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fchlecht ventilirten, überfüllten Kellerlokalen zwischen Kloaken und Wasserklosets und anderen Anstalten liegen und außerdem die Chinesen fast stets die Spigen der Bigarren im Munde rollen, wie dies Kommissär Enos bei dem Besuch einer Anzahl chinesischer Fabriken selbst gesehen hat. Die erste Fabrit, welche der Kommissär besuchte, befindet sich 607 Dupont- Straße und führt den Namen Columbo ". Diese Fabrik besteht aus einem 20 Fuß langen und 12 Fuß breiten Zimmer, dessen Raum in jeder nur möglichen Weise ausgenugt ist. Etwa 20 Chinesen arbeiten in diesem Raum, während ein dahinter liegendes Bimmer als Schlafgemach diente. Zwei anstoßende Gemächer waren mit den nöthigen Erfordernissen für das Opiumrauchen versehen und in der ganzen Fabrik herrschte ein pestilenzialiſcher Gestank von der Küche, dem Waterkloset und dem Opiumrauch. Der Besitzer der Fabrik bezahlt den Arbeitern von 50 Cents bis 1 Dollar pro Hundert und die Leute machen im Durch­Schnitt etwa 1000 Bigarren wöchentlich. Die Arbeiter wohnen in der Fabrik und zahlen 2 Dollars wöchentlich für Board. Noch schlimmer fand Kommissär Enos die Sin Wing Lee Fabrik, 618 Dupont- Straße. Eine" Underground" Fabrik in 828 Washington- Straße hatte in einem 10 bis 15 Fuß großen und 8 Fuß hoben Raum Pläge für 35 Zigarrenmacher.

hfs. Anläßlich des Kistenmacher- Streifs, welcher, wie bereits mitgetheilt, wegen Lohnreduktionen um ca. 6 pot. ca. 6 pCt. soeben in der Ristenfabrit von Otto Schwarz, Stallschreiber­Straße 29, ausgebrochen ist und an welchem sämmtliche 12 Ar­beiter der Fabrik betheiligt sind, wenden sich die Streifenden und die Kommission der Kistenmacher, nachdem sie in Erfah­rung gebracht, daß der in Rede stehende Fabrikant aus anderen Fabriten Riften zu beziehen sucht, an alle human gesinnten, billig denkenden Fabrikanten mit der eindringlichen Bitte, Herrn Schwarz, der durch seine Schleuderkonkurrenz auch die Interessen aller soliden Produzenten schädige, während der Dauer des Streits feine Risten zu liefern. Die bisher statt­gehabten Unterhandlungen zwischen Herrn Schwarz und der Kommission der Kistenmacher scheiterten durchgängig an dessen Unbereitwilligkeit zu irgend welcher Konzession. Alle Kisten­macher sind gebeten, den Zuzug an Arbeitskräften fernzuhalten.

die Post", war es, welcher die hißigen Worte galten. Be­fanntlich hatte fich jüngst das Blatt eine Kritik des wahrheits­liebenden Hofpredigers gestattet. Damit stach es aber in ein Wespennest. Wir können über die unfreiwillige Komit hinweggehen, in welcher namentlich Herr Stöcker brillirte. Daß die goldene Jugend" und die welfen Jünglingsvereinler ihrem Herrn und Meister zeitweilig zutrampelten, ist selbstver­ständlich. Nur dies noch: Als Herr Adolf Wagner im Begriff war, sein Schlußwort" zu sagen, erhob sich der Schneider Schindler und brachte ein Hoch auf die Berliner Sozialdemo fratie aus. Kreischend fuhr jetzt Alles gegen den Genannten los. Polizei trat unter die Streitenden und verhaftete Schindler. Eine größere Anzahl von Versammlungsbesuchern stellte sich dem hart Mitgenommenen zur Zeugenschaft zur Verfügung.

