machte den Versuch, die Versammlung durch antisemitische| Redensarten zu reizen und so dem überwachenden Beamten Beranlaffung zu geben, die Versammlung wegen Unruhe aufzulösen. Er sprach von dem Talmudisten" Sabor, dem Großfonfektionär Singer und der ganzen foscheren Menagerie der Sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. Das Männchen erreichte jedoch seinen Zwed nicht; es vermochte durch seine antifemitische Schimpfereien nur das Gelächter der Versammlung zu erregen. Hierauf erhielt der Klempner Weiß das Wort. Er forderte auf, fort und fort zu agitiren, damit eine spätere Generation erreiche, was der jezigen versagt sei. Bis dahin aber, so fuhr er fort, wollen wir uns vereinigen, uns or ganisiren, wollen versuchen, durch Unterstügungskaffen das Elend der Arbeitslosen zu lindern. Als der Redner hierauf eine Stelle aus einer Rede, welche der Abgeordnete Liebknecht im Reichstage gehalten, zitirte, erhob sich der überwachende Polizeibeamte und erklärte die Versammlung auf Grund des§ 9 des Sozialistengesezes für aufgelöst. Eine Anzahl Schußmänner erschien sofort im Saal. Die Anwesenden entfernten sich in größter Ordnung unter Hochrufen auf die Sozialdemokratie und den Schriftsteller Christensen und unter dem Gesang der Arbeitermarseillaise. Die Versammlung hatte bis 11 Uhr gewährt.
Leipzig , 11. November. Am legten Mittwoch Abend fand hier im großen Saale der Tonhalle eine öffentliche Versammlung der Maurer und Zimmerer von Leipzig und Umgegend statt, welche von ungefähr 2-3000 Personen besucht war. Aus dem vorgetragenen halbjährlichen Abrechnungsbericht des UnterStügungsfonds ging hervor, daß die Einnahmen im legten halben Jahre 18 963 M., die Gesammtausgaben 9547 M. befragen haben. Den Hauptpunkt der Debatte bildete der, wie fich die gedachten Gewerke zur Lohnfrage im nächsten Jahre stellen wollen und welche Reformen in diesen Gewerken anzustreben seien. Man einigte sich dahin, den Prinzipalen durch Birkulare folgende Forderungen zu unterbreiten: Der Minimal lohn solle für die Stunde 40 Pf. betragen, der Kalkkasten und Waffereimer solle von den Prinzipalen geliefert werden, die Baubuden sollen im geräumigen, luftdichten, heiz- und ver schließbaren Bustande sich befinden, die Arbeitszeit soll eine zehnstündige, die Mittagspause eine einstündige sein. Sonntags- und Ueberfeierabend- Arbeit soll wegfallen event. soll bei dringlichen Arbeiten am Sonntag 20 Pfennig für die Stunde mehr Arbeitslohn gezahlt und die Affordarbeit abgeschafft werden.
Krantenunterstüßungsbund der Schneider. Mitglieder versammlung am Mittwoch, den 17. November, Abends 8 Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstr. 77-79. TagesOrdnung: Wahl der Verwaltungsbeamten 2c.( Siehe Inserat am Dienstag.)
Verein Berliner Hausdiener. Montag, den 15. November, Abends 9 Uhr, Versammlung im„ Louisenstädtischen Konzerthause", Alte Jatobftr. 37. Tagesordnung:„ Die Gründung einer Altersunterstüßungskasse". Gäste find willkommen, neue Mitglieder werden aufgenommen.
Fachverein sämmtlicher an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter. Montag, den 15. de. Mts., Abends 8 Uhr, Generalversammlung bei Säger, Grüner Weg 29. Tagesordnung: Kassenbericht, Erklärung und Vertheilung der Fragebogen und Verschiedenes.
Verband deutscher Zimmerleute( Lokalverband Berlin West), Montag, den 15. Nov., Abends 8 Uhr, Versammlung. Tagesordnung: 1. Verlegung des Vereinsabends. 2. Verschie denes. 3. Fragefaften.
