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Büge im Gefühle ftillicher Entrüstung und gekränkter Unschuld brohend entgegenbält. Der Ratbgeber der Frau Roja Büge scheint mit den Bestimmungen des Breßgefeges nicht ganz vertraut zu sein, troßdem wollen wir hier von Formfehlern und Aeußer lichkeiten abjeben und nach dem Grundsas: honneur aux dames" Frau Rosa Büge mit ihrer Berichtigung zum Worte aulaffen. Frau Büge schreibt: Auf Grund des Breßgefeßes erfuche ich Sie hierdurch mit Bezug auf den Nr. 198 Jbres Blattes aus der Hamburger Bürger. Big." über mich aufge nommenen Artikel folgende Berichtigung zu bringen. 1. J babe nicht versucht, hinterrüds meine Sonderabfichten durch fegen, sondern stets nur die mir zu: Ausführung übetragenen Maßnahmen vollzogen. 2. Habe ich die Gelder den Beschlüssen gemäß verwendet, was ich jederzeit beweisen fann. 3. Verfolge ich leine Privatspekulation, sondern lediglich die Interessen der Mäntelnäherinnen, und 4. Stehe ich mit feinen politischen Ber Sonen in Verbindung, auch mit dem Hofprediger Stöder nicht." Soweit die Berichtigung". Jm Uebrigen glaubt Frau Rosa Büge oder ihr woblbekannter Hintermann uns vielleicht durch eine Drobuna in Schreden seßen zu lönnen, denn fie fügt fürchterlicher Weise ihrem Striptum noch folgende dunkle Worte hinzu: Weitere Schritte behalte ich mir vor und bemerle nur noch, daß die Hege gegen mich mir jegt zu viel wird." Frau Büge mag thun und laffen, was fie will, wir feben ihren weiteren Schritten" mit dem Gefühl totalfter Gleichgiliiglett entgegen. Es fann uns das aber nicht verbindern, den bes richtigenden" Redensarten der Frau Büge gegenüber unsere Anfichten über die Sache voll und ganz aufrecht zu erhalten, und vor Allem wird durch die Rebereien der Frau Büge an ben llaren und fachgemäßen Ausführungen der Hamburger Ar beiterin nichts geändert. Es ist doch ficher daß Frau Büge öffentlich zu Sammlungen aufgefordert hat, fie wird fich also auch dazu verstehen müssen, öffentlich Rechenschaft über Die Verwendung der eingegangen Gelder abzulegen. Wir finden in dieser Forderung nichts Auffälliges, befremdlicher er Scheint uns dagegen der Umstand, daß von Frau Büge so gut wie feine Anftrengungen gemacht werden, eine öffentliche Ver Sammlung abhalten zu lönnen, in welcher man fich über Ber bleib und Verwendung der von der Allgemeinheit betaefteuer ten Beträge einigen und auseinandersezen tann. Mit den gebrechselten Redensarten wird Frau Büge die berechtigte Ent. rüftung der Geber und Geberinnen nicht beschwichtigen lön nen; die Arbeitergroschen sind eben nicht baju da, um ein gelnen Berfonen beffere Lebensund Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Sie sollen und müffen, wie von uns in Ueberein ftimmung mit dem Hamburger Arbeiterblatt betont wurde, im Intereffe und zum Besten der Allgemeinheit verwendet werden, im anderen Falle thut Jeder beffer baran, seine Groschen in Der Tasche zu behalten. Die ganze Spekulation war durchaus nicht in unschlauer Weise eingeleitet worden; wer fich aber in Die Deffentlichkeit wagt, der muß es fich gefallen lassen, daß sein Thun und Treiben auch öffentlich fritiftrt wird. Für der artige Manöver, wie fte von Frau Büge und Kompagie entritt wurden, giebt es im gewöhnlichen Leben eine ganz andere Bezeichung, und wahrscheinlich werden wir uns in Bukunft auch nicht geniten, das Kind beim rechten Namen zu nennen. Wir werden dann sehen, ob wir oder die antisemitischen Infpiratoren der Frau Büge vor der Deffentlichkeit Stand halten.
Das Gerücht von dem Rücktritt des Polizei. präsidenten von Richthofen, welches gestern von einigen Blättern folportirt wurde, wird allseitig und entschieden Dementirt.