Die Zentral- Kranken- und Begräbnißkasse für Frauen und Mädchen( E. H. Nr. 26 in Offenbach ), das einzige In­stitut dieser Art, wird in nächster Zeit öffentliche Versamm­lungen, behufs Belehrung der Mitglieder in Kaffenangelegen­heiten, abhalten, und ist eine rege Betheiligung zu den Ver­sammlungen sehr wünschenswerth. Schon in der letzten Haupt­versammlung am 17. Oftober cr. zeigte es sich, daß die Erläuterung des Krankenkassengesetzes zur Nothwendigkeit ge­worden ist und die Mitglieder auch gewillt find, selbst Hand ans Werk zu legen, damit die freie Hilfskaffe für Frauen und Mädchen ein Institut werde, das als Muster gelte und allen Aufforderungen behufs Unterstüßung der Mitglieder genügen fann. Dies kann nur dann möglich sein, wenn jedes Mitglied der Kaffe von den Prinzipien der freien Hilfskaffen durchdrungen ist. Daß die Mitglieder vom besten Geiste beseelt sind, dies bestätigt am besten das rapide Wachsen des Ueber­schuffes der Beiträge, behufs Ansammlung des nöthigen Reservefonds, trop der gewaltigen Anforderungen, denen die Kasse gerecht wird. Im Jahre 1884 wurde an 517 Mitgliedern Krankengeld gezahlt, 9922,75 M. und für 10 Todesfälle 600 M. 1885 wurden an 6361 Mitglieder für 133 611 Krankentage 150 045 M. und für 93 Todesfälle 5520 M. gezahlt. 1886, im ersten Quartal an Krankengeld für zirka 41 000 Krankentage 62 846 M., für 24 Todesfälle 2440 Mart. Der Ueberschuß des 2. Quartals betrug zirka 10 000 Mark und wird derjenige des 3. Quartals noch bei weitem

Vereine und Versammlungen. größer ſein. Solchen Leiſtungen gegenüber follte jede Arbeiterin

+ Eine Versammlung der Vorstände der Ortskranten­tassen fand am Freitag, den 5. d., in Nieft's Salon unter Vor­fiz des Malers Fromm statt. Vor einiger Zeit waren in der Bossischen 8tg." einige Artikel erschienen, die man für inspirirt hielt, und die an der Hand statistischer Aufstellung zu dem Resultat tamen, daß eine Zentralisation aller Ortsfrankenkassen Berlins , die jest allerdings leider noch nicht zu erhoffen wäre, bon segensreichen Folgen für das gesammte Krankenkassenwesen fein würde. Dieser Vorschlag war Gegenstand des Meinungs­austausches. Der Referent, Herr Goldarbeiter Behrend, suchte den Nachweis führen, daß die in diesen Artikeln der Zentralisation nachgerühmten Vortheile feineswegs vorhanden seien. Der Artikel behaupte, daß besonders die Verwaltungskosten der kleineren Kaffen eine große Höhe erreichten und hauptsächlich die Nothlage dieser Rassen verschuldeten. Es werde dann ausgerechnet, daß bei einer Bentralisation sich die Verwaltungskosten zusammen um 100 000 M. verringern würden. Die Ortskrankenkassen zählten 200 000 Mitglieder. Es würde sich somit eine Ersparniß von 50 Pf. pro Jahr und Kopf, pro Woche also 1 Pf. ergeben. Dieser eine Pfennig sei doch zu wenig, um das bischen Freiheit und Selbstständigkeit, welches das Krankenversiche­Tungsgesetz den Arbeitern gelassen habe, gegen eine bureaukratische Verwaltung einzutauschen. Es sei überdies durchaus nicht Es sei überdies durchaus nicht ficher, daß eine bureaukratische Verwaltung sich billiger stellen werde, als die jetzige. Die fest angestellten Beamten und Unter­beamten würden voraussichtlich hohe Gehälter beziehen. Daß fte erafter und schneller arbeiten sollten, als die jeßigen Ver waltungsbeamten, sei nach den bisherigen Erfahrungen

nicht

auch die Simulation erhöhen;