Der Fachverein sämmtlicher im Drechslergewerk beschäftigten Arbeiter hatte beabsichtigt, am Montag, den 15. 6. M., in Kilian's Lokal, Elisabethkirchstr. 7, eine Wanderversammlung abzuhalten. Die Versammlung fann jedoch nicht stattfinden, weil der Wirth des Lokals seine Zusage, den Saal zur Abhaltung der Versammlung herzugeben, nachträglich zurückgezogen hat. Da in dortiger Gegend zu Montag Abend auch anderes Lokal zu beschaffen war, so findet an diesem Tage überhaupt keine Versammlung statt.
fein
tag, den 15. November, Abends 8 Uhr, Annenstr. 16 Versammlung. T.- D.: 1. Geschäftliches, Aufnahme neuer Mitglieder, Bericht des Nachweisebureaus. 2. Vorlesung. 3. Vers
Freie Vereinigung der Graveure, Ziseleure 1c. Mon
Schiedenes.
Verein der Modelltischler, Montag, den 15. ds. Mts., Abends 8 Uhr, Ackerstraße 63, Vortrag des Herrn Wiegand über: Das Papier und seine Fabrikation".
Fachverein der Metallschrauben-, Facondreher und Berufsgenossen Berlins . Sonntag, den 14. d. M., Vormittags 10% Uhr, Alexanderstr. 36 bei Weick, Generalversammlung. Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Tischler u. f. w., örtliche Verwaltungsstelle Berlin B.( innere Louisenstadt.) Mon tag, den 15. November, Abends 8 Uhr, in Krieger's Salon, 1. Rechenschaftsbericht vom 3. Quartal 1886. 2. Wahl eines Bahlstellen. 4. Verschiedene wichtige Kaffenangelegenheiten. Gauverein der Maler. Versammlung am Dienstag, den 16. d. M., Abends 8 Uhr, in Gratweil's Bierhallen, KomTagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Die neuen Statuten und der Kongreß zu Hannover . 3. Be4. Bericht des VergnügungsKomitees. 5. Verschiedenes und Fragekasten. Ortskrankenkasse der Bildhauer, Stucateure u. s. w.
Generalversammlung Montag, den 15. November, Abends 8 Uhr, bei Nieft, Kommandantenstraße 71-72. Außer den
Butritt.
Männergesangverein Firmitas". Heute( Sonntag) Nachmittag, 3 Uhr, Melchiorstr. 15, bei Struck, Gesang und
Mufit.
Gesang-, Turn- und gesellige Vereine 2c. am Montag. Gesangverein Männerchor Linde" Abends 8 Uhr Naunyn
Eden- Theater. Früher Louisenst. Theater.) Dresdenerstr. 72 73. Das großartigfte Programm der Residenz.| The Royal Yokohama Troupe( 6 Personen),
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straße 70 bei Stab. Männergesangverein Schneeglöckchen"| 4 Kinder ihren Tod im Waffer, indem das Fährboot kenterte, Abends 8 einhalb Uhr im Restaurant Naunynstr. 78.- Turn- in welchem sie über den Fluß feßen wollten. verein Hasenhaide"( Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60-61.- Bitherklub Amphion" Abends 8 einhalb Uhr im Kurfürstenkeller", Poststr. 5.
Kleine Mittheilungen.
Halle a. S., 12. November. Gestern in später Abend stunde ist, wie der Voff. 3tg." telegraphirt wird, der Magde burg- Schönebecker gemischte Bug entgleist. Mehrere Wagen und das Geleise sind beschädigt und einige Verlegungen vorge fommen, ob schwere, ist nicht ermittelt. Die früh von dort tommenden Züge tamen hier deshalb mit einer Stunde Verspätung an.
Löbau , 10. November. Gegen den hiesigen Amtsrichter K., welcher am Tage der Feier des Regierungsjubiläums mit einem Geistlichen in Streit gerieth, fich an ihm vergriff und deshalb später verurtheilt wurde, ist nach dem Ges." jezt die Disziplinaruntersuchung eingeleitet worden.
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Liegnitz , 10. November. Ernestine Werner, die Heldin jenes Sensationsdramas, welches sich vor etwa zwei Jahren auf der Strecke zwischen Liegnitz und Goldberg abspielte, ist im Buchthaus zu Sagan dieser Tage verstorben. Die Verstorbenc hatte damals ihrem ehemaligen Geliebten Vitriol ins Geficht gegossen.
Mainz , 11. November. Ein junger Mann von hier, der nach Auflösung der sozialistischen Versammlung in einer Wirthschaft fannegießerte, wurde wegen Majestätsbeleidigung in Untersuchung gezogen. Ein in der Wirthschaft anwesender Soldat hat die Anzeige erstattet.
