röllerungszahl betrug 1293 920. barurter 20 304 Militär. personen. Am Schluß des Jahres wurde die Gesammt bevölkerung geschäßt auf 1315 626, darunter 20 574 Militär personen. Die Mittelgabl für das Etatsjahr 1885/86 ftellt fich Cuf 1 304 773, darunter 20 439 Militärperionen.
w. Der Beftand der Jrren zu Dalldorf betrug ult. Sunt 1885 1230 Personen( 615 Männer und 615 Frauen), in Serivatanstalten waren aur selben Beit 850 Personen ( 427 Männer, 423 Frauen). In der mit der Frrenanstalt brbundenen Joiotenanstalt befanden fich ult. Juni 1886 136 Rinder( 91 Knaben, 45 Mädchen), in Brivatpflegearftalten von Jofoten befanden sich zu derselben 27 Rinder ( 21 Knaben, 6 Mädchen).
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 18. Juli bis intl. 24. Sult cr. zur Anmeldung gelommen: 176 Ebeschließungen, 936 Lebendgeborene, 30 Zootgeborene, 829 Sterbefälle.
Lokales.
bieses Spiels immer schwieriger, so daß es bald angezeigt er scheint, nach dem Mufter der verschiedenen bereits bestehenden Rennbahnen eigene Drachenfelder" anzulegen, denn die Berli ner Straßen bilden ein wenig geeignetes Terrain zur Aus übung dieses Sports nnd die Telegraphendrähte haben schon manches Dpfer gefordert.
einem Exemplar der Bofftschen Zeitung" aus dem vorigen fender Jahrhundert auf; beide Raritäten wurden indeffen bald wiebe inige burch eine hiftorische Reliquie von größter Geltenbeit über gejab ftrahlt, nämlich durch den Steckbrief hinter Nillas Bonaparte, nieder genannt Napoleon , auch Veilchenvater, Prinz Lamballe 2c. von Lohnt Teufels Gnaden, mit dem Bilde Napoleons geziert. So if ein edler Wettkampf entbrannt, und wer vermöchte wohl vor erind berzulagen, was alles noch der Nacht der Vergessenheit ent nach radt und dem ftaunenden Auge der Berliner vorgeführt und unbel zum Kauf angeboten wird? Die Mode muß mitgemacht weimas ben und wer nicht mit Raritäten dienen lann, der hilft fides 3. mit Spezialitäten. So lenkt in der Invalidenstraße der Schadem S lasten eines Schlossermeisters durch seinen sonderbaren Inhalt anber, die Aufmerksamkeit auf sich. Derselbe besteht nämlich um binter weitaus größten Tb- ile aus Gesellentüden" aus den Jahren und f 1856, 1878, 1879, 1886, lauter Schlösser tomplizirter Art; ba yon bi neben find auch Lehrlingsarbeiten" ausgestellt. Nun, in bend gewiffer Beziehung find ja auch solche Sachen zu den Raritäten begabe und Antiquitäten zu rechnen, wenngleich dieselben erst neueren weiter und neuesten Datums find. bin, i
Die erfte städtische Desinfektionsanstalt in der Reis denbergerstraße 66 wird nach den vom Direktor des flädtischen Krankenhauses in Moabit , Herrn Merke ausgearbeiteten Plänen einen ziemlich umfangreichen Betriebsapparat erhalten. Die ganze Verwaltung liegt in den Händen eines Verwalters, deffen vorge fette Behörde ein aus Mitgliedern des Magistrats und der Stadt verordneten Versammlung zusammengefeßtes Kuratorium fein wird. Die infigitten Gegenstände werden in besonderen gut verschloffenen Wagen aus den betreffenden Wohnungen abge bolt. Während des Einpadens in den Wohnungen fragen die Beamten einen bis an die Füße reichenden uniformariig ge arbeiteten Leinwandpaletot über ihrem Dienstanzug, der beim Berlaffen der Wohnung mit einer Karbolsäurelösung gründ lich besprüht und dann abgelegt und in den Wagen gepacki wird. Bum Einpaden der Gegenstände werden leinene Beutel und Tücher benugt, die gleichfalls mit Karbollösung start angefeuchtet werden. Nachdem die Sachen in der Anstalt de infigirt worden, werden fie in andere Wagen, die fich auch äußerlich von den für infisirte Gegenstände bestimmten unter scheiden, ihren Eigenthümern wieder zugeftellt. Die Wagen felbft werden