von 1490. und hat somit einen Fehltetrag von 164 M. tu verzeichnen.

10) Ein Schloffer, der in der Reparaturwerkstatt einer in der Proving auf dem Dorfe gelegenen Fabrit arbeitet, or Heirathet und Ernährer zweter Rinder ist, verdient 936 M. Es begiffein fich seine Ausgaben auf 1101 M., so daß ihm ein Fehlbetrag von 165 M. jährlich verbleibt.

11) Der Färbermeister einer Fabril in der Proving, vers beirathet und Vater von 3 noch nicht erwachsenen Rindern, vereinnahmt jährlich 947 M. und hat hierbei 1067 M. aulge geben, so daß sein Haushalt einen ungebedten Betrag von 120 M. ergiebt.

Unter tem fapitalistischen Wirthschaftssytem find wir also glüdlich soweit gelommen, daß in der überwiegenden Mehrzahl ber Fälle bie Arbeit des Vaters nicht mehr ausreicht, eine Famille zu ernähren. Frau und Kind find gezwungen, bas harte Joch der Arbeit für Fremde auf fich zu nehmen, um das Defizit zu begleichen, das sonst den ganzen Haushalt zu zer rütten broht. Und wie das Defizit manchmal gedeckt wird, selbst wo Frau und Kind im Dienfte des Kapitals fich ab mühen, darüber schrieb der zulegt genannte Färbermeister dem Fabrikinspektor sehr richtig: Ich erlaube mir noch etwas bet­aufügen, da Sie fich gewik wundern werden, wie dieses De fijit gebedt werden muß. Da wird zum Beispiel, wenn Ab gaben oder größe Geldausgaben bevorstehen, eine Beit lang Tein Fleisch getauft, oder auch lein Bier getrunken, es muß auch ein Kleidungsstüd längere 3eit im Gange bleiben, obschon es ganz schlecht ist und eines Erfages bedürfte. So wird hier und da vom Lebensbedürfniß noch etwas abgeamadt, wenn es nicht auslangen will."

Wie hat man einst Laffalle als unwissenden Tropf be hanbelt, als er zuerst vor dem ganzen Volle ausplauderte, was bie Befigenden im Stillen schon immer wußten: daß die Ar beitertlaffe unter der beutigen Wirthschaftsordnung, unter der Herrschaft des Lohnfyftems immer auf den nothdürftigen Lebensunterhalt beschränkt bleibe und nichts von den Früchten des technischen Fortschrittes genieße! Wie hat man vollends gehöhnt, als fpäter sogar darauf hingewiesen wurde, daß viel fach ber Lohn binter dem Nothdürftigsten zurückbleibe. Und jest diese Bestätigung seitens eines Beamten, der mehr als andere Gelegenheit hat, in die Tiefen des Arbeiterlebens zu bliden. Wird man auch jeg noch ableugnen, daß das eberne Lobngeset leine Einbildung, fondein grausamfte Wirks lichkeit ist?

Politische Uebersicht.

Gegen die vorläufige Saließung des Fachbereins der Töpfer Berlins und Umgegend und der Kontrolfommiffion Der Löpter Deutschlands   hatte der Rechtsanwalt Dr. Reiche im Auftrage der in dieser Strafsache angeklagten Töpfer Be Ich werde erhoben. Dieselbe ist von der zuständigen Behörde aurüdgewiesen worden, ohne auf die angeführten Be fwerdegründe einzugehen. Es wird einfach in der Zurüd weisung beroorgehoben, daß der Fachverein der Töpfer Berlins nicht nur wirthschaftliche, sondern auch politische Fragen be sprochen hat, und daß genannter Verein mit anderen Bereinen gleicher Art brieflich in Verbindung getreten ist. Die vorläufige Echließung der beiden genannten Körperschaften hat fomit bis zur Hauptverhandlung anzubauern. Angellagt find 11 Berfonen, wovon einer( Przytulaly) inzwischen ausge wiesen ist.

