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Herrn Auguft Kaden. Um etwaige polizeiliche bez. militärische Maßregeln welche mein Geschäftsbetrieb unabsehbare Weise beeinträchtigen müßten und auf dringende Auforderung meiner Gäfte sebe ich mich leider in die Nothwendigkeit verfest an Sie das Ersuchen zu richten meine Lolalitäten nicht mehr besuchen zu wollen. Wie unangenehm mir als Wirto diese Bitte wird glaube ich nicht näher notieren au brauchen und hoffe daß Sie die Begründung beffelben in den Beitverhältniffen finden werden. Achtungsvoll E. Selle Rades berger Bier Halle Hauptstr. 11." In Braunschweig wurde eine Versammlung mit der Tagesordnung Die neue Begräbnißordnung der Stadt Braunschweig " auf Grund des Sosialistengefeßes verboten. Die Verbotsverfügung hat folgenden Wortlaut: Auf die Eingabe vom 29. b. Mis. eröffne ich Ihnen, daß die auf den 2. d. Mts. angemeldete allgemeine öffentliche Versammlung mit der Tages ordnung Die neue Begräbnißordnung der bieftgen Stadt" aus dem bekannten Grunde mit Bezug auf§ 9 des Reichsgefeges gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sosialdemokratie vom 21. Dttober 1878 hiermit verboten
wird."
Für Zusprechung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militärdienst an Volksschullehrer ist eine türlich in Dresden ftattgehabte Delegirtenversammlung des allgemeinen fächfischen Lehrervereins beim fächsischen Minifte rium des Kulius und öffentlichen Unterrichts vorstellig gewor ben. Solche Vorrechte eines einzelnen Standes find nach un ferem Dafürhalten unzulässig. Die Frage der Erleichterung des Militärdienstes ist für alle Berufe in der gleichen allge meinen Weise au regeln.
Vom ruffischen Erbfreund. Nach Mittheilungen der " Th. Ditd. 8tg." gewinnt es den Anschein, als ob die in naher Beit in Aussicht gestellte Besserung berlommer atellen Besiebungen au Rugland fich auf eine Erleichterung des Grenzverkehrs beschränken würde. Den Ost provinzen ist damit freilich wenig und dem übrigen Deutsch land gar nicht geholfen, da zur Beit der Waarenaustausch awischen Deutschland nicht sowohl durch das Verfahren der rufftschen Bollämter an der Grenze, als durch die beständigen Erhöhungen der ruffischen Eingangszölle, und natürlich auch der deutschen , erschwert und vermindert wird. Wie schon neu lich erwähnt, ift es nicht das erste Mal, daß eine Erleichterung des Grenzverkehrs in Nussicht geftellt wird, ob dieses Mal mit mehr Erfolg als vor 6 oder 7 Jahren, bleibt abzuwarten. Das Mistrauen ist um so gerechtfertigter, als die rusftschen Ber sprechungen bisher unerfüllt geblieben find.
Rußland.
Ein Thell der Interpellations.Beantwortung des un garischen Ministerpräsidenten Tisza wurde von der ruffischen Telegramm 3ensur auf Grund des Artikels XVII. der Tele graphen Ronvention als, ftaatsgefährlich" gestrichen. Nach dem Befter Lloyd" wäre folgende Stelle gestrichen worden: Defterreich Ungarns Aufgabe gehe dahin, die selbst. tändige Entwidelung jener Staaten zu fördern und zu verhindern, daß eine in den Verträgen nicht bestehende Feft fegung eines Protektorats oder eines bleibenden Einflusses einer einzigen fremden Macht Blas greife."
B
Belgien.
In Folge der bebrobitchen Lage im Baffin von Charlerot haben die Behörden das Minifterium um schleunigfte Truppenfendung ersucht. Infanterie und Kavallerie ist aus Brüffel, Namur und Zournal dahingesandt. Frankreich .
Der Kriegsminister General Boulanger beschloß, bei der Bersteigerung der Armeelieferungen die fremben Lieferanten ganz auszuschließen und fremde Produtte nur dann zuzulassen, wenn dadurch eine ganz bedeutende Ersparnis er aielt wird.
