habe, was für Blätter er verbreite und verurtheilte ihn zu einer Geldstrafe von 15 M.
+ Wen trifft die Schuld? Gestern hatte sich der Kutscher Ferdinand W. vor der dritten Straftammer des hiesigen Landgerichts I gegen die Anklage der fahrlässigen Körperverlegung zu verantworten. Am 6. August 1883 hatte er Unter den Linden" einen dreijährigen Knaben mit einem einspännigen Grünkramwagen überfahren; er war eine Zeit lang nicht zu ermitteln gewesen und daher erklärt sich die Verzögerung des Prozesses. Die näheren Umstände des Falles find folgende: Die Familie M. wollte mit der Stadtbahn einen Ausflug unternehmen. Es ging die Linden" entlang. Voran gingen zwei Knaben, ein fünfjähriger und ein dreijähriger, dann folgte das Dienstmädchen, das ein kleines Kind auf dem Arme trug, ein fleines Mädchen an der Hand führte und außerdem noch mit dem Korbe, der Eßwaaren enthielt, belastet war; schließlich tamen die Eltern, die in einiger Entfernung dem Zuge folgten. Es war gegen 12 Uhr und Unter den Linden" herrschte großer Verkehr. In der Nähe des kaiserlichen Palais sollte der Straßendamm überschritten werden. Gerade fuhr eine EquiGerade fuhr eine Equipage im Schritt vorüber und ihr folgte in ganz kurzer Entfernung ein unbeladener Grünkramwagen, der von dem Rutscher W. geführt wurde. Troßdem der Zwischenraum zwischen den beiden Wagen nur einige Schritt breit war, versuchten die vorwißigen Knaben, die sich an der Hand führten, doch hindurchzukommen. Aber mitten zwischen den Wagen bekam der ältere von beiden plöglich Angst, ließ die Hand seines Bruders fahren und fam glücklich durch. Der kleinere wurde vom Vorderrad des Grünframwagens umgeriffen und das Hinterrad ging über das linke Bein weg. Das alles war das Werk eines Augenblics. Das vor Schreck starre Dienstmädchen war nicht im Stande, hinzuzuspringen und das Kind zurückzureißen, und wäre fie selbst wenn sie die Besinnung gehabt hätte, doch durch ihre Belastung daran gehindert worden. Sie war aber einer Ohnmacht nahe und mußte von hinzu springenden Baffanten geftüßt werden. Inzwischen hatte man das Hinterrad des Wagens emporgehoben und das Kind hervorgezogen. Das Bein war gequetscht, und es dauerte vier Wochen, bis die Verlegung geheilt wurde.- Der Staatsanwalt sah sich bei dieser Sachlage außer Stande, ein Schuldig zu beantragen. So sprach auch der Gerichtshof den Angeflagten frei. Trifft aber das Dienstmädchen etwa eine Schuld, das neunzehnjährige Mädchen, das nicht weniger als vier kleine Kinder zu beaufsichtigen hatte? Oder müssen sich nicht die Eltern selber den Vorwurf machen, die Arbeitskraft des Mädchens übermäßig in Anspruch genommen zu haben, statt selber die Kinder mit zu beaufsichtigen und so jeden Unglücksfall zu verhüten?
