winn so erregt, daß fie, von einem Schlaganfall getroffen, todt zu Boden fiel.
Aus Anlaß der vielbesprochenen Himmelfahrts Partie nach Grünau ist nun gegen 6 der damals verfarteten Tyetlnehmer die Anklage wegen Landfriedensbruches erhoben worden. Dieselbe wird bereitä" in der am 3. Dltober be ginnenden Schwurgerichtsperiode am Landgericht Berlin I zur Berhandlung gelangen. Bereits"- ist gut, faft so gut wie, fofort"
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| irgendwie als eine Demonstration gelten fonnte, au vermelden. Bruder b Rein Abzeichen, weder rothe Blumen noch Schleifen waren im beit be Leichenzuge zu bemeifen, welcher den langen Weg von dem um fich Trauerhause bis zum Begräbnißplat ohne jede Störung zu fid legte. Dft genug blieben die von der Arbeitsstätte betalebren ben Arbeiter angesichts des Trauerzuges stehen, es war, als ob ufufuch fte fühlten, daß fener Mann in dem schmudlosen Sarge ein Menschenalter hindurch für ihre Sache, für die Freiheit und Gerechtigkeit in jeglicher Hinsicht gelämpft und gestrebt hatte de gel Und Karl Kuwalsfy war in der That ein solcher Mann im wahren Sinne des Wortes. Schon im jugendlichen Alter( er wurde
Der Regierungsbaumeister Runge, dessen Verurtheilung zu zehn Monaten Gefängniß von vielen Seiten für ein ver. hängnißvoller Juftigirrthum angesehen wird, begab fich, wie seiner Beit mitgetheilt worden, nach der eingetretenen Bes gnadigung mit seiner Battin von hier nach London . Wie wir Don einem hiesigen Freunde deffelben erfahren, ift p. Runge schon im vorigen Jahre nach Ramerun übergefiedelt, wo er für bie deutsche Reichsregierung verschiedene Bauten ausführt. Aus dieser Beschäftigung im Reidsdienst ist der Schluß zu ziehen, daß man auch in Regierungstreifen an die Schuld Runge's nicht glaubt.
Hefert. Schießwinn Reller trug einen geladenen Revolver und Schieß, vorrath bet fich. Der Doppelmörder Otto Gottfried Keller ist vorgestern Abend in das biefige Untersuchungs Gefängniß ab geliefert worden. Die Kriminalschusleute Münch und Klapper, welche zur Empfangnahme des Verbrechers nach Breslau ge reift waren, trafen mit dem um 9 Uhr 16 Minuten von dort bier auf dem Bahnhofe Friedrichstraße anlangenden Breslauer Schnellzuge ein und bestiegen mit dem an den Händen ge. feffelten Mörder sofort eine bereit gehaltene zweispännige Droschte erfter Klaffe, in deren Fond noch der die Uebers führung leitende Kriminal- Rommiffarius Buschius mit dem Polizei Lieutenant Dsmann Blas genommen hatte. Tros der vorgerüdten Abendftunde hatte fich vor dem Kriminalgerichts gebäude boch ein zahlreiches Publikum eingefunden, welches ber nkunst des Verbrechers harrte. Kurz nach 9 Uhr erschien Der Untersuchungsrichter Landgerichtsrath Hollmann in Be gleitung der Staatsanwalte Höppner, Dr. Stephan und Rizel und begaben diese fib auf den Einfahrtshof zum Unterfuchungsgefängniß. Um 9%, Uhr traf der Transport vor dem Kriminalgerichtsgebäude ein und machte erft irrthümlicher Weise vor dem Hauptportal Halt, von wo der Wagen, der von einer Dichten Menschenmenge umringt wurde, in das Einfahrtsthor des Untersuchungs. Gefängnises fuhr. Der Mörder, welcher ziemlich erschöpft aussah, verließ mit schlotternden Knien das Gefährt und wurde sofort zum ersten Berhör vor den Landgerichtsrath Hollmann geführt. Als Beuge waren noch zu Dieser späten Abendstunde vier Personen geladen. Wir wir hören, ist der Verbrecher in vollem Umfange geftändig, so daß bem bedauernswerthen Rinde der Schiffling'schen Eheleute voraussichtlich die Marter einer nochmaligen Konfrontation mit dem Mörder wird erspart werden lönnen.