Aus Paris eingehende Mittheilungen stellen feft, daß mit erhöhtem Nachdrud in franzöfifchen Regierungstreifen der Sendung des Herrn Herbette als Botschafter nach Berlin die Abficht zugeschrieben wird, die nach Jules Ferry's Sturz auf gegebene Haltung der Annäherung an die deutsche Bolitit wieder aufzunehmen. Es geschieht das zweifellos mit Rüdficht auf die Lage der Dinge in Egypten ; indeffen dürfte eine Menderung der Behandlung der egyptischen Frage durch die deutsche Politik sehr wenig Wahrscheinlichkeit baben.
Mehrere Pariser Abendblätter veröffentlichen Schreiben aus Tongling, welche melden, daß die den franzöfifchen Delegirten für die Grenzabftedungs Rommiffion beigegebene Ellorte, als fie den Rothen Fluß wieder binauffubr, am 19. Auguft 15 Rilometer oberhalb Laolat's von Piraten, welche beide Ufer befest hielten, angegriffen wurde, wobei 2 Offiziere und 6 Soldaten der Frembenlegion, sowie 5 Tonglingesen ge tödtet wurden. Die franzöfifchen Kommiffäre seien nach Laolai zurüdgelebrt.
Ein schlimmer Winter steht Irland bevor. Von den
Ans Kunst und Leben.
Neuer Komet. Von der Sternwarte am Rap der guten Hoffnung wird mitgetheilt, daß daselbst durch Herrn Finlay ein teleskopischer Romet entbedt wurde. Seine Bofition war am 26. September Abends 255 Grad 30 Minuten Rettassenfon und 26 Grad 4 Minuten fübliche Dellination bei einer Bewes gung von 35 Minuten zunehmend und 4 Minuten füblich. In Deutschland ist dieser Romet wegen des südlichen Standes fchwer zu beobachten, da er bereits um 8 Uhr untergeht und fich in feiner Nähe aablreiche Rebel befinden, mit denen er leicht verwechselt werden kann.
Eine ftreitende Sängerin. Die Primadonna Esther Abott hat, wie amerikanische Blätter melden, fürzlich in Kingstown in der Aufführung der Lucrezia Borgia " fich plöglich geweigert, bas Finale zu fingen, well- der Impres fario ihr das Honorar fchuldig bleiben wollte. Der Streit wurde von der Bühne berab dem Publikum vorgetragen, von demselben in Folge beffen eine Sammlung veranstaltet, die Summe der widerfpenftigen Sängerin überreicht und darauf Die Dper zu Ende geführt.
Bom Suestanal. Nach sahlreichen Borverfuchen ist es gelungen, auf dem Suezkanal einen Nachtdienst für Bot Dampfer und Kriegsfiffe einzurichten, um den immer wachsenden Bertehr zu bewältigen. Die Nachtschiffe müssen vorn und binten an beiden Seiten mit elektrischen Lichtern versehen sein und außerdem dem Steuer sehr gut gehorchen. Bunächst ift nur die Strede von Port Said bis zu den Bitterseen, 110 Rilo meter lang, für den Nachtdienst geöffnet, boch soll auch ber Steft des Ranals, 50 Rilometer lang, bald für die Nachtfabit eingerichtet werden. Die Beitersparnis wire etwa 11 Stunden betragen.
Ein Freund der Prügelstrafe. Ein in einer Leipziger Buch bandlung in Stellung befindlicher Lehrling batte fich wieder bolt Bücher mit nach Hause genommen, und zwar, wie er alaubhaft verficherte, nur in der Abficht, dieselben au lesen. Dem abwesenden Chef wurde von dem unerlaubten Berhalten des Lehrlings Mittheilung gemacht, worauf derselbe fünfund. awanzig Stocprügel betrefirie! Der Martibelfer übernahm die Erelution und prügelte den armen Sungen mittelft eines diden Rohrstodes dermaßen durch, daß derselbe am folgenden Morgen ftarb. Die gerichtliche Settion wird das Weitere ergeben. Die Entrüftung über das brutale Bergehen des Chefs sowohl wie des Markthelfers ist groß.
