allzu großen Eifer der Behörden einen kleinen Dämpfer aufzufenden Etatsjahre wieder eben so ergehen, wie im vorigen, d. h. Segen. Der Reichsanz." veröffentlichte, wie unsere Leser wissen, Donnerstag Abend nicht weniger als vier Entscheidungen der Reichskommission, durch welche Zeitungs- und Flugblätterver­bote auf Grund des Sozialistengeseßes wieder aufgehoben wur den. Das Flugblatt, dessen Verbot aufgehoben wird, ist das von sozialdemokratischer Seite bei der Erfaßwahl im Reichstags­wahltreise Lauenburg zu Gunsten der Kandidatur des Herrn Mol­fenbuhr verbreitete. Die Aufhebung der Beschlagnahme nach Ab­lauf von über 2 Monaten, nachdem die Wahl längst vorbei ist, hat selbstverständlich nur eine formale Bedeutung.

Die Uebernahme der Armenlasten durch den Staat. Eine dahin zielende Petition an den sächsischen Landtag be­Es sollen reiten verschiedene Vertreter der Arbeiterpartei vor.

die Armenlasten gerechter vertheilt werden, wie dies jezt bei der Uebernahme derselben durch die Gemeinden geschieht. Ge häffige Blätter sehen in diesem Vorgehen ein sozialistisches Manöver, anständige Blättern eine Fortschritt in der Armen­pflege.

Ueber die in Gotha stattgefundene Haussuchung, die wir in der Freitagsnummer in das richtige Licht gestellt baben, bringen die Blätter in Deutschland fast sämmt­Die Nordd. Allg. 3tg." erzählt lich Sensationsberichte. nach der Goth. 3tg.", daß die Haussuchung recht ergeb= Die Münchener Allg. 3tg." nigreich gewesen sein solle. Die Münchener Allg. 3tg." hingegen berichtet, daß die Haussuchung völlig resultat los gewesen sein solle. Das, sein soll" spielt in allen folchen Berichten die Hauptrolle." Wie unsere Leser wissen, bat man nicht eine verbotene Schrift und auch sonst nichts Be­lastendes gefunden.

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Die Militärgerichtsbarkeit kommt dem bekannten Revolverjournalisten und Freiherrn von Schleiniß gegenüber nicht zur Anwendung. Hoffentlich tritt das nunmehr auch in anderen Fällen ein, denn was dem einen Militär gegenüber recht ist, ist dem anderen gegenüber billig. Eben erst ist in Ostpreußen ein Landrath zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt worden, weil er ein Duell angenommen hatte. Wie es seinem Gegner ergangen, davon weiß man noch nichts, weil er der Militärsgerichtsbarkeit" untersteht. Von einem anderen Land­rath haben wir ebenfalls vor wenigen Wochen erfahren, daß die Staatsanwaltschaft ein Vorgehen gegen ihn abgelehnt hat, weil er noch in militärischen" Verhältnissen stehe. Der Fall Schleinis zeigt, daß es es möglich ist, Bresche in die Militär­gerichtsbarkeit zu legen. Was in dem einen Falle möglich ge­worden, das müßte auch auf gefeßlichem Wege für alle anderen Fälle herbeizuführen sein. Diese alte Forderung kann jegt von neuem und unterstüßt durch das allergewichtigste Zeug­niß im Lande erhoben werden.