nach jedesmaligem Gebrauch mit 5 proj. Karbol fäurelösung ausgewaschen. Für die Desinfektion in den Appa raten selbst find die schärfften Borschriften gegeben worden. So müssen die in der Anstalt beschäftigten Desinfektoren Dienftanzüge tragen, welche fte nach Beendigung ihres Dienstes gegen andere vertauschen müssen. Die Kleidungsstüde dürfen fie nur in den Baderäumen wechseln, vor dem Berlaffen der Anstalt müffen fie selbst ein Bad nehmen und es wird nament lich darauf geachtet werden, daß fie mit besonderer Sorgfalt Kopf und Barthaare reinigen. Das Aufbewahren von Speisen und Getränken in den Desinfektionsräumen ist auf das Strengfte verboten, lurz es find alle Sicherheitsmaßregeln getroffen, damit aus der Desinfektion nicht der Keim für eine Infeftion entsteht. entsteht. Direktor Merle hat übrigens auch eine Reihe von Vorschlägen für Desinfektions- Einrichtungen an solchen Drt schaften gemacht, welche zur Belämpfung von Epidemien fich feinen eigenen Desinfektions- Apparat beschaffen fönnen.
Die Verkehrsverbindungen des Südostens der Stadt mit den angrenzenden Bezitten und namentlich mit der inneren Stadt find seit Jahren immer und immer wieder, aber leider auch immer vergeblich als unzureichend bezeichnet worden. Von allen vier Selten mit Wasserläufen umgrenzt, liegt das ebe malige Röpenider Feld, jest einer der dichtbevölleristen Stadt theile mit mehr denn 150 000 Bewohnern, von nur einer ein sigen Hauptverkehrsader, welche geeignet ist, den Verkehr direkt in die Hauptgeschäftsgegenden der übrigen Stadttheile zu tragen, nämlich von der Dranienstraße durchschnitten. Es ist ein ganz naturnothwendiger und darum auch hier zur Anmendung zu bringender Grundsaß, daß überall, wo Waffer läufe den Verkehr hindern, man für die erforderlichen Brüden forgen muß. Was ist nun wegen der nöthigften Brücken über ben Louisenstädtischen Kanal schon geschrieben, prosesßrt und erefutint worden! Und wie findet man fich heute mit diesen wichtigen Verkehrsgelegenheiten ab? Um die garnicht mehr zu unterbrüdenden Bedürfnisse, der dortigen Bevölkerung au be friedigen, hat man die ganz neue und sonst nirgend in dieser Form in Berlin bestehende Einrichtung fleiner Fußgängerbrüden geschaffen und scheint dieselben zahlreich anlegen zu wollen. Aber bamit ist der Bevölkerung nicht gedient, so lange die Scree außer auf der Schillingsbrüde nur noch auf der flapp. rigen altersschwachen Holzbrüde über den Oberbaum überfahren werden kann. Von der Freigebung der Eisenbahnbrücke für den Berlehr verlautet schon längst nichts mehr. Als im vorigen Jahre die Uferbefeftigungen am Schifffahrtstanale ausgeführt wurden, boffie Seder, es würde die Anlage von mindestens zwei bringend nöthigen Brüden, eine etwa im Zuge der Schinke ftraße, die andere nahe am Bahnlörper, wenn auch erft für später in Aussicht genommen, aber doch sofort und der Kosten ersparnis wegen vorbereitet werden. Nichts derartiges geschah. Abgeschloffen durch den breiten Schifffabristanal liegt das Stadt. viertel nach wie vor, während im Westen der Stadt Millionen für neue Brüden ausgegeben werden und loftbare Brüden ge baut werden, einstürzen und wieder gebaut werden. Freilich hindern die Doppelintereffen weler zufammengrenzender Kom munen und die damit verknüpfte Kirchthurmspolitik eine baldige Erledigung der bringendsten Wünsche. Inzwischen aber trägt Die Berliner Bevölkerung alle Nachtheile und die' rdorfer Herren sollten deshalb ein Einsehen haben und gemeinsam mit den Berlinern diese Angelegenheit betreiben. Die Kosten für eine neue Brüde würden, noch ehe diese fertig ist, bereits her ausgeschlagen fein aus den gesteigerten Preisen der Baustellen.