würden

gerade anzunehmen. Eine Zentralisation würde unter den Mitgliedern

sich dann viel leichter Leute finden, die dem gegenüber ein

weiteres

nicht

zu

An zehn Jahren

dieser Kasse beitreten. Die Zahlstellen der Kasse sind für den Norden bei Frau Grothmann, Wolgasterstr. 8, 3 Treppen; für Nordosten bei Frau Strauß, Mehnerstr. 1, 3 Tr.; für Osten bei Frau Schneider, Blumenstr. 29, im Laden; für Südosten bei Frau Schneider, Naunynstr. 60, vorn im Keller; für Süden und Westen bei Herrn Schießl, Wasserthorstr. 69, 3 Tr. In allen Zahlstellen werden Mitglieder aufgenommen. Die Krant meldung geschieht beim Vorsitzenden Herrn Bielefeldt, jetzt Brückenstraße 4( Papierhandlung) und ist derselbe in Kassen­angelegenheiten von 9-1 Uhr zu sprechen, auch nimmt derselbe Beiträge entgegen. Die Vertrauensärzte der Kasse sind: Dr. Jacobi für Norden, Dr. Gempe für Nordosten und Osten, Dr. Badeck für Südosten und Dr. Bernstein für Süden und Westen.

* Der Fachverein der Steinträger veranstaltet heute, Sonntag, Vormittag 11 Uhr, in der Tonhalle", Friedrich­straße 112, zum Besten franker und hilfsbedürftiger Kollegen eine große Matinee. Kaffen Eröffnung 10% Uhr. Entree a Person 30 Pf.

Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Tischler und anderer gewerblichen Arbeiter( E. H. Nr. 3, Hamburg ). Ver waltungsstelle Berlin F.( Schönhauser Thorbezirk), Mitglieder­Versammlung am Montag, den 8. November, Abends 8 Uhr, Versammlung am Montag, den 8. November, Abends 8 Uhr, Fehrbellinerstr. 98( Roloffsburg). Tagesordnung: 1. Rechen­schaftsbericht vom dritten Quartal. 2. Wahl eines Orts­faffirers. 3. Arztfrage und verschiedene Kaffenangelegenheiten.

Ortskrankenkasse der Zigarrenmacher, Tabatspinner und Zigarrenfortirer. Mitglieder- Versamlung am Dienstag, den 9. November, Abends 8 Uhr, Sophienstr. 15( Handwerker­verein). Tagesordnung: 1. Bericht des Rendanten. 2. Wahl der Vertreter zur Generalversammlung. 3. Anträge. Quittungs­buch legitimirt.

Unterstüßungsbund der Hausdiener Berlins . Ver­sammlung( mit Damen) am Dienstag, den 9. d. M., Kom­mandantenstr. 71 72, bei Nieft, Abends 9 Uhr. Gäste find willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder.

Verein der Maschinisten und Heizer. Heute, Sonntag, Nachmittag 5 Uhr, Neue Jakobftr. 24/25, Vortrag des Herrn

Ingenieur Krause über verschiedene Systeme von Sicherheits­apparaten für Dampfkessel."

großen, allgemeinen Beutel" Gewissen bekämen, als jest, wo sie sich eher darauf befinnen, Daß fie ihre nächsten Gewerksgenossen schädigen, wenn sie ohne Grund die Kaffe in Anspruch nehmen. In Bezug auf die hohen Verwaltungskosten" erwähnte der Referent roch, daß erst längere Zeit vergehen müsse, bevor man hierüber ein abge­fchloffenes Urtheil abgeben könne; das vergangene Jahr fei ein großes Verfuchsjahr gewesen, fei gewesen, auch vergessen, daß die vom Gesetz vorgeschriebene Sammlung eines Reservefonds innerhalb eine große Belastung der gegenwärtigen, Der kommenden Generation der Mitglieder sei. Im Uebrigen hätten gerade die kleineren Kaffen mehr Vermögen pro Kopf, als die größeren. Nachdem der Referent noch auf verschiedene Ungenauigkeiten der statistischen Angaben in den Artikeln der Boff. 3tg." aufmerksam gemacht hatte, fam er zu dem Schluffe, daß man fest an der Dezentralisation der Verwaltungen halten müffe. Dagegen sei eine Zentralisation auf dem Gebiete des Medizinalwesens, wie sie der Gewerbskrankenverein biete, Kommission über einige hiesige Tischlerwerkstellen. 4. Fragekasten.

