Aountag» de« S. September 1886.
HL Iahrg«
MnVMIall Krgan für die Interessen der Arbeiter.
Em zlüzmilir ßödn. >rbeit«r l»Seid fromm wie die Taube«, aber auch wie die Schlangen", de»» schlangenklug find diejenige», Luch köder« wolle«! Tagte da i» der alte» Stadt Breslau   eine �atholikenversammlu«g, wo sie all« zusamm««» «amen, die da« Volk abhalten wolle«, der Eide Frende» zu ,£»$«, um im Jenseits dieselbe« doppelt zu empfaage«. selbst fiid die H-rre«, diese Streiter für Papst u«d Loyola, gar nicht gewillt, nur ei« Titelche« der Erdenfteude» für d>e himmlische« zu opfer«; im Gegentheil na« seh««ur ®««. stattliche« Bäuchlein, die weinseligen Wangen und Lippe«, ** lüstern.verschm tzien Leuglei« dieser Priester der»Ent» mmg" an. so könnte es einem fast bange werde« um de» .S-tsagungslohn', de» dieselbe» im Himmel empfange» kXrden. . Doch sie waren beisammen I Und einer ihrer Erz» bester, der Kaplan Hitze, zugleich Rüchstagsabgeord- �er, saltete die eine« französische  » Abb«'« würdigen, zarte« r* feisten Hände über da« rundliche Bäuchlei«, drehte die �tglei« zum Himmel und sprach: . Die soziale Frage ist die bedeutsamste von alle« Frage« Gegenwart. Da« arbeitende Volk, welche« wir für die -nacht der Ruche brauche«, wendet sich vielfach von der» ttben ab. hört sozialistische« Irrlehre« andächtig zu und Weit nach irdischem Brode, mährend wir doch in der Lage Nxd. ihm himmlische« Mannah t«««gezählter Menge zu verabreiche«. Dieser Erscheinung muß entgegengettete« werden. Die «opläne und barmherzigen Schwestern und auch die Zesuite« denn eine barmherzige Schwester r c; JU lasten. Aber RapUne und barmherzige Schwester« find«och gar nicht« ich selbst bin ein Raplan und bm erst recht nicht« aber Nun kommt«, meine Herren! Die Arbeiter find viel ja nüchtern geworden, der Zeitgeist hat sie allzu sehr schon Hrft. Selbst in die katholische« Gesellen» und «nglingsvereine ist er eingedrungen. Man branche«ur Esten a. d. R. und«ach Aachen   zu sehe«, wo katho» W Arbester sozialistische Anwandlungen haben. i. Doch da« läßt sich ändern. Entfalte« wir o'* ganze Pracht der katholischen Rirche. wdr die Arbeitervereine i« da« Gosteehau« ein. Die �ivahme in«inen katholischen Ardeiterverein muß in der
JeuMeton.
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Spure« im Saude. Roman von Ewald August Röntg. M»Vie dürfen nicht glauben, daß ich irgend einen Sin» M Ihre Entscheidung üben will." krf. Gedanke liegt mir fern, dennoch dank« ich Ihne« 55 daß Sie die Initiative ergriffen und so offen mst mrr Met Hab«. Auch ich wünsche nicht, sehnlicher, al« meinen y'W glücklich zu sehen, nur die Sorge um fem Wohl war
k_ O***"»uuut� UI»-7-0--. h�andere Ding« nachzudenken, Sie»erde« da« de- izb»Gewiß. Madame, ich finde e« natürlich. Hugo hat llz �e« erzählt, und ich habe nun eine recht große Bitte »Welche?" »3ch möchte die Table sehen." W»®«?* fragte die alte Dame«staunt.Sie wiffen, zeftj*'»« Schwägerin nicht freundlich gegen Ihre Nicht« »t war." % ruhe in Frieden, Madame 1" erwiderte er ruhig. a»,?'stev. auch mein Bruder ist ermordet worden, und »chss� Mittheilungen Hugo« glaube ich entnehmen zu I>du,b,' dieser Mord ganz w d«s«lb«n Weis« verübt ' Beerdigung soll ja«st morgen stattfinden »Zawohl, da« Gericht hofft noch immer, bis dahin den £? 15b».«"�cken und ihn angesicht» der Leiche verhören %, Sb-"; gder rch theile diese Hoffnung nicht. Romme» . Ä" 4 g-rne erfüllen. «ffene�A in da« Zimmer, in dem die Leiche (f.. lag! .�ster unhbmle w»« Miene wurde immer - Ä'Ä SiÄSS% ÄÄ
