weiteren Druck des Blattes. Der Gerichtshof bestätigte die Anordnung der Untersuchung, hob jedoch den zweiten Theil des Bescheides auf. Hiergegen meldete der dortige Staatsanwalt die Berufung an. Die fönigliche Tafel bestätigte jedoch heute den Bescheid des Gerichtshofes.

Verein der Berliner Bauanschläger. Sonntag, den 7. November, Vormittags 10 Uhr, Vereinsversammlung bei Preuß, Oranienstr. 51. Quittungsbuch legitimirt.

Verein zur Wahrung der Interessen der Klavier­arbeiter. Sonnabend, den 6. November, Abends 8, Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79( unterer Saal), Versammlung. T.- D.: 1. Wissenschaftlicher Vortrag.

Soziales und Arbeiterbewegung. 2. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimirt.

An die Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins . Hiermit werden alle Inhaber, welche sich im Befiße von Petitionslisten befinden( betreffs des§ 152 der Reichsgewerbeordnung) ersucht, dieselben bald, spätestens bis zum 10. November an Herrn Sperber, Friedenstr. 75 einzusenden, da die Listen zur nächsten Reichstagssesion vorgelegt werden sollen.

Frauenbewegung. Das Unterhaus der Legislatur von Vermont in den Vereinigten Staaten hat das Gesetz ange­nommen, durch welches den weiblichen Personen, welche Steuern zahlen, das Stimmrecht verliehen wird.

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Ueber den fabelhaften Aufschwung der Industrien in den Südstaaten der nordamerikanischen Union , wohin sich, wie bereits in diesen Blättern bemerkt, demnächst ein Theil des Einwanderungsstromes ablenken dürfte, bringt der Manu­facturers' Record" einige interessante Daten. Darnach wurden in den letzten neun Monaten ca. 84 Millionen Dollars( gegen 52% Millionen der gleichen Periode des Vorjahres) in folgende Unternehmungen gesteckt: 42 Eisfabriken, 56 Gießereien und Maschinenfabriken, 1 Bessemer- Stahlschienenfabrik, 16 diverse Eisenwerke, 5 Ofengießereien, 19 Gaswerte, 8 Acerbaugeräth­fabriken, 19 Möbelfabriken, 21 Wasserwerke, 44 Tabaksfabriken, 71 Mahlmühlen, 62 Säge, Hobel- und andere Mühlen; Ge sellschaften wurden gegründet: 23 für Herstellung elektrischen Lichtes, 114 zum Betrieb von Bergwerken und Steinbrüchen, 12 zum Betrieb von Wagenfabriken, 9 zum Betrieb von Baum­wollspinnereien, und die Gründung vieler anderer ist im Buge. Die Tennessee Kohlen- und Eisen- Gesellschaft", welche bereits 5 Hochöfen in Betrieb hat, baut noch weitere 5 Hochöfen( für Stahl) und 1400 Rofeöfen; ihr Rapital beträgt 10 Millionen Dollars; nach der Fertigstellung der neuen Hochöfen wird sie täglich 1400 Tonnen Roheisen zu Stahl verarbeiten können. Ferner find in Tennessee , Alaska und Kentucky zusammen noch 14 Hochöfen im Baue begriffen; ebenso zwei Ofenfabriken( mit je 200 000 Dollars Anlagekapital); in Chattanooga sollen 2 und Wheeling ( Alaska ) 1 Eisenröhrenfabrik gegründet werden, wo­von eine( in Chattanooga ) die größte in Amerika werden soll. Desgleichen sind in der Gründung begriffen eine Eisenfabrik in Bessemer( Alaska ) mit 600 000 Dollars Kapital und drei Hoch­öfen in South Pittsburg( Tennessee ) mit 3 Millionen Dollars. Wie groß die Stellenlosigkeit augenblicklich in Hamburg , der zweitgrößten Stadt des Reichs ist, geht daraus hervor, daß sich um die Stelle eines K a st e Ilans an der dortigen höhe ren Töchterschule nicht weniger als 485 Personen bewarben, darunter meistens verheirathete Leute und viele Personen, welche Gymnasialbildung haben. Die Stelle erhielt schließ­lich der langjährige frühere Futtermeister der Hamburg - Alto­naer Pferdebahn- Gesellschaft, welcher seine Stelle im März hatte verlassen müssen, weil der Verwaltungsrath jener Gesellschaft beschloß, alle Angestellten zu entlassen, welche mit dem Direktor verwandt seien. Auf der Godeffroy'schen Schiffs= werft wurden am legten Sonnabend 60 Arbeiter ents lassen, weil die Werft nicht genügende Beschäftigung für dieselben hat.

