biefelbe gebrauchen, so find sie durchweg fiegreich im Kampfe gegen das Unternehmerthum.
In Zeiten wirthschaftlichen Niederganges aber, wie sie seit einigen Jahren und jetzt noch vorhanden sind, werden aus Noth oft genug Arbeitseinstellungen angezettelt, welche zum größten Theile ohne Erfolg bleiben. Die Arbeiterpartei und die Arbeiterbewegung überhaupt erleiden aber durch derartige zahlreiche Mißerfolge auf dem Gebiete der Arbeitsbedingungen großen Schaden.
Schon aus vorgenannten Gründen muß sich jeder Freund der Arbeiter, wie der Arbeiterbewegung überhaupt, über einen wirthschaftlichen Aufschwung freuen.
Aber auch in fozialpolitischer Beziehung hat derselbe eine günstige Wirkung. Nicht der nothleidende Arbeiter ist es, der in sozialpolitischer Beziehung seinen Brüdern voranmarschirt, sondern der besser gestellte; derjenige, der noch so viel Lohn erhält, daß er neben seinen materiellen Be dürfnissen auch noch der Befriedigung geistiger Be dürfnisse nachgehen fann. Diejenigen Arbeiter find für die Arbeiterbewegung am tüchtigsten, welche noch einige Groschen von ihrem Wochenverdienst erübrigen können, um eine Beitung zu halten und Bücher zu lesen, damit die geistige Vernachlässigung, die ihnen meist in ihrer Jugend zu Theil geworden ist, wenigstens etwas ausgeglichen wird.
Marschieren denn die armen, gedrückten Landarbeiter in Dstpreußen oder die abgehegten Weber in Niederschlesien und am Niederrhein in den Bezirken Aachen und Trier an der Spiße der Arbeiterbewegung, oder sind es nicht vielmehr die beffergestellten Arbeiter in den Großstädten und denjenigen Landestheilen, wo auch der Industriearbeiter einen etwas höheren Lohn verdient?
Die Arbeiter auf dem Lande in Leipzig , die in Solingen und Umgebung, die holsteinischen Arbeiter auf dem Lande erhalten verhältnißmäßig noch einen leidlichen Lohn und gerade deshalb ist bei ihnen reges Leben in gewerkschaftlichen und Sozialpolitischen Dingen.
Wir stehen deshalb auch der gewerkschaftlichen und fachvereinlichen Bewegung sympathisch gegenüber; zu wiederholten Malen haben wir nachgewiesen, daß die Ziele, welche sich diese Vereine gesteckt haben, als Lohnerhöhung, Arbeitszeitverminderung, allerlei Unterstüßungen, niemals zu einer dauernden Verbefferung der Lage der Arbeiterklaffe führen können, aber dennoch unterstüßen wir sie, da momentane materielle Vortheile für die Fachgenossen vielfach erzielt werden, welche die Arbeiter zu weiterem Streben anregen und sie davon abhalten, in Roth und Elend und hilflosen Stumpffinn zu versinken.
Verblendete Menschen sind oft der Meinung, als ob Noth und Elend die besten Verbündeten der Arbeiterbewegung seien. Man hört daher auch den Ruf: Es muß erst noch viel schlechter werden, ehe es besser wird!"
Gerade das Gegentheil ist wahr:" Es muß erst etwas beffer werden, ehe es viel beffer wird!"
Deshalb begrüßen wir jedes Besserwerden bei den Arbeitern als einen weiteren Schritt zum Gutwerden." Deshalb stehen wir ein für die Selbstthätigkeit der Arbeiter in Vereinen, ihre materielle Lage zu verbessern und die Mitglieder zu geistiger Thätigkeit anzuregen.
Deshalb find uns alle sozialreformatorischen Bestrebungen erwünscht, weil auch aus den kleinsten Anfängen schließlich etwas Erfprießliches durch energisches Eingreifen der Arbeiter selbst entstehen kann.
Deshalb wünschen wir, daß die Abgeordneten der Arbeiterpartei in fester und zielbewußter Weise die Jdee der Arbeiterschußgefeßgebung weiter verfechten, damit den Arbeitern die Wege geebnet werden, auf denen sie aus ihrer abhängigen und vielfach trostlosen Lage herauskommen.