Eine Muderkonferenz. Auf dem Kongreß für innere Mission bielt sich der Oberhofprediger Rögel üter die Stulpturen an der Beritner Schloßbrücke auf. Ein späterer Redner, Lic. Gottwald aus Heinrichau  , forderte zu einem Kleinen Bilder ftura auf unsere Museen auf, um ,, alles Anfiößige auszumerzen". Bemerkenswerth war übrigens ein scharfes Urtheil, bas über bie chriftlich konservative Bresse gefällt wurde. Die sogenannte chriftliche Breffe, hieß es darin, müße aus dem Sumpfe der Mittelmäßigkeit, in dem fie zum größten Theil bis an den Bauch stede, auf ein höheres Noeau gebracht werden. Es herrsche in ihr eine Unfultur, eine Leerheit, eine Stilistik, die niederdrückend set. Eine größere Menge davon tonne man nicht lefen, ohne seetrant au werben c. Im Anschluß daran forderte der Rebner, bie chriftliche Preffe möge mit fich selber ins Gericht gehen, und nicht zulegt in Sachen des Geschmads.

Der Kongreß zur Förderung überseeischer Jntereffen hat felbft bei Anbängern der Rolonialpolitit entschiedenes Mig fallen erregt. Go fchreibt die nationalliberale Dagb. Bi": Der gestern zu Ende gegangene Allgemeine deutiche Kongres aur Förderung überfeelscher Intereffen" hat den Erwartungen feiner Einberufer wohl wenig entsprochen und dürfte überhaupt nur in geringem Maße dazu beitragen, die folosiale Bewegung zu fördern und ihr Nußen zu bringen. Der Besuch war ein atemlich schwacher, etwa 200-300 Theilnehmer, und von diesen hat Berlin   das weitaus größte Kontingent geftellt. Vom Aus lande waren nur vereinzelte Besucher anwesend und aus dem Reiche war die Betheiligung eine sehr schwache. Von den ur fprünglichen 8 ichnern des erften einladenden Aufrufs glänzten

um

die meisten durch Abwesenhelt. Wie recht der deutsche Kolo­nialverein gebabt hat, fich von diesem Kongreffe fern au halten, Den er u.. als nicht genügend vorbereitet erachtete, hat der Verlauf des Kongresses bewiesen. Wenn die kolonialen been Teine weitere Verbreitung und beffere Unterstügung hätten, als fte auf diesem Kongreffe zu Tage getreten find, so wäre es wahrlich schlecht um unsere tolonialen Unternehmungen bestellt."

Unfallversicherung. Ueber den Inhalt der Unfallver fierung der deutschen   Seeleute hört man noch folgen, Des: Als ein deutsches Seefahrzeug im Sinne des Gesetzes gilt jedes Fahrzeug, welches fich im ausschließlichen Eigenthum bes Reiches, eines Bundesstaates, eines Rommunalverbandes oder solcher Personen befindet, denen das Reichsindigenat ju steht, oder im ausschließlichen Eigenthum einer Attiengesellschaft, Handelsgesellschaft, eingetragenen Genossenschaft, Innung oder fonftigen juristischen Person, wenn dieselbe im Inlande errichtet ift oder in demselben ihren Sis hat. Daffelbe gilt von Rom manditgesellschaften auf Attien, welche im Reichsgebiet errichtet find und in demselben ihren Gig haben, wenn sämmtlichen persönlich haftenden Gesellschaftern das Reichsindigenat zufteht. AIS Seefahrt im Sinne des Gesezes gilt nicht nur der Ber lehr auf See außerhalb der durch§ 1 der Borschriften über die Registrirung und die Bezeichnung der Rauffahitelschiffe vom 23. November 1873 feftgefepten Grenzen, sondern auch die Fabrt auf Buchten, ffen und mit der See in Verbindung ftehenden, von Seeschiffen befahrenen Gewässern. Ob ein Be frieb im Sinne des Gesezes versicherungspflichtig ist, entscheidet im Zweifel das Reich verficherungsamt. Durch Beschluß des Bundesraths tönnen Berfonen, welche auf Fischerfahrzeugen und Booten von weniger als 30 Rubitmeter Bruttoraumgebalt gegen Gehalt oder Lohn beschäftigt find, für versicherungs pflichtig erklärt werden.