Rirche geschehen. Der neu Aufzunehmende muß sozusagen erst die Taufe erhalten al« Arbenerchrist. Bei dem geschwungenen Weihrauchfaß, während ein Zesuit ihm die Hölle vormalt, wird der neu aufzunehmende Ardeiter in da« Tausbecken solange untergetaucht, bis ihm Hören und Sehen vergeht und er bei allen Helligen dem Sozialiimu« abschwört und Zeugniß ablegt von der über» zeugenden Macht der kmholtschen Ruche. Stürmischer lang anhaltender Beifall, der fich bei der Erwähnung der Beihilfe der Jesuiten   zur Abetterbekehrung bis zu« frenetischen Jubel himmelhoch emporhob, belohnt« den Herrn Raplan Hitze, diesen wahren Gölte«» strester und Apostel der Menschenliebe. An baut gont mahnte uns au« diesem Munde die Erinnerung, daß auch der Nazarener bis zu seinem 30. Lebensjahre al« Handwerktgeselle gearbestet habe. Nun aber wollen wir von dem enfont terrible der katholischen Zentrumkpartei Abschied nehmen; dasselbe hat schon so oft im Reichstag selbst die klerikale Partei durch seine»hitzige" Vertretung in Verlegenheit gebracht, al« daß wir dieselbe noch weiter vermehren sollten. Nur da« Eine haben wir noch zu sagen. Wo alle Parteien, selbst die nationalliberal« fortmährend betonen, daß der Arbetterklasse hier auf Erden geholfen werden müßte, wo all« Parteien, wenngleich durch Anempfehlung absonderlicher Mittel, ihre Fürsorg« für die Verbeflerung der Arbesterlage hier auf Erden wenigsten« kundgeben wollen, wo selbst ein Stöcker in seinen wühlerischen Wahlreden den Himmel zumeistden Englein und den Spatzen überläßt" und in hausbackener Weise greifbare Realpolitik treibt, da möge doch auch endlich bei Berathung der sozialen Frage die katholische Rlerisei den Weihrauchkessel, die Stola und da« Cmgulum, da« bekannte Hemd, welche» nach dem Poeten Blumauer der Geistlich« über den Hosen an W, in die Eck« oder ablegen die Arbester haben jeglichen Glauben daran verloren, daß durch Anbetung der Rirche und solcher Aeußerlichketten derselben ihnen ein Heil werde. Einige Bauernjungen mag in Bezug auf die soziale age die Zentrumspartei   durch solchen Sinneskitzel noch angen, ernsthafte Arbeiter aber niemal«. Wenn die katholische Rirche aber durch ihre Prachtent­faltung die sozialen Wunden heilen will, die sie selbst fest tausend Jahren mit hat schlagen helfen, dann irrt sie sich. Besser wäre e« schon, wenn sie mst ihren RuchengÜtern und ihren Rirchenschätzen herausrückt« und dieselben den Arbeitervereinen gäbe, dann würde sie ihr« großen sozialen Sünden in etwa« doch sühnen. Aber durch noch größere Rnechtschast, noch Herglauben,
Fr. far
größeren Abergk
noch größer« Verdummnng
.E« ist so, wie ich glaubte," sagt« er nach einer ge» räumen Weile, ganz dieselbe Geschichte" Was wollen Sie damit sagen?" .Nicht«, nicht«, Madame," mar sein« ganze Antwort. Frau Braun schüttelte den Rops, fie verstand da» nicht. .So wollen wir denn hoffen, daß in der That, wie Sie vorhin sagten, alle« fich zum Besten wenden möge," versetzte er, und ein treuherziger Blick traf st« dabei au» seinen Augen,aber nochmal« wiederhol« ich, aufdrängen wollen wi, un» nicht, wir haben'« nicht nöthig und find auch zu stolz dazu. Und wenn man so lange mit den
um« Da»
Schicksal, mächten gekämpft und in diesem------------ sei« alle« eingebüßt hat, dann kann man nur schwer an den Sonnenschein nach solchen Stürmen glauben. Und doch muß jedem Sturme Sonnenschein folgen," erwiderte die Mutter Hugo«, die jetzt innige« Mstleid mst dem gramgebeugten Manne empfand. .Muß?" warf er zweifelnd ein. So denke ich und Sie werden darin mst mir übereinstimmen, daß man nie die Hoffnung verlieren darf." Gewiß nicht, und doch wenn«an so oft fich in seinen Hoffnungen getäuscht gefunden hat, dann-" Dann darf man noch immer nicht verzagen. Glauben Sie, daß Sretchen wich besuchen wird, wenn ich sie darum dttten�sse �llt� boJ �ggte Schimmel über» rasch», i« einen Gefallen erzeigen, wenn Sie diese Bitte vermitteln wollten." "Jm�konidor�de?«sten'stockwerk« angelangt, sah er
sozialen Frieden, soziale« Wohlergehen der Massen schaffen zu«ollen, da« heißt doch den Teufel durch den Belzebub austreiben. Zu solchem Versuche find allerdings die fanattschm An» Hänger de« Zentrum« und die verbündeten Jesuiten   wohl fähig. Da« Volk aber und auch die katholischen Arbeiter wer» den auf der Hut sein undklug wie die Schlangen" allen Bethörungen widerstehen. Den Himmel h,er auf Eiden wollen wst erstreben trotz allen Heuchlern und Verführern, die selbst ein üppige« Leben haben wollen, dem Volke aber da« Darben anem» pfehlen.zur höheren Ehre Gotte»."