Mit schlichtem Abschied. In dem Broseffe gegen einen berüchtigten Kurpfuscher, William Beder in Moabit , welcher zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt wurde, jedoch unter Aufopferung einer Kaution von 10 000. nach Amerita entfloben ift, spielten u. a. Drei praktische Merate als Beders
Bferbebahn begonnen, nachdem jenseits der Bahnunterführung im Zuge der Vort und Gneisenauftraße schon vor einigen Tagen der Anjang mit dem Legen der Geleise gemacht war. Die Schienen fommen ohne Schwellen auf eine Riesbetlung zu liegen und find durch eiserne Spurbolzen verbunden. Um feit liches Ausweichen zu vermeiden, werden außerdem noch Halen nägel untergeschlagen.
Eine neue und keineswegs zu billigende Spielerei bat fich unsere Straßenjugend ersonnen. An mehreren Stellen, namentlich aber in der Jüdenstraße, amüftct fich eine Anzahl tleiner Burschen dadurch ganz ungeheuer, daß fie Kupferhüte auf die Geleise der Pferdebahn legen, die dann beim Herüber rollen der Wagen laut auffnallen. Die Kutscher, welche zum erften Male die mit Kupferhüten belegten Stenen befuhren, vermutheten Unfälle an den Wagen und brachten diese durch Anziehen der Bremse elligft zum Halten. Wenn diese neue Epielerei auch ziemlich ungefährlich ist, so sollte man fte doch nicht bulben, namentlich sollten Händler den Knaben leine Bündbüte verlaufen.
Pseudo- Hundefänger, mit Schild und Marlen versehen, treiben in lepter Beit wieder in den Straßen Berlins ih: Un wefen. Sie machen ihr Geschäft in der Weise, daß fie die in Der Drahtichlinge gefangenen Hunde dem rechtmäßigen Eigen thümer gegen die Hälfte des fistalisch festgesezten Strafgeldes von 3 Mart wieder zurüdgeben. In Interesse der Hunde befizer liegt es, barauf aufmerksam zu machen, daß über das Strafgeld eine Quittung auszustellen ist, und daß man fiets aut thun wird, die Bezahlung des Geldes nur auf dem nächsten Boltietbureau, wohin die richtigen Abdeckereigehilfen zu folgen verpflichtet find, vorzunehmen.
Vom Sonnenstich getroffen und sofort getödtet wurde, wie uns geschrieben wird, vorgeftern Mittag ein Romptoirdiener C. Gaft in der Streltgerstraße. Derselbe befand sich gerade auf einem Geschäftsgange, als er vor dem Hause Nr. 9 der ge nannten Straße plöglich ohnmächtig zusammenbrach. Baffanten schafften den Bewußtlosen in den Flur eines Hauses, wo der felbe jedoch bereits nach wenigen Minuten, trop aller ange wandien Belebungsversuche verstarb. Die Leiche wurde auf Anordnung der Bolizeibehörde nach dem Leichenschaubause ge schafft. Ein zweiter Fall von Higschlag ereignete fich auf dem Tempelhofer Feibe. Ein junger, anscheinend dem Arbeiter. ftande angehöriger Mann wurde dort gegen 9 Uhr früh in be. wustlosem Suftande auf dem Felde liegend gefunden. Augen zeugen requiritten schleunigft eine Droschte, um den Dhnmäch tigen nach der Igl. Charitee zu schaffen. Auf dem Wege dort hin verstarb der Unbekannte bereits, so daß man die Leiche nach dem Leichenschaubause schaffte. Ueber die Personalien des Berstorbenen war nichis feftjustellen.
Swet hoffnungsvolle Knaben. Am Dienstag, den 24. b. M., holten zwet ungefähr 12jährige Knaben Hobelipähne aus der Kellerwerkstatt von Gring u. Krause. Stallschreiber ftraße 29. Bei dieser Gelegenheit nahmen fie während der Besperzeit zwei Uhren und zwei Kreditmarken, wie diefelben von Schantwirthen ausgegeben werden, im Werthe von je 1 M. 50 Pf. mit ft. Als am Donnerstag Abend mehrere Befellen, darunter auch die bestohlenen. bet dem Schantwirth Klose beim Abendbrot sagen, erschien dort einer der Knaben und wollte die Marle gegen baates Geld umwechseln. Man nahm den Knaben feft und entbedte denn auch, daß man einen der jugendlichen Diebe vor fich habe. Es ergab fich, daß die
wo die Kinder des Volles ihre Tanzschule besuchen, der komme auf diesen Hof und sehe sich die graziösen Bewegungen der fleinen Mädchen von vier und fünf Jahren an. In den näch fien Pause regnet es aus allen Fenstern lleine Münzen h nieder, welche von den Kindern gesammelt und dankbaren Her gens ihrem Spielmann zugetragen werden.
