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Mr. 216,

Donnerstag, den 16. September 1886.

ILL. Jahrg.

Berliner   Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

en tiglich Rorgens aufer nach Sonn- und Fetagen. Abonnementspreis für Berlin   fret in's baus vierteljährlich 4 Mari, monatli 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Boftabonnement

4 Rart. Ginzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit ber illuftritten Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Bezeltungspreisite fir 1888 unter S. 769.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Neber den Maximalarbeitstag.

Wie wenig Begriff unsere Sozialökonomen" von der Sozialötonomie haben, geht aus einer Notiz hervor, welche Profeffor Dr. V. Böhmert in seiner So. Rorr." verübt bat. Um die Nuglosigkeit des gefeßlichen Maximalarbeit?- fags zu beweisen, erzählt er seinen Lefern, daß in ben großen Städten durchweg schon fürzere 3eit gearbeitet würbe, als die Sozialdemokraten mit der gefeßlichen Regelung der Arbeitszeit erzielen wollten.

Wenngleich es wahr ist, daß in den großen Städten burchweg eine zehnfündige Arbeitszeit nicht oft überschritten wird, so ist das boch fain Argument gegen den gefeßlichen Marimalarbeitstag. In ben Gegenden der Txt lindustrie in ganz Deutschland   ist eine bedeutend höhere Arbeitszeit als eine gehuftündige vorhanden, aleichfalls in der gesammten Bifentabustrie. Aber wenn auch selbst gegenwärtig bei der allgemeinen Geschäftsflaue die Arbeitszeit noch var Fürst würde, wer bürgt dafür, daß in Beiten geschäftlichen Muffchwungs nicht sofort eine 11 ober 12 ftündige Arbeits­geit auch in den größeren Städten wieber vereinbart"

würde?

Bei dem Mogimalarbeitstag handelt es sich nicht lebiglich um eine Befferstellung der Arbeiter in geistiger und materieller Beziehung; ber gefeßlich normirte Marimal arbeitstag   ist vielmehr eine sozialpolitische Maßregel von eminenter allgemeiner Bebeutung, welche tief eingreifen foll in bie freie, tolle, das Gesammtwohl schädigende Ron Turrenz ber Einzelmenschen.

Die sozial verbundene Gesellschaft soll dem anarchistischen Unfag Einzelner fich entgegenstemmen. Allgemein ist ja : bas Berständniß aufgebämmert, daß die planlose Pro buftion, bie Regellosigkeit in derselben, ber ewige Wechsel wifchen ben sieben mageren und den fieben feten Jahren bas größte Gleno in bie Gesellschaft bringen. Ja es ist bekannt, daß die Dauer der schlechten Zeit immer länger, bie Dauer der guten 3eit aber immer fürger wird.

Daburch aber wird die Rauffraft im ganzen Bolte immer mehr verringert und auch dadurch schon die Produk tion schwer geschäbigt.

Je länger biefe Wechselwirkung aber bauert, befto troftlofer werden unsere wirthschaftlichen Zu Rände. Da ist es boch in ber That an der Beit, sich nach Hilfe umzusehen.

Wenngleich wir nun dem Merimalarbeitstag feine Joziale Wunderkraft zuschreiben und besonders nicht auf ble Befferstellung ber einzelnen Arbeiter, so wirb er boch auf bie Regelung ber Probuftion, auf eine gleichmäßigere wirthschaftliche Entfaltung unserer Sustände von Einfluß sein. Und davon würde nicht allein ber Lohnarbeiter, fon

ag verboten.

Feuilleton.

Spuren im Sande.

Roman von Ewald August König.

[ 50

Insertionsgebühr

beträgt für bie 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Bf. Arbeitsmarkt 10 fenatge. Bet größeren Aufträgen huber Rabatt nach Uebereinfunft. Inferate werben bis 4 s Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annances Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

bern auch der Fabrikant, soweit er nicht an der tollen Het jagd nach Geld und Glüd an fich Vergnügen findet, feine Faude und seinen Vortheil haben. Die Produktion auf Spekulationen hin wird mehr einer solchen nach Bedürfniß plazmachen.

