Aberlabene ober seeuntüchtige Echiffe und verlangte, daß bas Barlament auf gefeßlichem Wege bas Stechen in See berartiger Sdiffe verhindern sollte. Seine Bemühungen fanden Anilang. Das englische Parlament fab fish veranlaßt, biese Angelegenheit betreffende Gefes zu erlaffen und eine önigliche Rommiffion" zu ernennen, deren Aufabe darin be fland, die Sertüchtigkeit ber in See gebenden Schiffe zu über wachen. Seit jener Beit hat jedoch der Verlust an Menschen leben und an Schiffen zur See eher zu, als abgenommen, fo baß man in England angefangen hat, fich wieder mit diesem Gegenstande zu beschäftigen. Die von Herrn Plimsoll ange ftrebten Geseze haben die in fie gefeßten Erwartungen nicht erfüllt, man behauptet fogar, fie batten die Gefahr nur noch vergrößert. Im Jahre 1880 wurde ein Geses angenommen, welches fefte Beftinimungen enthielt, um das gefährliche in überrutschen auf einer Seite der mit Getreide beladenen Schiffe au verhüten. Profeffor Elgar hielt jedoch erft fürlich vor einer Bersammlung der Marine Architekten in London einen längeren Vortrag, worin er darlegte, daß bis auf den heutigen Tag das Berrutschen von Schiffeladungen von einer Seite auf die anbere eine der Hauptursachen ist, warum so viele Dampfer und eiserne Segelschiffe zu Grunde geben, ganz gleich wie tief die Ladung an Bord fein mag. Besonders find es die mit Getreide und mit Roblen beladenen Schiffe, welche auf diese Belfe verunglüdten. Ein Gefeß, welches das Ueberladen der Schiffe verhindern follie, bat seinen Bwed nicht erreicht, und bie Schiffe nehmen jest größere Cargos an Bord, als jemals früher. In Jahre 1881 machte Chamberlain, der fich damals im englischen Handelsministerium befand, einen Versuch, neue Besete gegen die Verhinderung der mittlerweile immer zabl reicher werdenden Unglüdsfälle zur See durchzubringen. Seine Vorschläge wurden jedoch nicht für zeitgemäß betrachtet und er fab fich veranlaßt, fich wieder zurüd zu sieben. Das Uebel blieb iedoch unverändert, und so wurde im Jahre 1884 eine neue fönigliche Kommiffion ernannt, um nachzuforschen, wie viel Echiffe seit dem Berichte der auf Plimsolls Betreiben auerft ernannten Rommisfion au Grunde gegangen seien. Diese Kommission, welche fich gegenwärtig noch in Thätigkeit befindet, bat einen Bericht über ihre Arbeiten bis Ende Juli 1885 veröffentlicht. In diesem Bericht werden zu ftatistischen Bweden die neun Jahre von 1875 bis 1883 in drei Perioden eingetheilt, deren jebe 3 Jahre umfaßt. In der ersten Periode lamen burch Schiffbrücke oder andere Seeunfälle auf britischen Schiffen 7667 Berfonen ums Leben, in der zweiten Periode 7165 und in der britten 9784. Der Verluft an Schiffen stieg in den neun Jahren von 3173 auf 3742. Auch wird in dem Bericht die schredliche Angabe Chamberlains bestätigt, daß im Jahre 1881 unter der Mannschaft der britischen Echiffe je Einer von 60 seinen Zob in den Wellen fand. Natürlich ließe fich der größte Theil dieser Unfälle" vermeiden, aber es handelt fich tabet immer um Geldfragen. Budem ist es wohlbekannt, daß schuttische Schiffsbefizer oft gebrechliche Fahrzeuge bochverfichest in See schiden, in der Erwartung, daß fie zu Grunde gehen. Es giebt zwar eine Inspektion, aber dieselbe ist durchaus nicht zureichend.