Die Produktionsbeschränkung der deutschen Spiritus brenner ift sett furzem förmlich organifirt, denn es find viele schriftliche Verpflichtungen dem Ausschuß des Vereins von Spiritusfabrikanten gegenüber eingegangen, welche eine Ber minderung der Spirituserzeugung um 20 pCt. aum Gegens stande haben. Wenn 60 Prozent der gesammten Malschraum Heuer fich dieser Verpflichtung unterwerfen, so bofft man auf eine beträchtliche Preiserhöhung, die später vielleicht einer neuen Branntwein steuerreform zu Grunde gelegt werden lann. Unsere Echnapsbrenner verstehen es ja, den Staat zu melten.

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Sozialistisches. Die Franlf. 8tg." meldet aus Chem. nis, 15. September. Bet den hiesigen belannteren Mitglie dern der sozialdemokratischen Bartet finden noch fortwährend Haussuchungen ftatt, jedoch ohne nennenswertben Erfolg. Gegen die fürzlich verhafteten, aber bis auf eine Berson wieder fret gegebenen Sozialdemokraten, foll, wie ich erfabre, Antlage wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung erhoben werden. In Hamburg   wurde am Mittwoch ein in der Boolstraße arbeitender Schuhmacher aus Sachsen   plöglich von Der Arbeit weggebolt und nach dem Stadthaus transportirt. Dortselbst wurde ihm die Ausweisungsordre einge Dortfelbft wurde ihm die Ausweisung sorbre einge bändigt und er alsdann unter Bebedung per Droschte nach bem Bahnhof geschafft, woselbft er in den um 11 Uhr 10 t nuten nach Hannover   abgebenden Bug spedirt wurde. Db die Sefeggeber an eine solche Handhabung des Sosialistengefeges wohl gedacht haben? Wir glauben laum.

Annehmlichkeiten und jeglichen Komforts. Sur Linken des Hausflurs lag eine schmale, halbbuntle Gaftstube, aus welcher ein widerwärtiger Dunst von erwärmten Spirituosen und schlechtem Tabat wie in einer dichten Wolle hervor quoll, und unmittelbar neben der stets geöffneten Glasthür dieser Gaststube thronte auf einem verschossenen Leberfopha bie unförmliche Gestalt eines Mannes mit dem rothen, auf gebunsenen Gesicht des Gewohnheitstrinkers. Es war der Besizer des Gasthauses, welcher von diesem bequemen Beobachtungsposten aus nicht nur die Gaßßube und ihre Besucher vollkommen beherrschte, sondern auch bie Hausthüre unausgesetzt im Auge behalten fonnte, eine Vorsicht, bie fo geboten bringender geboten war, als er bei der Durchschnittsbeschaffenheit seiner Gäfte stets auf heimliche Entweichungsversuche vor Bezahlung der Rechnungen gefaßt sein mußte. Als es jetzt das langsame Heranzaffeln eines Wagens vernahm und zu seinem nicht geringen Erstaunen hörte, daß derselbe vor seinem Haufe hielt, richtete er sich so eilfertig empor, als es bei feiner schwerfälligen Geftalt und bei der merklichen Unsicherheit feiner unteren Gliedmaßen überhaupt möglich war und schlürfte hinaus; denn er meinte nicht anders, als daß sich ein Frember von ungewöhnlicher Vornehmheit hierher verirrt haben müssen. Ein Ausdrud lebhaften Erstaunens irat auf fein schwammiges Geficht, als er den jungen Mann aus steigen fab, der unter dem Namen Bernhard Schmidt schon f.it zwei Tagen bei ihm wohnte.

Alle Achtung," Herr Schmidt, meinte er mit einer

Landtagswahlen in Gera  . Am Mittwoch haben in der Stadt Gera   Landtagswahlen stattgefunden, die uns des halb intereffiren, weil die Sozialisten Kandidaten aufgestellt batten. Wiedergewählt wurden im ersten städtischen Wahl freise Oberbürgermeister Ruid( liberal) mit 338 Stimmen. Der fozialdemokratische Gegenlandidat erhielt 91 Stimmen. Im zweiten städtischen Wahlkreise erhielt der freifinnige Lehrer Ralb 132 Stimmen, der nationalliberale Kandidat Hartig 150 Stimmen und der sozialistische Reichstagsabgeordnete Robiger 123 Stimmen. Boijchen dem freifinnigen Ranbibaten Kalb  und dem nationalliberalen Hartig findet alfo Stichwahl ftatt. Ebenso findet Stichwahl ftatt im britten städtischen Wahl freise zwischen dem freifinnigen Schriftsteller Wartenburg  , auf welchen 177 Stimmen entfielen, und dem sosialistiden Restaurateur Hahn, auf welchen 125 Stimmen enifielen. Der nationalliberale Kandidat erhielt hier 61 Stimmen.

