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nicht gekommen und darum denken wir, daß die Gerüchte über fire Abmachungen zwischen Desterreich- Ungarn   und Großbritan nien, welchen auch Deutschland   beitreten solle, vor der Hand wenigstens als verfrüht anzusehen find.

Schweiz  .

In der Köln  . 3tg." war vor einigen Tagen ein Tele­gramm aus Berlin   enthalten, laut welchem die vom schweizerischen Bundesrathe vorgeschlagenen 3 o II erhöhungen in Berliner  Handels- und Industriekreisen sehr verstimmt haben, und zwar um so mehr, als man allgemein angenommen habe, daß die furzen, freilich sehr lebhaften Verhandlungen über den schweizerischen Handelsvertrag noch nicht gescheitert seien, sondern die Aus­ficht auf Verständigung offen gelaffen hätten. Auch heute noch hält man in Berlin   daran fest, daß eine Verständigung mit der Schweiz   nicht ausgeschlossen sei." Zu dieser Mit­theilung, welche das Blatt als wahrscheinlich offiziös" be zeichnet, bemerkt die Neue Zürich  . 3tg." folgendes: Warum die Schweiz   fich abhalten lassen sollte, fortan jeder Zeit die­jenigen Aenderungen ihres Bolltarifes vorzunehmen, welche fie für ersprießlich hält, ist jedenfalls vom deutschen   Standpunkte aus nicht einzusehen, nachdem es Marime der deutschen  Handelspolitik geworden ist, fich in feiner Weise zu binden und ohne irgendwelche Rücksicht auf die günstigsten Bedingungen, die andere Staaten dem deutschen   Export bieten, zu thun, was der Moment als angezeigt erscheinen läßt. Das Bustandekom men eines Handelsvertrags wird durch die Aenderungen weder erschwert, noch verunmöglicht, sofern die deutsche Regierung die Berständigung so aufrichtig anstrebt, wie der schweizerische Bundesrath. Freilich sollten sich die Verhandlungen nicht zu viele Monate dahinschleppen, sonst könnte die Schwenkung der öffentlichen Meinung in der Schweiz   sich rascher und rascher vollziehen. Denn die Lehren, welche die deutschen   Schutzöllner ihren ausländischen Gesinnungsgenossen seit Jahren ertheilt haben, beginnen ihre Früchte zu zeitigen."

Belgien  .

Der Generalrath der Arbeiterpartei hat alle Are beitervereine Belgiens   auf den 25. und 26. t. Mts. zum Ar­beiter- Kongreß nach Brüffel berufen.

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Die Verwaltung des fleritalen freien Schulwesens Belgiens   hat die Theilnahme an der Pariser   Ausstellung ab­gelehnt. Die Kleritalen haben, um die Beamten vor Theil­nahme an den Logen abzuschreden, jetzt ein Verzeichniß aller Freimaurer Belgiens  , 5250 Namen, herausgegeben. Das felbe soll Licht über die Gottlosen" verbreiten; es macht Stan­dal, schadet aber nicht den Logen.

Frankreich  .

