Bezug auf die Architektur haftet an dem Besiz des Gebäudes| die Verpflichtung, dasselbe in seiner äußeren Erscheinung nicht ohne ausdrückliche Genehmigung der Staatsbehörden zu ver ändern. Es ist dies dahin zu verstehen, daß das architektonische Gerüst der Rundbogenblenden mit den Binnen erhalten werden muß und nur die Etagentheilung und die Fenster verändert werden dürfen. Deshalb handelt es sich nur darum, den verfügbaren Raum möglichst zweckmäßig auszunuzen. Nach ihrer Zerstörung durch ein schreckliches Feuer am 3. April 1838 wurden die Dammmühlen in ihrer jeßigen, architektonisch fünstle rischen Form von dem zu früh verstorbenen Architekten Geentworfen und sind unter Leitung heimrath Perfius des Baurath Helfft von dem Baumeister Braasch ausgeführt worden. Der eigentliche Mühlenbau, die Einrichtung des Ge triebes, wurde durch den Mühlenbaumeister Dannenberg angegeben und geleitet. Die Kosten des Gesammtbaues betrugen Es ist jedenfalls als ein Aft der an 11 Millionen Mark. Pietät zu betrachten, daß man staatlicherseits die äußere ErScheinung der Dammmühlen, welche sich, von der Kurfürstenbrücke aus gesehen, wie eine Festung ausnehmen, zu erhalten bestrebt ist. Nach dem geplanten inneren Ausbau werden die Gebäude übrigens nur drei Geschosse erhalten können, weil es in der Absicht liegt, den Mühlendamm und noch mehr den Mühlenweg zu erhöhen, und zwar den Fußboden nach der Front der Dammmühlen zu um 1,73 Meter und behufs Gewinnung von hohen Kellern um 2,33 Meter am Mühlwege. Das Erdgeschoß der neugebauten Dammmühlen soll zur Einrichtung von Läden mit ausgedehnten Lagerräumen verwendet werden.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat über das Verhalten des Eisenbahn- Dienstpersonals gegen das Publikum unterm 24. v. M. folgende Verfügung erlassen:
Neben vielen anerkennenden Aeußerungen über freundliches und entgegenkommendes Verhalten des mit dem reisenden Publikum dienstlich verkehrenden Staatseisenbahn- Beamtenper sonals find leider in neuerer Zeit auch manche Klagen über ab= sprechendes und unhöfliches Benehmen einzelner Beamten zu meiner Kenntniß gelangt. Ich nehme daraus Anlaß, nachdrücklich daran zu erinnern, daߧ 1 des Betriebsreglements, nicht minder§ 69 Abs. 1 und 2 des Bahnpolizei- Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands , wie die gemeinsamen Bestimmungen für alle Beamte des Staatsbahndienstes ein höfliches und rückfichtsvolles, wenn auch entschiedenes Benehmen gegen das Publifum zur besonderen Pflicht machen. Die königlichen Eisenbahndirektionen und Eisenbahn - Betriebsämter beauftrage ich, die Beobachtung der vorbezeichneten Vorschriften sorgsam zu überwachen, Verstöße gegen dieselben nachdrücklich zu ahnden und solche Beamte, welche fich durch ihr Verhalten als ungeeignet für den Verkehr mit dem Publikum erwiesen haben, aus den betreffenden Stellungen zu entfernen."
Die Ziehung der 2. Klasse 175. königlich preußischer Klassenlotterie wird am 9. d. Mts., Morgens 8 Uhr, im Biehungssaal des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.
Ein Wohlthäter der Menschheit zu sein resp. im Intereffe der Allgemeinheit zu handeln, ist nicht immer angebracht, wie aus einer Mittheilung ersichtlich, die ein Abonnent der Allg. Fahr= 3tg." dieser in folgendem macht: Ein zum Besuch aus England hier weilender Verwandter hatte in der Königstadt in einer größeren Konditorei eine Düte Konfekt ge= kauft, nach dessen Genuß sämmtliche Familienmitglieder erfrankten. Dieses Unwohlfein fonnte nur von dem Genuſſe dieses Konfektes herrühren und wurde deshalb der Reſt dem Polizeipräsidium zwecks einer chemischen Untersuchung übersandt und zwar lediglich im Interesse der Allgemeinheit. Vor acht Tagen nun ungefähr ertheilte das Polizeipräsidium dem Einsender folgenden Bescheid: Ew. Wohlgeboren wird hierdurch mitgetheilt, daß das mit einem Gesuche am 25. August d. J. hierher übersandte Konfekt chemisch untersucht worden ist. Die Kosten der Untersuchung betragen 14 M. 20 Pf. Sie werden ersucht, diesen Betrag baldgefälligst an die Polizei- Hauptkasse, Moltenmarkt 1, einzuzahlen bezw. portofrei einzusenden und wird Ihnen sodann das Resultat der Untersuchung mitge theilt werden. Königliches Polizeipräsidium. J. Abtheilung. gez. Friedheim.