Und deshalb auch begrüßen wir jeden wirthschaftlichen Aufschwung mit Freuden, weil er die Arbeiter materiell und geistig fräftigt, besonnen und fest ihre Wege zu wandern, um zu dem langersehnten Ziele der Befreiung der Arbeit vom Drucke des Kapitalismus zu gelangen.
Politische Uebersicht.
Die Wahlagitation der Berliner Arbeiter hat kaum begonnen und schon fangen die üblichen Praktiken der Gegner an, jede öffentliche Kundgebung des Proletariats zu verhindern oder doch zum mindeſten zu erschweren. Bekanntlich sollte heute Vormittag im Louisenstädtischen Konzerthaus eine große Wählerversammlung stattfinden, das Lokal war bereits fest zugesagt; da zog in letzter Stunde der Wirth seine Buſage zurück. Triftige Gründe für diesen Entschluß vermochte er nicht anzugeben, sodaß man wohl annehmen darf, daß hier der Einfluß ganz anderer Leute zur Geltung gekommen ist. Hoffentlich gelingt es den Einberufern wenigstens, auf dem Wege der Klage die Kosten der Annonzen und Plakate vergütet zu erhalten, die durch die Zurücknahme der Zusage der Lokalverwaltung nug
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Los geworden find. Es würde das zugleich eine heilsame Lektion für viele Wirthe sein. Ferner ist zu bemerken, daß auch das für den ersten Wahlkreis bestimmte Flugblatt nicht zur Verbreitung kommen fonnte. Drei Beamte der politischen Abtheilung erschienen in der Druckerei, in welcher das Flugblatt hergestollt war, erklärten die ganze Auflage für beschlagnahmt und verlangten außerdem Auslieferung des Manuskriptes. Uebrigens ist die heutige Wählerversammlung durchaus nicht aufgegeben. Hoffentlich gelingt es den Einberufern, ein anderes Lokal ausfindig zu machen.
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Nochmals die Buckauer Verhaftungen. Die Zahl der Verhafteten wird jezt auf fünf angegeben. Was die Herren Krause und Konsorten betrifft,( welch ersterer, nebenbei bemerkt, weder, wie verschiedene Blätter gemeldet, durch 10 hiesige Kriminalbeamte verhaftet, noch fünf Tage in Haft behalten wurde), so find sowohl Krause wie seine übrigen Gesinnungsgenoffen an demselben Tage, an welchem dieselben von Be amten der Polizei sistirt wurden, wieder entlassen worden und von einer anderweitigen Wiederverhaftung ist durchaus nichts bekannt geworden. Nur die erwähnten fünf Personen find bis jetzt in Haft behalten.
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Zu den Spremberger Prozessen, die fich bekanntlich zum größten Theil gegen ganz junge Burschen richteten, bemerkt der Reichsfreund" Bei langen Gefängnißstrafen junger, bisher unbestrafter Burschen fällt uns immer ein, daß nach der regelmäßigen Klage der Kenner unseres Gefängnißwesens für sehr viele, namentlich jüngere Leute, das Gefängniß die Schule der Verbrechen wird. Zehn bis vierzehn Monate in jungen Jahren vollends wegen eines seiner Freiheit beraubt zu werden Krawalls, ist für den, den es trifft, wahrlich schwer zu tragen. Vielleicht kommen verurtheilte Spremberger Jünglinge im Ge fängniß zusammen mit jenen drei Polizeibeamten, die neulich wegen eines todt geprügelten Polizeigefangenen zu neun, zwölf und zwanzig Monaten verurtheilt wurden. Wir haben uns Wegen einer unbedeutenden darüber folgendes notirt: Straßenverunreinigung sollte ein dabei betroffener sechzigjähriger, gesunder, fräftiger, gut genährter Arbeiter verhaftet jähriger, gesunder, fräftiger, gut genährter Arbeiter verhaftet werden. Er verweigerte dem Polizeibeamten die Angabe des Namens; dieser faßte ihn, um ihn zur Wache zu befördern. Er wollte nicht mit und fiel hin oder warf sich nieder. Jezt wurde er geprügelt, nach dem Polizeiwachtzimmer gebracht und wieder geprügelt mit einem dicken Eisenstock, mit einem drahtbegeprügelt mit einem dicken Eisenstod, mit einem drahtbezogenen Stock und mit der Faust von drei Polizeibeamten. Am andern Morgen war der Geprügelte an den Mißhandlungen gestorben. Der Staatsanwalt beantragte gegen jeden der drei Angeklagten zwei Jahre Gefängniß. Die Straffammer war milder. Sie verurtheilte die Polizeibeamten, von denen zwei schon wegen Mißhandlungen bestraft waren, den einen zu einem Jahr und acht Monaten, den zweiten zu einem Jahr und den dritten zu neun Monaten Gefängniß. Drei Monate Untersuchungshaft wurden Jedem angerechnet. Uebrigens standen die Polizeibeamten nicht im Verdacht sozial demokratischer Gesinnung."
