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Depesche gemacht worden. Den Gewährsmann könne er nicht die pöbelhaftesten Angriffe gegen den Hof, behauptet, daß die Um- erledigen hatte, war harmloser Natur und durchaus nennen, aber jede Möglichkeit hiesiger Ingebung des Kaisers unter besonderem Hinweis auf Herrn nich is Ehrenrühriges. Präf.: Sie mußten also spiration fei ausgeschlossen. Er sei dann sofort zu v. Lucanus aus Judenabkömmlingen bestehe und daß ein förm- doch annehmen, das v. Lützow der Mann und geeignet Herrn General v. Schellendorf gegangen und in einer Aussprache licher Ring die Entschlüsse des Kaisers beeinflusse. Der Verfasser war und bereit war, derartige Aufträge zu erledigen. zivischen den beiden Ministern Bronsart und Köller sei die Sache der Gesinnungsgenosse der Staatsb.- 3tg.", der bekannte Herr Karl 3euge: Das habe ich angenommen. Präs.: Also zur vollen Befriedigung gelöst worden. Beziehungen Paasch, der von dieser nach allen Richtungen hin verherrlicht diese zwischen Ihnen Als der Prozeß gegen v. Lühow im Gange war, habe der worden ist. Wo war denn gegenüber dieser Broschüre die Angeklagten haben etwa vier Jahre bestanden? Zenge vom Kriegsminister v. Goßler erfahren, daß der Staatsbürger- Zeitung", um im Interesse des Staates ihre 3e uge: Ja, ungefähr so lange. Präs.: Wie war es nun, Kriminalkommissar v. Tausch den Journalisten Stimme zu erheben? Rechtsanwalt Glazel ver- als der Artikel in der Welt am Montag" erschien? Haben Sie Kukutsch im literarischen Büreau des Mini- mist die Behauptung in der Ausführung des Staatsanwalts, sich denn damals auch an den Angeklagten v. Lützow gewandt, fteriums des Innern als denjenigen bezeichnet habe, welcher daß die" Staatsbürger- Zeitung" mit dieser Broschüre ſich um den Verfasser zu erfartikel las, da sagte ich mir sofort, ihm anvertraute Geheimnisse verrathen habe. v. Tausch habe er identifizire. Der Vertheidiger bleibt bei dem Antrage, 3euge: Als ich den klärt, daß der je ßige Angeklagte v. Lühow ihm diese daß noch eine ganze Reihe von Artikeln verlesen werden solle. da kommen Anfragen. Ich fragte also Herrn v. Lühow nach Mittheilung gemacht habe. Da Die Verlesung soll nach Schluß der Zeugenvernehmung statt- dem Verfasser des Artikels der Welt am Montag". Einige Tage später sei im Hamburger Korre- finden. nannte er sich selbst. Auf meine Frage, wie kommen Sie spondenten ein Artikel über die Militär- Strafprozeß- Rechtsanwalt Lubszynski richtet noch eine Reihe dazu, fügte hinzu, daß der Artikel vom Ordnung erschienen und ebenso unterm 28. April d. J. ein von Kreuz- und Querfragen an den Zeugen de Grahl, sekretär v. Marschall herrühre, der dem Leckert die Artikel ähnlichen Inhalts in der Köln . Beitung", der die den Zweck haben, die Glaubwürdigkeit desselben nöthigen Informationen ertheilt habe. Ich hielt es für unglaub­Dinge enthielt, welche der Verfasser nur durch einen Vertrauens zu erschüttern. Der Vertheidiger beantragt namentlich lich, daß fich das Auswärtige Amt zur Unterbringung bruch erfahren konnte. Auch bei dieser Gelegenheit habe man die Vorladung des Wirklichen Geheimen Raths v. Z ucanus eines inspirirten Artikels eines so jungen Menschen, be­auf das Auswärtige Amt verwiesen. Der Zeuge habe vor einigen oder dessen Sekretär, um die Stunde feststellen zu können, wann dienen werde. Ich erzählte die ganze Sache in Form eines Tagen der Köln . Btg." angezeigt, daß dieser Artikel auch in dem Herr de Grahl den richtigen Wortlaut erhalten hat. Zeuge Vortrages