äußerst ersprießlich Kafen

bringend

zu Gunsten

und der Anschluß an ihn allen empfehlen. Nachdem noch

zu

der Korrefrent, Herr Kit( Bildhauerkaffe) gesprochen,

Verband der Möbelpolirer für Berlin und Umgegend. Montag Abend 8 Uhr im Lokal von Säger, Grüner Weg 29, Versammlung. Tagesordnung: 1. Wahl des ersten Schriftfüh­rers. 2. Regelung des Arbeitsnachweises. Errichtung von Zahlstellen. 3. Verschiedenes und Fragekasten.

Fachverein der Tischler. Montag, den 8. November, Abends 8 Uhr, Generalversammlung in Jordan's Salon, Neue Grünstr. 28. Tagesordnung: 1. Wahl des 2. Schrift­führers. 2. Bericht über die neue Fabrifordnung in der Pfaff 'schen Möbelfabrik. 3. Bericht der Arbeitsvermittelungs­

Quittungsbuch legitimirt. Neue Mitglieder werden aufge­nommen. Billets zu Caftan's Panoptikum," Präuscher's Museum" sind in der Versammlung zu

der sich aber leider in Angriffen auf die freien Hilfs- ermäßigten Preisen zu haben. faffen erging, denen er eine wüste Agitation" vorwarf und von denen er behauptete, daß sie das nicht gehalten, was sie ver­sprochen, wurde folgende Resolution eingebracht:" Die heutige flärt sich mit den Ausführungen der Referenten dahin einver= Bersammlung der Vorstände der Ortsfrankenkassen Berlins er­standen, daß eine Bentralisation sammtlicher Krankenkassen unter

Thätigkeit

in

erhöhtem

Maaße feinen

Mitgliedern

Gesang- und gesellige Vereine am Sonntag. Männer­gefangverein Firmitas". Nachmittags 3 Uhr, Melchiorstraße 15 bei Struck: Gefang und Mufit. Verein Lebensfreude", Abends 7 Uhr Unterhaltungsabend in Keller's Salon, Koppen Straße 35.

straße 70 bei Stab.-Männergesangverein Schneeglöckchen" Abends 8 einhalb Uhr im Restaurant Naunynstr. 78. Turn­verein Hasenhaide"( Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Bitherklub Amphion" Abends 8 ein­halb Uhr im Kurfürstenkeller", Poststr. 5.

-

Vermischtes.

bureaukratischer Verwaltung nicht zum Wohle der gesammten Gesangverein Männerchor Linde" Abends 8 Uhr Naunyn Mitglieder dient und würde demgemäß etwa auftauchenden Bestrebungen energischen Widerstand entgegen stellen. In der Erwägung aber, daß die einzelnen Kassen nicht in der Lage find, für ausreichende ärztliche Hilfe ihrer Mitglieder in Zeiten Dieffenbachstr. 60-61. Der Krankheit Sorge zu tragen, stimmt die Versammlung für Zentralisation der gesammten Kassen auf diesem Gebiet und beschließt, festzuhalten an dem Gewerkskrankenverein, um denselben weiter auszubauen, damit er seine ſegensreiche Spenden und als Vorbild für derartige Bestrebungen dienen kann." Nachdem in der Diskussion alle Redner, mit Ausnahme des Vertreters der Photographenkrankenkasse, im Sinne dieser Resolution gesprochen hatten, wurde dieselbe einstimmig ange­nommen und beschlossen, daß die anwesenden Vertreter der Kaffen sie im Namen derselben zu unterzeichnen hätten. Außer dem nahm man an, die Funktionen der Kommission fortdauern zu lassen, welche diese Versammlung einberufen hatte, und ihr aufzugeben, weitere Versammlungen einzuberufen, um die gegenseitigen Erfahrungen auf dem Gebiete des Krankenkassen­wesens mit einander auszutauschen.- wenn die Herren öfter, als es jest geschieht, Versammlungen der Kaffenmitglieder einberufen würden, die doch bei derart wichtigen Fragen auch wohl ein Wort mitzusprechen haben. Man tomme uns nicht mit der Ausrede, daß dazu keine Gelder aus der Kaffe genommen werden dürfen. Wir meinen, auch