Zum Kapitel der Nahrungsmittel Berfälschung. Im Februar d. J. wurde dem Bundesrathe ein Gefeßentwurf vor gelegt, wonach im Handel die Kunstbutter als solche bezeichnet werden muß. Inzwischen ist behördlicherseits in verschiedenen Begenden mit Maßnahmen gegen die in den Handel tommende schlechte Naturbutter vorgegangen worden. So 3. B. wurde für die Stadt Breslau eine Polizeiverordnung erlaffen, mona bie Butter nicht mehr als 3 pet. Sals und höchftens 15 pot Wasser enthalten darf. Leider find Kochfalz und Waffer die regelmäßigen Fälschungsmittel für die Butter, die auf den Martt tommt, und viele Hausfrauen wissen dies entweder nicht, oder legen lein Gewicht darauf. Gab doch selbst ein be deutender Butterhändler Berlins vor einiger Zeit in einer öffentlichen Empfehlung feiner garantit reinen Naturschmal butter, frei von allen fremden Beimischungen, mit einem Butter feitgehalte von ca. 98-99 pet." au, daß jede andere Natur butter einen Fettgehalt von nur 60-70 pt. babe. Hier i Der Betrügeret Thür und Thor geöffnet. Der Chemiker Julius Erdmann machte bereits vor ungefähr 10 abren hierouf auf mertiam, indem er schrieb: Ein größerer Werth sollte auf den Fettgebalt der Butter gelegt werden. Hat man eine wohl schmedende Butter nicht theuer begablt, so ist man über den Einlauf sehr zufrieden, obne Rücksicht darauf zu nehmen, wie viel Prozent an reinem Fett in der getauften Waare Dothan den find. Raufen. B. die Hausfrauen Butter, bie nu 80 pt. an Fett enthält, so begablen dieselben für Waffe Käseftoff und Sals eine nicht unerhebliche Summe, wofür f bei der Berwendung von Butter nicht den geringften Bortbe haben, da hierbei nur der Fettgehalt in Frage tommt." Nut bet Annahme eines bestimmten Grenzwerthes in Bezug au den B: halt an teinem Fett in der Handelsbutter ist es mög lich, den Betrügereien Salt au gebieten; denn der Verläufe Der in seiner Butter 20 bis 25 pet. Waffer hat, hält sich ebe so wenig für einen Betrüger wie derjenige, der nur 10 b 20 pCt. Waffer darin hat. Es muß eine Grenze feftgefe werden, wo die Reellität au hört und bie Betrügerei ihren fang nimmt. Die Straflammer in Glogau bat jüngst Guts befizerin wegen Berfälschung von Butter durch übe mäßige Beimischung von Salj ju einer Woche Gefängniß einer Geldstrafe von 100 m. verurtheilt.
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Ganz ohne Eraeß ist es( io berichtet die Staatsb. B plage nicht abgegangen. In einer der Schaubuden hatte an dem Haupifefttage des Stralauer Fischzuges auf dem Fe Befiger ein Wundertalb mit 6 Beinen, 4 Augen und 4D
ausgestellt. Nach seinen Anpreisungen au urtheilen, mußte b
Ralb ein lebendes sein. Ein Trupp Viehtreiber sablie Eintrittsgelb von 10 Bf., und es wurde ihnen ein fau tenntliches Präparat einer Mißgeburt gezeigt. Sie mad ihrem Unmuth durch Worte Luft; als aber der Befts Bube ihnen mit Grobbelten antwortete, ftemmten Schultern gegen die Bube, und bevor Silfe herbeifam in eine Rifte pad n und den Feftolay verlaffen. Meine Tante
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Diese im Grafe. Der Mann mußte sein Bräparat fchleunig deine Tante. Die Kriminalpoli geftoblenen Gegenstände in dem Hause Stallschreiberstraße 28 hatte Kenntnig davon erhalten, daß in einem Gartenlotal in
im Keller verftedt waren. Der andere Knabe wohnt in der Alten Jalobftraße. Die Polizei wurde von der Sache in Kennt niß gefest.
