6

ge Enla -1,70 Std to Rori

O tid

-5,00

nge p

1,750

1,20

große 00, mild

Dold

3fund

30-1,50

d.

1,10

et, grof Bf. E

e 20

93f.

Dal

Citrons

mur beshalb das Betteln eingeftanden, um der Borbedingung| Der Untersuchungshaft vorzubeugen und diejenigen Berfonen nicht erst durch die Beugenvernehmung zu belästigen, bei denen er Arbeit gesuit. Dem Gerichtshof erschien die gange Berson des Angeflagten fo mykeriös, daß er den Beschluß faßte, aur weiteren Aufklärung die Atten an die Staatsanwaltschaft zurüd sugeben, die Sache zu vertagen und her größeren Sicherheit halber ben Angeflagten nicht erst nach Nauen   zurückführen zu laffen, sondern gleich im Moabiter Untersuchungsgefängnise unterzubringen.

ein Raufgeschäft gemacht, also feinen Bucher   begangen babe, oufing nicht, da das Geritt nicht auf die Worte, sondern auf das wirkliche Geschäft Werth legte. Der Gerichtshof ging im Girafmaß über den Antrag des Staatsanwalts, der neun Monate Gefängniß, 5000 M. und 2 Jahre Ehrverluft bean­tregt hatte, hinaus und verurtheilte den Angeklagten zu einem Jahre Gefängnis, 4500 t. ev. no 450 Tage Gefängniß und fünfjährigen Ehrverluft.

einen Ueberschuß von 87,35 M., welche an brei hilfsbedürftige Kollegen gleichmäßig vertheilt werden soll. Hierauf theilte der Borfisende der Beisimmlung mit, daß fich die Jnnung wiederum an ibn gewandt und die Auslieferung einer neuen Fahne ge fordert habe, widrigenfalls fie tagbar würde. Da jedoch ihm, bem Borkenden, sowie auch sonst niemandem, außer von der bereits abgelieferten, von einer zweiten Fahne etwas belannt fet, laffe er die Aufforderung der Jnnung unberüdsichtigt und werbe es auf einen Boje anlommen laffen. Die Versamm lung ftimmt diesen Ausführungen vollständig bei. Herr Holte mann erklärte, in dieser Angelegenheit mit der Janung nicht mehr verbandeln, sondern nur einer gerichtlichen Forderung Folge leisten zu wollen, da er die Beit nicht durch unnüße Lauferelen vergeuben wolle. Es wurde hierauf Beschwerde gefübrt gegen die Kontroleure des Arbeitsnachweises, und bittet der Borkende diese Herren, ihre Pflichten beffer zu erfüllen. Er erklärt, für das abgereifte Mitglied Bochmann die Stelle felbft bis zur Neuwahl verfehen zu wollen. Es wird hierauf beschloffen, daß in Bulunft alle dem Verein nicht angehörige Kollegen, falls ihnen vom Arbeitsnachweis Arbeit nachgewiesen retro, Dafür 25 Bf. sablen sollen. Einige Rebner hatten fich gegen diesen Antrag ausgesprochen. Es wurde hierauf in Erinnerung gebracht, daß die Kollegen in Nordhausen   und in Wandsbed bie Arbeit noch nicht aufgenommen haben. Die Hamburger Kollegen hätten erklärt, für die Wandsbeder selbst sorgen zu wollen. Da nun aber auch in Stettin   die Böttcher Die Arbeit eingeftellt haben, sei es Pflicht der Berliner   Kollegen, hilfreich die Hand zu bieten. Da jedoch von Stettin   noch genaue Nachrichten fehlen, solle man zuerst für Nordhausen  Sorge tragen, Die Versammlung beschloß einstimmig, durch freiwillige Beiträge Hilfe zu schaffen. Die nächste Versamm lung wurde auf Sonntag, den 31. b. M., festgesetzt. Die Protokolle von der Generalversammlung in Gera   find in dieser Versammlung zu haben.

