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gerechnet auf 156 684 Mart schäßen.*) Dieser Betrag ver theilt sich, wie erwähnt, auf 22 400 Arbeiter, sodaß auf einen Arbeiter jährlich etwa 7 Mart, oder wöchent lich 13-14 Pfennige kommen. Daran werden die Unter­nehmer gewiß nicht zu Grunde gehen, und wenn die Bau­gewertszeitung" neulich allen Ernstes schrieb, daß in Folge der Lasten, welche das Unfallversicherungsgeses den Arbeitgebern der Baugewerbe aufbürdet, 20 bis 25 pCt. fämmtlicher Betriebe eingehen werden, weil die Betriebsinhaber die Abgaben nicht bezahlen können oder es vorziehen dürften, in den jest von allen Seiten geschütten Arbeiterstand zurückzukehren" so beweist das nur, welche eherne Stirn Herr Baumeister Felisch besitzt. Wegen 13-14 Pfennigen wöchentlich mehr wird wahr lich auch nicht ein Unternehmer seine im allgemeinen recht behagliche Lage aufgeben.

Aber kommen wir auf unseren Bericht zurück! Vielleicht die lehrreichste Partie desselben sind die Angaben über die Ver­theilung der Unfälle nach den Tagesstunden. Es ent­fallen nämlich in der Berichtsperiode( 1. Oktober 1885 bis 1. Oftober 1886) auf jede Arbeitsstunde bis zur Frühstückspause 29 Unfälle, von der Frühstücks- bis zur Mittagspause 80, von der Mittags: bis zur Vesperpause 95, von der Vesperpause bis Feierabend 120 Unfälle. In schredlicherer Deutlich feit kann die Arbeitslast, welche auf den Ange­hörigen des Baugewerbes liegt, nicht zu Tage treten. Man hat neulich wieder, im Anschluß an die Berichte der Fabrikinspektoren, den Leichtsinn der Arbeiter als Ursache eines großen Theiles aller Verunglückungen angeklagt. Aber wie erklärt sich dann die Steigerung der Unfälle von Stunde zu Stunde des Tages? Ist etwa der Leichtsinn des Arbeiters von Mittag bis Vesper dreimal, und von Vesper bis Feier­abend viermal so groß als des Morgens, wenn er die Arbeit antritt? Nein, aber die Erschöpfung der Kräfte nimmt rasch und beständig zu, und der Maurer oder Zimmerer, der Morgens, bei voller Spannkraft des Körpers und Geistes, dem Unfall noch vorzubeugen weiß, ist des Abends, wenn seine Kraft erschöpft ist, wehrlos gegen alle Gefahren. Das beweist die obige Statistit, aber die Unternehmer und die ihnen er­gebenen Blätter werden sich hüten, solche Erfahrungen auszu­plaudern. Muß doch das Publikum in dem Glauben erhalten werden, daß die Maurer das gemächlichste, unthätigste gemächlichste, unthätigste Schlaraffenleben führen und aus lauter Uebermuth auch noch streifen.

Der Egoismus der Unternehmer geht sogar so weit, daß fie die Weiterführung der Arbeiterversicherung, wie sie die Re­gierung plant, auf das schärfste bekämpfen. Jest wagt man schon wieder das Invaliditäts- und Altersversorgungs­geset zu fordern", schreibt Herr Felisch in seinem Blatte. In der That, wie darf die Regierung auch etwas wagen", was den Geldbeutel der Herren berührt. Die politischen Freiheiten beschränken, das darf sie, so viel sie will. Aber die Einnahmen der Baugewerksmeister, wenn man diese anrühren will, da ver­wandelt sich selbst bei Herrn Felisch die Milch der loyalen Denfungsart in gährend Drachengift. Und das alles, nachdem die Regierung den Unternehmern alles zu Gefallen gethan hat, was nur je eine Regierung thun konnte!

Politische Uebersicht.