Ueber Agitationen unter den Berg- und Hütten­arbeitern in Oberschlesien   wird der Schlef. 8tg." aus Rönigshütte gemeldet, daß diefelben mit Eifer fortgesezt wer ben. Auf den 19... ist wiederum eine Versammlung von Arbeitern zu Rönigshüite anberaumt. Ein in polnischer Sprache erscheinendes Blatt, der Katholi!", fordert die Arbeiter au abreicher Betheiligung auf und regt augleich das Abhalten ähnlicher Versammlungen an anderen Drten an. Man bat nunmehr zu ermatten, baß die Bewegung der Arbeiter fich über weitere Distrikte Oberschleflens verbreiten wird. Sola liftisch ist die Bewegung übrigens noch nicht, aber jede Be wegung ist doch immer noch besser als die regungslose Stille der früheren Jahre.

Rußland.

Als Beitrag zur Kennzeichnung des ruffisen Bolizei Systems ist von dem Aufenthalte des franzöft schen Revanche Batrioten Paul Déroulède   in Rußland   folgende

vorläufig darüber beruhigen, daß wir Ihnen nichts schuldig bleiben werben!"

fleine Epilobe erwähnenswerth. Es war verboten worden, bel dem Banlette, daß zu Ehren des Gaftes veranstaltet wurde, politische Reben zu halten, man beschränkte fich daher auf eine literarische Redefeler. Aber auch diese sollte ein Nachspiel baben, daß der Gesellschaft sehr unerwartet tam. Der Betei burger Stadthauptmann, von dem bas Verbot der politischen Reden ausgegangen war, beschieb am nächsten Tage früh Morgens ben tebakteur ber russischen Petersburger Beitung", Herrn Monteverde, zu fich und bat ihn um einen Bericht über den Inhalt der Reden während des Diners, wie über die Ronversation, welche mit Déroulede geführt worden war. Als der Nedalt ur sich nicht immer auf das Richtige befinnen fonnte, führte ihm plöslich der Stadthauptmann einen feno graphischen Bericht vor die Augen und fragte ihn, ob die hier wörtlich aufgezeichneten Reben mit dem, was der Redakteur gehört babe, in der That übereinstimmten. Der verblüffte Journalist fonnte jest natürlich nur bejahen, und man erfuhr benn auch sehr bald, daß hinter den Portieren als Rellner mastirte Stenographen der Gebeim­polizei genügend Blas gefunden hatter, um jedes gesprochene Wort in der Versammlung sorgfältig zu Bapier zu bringen. Schon um 8 Ur Abends, am Tage des Dine: 3, wat der Wortlaut aller Reden in den bänden des Stadthauptmannes und, wie es beißt, sollen dieselben eine Stunde später der laiserlichen Benfur unterworfen worden sein. Von dieser Benfur bing es im legten Augenblide ab, was am folgenden Tage in Die Beliungen gebracht werden durfte und was nicht.

Er reichte ihm zwei von den Gelbstücken, die er vor furzem von dem Unbekannten erhalten hatte, und biefer ganz unerwartete Beweis weitgehender Bahlungsfähigkeit wirfte so überwältigend auf den waderen Herrn Meinde ein, daß er eilfertig fein Räppchen herabriß und mit einer fawantenden Bewegung, die wohl eine Berbeugung vor­stellen sollte, die Versicherung abgab, daß er niemals ge weifelt habe, es mit einer sehr noblen und vornehmen Herrschaft zu thun zu haben.