Es erben fich Gesetz und Rechte, wie eine ewige Krant beit fort; fie schleppen von Geschlecht fich zum Geschlechte, und üden sacht von Drt zu Drt! Dieses Dichterwort findet auch feine Anwendung auf die Kinder- und Jugendspiele. Nur wenige Neuerungen find auf diesem Gebiete zu verzeichnen und alle jene Spiele, welche die Alten gespielt und von ihren Altoorderen ererbt haben, fie stehen auch bei der heutigen Jugend noch in Gunst und Ansehen und in voller Blüibe. Eines der beliebtesten Jugendspiele der männlichen Jugend ist
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Das Gewitter am 22. d. M. ist bis jetzt das schwererche gewesen, welches über den biefigen Stadtfernsprechanlagen felemar beren Bestehen sich entladen hat. Erfreulicher Weise haben Bimme indeß die hierbei gemachten Beobachtungen, wie uns von fa fundiger Seite mitgetheilt wird, aufs Neue dargethan, daß die der S vorhandenen technischen Betriebseinrichtungen, namentlich bit zum Schuge der Fernsprechapparate gegen Entlabunge bigeft atmosphärischer Elektrizität in den Sprechstellen der Theil Fabrit nehmer und bei den Bermittelungsanftalten angebrachten Bli fäße: ableiter ihren Swed vorzüglich erfüllen. Am besten spricht hie Schlof für der Umstand, daß von den im Ganzen eingetretenen triebsstörungen allein 88 Brozent durch die bloße Auswich lung der zu den Blisschußoorrichtungen gehörigen sogenannte Spindeln sofort behoben werden lonnten. Irgend weld fante Sörungen beträchtlichen Umfanges find bank den bestehenden man f Einrichtungen zur Verhütung und Beseitigung derselben übe Rahn haupt nicht eingetreten.
Auch das Polizeipräsidium macht gegen die Schweizer pillen Front. Es wird folgende Bekanntmachung erlassen: Die immer wiederkehrende Empfehlung der Brandt'iden Schweizerpillen in der Presse hat dem Bolizeipräsidium Vergewöhnliche Mauersteine anfertigen, deren Abfaggebiet anlaffung gegeben, aus verschiedenen hiefigen Spothelen der artige Billen chemisch untersuchen zu lassen. Dabei hat fich herausgestellt, daß die Busammenfegung der in Original schachteln entnommenen Bilen in jedem einzelnen Falle unter fich erheblich abweicht und außerdem der von dem Verfertiger angegebenen Vorschrift bezüglich der Menge der angeblich ver wandten Arzneiftoffe nicht entspricht. Solches wird hierdurch im Intereffe des Publikums nochmals zur öffentlichen Kennt nig gebracht. Berlin , den 28. Juli 1886. Rönigl. Polizei präsidium. v. Richthofen.
das Drachenspiel oder Drachenfteigen, ein Spiel, das auch auf erwachsene tänner noch immer einen großen Reis ausübt, vermuthlich, weil für viele von ihnen im Mannesalter er der eigentliche Rampf mit dem Drachen" beginnt, wobei allerdings bäufiger fie felbft, als der Drachen in die Lüfte gehen. So hatte fich am vergangenen Sonntag auf dem Felde" beim Humboldtshain ein wahres Drachenfeft entwidelt. Jung und Alt, Groß und Klein waren mit ihren verschiedenen Drachen erschienen, Alle hatten dieselben an der Strippe" und die Segler der Lüfte" schwebten so zahlreich wie ein Heuschreden. ich warm über dem monotonen Felde", daß dieses mit Recht Die Bezeichnung Drachenfe.d verdiente und ein moderner Ritter St. Georg oder Don Quixote bier ein ausgiebiges Schlachtfeld" gefunden hätte. Die fortschreitende Bebauung
Die Nachfrage nach Einpfennigftüden hatte den Bundesrath im Herofte vorigen Jabres veranlaßt, die Ausprägung von vierhunderttausend Mart Einpfennigftüden zu beschließen. Der Reit dieses Betrages wird zur Zeit in der biefigen Königlichen Münze ausgeprägt; ob damit dem Be dürfniffe vollauf genügt sein wird, soll fraglich sein, da im legten Jahre fich die Nachfrage nach dieser Münaforte bei den öffentlichen Kaffen sehr erheblich gefteigert hat. Außerdem find in der Königlichen Münze seit längerer Beit schon wieder Reichsgoldmünzen hergestellt worden.