dem Polizeipräsidenten v. Windheim, der natürlich gegenwärtigen Prozeß eine Rolle spielen würde, und hieran das de Grahl erklärt, daß dies zwischen 10 und 11 Uhr abends auch den Kopf schüttelte. Am nächsten Tage hat der Präsident Ersuchen geknüpft, ihm nunmehr den Verfasser zu nennen. gewesen sein müsse. Oberstaatsanwalt: Ich muß v. Windheim mir erklärt, daß er sich bei Herrn v. Mare Darauf habe er gestern ein Schreiben erhalten, worin sich der doch entschieden bitten, mitzutheilen, zu welchem Zwecke der schall erkundigt habe und daß alles Schwindel Hauptmann a. D. Friz Hönig als Verfasser betenne, artige Anträge dienen sollen. Rechtsanwalt 2ubczynski: fei. Ich habe dann Herrn v. Lügow kommen lassen aber gleichzeitig die Versicherung abgegeben habe, daß seine Bei einem so hervorragend politischen Prozeß ist es doch und ihm das Ergebniß mitgetheilt, er blieb dabei Informationen nicht von irgend einem Beamten herrührten, es nöthig, die denkbar größte Klarheit zu verbreiten. Uns und da habe ich ihn gebeten, mir in Form eines fich vielmehr um eine Privatarbeit handle. liegt natürlich daran, festzustellen, daß Herrn de Grahl Berichts die Entwickelung ganzen Angelegenheit der erste Wortlaut aus der Umgebung des Kaisers zugestellt darzustellen, damit ich den Bericht dem Polizeipräsidenten über­Das Presbureau des Auswärtigen' Amtes. sei. Oberstaatsanwalt: Will Herr v. Lühow wirklich geben fonnte und nicht dem Verdachte unterliege, Der Aus Der Zeuge erörtert sodann die Geschaftsführung in dem bei diefer ungeheuerlichen Behauptung bleiben, dann fordere ich daß 3 wischenbände was dazu gemacht hätten. Presbureau des Auswärtigen Amtes, welches unter der Leitung des ihn auf, nun endlich klipp und flar den Namen der Person zu geklagte v. Lützow ist aber dabei geblieben, daß die Sache der Wirklichen Legationsrathes Dr. Hamman stehe. Das Preßbureau nennen, die er im Auge hat. Dazu sollte ihn doch sein eigenes Wahrheit entspräche. Leckert, so habe er weiter erzählt, sei nicht fei ein nothwendiges Uebel, am liebsten sähe der Zeuge, Ehrgefühl bewegen. Angefl. v. 2ühow erklärt sich dazu fo unbedeutend, wie er( der Beuge) wohl dente; der junge daß er dies Institut entbehren könne. Es gäbe eine außer stande. Mann habe vortreffliche Verbindungen, er sei von Herrn ganze Reihe Don Blättern, welche die auswärtige v. Marschall in Breslau in jovialer Weise empfangen wor Politik unterstützten, theils dadurch, daß sie der Re­den 2c. 2c. Auch brieflich hat v. Lüzow nochmals ent­gierung günstige Artikel aufnähmen, theils dadurch, daß Er kennt Lüßow aus seiner Thätigkeit bei der Allgemeinen fchieden behauptet, daß die Sache ihre volle Richtigkeit habe fie beim Preßbureau des Auswärtigen Amtes anfragen Reichskorrespondenz", giebt über die Entwickelung der Dinge, und ich habe daraus die fefte Ueberzeugung gewonnen und hege ließen, ob von der ausländischen Bresse verbreitete Nachrichten über über seine Unterhaltung mit Dr. Plög, über seine Recherchen sie heute noch, daß v. Lüßow dupirt worden ist und deutsche Verhältnisse der Wahrheit entsprächen. Aber es babe dem zur Sache 2c. dieselbe Darstellung wie die Auflagebehörde, wie selbst an die Wahrheit der Lecker t'fchen Angaben Auswärtigen Amte stets jerngelegen, irgend welchen Einfluß auf die Herr Dr. Plög, der Frhr. v. Marschall und der Zeuge Rippler. glaubte. Ich kenne doch Herrn v. Lüzow sehr genau. Tendenz der Blätter auszuüben, welche von ihm Informationen er- Gr giebt zu, daß er davon gesprochen, daß v. Lützow