Welche großartigen Verbesserungen und Umwandlungen die Franzosen binnen wenigen Jahren in Tunesien   durch geführt haben, ist erst in voriger Woche anläßlich der Ab­berufung des bisherigen Generalresidenten Cambon erörtert worden. Jest erfährt man von der Vornahme eines weiteren großen Werkes, welches zeigt, daß nun auch die strategischen Vortheile ausgenugt werden sollen, die Tunesien   durch seine Lage am Mittelmeer   bietet. Nach einer Meldung der Londoner Times" haben die Vorarbeiten zur Anlage eines Hafens im Bizerta   See begonnen, wo ein Militärposten errichtet werden soll; die Kosten werden auf nahe an drei Millionen Franks veranschlagt. Der See Bizerta   liegt ungefähr 30 eng­lische Meilen nordwestlich von der Stadt Tunis   und ist 50 eng­lische Quadratmeilen groß. Die tiefgehendsten Schiffe fönnen darin ankern und mit verhältnißmäßig geringem Kostenauf­wande kann derselbe in einen der größten Häfen der Welt verwandelt werden. Mit dem Mittelländischen   Meere ist der See durch einen etwa acht Kilometer langen und 1600 Meter breiten Fluß verbunden, der in der Mitte 14 bis 20 Meter tief ist. Um den See zu einem großartigen Kriegs­hafen zu machen, ist nach der Times" nichts weiter nöthig, als die Mündung und einige Stellen des Fluffes auszubaggern. Man fühlt aus den Worten, mit denen das englische Blatt an Scheinend rein fachlich auf das Projekt hinweist, doch schon das Unbehagen heraus, das es darüber empfindet. Nicht umsonst beruff es fich auf ein Schreiben, worin der englische   Admiral Spratt schon im Jahre 1881 auf die hervorragende Bedeutung des Bizerta  - Sees hingewiesen hat. An der zentralen Meerenge des Mittelländischen   Meeres gelegen," so schrieb Spratt damals, ,, würde der Bizerta  - See in den Händen Frankreichs   oder Italiens  der strategisch wichtigste Kriegshafen werden und die Verbin dung zwischen dem östlichen und westlichen Theil des Meeres beherrschen. An dem See könnte Frankreich   großartige Marine­

Balkanländer.

Nach einer Londoner   Meldung der Bol. Korr." schwebt zwischen den Mächten ein Meinungsaustausch, sowohl in Bes treff der Kandidatur des Fürsten von Mingrelien   als im Allgemeinen in Betreff geeigneter Mittel, um möglichst rasch zu einer allseits befriedigenden Beilegung der bulgarischen Krise zu gelangen. Das russische Kabinet hat, ohne jene Kandidatur offiziell anzumelden, fie formell durch seine Vertretungen zur Kenntniß der Mächte gebracht. Nach der in den englischen Regierungsfreisen herrschenden Anschauung wäre eine Bufiim­mung der Mächte aber so lange nußlos und aussichtslos, wie das russische Kabinet an seinem bekannten, den Mächten notifi­zirten Standpunkte gegenüber der bulgarischen Sobranje fest­hält. Eine Einigung der Mächte über diese Frage babe zur natürlichen Vorausseßung, daß das russische Kabinet seine Be­reitwilligkeit zu erkennen gäbe, von Hindernissen abzusehen, die es der Vornahme der Fürstenwahl in Sofia   in den Weg legt. Es scheine, daß andere Kabinete im Grunde ähnlicher An­schauung sind, obwohl sie ihre Bereitwilligkeit, jener Kandi­batur zuzustimmen, mehr oder minder bereitwillig ausgesprochen haben. In den englischen Regierungsfreisen würde man aber ferner auch darauf großen Werth legen, daß in der Frage wegen der Theilnahme der Ostrumelioten an der Sobranje das bisher zweifelhafte Verhältniß durch Meinungsaustausch zwischen den Mächten geklärt und normirt werde.

Afrika  .

Der Times" Rorrespondent schreibt aus Kairo   unterm 21. November: Sch habe Grund zu der Annahme, daß die von Sir H. D. Wolff und Mukhtar Pascha ihren resp. Regie­rungen unterbreiteten Vorschläge eine Konvention zwi schen England und der Türkei   auf der nachstehenden Basis befürworten: Die Anerkennung der türkischen   Oberhoheit über Egypten seitens Englands. England übernimmt die Auf­rechterhaltung der Ordnung im Innern und die Vertheidigung des Landes gegen fremdländische Angriffe gegen eine firirte jährliche Geldentschädigung, womit das egyptische Budget be lastet wird. Die britischen Truppen sollen sobald als thunlich entbehrlich gemacht werden und mit diesem Ziel im Auge soll die Armee unter einer vermehrten Anzahl englischer und, wenn möglich, auch einiger türkischer Offiziere verstärkt und reorganisirt werden. Inzwischen soll, vorausgeseßt, daß die nächsten drei Monate teine Wiederbelebung der Rebellion an der Grenze zeigen, die dortige britische Streitkraft nach Affint zurückgezogen und der Schuß der Affuan- Wady- Halfa- Grenze der egyptischen Armee überlassen bleiben. Die Garnison von Kairo   soll nach Alexandrien   verlegt werden. Die britische   Streitkraft würde somit zwischen Alexandrien   und Asfint vertheilt werden, beide Theile innerhalb schlagfertiger Entfernung von irgend einem Theile Egyptens, während Kairo  , als die heilige Stadt, geräumt Theile Egyptens, während Kairo  , als die heilige Stadt, geräumt fein würde. Das englische administrative Uebergewicht in Fragen der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten würde fortdauern, aber die Departements des Innern und der Justiz würden aus­schließlich egyptisch bleiben."