Ueber den neuen Leiter des Reichsschaamtes schreibt die Frankf. 3tg.": Der neue Staatssekretär ist aus dem Ministerium des Innern hervorgegangen, sein parlamentarisches Debut war die Vertretung der famosen Preß­Später ordonnanz des Jahres 1863 vor dem Landtage. hat er im Handelsministerium gearbeitet, wo er den Ruf eines hervorragenden Dezernenten hatte. Daß er nach Delbrück's Abgang den Staatsdienst nicht verlassen hat, weil er der neuen Richtung der Handelspolitik widerstrebte, ist durch seinen späteren Wiedereintritt in das Amt bewiesen worden; sollte err Jacobi wirklich Freihändler gewesen sein, so hat er eine Anpassungsfähigkeit gezeigt, die ihn dem Reichs­fanzler auch für die neue Stellung nur empfehlen konnte. Wenn man darauf hindeutet, daß der jeßige Schatzsekretär sich bisher mit Finanzfragen gar nicht beschäftigt habe, so will das in der Aera Bismarc auch nichts besagen, ja man fönnte ver­muthen, das sei gerade ein Moment, das ihn begünstigt habe. Wie erzählte man sich doch, als Herr Hobrecht Finanzminister in Preußen wurde? Er habe dem Ministerpräsidenten vor­gestellt, daß er gerade in diesem Ressort nicht bewandert sei und darauf sei die Antwort erfolgt: Das ist um so beffer! Wer weiß, ob es nicht auch bei der Erzellenz Jacobi einer solchen Ermuthigung bedurft hat! Die Freis. Btg." meint: Der neue Reichsschapsekretär Dr. Jacobi, hat von jeher der streng konservativen und orthodox- protestan­tischen Richtung angehört. Herr Jacobi ist Jurist von Hause aus und entstammt der Altmark. Er war ein Schüßling des Magdeburger Appellationsgerichtspräsidenten v. Gerlach. Durch Testeren wurde er dem Handelsminister v. d. Heydt empfohlen, als dieser von ihm einen streng konservativen jungen Assessor als Hilfsarbeiter verlangte. Im preußischen Handelsministerium verblieb Jacobi, bis er vor einigen Jahren aus dem Staats­dienst ausschied und Direktor der Preußisch en Zentralbodenkredit Aktiengesellschaft wurde. Früher war Jacobi Freihändler. Stets aber hat er es ver­standen, der jeweilig maßgebenden politischen Richtung sich an­zuschmiegen. Als eine größere finanzpolitische Autorität als Herr v. Scholz wird jedenfalls Herr Jacobi nicht angesehen. Vielleicht ist dieser Umstand bei seiner Berufung ganz besonders in Betracht gekommen.

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Mit den Ueberweisungen aus dem Ertrage der Vieh­und Getreidezölle auf Grund des Huene'schen Gesetzes vom 14. Mai v. J. dürfte es den Kreisen und Kommunen im lau­

will Dir sagen, was noch besser ist?

dieselben werden von den ihnen in Aussicht gestellten Summen wiederum nur einen Bruchtheil erhalten. In dem Staats­haushaltsetat sind bekanntlich die pro 1886 87 zu überweisenden Beträge auf rund 20 Millionen Mark veranschlagt Nach den Einnahme Ergebnissen für das erste Halbjahr fann es jedoch schon jetzt als ziemlich feststehend angenommen werden, daß höchstens ein Drittel dieser Summe zur Vertheilung tommen wird. Diejenigen Kreise und Kommunen, welche in ihre Etats 1881/83 ben ihnen aus dem Ertrage der Vieh- und Getreidezölle zustehenden Antheil nach Maßgabe des Voranschlags im Staatshaushaltsetat für dieses Jahr eingestellt haben, dürften also eine arge Enttäuschung erfahren. Einige Kommunal­verwaltungen, darunter auch die von Berlin , haben übrigens in Anbetracht der für 1885 86 gemachten schlechten Erfahrungen den Beschluß gefaßt, über die Beträge aus den landwirthschaft lichen Zöllen immer erst dann zu verfügen, wenn dieselben ihnen wirklich überwiesen find.

Die überseeische Auswanderung Deutscher über deutsche Häfen und Antwerpen hat im Monat September 8664 Per­Häfen und Antwerpen hat im Monat September 8664 Per­fonen, gegen 6474 im vorhergehenden Monat und gegen 8247 im September des Vorjahres, betragen. In den 9 Monaten Januar bis September des laufenden Jahres waren als deutsche Auswanderer über die bezeichneten Häfen 59 576 Per­sonen nachzuweisen, im entsprechenden Beitraum des Vor­iahrs 88 180.

Die Errichtung von Privat- Postanstalten wird neuer­dings gemeldet aus Frankfurt a. M., Heidelberg , Mannheim , Wiesbaden und Hamburg . In Apolda , Dresden und Görlig find besondere Institute für den Packetverkehr errichtet. In Heidelberg kostet der offene Brief( Drucksache) 1 Pf., in Mann­ heim Pf., in den übrigen Städten 2 Pf. Porto. Postkarten fowie geschlossene Briefe fosten, so viel bekannt, in allen diesen Städten 2 Pf. Porto.