in Wenn man 5 Jahre lang so viel verkehrt und mit einander halten. Dr. Hamman empfange die Vertreter der Breffe und habe die journalistischen Kreisen als Polizeivigilant gelte und nennt als spricht, tennt man sich doch. ftrenge Weisung, bei der Ertheilung don Informationen alles feine Gewährsmänner v. Huhn, Dir. Mantel, Redakteur Heller, Präs.: Haben Sie denn nun nicht' mal Herrn v. Lüßow zu vermeiden, was in der Oeffentlichkeit irgend welche Be- Dr. Rennert von der Magdeburger Zeitung", Hornau u. f. w. gefagt, er solle Jbnen doch mal den Leckert Bu unruhigung hervorzurufen im stande sei. Auch in betreff der alle diese und andere Journalisten würden bestätigen, daß führen? Beuge: Nein. Ich kannte Leckert nur vom Ansehen, jüngsten Hamburger Enthüllungen habe an v. Ligow in dem Ruf des Polizei- Agenten stehe. Auf Befragen von dem Kaisermanöver aus, wo wir öfter in einem Koupee geordnet, daß außer den beiden Artikeln im ,, Reichs der Vertheidigung erklärt Zeuge, daß Journalisten auch unter- saßen. Ich habe die Ansicht, daß Leckert in der That einen Anzeiger" feinerlei Inspirationen erfolgen sollten, aber troß geordneter Qualität", wie einer der Angeklagten behauptete, nicht intermann hat, denn ich halte ihn nicht für zu er dessen seien in allen möglichen Zeitungen wohl über 100 Artikel in der Preßabtheilung des Auswärtigen Amtes empfangen würden. fahren in der Politit, sich selbst eine so fein eingeiädelte Intrigue über dies Thema erschienen, und auch dies werde dem Aus- Ebenso wenig Journalisten, die sich keine 3 auszudenken. Sein Gewährsmann dürfte natürlich in anderen wärtigen Amt in die Schuhe geschoben. Dies sei ein Puntt, guten Rufes erfreuen. Er wisse sich teines Kreifen zu suchen sein. Der Hintermann dürfte wohl wo die Presse selbst ansezen müßte, um eine Aenderung einzu inzigen zu erinnern, alle feien persön mehr die Absicht gehabt haben, dem Staatssekretär v. Marschall führen. lich durchaus ehrenwerth. Diese Abtheilung giebt ein Bein zu stellen. So wie bei uns, werde es bei allen auswärtigen Ministerien nur Informationen über auswärtige Angelegenheiten aus, der Welt gehandhabt, das Auswärtige Umt fönne unmöglich des niemals über innere preußische Angelegenheiten, und über halb, weil es gewisse Beziehungen zu bestimmten Blättern unter- innere Reichsangelegenheiten nur auf Anordnung des Reichs­hält, für alle Artikel diefer Blätter verantwortlich gemacht fanzlers. Eine solche Anordnung liege bei den Dingen, um die werden. Solche Blätter bleiben völlig unabhängig. Zeuge es sich bei den Artikeln der Staatsb.- 3tg." handele, nicht vor. erwähnt die heitere Thatsache, daß auch Artifel, die gegen ihn selbst gerichtet gewesen, als offiziös" galten. Vom Auswärtigen Amte seien niemals persönlich e Die Vernehmung des Legationsraths Prinzen Alexander Angriffe ausgegangen, weder gegen attive, noch gegen v. Hohenlohe- Schillingsfürst ist sehr furz. Sie beschränkt sich frühere Minister und Beamte. Auf weiteres Beiragen darauf, daß der Zeuge erklärt, weder Herrn Leckert noch Herrn erklärt Beuge, daß er unter allen Umständen Strafantrag gestellt v. Bütow je gefehen oder einen von ihnen empfangen zu haben. haben würde, wenn das Auswärtige Amt in irgend welche Be Wirkl. Legationsrath v. Hollstein erklärt, daß er Leckert ziehung zu den Unverantwortlichen" gebracht würde. Leute wie zum ersten Male sehe und von Zuwendung von Nachrichten an Leckert und Lützow würde er nicht empfangen haben. diesen durch seine Person absolut teine Rede sein könne.