Die arme Altersversorgung. Jest soll die finanzielle Lage die Ausführung derselben verhindern. Das Betonen Dieser Kalamität aber zeigt, daß die Altersversorgung ber Arbeiter nunmehr ganz in den Hintergrund getreten ist. Seit bem Sommer 1883 ift offiziell von der Altersversorgung nicht mehr die Rede gewesen; in der letten Seffton erflärte dann Staatsminister von Bötticher, daß man sich im Reichsamt des Innern bereits verschiedene Bilder von der Ausführung Dieses Projekts gemacht babe daraus geht doch hervor, daß man sehr weit mit der Sache zurüd ift. Wir hätten gewünscht, Daß man mit mehr Eifer an die Altersversorgung der Arbeiter hetangetreten wäre, deren Ausführung doch in der belannten faiserlichen Thronrebe als bald bevorstehend in Aussicht gestellt worden ist.
Wie man feine Lage verbessern tann. Unter dieser Ueberschrift bringt ein tonservatives Blatt allerlei Anekdoten und ermahnt auch die Arbeiter zum Sparen und zu allerlei Nebenbeschäftigungen, indem es folgendes Geschichtchen erzählt: Wir fannten einen Dorfschullehrer, der füglich die Illustration zu dem richtigen Begriffe, der richtigen Handhabung von Epars Jamleit und Wirthlichkeit abgeben tönnte: bei einer sehr ges ringen Einnahme batte der Mann es ermöglicht, seine brei Kinder zu füchtigen brauchbaren Menschen auszubilden und ihnen bei seinem Tode ein für seine Verhältnisse nicht unbe trächtliches Vermögen zu hinterlassen, welches er mit seiner Frau aufammen gefpart hatte. Freilich wollten wir ihn einschäßen nach den leider häufig gängigen Begriffen unserer Lage, welche Selbstfucht und Genußfucht geschaffen haben, so wäre er ent feglich zu bedauern gewesen. Das Häuschen, welches er be wohnte, war sehr llein, aber durch seinen praktischen Sinn, feine fleißige and behaglich eingerichtet, tein Pläßchen unbe nugt gelaffen. Stolz und mit leuchten den Augen mies er uns feine fleine Welt und wir betrachteten Alles, die Gluchenne, welche mit ihren Kleinen in den Eonnenschein getrieben wurde, Die B'egen lämmer, die Kaninderzucht und endlich das Lette und Beste, des Hauses, Goldgrube", eine fleine Bodenkammer mit bunderten von schwirrenden, switschernben Ranarienvögeln und ahnten, daß der brave, fleißige Mann durch richtige Ber Wie waltung sein Schäfchen ins Trodene gebracht habe."-Wie bie Arbeiter in ihren elenden Wohnurgen, wo fte nicht einmal ihre Kinder unterbringen lönnen, derartige Menagerien ein richten sollen, das ist uns unklar. Man merkt aber, daß durch folches Gewäsch die Köpfe der Arbeiter verkleistert werden follen.
Ueber die foloffale Ueberproduktion des bei der Eisen und Drahtinduftrie gewonnenen Eisen vitriols macht die Ein Wert in Duffeldorf läßt 360 Doppelwaggons oder 362 Tonnen Eisenvitriol öffentlich meiftbietend verlaufen, um Raum zu erhalten. Ein Absatz war nicht zu erzielen.
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Sur Buchdruderbewegung. Die Mitglieder der In nung Dresdner Buchdrudereibefiger nahmen alle Bahlpara graphen des neuen Tarifs unverändert an, lehnten aber den weiten und dritten Theil deffelben ab. Die Bereinigung Sächsische Provinzialpreffe" will dem Tarif ein einfiimmiges Rein" so lange entgegenfegen, als die Tariflemmifton nicht im Stande ist, der schon jetzt den alten Tarif" nicht befolgen ben Schleudertonfurrens wiiffam entgegen zu treten.