Die bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern haben diesmal durch das Eingreifen der Sozialdemokratie schon jetzt alle Parteien lebhaft in Bewegung gesezt. Die Wahllisten find von Tausenden kontrolirt worden und sehr zahlreiche Ne­tlamationen haben stattgefunden. Der Nürnberger Magistrat hat, da die Reklamationen zum größeren Theil gerechtfertigt waren, eine durchgreifende Besserung in Aussicht gestellt. In München erfolgten 800 Reklamationen, die größere Hälfte davon war begründet.

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Freifinniger Unsinn. Die Kaffeler Zeitung" bringt Aus einer sozial­folgendes unter der Rubrik Vermischtes: demokratischeu Versammlung in Bayern . Volfs­redner: Schaut's, i moan halt, mir zohľ'n jest a wenig weniger Steuer!( Allgemeiner Beifall.) Mir zohľ'n gar fa I moan halt, mir hon Steuer mehr!( Wüthender Beifall.)

long gnua Steuern zohlt, jetzt soll holt d' Regierung a poar Jahr uns Steuer zohľ'n."( Nicht enden wollender Zuruf Bravo , Hurrah, der versteht's".)- Derartiger Unsinn fann nur in einem fortschrittlichen Blatte Aufnahme finden. Oesterreich- Ungarn.

für Bulgarien , aber ein Glück für Europa . Ist das richtig, so scheint Desterreich- Ungarn nicht gewillt, die von Tisza dargelegte, durchaus korrekte und fluge Politik über Bord zu werfen.

Schweiz .

Wie aus Bern telegraphirt wird, hat der Bundesrath die Anträge des Eisenbahndepartements zur Ermächtigung von Unterhandlungen mit der Nordostbahn wegen Ver staatlichung derselben angenommen und die Vorstände der Eisenbahn -, des Finanz- und des Justizdepartements mit den betreffenden Unterhandlungen beauftragt.

Rußland.

Der Daily News" wird aus Odessa gemeldet: Es geht hier das Gerücht, daß politische Unruhen in Warschau bevor stehen. Die Regierung ist angeblich unterrichtet worden, daß eine weitverzweigte revolutionäre Bewegung bestehe. Die jüngsten Vorgänge im südlichen Europa verleiteten, wie man glaubt, die Führer, zuversichtlich darauf zu bauen, daß Rußland ernstlich verwickelt werden würde, und darum waren die Ver schwörer weniger refervirt."

Belgien .

Die Berathungen der Arbeitskommission erweden das allgemeine Interesse nur im geringen Grade. Die Kom mission zeigt eine unbeschreibliche Angst in Bezug auf die Zu laffung von Ge wertvereinen mit juristischer Persönlichkeit, wie sie der Bericht Prins' empfiehlt. Zum fünftigen Fabriks geset macht der Ausschuß solche Vorschläge, daß Belgien wohl noch lange auf diesem Felde der Gesetzgebung hinter allen Kulturstaaten zurückbleiben wird, denn von den Kammern ist zu gewärtigen, daß sie schon genug zu thun vermeinen, wenn fie einen geringen Theil der Vorschläge zum Gefeß erheben. So sollen die Frauen und Mädchen nicht mehr unter der Erde beschäftigt werden; die Minderheit des Ausschusses verwahrt sich gegen diesen Eingriff in die Freiheit. Kinder unter zehn in di Jahren sollen gar nicht, von 10 bis 12 nur halbe Zeit und von 12 bis 15 Jahren nicht über 11 Stunden ohne die Ruhepausen beschäftigt werden. Es soll für Kinder Arbeits spielige Beaufsichtigung der Fabriken eingerichtet werden. Das bücher geben und von der Bergbauverwaltung eine wenig foft

ist Alles.

Frankreich .

Bei der Budgetberathung befürwortete Andrieur als einziges Mittel zur Herstellung des Gleichgewichts in Ein nahmen und Ausgaben die Einführung eines Buschlagszolls von 5 Fr. auf die Einfuhr von Getreide. Der Vorschlag wurde von Drenfuß lebhaft bekämpft, weil der Zuschlagszoll auf Berealien eine lästige und verhaßte Abgabe sein würde. Die Berathung wurde schließlich vertagt.