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Legationsrath Dr. Hammann:

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Andere Zeugen.

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Präf.: Worauf stützt sich denn Ihre Annahme, daß der Artikel eine Spige gegen Herrn v. Marschall habe?

v. Tausch: Schon die Wendung von den, englischen Einflüssen" befagt es. Ich glaube auch nicht, daß Leckert wollte, daß Eulenburg bineingebracht werde.

Präs.: Es wäre nun sehr interessant, diesen Hintermann fennen zu lernen. Zeuge: Es wäre vielleicht nicht un möglich, daß dieser Hintermann noch gefunden wird.- Staatssekretär v. Marshall: Die Annahme des Herrn Kommissars, daß Leckert einen Hintermann habe, ist ja recht interessant, aber es wäre doch wünschenswerth, wenn der Herr Beamte seine Anschauung begründet. Ist es dem Herrn Rommissar nicht bekannt, daß Leute, die er beschäftigt bat, ihre Angriffe gegen das Auswärtige Amt einfach ers funden und erlogen haben? Ich erinnere ihn nur an Normann- Schumann.

v. Tausch: Das ist mir nichts Neues. Wir sind dafür nicht verantwortlich. Wir treiben auf der Polizei teine Politit, Herr Staatssekretär. Wir sind Beamte, und wir brauchen Leute, die vielseitig sind. Leute von den Fiegenden Blättern" und vom Ult" tönnen wir nicht brauchen. Es liegt uns fern, auf eigene Fauft Politik zu treiben, wir erfüllen die uns geftellten Aufträge. Was unsere Leute nebenbei treiben, dafür sind wir nicht verantwortlich.

Staatssekretär v. Marschall : Der Herr Polizei- Kommiffar vertheidigt sich gegen Vorwürfe, die kein Mensch gegen ihn erhoben hat. Ich erinnere den Kriminalkommissar nur daran, daß ein gewiffer Normann- Schumann auch von ihm zur Ermitte lung in Breßjachen benutzt worden ist und daß sich dann heraus­gestellt hat, daß dieser selbe Vertrauensmann v. Normann Schumann fast alle die Standalartikel von 1890 bis 1898 gegen das Auswärtige Amt selbst verfaßt mit

Rechtsanwalt& ubszynski richtet noch eine ganze Reihe Direktor Mantler von Wolff's Telegraphenbureau: Er habe von Fragen an Frhrn. v. Marschall , die feststellen sollen, inwie das viel besprochene Dementi in der ,, D. Tagesztg." veranlaßt, um den weit diesem die persönlichen Verhältnisse des Angeklagten v. Lützow vielfachen Erörterungen über die Meldung des Wolff'schen Bureaus bekannt seien und inwieweit oie in verschiedenen Blättern erschienene bezüglich des Kaisertoaftes ein Ende zu machen. Der Artikel Behauptung, daß Herr v. Lützow wegen Verdachts der Spionage aus der Welt am Montag" war für ihn die Kombination einer dem Offiziers stande entfernt sei, auf Inspiration des Auswärtigen Reihe aus der Luft gegriffener Erfindungen und er habe diese Amtes zurückzuführen sei. Herr v. Marschall erklärt, daß er in der Deutschen Tageszeitung" gefennzeichnet, weil gerade diese über lettere Frage nichts wisse. Auf Frage des Rechtsanwalt Zeitung die Erwortung ausgesprochen hatte, daß das Wolff'sche Schmielinsti erklärt Zeuge, daß Herr Dr. Plöß dem Bureau das Wort nehmen werde. Weder Leckert noch v. Lützow Staatsintereffe einen wesentlichen Dienst durch die Nennung des baben