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Die Ersatzwahl der Wahlmänner im ersten Berliner  Landtagswahlkreise hat vorgestern stattgefunden und eine Vermehrung der freisinnigen Wahlmänner ergeben. Sechs Urwahlbezirke, von denen früher die Konservativen vier, und von denen in zweien die Nationalliberalen die Mehrheit gehabt, find von den Freifinnigen gewonnen worden. Unter den neu­gewählten freifinnigen Wahlmännern befinden sich unter an­deren: Prediger Neßler, Dr. Richard Ruge, Dr. Siemens, Rechtsanwalt Dr. Friedemann, Dr. Oskar Blumenthal, Kauf­mann Sachs, Dr. Althaus, Stadtrath Borchardt, Stadtv. Kalisch. Als Kuriosum muß erwähnt werden, daß im 175. Urwahlbezirke, wo die 1. Abtheilung zu wählen hatte, über­haupt Niemand erschienen war gewiß ein Beweis, wie anßerordentlich fördernd auf das öffentliche Leben das Land­tagswahlsystem wirkt. Zur Nachwahl im ersten Berliner  Reichstagswahlkreise berichten hiesige Blätter, daß Herr Stadtrath Marggraf die Kandidatur, welche ihm die nationalliberale Partei angetragen, definitiv angenom men hat. In Betreff der konservativen Partei theilt die Kreuzztg." mit, daß eine Versammlung der Vor­stände fast sämmtlicher konservativen Bürgervereine u. s. w. Berlins   beschlossen hat, innerhalb der einzelnen Wahlkreise sich zu festen Wahlvereinen zusammenzuschließen und eine 3 en tralleitung zu gründen, welche von den Delegirten dieser Vereine vorbereitet und in die Wege geleitet werden soll. Das wäre also eine neue Auflage des verflossenen C. C. C.. ob eine beffere, mag die Zukunft lehren.

*) Dabei ist noch dazu angenommen, daß die Sektion Trägerin aller Kosten ist, während in Wirklichkeit die Ge sammtgenossenschaft mit beisteuert.

Park nicht mehr durchwanderte. Ich habe es verlernt, mich darin zurecht zu finden."

Die Anzeichen mehren sich, daß die bulgarische Re­gierung, erschöpft von den Chifanien und Pressionen, welchen fie feit Monatsfrist ausgesezt ist, in ihrem Widerstande zu er­lahmen beginnt. So weit ist es allerdings noch nicht gekommen, daß die Regierung fich bedingungslos dem Zar unterworfen hatte, wie ihr dies nach einem Telegramm des Reuter'schen Bureaus, man weiß nicht von wem, empfohlen worden sein soll. Sie hat mit einer Geduld, die Staunen und Bewunderung erregen mußte, bisher alle Insulten und Provokationen, denen sie von Seite der Herren Nekliudoff und Kaulbars ausgefeßt gewesen, ertragen und mit unerschöpflicher Mäßigung fich be­müht, die Proteste und Ultimata   der genannten Diplomaten in gelaffener Art zu beantworten. Sie hat sogar zu Akten des Entgegenkommens und der Nachgiebigkeit sich herbeigelaffen, die einen minder harten und unversöhnlichen Gegner als es Ruß­ land   ist, gewig längst umgestimmt hätten. Sie hat, der poli­tischen Nothwendigkeit Rechnung tragend, die Propaganda für die Wiederwahl des Fürsten   Alerander auf Kosten der eigenen Popularität mit Energie unterdrückt. Sie hat ferner seinerzeit, dem Verlangen des Generals Kaulbars entsprechend, die Auf­hebung des Belagerungszustandes verfügt und damit den An­hängern Rußlands   die Freiheit gesichert, bei den Wahlen ungestraft zu erzediren. Sie hat endlich, im Widerspruche mit ihren eigenen Ueberzeugungen über die Unabhängigkeit der Justiz, sich schließlich bereit gefunden, dem Spruche der Kriegsgerichte vorzugreifen und noch vor Beendigung des Untersuchungsverfahrens die Anstifter des Komplots gegen den Fürsten Alerander in Freiheit zu setzen und damit den Prozeß selbst niederzuschlagen. Wenn all' diese Akte der Gefügigkeit und der Nachgiebigkeit noch nicht genügen, den Born Rußlands   zu besänftigen, und wenn nach wie vor Bul­ garien  , auf sich allein angewiesen, der Gefahr einer russischen der Gefahr einer ruffischen Offupation ausgesezt bleiben soll, so ist es nicht zu verwundern, daß die Mitglieder der Regierung an der Zweckmäßigkeit ihrer Haltung irre zu werden beginnen und zu der Erwägung ge­drängt werden, ob es nicht räthlicher sei, durch eine Kapitu lation, schlecht und recht, wie ste eben unter derartigen Verhält­nissen möglich ist, der schweren Krise ein Ende zu machen. Die Versuche, die gegenwärtig noch aufgewendet werden, durch die Vermittlug des Botschafters Nelidoff in Konstantinopel   ein Arrangement zu Stande zu bringen, demzufolge eine aus allen Parteien zusammengefeßte Koalitionsregierung konstituirt wer­den soll, dürften wohl als die legten Anstrengungen des gegen wärtigen Regimes, seine Prinzipien von der Selbstständigkeit und Ünabhängigkeit Bulgariens   aus dem allgemeinen Schiff­bruche zu retten, anzusehen sein. Leider ist ihnen fein günstiger Erfolg zu prognoftiziren( vergl. ,, Balfanländer"); denn Rußland  , durch die Erfahrungen der jüngsten Tage zuversichtlich gemacht, wird die Anwesenheit der Männer des gegenwärtigen Regimes in der fünftigen Regierung schwerlich dulden und wahrscheinlich darauf bestehen, daß die Führung der Staatsgeschäfte aus­schließlich Politikern vom Schlage Santow's übergeben werde. Es ist klar, daß dies den vollständigen Verzicht auf die Selbst­ständigkeit Bulgariens   für eine lange Zeit hinaus bedeuten