Der Techniter Bruno von Hartung, aus Altona  gebürtig und zulegt in Werder bet Magdeburg wohnhaft gee wesen, batte im Kai d. J. eine Stelle als Diener und Kranten wärter bei dem inzwischen verstorbenen Dberamtmann Nauen  Dorf zu Westend innegehabt. Am 31. Mai erhielt er den Auftrag, eine Taffe Bouillon für den franken Herrn zu bes sorgen und zu diesem Zwede mußte er auf dem Wege aur Küche ein Bimmer paffiren, in welchem eine Reisetasche mit bedeutendem Belbinhalt undebützt lag. von Hartung öffnete in aller Elle und gewaltsam den Bügel der Tasche und ents wenbete aus der letteren 4 Einhundertmartscheine, bann flüchtete er aus dem Hause, ohne den erhaltenen Auf trag auszuführen. Der Diebstah! wurde erst nach dem bald darauf erfolgten Tode des Oberamtmann Naundorf entdedt, als fich Frau Naundorf zur Reise nach Wien  , ihrem irgigen Wohnorte, anschickte. Hinter dem treulosen Diener und Krantenwärter wurde alsbald ein Steckbrief erlaffen, aber erst vor Kurzem gelang es, denselben in Werder bet Magdeburg au ermitteln. Vor der Straflammer des Landgerichts II er schten von Hartung geftern, aus der Haft vorgeführt, unter der Anflage des schweren Diebftable, da er jene verschlossene Reise tasche gewaltsam geöffnet. Er beftritt dies lettere awar und behauptete ferner, daß die gesohlenen 400 Mart nichts weiter felen, als der Betrag eines ihm von seinem verftorbenen Herrn ausgesezten Vermächtnisses. Das Eine wie das Andere de aeichnete der Staatsanwalt als eine große Lüge und beantragte 2 Jahre Gefängnis. Der Gerichtshof erachtete mit Rücksicht auf die Jugend des Angeklagten mildernde Umstände für vor liegend und erkannte auf nur 1 Jahr Gefängniß.

+ Einen nicht geringen Grad von Raffiniztheit legte ein fleines vierzehnjähriges Mädchen, Margarethe Willis, bet Verübung mehrerer Diebstahle an den Tag, wegen deren fte fich gestern vor der 97. Abtheilung hiesigen Schöffengerichts zu verantworten hatte. Vor Eintritt in die Berhandlung unternahm es der Vorkgende des Gerichtshofs, verschiedene Fragen an die jugendliche Angeklagte au richten, um sich zu überzeugen, ob man thr volles Betfiändnis für ihre Handlungs. toetse sutrauen fönne. Margarethe W. wuste auch ganz genau, Daß das Stehlen vetbolen set und daß derjenige beftraft würde, Der gestohlen habe; fie bewies mit ihren Uniworten, daß ihr Die geistige Reife nicht feble, troßdem sie noch nicht einge feanet" ist und mit dreizehn Jahren wegen Krantbeli ihrer Mutter bereits die Schule verlassen hat, wo sie bis in die dritte Klaffe gelommen ist. Im übrigen ging aus der Verhand lung burch Fellung des Thatbestandes felbft hervor, Daß die Angeklagte von Mutter Natur mit Geiftesträften gar nicht übel ausgestattet ist, nur baß fie feinen guten Getroud von ihnen gemacht hat. Margarethe entnahm seit einiger Zeit aus einem Roblenfeller der Nachbarschaft Brenn materialten. Hierbei bemerite fie, daß der Koblenbändler, ein Herr Dachs  , die Einnahmen nicht in die Ladentafe, sondern in ein Gefäß legte, daß an einem verftedten Drte auf dem Ladentisch stand. Diesen Umstand benutte fte; fie verlangte flein   geid lagenes Holz, das in einem anderen Raume aufbewahrt wurde. Während nun Herr Dachs fich entfernte, that das Mädchen einen Griff in den Geldbehälter. Bweimal am 16. und am 17. Auguft d. 3. glüdie ihr die Operation. Inzwischen war aber der Kohlenhändler aufmerksam auf seine Beilufte gewor den und paßte auf. Im folgenden Tage versuchte das Am folgenden Tage versuchte das Mädchen von Neuem den Koup and diesmal wurde ihre blebische Hand erwischt, gerade als fte einen Thaler gefaßt batte. Der Gerichtshof war der Ansicht, dak ein Berweis wirkungslos bleiben würde und erkannte gegen die Angeklagte auf eine Gefängnißfita e von 5 Tagen. So hatte auch der Antrag des Staatsanwalts gelautet.