Parlamentarisches.

Der Reichstag   wurde gestern vom Staatsminister von Bötticher durch folgende Thronrede eröffnet:

Geehrte Herren!

Se. Majestät der Kaiser haben mich zu beauftragen ge­ruht, den Reichstag   im Namen der verbündeten Regierungen zu eröffnen.

Die wichtigste Aufgabe, welche den Reichstag beschäftigen wird, ist die Mitwirkung bei der ferneren Sicherstellung der Wehrkraft des Reichs.

Durch das Gesetz vom 6. Mai 1880 ist die Friedens­präsenzstärke des Heeres bis zum 31. März 1888 festgestellt worden. Der Bestand unseres Heerwesens bedarf daher der Erneuerung seiner gefeßlichen Grundlage. In der Armee liegt die Gewähr für den dauernden Schutz der Güter des Friedens, und wenn auch die Politik des Reichs fortgesezt eine friedliche ist, so darf Deutschland   doch im Hinblick auf die Entwicklung der Heereseinrichtungen unserer Nachbarstaaten auf eine Erhöhung

feiner Wehrkraft und insbesondere der gegenwärtigen Friedens­präsenzstärte nicht länger verzichten. Es wird Ihnen eine Gefeßes vorlage zugehen, nach welcher diese Heeresverstärkung bereits mit dem Beginn des neuen Etatsjahres eintreten soll. Se. Majestät der Kaiser hegt in Uebereinstimmung mit den verbündeten Re­gierungen die Zuversicht, daß die Nothwendigkeit dieser im Interesse unserer nationalen Sicherheit unabweislichen For­

mit seiner Torpedoflotte in aller Stille Versuche machen, Schieß derung auch von der Gesammtheit des deutschen   Volts und übungen veranstalten und selbst kleinere Flottenmanöver ab­halten, ohne daß irgend jemand etwas davon erfährt."

Großbritannien  .

Unweit Castle Jsland, in der Grafschaft Kerry( Irland  ) fam es zwischen der Polizei und einer Anzahl bewaffneter so= genannter Mondscheinler zu einem Busammenstoß, bei welchem beide Theile von der Feuerwaffe Gebrauch machten. Von der Polizei sind fünf Gefangene eingebracht worden.

dem Sopha, das außer ihm Niemand berühren durfte und rauchte seine Pfeife mit vielem Vergnügen, während aus der Nebenstube das Geräusch der Maschine herübertönte, an welcher eine blasse und magere Frau sich ab­mühte; oder er ging ins Wirthshaus und trank

so viel, daß er gerade noch im Stande war, seine Trunkenheit auf der Straße zu verbergen. Dabei verstand er es, alle in Furcht und Zittern vor sich zu erhalten; er mar ein unumschränkter und grausamer Despot und hatte aus seiner langen Militärdienstzeit die Art und Weise, wie er als Unteroffizier die Rekruten Disziplin gelehrt, für seine Familie mit hinüber genommen, nur daß er hier un­

haber und Profoß in einer Person war.

Seine gewaltthätige Rohheit richtete sich gegen Frau und Kinder, besonders aber gegen Anna. Ihr bloßer An­blick reizte ihn zum Born.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Gift" auftreten.

seiner Vertreter mit voller Entschiedenheit anerkannt wer den wird.