sich infolge dieser Richtigstellung an die Adresse Namens v. Lützow erwiesen habe. Dies fei dankbar des Zeugen gewendet. Soweit er sich erinnere, ist die erste anzuerkennen, von einem Berrath" tönne gar feine Tepesche um 1/412 Uhr hier im Bureau eingegangen, die Be­Rede sein. Auf eine weitere Frage des Rechtsanwalt richtigungsdepesche traf erst wahrscheinlich nach ihr ein und da Glazel erwidert Frhr. v. Marschall , daß er es dem Gerichshof es Sonnabend Nacht war, so lag für das Bureau teine Mög­überlassen müsse, über die mala fides der Staatsbürger- Beitung" lichkeit vor, diese Berichtigung wenigstens noch den Berliner fich zu entscheiden, aber wenn einer so systematisch mit Anklagen Blättern mitzutheilen. gegen das Auswärtige Amt vorgeht, wie die Staatsbürger Auf den von der Staatsanwaltschaft vorgeschlagenen Zeugen Beitung", so müsse man doch annehmen, daß ihm vollständiges Unruh wird allseitig verzichtet. Material zur Verfügung stehe, und deshalb sei auch Redakteur Dr. Werle vom Breslauer Generalanzeiger": hat, bezüglich deren er von Herrn v. Tausch anzunehmen, daß seine eigene( des Zeugen) Thätig Er habe Herrn v. Lüzow als Manöverberichterstatter engagirt, Ermittelungen bezüglich der Urheber betraut der Urheberschaft ihm fämmtlich befannt weil dieser sich auf vorzügliche militärische Verbindungen war den Fingern gesogen fein mußte. Es frage fich, auf grund welchen pofitiven berief und sagte, daß er im Befige eines Passirscheines vom waren. Nach den Erfahrungen, die Herr v. Tausch mit diesem Materials die Staatsbürger Zeitung" sich berechtigt glaubte, Generalstabe sei. Lüßow habe ihm dann in Breslau den Herrn v. Normann- Schumann gemacht, möchte ich doch, daß er systematisch so schwere Angriffe gegen einen Minister Leckert als seinen Bekannten und gefchickten Journalisten vor- fich näber erklärt, wieso er gerade in diesem Falle hier meint, zu richten; bisher sei solch Waterial nicht in die Erscheinung gestellt. Letterer hatte dann vernommen, daß ein Mitarbeiter daß Herr Leckert doch wohl einen Hintermann gehabt haben getreten. Rechtsanwalt Glazel: Eeit Jahren besteht in namens Thomas eine Unterredung mit dem Reichstanzler ge- muß und sich diese Dinge nicht aus den Fingern gesogen babe. der Presse, welche sich nicht für offiziös hält, die Ueberzeugung, habt habe und darauf bin gesagt, daß auch er eine solche Unter- Es ist mir das sehr wichtig, denn ich muß annehmen, daß eine offiziöse Breßmißwirthschaft, wie sie von der Staatsb. Btg." redung gehabt habe. Nachdem er dann versichert, daß alles, daß diefer von dem Kriminalkommissar in der Luft gelassene behauptet wurde, thatsächlich existirt, daß eine Reform dringend was er darüber melden werde, Thatsachen seien, habe er den Hintermann" zum Piedestal für weitere Verdächtigungen gegen - Zeuge: Ich habe nothwendig sei und auch von allerhöchster Stelle mit Rücksicht Angeklagten aufgefordert, das Weanuskript einzuschicken und das sei das Auswärtige Amt werden könnte. auf die Verwirrung, die dadurch angerichtet werde, dies als cann auch geschehen. Leckert babe sich der vorzüglichsten Ver- schon gefagt, daß ich