4,20 H ., epid $ 30 Maton 2,75

., 10

Sell

40

erlitt Tem

en

inda ent

21.

em&

stlid

el in ines D

gens b

it ftel

Arbe

legte

Ca Dofol

abe

Be

fabrend

ie Gon

Der Hausbefizer August Kranich stand gestern vor Der 89. Abtheilung hi figen Schöffengerichts unter der Anklage der Unterschlagung. Er sollte den Berliner   Magiftrat um 60 M. geschädigt baben. Herr Kranich   war Eigenthümer des Hauses Invalidenstraße 153, welches vom Magiftrat 1. 3. aum Bau einer Markthalle erworben wurde. Die Buflañung" gefchab im Dllober 1884, während am 31. März 1885 die Uebergabe erfolgte. Die Bwischenzeit hat nun berr Kranich, wie die Anllage behauptet, baju benutt, um verschiedene Per tinensen des verlauften Causes, b. b. folche Sachen fortzu ben schaffen, die als zugehörig zu dem verkauften Grundstüd zu betrachten find. Herr Kranich   giebt auch zu, lose Bohlen auß Dem Pferdeftall, Luft ylinder an den Hausthüren und Batent schließer, Bretter aus einem Bodenverschlage, Steinfließen aus dem Waschteller und Biegelmauerwert fortgenommen und zu einem Neubau, der ihm gehörte, verwendet zu haben. Doch behauptete er, daß alle diese Begenstände mit Ausnahme der Luft, ylinder entweber nicht befeftigt gewesen seien, oder daß ft: von ihm nachträglich angebracht und als nicht zur Bertinenz des Grund­ftüdes gehörig betrachtet worden seien. Die Beweisaufnahme genannten dem

nb ib ban

94.

Wilhelm

Soft su Oberlider Len unb

ben

Widerp

pie da

ngte bo

gefabri

ten.

Sie auf gefügt, beantragte der Staatsanwalt eine Geld ftrafe von 300 M. gegen den Angeklagten, während der Ber theidiger, R... Gello, unter eingebender Würdigung der for. malen Richtsfrage für Felsprechung seines Klienten plaidirie. Hierfür entschied fich nach längerer Berathung auch der Ge

Einen kostspieligen Abend verlebte Anfang September dieses Jahres ein Braumeister in der Festung Spandau  . Er batte auf seiner Wanderung von einer Reftauratton sur anderen in der Breitenstraße daselbst an inem Abend die Bekannt. schaft der 23 jährigen Blätterin Emilie Frande gemacht und fich dieselbe zur Begleiterin erloren, ohne zu abnen, daß bie Frande eine bereits viermal wegen Diebstahls vorbestrafte Berson ist, welcher now dazu auf Grund fittenpolizeilicher Vorschriften der Spandauer   Detsbehörde das Betreten ber Breitenstraße nach 9 Uhr bends verboten war. Die leicht er flärliche Untenntnis des biederen Braumeisters in Bezug auf die Werthschägung feiner Begleiterin gab denn auch der letteren eine Gelegenheit, ihrem Sang zum Stehlen nachgehen zu fönnen; am nächsten Tage entbedte in Folge deffen der Braus meister, daß ihm aus seiner Börse 4 Bwanzigmattitude auf Nimmerwiederkehr abbanden gelommen waren. Die Frande wurde ermittelt und gegen fte wegen Diebstahls im Rückfalle sowie In der wegen Polizeifontravention Antlage erhoben. unter Ausschluß der Offentlichkeit gestern vor der Strajtammer Des Landgericis II ftattgehabten Audiensverhandlung bezifferte Die Angeklagte den Betrag der geftoblenen Summe auf nur 60 Mart. Der Gerichtshof erachtete für völlig gleichgiltig, ob bie Angellagte 60 oder wie der Anllagebeschluß behauptet, 80 Mart gestohlen babe; es set festgestellt, daß fie überhaupt fich eines Diebstahls im Rückfalle schuldig gemacht, der Polizei Rontravention Dagegen fet fte nichtschuldig. Das Urtheil des Gerichtshofes laulete bemgemäß auf 1 Jahr und 3 Monate Buchthaus und 2 Jahre Chroerluft.