Zum Böttcherstreit in München . Die Gehilfen haben fich auf eine längere Fortsetzung des Streits eingerichtet. Ein Aufruf an die gesammte Arbeiterschaft wird nunmehr überall­hin versandt und die verwandten Vereine werden zur fräftigsten Unterstüßung mit Rath und That aufgefordert. Die Zahl der jüngeren Genoffen vermindert sich durch Abreise täglich mehr, um die verheiratheten Kollegen um so streiffähiger zu machen. Unterstügungen laufen mit jeder Poſt ein. An einem der nächsten Abende wird eine öffentliche Böttcherversammlung ab­gehalten werden, in welcher über den bisherigen Verlauf des Streits Bericht erstattet wird.

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Die Zimmerleute in Thüringen sind nun auch in die Lohnbewegung eingetreten. In Meiningen erhalten dieselben zwanzig Pfennige Stundenlohn; fie find nun sehr be­scheiden und fordern 27 Pf. und für besonders gefährliche und außergewöhnliche Arbeit 35 Pf. die Stunde. Auch wird eine Befchränkung der Arbeitszeit, die im Sommer eine unge­wöhnlich lange war, verlangt.

Allen Kistenmachern Berlins zur Nachricht, daß in der Ristenfabrik von Otto Schwart, Stallschreiberstr. 29, ein Streif ausgebrochen ist, indem Lohnreduktionen seitens des Fabri­fanten verlangt wurden. Sämmtliche Arbeiter, 12 an der Bahl, haben die Arbeit niedergelegt und haben Unterhandlungen sei­fens der Kommission bereits stattgefunden; Herr Schwarz will in feiner Weise nachgeben, und bittet unterzeichnete Kommission vor allem, den Zuzug fern zu halten, bis genannter Fabrikant seinen von ihm gestellten Abzug von zirka 6 pCt. zurüdnimmt und den Tarif, wie bis jetzt, voll und ganz bezahlt. Die Kom­mission der Kistenmacher.

Fachverein der Former und verw. Berufsgenossen. Mit­glieder- Versammlung am Montag, den 8. d. Mts., Abends 8 Uhr, in Nieft's Salon, Kommandantenstraße 72. Tagesord nung: 1. Biele des Fachvereins. 2. Diskussion. 3. Ver­schiebenes. 4. Fragekasten. Die Zahlstellen sind geöffnet: im Norden zu jeder Tageszeit; im Süden am Sonnabend nach dem 1. und 15. jeden Monats.

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Der Unterstüßungsverein der Buchbinder und ver wandten Berufsgenossen feiert am Sonnabend, den 6. No vember, Abends 8% Uhr, in den Armin- Hallen", Komman­dantenstr. 20, sein drittes Stiftungsfest durch einen Herren­Kommers, verbunden mit Instrumental Ronzert und komischen Vorträgen. Gäste haben Zutritt. Der Ueberschuß ist zu einem Abendkasse findet nicht statt. wohlthätigen Zwed bestimmt. Billets 25 Pf. find vorher zu haben bei Freudenreich, Stall­schreiberstr. 24, S. 1.; Schneider, Blumenstr. 29, im Laden, und Kerckhoff, Ritterstr. 122, v. 1.

Mainz , 3. November. Eine Versammlung der Steinmez­gehilfen, in welcher heute Abend ein Genoffe aus Frankfurt sprechen sollte, wurde auf Grund des Sozialistengesetzes ver­

boten.

Die öffentliche Versammlung der an Holzbearbeitungs­maschinen beschäftigten Arbeiter, welche zu morgen, Sonn­tag, in Wohlhaupt's Lokal, Manteuffelstr. 9, anberaumt war, findet nicht statt, weil die polizeiliche Genehmigung hierzu nicht ertheilt wurde.

Tischler Verein. Heute Abend fällt die Versamm lung aus.

Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler. Sechstes Stiftungsfest am Sonnabend, den 6. November, in Renz Salon, Naunynstraße 27. Anfang Abends 8 Uhr. Billets find zu haben bei: Lackur, Admiralstraße 26 II; Frant, Reichenbergerstraße 46 V; Stiegelmeier, Gitschinerstraße 93 1; Lerche, Fruchtstraße 52 111; Werschke, Adalbertstraße 16; Pschich holz, Strausbergerstraße 43.