St. Johann, 10. November. Die hiesige Zeitung meldet: In der vergangenen Nacht gleich nach zwölf Uhr entgleiſten bei der Einfahrt in den hiesigen Bahnhof Hanweiler der Tender der Maschine und 19 Wagen des Güterzuges 861 auf bis jest nicht aufgeklärte Weise. Die entgleisten Wagen wurden theilweise ineinander geschoben und hierbei der Hilfsbremser Keller zwischen zwei Kolliwagen derart geklemmt, daß der Tod sofort eintrat.
Nürnberg , 11. November. ( Die Leiche im Koffer.) Daß der Mörder der Händlerin Kreth in Nürnberg verhaftet ist, haben wir schon gemeldet. Nürnberger Nachrichten besagen weiter: Der Thäter heißt Kaspar Schwemmer. Die Kreth war zu ihm gekommen, um wegen einer Schuld zu mahnen; er erschlug fie darauf mit dem Hammer. Die Ehefrau des Mörders ist vorerst auch verhaftet; doch wird sie bald entlassen werden, da fie nachwies, daß sie bei der That nicht zugegen war, indem fie schon vorher vor ihrem Manne, der fie oft mißhandelte, fich geflüchtet hatte. Der 11jährige Knabe des Mörders hat bereits gestanden, daß er mit seinem Vater den Karren, auf welchem Der Koffer mit der Leiche stand, gefahren und dann den Koffer ins Waffer geworfen hat. Merkwürdig ist es, daß die That in einem von vielen Arbeitern bewohnten Hause in einer lebhaften Straße geschehen konnte.
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Freiburg i. B., 10. November. Der gestrige Tag brachte in unserer Nähe zwei Eisenbahnunfälle. Nachts 12 Uhr verunglückte durch den Nachtzug auf einem Bahnübergang bei Emmendingen ein Fuhrwerk aus einem benachbarten Orte; der Fuhrmann ist schwer verwundet, die zwei übrigen Insafsen famen mit dem Schrecken davon. Das Fahrpersonal will übrigens von diesem Unfalle nichts bemerkt haben. Abends 5 Uhr wurde zwischen Riegel und Kenzingen ein auf dem Bahngeleise gehender Bahnwärter( Ablöser) durch den von Freiburg kommenden Güterzug erfaßt und sofort getödtet. Der Getödtete ging in der Richtung nach Kenzingen , als er plößlich den von Offenburg anfahrenden Blizzug herankommen sah. Um demſelben auszuweichen, begab er sich auf das andere Geleise, wo er alsbald von dem in seinem Rücken von Freiburg kommenden Güterzuge, der sich hier mit dem Blizzuge freuzt, erfaßt wurde. Der Verstorbene hinterläßt Frau und vier Kinder.
Nitolsburg, 10. Nov. Gestern um 11 Uhr Nachts, als der von Nikolsburg nach Lundenburg verkehrende Eisenbahnzug abging, kam der auf der hiesigen Station als Packer bedienstete 53 Jahre alte Anton Kolbinger dem abfahrenden Zuge zu nahe, wurde von dem Trittbrette eines Waggons des Buges erfaßt, so daß ihm sofort der Brustkorb eingestoßen, vier Rippen zerbrochen und auch die rechte Hand erheblich verlegt wurde. Erst als der Zug aus der Station abgefahren war, ward der Verunglückte vom Bahnpersonale an der äußeren Schiene bereits entseelt vorgefunden. Der sofort herbeigeholte Bahnarzt konnte nur noch den bereits eingetretenen Tod konstatiren.
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Rom, 11. November. Nach hier eingegangenen Meldungen sind der Po und deffen Zuflüffe, sowie die Etsch , in Folge der Regengüffe im Steigen begriffen. Einer Meldung aus Genua zufolge brach bei Albergo eine Brücke zusammen, wodurch ein Laftzug ins Wasser stürzte. Fünf Personen haben zwischen Marengo und Alessandria ist durch Austreten des
Bormida- Fluffes überschwemmt.
Budapest , 11. November. ( Vom Bruder erschossen.) In Bancar nächst Hatßeg patrouillirte nächtlicherweile ein BauernBruderpaar mit geladenen Flinten auf ihrem Felde, woselbst seit einiger Zeit regelmäßig Krautdiebstähle vorkamen. Dabei ereignete es sich, daß der jüngere Bruder den älteren, indem er ihn für den Krautdieb hielt, niederschoß. Der Bedauernswerthe starb auf der Stelle. Die Behörde hat eine strenge Untersuchung des Falles eingeleitet.