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1829 zu Schwedt a. D. geboren), mußte er für seine Ueber aufgefun zeugung leiden, indem man ihn im Jahre 1852 wegen poli Erric tischer Umtriebe" aus Frankfurt a. D. auswies." Ber Schub nach seiner Heimath befördert, awang man ihn, bort sechs Monate zu bleiben, bis der über ihn verhängte Bann abgelaufen war; laum war jedoch diese Beit verstrichen, so hielt es ihn nicht länger und schon Ende der fünfairer Jahre nahm er fein Domizil in Berlin . Als Ferdinand Laffalle in den fechaiger Fabren auftrat, war er einer der Erften, welche diffen Lehren zu den ihren machten und der Ueberzeugung, die ihm hieraus wurde, ift er bis zu seinem Lebensende treu geblieben. Ratl Ruwalsti war eine jener Naturen, welche unter einer rauben Junächst Hülle das tieffte Mitgefühl für ihre Mitmenschen bergen; feine Sprache war niemals schmeichelhaft und jeder Reklame war Feind. Wenn es ohne Reflame nicht mehr geht, schließe ic meine Bude au!" lautete die Antwort, wenn ihm seir Freunde, denen die schlechten Erwerbsverhältnie flagte, den Rath gaben, sein Geschäft doch mehr in Deffentlich leit befannt zu machen, und ob stb seine materille Lage oft äußerst pretär gestaltete, so ließ er sich dennoch cht von diesem Grundi abdrängen.- Die Bolizei bat et fichtlich außergewöhnliche Vorkehrungen getroffen, um etwaigen Ausschreitungen" bei dem Zeichenbegängniß begegnen fönnen. Die Bahl der den Bug begleitenden Bekimen" mochte ebenso groß sein, als die der eigentlichen Theinehmer. Außerdem hatte es den Anschein, als ob die ganze Strede, Dom Trauerhause bis zum Biele in furzen Abständen von Schuyleuten befest war, an vielen Straßenübergängn blinkte fogar die Uniform eines Bolizeilieutenants. De Schatten Der Nacht sentten fich bereits auf die Grabhügd, als der Leichenzug das Bortal des Friedhofes erreichte, auf welchem unter feierlicher Stille der Körper der Mutter Ewe übergeben wurde. 13 der Sarg in die Gruft gebettet war, forderte einer der Freunde die Umstehenden auf, zu Ehren des Be storbenen den Hut abzunehmen, worauf alle wefenden baupt entblößten; dann verliegen die Theilnehmer den F hof mit dem Bewußtsein, einem waderen Manne die Ehre erwiesen zu haben. Karl Kuwalsky wkd Allen, thn fannten, unvergeßlich bleiben.
Ein charakteristischer Fall für die geringe Suverlässig feit der Boten der Briefbeförderungs- Anstalt Neue Berliner Omnibus und Packetfahrt Aktiengesellschaft" wird uns in folgendem mitgetheilt. Der in der Gertraudtenftr. 18 wohn hafte Schneidermeister S. Grät sandte an einen Herrn W. Tr., Linienftr. 5, durch die vorgedachte Beförderunganftalt einen Brief. Derselbe lam an den Absender mit der Bes merkung des Boten zurüd: Adreffat sei dem Hauseigenthümer gänzlich unbekannt. Herr Gräz gab den ihn retournirten Brief nochmals mit dem Vermeil auf: Da der Bote diesen Brief gleichgiltig retournirt hat, so sende ich denselben noch einmal ab, da dreffat bestimmt dort wohnt. Der Brief gelangte denn auch, allerdings erst drei Tage nach der ersten Aufgabe, in den Befit des Herrn Tr. Die Versäumniß war um so ärgernißerregender, als der Brief die Aufforderung zu einer wichtigen Besprechung für den nächsten Tag nach dem ersten Aufgabebatum enthielt. Aufgabebatum enthielt. Bei dieser Gelegenbeit sei noch er wähnt, daß der Klebeftoff, mit welchem die Briefmarken der Backetfahrt- Gesellschaft bestrichen find, einen ganz abscheulichen Geschmad beim Befeuchten mit der Bunge hinterläßt, was bet den Briefmarken der Reichspoft nicht der Fall ist.