bauftren, Muftstten u. f. w. ist hier verboten." Da bätte ein armer Leiermann, so erzählt das B. T." ter doch zu Grunde gehen müßte, wenn er das bischen Muftt nicht verstände",
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der Waßmannstraße eine Gesellschaft fich stemlich regelmäßig in eine Laube hinter der K gelbahn aum 8 vede des Tempel fpiels zurüdsiebe. Gestern wurde die Spiel Gesellschaft, welde hängt auf dem Hausflur die ominöse Tafel mit der Inschrift: beamten bei meine Tante, deine Tante" überrascht. Bet wiederum faft ausschließlich aus Bädern bestand, von Bolige fellensofe Bäder, welche bereits wegen gewerbsmäßigen Blad spiels bestraft find, wurden verhaftet, die übrigen entlaffen. Ein noch unaufgeklärter Todesfall feste am geftrigen regung. Die in dem genannten Hause bei einer unverebeli ten G. in Chambregarnie wohnende ca. 20 jährige Marie Bel wie das Militär Wochenblatt" meldet, der schlichte Abschied geftattet ift, regelmäßig am Sonnabend Abend ein Dreborgel Bett liegend gefunden. Da ein schleunigft berbeigerufener wurde gestern früh von ihrer Bimmervermiethe: in plöglich fobi im Spieler, der- unglaublich, aber wahr!- von der gesammten Arzt nur den bereits eingetretenen Zob, nicht aber die Tod
fiftenten" eine wenig beneidenswerthe Rolle. Bwel davon gebörten bis jetzt dem Militärverbande an, und war der eine als Stabsarzt der Landwehr im Reserve Landwehr- Regiment ( 1. Berlin ) Nr. 35, der andere als Assistent der 2. Klaffe
ertheilt worden.
Ein Fundbureau ist gleichzeitig mit der Eröffnung ber Jubiläums Runftaus ftellung errichtet worden. Es ist unglaub lich, was alles in der Ausstellung verloren wird. Wenngleich eine Ungahl von Gegenständen den Eigenthümern hat wieder ausgebändigt werden lönnen, so befinden sich daselbst dennoch einige hundert derselben, welche bis jetzt noch nicht reklamirt worden find. Unter anderen find noch vorhanden: awei goldene Armbänder mit Granaten befeßt, 8 filberne Armbänder, theils mit Steinen versehen, theils mit Emaille ausgelegt, ca. 10 gol. bene und filberne Halstetten, Kreuze, Medaillons in allen Arten und Formen; Busennadeln, Ringe, Berloque?, goldene Haarnadeln u. f. m.; ferner drei Fächer, von denen einer fich
Der Stadt ausüben dürfte, wo die Hauswirthe duldsamer und die Leute für seine Mufit empfänglicher find. So erscheint auf
gar fchlechte Tage, wenn er fcine Runft nicht an den Grenzen Morgen die Bewohner des Hauses Büchingstraße 26 in u
Hausbewohnerschaft sehnsüchtig erwartet wird. Sein Kaften ift nicht von der Kleinen, migtönenden Sorte, sondern er ist von fräftiger Stimme, bat einen dröhnenden Baß wie man ibn etwa bei den Drgelwerken der Karouffels findet, und vor allen Dingen befigt er ein ungemein reichhaltiges Repertoire. Kaum find die ersten Töne eines Walgers verllungen, fo erscheint ein fleiner Junge und sept eine schäumende lleine Weiße auf den Raften nieder, welche der Bater, der dide Rellerwitih ge ftiftet" bat. Der Künstler dreht mit der linken Hand weiter,
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ursache selbst festzustellen vermochte, so wurde die Rivierpolle benachrichtigt und auf deren Ano: dnung die B. bebufs ge richtlicher Doduktion nach dem Leichenschauhause gefchafft in dem Hause Heidereutergaffe 6 und 7 bezw. Rofenftrage Ueber den Mordanfall des Tischlers Adolf Spedit wird uns noch von dem Kaufmann E. B., welcher bei der Fel nahme des Sp. zugegen war, folgendes mitgetheilt: Herr war am fraglichen Abend bet seinen in der Rojenftraße 1 mo nenden Eltern zum Besuch. Als er das Haus gegen 9 W demselben nachging, fam ihm ein förmlich von Blut triefen
fegt mit der Rechte das Glas an und thut einen fräftigen Bug. verlaffen wollte, hörte er plöglich lautes Hilferufen und a Hofe spielenden Rinder ordnen fich zu Baaren und beginnen Mann entgegen, den Herr B. sofort für einen Mörder bill
Nun entwidelt sich ein wirklich liebliches Bild. Die auf dem
ju tanzen. Bon den Nachbarhöfen lommen neue Baare und
Epazierflöden, awei Dpernguder, Bigarrentaschen mit und ohne häufig genug tanzen zwanzig und mehr Paare um den glücklich Kragen zu faffen und drei Männer, darunter einen Schuman
Füllung, Notizbücher, Handarbeiten, Damentaschen und ein Gebig mit acht Bähnen. Selbstverständlich fehlt auch ein ganzes Handschuhlager, Shlipse, Hals- und Taschentücher nicht.