fich

Die Mottauer 3tg." schreibt unter Bezugnahme auf den Erlag des Kaisers vom 11. d. M., durch welchen dem Kriegs­minifter in Anerkennung seiner Verdienste um die hebung ber ruffischen Webriraft die Abzeichen des Alexander Newsti Droens in Brillanten verliehen worden find: Der Krieg von 1877 babe Stukland inmitten der durch die Ein­führung der allgemeinen Webroflidt hervorgerufenen Reorga nisationen angetroffen, die rustiche Armee babe fich gleichwohl aber gut geschlagen. Jegt hätten die Reformen ber legten sechs Jahre das ibrige gethan, ein Blewna fei jest unmöglich geworden. Welche Wendung die Ereignisse auch nehmen möchten, die ruffische Armee tonne denselben im Bewußtfein ihrer Straft rubia entgegenseben, ft: lönne ein mächtiger Ber bündeter und fönne cin schrecklicher Feind sein. Eine solche Armee sei ein ficheres Unterofand des Friedens und zwar eines ehrenbaiten, die vitalen Jatereffen des Landes schüßenden Friedens. Diese Thatsache tönne und müffe die Diplomatie fm Auge haben. Auf der Baltanbalbinsel fönne nicht nur gemacht werden, was Rußland   wolle wie jüngft ein Wiener Blatt bemerkt habe, dem man Beziehungen zuc Regierung zu schreibe, fondern dort werde gemacht werden, was Rußland  für nothwendig balte und wovon es irgendwem zu Gefallen nicht abftchen tönne. Die Beit der Ronzessionen fet vorbei. Die Manöver bet Brest Lifomst felen ein Examen für die Birmee gewesen, daß die gewünschten Resultate ergeben habe. Jst Tomme die Reihe an die Diplomaite.

Wie geht es bem Fräulein?" fragte Bernhard, der fich bereits der Treppe zugewandt hatte, mit ängstlicher Epannung. Es ist doch hoffentlich während meiner Ab­wesenheit teine Verschlechterung in ihrem Befinden einge­treten?"

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Onein, durchaus nicht gewiß nicht!" versicherte der Gasthofsbefizer. Ich bin sogar überzeugt, baß fich bas Fräulein fehr wohl befindet, denn es verlangte fon vor mehreren Stunden eine Laffe Bouillon oder ein Glas Wein. Dergleichen Gelüfe hat man doch nur, wenn man sich sehr wohl befindet."

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Belgien  .

Jmmer auf's Neue erheben die Arbeiter Belgiens  übereinstimmend zwet Forderungen für die nächste Bulunft: Das allgemeine Wahlrecht und die persönliche Dienstpflicht. Das erstere wollen fie erlangen. Damit man mit ihnen und ihren Forderungen rechnen müffe. Sie haben leine Aussicht, daffelbe zu erhalten; somit wird die Arbeiterbewegung nach Die, er Richtung sobald fein Ende nehmen.

Nun? Und sie hat hoffentlich das Verlangte fogleid erhalten?" Herr Meir de räu'prie sich verlegen, und erst nach einer längeren Runßpause entgegnete er:

Eigentlich wohl nicht! Ich wußte boch nicht-" " Ecbärmlicher!" scrie Bernhard auf, indem er in ber

Holland  .

Der Haager Appellhof verhandelte über die Affäre des Sozialisten Domela Nieuwenhuis  , der in erster Infang wegen Beleidigung des Rönigs und des Polizeikom miffärs Stort, begangen in Artikeln des Blaites ,, Recht voor Allen", zu einem Jahr 3: llengefängniß verurtheilt worden war. Ein Mann aus Amsterdam   Namens Boelens trat als Bruge auf und erklärte, er sei der Berfaffer des Artikels gegen den König. Der Generalprofurator wies diese Erklärung zurüd, well fie den früheren Aussagen von Nieuwenhuis widerspreche. Der Vertheidiger, Absolat Witt Hamer, pläbirte auf Freis sprechung. Das Urtheil wird am 23. September verkündet werden.

Frankreich  .

Das Romitee bes Streits in Bierzon erläßt ein geharnischtes Dementi gegen das angebliche Auffinden von Chaff pots in den Händen der Streitenden und erklärt, bas Das Ganze ein Polizeimanöver fel, womit die Regierung fl einen Borwand schaffen wolle, um die Truppen in Bierzon belaffen zu tönnen.