Bächtern tönnen die meisten in der That nicht zahlen. Ein eine Großgrundbefizer find vernünftig genug, einen Nachlaß zu bewilligen, wie dies a. B. das frühere Barlamentsmitglied Lewis Bugh in Cardigansbire gethan hat; der von diesem ges währte Bachterlaß beträgt 50 pC. , also genau so viel, wie nach der abgelehnten Barnell'ichen Gesesvorlage nur geftundet werden sollte. Die Mehrzahl der Grundbefizer aber verwel gert jeden Nachlaß. Die Folge ift, daß die Bächter dann über. haupt nichts zahlen und es auf die Austreibung ankommen laffen. Die weniger vermögenden Grundbefizer werden er tlärlicherweise am ehesten und schärften vorgehen, um so mehr, da fie eine Tory Regierung hinter fich wiffen, von welcher fie thatträftigste Unterstügung erwarten. So muß man fich auf große Bunahme der Exmisfionen gefaßt machen; die Noth, die Verzweiflung w.rden dann die Nachegedanken kräf tigft nähren und der Regierung bald genug die erwünschte tigft nähren und der Regierung bald genug die erwünschte Handhabe aur Vermehrung und Erweiterung der Aus. nahmemaßregeln bieten. St. James Gaz." muntelt St. James Gaz." muntelt schon davon, daß Sir Michael Hicks Beach , der Obersekretär für Jrland, auf seiner Reise nach Dublin jest bie Ueberzeu gung gewonnen habe, daß noch vor dem neuen Jahre aus nahmsweise Maßregeln angenommen werden müßten und daß beshalb das Barlament fehr wahrscheinlich schon im November jusammenberufen werden dürfte. Noch vorber wird man au nächst die Nationalliga unterbrüden, wie dies vor deren Gründung mit der Landliga geschehen ist; der Name wird dann verschwinden, aber im Geheimen oder unter anderem Namen wird die Bewegung fortdauern und ausarten. Die Nationalliga hat unter Barnell's Leitung thatsächlich beruhigen den Einfluß auf das irische Volt ausgeübt und daffelbe der Versöhnung zugänglich gemacht. Nach ihrer Unterdrückung wird das alte Unwesen der geheimen Verbindungen wieder einreißen, und damit leben die alten Zeiten der nächtlichen Ueberfälle, der Hinterhalte und Meuchelmorde, der gegenseiti gen Aufrottungslämpfe von Neuem auf.
Auf dem Kontinente hat man von Churchill's Rebe zu Dartford bisher nur die Buntte beachtet, die den Kontinent felbft, Englands auswärtige Politik berübren. Ueber das Programm, das Churchill der inneren Politit vorzeichnet, meldet der Boff. Btg." ein Brioattelegramm: Nach Churchin's Rebe zu schließen, hat Salisbury's Regierung mit allen Traditionen der Tornpartet gebrochen. Nicht minder revolutionär als die neue Dcientpolitit der Regierung ift bas von Churchill fligirte parlamentarische Programm, deffen Buntte größtentheils demjenigen der Nabilalen entlehnt zu sein scheinen. Es umfaßt folgende Forderungen: Reform der Geschäftsordnung des Unterhauses, Einführung des Schlusses der Debatten durch bloße Stimmenmehrheit; eine Bill, welche den Aderarbeitern ermöglicht, Aderland läuflich au erwerben, den Verlauf von Pfarrgütern, die Uebertragung der Bebntenzahlung auf den Grundbefizer, die Reform der Elsen bahn Frachttarife, Ermäßigung der legalen Koften bei Land verlauf, Einführung demokratischer Lolalverwaltung in England und Schottland nebft Steuerreform und Herstellung des durchgreifende Reform der Lokalverwaltung und für ganz Grundbeftges von Bauern. Für Jeland verlangt Churchill England Reform des Volksschulwesens. Er fügte hinzu: Das Hauptprinzip der fünftigen Politit der Regierung sei die Aufrechthaltung des Bündnisses mit den liberalen Unionisten. Italien .
Der an die päpstlichen Nuntien gerichtete Proteft des Papstes über die antifleritale Bewegung in Stalten wird durch die Tribuna" publisirt. Derselbe enthält nach dem Berl. Tagebl." zuerft Ausfälle gegen die Freimaurer , als die Urheber, und greift die zweideutige Haltung Des italienischen Rabinets an, das vergebens gegen das päpft liche Prestige durch seine Treuloftgleit anzulämpfen suche. Die gange Bewegung sei ein durch die italienische Regierung geschürtes neues Attentat auf die erste Macht(!) der Erde. -In Turin fand unter großartiger Betheiligung liberaler Senatoren und Deputirten wiederum ein antilleritales Meeting statt.
Balkanländer.