Beffer wäre es jedenfalls,

Das Kleinste Land." Unter dieser Ueberschrift erhält die Leipziger 3tg." folgende Mittheilung: Bekanntlich gelten bis fegt die Fürstenthümer Liechtenstein , San Marino und Monaco für die kleinsten Länder Europas . Dies dürfte jedoch ein geographischer Irrthum sein; denn während diese hinsichtlich ihrer Größe doch noch immer nach Quadratmeilen messen und die Einwohner noch nach Tausenden oder wenigstens nach Hunderten zählen, liegt im öftlichen Theile des Herzogthums Sachsen- Altenburg ein Miniaturländchen- ob mit monarchischer oder republikanischer Verfassung, hat noch nicht festgestellt wer= den können welches nur wenige Quadratmeter umfaßt und deffen Einwohnerzahl sich augenblicklich auf nur 14 Personen beläuft. 1 Stunde vom Bade Ronneburg nämlich und zehn Minuten vom Fuße des Reuster Berges, einem Sprößling des vogtländischen Berglandes, der höchsten Erhebung des Dit­freises, 358 Meter über dem Spiegel der Ostsee , von dem aus man einen Blick über 16 Quadratmeilen in 8 Herren Länder

auf andere Weise, z. B. durch Sammlungen in den betreffenden hat, liegt die ca. 450 Einwohner zählende und 45 Feuerstellen

Versammlungen selbst, können diese Versammlungsunfosten auf

gebracht werden.

Die Chriftlich- Sozialen hielten am Freitag Abend in reichs Sachsen bilden, und zwar so, daß abwechselnd ein Befiz­

der Tonhalle wieder eine ihrer gewöhnlichen Radauversamm lungen ab. Bu edlem Thun vereinigt, ließen die Herren Stöcker und Wagner die Schleusen ihrer Beredsamkeit fließen. Es giebt eine Fabel, in welcher ein Löwe den anderen auffrißt, so hatten wir an dem gestrigen Abend. Das Botschafterorgan,

enthaltende Ortschaft Rüdersdorf , von welcher 12 Gehöfte mit den dazu gehörigen Feldgrundstücken ein Enklave des König­thum sächsisch, das andere altenburgisch ist. Welcher der beiden Staaten Eigenthumsrecht an Pfarre, Kirche und Schule hat, ist noch nicht aufgeklärt. Während das Patronatsrecht über die Pfarre von dem im Elsterthal in der Nähe Gera's be­das und

daß von keinem etwas übrig bleibt; ganz denselben Eindrud legenen sächsischen Rittergute Liebschwitz ausgeübt wird,

stalten seit längeren Jahren lediglich in den Händen des alten burgischen Ministeriums, während in früheren Zeiten beide Staaten ihr fürsorgendes Auge auf dieselben richteten. Hier nun, im öftlichen Theile des Dorfes, liegen an fahler, senkrecht abfallender Bergeshaide zwei Häuser mit den dazu gehörigen Wirthschaftsgebäuden, von denen Niemand weiß, auf wensen Grund und Boden sie errichtet sind, und auf welche seit nicht festzustellenden Zeiten Niemand Anspruch erhoben hat. Die Bewohner derselben, im Gefühl ihrer politischen Verlassenheit, suchten ihr Heimathsrecht dadurch ausfindig zu machen, daß ste jedem der in Betracht kommenden Staaten Steuern anboten; allein troßdem Steuern nicht verschmäht zu werden pflegen, wurden ihnen diefelben von beiden wieder zurückgegeben. Keiner dieser Bewohner hat auch jemals bis zur Vereinigung Deutschlands die Freuden und Leiden des Soldaten- und Kriegslebens kennen gelernt mit Ausnahme eines Einzigen, der fich freiwillig in das sächsische Heer einreihen ließ, denn Nie­mand begehrte ihrer. Um sich nun aber nicht ganz recht- und schußlos zu wissen, haben sie sich unter den Schuß des König­reichs Sachsen gestellt, welches aber für Gewährung desselben feinerlei Entschädigung beansprucht und so find sie noch bis heutigen Tages in der beneidenswerthen Lage, gar keine Steuern geben zu dürfen."- D, ihr glücklichen Rückers­dorfer!