UoUtische Ueverstcht.
will auf da« Bestimmteste wissen, daß fich der Rrtchltag nur mst dem spanischen Handelsverträge zu beschästigen haben werde» und daß eS deshalb sogar zwetfelbast sei, ob Fürst Bismarck  wegen der außerordentlich kurzen Reich»tag«sesfion seinen dem­nächst anzutretenden Landaufenthalt unterbrechen und zur Tbetlnahme an dm Dedattm nach Berlin   kommm würde. Die Berufung de» Bunde« rathe« zu etwaigen Vorbe« reitungen für den Reichstag würde um so wmiger Schwierig« leiten machen, al« die Session de» Bundesrathe« nicht geschlossen, sondern nur vertagt ist und überdies eine erneute Thätigtett de« Bunde, rathe« für die nächste Zeit insofern in Auistcht ge« nommen war, als eS fich darum handelt, eine V e r l ä n g e» rung de» kleinen Belagerungszustandes für Berlin   zu beschließen, welcher am 30. d. M. abläuft." Da» gegen äußert dieFranks. Ztg.":Der Handelioertrag mit Spanien   läuft erst am 30. Juni nächsten Jahre« ab, seine Vulängerung, um die e« fich, so viel man weiß, nur handelt» aber auch eine etwaige Abänderung desselben, würde auf keine Schwierigkeiten stoßen. Sie hat absolut keine Eile, und eS ist durchaus unbegreiflich, weShalb der Reichstag   zu diesem rein formellen Geschäft 2 S Tage im September zufammentretm sollte. Von verschiedmen Seiten wird die Vermuthung laut. Ä8Äf SÄ0««SÄ1% is%% b- di» jetzt weiß. Esistnicht a nur versammeil werden soll, um Bismarck   vom Bundetrathstische bulgarische RristS zu hören, aa« man jetzt täglich in olfiztösen Blättern liest. Drr Reichskanzler hat, auch wenn der Reichstag   nicht versammelt ist, Mittel genug, seine Auffassung der Situation darzulegen, eine Publikation de« diplomatischen Notenwechsels der letzten Zeit, oder Mit» theilungm über die Verhandlungen in Rlsstngm, Gastein   und mit aller Entschiedenheit bekämpft hatte. .Sie hier?" fragte er.WaS thun Sie denn in diesem Hause?" Sie wissen wohl noch nicht, daß ich mit Fräulew von Gottschalk, einer Nichte de« hier wohnenden Rentner«, ver» lobt bin?" erwiderte Werner in ironischem Tone.Wenn Sie e» wüßt«, würde es Sie nicht befremden, daß ich meinen Onkel besuchen will."* ich gratulire. Zu un» kommen Sie wohl
man
Ah so. na, nicht mehr?" Ich fand bi
_____ bi» jetzt noch keine Zett" .Hm. die alten Freunde find vergessen, sobald man neu« gefunden hat." . ,�uben Sie da« nicht, ich vergesse den Dank nicht. -- w, w«.. Dank?"«widerte Schimmel..Sie schnlden mir keinen. Ja, wenn e« Ihnen damals gelungen wäre, meinen geizigen Brnder zu einem Darlehen zu bewegen?" Wie kommen Sie nur darauf?" fragt« Werner, ib« einen lauernden Blick zuwerfend.* llit»Wissen Sie, wa« Gretchen behauptet?" Nun?" >"""«-d« M ÄÄt Unftnn!* sagte er. xDa« sag« ich auch," nickt« der alte Mann,.aber Gr«. 4*# bierbt dabei, da« Mädchen hat ein gute« Gedächtniß und eine lebhaste Phantasie." We 4% selbst gefährlich werden könnt«" erwiderte Werner in warnendem Ton«.Sie werden wohl thun, Sie darauf aufmerksam zu machen. Da« Mädchen muß ja bei ruhigem Nachdenken einsehen, daß" .Ich habe ihr da, alle« gesagt, Herr Baron, jedenfalls hat Ihre Stimme einig« Aehnlichkeit mit der, welche st» jene* Nacht gehört haben will, und hätten Steuni noch