Verein der Einseßer( Tischler). Sonntag, den 7. d., Vormittags 10% Uhr, Neue Friedrichstraße 44 außerordentliche Generalversammlung Tagesordnung: 1. Wichtige Anträge des Vorstandes. 2. Verschiedenes. 3. Fragekasten. Mitgliedsbuch legitimirt.

Verein der Parquetbodenleger, Montag, den 8. Nov., Abends 8%, Uhr, im Lokal des Herrn Friß, Elisabethstr. 30, Mitglieder Versammlung. Tagesordnung: 1. Vierteljahrsab­rechnung. 2. Ersazwahl des Vergnügungskomitee's. 3. Lokal­frage. 4. Verschiedenes und Fragekasten.

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Gesang- und gesellige Vereine am Sonnabend: Ge­fangverein Harmonia" Abends 8 Uhr im Reſtaurant, Alte Jakobstr. 38. Gesangverein Sängerlust" Pallisadenstr. 9, Abends 9 Uhr. Verein der Taubenfreunde Abends 8, Uhr im Restaurant Klemann, Laufigerstr. 41. Dänischer Verein Freya " Abends 9 Uhr Rosenthalerstr. 39. Dänische Blätter find vorhanden.- Verein Verein der Württemberger Abends 8% Uhr bei Vaihinger, Dorotheenſtr. 84.

Vermischtes.

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Lager zwischen Eisbergen. In der Beilage des von deutschen Profefforen geleiteten Blattes, der konservativen Halleschen Beitung", befindet sich ein Bild, auf welchem Nord­polfahrer zwischen Eisbergen ein Lager aufgeschlagen haben. Der Text zu diesem Bilde hebt wörtlich an: Unermüdlich, nicht achtend die entseglichsten Schreckniffe, selbst den Tod nicht scheuend, ringen die tapfersten und fühnsten Männer aller Nationen um den Ruhm, die Durchfahrt vom nördlichen zum füdlichen Eismeer aufgefunden zu haben." Donnerwetter! Was sind doch die Franzosen in geographischen Dingen für dumme Kerle!

Ein fabelhafter Diebstahl ist dieser Tage anläßlich einer Besichtigung des Triumphbogens am Ende der Großen Morskaja in Petersburg entdeckt worden. Der das Branden­burger Thor in Berlin an Höhe weit überragende Triumph­bogen ist mit verschiedenen Trophäen und einem Triumph­wagen geziert, der mit einer ganzen Gruppe aus Kupfer ge­goffener Roffe bespannt ist. Es soll sich nun erwiesen haben, daß die fupfernen Schweife und andere Körpertheile dieser Roffe verschwunden und durch verbogene Blechrohre er­setzt sind.

Ein interessanter Brief des Herzogs Ernst II , von Gotha - Altenburg zu Anfang dieses Jahrhunderts. Dieser Brief an seinen Sohn Friedrich befindet sich im herzoglichen Archiv zu Gotha und lautet: O, mein Kind! wir leben in schlimmen Beiten und sehen einer unerwarteten Zukunft entgegen, deren Folgen und Endschaft Niemand zu bestimmen im Stande ist. Bedenke dies, mein lieber Sohn und folgere die Lehren daraus,

Vereine und Versammlungen. die ich Dir gegeben habe. Alles, ja Alles will unserm Stande

Der Alte Louisenstädtische Handwerker- Verein" hielt am 30. Oftober in Otto's Restaurant, Adalbertstraße 21, eine Mitgliederversammlung ab, in welcher Herr Dr. Gronau eine Szene aus Shakespeares Othello", sowie ein Gedicht Simson" von Scherenberg vortrug. Darauf theilte Herr Coß die Amts­niederlegung des ersten Vorsitzenden Herrn Dr. Toselowski mit. Herr Bülow erstattete alsdann einen Bericht über den Besuch der städt. Wasserwerke am 17. vorigen Monats. Zum Schlusse machte Herr Pfeiffer auf das am 20. November stattfindende Kränzchen in Werner's Salon, sowie auf das am 31. Novbr. stattfindende Sonntagsvergnügen in Otto's Restaurant auf merksam. Billets zu dem Tanzkränzchen am 20. d. M. find zu haben bei den Herren Büton, Admiralstr. 3; Kühne, Mäcker, Pfeiffer, Richter, Grimmstr. 3, sowie in der an jeden Sonn­abend im Restaurant Otto, Adalbertstr. 21, stattfindenden Vereinsfizung. Preis für Mitglieder und Damen 30 Pf., für Gäfte( Herren) 75 Pf.