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Welche toloffale Summen Mauerfteine alljährli in Berlin verbraucht werden, davon lönnen sich gewig wenige einen Begriff maden. Unser Gewährsmann, jo fore bas Dtsch. Tagebl.", welcher Fachmann ist und die Leiftung fäbiglett ber verschiedenen Biegeleien fennt, giebt date folgenden intereffanten Aufschluß. In den Umgegenden Werder, Kezin, Brandenburg a. H., Blaue, Lehnin , Moth Mittenwalde, Hersfelde, Hegermühle, Fretenwalde a. D. giebt es sirla 140 Biegeleien, welche zwischen 3. bis 800 00000 wenigen Ausnahmen auf dem Wasserwege Berlin ift. ganzen fertigen dieselben mindestens 600 000 000 Stud au fteine an. Hierbei ist eine Biegelei, welche in halbe an Görliger Bahn liegt, die allein die respektable Summe 14 000 000 Steinen anfertigt. Außerdem werden aber 150 000 000 beffere Steine, als Rathenower , Birken Klinker und diverse Sorten Verblendsteine gemacht, fo Die Gesammisumme auf 750 000 000 beläuft. Rechnet ma für gewöhnliche Steine pro Mille nur 24 Mart, für befferen Steine, welche im Preise bedeutend höher find, ſchnittlich 42 art, so ergeben erstere die Kleinigkeit 14 400 000 art, lettere 6 300 000 Mart, zusammen 20 70000 Mart. Das find gewaltige Bahlen, wovon man fich faum ei Borstellung machen kann, sumal, wenn man bedenkt, weld Arbeitskräfte dazu erforderlich find, um ein solches Quantu Auf der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße fand Sonnabend Bormittag von 11 Uhr ab eine Vorführung der Feu
Steine herzustellen.
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sandtschaft, unter Führung des Herrn Regierungsraths Beli
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wehr statt, zu welcher fich awet Mitglieder der japanischen Dom Polizeipräfidium, eingefunden hatten. Ferner war Einladung der Pring" Dido aus Kamerun mit zweien Leute, in Begleitung des Hagenbed'schen Vertreters,
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Vorstellung erschienen. Die Anfahrt des Prinzen baile zahl reiches Publikum angelodt, welches unentwegt ausharrte, bis die exotischen Gäfte die Hauptwache wieder verließen. Di und Dampfspriße und der großen mechanischen Leiter, wa fich dann noch ein Ererzitium mit den bakenleitern, fowie in
Der Raritätensport scheint in Berlin zu graftren. Einer sucht den Anderen zu überbieten und die seltsamsten Raritäten werden aus den verstaubtesten Winkeln der Rumpelfammern hervor an's Tageslicht des 19. Jahrhunderts gezerrt, um im neuen Blange zu erfirablen; werden in die Schaufenster gehängt, den Vorübergehenden zur Wonne, bem Befiger aum Subme, denn die Reporternotien, welche gewiffenbaft jebe neue Erscheinung auf diesem Gebiete melden und die das Shrige dazu beitragen, über die troftlose Beit der fauren Burte hinwegzuhelfen, find fein säuberlich aus den resp. Beitungen ausgeschnitten und umgeben nunmehr die betr. Rarität wie ein Glorienschein oder wie ber Lorbeertrans ein berühmtes Haupt. Alles Auffallende, aus dem einfachen Rahmen der täglich feit hervortretende findet fofort Nachahmer, denn die Welt braucht den Sinnentisei, fie entbehrt der neuen Reize und in gentösen Röpfen bleibt es vorbehalten, irgend etwas zu ent beden, was für einige Beit den Pfeffer nnd das Salj in geiftiger Beziehung zu vertreten im Stande ift. Raum war baber jener berühmte beaterzettel aus Berlins Bergangenheit mit der Beſegung von Emilia Galotti in einem Schaufenster seiner bisherigen Bergeffenheit entrüdt und zu neuem Leben er
improviftrtes Löschmanöver schloß
Dberwallstraße wie in einem Bienenkorbe. Hunderte Am Ultimo schwirrt es im Berliner Kaffen Verein in be Morgens beginnt die Ablieferung resp. der Austausch Stüde , Wechsel ac., zu deren Transport die großen Bar häuser Droschten und Reiseförbe bedürfen. In dem gro Ablieferungsfaal häufen sich die Werthpapiere zu Bergen. der Abrechnung. Sehr flein tommt sich ber Bote eines B einem gegenüber belegenen Restaurant harren die Kaffenbo geſchäftes vor, welches nur 300 000 W. abzuwidein bat.