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Jeder Lohnkampf nimmt in den Vereinigten Staaten fofort großartige Ausdehnung an. In New Yort verlangten die Buschneider, daß die Unternehmer nur mit glieber des Fachvereins( Der Union ") anstellen sollen, damit ein einheitlicher Lohntarif durchgeführt werden fönnte. Unternehmer beantworteten diese Forderung sofort mit einer allgemeinen Aussperrung( Lodout), von der etwa 13 000 Ar belter in der Kleiberbranche betroffen find. Von den Bereinig ten Schneidern"( United Tailors Union") lief ein Schreiben ein, in welchem dieselben ankündigten, ihre Mitglieder würden sofort bie Arbeit niederlegen, wenn es die Unton der Buschneider wünsche, doch nahm man bie Dfferte nicht an, weil die Leute burch ben Ausschluß der Buschneider binnen einer Woche doch Sekretär Geis von Jum Feiern gezwungen werden würden. ber Buschneider Union gab an, viele der Firmen würden gern ben Bedout" aufheben und ihre Verbindung mit der Fabri fanten Vereinigung lösen, wenn es ihnen nicht um die Strafe von 2500 Dollar( über 10 000 Matt) su ibun wäre, die sie in einem solchen Falle an die genannte Rörperschaft zu entrichten batten.
werde. 500 Arbetter legten sofort die Arbeit nieder. Der Reft von 300 Mann wird diesem Beispiel unverzüglich folgen.
Vermischtes.
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Nur nicht aufregen! Auf einer der Redaktion des Beft. Lloyd" jugegangenen Korrespondenzlarte mit der Unter fchrift Mehrere fette Bersonen" wird die Rebaltion recht an ftändig um eine Freundlichleit ersucht. Die Buschrift verlangt nämlich, das genannte Blatt solle im Hinblid auf die Leute - da find wohl ausschließlich die fetten gemeint, die fich fürchten, eines plöglichen Zobes zu flerben, Fälle pöglichen Hirscheidens, selbst Cholerafälle, als gewöhnliche Todesfälle registriren, weil dann Biele natürlich wieder biz fetten!- rubiger leben würden. Die böse Redaktion scheint jedoch auf die Bitte der Fetten" nicht eingehen zu wollen, denn sie be antwortet die Bofilarte derselben in folgender Weise:" Der Bogel Strauß bat fich noch nie gereitet, wenn er den Kopf auch noch so tief in den Sand versteckt hat und wenn man Diese Bolitit unseren trefflichen" Behörden gegenüber anwen den würde, die selbst bei sehr verständlichen Mahnungen nur schwer au fräftigem Eingreifen vermocht werden tönnen würde dann gar nichts geschehen. Tiefbekümmert müssen wir das Anfinnen der Fetten" ablehnen und ihnen auch fünftig bie gefürchtete Aufregung verursachen, die ihnen, wie wir hoffen,
nicht schaben wird.