Daß neben dem Megimalarbeitstag noch andere Mittel mitwirken müssen, das wissen unsere Lefer. Umsonst haben wir nicht in ausgiebigfter Weise den von den sozialdemokratischen Abgeordneten eingebrachten Arbeiterschußgefeßentwurf be sprochen; umsonst werben unsere Versuche nicht gewesen feia, fast in jeder Nummer unsere Leser einen Blid in bas foziale Betriebe thun zu laffen.

Daß bei einer geregelten Arbeitszeit der Arbeiter selbst an Körper und Geift fich wohler fühlen, daß sein Familiens leben fich beffer gestalten würde, ift ficherlich nicht zu be ftreiten. Selbst wenn der Arbeitslohn nur denselben Ge fammtbetrag ausmachen würde, als jest, so würde derselbe bei geregelter Arbeitszeit boch beffer vertheilt und verwendet werben fönnen, als jetzt, wo er fortwährend hin und ter schwankt. 3eigen wir dies näher an einem Beispiel.

Eine Arbeiterfamilie erhält in einem Jahre wöchentlich 25 M.; plöglich tritt die Rrifis ein und der Lohn finkt auf 15 M. wöchentlich. Auf die zwei Jahre gleichmäßig vertheilt würde der Wochenlohn 20 m. betragen.

Nun find 25 M Wochenlohn für eine Familie wahrlich nicht zu viel. Dieselben find auch in aller Ruhe ver wendet worden; die Familie hat ein leibliches Leben geführt. Da foll fie nun auf einmal mit 15 M. wöchentlich aus tommen! Das giebt Familienhaber, bas giebt ehelichen 3wist, das giebt Demoralisation!

Wie viel frieblicher und erquidlicher aber würde sich bas Leben der Arbeiterfamilie gestalten, wenn sie den Durch schnittslehr, also 20 M., gleichmäßig jebe Woche erhalten häste? Sie würde zwar immer ein Leben führen müssen,

welches man taum leiblich nennen tönnte, aber bie Gewohn beit that viel und die Regelmäßigkeit bringt großen Nugen.

Eine bestimmte Vertheilung der Ausgaben fann feftgefett werben und so würde fich das ganze Leben der Arbeiter bei Regelung der Probution viel beffer, viel foliber ge ftalten, als jet bei der herrschenden wirthschaftlichen Un ordnung.

Würden aber durch einen soliden, festern Arbeiterstand nicht auch die anderen Klassen der Bevölkerung fich wohler fühlen? Ein maßlofer Egoist oder ein Dummtopf nur fann mit Nein! antworten,

So sieht man, daß burch die Einführung bes Moximal. arbeitstages, ber zur Anbahnung einer geregelten Pro buftion geeignet ist und beiträgt, der ganzen Gesellschaft genußt wird. Und barin liegt auch bie ganze, große Bedeutung bes

Allerdings."

Und als Sie vor einiger Zeit zurüdlehrten, äußerten Sie mehrmals den Wunsch, jenes 3immer wieder betreten und furze Zeit in demselben zubringen zu dürfen."

Finden Sie diesen Wunsch befrembend?" fragte Werner in spönischem Tone.

Die Verbindung des Rentners mit diesem Beamten bes unruhigte ihn, er wollte zu erforschen suchen, ob und welche beren Berechtigung Sie fich Gewißheit verschaffen wollten. Batbeckungen der Beamte gemacht hatte, und welche Fährte

e verfolgte. Sein Bater schlief noch, als er die Wohnung verließ, befahl bem Diener, fofort einen Arzt zu holen, wenn er bemerke, baß der Zustand des Kranten sich ver­fchlimmert habe.

Es war schon bunkel, als er in die Wohnung des Rentners trat, auf dem Tische brannte die Lampe, und ber erste Bld des Eintretenden fiel auf den Kriminal

infpetior.

Bestürzt blieb er auf der Schwelle fehen.

Mein Vater ist nicht wohl," wanbte er sich zu bem

Rentner, ber fichtbar verlegen eine Prise nach der anderen ahm, es wäre mir barum lieb, wenn ich nicht lange hier aufgehalten würbe."

Gottschalt nidte und beutete auf einen Stuhl. Rimm Plat," fagte er, ich glaube, wir werben bie Magelegenheit rasch geordnet haben."