* Polizeilich geschlossen wurde die öffentliche Vollver fammlung, welche am Mtifwoh Abend 8 Uhr im Lolale Königshof", Bülowftcaße Nc. 37, unter dem Borfis des Herrn Krüger fagte. Der Besuch der Versammlung war ein verhält nißmäßig geringer zu nennen, dieses fiel um so mehr auf, weil Den Arbeitern Berlins   seit langer Zeit teine Gelegenheit ge boten war, eine öffentliche Volts versammlung zu besuchen. Die Tagesordnung lautete: Die Wahlen im 1. Berliner   Wahl treife" und führte der Referent Herr Dr. Lüttgenau, nachdem er das Verhalten des früheren Bertreters des Wahltreises, des Abgeordneten Ludwig Löwe  , fritifiri hatte, etwa folgenbes aus: Das Ableben des Abg. Löve habe die Arbeiter in die Lage verfest, ihr Augenmert auf jenen Wahlkreis zu lenten, jeboch nicht in der Abficht, Propaganda für die konservative Strö mung, ebenso wenig für den Freifinn" zu machen. Die Mög lichleit läge gar nicht so fern, den ersten Berliner   Wahllreis im Reichstage durch einen Arbeiterkandidaten vertreten au feben. Wenn auch in diesem Wabilreise weniger industrielle Arbeiter wohnen, so bod Rutscher, Portiers ac in so großer Bahl, daß bei einer rührigen Thätigteit diese Leute für den Arbeiterkandidaten stimmen würden. Bei der Wahl zum preußischen Abgeordnetenhause wäre es unter den Dreitlassens wahlsystem schwieriger, einen Arbeiterkandidaten durchzubringen. Sodann unterzog der Referent bie bekannten Ausführungen Des Abgeo: bneten Dechelbaufer, Letreffend die Altersversorgung, einer scharfen Kritil. Ferner beleuchtete er den heutigen Militäretat und wies auf die Ronfl: lte im Dcient und die Drobente Kriegsgefahr mit Rußland   bin. E: schlug zur Schlichtung derartiger Konflikte ein internationales Schiebs­gericht vor. Redner hob noch hervor, daß uns in Breußen ein ,, Unterrichtsgeset" fehle, welches sehr nothwendig sci. Sum Schluß empfehl er ein feftes Busammenhalten der Arbeiter bei wurde vom Vorsitzenden, Herrn

Sausbefiger mit Dilfe eines Rulichers fortgeschafft worden jeten. Vereine und Versammlungen darauf hingewieſen, bat fb bie bierben, Den Strüger,

hfs. Der Fachverein der Steindruder und Litho­graphen hielt am Donnerstag bend in den Gratwell'schen Bierballen eine sehr gut besuchte Generalversammlung ab, in melcher zunächst der Kafftrer den Rechnungsbericht vom dritten Quartal erstattete. Hiernach betrugen die Einnahmen 578,20 R., Die Ausgaben 596,60 M. und ergab fich bei 629,20. altem

Angeli richtshof, der zu der Annnbme gelangte, daß von ben fortge Baffan fchafften Gegenständen alle mit Ausnahme der Luftzylinder Kaffenbeftand ein Neft Kassenbestand von 610,80. Dem Sint nicht zu der Bertinenz des Grundftüdes gehört hätten, daß die

Jeuge

de ba

Luftaylinder aber einen fo geringen Werth barstellten, daß von einer bolosen Abficht nicht die Nebe sein tönne. Der Staate anwalt wird genen dieses Urtheil Revifton einlegen. Wegen Widerstandes gegen einen Gefangenenauf­

-

Endes feher hatte sich geftein vor der Straftammer des Landgerichts II

unden b Straf Gartne

En Je

gen, weld folgen Erlaub

b

ohl er Schuma Dien

fien es

weldbes

cate froba

etlagte

that ag

In Haud

tteln auf

e; aber

Lima  ,

Rauffabr

Ju

nach

Fet

Tri

ter gan

obwohl bazen

Detta c

ein einig

rauf bic chte er

weldem

Des Bettel hoffen ges ing an

legte et

rift nann

b por

Berufun

po: teur

frog fri

ne ballu

bis

Drebt und

Cebe lur

t eine felb

anden

Fetna

burda

24

d

ein Infaffe des Strafgefängnisses am Blößensee zu verant worten. Der Steinfeger Reinhold du Coget verbüßte in der bezeid ne'en Anstalt eine ihm wegen Gefangenenbeftelung aus Diftirte Freiheitsstrafe von fechamonatlicher Dauer; am 18. Auguft d. J. befand sich nun bu Ecojet außerhalb der An ftaltsmauern am Spandauer Schiffahrtslanal beim Abladen von Pflastersteinen, als der anwesende Gefangenenauffeber Blumauer bemerkte, daß ein fremder Mann dem du Grojet zwei Fleschen Bier zuzuwenden beabsichtigte. Die Flaschen hatte du Crozet bereits ergriffen, aber der Gefangenenauffeber eilte bingu und forderte ben tu ojet auf, die Flaschen fiehen zu lassen. Die Aufforderung brachte

