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Beilage zum
Mr. 216.
Kommunales.
Bolks- und Squibäder lautete das Thema bes zweiten Segenstandes der Tagesordnung der Versammlung des deut schen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in Breslau . Den Bemühungen des erfien Referenten, Brivatdopenten Dr. Laffar( Berlin ), ist es gelungen, eine recht leh reiche Statistit über das Borhander sein von Babegelegenheiten in Deutschland zu sammeln. Von 1030 Streißplyftern im Deut fchen Reich baben bisher 672, deren Gebiet mehr als 31 Millionen Einwohner umfaßt, die vom genannten Bor tragenden ausgesandten Fragebogen beantwortet. In diesem Bereich bestehen 1011 Badeanstalten, abgesehen von den nur für eine beschränkte Beit benußten Flußbäden, ben nicht vor wiegend zur Reinigung bienenden anstalten in den Kurorten und den an Babl geringen und fich nur auf die größeren Städte beschänkenden Badeeinrichtungen in Privatbäufern. Rimmt man an, daß die gesammte Bevölkerung mindestens einmal in der Woche Gelegenheit baben sollte, zu baben, daß jebe Anftalt im Durchschnitt achn Badewannen befigt, daß diese ständig während der Badeflunden( in der Woche 14-15, Sonntags 6-7) in Anspruch genommen werden, und bag auf jedes Bad eine Stunde Belt tommt, so würden für ganz Deutschland etwa 45 000, für die oben ange gebene Bersonenzahl von 31 Millionen ungefähr 35 000 Anstalten erforderlich sein. Bei der jest bestehenden Zahl von Badeanstalten hat im Durchschnitt jeder Einwohner nur alle 39 Wochen Gelegenheit ein Bad zu nehmen. Am schlechtesten fieht es natürlich in dieser Beziehung auf dem Lande aus; auch von den 596 preußischen Städten mit weniger als 3000 Einwohnern erfreuen fich Inapp 100 einer Badeanstalt, und felbft von den Städten mit 3000-10000 Einwohnern entbehrt beut zu Tage noch weit mehr als die Hälte einer bauernden Gelegenbeit zum Baden. Die günstigsten Verhältnisse bietet von den preußischen Provinzen Hannover dar, wo auf 24,000 Einwohner eine Anstalt fommt, dann folgen Bommern , Echle ften, Sachfen; die legte Stelle nimmt Ditpreußen mit einer Anstalt auf 56 600 Einwohner ein. Unter den Städten ragt Breslau mit einer Anstalt auf 14 000 Einwohner hervor; in Berlin fommt eine Anftalt auf 34 000, in Magdeburg auf 66 000 Einwohner. Altona mit 1C6 000 Einwohnern befigt überhaupt nur eine Badeanstalt. Dieser Uebelstand der zu ge ringen Babl von Badegelegenheiten wird noch durch die bohen Badepreise verschärft, die Arbeitern und fleinen Leuten hm Winter faum oder gar nicht ble Wohlthat des Babens verstatten. Weit billiger als Wannenbäder würden fich Brausebäder im Preife ftellen, bei denen taum der zwan gigfte Theil des zu Wannenbädern erforderlich.n Waffers ver braucht wird, so daß bei einem Preise von 15 Bf. pet 1000 Liter Wiffer bei 52 000 Babern jabrlic( ein Bad wöchentlich für 1000 Personen) schon 1500 M. erspart werden würden. bgesehen vom Roftenpunkt stehen den Braufebädern aber noch andere erhebliche Vortheile zur Seite. Sie geben eine Er frischung, nehmen sehr wenig Belt in Anspruch, entfernen den Rörperschmus fräftiger und nachhaltiger als jede andere Bade form, erfordern leine Bedienung ac. Auf die Einrichtung folcher Bäder, die sehr wohl ihre Untoften felbft beden lönn ten, wird also nach Ansicht des Vortragenben nach Rräften binguftreben fein. Der zweite Referent, Oberbürgermeister Mertel( Göttingen ), fchilderte ausführlich die in den Boltsschulen feiner Stadt getroffenen Badeeinrichtungen, bie bei etwa 1000 M. Anlage. und 200 M. Betriebsloften pro Anstalt ermög Itchen, alle Rinder innerhalb 14 Tagen einmal baben zu laffen. Der Redner widerlegte eingebenb bie in der Berliner Stadt verordneten. Bersammlung gegen berartige Maßnahmen geltend gemachten Bedenlen und empfahl bringend die allgemeine Nach In der abmung des von Göttingen gegebenen Beispiels. Debatte lentte Profeffor Cohn( Breslau ) die Aufmerksamkeit auf die mangelhafte Reinigung der Schulräume, die meist über all nur zweimal wöchentlich gefegt und einmal vierteljährlich gescheuert werden. Generalara! Dr. Roth( Dresden ) wits bar auf hin, daß beim Militär die Brausebäder bereits allgemein üblich felen. Bum Schluß gelangten folgende Thefen zur An nabme: 1. Eine wichtige Aufgabe der praktischen bygiene be febt darin, die Reinigung des Körvers durch Bäder volls thuthlich zu machen. 2. Bu diesem Boed muß die fyftemattie Bermehrung der Badegelegenheiter, insbesondere in Form von Braufebädern, Hand in hand gehen mit durchgreifender
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[ Rasdruck verboten.]