† Der Hauseigenthümer Gustav Adolf Alexander Späth stand gestern vor der dritten Straffammer des hiesigen Landgerichts I unter der Anklage der Kuppelei. Er sollte der Unzucht dadurch Vorschub geleistet baben, daß er in seinem Hause, Trestowstraße 34, unter fittenpolizeilicher Kontrole stehende Mädchen wohnen ließ. Nach Angabe der Polizei haben im Jahre 1884 3 dieser Mädchen dort gewohnt, im Jahre 1885 stieg ihre Anzahl auf 6, bis sie in diesem Jahre die Zahl 17 erreichte. Hieraus schloß die Anklage, daß Späth gewußt habe, wen er beherberge; dies ging auch aus der Beweisaufnahme hervor. So wurde festgestellt, daß der Polizeilieutenant des Bezirks den Hausbefizer zu verschiedenen Malen aufAuch gefordert hat, seine Mietherinnen zu ermittiren. äußerte er sich, er dente nicht daran, des Nachts aufzupaffen, weil ihm sonst die Louis die Knochen Auch meinte Leibe entzweischlagen würden. " Ich will an den Mädchen etwas verdienen" und nahm horrende Miethen von ihnen. So ließ er sich von einem Mädchen für ein Kellerloch, einer thüren- und ofenlosen„ Höhle", die eng, niedrig und dunkel war und in der die Feuchtigkeit von den Wänden triefte, monatlich 14 M. zahlen. Das Urtheil lautete auf 4 Wochen Gefängniß gegen ihn.
im
er:
Berichtigung. Bezugnehmend auf die GerichtsverhandInng in Nr. 263 unseres Blattes vom 10. November erhalten wir die Mittheilung, daß der Arbeiterverein ,, Hoffnung" in Friedrichsberg nicht polizeilich geschlossen ist, sondern daß derselbe nach wie vor besteht.
Reichstages ist eine Einladung ergangen, zu veranlassen, daß der Kongreß von Mitgliedern aller Fraktionen besucht würde. Dieser Einladung ist, wie wir erfahren, nur die sozialdemokra tische Fraktion nachgekommen, die ihre Mitglieder Kayser- Dresden und Rödiger- Gera delegirt hat. Dieselben wohnten den Verhandlungen bei.
Eine eigene Art von Wucher hat sich bei den Bahn bauten in Hof ( Bayern ) gezeigt. Da die Arbeiter meist längere Zeit auf den Lohn warten müssen, so haben Poliere und Vorarbeiter ihnen vielfach Vorschüsse von einigen Mark geleistet und dafür sehr ansehnliche Zinsen, nämlich bis zu 10 Pf. pro Mark und Woche, berechnet. Es würden das 520 pCt. sein. Um diesem Uebelstande vorzubeugen, hat die Generaldirektion der bayerischen Verkehrsanstalten Bericht darüber eingefordert. Die Poliere und Vorarbeiter behaupten, daß diese Einrichtungen schon seit langer Zeit bestehen.
Die Abnahme des Brotkonsums in Deutschland wird vielfach bemerkt und ist auch im Jahresbericht der Bromberger vielfach bemerkt und ist auch im Jahresbericht der Bromberger Handelskammer hervorgehoben. Viele Arbeiter wenden sich bei den niedrigen Preisen des Obstes der Kartoffeln und des Gemüses mehr diesen Nahrungsmitteln zu, zumal in Folge der Getreidezölle das Brottorn nicht eben so wohlfeil ist, um die Konkurrenz jener leichter bestehen zu können.
Der Mansfelder Bergbau, an welchem die Stadt Leipzig in umfangreichem Maße betheiligt ist, liegt so tief darnieder, daß die Leipziger Stadtbehörden keinerlei Einnahmen erwarten und deshalb dieses Jahr zum ersten Male keine ent sprechende Summe in den Stadthaushaltsplan eingestellt haben. Und dennoch- doch wiederholen wir den so oft gebrauchten Sat hier nicht wieder.
Im Fachverein der Schneider Hamburgs wurde die Gründung eines Fachorgan's für ganz Deutschland berathen. Das Blatt soll von Magnus redigirt und bei J. H. W. Diet gedruckt werden. Ein Antrag, Subskriptionslisten in Umlauf zu setzen, wurde gutgeheißen und gleichzeitig beschlossen, das neue Unternehmen nach Kräften zu fördern. Eine freiwillige Vertriebskommission für das neue Fachblatt konstituirte sich
sofort.
Kleine Mittheilungen.