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Ueber eine eigenthümliche Art von Kriminaljuftis, welche unlängft im Staate Kentudy( Amerika ) stattfand, wisd ber Boff. Stg." folgendes berichtet: Bu den berüchtigften Gegenden auf dem blutigen Grunde", wie man Rentudy wegen der bort in früherer Seit stattgehabten hatten Rämpfe mit den Indianera au nennen pflegt, gehört Rowan County. Daffelbe ift seit Jahren der Schauplas Don brutalen Morden, rohen Gewaltthaten und überhaupt Verbrechen jeder Art gewesen. Dort bauten zwet rivali firende Faktionen, die Tollivers und die Humphreys, nach der Manier mittelalterlicher Raubtitter; fte trosten den Gerichten, beherrschten viele Beamten und mach ten furzen Prozeß mit Jedem, der fich unterstand, gegen fte aufzutreten. Nach vielen vergeblichen Bersuchen der gefeßlteben den Bewohner des County, dieses Joch abzuschütteln, und nach dem die lokalen Behörden ihre Dhnmacht bekannt hatten, sandie der Gouverneur des Staates endlich ausreichende Streitkräfte dorthin mit dem Auftrage. die Führer der beiden Banden, Craig Tolliver und W. Cool Humphrey, gefangen zu nehmen. Tolliver und Humphrey wurden auch in der That verhaftet und in Anklagestand versest, so daß man allgemein annehmen zu dürfen glaubte, fte tönnten der verdienten Strafe nicht mehr entgeben. Um so größer war die Ueberraschung, als der Staatsanwalt dem Gericht, vor welchem die Projeffe verhandelt werden follten, zwei Schriftftüde überreichte, von denen bas eine von Tolliver, das andere von Humphrey unterzeichnet war, und in welchen beide Gesellen fich verpflichteten, den Staat Rentudy für immer zu verlassen unter der Bebingung, baß das wider fie eingeleitete Strafverfahren eingestellt würde. Der Staatsanwalt empfahl die Genehmigung dieses Ausgleichs, das Gericht erklärte fich damit einverstanden und die Ange. lagten wurden ohne weitere Strafe entlassen. Von denselben soll der eine nach Texas , der andere nach Missouri gegangen fein. Die Bewobner von Rowan County find ohne Bweifel froh, die beiden Banditen so leichten Kaufes los geworden zu fein, und man lann ihnen das angefichts der sprichwörtlichen Unsicherheit und Kurzfichtigkeit der dortigen Juftis nicht übel nehmen; allein geradezu schmachvoll ist es, daß das Gericht und der Staatsanwalt fi auf das erwähnte blommen ein ließen. Was würde aus der Rechispflege in der Union werden, wenn jeder Staat dem Beispiele Rentudys folgen und fich seiner Halsabschneider und geseglosen Strolche in derselben Weise entledigen, fte zur Auswanderung nach einem Schwefter. ftaate begnadigen wollte?
Bern , 11. September. Wie man aus Luzern meldet, brohte dort ein Stteil der Waschfrauen auszubrechen, wozu folgender humoristischer Vorfall den Anlaß gab. Von einem Anftreicher war die neu verpuste öffentliche Waschanftalt mit nachstehendem Vers in weithin lesbarer Schrift gestert worden:
Dies Haus hier steht in Gottes Hand, Zaubftummenanftalt wird's genannt; Wanderer, glaub's und zweifle nicht, Daß man hier lein Wörtchen spricht." Diese Inschrift verfehlte nicht, die Verwunderung der vorüber gehenden Fremden und Einheimischen auf fich au sieben. Durch bas Siebenbleiben und das Gelicher des Publitums aufmert fam gemacht, wurde man die Inschrift gewahr und die Infaffinnen drohten mit einer Arbeitseinstellung; darauf wurden bie schwarzen Lettern abgefragt und damit zog auch der Friede wieder in der Hütte ein.