daß sich von der Landtagss wahl zum I. Wahllceise vollständig fernbalten und weder für bie tonfervative noch für die freiftanige Partei ftimmen werden. Das Wort erhielt hierauf Herc Vollbert. Bei dessen Aus führungen erhob fich der die Versammlung überwachende Bolizeibeamte und löfte die Bersammlung auf, weil der Redner von ber Tagesordnung abgewichen fet. Bugleich forderte er zum Verlassen des Lofals auf, welcher Aufforderung die Vers fammelten in größter Rabe nachtamer..

Der Verein zur Wahrung der materiellen Jater effen der Fabrik- und Handarbeiter hielt am Dienstag, den 19. b. M., Andreas ftr. 26, bet Mahlin unter Vorfis des Herrn Röhler eine Versammlung ab. Der Raffenbericht für Sp tember wurde von der Bersammlung ohne Debatte entgegen genommen, und hierauf aur Wahl des erften Vorftgensen ge schritten. Dieselbe fiel auf Herrn Beyer, welcher die Wahl banlend annahm und versprach, die Jntereffen des Vereins nach jeder Seite hin wahren und fördern zu wollen. Berschiebene interne Vereinsangelegenheiten fanden noch thre Erledigung; unter anderem machte Herr Röhler bekannt, daß sich das Arbeitsnachweisebureau nach wie vor bei Herrn Reinmanя, WrangeIftr. 136, befindet und forderte er die Mitglieder zur fleißigen Benugung beffelben auf. Das geplante Familien. tränschen wird am 27. November bei Renz, Naunynfiraße 27, stattfinden. Nähere Mittheilung hierüber, sowie die Billets ausgabe erfolgt in der nächsten Bersammlung am 16. No Dember.

Kajfirer wurde Decharge ertheilt. Eine zum Boed der Unter­ftügung zweier billsbedürftiger Mitglieder veranstaltete Matinee war, bei einer Einnahme von 567,80. und Ausgaben von 215 95 M., einen Ueberschuß von 385,15 t. ab. Hierauf res feritte der Borfigende über die vom Verein im ersten Jahre feines Bestehens entfaltete Thätigkeit. Wir beben daraus ber vor, daß der im Auguft 1885 gegründete, zur Beit über 400 ihren fia utarischen Vereinspflichten gewiffenbaft nasfommmende Mit. glieder zählende Verein im abgelaufenen Jahre 12 Versammlungen gehalten, sowie ein Sommer und ein Winterfest arrangirt bat. Die vom Verein unternommene Erhebung einer statistischen Erquele über die Arbeitsverhältnisse der beiden Berufsbranchen habe bis jest leider noch nicht die nothwendige allseitige Unterstügung gefunden, baber auch noch nicht zum Abschluß gelangen tönnen. But Erzielung eines fruchtbaren Resultats sei dringend nöthig, daß fich von nun an säm nt. liche Berufskollegen die Förderung dieses hochwichtigen Unter nehmens in allen Wertstätten und Diudereien möglicht ange Legen sein laffen. Durch den unentgeltlichen Rechtsschus" des Vereins seien mehrere auf Gewährung von Rechtsschut gestellte Anträge aus dem Mitgliederkreise von der Kom misfion geprüft, gebilligt und ohne Ausnahme mit Erfolg durch geführt worden. Die in beständiger Bunahme begriffene Bereins. Bibliothet werde von ben Mitgliedern fleißig benutt. Aus der statutarischen Wahl des Gesammtvorstandes gingen bervor die Herren: Steinbruder Schuls zum ersten, Lithograph Preuß zum zweiten Vorfigenden, Steinbeuder Gillier zum erften und Lithograph Schola aum zweiten Raffiter, Wasprotigli, Friedrich und Jastrow zu Revisoren. Die nächste Versammlung findet wieder in demselben Lolale statt. Mit einem Hoch auf das fernere Bebeiben der Bereinigung schloß der Borfigende die erie Jahres Generalversammlung.