Leckert nicht für politisch genug erfahren berechtigt anerkannt worden sei. bindungen gerühmt. Von Görlig aus babe er ihm mitgetheilt, halte, solche Intrigue einzufädeln. Frhr. v. Marschall : Er tönne seine Beziehungen zur Preffe daß er eine hochwichtige Nachricht habe, aber einen Vorschuß Präs.: Aus dem Protokoll, welches Sie mit Leckert auf­nicht noch enger ziehen, als er es gethan, wenn nicht das Staats- baben müsse, weil er in der Angelegenheit noch eine Reise nach genommen haben, geht hervor, daß derselbe Ihnen bald Herrn intereffe darunter leiden solle. Er wünschte, daß er mit der Köln machen müsse. Er fei also von dem Angekl. Lühow v. Marschall , bald Herrn v. Hollstein als seinen Gewährsmann Bresse überhaupt nichts zu thun hätte, denn er wisse, daß mit 100 Mart gewissermaßen hineingelegt worden. Dieser bezeichnet hat. Zulezt hat er gesagt, er habe sein Ehrenwort damit immer Anfeindungen verknüpft seien. Er habe aber diese babe einen Artikel geschickt, der ähnlich dem Artikel gegeben, den Mann nicht namhaft zu machen, da derselbe sonst Laft auf sich nehmen müssen, denn es gehe nicht anders. Von der Welt am Montag" war, jedoch deutlichen seine Stellung verlieren könne. Jit es Ihnen nicht aufgefallen,

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einer Preßmißwirthschaft im Auswärtigen Amte tönne teine Rede Hinweis auf den Grafen Eulenburg noch nicht daß ein Beamter für nichts und wieder nichts sich in die Hände sein, die Preßmißwirthschaft liege in allererster Reihe darin, daß enthielt. Er habe den Artikel zurückgefchickt mit dem Bemerken, eines so jungen Menschen geben sollte? 3euge: Ja gewiß, gewiffe Blätter eine Polemit mit einem anderen Blatte gar nicht daß nur Thatsachen und keine Kombinationen erwünscht seien. ich halte aber doch an der Annahme fest, daß Hintermänner führen zu können vermeinen, ohne daß sie den Gegner als Leckert habe aber noch einmal versucht, den Artikel anzubringen, existiren. offiziös" denunziren. indem er ihn zurückschickte und direkt angab, daß sein Oberstaatsanwalt: Sat der Angeklagte v. 2ütow Rechtsanwalt Glazel: Daß eine Preßmißwirthschaft be. Gewährsmann der Freiherr Marschall von für die Dienste, die er Ihnen leistete, Bezahlung er steht, zeigt doch die Thatsache, daß ein so anerkannt offiziöses Bieberstein sei. Herr v. Lützow habe ihm bei An- balten? 3euge: Jawohl, er ist für seine Zeit, die er Blatt, wie die" Kölnische Zeitung ", auf allerhöchsten Befehl aus tritt der Verbindung geschrieben, daß er Beziehungen zum uns opferte, entschädigt worden.- Oberstaatsanwalt: Haben Sie die Stellung des Herrn v. Lüßow denn nicht ebenso dem Schlosse verbannt worden sei. Frhr. v. Marschall : Rein Hofsta a te babe. Ministerium der Welt könne den Zeitungen, welche sich bereit erklären, Oberstaatsanwalt: Ich möchte vom Angeklagten aufgefaßt, wie die der sogenannten Vertrauens. männer, welche in den politischen Angelegenheiten Ansichten der Regierung Raum zu gewähren, zur Pflicht machen, nie v. Lützow wiffen, zu welchen Hofstaaten er Beziehungen habe?. mals irgend etwas gegen ein Regierungsamt zu schreiben. Das fäme Angeklagter: Das habe ich wohl nicht gefagt, ich habe Berichterstatten? 