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Des Weiteren wird über den Mörder und seine Verhaftung noch gemeldet: Der Mörder Reller hat ein vollkommenes Se ftändniß abgelegt, daß er die Schiffling'ichen Eheleute getödtet bat, er bestreitet jedoch energisch, das Motio des Raubens ge habt zu haben, will vielmehr in augenblicklicher Aufwallung Die That aus Rache verübt haben. Dem Keller scheint seine Situation und die Gestaltung feiner Bulunft ziemlich gleich giltig, denn er trägt eine große Gelaffenheit zur Schau. Auch auf der ganzen Fahrt nach Berlin bat er mit den ihn beglets tenden Polizeibeamten längere Gespräche über die That felbft geführt und fich ohne Weiteres zu derselben bekannt. Er soll bei dieser Gelegenheit behauptet haben, daß er von Schiffling schlecht behandelt worden sei und aus Merger und Haß gegen feinen Brodherrn zu der That getrieben worden set. Auch über seine Lebensschidjale und die Art, wie er fich zu verber gen wußte, habe Keller während der Fahrt den Polizeibeamten eingebende Schilderungen gemacht. Danach hat er 14 Tage lang Stellung bei einem Dtftpächter in der Gegend von Merse burg gehabt und ist dann etwa 4 Wochen bei einem Doft, pächter in der Gegend von Wittenberg beschäftigt gewesen. Nach seiner Angabe rührt die ihm abgenommene Pistole von feinem legten Arbeitgeber her, welcher ihm dieselbe zum Verscheuchen der Vögel übergeben hatte. Bulegt will er mit der Bahn bis nach Kohlfurt gefahren und zu Fuß fich dann in die Gegend von Breslau burchgeschlagen haben. Reller beftätiate die schon geschilderte Art seiner Berhaftung. Es ist banach ein völliges Kefeltret ben auf ihn veranstaltet worden. Selbstverständlich saß auf viel zu zahm, namentlich gebt er ihnen nicht genug gegen die zuschlagen. Das macht also einea Ausfall von 10950
Aus dem„ chriftlich fosialen" Lager. Der Reichs bote" enthält eine Art Ferienbericht über die chriftlich- soziale Bartei. Man muß anerkennen, die Getreuen Stöder's halten in einer Nachahmung verdienenden Weise ihre Leute zusammen. In jedem der sechs Berliner Wahltreise lommen die Partei genoffen alle Freitag in einem Gartenlotal mit oder ohne genoffen alle Freitag in einem Bartenlofal mit oder ohne Rongert zusammen. Außerdem Sommerfefte und Landpartien, ebenfalls nach Wahlkreisen. Dabet eigene" Mufit und ein oder zwei Feftredner. Um Redner ist Noth;„ Der Herr Hofprebiger" fehlt überall; er figt auf feiner oberbayerischen Villa, feinem eigenen Bauerhof" bet Bartenkirchen und tröstet die Getreuen zuweilen durch ein Sendschreiben. Das ist aber nicht genug, er ist und bleibt auch vorübergehend unerfeßlich." Profeffor Wagner springt zwar zuweilen als Feftredner ein, aber er lann fich den Chriftlich- Sozialen schon in Rüdicht auf fein alabemisches Lehramt nicht in der Weise und in dem Um
der Fahrt nach Berlin der gefesselte Mörder mit seinen Begleitern in einem besonderen Roupee. Die Runde von seiner Berhaftung batte fi blizschnell verbreitet und auf allen Stationen ftanben Neugierige, um womöglich den Verbrecher zu sehen. Die Erwartungen wurden aber nicht erfüllt, denn bei Durchfahrt burch die Stationen waren in dem betreffenden Koupee sämmt liche Gardinen herabgelaffen. Hier batte fich namentlich auf dem Bahnhofe Alexanderplat ein zahlreiches Bublifum ange. fammelt, welches fich um den Wagen drängte. Gestera ift dem Verhafteten u. A. auch das blutgetränkte Heffer, mit welchem er die That vollbracht, vorgelegt worben und Keller hat ohne Weiteres
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fange" wie der Sofprediger widmen. Wagner ist den Herren
Wir brachten vor einigen Tagen eine Notis, welde fich darüber ausließ, daß es sehr schwer sel, einen Gewinn ba Bierbelotterie zu veräußern. Ein Hauptgewinn, ver m 15 000. ausgesett war, follte für 6000 M. losgefchlagen sein. Diese Angaben find, wie uns von einem Bethelligten mitgetheilt wird, nicht gang richtig. Nach unendlichen und Geldausgaben bis zur Höhe von 200 m. gelang, glücklichen" Gewinner endlich, den 3 wien für 4050.