Verein der Kisten- und Koffermacher. Mitgliedervers Sammlung, am Montag, den 8. November, Abends 8% Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstr. 77-79( oberer Saal). Tagesordnung: 1. Zweiter Vortrag des Herrn Dr. Sperling, Erklärung aller Theile des menschlichen Körpers mittelst einer anatomischen Figur zum Zwecke der Gesundheits­pflege". 2. Verschiedenes und Fragefaften. Gäste find will­tommen. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Zentral Kranken-, Sterbe- und Unterstüßungskaffe der deutschen Zimmerer. Sonntag Vormittag 91% Uhr in den Gratweil'schen Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79, General­versammlung. Tagesordnung: 1. Kaffenabrechnung. 2. Wahl zweier Kontroleure. 3. Verschiedenes. Neue Mitglieder wer den aufgenommen.

Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Waffer- und Dampfarmaturen. Sonntag, den 7. November, Vormittags 10% Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstr. 77-79, Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Stahn über: Leichenverbrennung. 2. Wahl des 1. or­figenden und 1. Schriftführers. 3. Vierteljährliche Abrechnung. 4. Verschiedenes und Fragekasten. Ausgabe der Billets zu dem am 27. d. M. in den Bürgerfälen stattfinden Kränzchen.

Fachverein der Puter. Sonntag, den 7. November, Vormittags 11 Uhr, im Lokale Infelstr. 10 bei Scheffer: Mit­glieder- Versammlung. Tagesordnung: Innere Vereinsange­legenheiten. Fragekasten.

zu Leibe, will ihn verdrängen und vernichten. An ihm selbst würde nach meinem Gefühle eben nicht sehr Vieles verloren gehen; dies giebt wohl ein Jeder zu; allein hiermit ist noch nicht Alles gethan, sondern die Ordnung der Dinge, die nun einmal in der Welt stattfindet, gehet zu Grunde, die gesell­schaftliche Verbindung löst sich auf, eine allgemeine Anarchie und Verwirrung der Gesinnungen und Leidenschaften muß jene Stelle in der Zukunft vertreten. Daraus folgt natürlich, daß alle Diejenigen, welche bisher zu irgend einem Stande erzogen worden find, nicht mehr zu demselben taugen werden; daß Ver­mögensumstände, wo solche noch zu retten find, nicht mehr in dem Maße werden angewendet werden können, wozu man solche anzu­wenden gewohnt war; ja, daß die mehrsten Güter dieser Erde verloren gehen werden, und daß diejenigen, die jetzt darauf rechnen, in der Folge fich in ihrer Rechnung gewaltig irren und verrechnen werden. Du siehst leichtlich ein, mein guter Friz, daß Dir's nicht beffer als anderen ehrlichen Leuten gehen wird, und daß Du bei Zeiten Dich darauf vorbereiten mußt, um nicht, wenn das Schicksal auch uns, Dich und mich, trifft, in der Verlegenheit Dich zu befinden, einmal betteln zu gehen. Noch bist Du jung genug, etwas Ernsthaftes zu lernen, was es auch sei, um einmal Dein Brot zu verdienen und der dann noch übrigen menschlichen Gesellschaft nicht zur unnügen Last zu sein. Bedenke dies, mein guter Frig, und bedenke es ernst­

mag's sein, wenn Du nur noch ein brauchbarer Mensch wirst, der nur zu Etwas nüße ist. Aber mein Ernst, mein voller Ernst ist es; denn die Zeiten werden immer verworrener, und am Ende kommt das Auswandern gar an uns selbst. Ernst."

Kleine Mittheilungen.

Breslau , 4. November. Das definitive Ergebnis der letzten Volkszählung in Breslau vom 1. Dezember v. J. ist nunmehr auf 299 640 festgestellt. In der Zählperiode von 1880-1885 hat die ortsanwesende Bevölkerung um 26 728, durchschnittlich jährlich um 5346 oder 1,88 pCt. zugenommen. Das Wachsthum der hiesigen Volkszahl war von 1867 bis 1880 viel größer, in Folge sowohl des damals stärkeren Zu zugs von auswärts, als auch der besonderen Geburten häufigkeit.

Mainz , 2. November. Heute Abend wird die erste Nummer der von Gießen hierher übergesiedelten Hessischen Volkszeitung" erscheinen. Es ist sehr fraglich, ob das Blatt seine deutschfreifinnige Tendenz beibehält, vielmehr soll es, wie der Franff. 3tg." geschrieben wird, den Interessen der Ar beiterpartei dienen.