Würzburg , 13. November. Auf dem hiesigen Unglücksbahnhofe hätte gestern beinahe wieder ein Zusammenstoß stattgefunden. Der Bamberger Eilzug Nr. 45, der um 5 Uhr Abends hier ankommt, fuhr nach Empfang des Signals Bahn frei" langsam ein. Auf einmal sah aber der Führer des Eilzugs auf feinem Geleise einen Rangirzug stehen und nur mit Mühe gelang es ihm, feinen Zug eine Wagenlänge vor dem Rangirzug zum Stehen zu bringen. Der Betrag der angemeldeten Der Betrag der angemeldeten Entschädigungssummen für die durch die große Katastrophe Betroffenen wird, dem W. J." zufolge, ein an zwei Millionen reichender sein. Vier Monate find indeß seit dem Unglückstage verflossen und noch immer harren die Betheiligten der Ent schädigung!
-
Wien , 15. Nov. Der Chefredakteur des Fremdenblatt", Baron Gustav v. Heine- Geldern, der Bruder von Heinr. Heine, ist heute hier im 80. Lebensjahre gestorben.
Wien , 14. November. ( Vom Thurm gestürzt.) Der 19 jährige Inseraten- Agent Julius Arloth hat sich am Sonnabend Abend gegen 6 Uhr in selbstmörderischer Absicht von der Balustrade des Thurmes der Augustinerkirche gestürzt und sofort feinen Tod gefunden. Julius Arloth hatte die Absicht, die schreckliche That bereits um die Mittagsstunde auszuführen. Um die erwähnte Zeit war er nämlich in der Wohnung der Kirchendiener, die er seit seiner frühesten Jugend fennt, erschienen und wollte von denselben die Schlüssel zum Kirchthurm erlangen, vorgeblich, um nach langer Zeit wieder einmal eine schöne Aussicht zu genießen. Wiewohl der junge Mann sein Anliegen mit Ruhe und Sicherheit vorbrachte und durch nichts den entseglichen Plan, den er gefaßt hatte, verrieth, verweigerten dennoch die Kirchendiener die Herausgabe der Schlüffel. Arloth wiederholte noch einmal seine Bitte, entfernte fich aber, als er sah, daß seine Mühe vergeblich sei. Mit dem Eintritte der Dämmerung stand er bereits wieder vor der Kirche und folgte zwei Knaben, welche sich vor 5 Uhr in die Glockenstube des Thurmes begaben, um zu läuten. Einige Sekunden half er selbst die Stricke ziehen, dann aber begab er sich über
Soziales und Arbeiterbewegung. die schmale eiserne Schneckentreppe hinauf in den Thurmhelm,
H
Neue Aufgaben der Berufsgenossenschaften? An der Hand des in der Preffe mehrfach erwähnten Jahresberichtes der oberschlesischen Bismarckhütte empfiehlt die Nordd. Allg. 3tg." die Bildung industrieller Vereinigungen zum Zwecke der Regelung der Produktion und der Preise. Sehr bemerkenswerth sind die Schlußfäße des Artikels:„ Für die Bukunft möchte die Frage zu erwägen sein, ob nicht den Berufsgenossenschaften auch auf diesem Gebiete eine Mitwirkung eingeräumt werden könnte. Unseres Erachtens find dieselben der Aufgabe einer den Schwankungen des Konsums folgenden Regelung der Produktion mehr gewachsen als freiwillige und nur zu diesem Zwecke gegründete Vereinigungen." Selbst die nationalliberale Magd. 3tg." bemerkt dazu:" Die Regierungspreffe sollte doch endlich einmal im Interesse der Berufsges nossenschaften selbst aufhören, diesen immer neue Aufgaben zu zuweisen. Bei den Berathungen über das Unfallversicherungsgefeß ist zwar mehrfach die Hoffnung ausgesprochen worden, daß die Berufsgenossenschaften weit über den Rahmen ihrer nächsten Bestimmung hinaus eine große Rolle spielen und die Träger einer forporativen Organisation des gesammten Erwerbslebens werden würden, der bisherige Gang