So kam der Herbst heran, die Abende wurden lang und talt, man besuchte wieder gern das Theater. Angela fab eines Morgens Rossini's Zell auf dem Bettel, nahm einen Sig auf der ersten Gallerie, da sie es nicht liebte, fich den Blicken der Menge preiszugeben und begab sich Abends allein, in einen dunklen Mantel und einen venes tianischen Schleier gehüllt, in die Vorstellung. Sie wollte nichts als die Dper hören. Es geschah ganz zufällig, daß fe nach dem ersten Alte in eine Loge des ersten Ranges blickte und zusammenschrat, als wäre sie auf eine Schlange
getreten..
8wei Damen faßen da, Mutter und Tochter, bie lettere eine milde, blonde Schönheit und hinter diesen Graf Wartenstein, welcher fie mit seinen Blicken verschlang und mit seinen Huldigungen bestürmte. Angela hätte ihm am liebsten gleich einen Dolch in das Herz gestoßen, aber fie gewann bald wieder die volle Herrschaft über sich selbst, blieb bis zu Ende und bezähmte sich auch dann, als sie nach der Oper unten hinter einer Säule stand und das fhöne Mädden mit dem Grafen vorübergehen und von biefem in den Wagen heben fah.
Am nächsten Tage fragte Angela bei der Fechtstunde fcheinbar gleichgiltig: Wer war die schöne Blondine, mit der Sie gestern Abend in der Dper waren?"
Berliner Volksblatt.
Donnerstag, den 16. September 1886.
Anregung zur Ausnügung derselben. 3. Die ausfchtsvolfte Form der Lösung ift, Der Lösung ist, sowelt die Gemeinden nicht selbstständig vorgeben, in Der Gründung ge nicht selbstständig meinnüßiger Gewerbsgesellschaften unter fommunaler Aufficht und Begünstigung gegeben. 4. Badeeinrichtigungen in Volts fchulen, wie fte in Göttingen feit Jahresfrift in Wirksamkeit find, verdienen die wetteste Verbreitung. Mögen fich die Berli ner Stadtverordneten, welche seiner Beit die vom Magiftrat beantragte, verfuchsweise Einführung von Schulbädern aufs Entschiedenste und mit den fleinlichften Mitteln bekämpften, dieses Urtheil von Fachmännern zu erzen nehmen und der Frage der Errichtung von Volls und Schulbädern, welche dem nächst in der Stadtverordneten Versammlung wieder angeregt werden dürfte, mehr Intereffe entgegenbringen.
w. Seitdem die Niederlegung des Mühlendammes enbgiltig befchloffen, wird allseitig der dringende Wunsch ge begt, daß nunmehr auch 1bunlichft bald mit ber thatsächlichen Erweiterung dieses Engpasses begonnen werden möge. Der Magiftrat will diesem berechtigten Wunsche dadurch Rechnung tragen, daß die auf der Süfette des Mühlendammes stehenden Häuser Mühlendamm Nr. 12-28 im Dtober cr. abgebrochen werden und demnächst auch auf der Nordfeite mit dem Ab bruch begonnen wird. Die Häuser Mühlendamm 1-4 auf der Nordsette müffen aber vorläufig außer Betracht bleiben. well fich darin Bureaus des föniglichen Bolizeipräsidiums befinden, bagegen ist es möglich, die häuser Mühlendamm 5-10a sum 1. Januar 1897 und das Grundstüd Mühlendamm 11 aum 1. Ottober 1887 miethefret au ftellen, so daß nach diesen Bett puntten sogleich mit dem Abbruch vorgegangen werden tann. Der Magiftrat ift der Anficht, daß durch diese Freilegung gleichfals eine Verbesserung der gegenwärtigen Bustände be wirkt und daß an dieser Stelle jebe auch nur theilweise Ver befferung als eine willlommene Erleisterung des Berkehrs empfunden werden wird. Auch im Intereffe der von der Stadtverordneten Versammlung für erforderlich erachteten schleunigen Inangriffnahme des Ausbaues der Dammmühlen ju Bauzweden ist der baldige Abbruch der vor den Mahlen gebäuden belegenen Baulisteiten nothwendig. Diesen Gründen gegenüber lann der Kußfall des Miethsainses auf längstens awet Jabre für die Häuser 5-11 nicht entscheidend ins Be wicht fallen. Der Magistrat wird daher die Buftimmung der Stadtverordneten- Bersammlung zur Mietbifretstellung und zum Abbruch der Häuser 5-10a zum 1. Januar 1887 und des Hauses Nr. 11 zum 1. Ditober 1887 einholen.