Du wolltest mir ein Projekt vorschlagen." Thaler zurüdjuerhalten, die mir gestohlen worden find." Sawohl, ich hoffe durch baffelbe bie fünftaufenb

Unb was habe ich-"

Nein, es lagen ihm Hoffnungen zu Grunde, über Daß lose Brett im Fußboden bestätigte biefe Hoffnungen, unter biefem Brett lag irgend etwas, was Sie bamals vers stedt hatten und nun wieber bolen wollten."

In den Augen Werners flammte es auf, es schien im ersten Moment, als ob er von seinem Sige emporspringen wolle, aber er bezwang fich, so schwer es ihm auch fiel, feiner Erregung Herr zu bleiben.

Unb was fönnte dieses Etwas gewesen sein 8" fragte er höhnisch. Es steht Ihnen ja fret, das Breit aufzuheben und fich zu überzeugen."

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Das ist bereits geschehen!"

" Und was haben Sie gefunden?"

Eine unbezahlte Rechnung an Sie über ein paar Filsfohlen," erwiderte der Inspektor, dessen forschender Blid unverwandt auf dem Baron ruhte.

Das Antlig Werners war fahl geworden, einige Se tunden lang fah er den Beamten starr an, bann zudte er verächtlich mit ben Achseln.

Daß diese Rechnung keinen Werth für mich haben fann, werden Sie begreifen!" fagte er.

Die Rechnung freilich nicht, wohl aber das, was außer ihr in dem Verfted lag." Und was war bas?"

"

Entschuldigen Sie, Herr Baron, Herr Gottschalt hat Bergeffen, mich vorzustellen," unterbrach der Beamte Sie wissen es besser wie ich, denn Sie haben es ihn, Rriminalinspektor Dörner- Sie werden mir erlauben, herausgeholt!"" einige Fragen an Sie zu richten." Herr Inspektor, ich verbitte mir diesen Ton!" rief Werner zornig. Sie stellen Behauptungen auf, bie völlig Werner zornig. aus der Luft gegriffen und für mich beleidigend sind."

haffen!"

Ich kann meine Behauptungen beweisen. Wollen Sie mir sagen, wie Sie in den Befiß der Papiere gekommen

felben. Nicht allein darin, daß die Arbeitskraft bes Arbeiters etwas mehr gefchont wird, wie it, nicht darin, daß wahr scheinlich der Lohn um ein Geringes steigen wird- bas find mehr oder weniger Nebensächlich feiten, welche allerdings bie nichtswissenden Sozialölonomen im tonservativen und liberalen Lager als die Haupttriebfedern der sozialdemos fratischen Agitation für den Maximalarbeitstag hinstellen.

Wie hier, so wird auch im Allgemeinen bas durchaus perfobaende Wesen des vorgeschlagenen Arbeiterschußes völlig verkannt oder auch von Eins zelnen mit frechem Bewußtsein geleugnet.

Politische Uebersicht.

"

Die Nordd. Allg. 3ig." bat Sympatoten für den Ans archismus" bei uns herausgewittert, und zwar darum, weil wir das Urtheil im Spilagoer An..rchistenprozeß als, graufam" bezeich neten. Das haben vor uns bereits Blätter ganz anderer Partets richtung gethan und so wenig diese mit dem Anarchismus zu thun baben, so wenig ist das bei uns der Fall. Doer vielmehr: letne Bartei lann dem Anarchismus feindseliger gegenüberstehen, als bit organifirte Arbeiterpartet, wie fie in Deutschland   entwidelt ist. Denn andere Parteien rekrutiren fich aus ganz anderen. Bevölkerungsschichten, als es der Anarchismus tbut; anderen

Bartelen tout et alio leinen Abbruch. er Für uns be

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deutet aber jeder Arbeiter, welcher dem anarchistischen Treiben verfällt, eine Schwächung unserer eigenen Retben gang aba gefehen davon, daß die anarchistische Laltit bisher weiter nichts erreicht hat, als einen stärteren Gegenbrud seitens der Befigena den und daß dieser Druck wiederum uns und nicht andere trifft. Wir haben also mehr als alle anderen Barteten, und besonders mehr als die Hintermänner der Nordd. Allg. Stg.", Ursache, dem Anarchismus feind zu sein. Das wird uns aber niemals verbindern, für die unglüdseligen Dpfer der und feindlichen Richtung wenigftens bas Mitgefühl zu begen, bas man einem gemeinen Mörder nicht versagt und das man erst techt für ehrliche, wenn auch verblendete Fanatifer haben sollte.