Das Benehmen des Generals Raulbars wird immer tatilofer und brutaler und wenn der Bar seinen Ber treter nicht bald wieder abberuft, wird man allgemein zu der Anficht gelangen, daß der General nur deshalb nach Bulgarien gesandt worden ist, um die Bulgaren gegen einander zu begen und zu Gewaltthätigkeiten zu reizen, damit Rusland einen An laß zu bewaffneter Einmischung erhalte. Der Köln . Stg." schreibt man über das neueste Stüdchen des russischen Ab geordneten aus Sofia , 3. Ottober: Heute früb fand vor einer fleinen Rirche eine große Boltsversammlung statt. Der belannte dem Fürften ergebene Heidelberger Doktor, der Ab geordnete Multichew, hielt eine Ansprache, in der er erzählte, er set beim Generalmajor Raulbars gewesen und habe diesem die Wünsche der bulgarischen Patrioten nach Freiheit und Un abhängigkeit des Landes vorgetragen. Die Versammlung, die etwa aus 2000 Personen beftand, hörte ihm mit großer Aufmerksamkeit zu, bis plöglich und unerwartet Kaulbars zu Wagen angefahren fam. Kaulbars fuchte fich alsbald einen Weg zur Rednertribüne zu bahnen, auf der Herr Wultschew stand, was bereits Neußerungen des Mißfallens erregte. Raulbars brängte fich im Bidjad durch die dichtgebrängte Menge und fam so bei der Rednertribüne an, wo er mit Wultichem verhandelte, bamit ihm dieser das Wort überlaffe. Hier muß bemerkt wer ben, daß die Stimmung schon früher dadurch gereizt worden war, daß vor Raulbars' Ankunft ein Mann in der Boltsmenge: Nieder mit Bulgarien , es lebe der Kaiser von Rußland !" ausgerufen batte. Nach diesem Rufe war ein furchtbarer Aufruhr losgebrochen; unter wildem Buruf batte fich die Menge auf den unglüdjeligen Mann geftürzt und ihn ebenso wie einige andere Leute, die ihn zu vertheidigen suchten, niedergeschlagen. Die Gendarmen waren au threm Schuße hervorgeftürst und hatten sie den Händen der wüthenden Menge entrifen; an fcheinend schwer verwundet wurden fte nach dem Hospital gefahren, geleitet von den Verwünschungen des Bolles. So war die Lage, als es Raulbars gelang, fich der Rednerbühne zu bemächtigen. Er begann nun eine Ansprache an das Boll, bie Bollsmenge aber war ihm von Anfang an feindselig ge flimmt; als Kaulbars von den Wohlthaten Rußlants und den gütigen Abfichten des Raisers forach, erfolgten beftige Unter brechungen und Rufe:„ Es ist nicht wahr! Es lebe die Ver faffung, es lebe die Unabhängigleit Bulgariens !" Raulbars fuchte den Lärm zu beherrschen und sprach fich in eine leiden schaftliche Heftigkeit binein. Da aber der Lärm nochmals aus brach, fuchte Kaulbars todtenbleich und zitternd dem Sturme Troß zu bieten; mit der Fauft drobend, sprach er auf das Bolt ein. Er sagte, daß einige Konservative und viele Nihilisten das wahre Boll gewaltsam verhindert hätten, feine Anficht auszusprechen. Deshalb werde er jest zu dem wahren Bolle in die Provins geben. Er fonrte nicht weiter, feine Stimme wurde von dem unablässigen Geschrel der Menge verschlungen. Gendarmen drängten fich beschüßend um die Rebnerbühne, die Kaulbars enblich unter dem Rufe verließ: ,, 60 darf es nicht bleiben!" Staulbars fuhr ftracks zum deut Ichen Bertreter v. Thielmann, die Vollsmenge dagegen wälate fich zu Radoslawow , vor deffen Hause eine große Rundgebung stattfand; nicht enden wollende Hochs auf Bulgarien und die bulgarische Unabhängigkeit erschütterten die Luft. Naboslanow richtete berubigende Worte an das Bolt, daß fich dann still verhielt. Hier herrscht ob des leidigen Borfalls un gebeure Befürzung; was soll man aber über einen diplomatischen Bestürzung; was foll man aber über einen diplomatischen Agenten fagen,' der fich nicht scheut, in einem fremden Lande und in aufgeregten Seiten in eine Boltsversammlung au geben, dort fich das Wort zu erzwingen und die Bollsleidenschaft muth. willig herauszufordern. Kaulbars betrachtet seltsamer Weise
fein Flaslo als einen Erfolg und hat die Absicht geäußert, das Land zu bereisen. Die Regieruna wird, wie von Iompetenter Seite verfichert wird, in diesem Falle eine Berantwortung für feine persönliche Sicherheit nicht übernehmen. In diplomatischen Kreisen herrscht allgemeines Befremden über die Unvorsicht bes Generals Kaulbars. Die Stadt ift in großer Unruhe.