3euge: Nein, feineswegs. Das ist darauf hinaus, daß solche Blätter: förmlich ein Versprechen des wohl nur von Beziehungen zu Hoftreifen, mititärischen eine ganz andere Sache. Meine Vertrauensleute haben mit der Wohlverhaltens" ablegen müßten, das ließe sich kein anständiges Kreisen und dergl. gesprochen. Oberstaatsanwalt: fozialdemokratischen oder anarchistischen Bewegung Blatt gefallen, ein solcher Boytott wäre unmöglich. Ich möchte wissen, welche Beziehungen er zu Hofkreisen gehabt gar nichts zu thun. Sie müssen sich nicht auf eine gewisse poli­Rechtsanwalt Glazel wünscht die Verlesung eines Artikels hat? Angeklagter v. Lüyow: Ich habe nicht direkte Be- tische Meinung festlegen, um Dinge zu erfahren, für die sie be Die müssen oft anders auftreten, müssen der Staatsbürger- Zeitung", aus welchem hervorgehen werde, ziehungen im Auge gebabt, sondern nur, daß ich infolge meiner zahlt werden. daß es der Staatsbürger- Zeitung" bei der Erörterung der gesellschaftlichen Stellung mit derartigen Kreifen in Berührung Personen beobachten und Dinge diskreter Natur erforschen, die fie nur unter Bruch des Vertrauens artiger Dinge nicht auf eine Beleidigung des Freiherrn fomme und mancherlei höre. erfahren können. Kriminalkommiffarius v. Tausch: Wir müssen Leute an der Hand v. Marschall , sondern auf die Bloßlegung eines Krebsschadens und auf die Reform offenbarer Mißverhältnisse antomme. Derselbe erklärt, daß er seit etwa 4 Jahren mit dem An- haben, welche in der Presse bekannt sind. Wir haben noch an der Hand, aber nie­Oberstaatsanwalt Drescher: Wenn doch noch Verlesungen geklagten v. 2 how bekannt sei, auf welche Weise die Be- andere Journalisten mals habe ich einem Don ihnen eine Zumuthung ge stattfinden sollen, so beantrage ich die Verlesung einer Broschüre, fanntschaft entstanden sei, vermöge er nicht mehr zu sagen. durch deren Ausführungen fie sich in ihrer welche schon in diesem Hause Gegenstand gerichtlicher Maß. Präsident: Hat v. Lützow der Polizei Dienste geleistet, ftellt, Zeuge: Jawohl. Ebre gekränkt finden konnten. Präs.: Wenn Sie nun z. B nahmen geworden ist. Sie wird beweisen, daß die Staatsbürger- Recherchen vorgenommen oder dergl.? Zeitung" und die antisemitische Presse am allerwenigsten sich zu Wenn mir ein Artikel aufstieß, von welchem ich annahm, daß er durch direkte Anfrage bei einer Zeitung auf die Antwort ge= echauffiren Veranlassung hat über Angriffe, die gegen die Um die Polizei beschäftigen könne, so wandte ich mich an Herrn faßt sein mußten: Ja, das ist Redaktionsgeheimniß", werden fich dann nicht eines Jbrer Journalisten be gebung des Kaisers erhoben werden. Die Broschüre ist be- v. Lüßow und bat ihn, zu ermitteln, wer der Verfasser sei. Aber Sie Beuge: Ja gewiß, wie foll man es titelt Geheimes Judenthum, Nebenregierung Herr v. Lützom war durchaus kein Vigilant. Wir müssen dienen? Art Die miz der Ausführung ist und jüdische Weltherrschaft". Diese Broschüre enthält derartige Personen haben, aber was Herr v. Lügow zu anders

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