würde.

Sozialistisches. Es mehren sich die Anzeichen, daß in den industriellen Zentrumswahlkreisen die Sozialdemokratie für das Zentrum eine Gefahr zu werden be­ginnt. Das Zentrum bestreitet freilich immer noch, daß es ein Produkt des Kulturkampfes ist und daß unter seinen Fahnen sich alle positiv firchlich gläubigen Elemente zusammengefunden haben, die sonst in ihren politischen Anschauungen weit ausein­andergingen, in dem Maße aber, wie der Kulturkampf zu Ende geht, lockert sich das Bindemittel auf und die sozialpolitische Agitation tritt immer mehr in den Vordergrund.

Das wird

auch von der Zentrumspresse instinktiv herausgefühlt, und der Ruf nach fatholischen Arbeitervereinen verdankt diesem Gefühle des Unbehagens seine Entstehung. Auch die noch immer gläubig fatholischen Arbeiter wollen heute gewiffe Forderungen, die jedem Arbeiter sich aufdrängen, unumwunden vertreten wissen. Mit Halbheiten ist ihnen nicht gedient. Bumal im Reichstage fönnen ihnen keine Vertreter zusagen, zu deren Gepflogenheiten es gehört, bei den Abstimmungen über die Fortdauer des Sozialistengefeßes regelmäßig zu fehlen oder gar für die Fortdauer des Gesetzes zu stimmen. Gerade in dieser Frage bereitet sich eine Scheidung der Geister vor. Aus Chemnis bringt das Chemn. Tagebl." eine uns sehr zweifelhafte Notiz, welche erzählt, daß daselbst am Jahrmarkts­fag drei Soldaten des dortigen Regiments von einem Arbeiter zu sozialistischen   und anarchistischen" Ideen zu gewinnen ver sucht worden seien und sie gegen ihre Vorgefeßten aufgehegt" hätte. Ebenso soll er die Soldaten eingeladen haben, ihn in seiner Wohnung zu besuchen. Die Soldaten hätten dies jedoch nicht gethan, sondern hätten den betreffenden Arbeiter bei der Polizeibehörde denunzirt, worauf er am Dienstag der Justizbe­hörde zur Bestrafung zugeführt worden sein soll. Wie gesagt, uns flingt die Sache etwas märchenhaft. In Stuttgart  siegte bei den Wahlen der Beisiger zum gewerblichen Schiedsgericht in der Klasse der Arbeiter die Liste der sozialdemo­fratischen Partei. Für die Klasse der Unternehmer ist uns das Resultat noch nicht bekannt.

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Nach der Köln  .

Kirchenpolitische Verhandlungen. Zeitung" dürfte die vom Reuter'schen Bureau jüngst gebrachte Nachricht der Wahrheit am nächsten kommen, ohne fie indeß völlig zu erreichen." völlig zu erreichen." Nach dem Reuter'schen Bureau" sollte Herr von Schlözer   dem Vatikan   eine Denkschrift überreicht haben, in der eine organische Revision der Maigeseze, welche fich namentlich mit der genauen Umgrenzung der Anzeigepflicht beschäftigen würde, und die Befreiung der Geist lichen vom Militärdienste in Aussicht gestellt, auch einigen bestimmten geistlichen Orden die Rückkehr ge stattet würde.