den Strafgefangenen dermaßen in Wuth, daß er fich au Thällichkeiten gegen den Beamten hinreißen lies; dem legteren eilte der ebenfalls anwesende Werkmeister Gärtner   zu Hilfe, indem er du Crozet beim Kragen padte; aber der renitente Mensch rik fich los und er wandte fich nunmebr gegen Gärtner, welchem er einen Fußtritt an einer empfindlichen Körperstelle pet fegte, in Folge beffen Gärtner fofort traftlos au Boben fant. Während der Aufseher Blumauer sein Faschinenmesser 30g, um einen erneuerten Angriff von Seiten des du Crojet abzuwchren, erschien sum Glüd der Oberauffeber auf der Szene; daß gütliche Bureden des legteren bewog den wüthen. den Menschen, der eben im Begriff war, dem Blumauer die Baffe zu entreißen, von seinem Vorhaben abzustehen und rubis ite et fich in Das Gefängniß ausüdbringen. Wegen feines renitenten Berhaltens ift bu Crozet im Gefängniß bereits Disziplinarisch mit 4 Wochen Arrest beftraft worden; mit Rüd ficht auf die Gefahr, welche in der Handlungsweise des An getlagten angeftats der übrigen Gefangenen anläßl ch des qu. Borgangs lag. beantracte im gefirigen udienztermin ber Staatsanwalt 9 Monate Gefängniß. Das Urtheil des Gerichts­cofes lautete auf 6 Monate Gefängniß.

Der Ganverein der Maler bielt am 19. Ottober seine Generalversammlung in den Gratwell'schen Bierhallen ab. Nachdem der Kaffenbericht pro September angenommen war, wurde zur Aufnahme der neu eingeschriebenen Mitglieder ge fchritten. Es war der Kollege Risap erschienen( welcher von Dem Bentralvorftand aus dem Verband ausgeftoßen war), um fich zu rechtfertigen. Nach längerer Debatte wurde derselbe ein Aimmig als Mitglied wieder aufgenommen, da er stels für das allgemeine Wohl gearbeitet babe. Der wieder Aufgenommene wurde gleichzeitig als Belfiger gewählt. Jn Betreff der Fach fabule thellt der Vorftigende, Herr Baars, mit, daß er nach längerer vergeblicher Mühe endlich ein Lolal zur Abhaltung der Unterrichtskurse von der städtischen Schulbeputation erhalten babe; es set bies die Mula des Schulgebäudes Wrangelfir. 133. Die Eröffnung der Fachschule würde am 1. November, bends 8 Ubr. in feierlicher Weise stattfinden. Sämmtliche Mitglieder des Vereins find hierzu eingeladen. Es wurde beschloffen, Das Schulgeld spierteljährlich zu erheben und zwar von Mit alteder, welche dem Berein länger als 3 Monate angebö en, 8 W.; von neueren Mitgliedern 10 M. und von denjenigen Kollegen, welche dem Verein überhaupt nicht beitreten wollen 15 M. Nachdem noch mehrere innere Vereinsangelegen betten erledigt waren, wurde ein Vergnügungskomitee gezählt, wel. ches zu Anfang November zum Besten der Fachschule ein Ver gnügen arrangiren soll. Der Vorfisende forderte au recht teger Bethelligung an der Eröffnungsfeier der Fachschule auf und schloß bierauf die Versammlung um 14 Uhr.