Preßburg , 2. November. Ueber die Explosion in der hiefigen Dynamitfabrit, über welche bereits berichtet wurde, werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Lokal, in welchem die Explosion stattfand, befindet sich westlich von der Dynamitfabrik selbst und wurde erst im Juli erbaut; es be stand aus einem 14 Meter langen, 8 Meter breiten einstöckigen Gebäude, in dessen ebenerdigen Lokalitäten( 2 Zimmern) fich der Füllraum mit der Zündmasse und ein anstoßendes Lackirer zimmer, ferner im 1. Bodenstockwerke die Magazine mit Kisten, gefüllt mit ca. 1500 fertigen elektrischen Zündern, befanden. Um 2 Uhr fand die vorschriftsmäßige Inspizirung statt, bei welcher Alles in Ordnung befunden wurde; etwa 10 Minute vor dem Unglücke hatte ein Ingenieur den Raum begang und Alles in regelmäßiger Arbeit gefunden. Punkt 3 Ühr tönte plöglich ein dumpfer Knall, welcher die Gebäude erzitten machte. Alles eilte in der Richtung der Zünderfabrik, welche in jener Hälfte, in der fich der Füllraum befand, einem Trümmerhaufen glich und aus dem eine blaulichweiße Rauch wolte aufstieg. Es hatte eine Erplosion im Füllraume stattge funden. Man machte sich nun schleunigst ans Rettungswert und bald war es gelungen, einen Arbeiter und acht Arbeiterinnen unter den Trümmern hervorzuziehen und so rasch als möglich ins Landesspital zu transportiren. Der in der Lackirerei be schäftigte Schloffer Folget rettete eine Arbeiterin, indem er sie als er eine Mauer stürzen sah, zum Fenster hinauswarf und dann selbst nachsprang. Die Verwundungen find größtentheils Brandwunden im Gesicht, an den Händen und Beinbrüche durch das stürzende Mauerwerk, welches die Verwundeten no unter sich begrub. Der demolirte Theil des Gebäudes bildet gerade die Hälfte deffelben. Das Blechdach hängt in der Luft über dem Schutthaufen. Dasselbe wurde durch die Gase ge hoben und kam wieder in die alte Lage zurüd. Im ersten Stockwerke befanden sich mehrere Risten mit 1500 Zündern welche jedoch ganz intaft blieben. Ueber die Explosionsursache läßt sich nichts Bestimmtes sagen,

Budapest , 3. November. ( Unglücksfall.) Die Epidemie Kommission des V. Bezirks hat vor zwei Wochen auf der Aeußeren Waignerstraße die Räumung einer Holzbude be fchloffen, welche zahlreichen Taglöhnern als Unterkunftsort diente. Seither stand die Bude leer; hin und wieder benuste fie nur der Nachtwächter Jafob Brenner als Schlafftätte. Auch heute zog sich Brenner nach seinem Rundgange in die Bude zurüd, um ein wenig auszuruhen. In dem Augenblide, as Brenner die Thür hinter sich schloß, stürzte der Holzplafon mit großem Getöse ein. Brenner wurde von einem Balten unglücklich getroffen, daß er mit eingeschlagenem Kopfe bewu los auf dem Boden liegen blieb. Brenner wurde zufällig au gefunden und nach seiner Waignerstraße Nr. 1427 befindliche Wohnung gebracht, wo er gegenwärtig schiver frank darnieder liegt.

New- York , 2. November.( Gestrandet.) Der Cunard Dampfer Pavonia", welcher am 20. v. M. von Queenstown nach Boston abfuhr, strandete während eines dichten Nebels a Freitag unweit Durbury, drei Meilen nördlich von dem an de Nordseite der Plymouth- Bucht gelegenen Garnet- Point. Das Schiff befindet sich in gefährlicher Lage. Es wurden dem Schiffe von Boston aus Schleppdampfer zur Hilfe geschickt. Wie aus Boston, 29. v. M., telegraphirt wird, ist der Nebel auf der Der Kapitän telegraphitt daß dem Schiffe fein weiterer Unfall zugestoßen ist. Der Nebel, welcher während der letzten drei Tage herrschte, erklärt, warum die Pavonia" von ihrem Kurse abgekommen ist. Nach einer späteren Depesche vom 30. v. M. gelang es des, Pavonia" abzukommen und flott zu werden. Die Passagiere find in Boston gelandet worden. Der Schaden an Schiff und Ladung

ist sehr beträchtlich.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt. Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher.