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Treffender lann allerdings der Werth der Pferdelotterien nicht
illuftritt werden.
auch die Polizeiorgane cin, nachdem derselbe oft genug
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Juden vor, und ohne Judenhege lann die chriftlich- soziale Partei nicht bekteben. Söder hat sich mit den vielen Stadtmisfionen und Missionsinspektoren eine Schaar politischer Agita Gegen den Unfug, welcher mit dem Berlauf tatoren herangezogen, mit deren Verwendung er aber auch etwas Neuesten" auf den Straßen getrieben wird, schreiten nunmehr voorfichtiger geworden ist, seitdem der Stern des Antisemitismus au verbleichen begonnen hat. Bur Stadtmiffton zahlen auch Breffe gerügt worden ist. Am Freitag hallten wieder einmal gläubige Chriften, welche die Judenheze mißachten, ihre Bei die Straßen wieder von dem Lockrufe: bas Neuefte" und träge. Der Bericht des Reichsboten ertennt aber an, daß in neuerer Beit der noch jugendliche und begabte Stadtmiffions ftubiren. Und worin bestand dies? In einer Reproduktion Inspektor Pastor Burkhardt" als Redner geholfen bat, ebenso ber bereits am Abend vorher durch die Beitungen veröffent der Geheime Staatsarchivar Dr. Bailleu, deffen Rednergabe lichten Nachricht, daß der Doppelmö der Reller ergriffen word
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Landgerichtsrath Holmann tritt übrigens zur Beit einen damit sein Halsleiden nicht wiederlehre, was geradezu ein Bitungslaften fühn um den Hals gebängt, laut feine Stimme Sorten
fuchung dürfte zunächst an den Untersuchungsrichter Land gerichtsrath Bochhammer übergeben. Reller ift in Moabit in Diejenige 3: lle gebracht, die zur Aufnahme derartiger schwerer Verbrecher beflimmt ist und in welcher aulett Kowalsti ge feffen bat.
Der Entwurf einer neuen Baupolizeiordnung für den Stadtkreis Berlin ist beim Magiftrat gara plöglich einge gangen. Das Berl. Tgbl." schreibt darüber: Bom Magiftrat wird vorausfichtlich in Uebereinstimmung mit dem königlichen Bolizeipräsidium der Entwurf vorläufig geheim behandelt wer ben. Es ist also nicht angänglich, aur Beit über die neuen Vorschläge Mittheilung zu machen. Der Magiftrat hat den Entwurf der Magistratskommission zur Borberathung über wiesen, welche früher mit der Eache befaßt war. Mitglieder Derselben find bauptsächlich die Mitglieder beider Bau Deputationen, Borfißender war der zur Zeit durch Stadtrath Friedel vertretene Stadtrath Dr. Weber, Referent Stadtrath Boigt.
Ein Viertel des großen Looses ist nach Stargard_in Preußen gefallen, wo brei Personen daran Theil hatten. Die eine Mitspielerin, eine Wittme M., wurde. wie man der Boff. 8tg." berichtet, durch die freudige Mittheilung über den Ge
( Schluß.)