der Dinge berechtigt aber durchaus nicht zu so schweifenden Erwartungen. Sie haben vorläufig und noch auf lange Zeit hinaus so viel mit der Bewältigung der ihnen durch das Unfallversicherungsgesetz übertragenen Aufgaben zu thun, daß schlechterdings nicht einzusehen ist, wie sie lettere noch wer den erfüllen sollen. Giebt man auch bereitwilligst zu, daß die Arbeiten des ersten Jahres eine ganz außerordentliche Kraft anstrengung erforderten, welche in Zukunft nicht mehr nothwendig sein wird, so darf man auch nicht übersehen, daß die ganze Organisation der Unfallversicherung im Wesentlichen und mit vollem Rechte auf eine ehrenamtliche, unentgeltliche Thätigteit zugeschnitten ist. Diese würde aber erlahmen, wenn man ihr noch neue große Aufgaben aufbürden wollte. Die mit der Ausführung des Unfallversicherungsgesetzes verbundenen laufenden Geschäfte find gerade groß genug, um die Thätigkeit der Betheiligten, die doch neben der Sorge für das eigene Geschäft ausgeübt werden muß, aufs Höchste anzuspannen und es wür den vermuthlich Alle, die ihre Kräfte der gemeinnüßigen Sache widmen, mit Freuden begrüßen, wenn ihnen Erleichte rungen zu Theil würden und namentlich nicht zu viel regle mentirt würde."
aus
Der Kongreß der Delegirten der freien Hilfskaffen Deutschlands , der seit dem 14. d. Mts. in Gera tagt, hat am ersten Verhandlungstage folgende Resolution angenommen: Das Gefeß betr. die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883 entspricht nicht den Anforderungen, welche die Arbeiter an dieses Gesetz zu stellen berechtigt find, da es unstreitig neben seinen Vortheilen erhebliche Nachtheile für die Arbeiter im einzelnen und für die freie Entwicklung der unabhängigen Drganisationen zur Unterſtügung in Krants heitsfallen zur Folge hat. Der Rongreß erachtet daher eine Alenderung bez. Ergänzung dieses Gefeßes als bringend ge boten und wird den geseßgebenden Körperschaften des Deutschen Reiches geeignete Abänderungsvorschläge zur Annahme unterbreiten." Von 151 Delegirten war der Kongreß besucht; die felben vertraten 275 Raffen mit 417 000 Mitgliedern. jämmtliche Fraktionsvorstände des Deutschen
schwang sich durch eine gothisch verzierte Deffnung auf die Ballustrade und in der nächsten Sekunde hatte er sich in die Tiefe gestürzt.
geriffen und kam um. Da auch die Telegraphenlinien unters brochen waren, so gelangte erst spät der Hilferuf nach Savona . Drei Stunden vor dem Unglückgfall paffirte ein Personenzug die Strecke.
Grenoble , 16. November. Durch den Einsturz eines Hauses wurden heute zehn Arbeiter getödtet und sechs vers wundet.
Vermischtes.
Es spukt beim Fürsten Bismard, so wird der Hamb . Reform" aus Friedrichsruh geschrieben. Es soll das Forsthaus des Fürsten Bismard bei Friedrichsruh, welches vom Förster Helmersdorf bewohnt wird, seine Wundererscheinungen" betommen haben. Der Sput hat erst mit Klopfen begonnen. Hellsehende Leute" wollen dann flammende Schwerter und bergl. gesehen haben, die natürlich als Zeichen bevorstehenden Krieges gedeutet werden. Auch hier wie anderwärts sammeln fich allabendlich 6-800 Bauern, die trop Zuredens und ernstlichen Einschreitens nicht weichen wollen. Den größten Vortheil haben die anliegenden Wirthshäuser, die Tag und Nacht nicht leer werden. Die Geschichte spielt schon seit vierzehn Tagen und die Ansammlungen werden von Abend zu Abend Die Dummen werden eben nicht alle! größer.