Eine zweite Vorlage, welche Sie beschäftigen wird, betrifft die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Angehörigen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine. Das Be dürfniß dieser Fürsorge ist bereits früher anerkannt worden. Die verbündeten Regierungen glauben nunmehr auf das Bu­standekommen dieses Gesetzes um so ficherer rechnen zu dürfen, als die neue Vorlage den hinsichtlich einzelner Modali

Pallavicini, Herr Crommelin und die Führer Rangetiner und Rubesoier ums Leben tamen, ereignete fich bekanntlich

rühmten Drographen und Kenners der österreichischen Alpen­

am 26. Juni und ist noch lebhaft in der Erinnerung Aller. Am 3. Juli verunglückte in den Kalkalpen   bei Inns bruck der Lithograph Witting und am 26. deffelben Monats auf einem als ungefährlich geltenden Wege auf dem Groß­glodner Fräulein Pauline v. Sonklar, die Tochter des be welt. Wenige Wochen später, am 17. und 18. August, brachte ein plöglich einfallender Schneesturm eine Gesellschaft von Er­steigern des Matterhornes und deren Führer in Lebensgefahr. Einer dieser Touristen, ein Engländer Namens F. C. Burd hardt, erlag der Kälte und den großen Strapazen. Der 28. Auguft brachte Herrn May Munz aus Stuttgart   bei Er­teigung des Schreckhorns sowie deffen Führer Gottlieb Meier

aus Grindelwald   durch den Absturz einer Eislamine den Tod. Selbst noch im Oktober forderten die Berggeister ein Opfer. Bei Ersteigung des Hohen Kasten unweit St. Gallens  ( Schweiz  ) verunglückte der 19jährige Lehrer Naf von Alterswyl. Die nam­hafte Bahl von Unfällen im leßten Touristenjahre hat bekannt­lich schon nach der Katastrophe auf dem Großglockner   die Auf­merksamkeit auf die Bwangslage gelenkt, in der sich die Führer den Touristen gegenüber befinden. Durch Rücksichten auf ihren Broterwerb und Ruf sind diese Aermsten so zu sagen bemüffigt, selbst gefahrvolle Hochtouren mit oft wenig geeigneten Berg­steigern( Touristen) zu unternehmen.

Das mächtigste Fernrohr der Welt. Im Jahre 1874 faßte bekanntlich der Amerikaner James Lick   den Entschluß, auf einem der Berggipfel Kaliforniens   eine Sternwarte zu grüne ben und sie mit dem mächtigsten Sternrohr der Welt auszu­statten. Nachdem zu diesem Zweck der Mount Hamilton, 1480 m hoch, ausgewählt war, überwies der Stifter, der die Vollendung des Werkes nicht erleben sollte, einem Kuratorium von 5 Per­fonen die Summe von 700 000 Doll., mit dem Auftrag, die gee nannte Bergspige anzukaufen. Nach Vollendung der Stern­warte sollte dieselbe in den Besitz der Universität von Kalifornien  

Frau Niemann ist von mehrtägigem Unwohlfein wieder hergestellt und wird heute wieder als ertha" in ,, Ein Tropfen war nicht reich an erſten Ersteigungen, dem Hauptziele des Opfer der Alpen  . Die Touristensaison des Jahres 1886 touristischen Ehrgeizes. Man verzeichnet in den österreichischen Bergen nur die Ersteigung der Großen Sandspite( 2801 Mtr.) bei Lienz   im Pusterthale, der Verpeilspize in den Degthaler Alpen   und des Hochpalls, die von einer bisher für unersteiglich gehaltenen Seite, nämlich von Defreggen( Ostseite) aus, ge macht" wurde. Bedeutende Bergtouren des Jahres 1886 waren noch: Die am Neujahrstage unternommene Erfteigung des übergehen. Mit Anfertigung des Hauptinstruments wurden Scheffauer Kaisers, die des Sonnblick am 20. März, die des Hochfeiler am 26. April, die des Cima Tofa am 25. April und die des Tome du Godter( 4331 Meter), gleichfalls im April, durch einen fiebzehnjährigen Engländer. Leider war die Sai fon um so reicher an Unfällen. Am 22. Mai verunglückte bei einer führerlosen Ersteigung des Corettes de Bize nächst Lau fanne ein Engländer, der durch einen Fall sein Leben einbüßte. Feil in Paris   anvertraut. Die Katastrophe auf dem Großglockner  , bei welcher Graf

Clark und Söhne in Cambridge  , Vereinigte Staaten  , beauf­tragt, welche es unternahmen, einen Refraktor von 150 cm Deffnung herzustellen, also mit einer um 15 cm größeren Deffnung, als sie der große Refraktor der Sternwarte zu Pul­fowa bei Petersburg   besißt. Der Guß der Glaslinsen des Objektivs, eine der Hauptschwierigkeiten, wurde der Firma Das Fernrohr selbst wird eine Länge von 20 m besigen, die dazu gehörige Kuppel einen

täten im Reichstage geäußerten Wünschen wesentlich entgegen tommt.