In Oberschlesien gewinnt die Sozialdemokratie unter der Arbeiterbevölferung, welche bisher nach dem Kommando der Konservativen und Ultramontanen marschirte, neuerdings zahlreiche Anhänger, da sich die Erwerbsverhältnisse von Jahr zu Jahr verschlechtern, und die Bevölkerung hierdurch mehr und mehr zum Nachdenken über die Ursachen ihrer Noth angeregt wird.
Zum Reichsdefizit wird flerifalen Blättern aus Berlin geschrieben:„ Es ist in gewiffer Hinsicht aut, daß die Regierung noch in der legten Session vor den Wahlen den ganzen Ernst der Situation, die Unersättlichkeit des Militarismus und Die Nothwendigkeit eines Reichstages mit einer unabhängigen, Sparfamen Mehrheit den Wählern handgreiflich zu Gemüthe führt. Es gehört doch nur wenig Phantasie dazu, um sich flar zu machen, wohin die Steuerzahler fommen würden, wenn eine allzeit gefügige Mittelpartei alles bewilligt, was von der Beamtenschaft gefordert wird. Wenn die Regierung ihre neuen Steuerprojekte bis nach den Wahlen verhüllt hält, so werden doch die 25 Millionen militärischer Mehrausgaben und die Erhöhung der Matrikularbeiträge um 33 Millionen den Wählern als ein wirksames Abschreckungsschild von der mittelparteilichen Ja- Thür entgegenleuchten.
Der Gesinnungswechsel des preußischen Richterstandes wird von der konservativen Post" fonstatirt. Das Blatt erklärt, deß seit einiger Zeit die Juristen nicht mehr zur linksliberalen Fahne schwören. Das heißt mit anderen Worten, fte schwören jetzt zur nationalliberalen Fahne. Das sind ja schöne Aussichten für politische Prozesse. Da hätte es jeder wegen Preß- und politischen Vergehens Angeklagter bei seinen Richtern mit geschworenen" Gegnern zu thun! Dann wäre ja auch das letzte Fünkchen Vertrauen auf die Unparteilichkeit unseres Richterstandes weggeblasen. Die Poſt" mag sich das rauf etwas zu Gute thun, daß sie dies Vertrauen untergräbt. Db auch dem Richterſtand mit solchem„ Kompliment" gedient
ist, das ist eine zweite Frage.
Judenheze in Witten . Für Donnerstag, schreibt die Freis. 3tg.", war in Witten eine große Volksversammlung an gesagt, in welcher Stöder über die Judenfrage Vortrag halten wollte. Am Tage predigt Stöcker in der Kirche und Abends hegt er gegen Juden in Witten . Zu Ehren der Anwesen heit von Stöcker ist die konservative Wittener Volksztg." von Aufang bis zu Ende mit Hegartikeln gegen die Juden gefüllt. Das Presbyterium foll Stöder nicht als Kanzelredner baben auftreten laffen wollen, der Superintendent, ein Bruder des Antise mitenagitators Dr. König, aber habe Stöder die Kirche zur Ver fügung gestellt.