Die orientalischen Wirren haben die Aufmerksamkeit auch wieder auf die wirthschaftliche Bedeutung der früheren und der festgen türkischen Länder in Europa gelentt. Vortreffliche Aufschlüsse über die Handelsbeziehungen von Maledonien und Oberalbanien gewährt das Wert: Boltswirthschaftliche Studien über die Türkei . Salonit und sein Hinterland von F. Rohns ftod, Sekretär und Hafenreifter beim deutschen General Lonsulat in Ronftantinopel.( Rommissionsverlag der E. Heinzes schen Buchhandlung in Boln. Wartenberg 1886 Breis 6 M.) Der Verfasser behandelt Land und Leute, Verkehr und Ber lehrsstraßen, Kreditverhältnisse. Handelsgebräuche, Maße und Gewichte, Handelsbewegung, Verwendung der Ueberschüße und in dem Rapitel ,, Einzelberichte" alle Artitel der Ein- und Aus fuhr. Die Anlagen enthalten sehr werthvolles statistisches Material. Wir beben hervor, das Deutschland in der Einfuhr mit 9 pet. des Gesamtwerthes vertreten ist. In erfter Linie fegt es in dem bezeichneten Gebiet mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern Anilinfarben, ätherische Dele, Steingut, Eisen und Stahlwaaren, Goldleiften, Hornlämme, Nähmaschinen, Rurs und Wirlerwaaren ab und fein Absat verspricht eine ftarle Steigerung, während der Englands schon feit geraumer Zeit im Rüdgang ift.
frita.
Die Verwaltung des Kongoftaates it gegen wärtig folgendermaßen geordnet: An der Spize steht der Generalverwalter( fest Janffen); im Falle seiner Abwesenheit ein aus dem Richter des Appellhofes und den Direktoren der awet böberen Diensta neige gebildetes Exclutivlomitee. Die zwei höheren Dienftaweige, deren Inhaber dem Generalverwalter zur Seite stehen, find die Finanzen und das Marines und Transportwesen. Das ganze Gebiet des Kongostaates ist in Diftrilte eingetheilt, an deren Spize Diftrittskommiffare fteben, bie für die Aufrechterhaltung der Drdnung und den Schuß der Bersonen wie des Eigenthums au forgen haben und verant wortlich find. Eine Flotte von 9 Dampfern, davon 5 auf dem Oberlongo, übt eine wesentliche polizeiliche Mitaufficht aus. Die öffentliche Macht besteht aus 2000 mit guten Gewehren bewaff neten Schwarzen, 12 Kanonen, 2 Mitrailleusen; belgische Dffisiere befehligen die Armee; der Generalverwalter verfügt über dieselbe. Die Stadt Boma ist jetzt der Mittelpunkt des aanzen Handels am Unterfongo und der Siz der bedeutendsten Faltoreien. Wie der Moun. géogr." mittheilt, geftatten neu angelegte Rais selbst den größten Schiffen das Anlegen. Die Rongoregierung hat einen etfernen Damm mit mächtigen Krabnen anbringen laffen und eine schmalspurige Eisenbahn dafelbft angelegt.
Amerika.
An den großen Raub, welchen bie amerikanischen Gelbleute gelegentlich der Kriegsanleihen am Bolle vers übten, wird man wieder durch eine Berechnung des Schazamts Beamten Elliot über die Durchschnittspreise der Regierungspapiere in Gold seit dem Jahre 1861 erinnert. 1864 ftanden 6prozentige Bonds auf 40,22, warfen also 16,17 Prozent Inter effen ab. Anno 1879 wurden für denselben Bond 107,44 Doll. in Papier bezahlt, welchen 106,47 Doll. in Gold entsprachen. Wer im Jahre 1864 200 Dollars Gold in 6prozentigen anlegte, erhielt bis 1881 an Binfen und 500 Doll. für die Bonds, die bamals 200 Doll. geloftet hatten, somit über dreihundert Prozent Profit. Sechs Milliarden Dollars ift gering ge rechnet, was die Kapitalisten auf diese Weise ohne jede Arbeit einstedten!