London , 10. November. In den oberen Thälern von
Yorkshire wurde gestern durch unaufhörlichen heftigen Regen
arges Unheil angerichtet. Die Flüsse traten aus ihren Ufern Zwei und überschwemmten die benachbarten Ländereien. Farmer, die unweit Longton den Fluß Swale zu überschreiten versuchten, wurden von ihren Pferden gespült und ertranken. Ihre Leichen wurden später zugleich mit einer Anzahl todter Schafe aufgefischt. In Swaledale fanden 5 Männer und
Stadt- Theater.
japanische Produktionen. Familie Elbin, best Früher Alhambra- Theater.) Wallnertheaterstr. 15.
renommirte Afrobaten und Gymnastiker. Mr. Nizarras, als Gentleman der Luft auf dem unsichtbaren Drahtseil. Mr. Recon, Bahnathlet.| Riegels Balletgesellschaft, 12 Damen, 2 Herren. | Family Edwin Bale, Velosiped- Artisten.
Paulaund Ludwig Tellheim. Eugen Zocher.|
Banko
Mr. Linnér, Sänger.
oder
oder:
Walton, 2 Damen, 3 Herren. In den Bauſen
Pantomimen von der Gesellschaft
im Tunnel: Auftreten der Kärthner Terzett|
Sänger Gefchw. Höchst.
Raffenöffnung 5% Uhr. Anfang 6% Uhr. Montag: Große Spezialitäten- Vorstellung.
Anfang 7 Uhr.
Passage 1 Tr. 9 M. 10 A. Kaiser- Panorama .
In dieser Woche:
Neu! Zum ersten Male:
Dritte Reise durch die Pyrenäen .
Eine interesante Wanderung durch Rom.
Hertha- Reise.
Carolinen- Inseln.
von Bial und Franke. Vor der Vorstellung:
Großes Concert,
ausgeführt von der Hauskapelle unter Leitung des Kapellmeisters Hrn. Theodor Franke. Anfang des Concerts:
Wochentags 7 Uhr, Sonntags 6 Uhr. Anfang der Vorstellung:
Wochentags 72 Uhr, Sonntags 7, Uhr. Das Theater ist mit elektrischer Beleuchtung versehen.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Eine Reife 20 Pfennig. Stinder Insel. Kanarienhähne Schrepper, Liegnigerstr.4.
Die
New- York , 29. Dftober. Wenn die Landreformpläne Henry George's sich jemals verwirklichen sollten, so würde Nie mand so viel dabei verlieren, wie die Familie Astor . Vanderbilts und die Goulds würden die von George ange strebte Verstaatlichung des Grund und Bodens verhältnißmäßig gleichmüthig mit ansehen können, denn sie haben, wie der Voff. 3tg." geschrieben wird, ihren Reichthum zum größten Theile in Werthpapieren angelegt; aber die Astors haben es von jeher vorgezogen, in Land, und zwar hauptsächlich in New Vorker Grundstücken, zu spekuliren. Vorläufig werden die Astors fich schwerlich graue Haare wachsen lassen, und so lange die ihnen Don dieser Seite Seite drohende Gefahr nicht greifbarere Gestalt annimmt, stehen sie an der Spike der amerikanischen Geldaristokratie. Wie die in Europa Rothschilds , so haben in den Vereinigten Staaten die Aftors immer darauf hingearbeitet, ihren Reichthum in der Familie zu erhalten. Johann Jakob Astor legte den Grund zu seinem großen Vermögen durch den Pelzhandel, aber beffer bezahlte fich für ihn der Handel mit New- Yorker Grundeigenthum, auf den er sich später hauptsächlich verlegte. Er faufte viel Land auf der Manhattan - Insel zu billigen Preisen und die darauf liegende Stadt New- York wuchs so schnell, daß der Werth dieses Grundeigenthums sich in vielen Fällen verhundertfachte. Als er vor ungefähr 40 Jahren starb, schäßte man das von ihm hinterlassene Vermögen, bewegliches und unbewegliches, auf 920 Mill. Dollars. Bum Haupterben hatte er seinen Sohn William B. Astor eingesetzt und testamentarisch angeordnet, daß derselbe den Nachlaß im Interesse der Familie verwalten sollte. Auf William B. Astor folgte John Jakob, und jetzt hat der letztere seinem Sohne William Waldorf, dem einzigen, den er hat, die Verwaltung des Eigenthums abgetreten. Das Astor'sche Vermögen bildet thatsächlich ein großes Familien- Fideikommiß. Es