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geschrei auf die bichtgeftaute Menge. Db und wie viele Ber fonen bei der Ratastrophe thr Leben einbüsten, fonnte bis jest nicht gerau tonftatirt werden. Bei dem entseglichen Gedränge wurden sechs Frauen erd: ückt. Es war fürchterlich anzusehen, wie auf der ganjen Fläche des Kirchenbodens schwerverlette Personen ächzend und flöhnend berumlagen.- Weiter wird über die Katastrophe amtlich folgendes berichtet: Die Menge Der Wallfahrer drängte von einem Altar zum andern und da gefchab es, daß ein auf dem Eantt Anna Altar ftebender, mit einer brennenden Kerze versehenes Leuchter umgemorsen wurde. Hierbei gerieth die Kleidung einer Bauerr frau in Brand. Tregdem die Flamme, ohne daß die betreffer de Fau Schaden genommen bätte, gleich erstickt wurde, entstand im südwärtigen Thelle der Kirche, von wo man das Fallen des Leuchters ebens falls gefeben, große Bewegung. Eine freischende Weiberfiimme rief: Die Kirche brennt!" Jm Sugenblid entstand ein ent feßliches Gedränge. Alles strebte dem Ausgange zu. Troßdem wäre die fürchterliche Banit noch ohne schwere Folgen vers laufen, wenn nicht im Momente dieser beillosen Flucht sab reiche nrue Anlömmlinge aur Kirchenthür bereins gelommen wären. Diese Anfömmlinge wurden von der herauße fürmenden Menge niedergetreten. Ein ganzer Berg von Menschen lag alsbald aufeinandergethürmt und als fich ble Geftürzten endlich auseinanderwälzten, blieben mehrere Todte und eine große 8ihl Schwerverwundeter auf dem Plage liegen. Zoot blieben sogleich: 1. Frau Johann S á gl aus Arab, 2. Frau Johann Balo geb. Fran isla Szilágyi aus Arad , 3. die 14jährige Barbara Heß aus Werfches, 4. ein 13jähriges, angeblich nach asfeld zuständiges Mädchen, 5. eine vornehm gelleidete Frau, deren Leiche angeblich von Verwandten fogleich fortgetragen wurde. Die übrigen vier Leichen wurden in die Todtentammer des latholischen Friedhofes gebracht, von Als verwundet wo aus ihre Beerdigung stattfinden wird. wurden zehn Bersonen angemeldet, von denen fich acht in häuslicher Pflege befinden. Die beiden anderen wurden ins Spital gebracht."- Einer Privatmeldung nach soll die Bahl Der bei der Katastrophe verlegten Berfonen über 60 betragen. Auch wird behauptet, daß mehrere Todte sogleich von ihren In der Kirche baben fib Angehörigen fortgeschafft wurden.
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zur Beit des Feuerlärms dreitausend Menschen befunden und eine ebenso große Babl fland draußen vor dem Hauptportal. Das größte Unglüd ist auch draußen vor der Kirche geschehen. Während im Innern der Kirche blos Verlegungen vortamen, Eine wurde draußen eine Anzahl Bersonen sogleich erdrüdt. Frau aus Berjá nos, beren Tochter und Schwiegertochter wur Den als die drei erften Leichen vom Blaze getragen. Diesen folgte die Leiche einer Frau, die noch nicht agnogirt werden Lonnte. Ein Kugenzeuge meldet, daß fich viele Personen Durch die Sakriftet gerettet haben. Andere gelangten über die Treppen auf den Chor und von da durch den Dachboden ins Freie. Ein vor der Kirchenthür liegender Leichnam wurde bis jur Untenntlichkeit zertreten. Nach der Katastrophe war bet Boden des Kirchenschiffes mit unzähligen Effellen bedeckt. Die Todten sollen angeblich in einem gemeinschaftlichen Grabe bes stattet werden. Eine Gerichtstommission erschien bereits an Drt und Stelle, um den Thatbestand aufzunehmen. Sn Drt und Radna berrscht enorme Aufregung. Fast fämmtliche Wall fahrer haben sofort nach dem Unglüd den Heimweg angetreten.