In der Bülowstraße, von der Potsdamerstraße bis zum Dennewißplat, hat man nunmehr auch mit dem Bau der meine Worte werden nicht vergehen." Reine Gnabe! Aber er fonnte diesen Blid nicht aushalten; wenn er start bleiben follte, mußte er gehen. Er ging in den Garten, wo sich der
lächelnden Letermann. Jegt eine Bause! Ein Rud an der Walge! Na, so woll'n wir noch einmal, woll'n wir noch ein mal" erschallt es aus fünfzig frischen Kinderlehlen. Sämmt liche Hofbewohner liegen in den Fenstern und erfreuen sich an bem fröhlichen Treiben ihrer Sp.öglinge. Nun folgt eine Bolla, dann ein Rheinländer, und wer gern wiffen möhte,
Nordlicht, welches ihm bis dahin durch das hohe Dach vers bedt worden war. Ein neues Gefecht gegen die angrei senden Betstühle, welde er in einen Haufen Holzfüde ver wandelte. Seine Blide wendeten fich bann dem Hoch
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um Beistand herbeizurufen, welche vor der Hausthüre ftanden. Als mit deren Hilfe der Berdächtige aktionsunfäbig gemacht worden war, fuchte man an ihm nach einer Mordwaffe und ärmel verfledi, ein noch blutiges aufgeklapptes Taschenmeffer
fand dann aub, mit der rechten and festgehalten, mit einer weißen
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Hornschale, mit dem er die Blut
getragen, die Ruche in der entseglichsten Weife
müftet hätte.
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Kreuze auf dem Kirchhofe zerbrochen. Alles biefes Und um hinein fommen zu fönnen, hätte er vorber Peter wieder her, sondern verlieh ihm sogar noch wiffen Heiligenschein.
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fahen wie Rindergräber. Wer wohl in diesen fleinen Gräbern altar zu, wo über der Leibensgeschichte Gott ber Bater auf mengenommen ft. llte nicht allein das Ansehen des
Itegen mochte? Seine Rinber! Seine frischen, heiteren Rinder, bie er Gott hatte opfern müssen, wie einft Abraham ben 3faat. Aber Abraham tam mit dem Schred davon! Glühend schoß ihm das Blut durch die Abern. Fieber pochte an seine Schläfen. Er ging aus dem Garten hinaus unb tam auf den Hofplay. Hier stieß er gegen einen un gebeuren Sarg, einen Sarg für zwei Personen. Doch nein, es war ein Bett, bebedt mit frischgefallenem Schnee, so weiß wie Eiderdunen und so warm wie die Febern eines Lebenden Bogels. Ein jäher 3orn erfaßte ihn; er taumelte, er biß in die Bettstelle wie ein Hund, wenn es ihn in den jungen 3ähnen judt. Dann watete er weiter burch ben tiefen Schnee und ließ auf eine kleine Lanne. Das war ein Christbaum; um einen solchen wü ben seine Kinder getanzt haben, wenn fie noch gelebt hätten! Run war es vorbei mit seinem Restchen Vernunft. Ee wendete sich bem Kirchhofe zu und brach mit der Kraft eines Wahn finnigen eine junge Linde ab. Mit dieser als Waffe griff
einer Wolle thronte. Der Wahnsinnige freute die Arme über der Brust und betrachtete spöntisch den ftrengen Mann bort oben.