-
Jagdfreuden". Aus London wird berichtet: Der Herzog von Richmond und Gordon veranstaltete am 12. d. die erste große Jagd dieser Saison. Einer der anwesenden Gäste, Sir Morley, war von dem Eifer so hingeriffen, daß er dem Herzog selbst eine Kugel ins Knie sandte. Der Herzog sant mit einem Aufschrei zu Boden, sein Gewehr ging los und der Schuß tödtete einen jungen Treiber. Aus Darmstadt wird unterm 14. d. geschrieben: Bei der gestern abgehaltenen Schnitzeljagd stürzten mit ihren Pferden der Erbgroßherzog von Heffen, die Freifrau von Schent( Gemahlin des Adjutanten des Prinzen Heinrich) und der Rittmeister von Brochusen. Die beiden arg be Erstgenannten sind mit dem bloßen Schrecken und schmußten Kleidern davon gekommen. Brockhusen brach das Schlüffelbein.
Hutreform im englischen Parlament. Bis vor Kurzent erschienen sämmtliche 658 Mitglieder des englischen Unters hauses nicht anders als in hohen Seidenhüten. In dem gegenwärtigen Parlament jedoch trat eine große Revolution auf diesem Gebiete ein. Die Vertreter der Arbeiter erschienen ausnahmslos in Filzhüten verschiedener Sorten, welchem Beis spiel fich die Vertreter der grünen Insel Irland anschloffen, fo daß der hohe Bylinder im englischen Parlament bald eine Rarität sein wird.
Eine Trauung im Schaufenster. Ein amerikanisches Blatt, die Lincoln Freie Presse", berichtet: In einem Schaus fenster getraut wurde neulich ein Brautpaar in Indianopolis. Die Befizer eines Kleidergeschäftes hatten die Offerte gemacht, demjenigen Paare, welches sich in einem ihrer Riesenschaufenster trauen laffen würde, eine elegante Schlafzimmereinrichtung zum Geschenk zu machen. Das Geschent stach wohl manchem heirathslustigen Pärchen ins Auge, doch die gestellte Bedingung schreckte alle ab; erst vor einigen Tagen fand sich ein Paar, das den Preis sich erwerben wollte. Es waren Herr Otto Meyer, ein junger Bäcker, und Fräulein Eva Johnson. Lange vor dem Beginn der Zeremonie hatte sich vor dem Geschäftss lofal eine nach Tausenden zählende Volksmenge angesammelt. Ein Dußend Polizisten versuchten ihr bestes, den Andrang zu dämmen; indeß, war es ihnen auf der einen Seite gelungen, Raum zu schaffen, so drängte es schon von der anderen Seite wieder herein. In dem geräumigen Geschäftslokal hatte ich Das eine Anzahl geladener Herren und Damen eingefunden. Paar wurde unter Vortritt Nev. Hunter's nach dem Schaufenster geleitet, woselbst es von dem außen harrenden Publikum mit Jubel begrüßt wurde.
Markthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischem Verkaufs- Vermittler, Berlin , den 17. November 1886.
Geflügel. Fette Gänse werden bereits täglich zur Engross Auftion in größeren Bosten zugeführt und von Händlern und Restaurateuren gern getauft. Die Preise stellten sich trotz der milden Witterung für 8-10 Bfd. schwere gerupfte Gänse aut 45-50 Pf., über 10-15 Pfd. schwere 50-60 Pf., Fettgänfe über 15 Pfd. schwer 60 Pf. und mehr per Pfd., junge Enten 1,50-2,50, fette Enten 50-60 Pf. per Pfd., Hühner 0,55 bis 0,80 und 1,20-1,70 M., Tauben 30-40 Pf., Poularden 4,50 bis 8 M. Mageres Geflügel schwer verkäuflich, lebende Gänse
zum Mästen 2,00-3,00 m.