ganz reizende Züge zu schauen. Und doch gehören diese unschuldvollen Mienen zu einem Kopfe, der uns einen ganzen Abend verdirbt! Würde man das der Schönen nur anzudeuten wagen, höflichst die Bitte um Ablegung des Hut- Monstrums aussprechen, welch ein grober Mensch wäre man alsdann, ein Mensch, der die Antwort wohl verdient hätte: Was kann mein Hut dafür, daß Sie solch ein Knirps find!" Unverständlich bleibt es freilich, weshalb das berechtigte Verlangen des Weibes, sich zu schmücken, sich gerade auf den Die Frauen schmücken sich doch, Theaterhut faprizirt. wenigstens die jungen, in erster Linie für die Männer, und so sehr das Männerauge an der geschmackvollen Kleidung des Weibes sein Gefallen hat, gerade den Hut, der den Kopf zum Theile verbirgt, würde man gern vermissen. Mögen die Häßlichen immerhin ihren Mangel an Anmuth unter breiter Krempe verstecken, die ausdruckslosen Gefichter immerhin durch einen pompösen Chapeau sich Relief zu geben suchen, auf die Gefahr hin, daß ein Böswilliger des alten Kästner Wort auf fie anwendet:
Die Damenhüte in den Theatern. Seitdem die Theatersaison wieder in voller Blüthe steht, ertönen von Neuem die Klagen über die Unbill, welche man im Zuschauerraume von den übermächtigen Damenhüten zu erleiden hat. In den föniglichen Theatern und in dem Kunstinstitut in der Schumannstraße ist ein schöner Anfang gemacht worden, daß die Damen sich beim Eintritt ins Theater der Hüte zu ent ledigen haben. Warum soll das Gesetz, dem man sich dort willig fügt, nicht allgemein wohlthätige Sitte werden? Wie Manchem, den die Natur etwas in seiner Leibesgestalt verfürzt, ist nicht schon der Kunstgenuß arg vergällt worden durch die vor ihm emporragenden Bergkuppen aus allen möglichen Stoffen, gekrönt durch Wälder wallender Federn! Wie er sich auch recken und strecken, wie er den Kopf biegen mag, das, was auf der Bühne geschieht, bleibt seinen Blicken entzogen, er hört nur Worte, und während das Auge anderer von der Macht des Spieles, dem Zauber der Mimik wunderbar gefeffelt wird, mag er, in der Verfinsterung seines Horizontes verzweiflungsvoll nach einem Ausblick ringend, über die Tieffinnigkeit der alten Zumpt'schen Regel nachdenken: Wie hoch, wie tief, wie weit, wie lang, wie dick, wie breit! Man kann in solchen Momenten einen wahren Haß gegen das schöne Geschlecht empfinden, und oft ist man, wenn in den Pausen sich einem auch die Gesichter der geehrten Vorsitzenden zukehren, wahrhaft erstaunt, nicht in ein Medusen- Antlig, sondern in
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Der Schneider glänzende Geschöpfe
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Zählt man recht wohl für Hüte, nicht für Köpfe. die hübschen, flugen, interessanten Gesichter aber sollten an der Stätte des Schauens ihren Mitmenschen die Schaulust nicht die jungen, heirathslustigen Fräulein schon beeinträchtigen die jungen, heirathslustigen Fräulein schon aus dem einfachen Grunde nicht, da ein Mädchen ohne Hut bequemer unter die Haube kommt. Die Abneigung des Männervolkes gegen den übergroßen Damenhut ist uralt. Schon vor sechshundert Jahren erschallte die Klage über die Unnatur des österreichischen Frauenhutes. Sie kam aus dem Munde des Meister Johannes Hadlaub , des Züricher Sängers, der sich eine Beit lang auch an der schönen blauen Donau aufgehalten. Wie viel Herrliches er dort gesehen und bewundert, Eines er weďte seinen zornigen Unmuth:" Der site ist in Desterreich Unminnenklich daz schoene frouwen tragent alle huete mag man gar- selten Manigen waer diu und saech man dicker ir wengelin ir liechten ougen schin.-Wan waeren die hüet beflozzen. Tuonoweab so möchte es fin!" Ins Hochdeutsche übertragen Tuonoweab so möchte ez sin!" Ins Hochdeutsche übertragen auf unser deutsches Vaterland angewendet und die Donau mit der Spree vertauscht, läßt sich des Meisters Hans' Schmerzensschrei wiedergeben:" Die Sitte ist im Deutschen Reich- Nicht freudenreich, Daß schöne Frauen Tragen alle Hüte breit. -Denn ihrer Wangen lieblich Roth, Nur mit Noth- Ist es zu schauen, So groß ist der Hüte Neid. Manchem wär' die Zeit gar unverdrossen, Säh' er besser die WängeleinUnd der lichten Augen Schein, Ja, wären die Hüt' geund der lichten Augen Schein, flossen, die Spree hinab, so möchte das sein!"