Graf Wilhelm v. Bismarck und das Kartenspielen der Volksschullehrer. Darüber wird der Freis. 3tg." aus Hanau   geschrieben: Vor einigen Wochen faßen in unserem Nachbarstädtchen Windecken   Mittags um 2 Uhr mehrere Lehrer im Wartesaal des Bahnhofes beim Statspiel. Da trat der Kreissekretär(!) von hier ein, nahm Anstoß an dem Kartenspiel und trug den Fall in das Beschwerdebuch ein. Am folgenden Tage wurde ein Lehrer zur Verantwortung vor das hiesige Landrathsamt beschieden. Der geistliche Schulinspektor, zu dessen Bezirk Windecken   gehört, erklärte auf Befragen, daß er nichts Rügenswerthes in dem angeblichen Vergehen fände. Unser Landrath, Graf Wilhelm Bismard, war anderer Meinung. Gr erließ eine Verfügung, worin dem Lehrer kundgegeben wurde, daß das Kartenspielen in einem öffentlichen Lokal mit dem Amte eines Volksschullehrers nicht vereinbar sei; höchstens dürfe ein Lehrer zu Hause, aber auch dort nicht um Geld spielen. Hat Graf Wilhelm Bismarck immer solche strengen Ansichten über das außeramtliche Verhalten öffentlicher Beamten vertreten?

Was die Vertheilung des Ertrages der Zölle und der Zabatsteuer, so weit derselbe die Summe von 130 000 000 übersteigt, sowie des Ertrages der Reichsstempelabgaben für Werthpapiere, Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäfte und für Lotterieloose betrifft, so stellt sich dieselbe folgendermaßen: Es beträgt die Netto- Einnahme an Zöllen 245 665 000 M., Tabaksteuer 8 191 000 m., an Aversen 5 227 000 M., zusammen also 259 083 000 M. Nach Abzug von 130 000 000 M. auf Grund des§ 8 des Gesetzes vom 15. Juli 1879 verbleiben fomit 129 083 000 M., zu welcher Summe die Stempelabgaben mit 19 684 000 m. treten. Es sollen demnach erhalten Preußen 82 716 280 M., Bayern   17 380 720 M., Sachsen 9777 040 Württemberg 6 482 670 M., Baden 5 164 290 M., Seffen 3 079 460- M., Mecklenburg- Schwerin   1897 830 M., Sachfens Weimar 1018 150 M., Mecklenburg- Strelig 329 760 Oldenburg 1 109 910 M., Braunschweig   1 149 010 M., Sachsen Meiningen   681 030 M., Sachsen- Altenburg 509 890 Sachsen- Koburg und Gotha   640 380 M., Anhalt 764 950 M Schwarzburg- Sondershausen 233 860 M., Schwarzburg  - Rudol stadt 264 080 M., Walded 185 900 M., Reuß ä. 2. 167 020 Mark, Reuß i. 2. 333 250 M., Schaumburg- Lippe   116 340 Lippe 395 470 M., Lübeck   209 070 M., Bremen   515 440 Mart, Hamburg   1492 690 M. und Elsaß- Lothringen   5 152 510

Mart.

auch

Europäische   Kulturträger in Afrika  . Eine kürzlich von protestantischen Missionsgesellschaften herausgegebene Schrift bespricht die ungeheure und verderbliche Ausdehnung des Spirituosenhandels nach Afrika  . Wie viel Milch der frommen Denkungsart" sagt jene Schrift die Händler einst aud besessen haben mögen, heute scheint sich alles in Milchpunch umgefegt zu haben. Eine Hand hält die Bibel, während die andere ein Rumfaß ans Ufer rollt." Die Qualität des Brann weines, wird ferner gemeldet, ist eben so entseglich, wie die Quantität, welche den Negern verkauft wird. Um die Trans portkosten zu sparen, wird reiner Alkohol verfrachtet; derfelbe muß natürlich gewaschen" werden so heißt der technische Ausdruck), und zwar ganz ausgiebig, bis auch die härteste Negerfehle ihn vertragen kann. Deutsche   Händler führen allei jährlich fieben Millionen Gallonen Spirituosen in Süd- u Westafrika   ein; englische Händler eine halbe Million; ab auch amerikanische, französische, portugiesische Kaufleute be schäftigen sich mit diesem entsittlichenden Importe. Hier kann nur ein internationales Einschreiten helfen, und wie noth wendig dasselbe ist, zeigt z. B. das Fehlschlagen der Be mühungen der Natal- Rolonie, den Branntweinkauf durch hohe Bölle auf die reichen Einwohner zu beschränken- einige Meilen weiter an der Küste verschaffen die Portugiesen dem Gift getränke freien Eingang.