Wild. Hafen Inapp, werden gut bezahlt, anderes Wild wird in größeren Mengen zugeführt. Rehe 50-55, fehlerhafte 45 bis 50, Hirsche, sehr starke und fehlerhafte 25 bis 30, 1. 30 bis 38, Dammwild 35 bis 45, Wildschwein 35 bis 56. pr. Pfd., Rebhühner, junge 120, alte 90 bis 110 f
Budapest , 15. November.( Im Bergwerke verunglückt.) Aus Anina- Steierdorf wird berichtet. In den letzten Tagen haben sich im Thereftenthaler Echacht zwei Unfälle ereignet. Das eine Opfer war der zwölfjährige Michael Langosch. Dieser, der Sohn eines Bergmannes, war erst am 3. November in die Arbeit eingetreten. Am 9. d. M. hatte der Bursche eben die dritte Schicht verfahren, als er unter die Räder von heranrollenden Hunden" gerieth. Es find dies kleine Waggons, mittelst welcher die Kohlen auf schmalspurigem Geleise zur Mündung befördert werden. Der Aermste erhielt derartige Schnepfen 2,20-2,80, Bekaffinen 50 mehr den eingetretenen Tod fonstatiren fonnte. Der zweite ab bis 75 Pf. pr. Stück. Die Wildauktionen werden täglich im Unglücksfall traf den etwa 55jährigen Anton Famera. Er ar beitete am 13. d. M. mit seinem Kameraden an der ihm an gewiesenen Stelle, als fich plötzlich und unvermittelt über ihren
Famera aber blieb auf der Stelle todt.
bis 26 Pf. per Stück. Auerhahn 3,00-4,50 M. Birkhuhn Hafen 3,20-3,75, Kaninchen 45-55 Pf. p. Std, Krametsvögel 25 1,75-2,50 pr. Stüd.
gehalten.
Die Engros- Auktionen finden vermehrte Aufnahme. Auch aus entfernteren Städten kommen Händler hierher, in der Auktion Köpfen ein größeres Quantum Kohle loslöste und auf Beide ihre Einkäufe zu besorgen, weil sie hier bei der großen Auss niederfiel. Der Ramerad rettete fich durch einen Seitensprung, wahl vortheilhafter und beffer sich versorgen können, als an den Marseille , 13. November. Ueber das schreckliche Eisen- berücksichtigt werden, wenn ein Preis limitirt und der ungefähre bahnunglück, welches sich am Freitag Vormittag 11 Uhr zwischen Betrag eingesandt wird. den Stationen Peipin und Sisteron , ungefähr 4 Rilometer von Sifteron ereignete, wird der Frankf. 3tg." folgendes geschrieben:
Produktionsorten. Schriftliche Einkaufsbestellungen können nur
Obst und Gemüse. Birnen 6,00 bis 8,50, Tafelbirnen 10-20, feinfte Sorten 20-40 M., Aepfel 6,00-9,00 " Seit fast drei Wochen dauert der Regen, er verwittert die Tafeläpfel 10-20 M., feinfte Sorten 20-36 M., Maronen 20-30 M., Wallnüffe 20-30 M. pr. 3tr.
Felsen und erweicht die Lagen Thonerde. Der Berg Mont Felsen und erweicht die Lagen Thonerde. Der Berg Mont gerves hatte soeben einen Theil feiner Maffen auf die Eisenbahnlinie und auf die Landstraße geworfen, als der Zug 439 mit 45 Rilometer Schnelligkeit per Stunde heranfuhr, ohne daß auf demselben die Nothsignale der erschreckten Landleute bemerkt wurden. Lokomotive und Waggons stießen gegen die enorme eingestürzte Masse und drangen mit ungeheuerer Gewalt ein.