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Geschäft, daß der Regulirung der Differenzen statt, bet weld
Berliner Grund und Bodens macht indeffen die Ausübung wacht, so wartete man bald darauf an anderer Stelle mit seinen Millionen da. Am Montag findet das verhängnißoo
hundert Jahren die Pflüge liefere. Das war sein Stolz. Nicht eine Saat reife ohne feine Hilfe. Wenn die Ebene grün war im Mai und gelb im Juli, verdankte sie ihm biese farbenschillernde Seide. Er liebte die Ernten wie feine Töchter, war entzüdt von der Sonne und ballte die Fauft gegen die Hagelwolfen. Manchmal zeigte er mir in der Ferne irgend ein Stüd Erbe, nicht breiter als der Rüden seiner Wefte, und erzählte mir, in welchem Jahr er einen Pflug für diesen Fled Hafer oder Roggen verfertigt. In der Zeit des Pflügens verließ er manchmal seine Hämmer; er tam an ben Rand des Weges; mit der Hand über den Augen blidte er aus. Er betrachtete die zahlreiche Familie von Pflügen, wie sie den Boden durchschneiden, ihre Furchen ziehen grabaus, rechts und links. Das Thal war erfüllt von ihnen. Mas Tonnte glauben, Gespanne zu sehen, die langsam fortziehen ober marschirende Regimenter. Die Pflugschaaren leuchteten in der Sonne mit filbernem Schimmer. Und er er erhob den Arm, rief mich herbei, um zu sehen, welch verdammte Arbeit te verrichteten.
All bies hallende Esen, welches ich unter mir hörte, gab mir Eisen in's Blut. Das war mehr werth, als die Medikamente der Apotheken. Ich gewöhnte mich an dies Betöse, die Musil der Hämmer auf dem Ambos war mir
von morgen bilben wird. Er spielte mit seinen Hämmern. Wenn er lachen wollte, nahm er das Fräulein" und schlug brein mit ganzer Kraft. Dann gab es Donner bei ihm und im Geteuche glaubte ich die Seufzer der hungernden Ar beiter zu hören.
Dort in ber Schmiede, inmitten der Pflüge wurde ich für immer von Trägheit und 3weifel geheilt.
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Das Central Theater hat am Sonnabend seine Pforten wieder geöffnet. Vor einem volbesezten Hause wurde der Wald- Teusel", eine neue, vierattige Boffe exekutitt, die zwar vielfach und lärmend bellatscht wurde, die aber faum genügte, um das Interesse des Publikums während des langen und überaus heißen Abends rege zu halten. Das ist ein Haupt febler des ganzen Stüdes, denn bei der jeßigen Temperatur ift es einem Menschen eigentlich wohl faum zuzumuthen, von 18 Uhr bis gegen 11 Uhr in einem dichtgedrängten und über füllten Theater au fizen. Wenn der Verfasser des Stüdes in feinen bisherigen Arbeiten immer noch den Geschmack des Publikums des Central Theaters zu treffen verftand, so schien
Kalauer denn doch nicht ganz natürlich war.
manchem der them ausgeht.
feratentheil der„ Kreuz- Stg." findet sich folgender poetische Ein übergeschnappter Bismard- Verehrer. J
Bu Bismards Abreise. Wie faft alljährig so auch diesmal Kam Fürst Bismard zur Kur hier an. 8ptimal hatte die hohe Ehr'
Den Fürften auf der Promenad' zu seh'n. Diesen hohen ehrwürdigen Herrn nur zu seb'n, Thut wohler, als dreimal nach Rom zu geh'n. Sein Auge spricht Kraft und Macht Und fleb't glaub' durch tiefste Nacht. Beträftigt, gestärkt durch Kiffinger Bad und Luft Fuhr Er nach München hin mit großer Luft. Hörte von Baiern sagen febr,
Sie hätten barob große Ehr'.