fann nicht veräußert oder zersplittert werden, und dafür, daß es sich nicht vermindert, sondern im Gegentheil in erstaunlicher Weise vermehrt, sorgt am meisten die großartige Entwickelung der Stadt New- York . Auch wenn der jeweilige Chef des Hauses Astor keinen Finger rührte, um neue Kapitalanlagen zu machen, würden sich seine Revenuen in Folge des Steigens des Grundeigenthums doch von Jahr zu Jahr riesig vermehren. Aber die Astors stecken den Ueberschuß regelmäßig wieder, so zu sagen, in die Erde und erzielen dabei einen gewaltigen Gewinn. Sie ver faufen fast niemals, aber sie kaufen immer, und halten dabei alle diese Geschäfte so geheim, wie nur möglich, Ihnen gehören Hunderte, ja Tausende von Geschäfts- und Wohnhäusern, Hunderte von Stadtgrundflächen oder Blocks", und außer ihnen und ihren Agenten hat Niemand eine flare Vorstellung von der Größe ihres Grundbefizes. Seit vielen Jahren haben sie es sich zur Regel gemacht, nur bebautes Grundeigenthum anzukaufen, und man nimmt an, daß sie ihren Besitz alljährlich um mindestens 200 Häuser vermehren. In 100 Jahren mag ihnen die ganze Manhattan - Insel mit dem darauf stehenden New York gehören, vorausgesetzt, daß das amerikanische Volt bis dahin nicht anders beschlossen hat.
M
Letzte Nachrichten.
Der Generalrath der Londoner sozialdemokratischen Föderation hat beschloffen, am 21. d. M. auf dem Tralfalgar- Square eine neue Arbeiterfundgebung zu veranstalten. Ferner wurde beschlossen, eine Deputation der Arbeitslosen zu Lord Salisbury zu entsenden, um ihn zu fragen, ob er die Noth und das Elend, wofür er in so hohem Grade verant wortlich sei, ferner unbeachtet lassen wolle.
Desterreichisches. Die oppofitionelle Stimmung inner halb der ungarischen Delegation gegen Kalnoky list vollständig gewichen, seitdem die Annäherung Englands an Desterreich erfolgte, von welcher man bestimmt wissen will, daß Bismarck dieselbe vermittelte. Da auch Italien zu Desterreich neigt, erscheint Rußland isolirt, zumal Frank reich sich zurückhaltend zeigt. Die ungarische Delegation erhielt von diesen Thatsachen Kenntniß, sowie davon, daß Ruß land nunmehr die Dinge nicht auf die Spipe treiben wolle. Kalnoty kann zudem mittheilen, daß Bismarck zu Desterreich hält. Angesichts dieser Wendung erwartet man im ungarischen Ausschusse eine vertrauensvolle Haltung gegen Kalnoky. Ueber die zu stellenden Fragen wird der Ausschuß erst nach Anhörung des Ministers berathen.
Briefkasten der Redaktion.
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.
K. 2. Tischler. Sie haben recht, die Chelosigkeit der katholischen Priester besteht nicht seit der Begründung der römisch- katholischen Kirche sondern wurde erst im 11. Jahrhun dert unter Papst Gregor VII eingeführt. Dieser erließ im Jahre 1074 eine Verordnung, nach welcher jeder verheirathete Priester, welcher das ,, Sakrament des Altars" verwaltet und jeder Laie, welcher aus der Hand eines verheiratheten Priesters das Sakrament nimmt, mit dem Bannfluche belegt wurde. Diese Verordnung rief heftige Stürme hervor und erst im 12. Jahrhundert verschwindet die Priesterehe vollständig.
W. Worlit. Ihr Brief ging uns erst am Sonnabend zu. E. St., Zeitungsspediteur, Frankfurterstraße. bedauern, Ihnen in diesem Falle auch keine Auskunft ertheilen zu können. Wir wünschen dem Unternehmen von Herzen Glück, find aber in die eigentlichen Verhältnisse nicht eingeweiht. Wollen Sie es nicht einmal mit einer Anfrage an die Verlagsbuchhandlung versuchen? Man wird Ihnen dort, soweit es eben die Geschäftsgeheimnisse gestatten, gewiß bereitwillig Auss kunft erheilen.
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