Belgien  .

im

Natürlich kommt die belgische Borgeoisie wiederum z nichts, nachdem sie doch in sehr fühlbarer Weise an ihre Pflichten gegen die Arbeiter gemahnt worden ist. De Voff, 3tg." schreibt man hierüber aus Brüffel, 2. November: Was ist nicht alles in Folge der belgischen Arbeiterunruhen Lande gesprochen und geschrieben worden, was hat nicht alles das Ministerium öffentlich versprochen und jetzt, nachdem acht Monate verfloffen, wiederholt sich das alte Spiel in Belgien  In wenigen Tagen tritt die Kammer zusammen und lei einziges soziales Gesetz ist zur Vorlegung bereit, fein einziges ist so weit vorbereitet, daß dessen Vorlegung,

turzer Zeit zu erwarten steht. Das Ministerium deckt sich da Haben Sie es mir noch nicht angemerkt, wer ich bin?" zwischen die Stämme, um sie zu sehen. Aber es war fein, rief sie mit erhobener Stimme. Ahnen Sie nicht, daß ich sonst: ihre Gestalt schien von der Erde verschlungen zu Um die Lippen der Fremden zuckte ein ironisches dazu bestimmt sein könnte, die Ereignisse dieser letzten Tage und kein Laut unterbrach die Stille, als das dumpfe, Wie seltsam!" sagte sie. Und Sie haben sich doch rächen? Fühlen Sie nicht, daß es ganz offen vor mir liegt, seiner eigenen Brust kam. Rathlos mit aufeinander gepreßten aufzudecken und den armen alten Mann da drüben zu röchelnde Athmen, von dem er kaum wußte, daß es aus

Lächeln, das Curt nicht begriff.

in allem Anderen hier so schnell zurecht zu finden gewußt.

das feine Gewebe? Ha, ha! Es war so mühsam er­

Sie haben nicht nur den Weg in jenes Schloß hinein ge- fannen, und nun bin ich daran, es mit einem einzigen seine Blicke irrten hinauf zu dem Himmel, der im lachendften

funden, sondern auch den, auf welchem Ihr Onkel am besten aus demselben herauszubringen war! Sie haben sich rasch in die Verhältnisse geschickt, Herr Baron, sehr rasch!" Sie

sah ihn dabei unverwandt an.

Curt war leichenblaß geworden.

Was wollen Sie damit sagen?" stieß er hervor. ,, Sie wissen nicht, was Sie sprechen!"

Wieder antwortete ihm jenes bedeutungsvolle sarkastische Lächeln. ,, Freilich!

-

Das Kunststück war nicht zu groß! Ein alter gebrechlicher Mann und ein Lehrmeister wie Paul

-

Schlage zu zerreißen."

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bie

Lippen und mit zusammengeballten Händen blieb er stehen; Blau durch die Baumwipfel schimmerte und bohrten fich Weib!" Er fühlte ein 3ucken in seinem Arm, als dann wieder mit stierem, wahnwißigem Ausdruck in müsse er sie hinabstürzen in die kalte, unheimlich glatte trübe, bewegungslose Fluth zu seinen Füßen. Da schlug Fluth, die mit ihrem schlammigen Spiegel faft seine Füße ferne ein Ton wie das Bellen eines Hundes und das laute negte, aber sie war zu weit von ihm entfernt und ihr Blick Sprechen eines Menschen an sein Ohr. Er zuckte wild zus

hielt ihn gebannt in einer furchtbaren, tödtlichen Angst. Weib!" wiederholte er knirschend,

-und sie hörte eines rings umstellten Wildes. Als es schien, jene Laute sammen, seine Augen liefen scheu im Kopfe umher, wie bie das Zusammenschlagen seiner Zähne, während er noch immer danach rang, sein Entsetzen zu verbergen. Das Alles ist Verfolgter ohne Besinnen zwischen den Bäumen dahin. tämen näher, brach er durch das Gebüsch und eilte wie ein Wahnsinn, Tollheit, lächerliches Geschwät!"