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Lokales.
Mit dem Vertanf der 190 000 prenßischen Loose muß es doch feinen Halen haben! Die General Lo terte Direktion hat folgendes Rundschreiben an sämmtliche Landräthe der Land und Stadtfreise eilaffen: Es ist au unserer Renntniß gelangt, daß fich der Loosehandel auch zur 175 Preußi fchen Klaffenlotterie ein 8 Tbeiles der Looſe au bemächtigen gewußt hat und vielfach das Gerücht verbreitet ist, sämmtliche Lotterieloose seien bereits vergriffen. Soweit diese Loosebestände dieffeits zu übersehen find, wird indeffen die Lotterieverwaltung boffentlich in der Lage sein, die Nachfrage nach Loofen von Selbstspielern befriedigen zu tönnen. Die Herren Landräthe bürfen wir ganz ergebenft ersuchen, dies im Intereffe Des Lottertefpielenden Publikums unter gleichseitiger Veröffentlichung Der Namen und des Wohnorts der nächsten Lotterie Einnehmer nach Maßgabe des Jbnen unterm 5. Auguft ct. von uns mit getheilten Berzeichnisses loftenfrei saleunigft durch das dortige Kreisblatt mit dem Bemetlen aur öffentlichen Renntnis zu bringen, daß die föniglichen Lotterie Einnehmer von uns ange wiesen find, fowelt fie selbst nicht mehr in der Lage find, Loose zur 175. Klaffen Lotterie abzulaffen, jedem Einzelnen der fich meldenden Looſetäufer mehrere von denjenigen Lotterie- Einnehmern zu bezeichnen, bei welchen noch Loose zu der genannten Lotterie au haben find. Bugleich geben wir zur gefälligen Er wägung anbcim, ob es fic nicht empfehlen möchte, bet dieser Gelegenbeit unter Hinweis auf die Vero bnung vom 5. Jult 1847( eir Sammlung Seite 261) und das Geset Dom 29. Juli 1885( Gefes Sammlung Seite 317) auf das Berbot des Epielens in auswärtigen Lotterien mit dem Hinzu fügen aufmertiam zu machen, daß alle nicht preußischen, von anderen deutschen Bundesstaaten veranstalteten Lotterien ben Strafverboten unterliegen."
Angela lehnte fich an die Mauer des Hauses, vor dem fie fland, sie war nahe daran, umzufinden. Als das präch tige Gefährte vorüber war, ballte sie die kleinen Fäufte, bann eilte sie in die nächste Rirche, warf sich vor dem Altar der schmerzhaften Mutter Gottes nieber und betete lang und inbrünftig unter heißen Thränen.
Denselben Abend fam der Graf zu ihr. Was haft Du? begann er, Du hast geweint."
Wozu spielen Sie diese traurige Comödie mit mir," entgegnete Angela; fagen Sie mir lieber offen, daß Sie entgegnete Angela; fagen Sie mir lieber offen, daß Sie mich nicht mehr lieben."
Ich liebe nur Dich." Schwöre."
Ich schwöre."
" Und Comteffe Seeberg."
" Meine Verwandte, wie ich Dir schon sagte. Es ist meine Pflicht, galant gegen fie zu sein. Nichts weiter."
Angela schüttelte traurig das Haupt.„ Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, als ob Du uns Beide hinter nicht, ich habe das Gefühl, als ob Du uns Beide hinters gehen würdest, dieses arme, unschuldige Rind ebensogut wie mich, die durch Dich zur Sünderin geworden ist."
Einbildungen, Angela. Ich liebe Dich, nur Dich. Gieb es auf, Dich und mich zu quälen."
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Wieder war sie für ein paar Tage beschwichtigt, dann tam sie zu einem Juwelier, dem sie ein Armband brachte, an bem ein Stein losgegangen war. Hier lag im Schau fenster ein prachtvoller Schmud.