New- York , 3. September. Am Dienstag Abend um 9 Uhr 56 Minuten, fo erzählt die New Yorker Staats 8tg." wurden im unteren Theile der Stadt und zwar namentlich in dem mit Miethslasernen und einer ungemein dichten Bevölkerung über reich gesegneten unteren Theile der 10., in der 7. und 4. Ward, rasch nach einander zwei Erdfiöße gespürt, bie zwar, soweit fich ermitteln ließ, leinen direkten Echaden anrichteten, aber doch Die Bewohner des genannten Stadttheiles um so mehr in Schreden und Angft verfesten, als zu gleicher Beit in Rutgers Str. und nicht weit davon am East Broadway zwei, freilich unbe deutende Feuer ausbrachen. Schon nach dem ersten Stoße, der fich namentlich im Bolenviertel der 10. Ward, ferner in Divifion Str., Pile, Rutgers. Jefferson, Gouverneur Henry, Madison, Monroe und Cherry Str. fühlbar machte fürsten die Bewohner der Tenementhäuser angfterfüllt auf die Straße, denn viele von ihnen glaubten der Weltunter gang fei gelommen. In rascher Aufeinanderfolge ftellte fi innerhalb weniger Gelunden ein weiterer recht fühlbarer Ed ftoß ein und binnen wenigen Minuten waren die Bürgerfteige und die Straßen mit einer dichten Vollsmenge, die fich aus den Häusern gerettet" hatte, besetzt. Die Szenen, welche fich bierbei zutrugen, spotten jeder Beschreibung. Männer, benen man eigentlich mehr Rube und Besonnenbelt sutrauen follte, fließen und brängten geterr.de Frauen und Kinder bei Seite, nur um fich felbft in Sicherheit zu bringen, Rinder heulten und schrien in herzzerbrechender Weise, Frauen, laum mit dem Allernothwendigsten belleidet, stürzten mit aufgelöften Haaren auf die Straße und jammerten und webllagten. Dazu raffelten im Galopp die Sprißen, halen und Leiterwagen und bie Wagen der Verficherungspatrouillen durch die Straßen, furs es herrschte längere Beit bindurch die bodenlosefte Berwirrung Die Polizet versuchte auf dem Wege nach den beiden oben e wähnten Brandftätten die Leute zu beruhigen, baite Damit abe so gut wie teinen Erfolg und die Blautode ellten weiter un überließen die Leute ihrem Schicksal. Als aber nach wenig Minuten teine Häufer einstürzten und der Erdboden sich nicht öffnete, um die Stadt zu verfchlingen, ba zog nach und na Die Rube wieder ein in die erregten Gemüther; die Frauen welche in der ersten Aufregung gar nicht daran gedacht batten, daß fie fich im ftefften Negligee auf bet Straße befanden, schämten sich ihres Musfebens und eilten als bie erften in ihre Wohnungen aurüd. Sonen folgte ein Theil der männlichen Bevölkerung, während ein ande fich nach den nächfliegenden Wiribfchaften begab und bort haarfiräubender Weise die eigenen Erlebnisse, natürlich oft mit ben gewaltigften Uebertreibungen und in den graufigften Fa ben, ben rubigeren Nachbarn zum Besten gab. Much in den Beitungsoffiaen, sowie in den verschiedenen Bureaug be Western Union " in deren Gebäude an der Ede von D Street und Brodway fühlte man die Erschütterung. Brooklyn wurde zu dret verschiedenen Malen eine beftige schütterung verspürt und die Größe, welche awei bis drei Se lunden anhielten, wurden in allen Gegenden der Stadt beut Ein in demselben Elablissement beschäftigter lich wahrgenommen. Aus Charleston wird über die Wirkung Befinnen nach dem bereits in voller Bluth firablenben Refiel des Erdbebens gemeldet: Jn Mount Bleasant, einem gegenüber und entfernte, ohne der meterweit berumsprisenden Sinn und Bleilöthung zu achten, das Feuer, so daß die Gefahr der Explofton beseitigt wurde. Der Feuermann wurde noch lebend angetroffen und erholte fich glücklicher Weise wieder.
Kleine Mittheilungen.
Potsdam , 13. September. Eine feltene Energie und Kaltbiütigkeit bewies Ende vergangener Woche ein beim Brüdenbau beschäftigter Dampframmarbeiter. Derselbe war aur Regulirung des Getriebes auf einem Abfat in ber mittleren Höhe der Ramme poflirt worden, als er plöslich ftrauchelte und mit dem Kopf auf den einzurammenden Baumpfahl au liegen tam. Wohl wissend, daß der Rammbär im nächsten Moment herniederfausen und ihm den Garaus machen würde, Remmte fich der junge Mann futa entschloffen von dem Pfahl surüd und ließ fich auf gut Glüd rüdwärts hinunterfallen. Bwet dumpfe Schläge folgten dieser That, der Bär berührte in demselben Moment den Pfahl, als der Arbeiter auf dem Erdreich der Freundschaftsinfel anlangte, der befte Beweis dafür, wie sehr Eile Noth gethan batte. Blüdlicherweise hatte ber energische Mann leinerlet nachtheilige Folgen feines Bravourfiüdes au bellagen.