Bwiebeln 4,50-6,00-8,00 M. per 100 Pfd., Weißfleischige Speisekartoffeln 2,80-3,60, rothe 2,80-3,00, blaue 2,50-3,00 per 100 Ro., groß Sellerie 7-10 M., flein 3-7 M., Meerrettig 7-12 M., Blumenkohl 30-40 M. pr. 100 Stüd, Stohl
rüben 1,50-2,00 M. per Bentner.
Die Maschine und ein Personenwagen wurden zermalmt, der veredelte 15-20 m. pr. 100 Stüd, Primeln 13-15 M
Rest des Zuges erlitt eine schreckliche Erschütterung. Die ersten Hilfeleistungen wurden von den benachbarten Bewohnern und von den mehr oder weniger unversehrt gebliebenen Reisenden fofort organisirt und von Sisteron und Pertuis Hilfsmaschinen requirirt. Die Behörden, die Einwohnerschaft und eine AbHilfe. Gemeldet find 4 Todte und etwa 20 Verwundete, welche nach Sisteron verbracht wurden. Morgen soll der Ar beitsminister Millaud die Unglücksstätte besuchen."
pr. 100 Stüd. Auktion jeden Dienstag und Freitag um 5 Uhr
Vormittags.
Geräucherte und marinirte Fische. Größere Bufuhren erwünscht. Bratheringe per Faß 1,50-2,25 M. Ruffifche Sardinen 1,50-1,60 M. Rheinlachs 2,50-2,90, Wefer- und theilung des 141. Linienregiments eilten herbei und leisteten Ostseelachs 1,20-1,60, Flundern, fleine 2,50-5,00 m., mittel 7,50-16 M., große 18-27 M., Büdlinge 1,80-4,00 m. per 100 Stüd. Sprotten 40 bis 45 Pf. per Pfund. Rauchaal
Genua, 12. Nov. Am 10. November ereignete fich auf der Linie Genua- Albenga ein schweres Eisenbahnunglück. Der von Ventimiglia fommende Güterzug Nr. 1443 hatte eben
mittel 1 M. per Pfd.
Eier 3,00 M. pr. Schock netto. Eier find begehrt; größere
Bufuhren erwünscht.
Albenga passirt und befand sich auf dem Uebergang des Vas sendungen nur in Ja Waare in Bentnertonnen gut zu ver
dino, unmittelbar über dem Meeresufer. Plößlich wich ein Pfeiler der Brücke, welcher in seinen Fundamenten durch die
Butter. Die Butterpreise halten fich unverändert. Bu werthen. Frische feinste Tafelbutter c. 120-125, feine in Folge des andauernden Regens angeschwollenen Waffers bis 90. Landbutter I. 90-96, II. 80 bis 85 M. Galizische
maffen unterwühlt war Die Brücke stürzte unter furchtbarem Gefrach zusammen; die Lokomotive und 5 Wagen des Zuges wurden ins Meer geschleudert, die übrigen 13 Waggons blieben auf den Brückentrümmern stehen. Der Maschinist, der Heizer und ein Bediensteter wurden getödtet; der Zugführer und zwei
zahlt.
Backstein 1. fett 20-25, 11. 10-16 M.,
Limburger
1. 30
und andere geringste Sorten 55-72 M. pr. 50 Ro. Räse. f. Quadrat Sahnenkäse begehrt und gut be I. 56-63, 11. 50-55, III. 42-48, Quadrats An jedoch schwere Verlegungen davon. Ein auf der Brüde postir franzöfifcher Neufchateller 16 M. pro 100 Stüd, Roquefort Bremser konnten im kritischen Momente abspringen, trugen echter Holländer 60-65 M., Edamer 1. 60-70, 11, 56-58
ter Weichenwärter wurde sammt seinem Häuschen in die Tiefe
1,20-1,50 pro fb.
Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Mag Schippel, für Vereine und Versammlungen F. Tutauer, für den übrigen Theil der Beitung N. Gronheim, sämmtlich in Berlin
Hierzu eine Beilage.
m
31