Wem gehört derfelbe," fragte Angela.
Graf Wartenstein hat ihn für seine Braut bestellt." Ja richtig," murmelte Angela vollständig zermalmt, er foll ja mit der schönen Comteffe Seeberg verlobt fein."
So ist es, in acht Tagen schon ist die Hochzeit."
Der Graf wurde roth. Eine Verwandte, Comteffe Seeberg. Finden Sie sie schön? Mir gefällt sie nicht." Angela beruhigte sich. Wieder vergingen ein paar Wochen, der Winter zog ins Land und breitete seine weißen Zeichentücher um die todte, talte Erte. Emes Nachmittags, Angela wankte hinaus. Auf der Straße wurde ihr den. Heimweg antrat, tam bei fröhlichem Schellenge lingel als Angela Einkäufe in ter Stadt gemacht hatte und eben beffer, ber Frost that ihr wohl. Diesmal fuchte sie nicht in der Kirche Troft. in der Kirche Troft. Langsam kam sie nach Hause, warf But und Mantel ab und faß lange am Fenster, indem fie fie Toilette, ordnete ihr Haar und trat in den Fedtfaal.
und
Schlitten baber. Bier schwarze Pferde zogen den felben, von Wartensteins Hand gelen't, und an seiner Seite faß ftrahlend vor Glück die schöne Comtesse Seeberg.
bie falten, flimmernden Eisblumen anftarrte. Dann machte
Er war hell erleuchtet, obwohl niemand da war als Da
III. Jahrge
Die Opfer der Pflicht. In Paris beftebt seit einigen Jahren der nachahmens perthe Brauch, aljährlich eine große ftlichleit zu veranstalten, deren Ertrag den Opfern der Pflicht", das heißt Männern und Frauen zugute tommt, welche thr Leben für das ihrer Mitmenschen eing fegt haben. Gift bemerkenswerth, daß die dazu erforderliche Selbstverleugnung und Aufopferung ftch vorzugsweise bei den arbeitenden Klaffen vertreten findet. Die Staatsorgr. 8tg." erzählt die Geschichte eines ähnlichen Falles eines Dofers der Pfl cht, eines einfachen Maurers, namens Glaaow, der an einem Bau in der Kur fürsten ftraße vorlegte Woche arbeitete. Es galt die Aufstellung eines Gerüftes und Glagow, welcher durch besondere Umficht, Vorsicht und Uebung in diefer schwierigen Arbeit fich aus zeichnet, wurde vom Maurer polier mit der Leitung beauftragt. Er batte wie eine Abnung fommenden Unglückes und lehnte auerft ab, lieg fich aber julegt bewegen. Man begann mit der Einiaffung der großen maftartigen Biume, welche die Stügen des Gerüftes bilden, in die in den Boden gegrabenen Löcher. Ein jüngerer Maurer von auswärts, dessen Leistungen auf diesem besonderen kelde roch ungeprüft waten, wurde neben das Loch mit einem Grabfcheit geftellt, um mit demselben das Nachobenausgleiten des Baumes zu verhindern. Bier Männer ftellten fich je nach ihrer Göße unter den Baum, den Rüden dem Loche zugelehrt, um beffer die schwere Laft mit dem Rüden tragen und ihre Bewegungen beherrschen zu lönnen. Der Baum ist bereits bis zu einem fpig n Winkel non 40 Grad in der Luft und sein unteres Ende etwa einen Fuß in das Loch eingelassen, als pöslich durch die Schuld des an legterem aufgeftellten Arbeiters der Solaftamm rach oben umgleitet und mit seiner Laft im Falle die vier Arbeiter nieders zufchmettern droht. Dret derfelben laffen sofort los, um ihr Leben zu retten. Nur Glagow spannt alle Rta't an und bietet Der jetzt auf ihn allein zurückfallenden Last Trop . Er weiß, daß das Leben feiner Mitgefellen in Gefahr steht, wenn er fo fort den Baum zur Erde hra fallen läßt. Erst nachdem er fich überzeugt, daß alle fich aus dem Bereich des fallenden Stams mes gerettet gaben, entzieht er das ganz zufammengedrückte Kreuz der Laft. Besorgt eilt de Bolter herbei, erbittert brohen Die Mitgefellen dem schuldigen Neulinge, der Urlache des Un falles, mit thätlicher Mißhandlung. Doch Blagom bält fte au rüd. Er arbeitet sogar trop der furchtbaren schütterung feines Körpers noch weiter und erscheint felbft am Tage darauf noch beim Bau. Aber bald röthigt ihn der Ausbruch einer beftigen Lungenentzündung, das Lager zu Hause autzufuchen. Seine starte Natur half ihm diesmal rob die Krifts überstehen, aber noch immer bat er fich nicht vom Lager wieder e beben und für Frau und Kinder neuen Unfällen Trop bieten tönnen. Seine Herstellung ist jedoch glücklicher Weise nicht mehr zweifelhaft. 110 babei glaubt er nichts weiter getban zu haben als seine flicht. Der fateaorische Imperatio Kant's bat wenigftens im Bolle noch tiefe Wurzeln. Von ihrem Bestande hängt der Be stand der Nation ab.