Etu etwas ungeheuerlicher Fall von verschleiertem Wucher befäfliate gestern aum awetten Mal die erfte Straf Tammer biefigen Landgerichts 1. Der Angeklagte ift der Häuser und Envothelenmaller Hermann Geldert. Die Wittwe eines böbern Offiziers, welche sich im Jahre 1880 in einer größeren Beisverlegenheit befand, wandte fich damals an den Ange lagten um ein Darlehn von 300 M. und erbot fic, au defen Sicherheit, thm ibren Anspruch auf die Wittwenpenton für 6 Monate in höhe Don 450 Mart au verpfänden. Der Angelfagte erklärte, Darlehntgeschäfte überhaupt nicht zu machen; et erbot ftb aber, ihr den Benfons anfpruch auf 450 Mart für 300 Mart abiulaufen. Durch thre Rothlage gezwungen, ging die arme Wittwe auf diesen Borschlag ein. Leider gestalteten ft ihre Verhältniffe nicht günftiger, fte vermochte die ihr feblenden 450 M. nicht auf aufreiben und war dadurch nach gezwungen, Ab. lauf der 6 Monate Don Neuem 6 6 Monatsraten threr Benflon für 300. au verpfänden. Dies ging bis in dieses Jahr binein fo fort, bis dieses wucherische Tretben zur Renntniß der Staatsanwaltschaft gelangte und Daffelbe ben so entgegenfommenden Geschäftsmann, der es über fich geroann, die Aermfte um ein Drittel ihrer ohnehin schmal bemessenen Benfion au bringen, auf die Anllagebant aliederversammlung ab, in welcher zunächst die Abrechnung der brachte. Die Entschuldigung des Angeklagten, daß er ja nur am 10... veranstalteten Matinée erfolgte. Dieselbe ergab

Reinton cetje Ne bebaup orbefran perbag b n Arbelt

anniee gea Arbeit an den frülje

-

Der Fachberein der Böttcher bieli am Sonntag, den 17. D. M., in Heise's Lokal, Lichtenbergerstr. 21, eine Mit.

Der Fachverein sämmtlicher an Holzbearbeitungs. maschinen beschäftigten Asbeiter bielt am Sonntag, den 17. b. M., bei Säger, Grüner Weg 29, eine gut besuchte Mite glieder Bersammlung ab. In derselben hielt berr Dr. Baums gatt einen beifällig aufgenorimenen Vortrag über: Die prattische Kriminalfuftiapflege im Mittelalter." Referent schilderte Das Kriminalverfahren vom 13. Jahrhundert bis zu neuerer Beit, erklärte die Anwendung der verschiedenen Foltermert euge und die Strafen der Verbrecher und gab einen geschichtlichen Rückblid, wie Jahrhunderte hindurch die Richtpläße der Städte Berlin   und Cölln   befanden haben. Er sprach am Schlusse feines Bortrags die Ueberzeugung aus, daß das heutige Belt alter, soweit es das Kriminalverfahren anbetrifft, gegen das Mittelalter goldig" zu nennen fei. Die Bulunft würbe ft5 hoffentlich noch golbiger" geftalten. Eine Distuffton fand nicht statt. Dagegen wurden vom Vortragenben mehrere an ihn gerichtete Fragen beantwortet. Ein Antrag zur No baltung einer allgemeinen Versammlung, bebufs Erläuterung und Vertheilung der Fragebogen, wurde angenommen. Bo und wann diese Bersammlung stattfindet, wird im Berliner Volksblatt" bekannt gemacht werden. Die nächste Vereinsvers fammlung findet am Sonntag, den 31. b. Mis., in dem oben genannten Lolale ftatt.

Der Verein zur Wahrung der Jutereffen der Korba macher Berlin   und Umgegend hielt am 17. b. M. bei Dito, Adalbertstraße 21, eine Generalversammlung ab. Der Kafftier Herr Rebbemann erstattete den Raffenbericht vom 3. Quartal und wurde demselben Decharge ertheilt. Alsdann wurde bie ftatutenmäßige Vorstandswahl vorgenommen; es wurden wie­Dergewählt die Herren Carl zum ersten und Fechner zum zweiten Borfigenden; die Herren Jungnidel sum erften und Souls zum zweiten Schriftführer, sowie Herr Rebbemann zum erften Raffirer; neugewählt wurde Herr Krüger zum zwellen Rafftrer und die Herren Boigt, Bartel und Nieloch zu Res otforen. Im Uebrigen beschäftigte fich die Versammlung noch mit inneren Vereinsangelegenheiten, wobei auch die N. 3. schließung eines Mitgliedes beschlossen wurde, weil daffelbe wiederholt den Berein geschäbigt hat. Das Arbeitsnachweises Bureau des Vereins befindet sich bei Herrn Jungnidel, Wieners firage 11.

Die Freie Vereinigung deutscher Stellmaches" ( Mitgliedschaft Berlin  ) hielt am 19. b. 18. in Randel's Salon, Invalidenftr. 1a, eine Versammlung ab, in welcher zunächst Herr Singer an Stelle des ausscheidenden Hersn