ware" hat der Vorstand der chriftlich sozialen Bartei den förmlichen Beschluß gefaßt, ihn fünftighin nicht übermäßig" in Anspruch zu nehmen. Der Reichsbote hält aber mit dem
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Ruf, wurde eine große Schaar Neugieriger angelodt durch einen Bolizeiwachtmeister, welcher, nachdem et von dem Neueften leisen Bedenken, ob es helfen werde, nicht zurück und spricht ernstlich verwarnte, das Neuefte" als„ Neuestes" zu verlaufen Renntnis genommen, ben fpetulativen Beitungshändler fe indem daffelbe bereits in den Beitungen gestanden habe und er fich fomit eines Betruges des Publikums fchuldig made Der Beitungshändler fuchte fich damit zu entschuldigen, daß nicht gewußt habe, daß es schon in den Beitungen gelanden habe, doch wurde ihm bedeutet, daß er als Beitungshändle
den bringenden Wunsch aus, daß dem viel beschäftigten und viel in Anspruch genommenen Mann von allen betheiligten und intereffirten Seiten die erforderliche Unterflüsung werde. Bekanntlich hatte man vor Jahr und Tag begonnen, ein Rapital au fammeln, um einen Stellvertreter und Gehilfen Stöders für seine ganze agitatorische Thätigkeit zu beschaffen; die Sicher ftellung von 4500 m. jährlich wurde verlangt. Da die Bei träge zu fpärlich floffen, ift der Blan wieder aufgegeben, und aus den Mahnungen des Reichsboten ergiebt fich, daß an eine Wiederaufnahme deffelben nicht zu denten ist. Der Reichs langler ist ihnen auch nicht mehr hold wie die Dfiiösen wiffen. Und darum geht's bergab mit den Chriftlich
Die Wärterin ging wieber ins Haus. Sie hatte sich Arbeit mitgebracht, benn auch bei Sterbenben und Tobten arbeitete fie unabläffia, bald für sich selbst, bald für die Familie, welche ihre Dienste in doppelter Hinsicht in Anspruch nahm und dafür etwas mehr zahlte.
Plöglich fragte fte:
Mutter Bontemps, hat man Ihnen wenigstens bie legte Delung gegeben?"
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Dies wiffen müffe. Bur großen Befriedigung aller beret
welde
dieser Szene beigewohnt, verftummte nunmehr die ruende Stimme des Händlers mit dem Reueften" und fo mander Ueber das Ertrinken eines 8jährigen Knaben beim unbeaufsichtigten Baden in der Spree unter der Be
Nedel blieb ungeopfert.
brüde wad uns folgendes mitgetheilt: Bei dem Mang Flugbadeanstalt im Stadttheile Moabit wird die Sp
Bie Beerdigung Karl Kuwalsky's fand am Freitag der Leffingbiüde und im Zuge der Judenwiefe nament
Die Bauerin machte ein verneinendes Beichen. Frau Rapet, die sehr fromm war, erhob fich mit Lebhaftigkeit: " Heiliger Gott , ist es möglich? Ich hole schnell den Pfarrer."
Abend auf dem Kirchhofe der freireligiösen Gemeinde in der Bappel. Allee statt. Dem schlichten Sarge des Berstorbenen folgte nur eine fleine Schaar feitner nächsten Freunde und Ge finnungsgenoffen, welche ersichtlich bemüht waren, Alles, was
Sie stürzte mit solcher Geschwindigkeit zur Pfarrerwoh nung, daß die Gaffenjungen, welche fie rennen fahen, glaubten, es sei ein Unglüd geschehen.
Schultnaben, auch von erwachsenen Bersonen, bäu Baden benut. Am Freitag Abend fam ber 5jährige
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erreichen
eines in der Alt- Moabiter Straße wohnenden belted na Hause, um seine Eltern zu benachrichtigen, daß fein 8 ' S geht eher beffer," erwiderte er mit boshaften
Augenblinzeln.
Er ging. Frau Rapet näherte sich, von Unrube
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30-32
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Er fragte: griffen, der im Todestampfe Liegenden, welche in dem ram lichen empfindungslosen 3uftande war, bas Auge offen, bi
folgte ihm, Gebete murmelnb. 3ulegt tam Frau Rapet, tief gebeugt, als wollte fie im Laufe fich niederwerfen, und die Hände gefaltet wie in der Kirche. Honore fab fie von Weitem vorübergehen. Er fragte: Wohin geht denn unser Pfarrer?" Sein Rnecht erwiderte:
"
Er trägt das Allerheiligste zu Deiner Mutter, wahr
haftig."
Der Bauer barauf nicht im Geringften erstaunt: Rann schon sein, wirklich!"
Er ging wieber an seine Arbeit.