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Die preußische Bergwerksindustrie. Wie alljährlich wird dem preußischen Landtage auch in der bevorstehenden Seffion wiederum ein Bericht über die Bergwerksindustrie und Berge verwaltung Preußens und zwar bezüglich des Jahres 1885 zugehen. Der dabei übliche allgemeine Ueberblick über die Lage der Bergwerksindustrie im gedachten Jahre wird, wie man er fährt, fein günstiger sein. Nachdem bereits in den beiden vorangegangenen Jahren 1883 und 84 ein empfindlicher Rüd gang fast der gesammten Bergwerksindustrie zu verzeichnen ge wesen war, hat diese Rückwärtsbewegung im Verlaufe des vorigen Jahres im Großen und Ganzen noch weitere Fort schritte gemacht und ist nur bei wenigen Betriebszweigen wieder einigermaßen zum Stillstand gekommen. Insbesondere hatte der Steinkohlenbergbau unter den Wirkungen des allgemeinen Niederganges von Industrie und Gewerbe in erhöhtem Maße zu leiden, wogegen der Braunkohlenbergbau und der Mineral falzbau sich in ihrer bisherigen, gerade nicht ungünstigen Lage zu behaupten vermochten. Bei der Eisenindustrie hielt die Unficherheit des Marktes an und nöthigte zu immer weitergehenden Preisermäßigungen der Produkte. Auch das Blei- und Zink geschäft hatte zu Anfang des Berichtsjahres mit vermehrten Schwierigkeiten zu kämpfen, erholte sich aber im Laufe des Jahres wieder und hat seitdem eine sichtbare Befferung erfahren, welche sich im fich im Jahre 1886 noch fortsette. Am schwersten wurde die Kupfergewinnung betroffen, auf welche die Ueberschwemmung des Marktes und das dadurch hervorgerufene außerordentliche Fallen der Kupferpreise eine fast erdrückende Wirkung ausübte; auch die kleine Preissteigerung, welche der März des gegenwärtigen Jahres endlich wieder brachte, vermag die trüben Aussichten dieses Zweiges der einheimischen Bergwerksindustrie kaum sichtbar auszuhalten. Was nun insbesondere den Bergwerksbetrieb betrifft, so erfuhr derselbe in Folge der geschilderten Verhältnisse nur eine mäßige Steigerung, während der Gesammtertrag, in Geld auß gedrückt, um ein Geringes hinter dem des Vorjahres zurüd blieb. Die Förderung bei dem gesammten Bergbau Preußens, einschließlich der Steinsalzbergwerke, stellte sich im Jahre 1885 auf 71 713 133 Tonnen im Werthe von 369 823 545 M., da gegen 1884 auf 70 643 872 Tonnen im Werthe 370 498 056 An Arbeitern waren 290 750 Personen beschäftigt. Auch die auf Rechnung des Staates betriebenen Bergwerke, Hütten und Salinen wurden von der allgemeinen Ungunst der Verhältnisse empfindlich berührt, erzielten aber doch noch immer wesentlich beffere Schlußergebnisse als die Privatwerke, da sie nicht wie diese zugleich unter den technischen und wirthschaft lichen Nachtheilen zersplitterter Besigvers hältnisse zu leiden hatten und daher dem anhaltenden Drucke der Geschäftslage erfolgreichen Widerstand leisten fonnten. Auch hier wieder ein ziemlich trauriges Bild! Aber auch hier wieder eine Bestätigung der alten Erfahrung, daß der organifirte Großbetrieb am widerstandsfähigsten ist und daß der zersplitterte Kleinbetrieb am raschesten zu Grunde geht.
Oesterreich- Ungarn.
Ein Theil der böhmischen 3uderfabriken, einen Zweigverein des Landvereins der böhmischen Buderindustrie bildend, stellt allen Ernstes den Antrag, falls die neue Buder ste u er vorlage zum Gesez erhoben werden sollte, möge dies mit einer torporativen Betriebseinstellung während dernächsten Kampagne beantwortet werden. Wenn fein Betrieb, dann auch feine Steuer und der Finanzminister könne dann seine 13 Millionen suchen fie nicht.
Rußland.
