Schwäche geißiges Jh von muthigfter Rampfluft erfüllt. Und er brach Willens... in den Ruf aus:

Du zittert, Rabaver? Wie würdest Du erst beben, wenn Du wüßteft, wohin ich Dich führe!"

Und er fürmte hinein in das wildeste Gewühl der

Schlacht.

Durch das Wort wenn Du wüßteft" hat aber der Marschall bie Theorie Richet's Lügen gestraft.

Behuf ist dieses sonderbare und obiöse Gefühl den Me

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Wozu bat die Natur die Furcht geschaffen? 3u mel und Thieren von der Natur eingeimpft worden? et

antwortet darauf wie folgt: Die Furcht ist, wie Schmerz, eine schützende Empfindung. Sie zeigt uns

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3

bie Gefahr ist; ja noch mehr, fie verleiht uns den Haf ber

Gefahr und fie nöthigt uns, der Gefahr zu entfliehen.

Sehr zutreffend behauptet Richet dagegen, baß das beste der That läßt uns die Furcht die Gefahr schon viel früher Mittel, die Furcht zu bekämpfen, die Gewohnheit sei. Man ahnen, als wir fie durch die Vernunft zu erkennen ver

man 2c. Der Luftschiffer in seinem Nachen, der Dachdecker

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So sehr man sich aber tann fich zur Rourage trainiren, wie zum Laufen, Schwim. möchten. Wie, wenn wir in einem Walbe plöglich in einem Didicht bas blutdürftige Raubthier erbliden, sollen Stande, wenn die dazu erforderlichen Umstände fehlen; in seiner schwindligen Höhe, der Grubenarbeiter in seinem wir da erst stehen bleiben und erwägen: das Raubthier, e und find diese vorhanden, so fürchtet man fich, so wenig unheimlich tiefen und finsteren Schacht, der Toreabor vor fann auf unr zukommen, uns zerfleischen, folglich müffen Iman es auch wolle. Dies ist nun der Beweis der Unwill. dem wuthschnaubenden Stier, fie fürchten nicht die ihrem wir ihm zu entfliehen suchen? Nein- so blisschnell aud türlichkeit des Fürchtens. Man muß also Richet Recht geben, Leben drohende Gefahr, denn fie find an diese lettere durch der Gedanke arbeite, die Gefahr würde mit jedem Augenblid Uebung gewöhnt. Und daß es nur die Gewöhnung sei, welche in geometrischer Progession wachsen. Darum wird nicht viel gegen Furcht wappnet, ist leicht bewiesen. Der muthigfte überlegt. Die Furcht zwingt uns, zu laufen oder uns zu vers friechen und wir sind gerettet. Rommt es ja faft täglich vor, daß fie muß es nicht. Der Solbat im Gefechte, wenn er die Furcht empfinden; ja, an diese Gefahren sind fie eben nicht ber Rettung mit Schreden der Größe der Gefahr inne wird,

wenn er die Furcht einen unwiüfürlichen Nefleg nennt. Er ist aber kaum im Recht, wenn er dem Epitheton un willkürlich auch das andere ,, bewußt" hinzufügt. Wohl tann die immer unwillkürliche Furcht bewußt fommen, aber

Rugeln an fich vorbeifaufen hört, zieht ben Ropf weg. Richet führt dieses Beispiel als Beweis für die nothwendige Bewußtheit der Furcht an. Aber es beweift gerade bas Gegentheil. Der Soldat weiß ja, baß die Kugel, bie schon an ihm vorübergepfiffen, ihm nicht mehr schaden kann und baß das Wegziehen des Kopfes nur gefährlich werden kann, weil ber Kopf in

Dachdecker wird vor dem gehezten Stier, der uner schrodenfte Grubenarbeiter wird im Luftschiffe die kläglichste

gewöhnt.

Einer höheren Rategorie gehört das zweite Mittel an

die von der Furcht biktirten Handlungen zu unterlassen, die Entschloffenheit, fich den Eingebungen der Furcht zu wider sezen. Die Soldaten, welche der Feind mit Gewehrfeuer

in der man gefchwebt.

Darum ist die Furcht dem Menschen bas, was ber Rofe bas sich gegen die Furcht anwenden läßt. Es ist der Wille, die Dornen find: ein Mittel zum Schuße. Die Dornes find das Häßlid fte an der Rose und auch die Furcht ist bas Schönste nicht im Innern des Menschen. Aber fie find Beide zum Nutzen da, indem sie dem Verderben wehren erft kommenden Geschosses gerathen tönnte. Er weiß also, Pflichtbewußtsein, bie Baterlandsliebe, der Mannesmuth, Tob. Und so ist die Furcht ein Schuß gegen den Tob. empfängt, möchten alle am liebsten zurücklaufen. Das wollen. Das höchste Verderben für den Menschen ift ber Iwohl auch die Hoffnung auf Belohnung für den Muth Gleichwohl soll dieses Gefühl, das uns die Natur eingeflößt, schaben kann. Und doch thut er's. Folglich lein 3weifel erweden aber in ihnen den Willen, die Furcht nieberzu bekämpft werden, damit es nicht überwuchere. Die Furcht,

baß das Weggiehen des Ropfes nichts nüht und es nur

fämpfen. Ist diefer Wille

tärfer als bie Emotion ber

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den fittlichen Bedingungen unseres Dasein untergeordnet, ift Und Richet's Furcht, dann ist der Solbat tapfer; im entgegengesetten des Menschen nicht unwürdig wie alle Naturtriebe, wenn Falle wird er feige sein. Ersteres ist erhaben, legieres fie geregelt und gemäßigt werden durch die Bernunft unb

mehr, daß er unbewußt handelt; benn bei bewußtem Handeln müßte er das Gegentheil thun. Und Richet's Theorie von der Bewußtheit der Furcht wird noch ent schiebener widerlegt durch die folgende Anekdote, die a felber erzählt:

fläglich, aber beides ist menschlich und barum begreif,

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lich. Freilich ist nicht Jedem immer der eigene Wille unters

die fittlichen Potenzen des Menschen.

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