Mutter Bontemps beichtete, empfing die Abfolution und nahm das Abendmahl. Der Priester entfernte fich und ließ die beiden Frauen in ber erflidenden He
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Hände über der Dede gefaltet. Die Wärterin begriff das zwei, vier, acht Tage so fortdauern tonnte;
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schnürte bas babfüchtige Herz zusammen, ein wither Born wallte in ihm auf gegen den Spizbuben, ber bie Täuschung begangen, und gegen diefes Weib, bas nicht fark
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Gleichwohl machte fich Frau Rapet an bie Arbe wartete, ben Blick auf das faltige Geficht der Bontemps gerichtet.
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allein. Frau Rapet begann, bie Sterbende zu betrachten, beinahe vergnügt. Als er zu seinem Rorn zurücklehrte, Honoré tam zum Frühstüc heim. Er schien aufrieben,
wobei fie fich fragte, ob das wohl noch lange dauern werde. Der Tag ging zur Neige. Eine frischere Luft brang in leb. hafteren Windstößen herein und ließ ein mit zwei Nägeln befestigtes Bilb gegen bie Mauer flattern.
vormals weißen Vorhänge an den vergilbten, mit Fliegen
fand er fich offenbar in trefflicher Stimmung.
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Die Kleinen, die jetzt verstrich, schien ihr gestohlene 3eit, geftoblenes Frau Rapet gerieth in Berzweiflung. Jebe Minute flecken bebedten Fenstern schienen davonfliegen, fich losteißen alte Krade, diesen alten Eigenfinn, diesen alten Starrtopf Sie spürte Neigung, eine tolle Neigung, biefs beim Halfe zu faffen und mit leisem Drud ben aber, unbeweglich, offenen Auges, schien mit Gleichmuth ben fliegenden Athem anzuhalten, der ihre 3eit und ihr Gelb Ipfiff leife in der beengten Bruft. Hätte er jetzt aufgehört, Einfall ging ihr durch den Kopf, und fie näherte fich bem
von hinnen gehen zu wollen, wie die Seele der Alten. Ste
Tob zu erwarten, ber zu kommen zögerte. The furzer Athem
fo gab es auf der Welt nur eine Frau weniger, bie Nie mand betrauerte. Bei finkenber Nacht fehrte Honoré zurüd. Als er fich dem Bette näherte, sah er, daß seine Mutter noch lebte.
Der Priester tam sofort im Chorhemb an. Der Chor. Inabe, welcher vorauffchritt, läutete die Glode, um anzu fündigen, baß bas Allerheiligste über das gluthburchwehte Feld getragen würde. Die Männer, welche weitab arbeiteten, zogen die großen Hüte ab und blieben unbe weglich stehen, bis das weiße Gewand hinter einer Hede Die Frauen, welche die Garben verschwunden war. banben, richteten sich auf, um das Beichen des Kreuzes zu machen. Schwarze Hühner flohen erschreckt die Gräben enilang, bis sie das wohlbekannte Loch fanden, in dem sie
Bie geht's?" fragte er.
tabl. Dann bachte sie an die Gefahr.
Bette.
Nun begann die Wärterin zu schwaßen und Geschichtes zu erzählen, um die schwache Szele der Sterbenben zu er Genau so hatte er auch sonst gefragt, wenn fie unpäß schreden. Wenige Minuten, ehe man ben legten Athemzug fich versteden fonnten. Ein Fohlen, bas auf einem Anger lich war. Er saidte Frau Rapet fort, ihr anempfehlend, thut, sagte fie, erscheint der Teufel allen, die mit dem obe feftgebunden war, wurde beim Asblid bes Chorhembes von Schlag fünf Uhr wieder zur Stelle zu sein. Sie versprach ringen. Er hat einen Besen in der Hand, einen Feloteffel
Furcht ergriffen und jagte an seiner Leine unter heftigem Ausschlagen im Kreise herum. Der Chorknabe im rothen Röckchen beflügelte feinen Schritt, und der Priester, das mit bem vieredigen Barett bedeckte Haupt zur Schulter neigenb,
Honoré verzehrte, auf dem Ropf und schreit mörderlich. Wenn man ihn ge Die fehen hat, so it's nach wenig Augenblicken aus. Und fie zählte alle bie Personen auf, benen ber Teufel in thre Beisein dieses Jahr erschienen war. Mutter Bontemp
es und lam auch beim Morgengrauen. bevor er in's Felb ging, bie selbstbereitete Suppe. Wärterin fragte:
" Na, ist Eure Mutter hin?"