Die Kontrolfommission für die Weltausstellung hat zum Bau des sogenannten Eyffelthurms mit 21 gegen 11 Stimmen eine Subvention von 1 500 000 Fr. bewilligt. Privatdepeschen aus Tongking melden, daß, während die Truppenabtheilung unter dem General Munier Caobang besetzte, eine andere Truppenabtheilung unter dem Oberst De genne das am oberen Laufe des Lochnam gelegene und als strategisch wichtig betrachtete Auchau besezt hat. Der Pariser Gemeinderath beschäftigte sich aus Anlaß der Berathung über die Asyle für Obdachlose neuerdings mit der Frage der Heimbeförderung der Fremden Die Franzosen aus den Departements, welche nach den Afplen kommen, werden in ihre betreffenden Gemeinden durch die Polizeipräfeftur zurückgeschickt, bezüglich der Fremden, die 40 pot der Gäste der Nachtasyle ausmachen, stößt diese Maßregel auf größere Schwierigkeiten. Georges Berry brachte im Namen der Asylkommission folgenden Antrag ein, welchem der Seineprä fekt zustimmte und der dann auch vom Gemeinderath ange nommen wurde: Wenn ein Fremder sich in einem Nachtafy einfindet, so ist der Direktor desselben angewiesen, fich fein Nationalität zu vergewissern und ihn zu fragen, ob er in seine Heimath geschickt werden will. Wünscht er dies, dann hat die Verwaltung alle Schritte zu dieser Heimbeförderung zu unter nehmen. Sie wird den diplomatischen Weg einschlagen, went sie auf diesem zu einem Resultat gelangt, sich aber sonst an die be fannten Wohlthätigkeitsvereine wenden. Der fremde Arme fann dann, als ob er Franzose wäre, drei Nächte im Asyl zubringen Aus dem Schlußfaße ergiebt sich demnach, daß der Fremde, der nicht nach seiner Heimath geschickt werden will, überhaupt in einem Asyl für Obdachlose fein Unterkommen findet.

In den stattgehabten Eröffnungssigungen der öfter­reichischen wie der ungarischen Delegation wurde von Smolta und dem Grafen L. Tisza ein Ton angeschlagen, nach welchem zu urtheilen die Kriegsgefahr eigentlich recht nahe gerückt sein müßte. Beide Politiker sprachen von der kritischen Lage der Dinge, beide betonten die Nothwendig keit, daß Desterreich- Ungarn seine Machtstellung, sei es auch auf die Gefahr eines bewaffneten Zusammenstoßes hin, aufrecht er halte. Um solchen Möglichkeiten aber gewachsen zu sein, bedarf man Geld, Geld, Geld. Und so legten denn auch Smolka wie Tisza der Delegation an das Herz, alles zu bewilligen, was verlangt wird. Was die in beiden Delegationen betonte Ver­schärfung der Balkankrise betrifft, so ist es ganz richtig, daß Rußlands jüngstes Auftreten in Bulgarien die Interessensphäre Desterreichs, wie sie Koloman Tisza jüngst im Reichstage zog, nicht unberührt läßt. Daß man aber hieraus auf die Un­vermeidlichkeit eines Krieges mit Rußland schließen mußte, er­scheint nicht geboten. Der ungarische Minister hat freilich ge­sagt, Desterreich- Ungarn könne nicht zugeben, daß eine Macht einen maßgebenden und ausschließlichen Einfluß auf Bulgarien ausübe. Er hat auch hervorgehoben, daß Desterreich die Selbstständigkeit der Balkanstaaten zu fördern bestrebt sein müſſe. Allein es ist immerhin die Frage, ob die von Tisza vorgezeichnete Bahn, welche welche insbesondere jede Kompensationspolitik ausschloß, auch innegehalten Wenn nicht, so dürfte der etwas sehr werden wird. friegerische Ton, in welchem Smolka und L. Tisza sprachen, zurückzuführen sein auf den Wunsch, die Bewilligung der Millionen für Repetirgewehre und andere Heeresforderungen möglichst zu beschleunigen und zu erleichtern. Erwähnen wollen wir zweier Meldungen des" Standard", die für ein voraus­fichtliches Nachgeben Desterreichs sprechen. Nach der ersten habe Graf Lobanow dem Grafen Kalnody versichert, die Offupation Bulgariens sei von Rußland nicht beabsichtigt. Die zweite Nachricht besagt, daß Szoegyenyi es als dringenden Wunsch Desterreich- Ungarns bezeichnet, daß Bulgarien seinen Widerstand gegen Rußland aufgebe; das sei zwar ein Unglück

Großbritannien .