Zu der internationalen Arbeiterfonferens in Parte fchreibt man uns aus parlamentarischen Streifen: Wir haben fchon einmal mit Bedauern hervorgehoben, daß die Berhält niffe es nicht aeftattet haben, daß ein deutscher Arbeitervertre ter, also ein Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstags, auf jenem Kongres anwesend war. Derselbe würde wahrscheinlich eine andere Stellung gegenüber den englischen Geweilschaften eingenommen baben, als der in Paris   weilende Deutsche   Arbeiter und Sozialist Herr Grimpe. Die Norbd. Allg. 3tg." fucht nun aus dem Auftreten des genannten deuts schen Sprechers allerlei Rapital au schlagen; besonders aus den angeblichen Neußerungen desselben über unsere Draanifa tion" u. f. w. ir balten all' den Behauptungen der Nordb. Aug. Big." gegenüber, daß Herr Grimpe offiziell die sozial. unsere Angabe aufrecht, daß dies nicht wahrift." Demokratische Partet Deutschlands   in Paris   vertreten habe, Der ultramontane Weftfäl. Merkur  " sucht mit fol gendem Erguffe die Arbeiter su tödern: Eo lange die Ne

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Werner erhob fich und nahm seinen Hut.

Sie find durchaus nicht berechtigt, folche Fragen an mich zu richten," sagte er mit heiferer Stimme, i wenigftens fühle mich nicht verpflichtet, sie zu beantworten."

Warten Sie," erwiderte Dörner ruhig, Sie werben biefes Simmer nicht eber verlassen, bis Sie mir volle Auf lärung gegeben haben. Wollen Sie leugnen, daß jene Papiere biefelben sind, die damals bem ermordeten Rentner Schimmel   geraubt wurden? Sie können es nicht, benn ein

Verzeichniß diefer Papiere ift in meinen Händen, es fand fich im Nachlaß des Ermordeten. Diese Papiere haben jahrelang hier in Ihrer früheren Wohnung versteckt ges legen

Das geht zu weit!" fuhr Werner auf. Ich werde für diese Beschimpfung Rechenschaft fordern."

Er eilte auf die Thüre zu und öffnete fte, entfett prallte er zurüd, als fein Blid auf die Polizeibeamten fiel, die braußen im Rorridor Wache hielten.

Sie werden nun einsehen, daß Sie bleiben müssen," fuhr der Inspektor mit unerschütterlicher Ruhe fort, es ist eben noch manche Frage zu erledigen. Die Epuren bamals deuteten auf einen Mann, ber scheinbar einen Klumpfuß hatte, ich habe jetzt die Beichnung diefer Spuren etwas genauer untersucht und dabei bie interessante Ent bedung gemacht, daß fie von Ihrer Filzkohle herrühren. Es war feine schlechte Idee, sich einer solchen Sohle zu be dienen, bie Spuren, die sie hinterließ, mußten ja die unter fuchenden Beamten irre führen, jene Rechnung aber, die Sie leichtsinnigerweise in dem Verstedt liegen ließen, verrieth mir biese Jbee, die mir bisher noch ganz neu war."

Und dieselbe Sohle lenkte brüben ben Verdacht auf meinen unglüdlichen Bruder," sagte Paul, aus dem Nebens gimmer eintretend, für mich steht es jest unumöglich fest, daß Sie auch den Irländer Patrid ermordet haben. Werner blidie ftarr auf die Thüre des Nebenzimmers, burch bie jetzt auch Schimmel und Heinemann, der Staats anwalt und der Untersuchungsrichter eintraten. Bin ich denn hier in einem Jrren hanse  ?" rief er.

foll bas heißen? Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu Fragen an mich? fuhr Werner entrüßet auf. Was wohnten Sie nicht vor etwa fünfzehn Jahren das anstoßende find, die Sie heute Vormittag bei dem Bankier Babenberg   Wie darf man wagen, mir solche Anklagen ins Geficht Bielleicht doch!" fuhr ber Inspektor ruhig fort. Be

beponirt haben?"

zu schleudern!"