Der

hiesige Vorsißende wird um Einsendung seiner Adresse an die

Redaktion ersucht.

F. J. 18. Es besteht für die Gastwirthe keine gefeßliche Verpflichtung, Speisen oder Getränke an Gäste zu verabfolgen;

dies steht vielmehr stets im Belieben des Gastwirthes.

hörde an, doch ist anderen Vereinen in früheren Jahren die K. K., Andreasstraße. Das tommt ganz auf die Be Erlaubniß ertheilt worden, die Tanzbelustigung auch an diesem Da müssen Sie schon bei Hemm Abonnent F. K. Die Herrschaft ist berechtigt, den Mieth

Tage bis 5 Uhr Morgens auszudehnen. R. D. 36. Forst. Stöcker selbst anfragen.

thaler demnächst vom Lohne in Abzug zu bringen.

Fr. E., Grünthalerstraße. Bemühen Sie fich Nach mittags zwischen 3 und 4 Uhr in die Redaktion, so werden Sie

Auskunft erhalten.

Admiralstr. 10. Sie dürfen die Sachen, die Sie von Ihren Schlafleuten für rückständige Wirthe retinirt haben, nicht eigenmächtig versezen, ohne sich der Unterschlagung schuldig zu machen. Sie müssen Ihre Forderung einflagen oder einen Bab lungsbefehl erlassen und dann durch einen Gerichtsvollzieher

die retinirten Sachen pfänden and verkaufen lassen.

D. 2. 31. Als Expedient einer Fabrik unterliegen

Sie

lich, wie ein Mann. Etwas mußt Du doch anfangen, um Dir nicht den Bestimmungen der Gewerbeordnung, sondern find, ba

nicht selbst zur Last zu bleiben. Ich für meinen Theil, ich bin ganz gefaßt. Rann ich nicht mit dem Kopfe arbeiten, so habe ich von Gott Gesundheit, Hände und Muth als Gnadengeschenk er­halten, so daß ich hoffen darf, nicht für hunger zu sterben; aber Du und Dein Bruder, Ihr macht mir Sorgen und Kummer. Sch bitte Dich, fange an, ernstlich über die Zukunft nachzidenken und irgend einen vernünftigen Plan zu entwerfen, was Du dermaleinst anfangen willst, wenn ich Dich nicht mehr zu unter­

Ihre Thätigkeit eine faufmännische war, Handlungsgehilfe und haben daher eine 6wöchentliche Kündigung( per 1. Januar) u beanspruchen. Sie können daher bis zum 1. Januar 1887 Gehalt beanspruchen, und zwar beim ordentlichen Gericht jest flagen, daß Ihnen bis zum 1. Januar 1887 Thr Gehalt allwöchentlich so und so viel gezahlt wird. Nach außerhalb brauchen Sie nicht mitzugehen, wenn die Fabril ver

nicht bei der Gewerbedeputation.

Sie können schon

stüßen im Stande sein werde. Du hast mir Dein Bildniß legt wird; nur halten Sie sich hier zur Disposition

überschicken wollen, mein guter Fris, es soll mir herz­lich lieb sein und ich danke Dir aufrichtigst dafür; aber schicke mir Deinen festen, ernsten Entschluß, ein Mann ein deut­scher Mann zu werden, damit wirst Du mich noch weit mehr verbinden; denn Du wirst mir die Sorge erleichtern, die mir

Chefs.

Shres

W. Staligerstr. Ihre Anfrage ist nicht verständlich; mündliche Auskunft tönnen Sie auf der Nedaktion erhalten. S. D. 100. Wegen Ehebruchs fann eine Gefängnißftrafe ausgesprochen werden, wenn wegen desselben die Ehe getrennt

Dein fünftiges Schicksal macht. Nun werde bestimmt Etwas, ist, und der andere Theil rechtzeitig Strafantrag stellt; Geld

damit Du Dich nicht vor Dir selber zu schämen brauchst.. Nun leb' wohl! Behalte mich lieb, und sei von meiner Zärtlichkeit überzeugt! Ich habe Dir vielleicht unangenehme Dinge gesagt:

strafe ist nicht zulässig.

im Recht.

H. N. Alte Jakobstr. Der Arbeiter ist in beiden Fällen Verantwortlich für den politischen Theil und Soziales Mag Echippel, für Vereine und Versammlungen F. Tubauer, für den übrigen Theil der Beitung R. Cronheim, sämmtlich in Berlin

Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Hierzu eine Beilage.

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