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breit. Wan ir minnenklichen var geschouwen, sos ir hüet hant ufgeleit. Bit gar unverdrozzen,
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Seitens der bulgarischen Regierung wird ein Kaufmann Jaak A. Seni aus Rustschut wegen Unterschlagung von 94 000 Frts. verfolgt. Der Verfolgte ist 27 Jahre alt, mittelgroß, hat längliches Gesicht, dunkelbraune Haare, braune Augen, eine lange, spiße Nase, dünne Lippen, Pickel im Gesicht und war bei seiner am 26. September d. J. erfolgten Flucht bartlos. Er reist voraussichtlich mit mehreren Reisepässen, mög licherweise unter dem Namen Adolphe Peirano in Begleitung eines Griechen Namens Conte Georgi, welcher etwa 32 bis 34 Jahre alt, von kleiner Statur und furzsichtig ist und die Stelle eines Dolmetschers der englischen Sprache einnimmt.
,, Schimmel- Freytag", eins der bekanntesten Berliner Originale, ist heute in Pankow zur legten Ruhe bestattet worden. Früher war er Eigenthümer des Hauses Jerufalemer straße 15, von wo aus man den alten, lebenslustigen und absonderlichen Herrn tagtäglich auf seinem treuen und geduldigen Schimmel spazieren reiten sah. Das Pferd war den Berlinern, und nicht am wenigsten der lieben Straßenjugend, ebenso genau bekannt, wie der hagere und kuriose Reiter mit dem mächtigen Schnurrbart. Böse Zungen meinten, das Thier wäre beffer erzogen, wie sein Herr; denn wenn dieser beim tollen Bechgelage in der Kneipe blieb, so fand auch der Schimmel allein den Weg nach Hause. Für Mutter Freytag war das immer ein böses Omen. Da sie nun ihren werthen Gemahl mit dem Gelde etwas knapp hielt, so kam es auch nicht selten vor, daß seine vorhandenen Mittel für die meist theure Zeche nicht ausreichten. So erging es ihm auf einem Ritt nach dem Grunewald, wo dann der Wirth das Pferd als Pfand zurückbehielt und den Reiter mit einem Wagen nach Hause schickte. Später hatte dann Mutter Freytag, welche die Kasse führte, eine ziemlich hohe Rechnung zu bezahlen, in welche auch die für Transport, sowie Futterkosten für den Schimmel mit aufgenommen waren. Das Pferd war Freytag's treueſter Begleiter; mit ihm ritt er nach der Weißbierkneipe von Hase in der Französischenstraße, der Schimmel brachte ihn auch zum Theater, und noch ist es unvergessen, wie Freytag einst zu dem früheren Stadt- Theater in der Lindenstraße die zwölf Stufen hinaufritt. Gemüthlich wie er war, redete er Jedermann mit Du" an, und wenn er gerade seine Zigarre vergessen hatte, nahm er dem ersten Besten die seinige aus dem Munde, wobei er zu bemerken pflegte:" Du hast schon lange genug geraucht." Als einer feiner Miether Geburtstag hatte, ließ er ihn in ein Wirthshaus kommen, und im Hinblick auf eine Anzahl leerer Flaschen meinte er dann: Die hab' ich schon alle auf Dein Wohl getrunken, nun mußt Du eben soviel zum Besten geben." Das geschah denn auch. Als es jedoch zum Bezahlen kam, that es Freytag leid, daß der Mann seinetwegen sich so in Unkosten gestürzt hatte, und er sagte:„ Ich habe kein Geld bei mir, aber Du fannst es mir von der nächsten Miethe abziehen." Wenn er in der Nacht spät nach Hause kam, pflegte er auf Ge ſeinem Hofe ein Lied zu singen, das mit den Worten: liebte Bertha" begann. Wahrscheinlich wollte er durch das Ständchen seine zürnende Gattin gnädiger stimmen. Zulegt machte er sich freilich immer lästiger; einst fand man ihn schlafend im Vorgarten des Café Central. Sein Schwiegersohn veranlaßte schließlich vor zirka 2 Jahren seine Ueberführung in eine Privatheilanstalt zu Pankow , wo er nun lebensmüde in einem Alter von 69 Jahren aus dem Leben geschieden ist. Seine Frau hatte die Trennung von ihrem Manne nicht lange überlebt und war bald aus Gram gestorben.