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finden werde er
In der nächsten Zeit wird vor dem Petersburger Militär bezirksgericht wieder ein größerer Nihilistenprozeß zum Abschluffe gelangen.
Als Hauptangeklagte figuriren, wie die
„ Schles. 3tg." mittheilt, zwei Mitbetheiligte an der von Degajen geleiteten Beseitigung des Polizei offiziers Sjudejtin Was die Person Degajews und Ssudejtins betrifft, so sei daran erinnert, daß Degajem, damals Artillerie- Kapitän, und Jakowlep, damals Artillerie- Lieutenant, bereits vor fünf Jahren wegen " Theilnahme an nihilistischen Verbrechen", Degajem zum Tode burch den Strang, Jakowlew zur lebenslänglichen Verbannung Inach Sibirien, verurtheilt worden sind. Während Jakowlew nach seiner Verurtheilung nach Sibirien verschickt wurde, I wirkte die Polizei die Begnadigung Degajews, weil sie diesen höchst intelligenten Menschen als Spion zu benutzen beabsichtigte, Degajem wußte sich dadurch, daß er scheinbar hochwichtige Aufe schlüsse gab und verschiedene Entdeckungen vermittelte, das volle aus wahrgenommen, wo er fie verborgen hatte, und mußte über eines der großen Meere zu bringen und sein Leben nun eine Möglichkeit gefunden haben, sich während seiner für einige 3eit, ja sogar für einige Jahre zu fristen! Aber das einfache Schloß mit einem Nachschlüssel oder mit gelingen soll und er war nicht gewöhnt, mit seinem Gelbe Taumel drehte sich bei dieser Vorstellung das 3immer mit 3ähnen und schlug sich die geballte Faust vor die Stirn. weiten Gebäude wurde es so still, wie in einer Todten- seinem ganzen Inhalt vor seinen Augen. Das also sollte Hätte er sich nur in dieser Hinsicht besser vorgesehen! Wohl Mißtrauisch gemacht durch die unangenehme Ueber- Vorsicht gehandelt, mit der kältesten Berechnung jeden, noch größere Geldvorräthe befanden, aber diese Bimmer
3u Befehl, Herr Kommissar," erwiderte der Gendarm, und kehrte auf eine entsprechende Handbewegung des Be
amten auf seinen Platz zurück, im Innern nicht all zu froh darüber, daß auch in dieser Nacht keine Aussicht auf ordent lichen Schlummer vorhanden sei. Der Portier an seiner Seite begann allmälig einzunicken, und in dem ganzen
gruft.
raschung der verwichenen Nacht, ging Ramfeld heute zunächst
in sein Schlafzimmer und schaute, mit dem Lichte in der Hand, hinter alle Vorhänge und in alle Winkel, iu benen sich etwa ein Mensch versteckt halten konnte. Beruhigt ſette er den Leuchter auf den Tisch zurück, als er die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das Gemach leer sei, und nachdem er noch dem Diener, welcher seine persönliche Bebienung zu besorgen hatte, die Erlaubniß ertheilt, zur Ruhe zu gehen, begab er sich in das anstoßende 3immer, um den
auch den kleinsten Nebenumstand erwogen und seinen
an dieser plumpen Sorglosigkeit zu Grunde gehen sollte!-
waren behördlicherseits verschlossen und versiegelt. Es war das erträumte Biel fest mit den Händen greifen konnte, düster leuchtenden Augen und mit erbittert zusammengefniffe nicht daran zn denken, unbemerkt hinein zu gelangen. Mit Inen Lippen schickte sich Ramfeld an, noch einmal diefelbe Wie war es benn möglich gewesen, daß er gerade Metamorphose an sich vorzunehmen, die ihm schon einmal, I als es galt, den heimlichen Ausflug aus dem Schwarzen Und gab Adler" zu unternehmen, so vortrefflich zu ftatten gefomDer Bart, die Brille und der schäbige Rod machten Plan, welchen er sich unterdessen für die Vernichtung der tasche sein Eigenthum sei, daß er die Verantwortung für ihn wieder innerhalb weniger Minuten zu einem In
ominösen Brieftasche zurecht gemacht, ungestört und in voller Ruhe zur Ausführung zu bringen. Er zog den Schlüssel, der die betreffende Schublade des Schreibtisches öffnen sollte, aus der Tasche und war eben im Begriff, denselben in das Schloß zu stecken, als er zu feinem maßlosen Schrecken gewahrte, daß die Schublade etwa um die Breite eines Viertelzolls offen stand.