Bei der Bemeffung der durch diese Vorlagen bedingten Mehrkosten, wie des im Reichshaushalts- Etat veranschlagten Ausgabe- Erfordernisses überhaupt sind die Rücksichten auf die finanzielle Lage nicht außer Acht gelaffen. Gleichwohl wird fich eine Erhöhung der Matrikularbeiträge und der im Wege des Kredits bereit zu stellenden Mittel nicht vermeiden laffen. Neben der durch die Verstärkung unserer Wehrkraft zu Waffer und zu Lande gebotenen Vermehrung der Ausgaben und den auf rechtlicher Verpflichtung beruhenden Mehraufwendungen auf dem Gebiete der Reichsschuld und des Pensionswesens, be­darf ein bedeutender Ausfall an Zuckersteuer aus dem Vorjahre der Deckung.

Unter diesen Umständen dauert das dem Reichstage wiederholt dargelegte Bedürfniß einer anderweiten Vertheilung der Lasten durch Vermehrung der indirekten Steuern nicht nur fort, sondern dasselbe wird in Folge der Erhöhung

der Matrikularumlagen noch dringlicher empfunden werden als bisher. bisher. Gleichwohl haben die verbündeten Regierungen aus den vom Reichstage über ihre bisherigen Steuervorlagen abges gebenen Voten den Eindruck gewinnen müssen, daß ihre ein­stimmige Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer Aendes rung in der Art der Beschaffung des öffentlichen Geldbedarfs von der Mehrheit der Bevölkerung und der Vertretung dersel­ben zur Zeit nicht in dem Maße getheilt wird, daß überein­stimmende Beschlüsse der beiden gefeßgebenden Körperschaften des Reichs mit mehr Wahrscheinlichkeit wie im Vorjahre in Aussicht genommen werden fönnten.

In der Erwägung, daß die Regierungen tein anderes In­tereffe haben, als das der Nation, verzichtet Se. Majestät der Kaiser darauf, die eigene Ueberzeugung von der Noth der wendigkeit bisher vergebens erstrebten Steuerreform von neuem zur Geltung zu bringen, so lange das Bedürfniß nicht auch im Volfe zur Anerkennung gelangt sein und bei den Wahlen seinen Ausdruck gefunden haben wird.

Die Weiterführung der auf Grund der allerhöchsten Bot­schaft vom 17. November 1881 in Angriff genommenen sozial politischen Gesetzgebung liegt Sr. Majestät dem Kaiser und seinen hohen Bundesgenossen unablässig am Herzen. Mögen auch einzelne Bestimmungen der über die Kranken- und Unfall­versicherung erlassenen Geseze verbesserungsfähig sein, so darf doch mit Genugthuung anerkannt werden, daß die Wege, welche das Deutsche Reich auf diesem Gebiete, anderen Staaten voran, zuerst beschritten hat, fich als gangbar erweisen, und daß die neuen Einrichtungen im allgemeinen sich bewähren. Die nächste Aufgabe für die Entwicklung dieser Einrichtung besteht darin, die Wohl­thaten der Unfallversicherung auf weitere Kreise der arbeitenden Bevölkerung zu erstrecken. Zu diesem Zweck werden Ihnen zwei Gesezentwürfe vorgelegt werden. Der eine regelt die Unfall­versicherung für die Seeleute, der andere für die bei Bauten beschäftigten Arbeiter, soweit dieselben von der bisherigen Ge­sezgebung noch nicht erfaßt worden sind. Erst wenn die Un­fallversicherung der Arbeiter hierdurch in einem weiteren erheb lichen Maße der Durchführung näher gebracht sein wird, kann dazu übergegangen werden, auf der Grundlage der neuge­schaffenen Organisationen den arbeitenden Klaffen ein entspre chendes Maß der Fürsorge auch für den Fall des Alters und der Invaldität zuzuwenden. Zur Erreichung dieses Zieles aber werden Aufwendungen aus Reichsmitteln erforderlich werden, welche bei unserer derzeitigen Steuergeseßgebung nicht verfüg­bar sind.