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Die Karbolsäure ist ein zu Desinfektionszwecken und wohl auch zur Behandlung leichter Verlegungen so allgemein und mit gutem Erfolge gebrauchtes Medikament, daß man an seine gefährlichen Eigenschaften gewöhnlich gar nicht denkt. Es find aber neuerdings mehrfache Fälle vorgekommen, in denen die mehr oder weniger starke( fonzentrirte) Karbolsäure die Wirkungen eines gefährlichen Giftes gezeigt hat. Wo Karbol säure aus Versehen getrunken wurde, hat sie trop sofortiger Anwendung von Gegenmitteln den Tod zur Folge gehabt und bei vorgenommener Leichenöffnung konnte konstatirt werden, daß selbst dann, wenn äußere Verlegungen auf den Schleimhäuten der Mundhöhle, Speiseröhre und im Magen wegen zu großer Verdünnung des Karbols nicht eingetreten waren, der Magen doch das Gift sofort resorbirt hatte und so der Tod eintreten mußte. 3war schüßt der starke Karbolgeruch einigermaßen vor Mißgriffen, allein in Krankenzimmern, wo mit Karbol des infizirt wird, ist diese Unterscheidung schwieriger und deshalb die größte Vorsicht geboten.
Das Geheimniß des Scharfrichters. Saß da neulich eine Gesellschaft ehrbarer Berliner noch spät Abends beim vor gerückten Glase Bier zusammen; das Tischgespräch war, wie es unter dem Einflusse anregender Getränke wohl zu geschehen pflegt, auf dem Wege über Gedankenlesen und Geisterklopfen auf dem Gebiet des Ueberfinnlichen angelangt. Un id laffe et mir nich nehmen, etwas is doch dran" rief der dicke Mil händler dazwischen. Wodran denn?" fragte mit einem ma fiösen Seitenblick ein anwesender Fleischbeschauer, der wahr scheinlich in Folge seiner mikroskopischen Thätigkeit dem Ueber natürlichen feinen Geschmack abgewinnen fann und während der ganzen Unterhaltung die Opposition vertreten hatte. De Milchhändler erzählte nun, wie er von seinem Wirthe die Gr laubniß erhalten habe, zur Unterbringung seines großen Bich hundes auf dem Hofe eine Hütte aufzustellen. Das früher sehr ruhige Thier aber habe in der Hütte allnächtlich furchtbar geheult, so daß auf Veranlassung der Nachbaren die Polizei Strafman date erlassen habe wegen des ruhestörenden Lärmens seines Hundes. Freilich hätten die Nachbaren allerlei mysteriöse An deutungen gemacht, wonach auf dem Hofe beim Bau des Hauses ein Maurer schauerlich verunglückt und ums Leben ge fommen sei, und da habe er denn einmal gelegentlich einen Menschen fennen gelernt, der lange als Gehilfe Dem habe er die in einer Abdeckerei gearbeitet habe. Sache vorgetragen. Der Scharfrichter habe dann auch die Hütte besichtigt, unter derselben den Boden aufgegraben, aud auf dem Kochherde geheimnißvolle Abfochungen gemacht und schließlich erklärt, die Hütte müsse an einen andern Platz geftellt werden; das habe man gethan und seit dieser Zeit liege Hund die ganze Nacht hindurch still. Also Milchmann
Der