Romm' herunter, bu!" schrie er. Romm herunter, wußten, daß der Geistliche nur in Folge ihrer Dogwifche Die Frommen aber waren nunmehr zufrieden, benn fe
wir wollen' mal sehen, wer am stärksten ist."
Als feine Herausforderung nicht angenommen wurde,
Drei Monate lag er frank barnieber
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nahm er ein Stüd Holz und warf es gegen das Bild. Er durfte er wieder ausgehen. Er war alt geworden; bas Ge
traf ein Gypsornament, welches frachenb herunterfiel und eine Wolle von Staub emporwirbelte.
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ficht war scharflantig, die Augen hatten ihren Glanz verloren der Mund war halb geöffnet, ber Rücken gebeuat u Steigerten die Raferei immer mehr. Die Wollen, auf welchen laffen; bort faß er und fonnte fich, versunken in Träumereien Noch einen Holzkleh und noch einen! Seine Fehlwürfe der Südseite des Hauses hatte er fich eine Bant errichten für Stüd, und endlich fiel auch das schwere Bild mit lichkeit besaß, als er noch immer nichts von seinen 2 von der V rgangenheit, die jetzt für ihn umfoweniger Wirl
Sott thronte, fürzten unter Hohngelächter hernieber. Stüd
schredlichem Rrach auf den Altar herab, wo es im Fallen alles zerbrach.
erfahren hatte.
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Da aber wurde der Rächer vom Schred geschlagen, und gefang. Herr Peter ging in den Garten und fab, wie bas
er sprang eiligst zum Fenster hinaus.
Und dann tam ber Mai mit Blumen und Bogel Unfcaut wucherte. Seine geliebten Blumen waren erfroren benn Niemand hatte sich im Winter um fie gefümmert, Am Morgen bes Tages vor Weihnachten hatte ein Ge- tam ihm keinen Augenblid in den Sinn, die Rabatten ihn amüdte. Sie wichen nicht, aber er ging vor, wie Dinge gesehen. Ein Schlitten mit einer Frau, zwei Raaben jet feinen, den er damit erfrenen fonnte, Er ging an eine Heerschaac barstellten, die mit ausgestreckten Armen gegen meindemitglied in der Gegend des Pfarrhauses merkwürdige umzugraben und etwas Neues zu fäen; er hatte ja und einem Knechte war in größter Haft vorwärtsgefahren. den Baun heran und überblidte bie Landschaft. Die Ebene er jebes zu Boden gestreckt hatte, so daß das Feld mit Außerhalb des Dorfes war ihren der Priester nachgelaufen lag so sonnig ba, das Flüßhen pläischerte so munter; a gekommen und hätte aus Leibeskräften geschrien, baß der betrachtete die tänzelnden Wellen und empfand plöglich einen Aber seine Kräfte waren noch nicht erschöpft. Jetzt Schlitten anhalten sollte. Dieser aber hätte seinen Weg unwiderstehlichen Drang, ihnen zu folgen bis hinaus ins wollte er auch die Lobten und Verwundeten zusammentragen fortgesetzt, bis man ihn nicht mehr gesehen. Der Priester große Meer. Er band ben Rahn los, fette fich hinein unb
ber Tob mit seiner Senfe, und er ruhte nicht eher, bis Splittern bebedt war.
Bürde auf Bürde stapelte er und die Leichen plündern. unter einem Fenster der Kirche auf. Als er damit fertig war, rüttelte er an dem Thor der Kirche. Es war ver
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aber war in eine Schneewehe hingefallen, die geballie Fauft ließ sich von der Strömung treiben. So vergingen
gegen den Himmel erhoben.
Einige Stunden fpäter
wußte man zu berichten, daß
Stunden.
Plöglich verspürte er den frischen Duft von knofpenben
Schloffen. Da fletterte er hinauf und stieg durch das Fenster ber Priester an einem higigen Fieber bedenklich ertranti Birken und blühenden Flühlingsblumen. Er fab fich um;
in die Kirche hinein.
Im Innern war sie vollständig erleuchtet durch ein
sei und daß der Teufel, aus Wuth darüber, daß der die Ebene war zu Ende, und er befand sich am Fuße be
Diener des Herrn im Rampfe mit ihm den Sieg bavon
leinen Birkenhügels.
( Schluß folgt.)