Von einer furchtbaren Ahnung ergriffen, riß er sie vollends heraus und wühlte mit zitternden Fingern die Papiere auf, unter denen er gestern die bedeutungsvolle
herausgetreten, hörbar schlugen seine Zähne auf einander
-
dies nicht vorausgesehen und nicht verhindert hatte, was doch so unendlich leicht gewesen wäre! Konnte man ihm es denn wirklich gar keine Rettung? denn im äußersten Falle wirklich beweisen, daß jene BriefLaut aufstöhnend ihren gesammten Inhalt trage?
-
schlug er die Hände vor das Gesicht, denn in seinem Innern rief es: Ja, ja, es fann sein; wenn die Brieftasche
verloren!
men war.
"
Betrachtung
in
dividuum, das man wohl nur bei sehr genauer als den eleganten Dr. Ramfeld hätte wieder erkannt. Und wenn auch seine Haltung viel weniger sicher und seine in die Hände der Behörde kommt, so bist Du rettungslos Maske darum auch viel weniger gelungen war, so tam ihm dafür doch heute die Dunkelheit zu statten, und morgenauf; noch fonnte er sich nicht an den Gedanken seines jähen der einen oder anderen Weise und bis morgen mußte Noch einmal aber lebte eine Hoffnung in seinem Herzen nun, bis morgen mußte ja Rath geschafft worden sein Wenn Juanita die Brieftasche ge- auch all seine Fassung und Kaltblütigkeit wieder gewonnen ftohlen hatte, so hatte sie es vielleicht nur gethan, um sich in den Besitz einer Waffe zu sehen, mit der sie ihn fort
Sturzes gewöhnen! gewöhnen!
-
er
haben. Wie aber sollte er unbemerkt aus dem Schloffe Brieftasche verborgen hatte. Alles Blut war aus seinem während zu martern und zu peinigen gedachte! Noch hatte fommen? Es war nicht daran zu zweifeln, daß man ihn Gesicht entwichen, seine Augen waren weit aus ihren Höhlen sie ihre Beute ja nicht ausgeliefert, denn man würde ihn anhalten würde, wenn man ihn wahrnähme, und dann war mit einem Schlage auch die letzte Hoffnung vernichtet. die Brieftasche war verschwunden. 3um ersten Male verließ gab es also eine Möglichkeit der Rettung! Und diese Den gewöhnlichen Weg durfte er also unter feinen Ums Möglichkeit mußte festgehalten werden; er mußte der Megi- ständen einschlagen, das stand fest; und es machte ihm auch
ihn in diesem Moment jeder Neft von Kaltblütigkeit und Besinnung, denn mit entseglicher Klarheit hatte die einzige Erklärung, welche es für dies räthselhafte Verschwinden geben fonnte, sofort vor seiner Seele gestanden. Juanita mußte die Brieftasche gestohlen haben, daran war nicht zu zweifeln.
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sonst gleich bei seiner Rückkehr verhaftet haben,
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noch
im Guten oder
kanerin die Brieftasche wieder entwinden im Bösen. Auf der Stelle mußte er sich aufmachen, um Juanita zu finden und wenn das vergebens war, so mußte
gar
zu viel Sorge, wie er das Hinausschlüpfen zu er fliehen. Noch war es ja auch dazu vielleicht nicht zu stimmt, wurde jest fast gar nicht mehr benußt, weil die spät! Curt's Freigebigkeit hatte ihn in den Besitz bedeuten wenigen Domestifen der bequemen Vordertreppe den VorSie hatte am verflossenen Abend von ihrem Versted der Geldmittel gesetzt. Sie würden hingereicht haben, ihn zug gaben. Allerdings war mit ziemlicher Wahrscheinlich