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Erfurt , 13. September. Hier verhütete vor einigen Tagen eine helbenmüthige That eines Arbeiters unberechenbares Un allid. Der Feuermann in einer großen Gärtnerei batte den Dampflefsel gebetat, ohne daß in demselben Waffer war. Der Qualm machte den unvorsichtigen Mann alsbald befinnungslos, so daß er im Zunnel unter dem Refsel beinahe leblos au fammenbrach.
Arbeiter
Dienstag zum Mittwoch andauerte.
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sowie ileine Laben gebildet. In den letteren finden fich weid Subflanzen, die anscheinend vullanischen Ursprungs find. Na dem ersten Erbstoße wurde in dem Dorfe ein penetranter G ruch von Schwefelsäre verspürt, welcher die ganze Nacht, vom Auf der von Charleston nach Summerville führenden Landstraße haben fich stemlich große Thonhügel gebildet. Die entstandenen R fe geben von fonnte, war der Tod des Verschütteten durch Erftiden einge Norden nach Süden, und in vi: len Fällen drangen während
Faltenberg, 10. September. Auf dem biefigen Bahnhofe wurde gestern der Arbeiter Gäbler aus Kölse durch herab fürzende Erdmaßen verschüttet. Ehe Hilfe gebracht werden
treten. Die angestellten Wiederbelebungsversuche bileben er folglos. Der Berunglückte hinterläßt eine Wittwe mit fünf unerzogenen Rindern.
Budapest , 14. September. Der Wallfahrtsort Maria Ratna( Urader Romitat) war am Sonntag der Schauplas einer furchtbaren Kalaftrophe. Als am Morgen um 6 Uhr in Der Klosterkirche die Frühmesse gelesen wurde, fing eine von brennenden Wachslergen umgebene Dede eines Nebenaltars Feuer und zugleich begann das Tuch einer Frau zu brennen.
der Katastrophe Wasserstrahlen aus denselben. In der Nähe von Ten Mile Hill entgleifte am Dienstag während des Erde bebens ein Bahnzug, und der Lokomotioführer Burns, fowle der Bremser erlitten schlimme Verlegungen. Die Beleife hoben und sentten fich in wellenförmiger Bewegung und wurden att marchen Stellen umm gebogen. Auf dem Buge befanden fth mehrere Hundert Vergnügungszügler, und man tann fich ben Shreden derselben vorstellen. Troß der angezogenen Bremsen bewegte fich der Bug fort, immer auf und nieder brennt!" worauf in der bichtgefüllten Kirche eine furchtbare Rinder, jammerien und weinten, da fie glaubten, ihre Teste In diesem Moment files Jemand den Schrei aus:„ Die Kirche bupfend, während die Paffagiere, darunter viele Frauen und Aus England. Shields, 9. September. Die Hafenbe Banit entiand. Bei dem Tumulte und ungeheurem Gedränge Stunde habe geschlagen. Daß nicht sämmtliche fi auf dem
hörde bat den Dodarbeitern angefündigt, daß Dom nächfien Löhnungstage ab eine Lohnreduktion von 4 pCt. flattfinden
der Galerie sprangen Leute unter mailerschütterndem Wehe
zu nennen.
Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Mar Schippel, für Bereine und Versammlungen 8. Tubauer für den übrigen Theil der Beitung St. Cronheim, sämmtlich in Berlin .
Sieran eine Beilage.
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