Der Sohn Gladstone's, der wie der Sohn eines anderen berühmten Staatsmannes ebenfalls Herbert heißt, aber im Gegensatz zu diesem Namensvetter nicht durch besondere Aemter und Würden ausgezeichnet ist, richtete anläßlich Konferenz des liberalen Klubs in Hull an die Versammelten eine Ansprache, in der die Tories in nicht gerade schmeichel hafter Weise behandelt wurden. Er bemerkte, die Tory- Partei sei sehr stark; nach seiner Ansicht übersteige aber die Anzahl der durch die Schenken im konservativen Netz gefangenen Stimmen bei weitem die Anzahl derer, die durch die schönen Worte Lord

ich werde einen Ramfeld war ein zu tiefes geworden; aber auf der anderen heran, hob sich ein wenig empor und blickte in eines der

Brief an den Staatsanwalt schreiben und ihm die ganze Geschichte haarklein erzählen. Gescheidter ist es doch noch immer, er erfährt es von mir, als von einem Anderen! Und dann nun und dann wird sich noch immer Zeit finden, die irdische Gerechtigkeit mit einem Pistolenschuß um ihr Opfer zu betrügen. Siehst Du, mein Freund, das ist das Beste, und das werde ich thun!"

Der Doktor hatte die Situation begriffen. Es war ihm flar geworden, daß er über diesen halb unzurechnungs­fähigen Menschen teine Gewalt mehr besäße, und daß sein Leben ganz von den Launen desselben abhing; aber gerade das Fürchterliche dieser Lage schien ihm seine volle Selbst­beherrschung wieder zu geben.

Sein Gesicht verrieth nichts von dem, was in seinem Innern vorging, und seine Stimme war klar und kühl wie immer.

Wenn jene Frau in Wirklichkeit Alles wüßte, so würde Dein Entschluß gar nicht so übel sein," sagte er, aber davon müßte man sich doch zunächst überzeugen. Willst Du mir versprechen, Dich nur noch einen einzigen Zag ganz ruhig zu verhalten und gar nichts zu unternehmen, so verpfände ich Dir meinerseits mein Wort, daß Du nach Ablauf dieser vierundzwanzig Stunden unbedingte Freiheit haben sollst, zu thun und zu lassen, was Dir beliebt. Bis dahin wollen wir uns über die Kenntnisse jenes Weibes Gewißheit verschaffen.

" Ha, ha! Und Du wirst mich belügen, wie Du schon tausend Andere belogen haft! Nein, nein, ich traue Dir nicht mehr!"

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Du selbst sollst mit der Frau sprechen! Ich will ihren Aufenthalt ermitteln und Dir eine Zusammenkunft mit ihr verschaffen. Wenn Du dann einsiehst, daß sie Alles weiß, und daß sich ihr Stillschweigen durchaus nicht sicher erlangen läßt, so magst Du nach Deinem Ermessen weiter handeln, und ich, der ich doch gewissermaßen an Allem Schulb bin obgleich Du wissen solltest, daß ich nur aus ich will mich uneigennütiger Freundschaft gehandelt habe, geduldig in das Unabänderliche ergeben."

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Seite war auch seine verzweifelte Entschlossenheit noch nicht so weit gestiegen, daß ihn nicht die Aussicht auf die Mög­lichkeit einer bequemen Rettung hätte locken sollen. Immer wieder sah er zweifelnd in des Doktors Geficht, dessen un­bewegliche Büge freilich ebensowenig durchsichtig waren wie die dicken Mauern des Brandensteiner Schlosses, und end­lich warf er mit einer halb widerwilligen Bewegung den Kopf zurüd. Teufeln, es ist das letzte Mal- will ich mich nach Deinem Vorschlag richten! Bis morgen Abend will ich mich in mein 3immer einschließen und Niemand soll etwas von

Nun wohl, diefes eine Mal noch aber bei allen

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3immer. Es war vollständig kahl, nur die leeren Wände schauten boten dasselbe wenig anheimelnde Bild.