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Kommunales.
Tagesordnung für die Situng der Stadtverord neten Versammlung am Donnerstag, den 7. Dltober, Namittags 5 Uhr: ein Naturalisationsgesuch- Vorlagen, bes treffend eine Benftonirung und mehrere Anstellungen- Wieders Bersammlung, sowie in einigen Verwaltungsdeputationen und belegung valanter Stellen in einem ständigen Ausschuß der Ruratorien sc. Berichterstattung über die Vorlage, betr. das Benfionsreglement für Angestellte der wirthschaftlichen c. Ans ftalten der Stadt Berlin - desgl. über die Borlage betr. die Anlegung einer neuen Straße von der Großen Hamburgerfraße bis zur Sophienkirche in Berlängerung der Krausnid ftraße Borlage, betr. Die von der Stadthauptlaffe im April Juni Quartal d.. geleisteten Vorschüsse besgl., betr. Den J. Berlauf der bei dem Abbruch der Molttebrüde zu gewinnenden Theile der Eisenfonstruktion und des Geländers- desgl., betr. Die Erwerbung des von dem Grundstücke Ackerstraße 54 jur Bürgerfteigregulirung erforderlichen Terrains- besgl., betr. ben Anlauf eines Theils des Grundstücks Hasenbaide 7 für Swede der Gasanftalt- Etats des Ntokolaus Bürger hospitals pro 1. Januar bis 31. März 1886 und pro 1. April 1886/89 Borlage, betr. Den Finalabschluß über die Verwaltung Der Wafferwerte pro 1. April 1885/86 vier Rechnungen- einige Unterfügungssachen.
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Das Pensionsreglement für Angestellte der wirthschaft lichen, induftriellen und sonstigen besonderen Gemeinde. An stalten der Stadt Berlin liegt nun nach eingeben ser Berathungburch den Ausschuß der Stadtverordneten Versammlung aur Genehmigung vor. Der Ausschuß empfiehlt, außer der Bu ftimmung zu dem Benfionsreglement, auch das Ersuchen an ben Magiftrat zu richten, in Erwägung zu nehmen, ob nicht für die Angestellten der Werke eine Witimentaffe unter Ge währung etites Buschuffes aus städtischen Mitteln zu errichten fein möchte. Bei der nächstjährigen Etatsberathung foll bann nochmals darüber berathen werden, ob es nicht thunlich ist, denjenigen Beichenlehrern, welche au ben städtischen höheren Lebranstalten vollbeschäftigt find, Benfionsberechtigung au er theilen.
Die städtische Schuldeputation macht bekannt, daß fie wegen der überaus zahlreich eingegangenen Meldungen für atante Gemeindelehrerstellen in den nächsten awel Jabren fernere Bewerbungen nur dann berüdfichtigen fönne, wenn fte von vorzüglichen Beugniffen unterstüßt seien, sonst eingehende Anstellungsgesuche aber furzer band zurücksenden müffe. Die valanten Stellen bei den blefigen Gemeindeschulen werden zum Theil durch diejenigen jungen Lehrer, welche in den hiesigen Seminaren ihre Ausbildung erhalten haben, sum weitaus größeren Theile aber durch Lehrer aus den Provinzen, naments lich aus Brandenburg , Sachsen und Schlesien , besest, welche fich um Anstellung bewerben..
Gerichts- Beitung.
Zwei Straßenräuber beschäftigten in geftriger Situng Die Geschworenen am Landgericht II.- Jm Juni b. J. fandte ber zu Straußberg wohnhafte Schneidermeister Echumann seinen 8 jährigen Sohn zu einem in der Nähe von Strauß berg wohnhaften Kunden, welchem der Knabe ein von bem Meifter gefertigtes Beinfield- ca. 15 Mart werth- über bringen sollte. Der Knabe war aber nach einer halben Stunde zu seinem Vater zurüdgefehrt mit der Schreckenstunde, bak ihm unterwegs ein Strolch die Beinlleider gewaltfam ente riffen babe, und mit denselben enifloben fei, nachdem der Knabe fich geweigert, das geraubte Kleidungsstüd gutwillig berzugeben. Mehrere bandfefte Männer machten fich alsbald aur Berfol gung des Räubers bereit und trafen den legteren auf einem einsamen Wege im Gebüsch schlafend und nahmen ihm das ge