Mit mir ebren allüberall alle deutsche Leut', Wünschen Fürsten Gesundheit und lange Freud ' Gew. v. Wilh. Melcher aus Uerdingen am Rhein , We brenner aus deutschen Weinen, a. 8. Badegaft in Riffing Wenn der Mann ebensolchen Wein brennt wie er Verse t
bricht, dann brrr!
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lobiri welche Feuers
Der gefährliche Reisekoffer. Saß da am Sonnaben es uns diesmal boch, als ob er über das Biel des Erlaubten sellschaft beisammen, die sich zu dem Bwed versammelt balt binausgeschoffen hätte, und daß der Beifall über die uralten einem zu Besuch in Berlin wellenden Freunde einen Abfdbie Lebensbedürfniß. In meiner, von dem feudenben Blases Central Theater ist der Wig", daß ein unerfahrenes Mädchen Reisen unternimant, auf die Dauer die nothwendigften Wä Selbst im trunt au reihen. Selbstverständlich lann Niemand, der län ben Salat mit schwarzer Selfe gewaschen haben soll, nicht gegenstände entbehren. Was war also naturlicher, als daß Besuch einen Reiseloffer bei fich führte. Ein Belannter, Klempner J, hatte den Koffer in das Lokal geschafft und aus Höflichkeit den Koffer, um ihn hinauszutragen.
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balg belebten Stube, hatte ich meinen armen Ropf wieder gefunden. Tot, tok tot, tot. Das war ber luftige Pendel, der meine Arbeitsfunden regelte. In der beften
eines Riesen in den Fäusten, ich hätte die Welt zertrümmern
mehr angebracht, und statt des wüthenden Applauſes hätte eigentlich ein schmerzhaftes„ u!" ertönen müſſen. Selbst zu
Raud
Arbeit, wenn fich der Schmied ärgerte, hatte ich das Fieber Rührszenen verfteigt sich der Autor unter Bubilfenahme fich die Gesellschaft entfernen wollte, ergriff der Klempner mögen mit einem Feberstrich. Dann, wenn die Schmiede Kommiffionär durch die Erzählung vom verlorenen Sohn faft polisiften nach der nächstgelegenen Polizeiwache geführt wur zu begreifen, welches fich erhob, als fich ein geriffener Berliner batte er jedoch die Straße betreten, als er von einem Gebri lich beläftigend, der Zweck einer derartigen Rübrigene ist fiets ein herbeigeschafft und der Koffer einer genauen Dlulariniption von wo er erft entlassen wurde, nachdem der Rofferfol an heißen verfehlter. Auf die Handlung des Stüdes brauchen mir nicht unterworfen war. Die in demselben befindlichen Hembes
verftummten, war Alles ruhig in meinem Schädel; ich stieg hiaab, ich schämte mich meiner Arbeit.
Ah wie großartig war der Schmied Nachmittagen! Er war nackt bis zum Gürtel; die Muskeln hervortretend und angespannt, wie bei den großen Gestalten
au Thränen rühren ließ. Derartige Sachen witlen unwintür
näber einzugeben, fte ist gerabe nicht febr neu, auch laffen ble einzelnen Szenen an Sauberkeit in der Ausführung au wünfchen übrig. Gespielt wurde im Allgemeinen recht nett; die
Schlagnahmt.
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Die Lohnfommiffion der Berliner Zimmerlente( Rinbo Damen Felda und Grünfeld ernteten für einige recht gelungene Hugo Lehmann) erläßt, der„ Nat. Btg." zufolge, einen Aufru wenn ich ihn betrachtete, die Linien ber modernen Skulptur, Rouplets reichen Beifall, auch Herr Weiß mit feinem ewig in welchem gefagt wird, daß mehrere Meister den Verlud welche unsere Künstler mühselig in dem todten Fleische lächelnden Geficht wurde lebhaft bellatscht. Herr Direktor Ernst machten, die Löbne wieder herabzuseßen. Die Kollegen follten
Briechenlands suchen. Er schien mir ein Held burch
Arbeit groß geworden; das unermüdliche Rind des Jahr auch aus teiner Versenkung empor. Die Regie war gut. hunderts, welches im und durch Feuer die Gesellschaft
arbeiten, damit die diesen Lohn zahlenden Arbeitgeber mid veranlagt werden, denselben in Folge der fonft für fie erwad