Kleine Mittheilungen.

Halle a. S., 5. November. Der Nachmittags um 5 Uhr hier eintreffende Magdeburger Schnellzug hat gestern bei Röthen einen Bierwagen überfahren. 3wei Personen und zwei Pferde wurden, wie der" Post" telegraphirt wird, getödtet, das Geleis und die Maschine wurden beschädigt, so daß der Zug 2 Stunden Verspätung erhielt.

Frankfurt a. D., 4. Nov.( Geheimnißvolle Verbrechen.) Zu dem am 30. März d. J. in Senftenberg an dem Kleider händler Bielefeld verübten geheimnißvollen Raubmord, der tros Ser angestrengtesten Bemühungen der Behörden noch nicht auf geklärt worden, ist in den legten Tagen ein ebenso mysteriöser Diebstahl getreten und zwar sind dem am 2. vor. Mts. infolge eines Schlaganfalles erkrankten, am vergangenen Mittwoch ver­storbenen Amtsgerichtssekretär Grundmann in einer Nacht voriger Woche, vermuthlich in einem Augenblicke, wo die von Nacht­wachen erschöpfte Gattin des Kranken in Schlummer gesunken, aus seiner Wohnung ca. 40 000 M. in Werthpapieren 2c. ge stohlen worden, ohne daß der Dieb auch nur die geringste Spur zurückgelassen hat. Ebenso wie bei dem Bielefeld 'schen Morde liegt auch hier die Vermuthung nahe, daß nur eine mit den Verhältnissen ganz vertraute Person der Thäter sein kann.

Seehausen i. A., 5. Nov. Einem Spigbuben im Dorfe R. erging es sehr übel; nachdem er 16 Brote, um sie zu ents wenden, nächtlicherweile aus dem im Garten eines Besizers stehenden Backofen geworfen hatte und nun selbst aus dem Ofen heraussteigen wollte, schlug die schwere eiserne Thür, von einent Windstoß bewegt, dröhnend zu und flinkte ein. Wohl oder übel mußte der Langfinger mörderisch um Hilfe rufen, wenn er nicht in dem noch ziemlich warmen Raume geröstet werden wollte. Erst in der Frühdämmerung eilten Leute herbei, die ihn tüchtig durchbläuten und dann laufen ließen.

Augsburg , 2. November. Aus Kaufbeuren wird abermaks der Brand des dortigen Irrenhauses gemeldet. Bereits vor Wochen war daselbst Feuer zum Ausbruch gekommen, das durch unvorsichtige Hantirungen von Frren im Plättzimmer veranlaßt worden war. Der diesmalige Brand im Irrenhause zu Kauf beuren war gelegt. Das Feuer kam in der weiblichen Abthei lung für Blöde und Unheilbare zum Ausbruch und griff rapid um sich, so daß die Feuerwehr nur die Nebengebäude retten konnte. Niemand wurde verlegt. Es herrschte große Waffer­noth. Der Schaden ist ein sehr großer.

Budapest , 4. November. ( Lieber den Tod!) In Duna pataj wurde dieser Tage eines geringschäßigen Vergehens wegen die 72jährige Wittwe Josef Laßlo geb. Julianna Harsanyi von der Ortsvorstehung zu einer furzen Gefängnißstrafe verurtheilt. Die arme alte Frau nahm sich dies derart zu Herzen, daß fie fich an dem Tage, an welchem sie ihre Strafhaft antreten sollte, in Als man die That bemerkte, war ihrer Wohnung erhängte. die unglückliche Greifin bereits todt.