Das Journ. des Débats" weift nach, daß die Beichnun gen für den Garantiefonds der Weltausstel Tung nichts weniger als freiwillig seien. Die Bräfetien find Durch Rundschreiben des Minifteriums aufgefordert worden, Die Beamten zur Beichnung zu veranlassen; deshalb sebe man von diesen sowie von den Generaleinnehmern so viele in den fegt im Amtsblatt veröffentlichten Liften. Eben so wenig fret willig dürften die Beichnungen der Banlanstalten und fonfti gen Aktiengesellschaften sein. Diese hängen alle mehr oder

um vor seinem Eintreten zu erfahren, was etwa brinnen geschehen möge. Er brauchte nicht lange zu lauschen, um fich darüber zu vergewissern; benn ganz beutlich flang ein leises, hersbrechendes Weinen zu ihm heraus, ein Ton, ber selbst einen Wildfremden unfäglich gerührt haben würde, ber diesen so nahe betheiligten jungen Mann aber geradezu zur Verzweiflung bringen mußte. 3aghast klopfte er an unb als nach einer fleinen Pause eine matte weibliche Stimme " Herein!" gerufen hatte, trat er in bas enge und dürftig ausgestattete Gemach. Es war vollständig finster in dem felben, denn Herr Meinde, der bis dahin große 3weifel in die 3ahlungsfähigkeit seiner beiden jungen Gaße gefest, hatte sich wohl gehütet, ihnen vor Empfang der ersten Bahlung auch noch eine Rerze anzuver trauen. Nur die unmittelbar vor dem Haufe brennende Straßenlaterne warf ein wenig von ihrem flackernden, töth lichen Licht in das einzige Fenster, so bat zuweilen früber, zitternder Schimmer über den dem Fenster zunäch liegenden Theil des 3immers huschte. Es glitt dann jebel mal über die Umrisse der schlanken und offenbar noch fels jugendlichen weiblichen Gestalt, welche dort in der Ede fa in ber Müdigkeit und Gebrocherheit ihrer Haltung deutlich genug befunbend, daß ein schweres seelisches oder förper ben auf ihr lafte. 3war hatte sie aufgehört zu weinen, I als fie fich jest bem eintretenden jungen Manne zuwandte, I aber ihr unverkennbares Bemühen, einen gewiffen zuversicht lichen Alang in ihre Stimme zu legen, als fie th Erfolg.

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Stimme, die nur widerwillig aus seinem fettigen Innern That für einen Moment nicht übel Luft zu haben schien, fich willommen hieß, haite boch nur einen sehr geringen

zu kommen fchien. Haben Sie inzwischen das große Loos gewonnen, daß Sie in einer Droschte herumtuischiren? Vor ein paar Stunden hatten Sie doch nicht einmal Gelb genug, Ihre Kleine Beche von gestern und heute zu be zahlen."

auf den vorsichtigen Wirth zu fürzen. Eine folche Herz losigkeit ist schmachvoll und niederträgtig!- Auf der Stelle forgen Sie dafür, daß das Verlangte gebracht werde, oder ich verlaffe noch an diesem Abend Ihr Haus 1"

Er hielt es nicht erst für nothwendig, eine Antwort abs

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Gott sei bank, baß Du wieder ba bit, Bernhard," fagte fie, ach toh habe mich to unfäglich um Dich ge

ängligt!"

Wein armes, theures Lieb!" rief der junge Mans, zuwarten, sondern eilte so schnell ihn aur feine Füße feine Erregung gleichfalls nur mühsam bemeisternb. Welch' ein Schicksal haft Du um meinetwillen auf Dich genommen! Was mußt Du um Deiner Liebe willen

wo verschiebene mit Nummern versehene Thüren die En gänge au ben beften Frembenzimmern bes Gasthauses zur Stadt Lübed bezeichneten. Vor einer dieser Thüren blieb Bernhard stehen, und er legte fein Ohr dicht an dieselbe,

3 habe mir eben inzwischen Geld verschafft, Herr ben Meinile, war bie furze und haflige Antwort des jungen Mannes, der offenbar burchaus nicht geneigt war, fich in eine längere Unterhaltung mit dem halb betrunkenen Wirth einzulassen. Hier diese Anzahlung wird Sie hoffentlich

bulben!"

Hand reichend, die er zärtlich an seine Lippen führte. O, sprich nicht so, mein Freund," bat fie innig, ihm ihre