so schloß der etwas muß doch d'ran sein! Die Zuhörer blickten alle mit vielfagenden Gesichtern in ihre respektiven Gläser und schwiegen, nur der Trichinenfinder fragte nach einigem Befinnen ob die Hundehütte etwa an der Nordseite des Hofes mit der Deffnung nach Süden zu gestanden habe, was der Milchmann nach mühsamer Orientirung über die Himmelsrichtungen als zu treffend bezeichnete. Nun, meinte der Trichinenfinder, ſtellen Sie die Hütte so, daß der Mond hineinscheint, dann wird d Hund ganz sicher heulen; plaziren Sie aber das Thier dera daß es vom Mondschein nichts gewahr wird, so wird es ruh liegen. Das Abkochen und Erde aufgraben hätte sich der deckergehilfe ruhig sparen können, er hat die Wirkung des Mond Ge lichtes auf die Hunde gekannt und darin liegt das heimniß des Scharfrichters. Der Milchmann wollte noch etwas erwidern, aber die Kellner begannen bereits die üblichen Auf räumungsarbeiten in den entfernteren Ecken des Lokals und die Gesellschaft ging, allseitig dem Trichinenfinder beiſtimmend, nach Hause.
ganze
Ein netter Gastwirth scheint der Kaffee- Schanklokal- Be fizer in der Stralauerstraße 12 zu sein. Ein Leser unseres
Blattes besuchte gestern Mittag genanntes Lokal und verab reichte dem Wirth nach Empfang einer Portion Kaffee mit Brödchen ein 50- Pfennigstück, wartete aber eine Zeit lang ver geblich auf die Herausgabe des übrigen Geldes. Auf die dem nächst erfolgte Anfrage des Besuchers um Erstattung des übri gen Betrages, bestritt der Wirth, ein 50- Pfennigftück erhalten zu haben mit der Motivirung, man müsse ihm jedesmal, wenn man ihm ein Geldstück höheren Betrages in die Hand giebt, als der Preis für verlangte Speisen und Getränke ausmacht, ertra den Werth deffelben angeben, obwohl er noch sehr gut
sehen könne.
Pfennigen das Lokal verlassen.
lichen Omnibus hat am gestrigen Abend einen bedauerlichen Unvorsichtiges Verlassen eines in voller Fahrt befind Unglücksfall herbeigeführt. Die Verunglückte, eine elegant fleidete Dame, wollte gestern Abend an der Ecke der Wilhelms straße und der Straße Unter den einden einen Omnibus
Linie Neues Thor- Oranienplay verlassen, fiel jedoch dabei, da fie nicht bis zum Anhalten des Wagens wartete, derart mit dem
Plötzlich schnellte er im Bett empor, das Auge glühte, dem Bett... dort drüben ist's, in der breiten Straße. liche Mensch regungslos, und aus einer breiten Stirnwunde
der ganze Mann zitterte vor Erregung.
Du sollst alles wissen! Du hälft mich für higly respectable! Weißt Du, warum ich lange nicht geschrieben habe? Weißt Du, wo ich war?"
Ich legte ihm die Hand auf den Mund.
Ich will's nicht wissen, Archie!" Thränen stürzten aus seinen Augen.
Ich wußte, daß ich in Deinem Herzen eine Heimath gefunden habe!" Schluchzen erstickte seine Stimme. Ich nahm ihn in die Arme, wie ein Kind, und wie ein Kind sank er allmälig in sanften Schlummer.
Mir erging es minder gut; ich wälzte mich schlaflos auf meinem Lager. Sollte dies das Ende sein? War's möglich, daß ein so reich beanlagter, trotz aller äußeren Härten so weichmüthiger Mensch solchen Schiffbruch im Leben erleiden konnte? Und auf welche Art war ihm nun eine Existenz zu begründen, die ihm nach jeder Richtung hin genügen würde?