,, Aha! Die Vögel sind bereits ausgeflogen!" mur melte er. Muß wohl etwas Besonderes vorgefallen sein! vielleicht fann man es gebrauchen! Jetzt heißt es, alle Vortheile aus

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Nun, ich werde es schon erfahren

nügen!"

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Er wollte auf demselben Wege zurückgehen, als er ju seinen Füßen auf dem Kieswege etwas glänzen sah. Er beugte sich nieder und hob ein kleines goldenes Medaillon an einem dünnen kurzen Kettchen auf, das offenbar an einer mir hören! Hast Du aber bis dahin Dein Versprechen Uhrkette getragen worden war und sich ohne Vorwiffen des nicht gehalten, oder ist dies Weib wirklich Mitwisserin Besizers von derselben losgelöst hatte. Er öffnete die Rapfel

unferes Geheimnisses, so hält mich nichts in der Welt ab, der Sache ein Ende zu machen. Du magst dann immer zusehen, wie Du den Kopf aus der Schlinge ziehen kannst! Ich habe nichts dagegen, wenn es Dir gelingt! Nur rechne nicht darauf, daß ich eine Rücksicht üben soll gegen Dich!"

Eine Viertelstunde später schritt Ramfeld nachdenklich durch den Part. Reiner der Leute, die an ihm vorüber­gingen, fand ſein Aeußeres irgendwie verändert; denn es

und erkannte in dem kleinen Bildchen, das sich darin befand,

Elsbeth's Züge.

,, Die Schwester des Obergärtners!" sagte er. Ding gehört entweder diesem, oder dem Holmfeld. vielleicht fann man auch das gebrauchen!"

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wesentlich verschieden von dem gewöhnlichen Lächeln anderer Es ging dabei ein Lächeln über sein Gesicht, das so Menschen war, daß sich keiner, der es wahrgenommen, be wagte Reiner, ihm scharf und lange genug in's Geficht haglich gefühlt hätte. Aber Ramfeld war ganz allein und das flüchtige Geberdenspiel so rasch und spurlos verschwunden,

zu sehen, um die kleinen Falten zu bemerken, die sich um feine Stirne gezogen hatten. Auch die leisen Worte, die er hier und da in der Selbstvergessenheit vor sich hin mur­

wie ein Wetterleuchten am Abendhimmel.

Der einsame Spaziergang durch den verlassenen Part melte, flangen an Niemandes Ohr, obwohl sie um ihrer mußte ihm wohl besonderes Vergrügen machen, denn noch Seltsamkeit willen wohl werth gewesen wären, gehört zu lange wandelte er mit auf den Rücken gelegten Händen in demselben umher, nachdenklich und überlegend, und von 3eit zu Zeit selbstzufrieden seinen eigenen Scharffinn be

werden.

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,, Es ist ganz sicher, daß sie nichts weiß," sagte er mit faum merklicher Bewegung der Lippen, aber es darf so nicht weiter gehen; nicht eine Sefunde dürfte ich mich auf mein Leben verlassen! Er muß fort! Es thut mir leid um ihn; aber er ist selbst Schuld daran! Er ganz allein!"

lächelnd.

,, So muß es gehen!" sagte er I endlich, als er fich nach

wandte.

einem Blid auf die Taschenuhr dem Schlosse wieder zu ,, Alle die Anweisungen, die der Alte Elsbeth diktirt hat, sind noch vorhanden! Ich müßte meine Kunft Er war in die Nähe der Gärtnerwohnung gekommen, sehr verlernt haben, wenn ich mit deren Hilfe nicht ein

und es befremdete ihn, daß alle Fenster derselben weit ge­

fleines Briefchen zu Stande bekäme. Der Teich da ist ein

Gurt zauderte noch eine Weile. Sein Mißtrauen gegen öffnet waren. Aufmerksam geworden, trat er ganz nahe sehr hübscher Platz und das Andere macht sich ganz von

RAUFARRES AVESTA REPEATA SA SON

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