Die neuen Verbindungsstraßen nach der Hafenhalde, namentlich die Fichtestraße und die Jahnft age, erfreuen fich noch nicht des Segens der Besprengung zum großen Letomesen der vielen Tausende von Leuter, die alltäglich diese Straßen pafftren. Sind die legieren auch noch wenig bebaut und bie Neubauten noch nicht bewohnt, fo erzeuat doch die lebhafte Fa quens einen ungemein läftigen Staub. Man besprengt fett mit groger Mübe die Seitwege im Thiergarten, wogegen ja auch garnichts au fagen tft; man follte dann aber auch, wie bier nöthig, die erforderliche Ridficht auf solche Steuerzahler nehmen, die nicht reiten tönnen, sondern fich bet thren Erbo ug aut flügen nach der Hasenhaide nur des bekannten„ Schufters Rappen" bedienen.
Die taufmännische Auskunftsertheilung, in der Form und in dem Umfange, wie fie von beften, befonders zu Diesem 8vede eingerichteten laufmännlichen Brivat Jiftttuten betrieben wird, bat bereits zu wiederholten Malen die öffent liche Aufmerkſamfeit auf fich gezogen, namentl ch als die In baber solcher Institute wegen der ertheilten Musfunfi von dem Dadurch Gefchädigten zur gerichtlichen Berantwortung gezogen wurden. Die damals gefällten gerichtlichen Entscheidungen baben teine größere Rlarbeit für die Stellung und Berant wortlichkeit der Austunftsbureaus gebracht urb in weiteren qe fchäftlichen Streifen betrachtet man die Institute, die unter Um ftänden dem Einzelnen unabsehbaren Schaden beretten lönen, mit einem gewiffen labebagen und Mis rauen. Unter diesen
nielis alter Hund, den Angela jeßt mit einem Fußtritte hinausjagte. Sie nahm hierauf die Florets von der Wand herab und prüfte sie. Die Zeiger der großen Uhr schienen zu schleichen. Endlich war die ersehnte Stunde da. Angela borchte, fie hatte sich aetäuscht. horchte, sie hatte sich aetäuscht. Das war nicht fein Schritt. Sie hatte noch Zeit, unter einem Vorwand die alte Dienerin fortzuschicken. Danieli faß zu dieser Zeit ohnehin in der italienischen Weinstube.
So war Angela vollkommen allein, als Graf Wartens stein eintrat. Während er seinen Mantel abwarf und fein Haar vor dem Spiegel ordnete, sperrte sie die Eingangs thür und steckte den Schlüssel zu sich.
Was tbust Du? fragte der Graf.
" Ich will mit Dir abrechnen und brauche keine Zeugen dazu, gab sie zur Antwort.
Was hast Du nur, Angela," sagte Wartenstein, Du bist so sonderbar."
Sie maß ihn von oben bis unten und trat dann kalt mit brohendem Blick, die Arme auf der Brust verschränkt, vor ihn hin. Kannst Du noch leugnen, daß Du frevel haft mit mir gespielt haft?
Wieder diese Einbiloungen." " Rannst Du noch leugnen, daß die Comtesse Seeberg Deine Braut ist?" Gerüchte."
Ich habe den Brautschmuck gesehen, den Du für fie bestellt haft." Der Graf war bleich geworden. Vergieb mir, Angela, verurtheile mich nicht, Familienrücksichten zwingen mich. Genug," unterbrach ihn die Italienerin, ich werde Dir niemals vergeben, daß Du mein Herz vergiftet, mein Leben zerstört haft, vielleicht wird Dir Gott vergeben, ich nicht. Ich werde Rache nehmen, ich bin feine Taube, bag hättest Du wissen müssen." Bist Du von Sinnen?"
Ich bin vollkommen bei Vernunft," entgegnete fie, Du warst wahnsinnig, als Du mir von Liebe spracft, als Du mit mir ungestraft spielen zu tonnen meinteft.