In meine Selbstgespräche tönten die Profitrufe der fröhlichen Menschen unten auf der Straße wie der bitterste Hohn auf das geknickte Leben nebenan. Anf die gewaltige Auf
Rasch in die Kleider! Hinunter auf die Gasse! Ein Menschenstrom fluthet vorüber; ich werde fortEin Haus in hellen geriffen, der Brandstätte entgegen. Flammen, Löschmannschaften in voller Thätigkeit, Mitleidige, die helfen wollen und nur stören. Plöglich zertheilt sich die Menschenmenge, man führt eine Halbohumächtige daher, im Nachtwind flattert das graue Haar, die nothdürftige Kleidung versengt von der gierigen Flamme, welcher das Opfer eben entrissen worden ist. Sie sucht sich zu fassen, die Hände greifen nach den Schläfen, sie reißt sich los, ein markdurch dringender Schrei:
Mein Kind! Mein Kind!"
Ihr Kind befindet sich noch in dem brennenden Hause. Wie ein Blizz läuft die Schreckensmär durch die Massen. Immer höher schlagen die Flammen und kein Netter! Doch! Einer wagt es!
Seht Ihr nicht? Er dringt hinein Mechanisch wende ich das Haupt..
tropft langsam das kostbare, rothe Blut. Ich werfe mid
über ihn.
,, Archie! Mein Freund! Mein Bruder!"
Er schlägt die Augen auf und erkennt mich. Einen
Moment fliegt das alte Lächeln über sein Angesicht: Wie heißt auf deutsch : Expiadet!"
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Gefühnt!"
ein Buden,
... ein leifer
Gefühnt!" Er spricht es langsam, feierlich nach. Er legt mir beide Hände aufs Haupt ein Beben, die ganze Gestalt dehnt sich Seufzer ,, Vollendet!"
alle
Bevölkerung hat ihm die letzten Ehren erwiesen, Drei Tage darauf haben wir ihn begraben. Die ganze Zeitungen wußten zu berichten, wie herzergreifend es ge wesen, als das gerettete Kind laut am Grabe geweint, und eine ganze Woche lang sprach man nur von dem über Alles Blut tritt mir zum Herzen zurüd. Ich stehe fest- Fremdling, dessen ganze Habe durch mich den Armen übers Sorgen. Archie ist vergessen. wiesen worden war. Und dann hatte die Welt andere
ich sehe Archie!
gebannt, unfähig, mich zu bewegen. Todtenstille rings umher; nichts hörbar, als das Praffeln der Lohe. Tausend Gedanken wirbeln mir mit wahnwißiger Schnelle durch den
regung fam der Schlaf auch nach und nach über mich. Ich Kopf. So, gerade so ist sein Vater gestorben, ein Helfer Schlummer auf einen Hügel betten lassen, den der erfte
befand mich in einem großen Theater und ein alter Mann faß neben mir und sagte:
Bei Euch Modernen erdrücken die Dramaturgen die Dramatiker! Ich erscheine Ihnen als Reger, mein Herr? Merken Sie denn nicht, daß ich Aristoteles bin?"
Plöglich fing das Theater an zu brennen und ver= wandelte sich in einen Scheiterhaufen, auf welchem Archie als Zeiche lag, und die Sturmglocke tönte. Entsett fuhr ich in die Höhe und erwachte. Tageshelle im Zimmer. Die Feuerglocke stürmt wirklich, ich träume nicht, es brennt. Ich springe aus
Nicht in den Flammen!
Nicht in meinem Herzen! Ich habe ihn zum lepten für andre. Nicht in den Flammen sterben, großer Gott! Strahl der Morgensonne füßt. Eine 3ypreffe neigt fi auf einen schlichten Stein, welcher weiter nichts als den Mein Leben liegt in meinen Augen. Er wirft das Kind, und die fromme Schwalbe rastet hier, ehe sie die Schwingen dem sich tausend Hände helfend entgegenstrecken. Ein Jubel entfaltet zum Flug über den Ozean. Vielleicht, daß fie
schrei der Menge. Der Retter springt nach stürzt ein Balken und reißt ihn nieder! Entsetzlich!
da Grüße hinüberträgt zu seinen Gräbern von der Asche eines, der im Leben irrte, wie Menschen irren, der gestorben if
Der Bann weicht. Verzweiflung verleiht mir jetzt eine Riesenkraft. Wie ein Rasender bahne ich mir eine Gaſſe durch die Menge. durch die Menge... da zu meinen Füßen liegt der herr
wie Helden sterben.
Schlafe sanft, Archie!
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ES ARE CRÉCISE REARE BREEZE REACHED BUNE SESSUTA