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Ramfeld! Nein, nein, es war kein Meisterwerk; aber Nachdruck zu geben; aber der hohle Klang, der aus seiner jedem Knaden eines Baumzweiges zuſammenfahrend

Und er wollte felber auflachen, um seinen Worten gelaufen war, durch sein eigenes Aechzen erschreckt und bei

Schlau

-

sehr schlau!"

Curt fühlte, daß seine Knie wankten. Er wollte sich abwenden und weitergehen; aber es hielt ihn mit magischer

Gewalt gefesselt.

Brust tam, verrieth noch mehr von seinem Zustande, als das verzerrte Gesicht.

Mit

davon hatte er selbst nicht die geringste Vorstellung. Schweiß bedeckt und zum Tode erschöpft, schritt er endlich In den Augen der Fremden schimmerte ein Strahl auf das Herrenhaus zu. Seine Haare waren von ben Freuen Sie sich Ihres Besizes," wiederholte sie ,,, und dem niedrigen, dornigen Gestrüpp mit blutigen Schrammen herabhängenden Zweigen zerzaust und seine Hände von zusammenraffend." Ich wußte nicht, daß sich auch wahn- genießen Sie ihn rasch; denn die Stunde der Vergeltung bedeckt. Ehrerbietig trat ihm am Fuße der Rampe der In

" 1

finnige Leute auf meinem Gute umhertreiben."

-

Ja wohl, heute ist es Ihr Auf Ihrem Gute! Gut!" Aber vor einigen Tagen war es noch das eines

geholfen, Ihr guter, Ihr treuer Freund, Ihnen vielleicht noch zu einem Platz in jenem stillen Hause,

ist nicht mehr fern! Aber der da, der Ihnen zu dem Allen spektor Windolf entgegen, den Hut in der Hand haltend er verhilft und einen unbeachteten Kratfuß nach dem anderen machend. " Nach den Befehlen des Herrn Barons", begann er Anderen, und wer weiß, wem es morgen gehört! Freuen ehe der Augenblick meiner Rache fommt! Er ist schon mit endlich, als Curt ohne ein Wort oder einen Blid an ihm Sie sich ihres Besizes, Herr Baron, so lange Sie es noch Manchem fertig geworden! Er wird auch vor Ihnen nicht vorübergehen wollte, erlaube ich mir zu berichten-"

können! Aber denten Sie daran, daß, wer den Einen dahin befördern fonnte," und sie wies nach der Richtung, in

-

-

zurückschrecken, nein, gewiß nicht. Er weiß seine Freunde

gut unterzubringen, verlassen Sie sich nur auf ihn!-

-

druckslos und gläsern an, daß ihm die Worte in der Kehle

welcher das Mausoleum lag, auch wohl einen Weg für Erst der Onkel, dann der Neffe! So ist's ja auch der stecken blieben und daß er in höchster Bestürzung feinen Out

den Anderen finden wird!"

,, Wer sind Sie, frage ich? Wie können Sie es wagen-4

-

Sie hatte bis dahin noch immer vor ihm auf der Baum­wurzel gesessen; jetzt aber stand sie auf, das Lächeln ver­schwand aus ihrem Gesicht, und mit einer drohenden Be­wegung erhob sie ihre Hand.

natürliche Lauf der Welt!"

Sie sah, wie sich Curt wankend gegen einen Baum­stamm lehnte; dann wendete sie sich um und verschwand in dem Gebüsch.

Curt raffte sich gewaltsam zusammen und stürzte auf

zwischen den Händen zu drehen begann.

,, Es ist gut!" murmelte Curt, ohne stehen zu bleiben.

,, Es ist gut hören!"

- ich weiß schon-

ich will jezt nichts

So ging er weiter, an dem verblüfften Inspektor

DOT

die Stelle zu, wo sie noch foeben gestanden. Er riß die bei, die Treppe hinauf in sein 3immer, dessen Thür er mit 3weige des niedrigen Strauchwerts auseinander und starrte ängstlicher Haft hinter sich verschloß. Er warf sich auf das