Wien , 5. November. Gestern Abend 10 Uhr wurde der Druckereibesiger Jakob Schloßberger auf offener Straße an der Wollzeile bei dem erzbischöflichen Palast meuchlings erstochen. Der unbekannte Mörder ist entflohen.

Turin , 2. November. Großes Aufsehen erregt hier die polizeiliche Aufhebung des Spielklubs" Excelfior", einer viel be suchten geschlossenen Gesellschaft, woselbst allabendlich bedeu tende Summen verspielt wurden. Die Polizei drang in die Lokalitäten ein, beschlagnahmte eine Menge Spielfarten und eine große Geldsumme. Die Schließung erfolgte auf Denum ziation einiger Beschädigten, welche behaupteten, es werde im Klub falsch gespielt."

Hull, 4. November.. An Bord des nach Newcastle ge hörigen von Alexandrien angekommenen Dampfers, Carthago Nova" fand heute Nachmittag, während die Ladung gelöscht wurde, eine Kesselerplosion statt, durch welche sechs Bersonen getödtet und zwischen zwanzig und dreißig verwundet wurden.

Lüttich , 1. November. ( Giftmord.) Soeben verbreitet sich die Kunde von einem Schauerroman, der sich hier in den letzten Tagen abgespielt hat. Ein Student der Medizin Namens Fourez, der als Freiwilliger in einem dort garnisonirenden Re gimente dient, wohnte bei einer hübschen, jungen Wittwe und frat bald in so intime Beziehungen zu seiner Wirthin, daß ihn dieselbe noch vor Ablauf des ersten Jahres mit einem Unter pfand ihrer Liebe beschenkte. Ungeachtet dieser innigen Ber pfändung ihres Herzens wahrte die Falsche dem Jünger Aeskulaps ihre Treue nicht, sondern kultivirte in den freien Stunden auch andere Bekanntschaften und trieb zuletzt die Sache so bunt, daß sie zu Ohren des waffentragenden Medi ziners drang. Dieser zog jedoch nicht etwa den Säbel, um feinem Nebenbuhler den Kopf zu spalten, sondern als Othello modernster Art griff er zur Giftphiole und beförderte seine wirklichen oder vermeintlichen Nebenbuhler während eines gemüthlichen Soupers geräuschlos in ein besseres Jen­feits. Bulegt erfor fich Fourez seinen eigenen Hauptmann zum Opfer, indem er sich in einem Café der Rue Glétty neben ihn sette und ihm das Gift in ein Glas Faro ( fäuerliches bel gisches Bier) goß. Kapitän B. nahm einen Schluck davon und Nachdem er auf Anrathen eines fühlte sich plöglich unwohl. Gastes einen heißen Grog zu sich genommen, folgte heftiges Erbrechen, und gegenwärtig hütet Kapitän B. das Bett. Sein Zustand ist noch immer beunruhigend. Fourez fist gegenwärtig hinter Schloß und Riegel, während die Gerichtsbehörde zur Erhumirung und Autopsie der Leichen einiger in der legten Zeit unter verdächtigen Umständen verstorbenen Personen schreitet. Die Gazette de Li ge," welche heute offenbar in Vertuschung macht, bemüht sich, die oben angegebenen Motive zu dem Giftmorde Fourez, sowie die Meldung von vorgenomme nen Exhumirungen in das Gebiet der noch unbeglaubigten Ge rüchte zu verweisen. Es wird wohl bald näheres über den grauenhaften Fall in die Deffentlichkeit dringen.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Brieflide Antwort wird nicht ertheilt. 6. G. Neichenbergerstraße. Die Adresse ist: Mar Zander, Am Friedrichshain 31.

Klauke. Die Frage ist halb technischer, halb medizinischer Natur. Wollen Sie sich daher an Fachleute wenden. Wir wüßten übrigens nicht, wie es ohne die Deffnung gehen ſollte.