In voller Würdigung der Bedeutung des Handwerker­standes für die allgemeine soziale Wohlfahrt find die verbünde ten Regierungen mit Interesse den Bestrebungen gefolgt, durch welche das deutsche Handwerk seine korporativen Verbände zu stärken und seine wirthschaftliche Lage zu heben trachtet. Ueber die Wege, welche die Gesezgebung in dieser Richtung einzu­schlagen hat, schweben Erwägungen, welche zur Zeit noch nicht zum Abschluß gelangt find, welche aber die Aussicht eröffnen, daß es gelingen werde, zu einem den berechtigten Intereffen dieses Standes entsprechenden Ergebniß zu kommen.

Die gefeßlich vorgeschriebene Revision des Servistarifs und der Klaffeneintheilung der Orte ist in der letzten Session des Reichstages nicht mehr zum Abschluß gekommen. Die darauf bezügliche Vorlage wird Ihnen daher aufs Neue zur Beschlußfassung zugehen.

Auch der in der vorigen Seffion nicht zur endgiltigen Berathung gelangte Gefeßentwurf über die Errichtung eines Seminars für orientalische Sprachen wird alsbald wieder ein­gebracht werden.

Der Reichstag   hat seinen auf eine Ermäßigung der Gerichtsge bühren und eine Revision der Gebührenordnung für Rechtsanwälte gerichteten Wünschen wiederholt Ausdruck gegeben. Die angestellten Ermittelungen haben, abgesehen von einzelnen Bestimmungen des Gerichtstoftengesetzes über die Werthfestsetzung, das Bedürfniß einer Aenderung der bestehenden Gerichtskostenfäße nicht er­tennen laffen. Dagegen theilen die verbündeten Regierungen die Anficht, daß die Gebührenordnung für Rechtsanwälte ohne Beeinträchtigung der berechtigten Interessen dieses Standes in

Durchmesser von 24 m. Für das Jahr 1887 ist die Aufstellung des großen Refraktors bestimmt in Aussicht genommen, und es wird die Jnangriffnahme der astronomischen Thätigkeit unter der Leitung des amerikanischen   Astronomen Profeffor Ed. Nolder in nächster Beit entgegengesehen. Von den sonstigen Instrumenten ist noch zu erwähnen ein vortrefflicher Meridian­freis von 19 cm Deffnung von Repsold in Hamburg  , ein Clark'scher Kometensucher von 12 cm und ein Aequatorial von 19 cm Deffnung. Die außerordentliche Reinheit der Luft, welche die Anwendung von Okularen mit bedeutend stärkerer Vergrößerung, als wie sonst üblich, gestattet wird, berechtigt zu den größten Erwartungen. Neuerdings hat das Kuratorium be­schloffen, den großen Refraktor auch für photographische Auf­nahmen herzurichten, so daß auch auf diesem Gebiete wichtige Forschungen zu erwarten find. Die geographische Lage der

Sternwarte ift 37° 20' 23" nördliche Breite.

Folgende heitere Episode bei einer Tranung wird aus einem Dorfe in der Nähe von Hoya berichtet: Ein 50jähriger Mann und eine 55jährige ehrsame Jungfrau waren zu dem wohlüberlegten Entschluß gekommen, ihre Plünnen to hope to fmiten", das heißt, fich zu heirathen. Auf Schönheit fonnten alle Beide keinen Anspruch machen und die glückliche Braut war zum Ueberfluß noch stocktaub. Die Trauung sollte vor sich gehen. Der Prediger ermahnte das Paar, treu zusammenzu­stehen in Leid und Freud', und stellte dann die üblichen Fragen: Johann Christian Dietrich W...., willst du u. s. w." Ein vernehmliches Ja" hallte durch die Kirche. Darauf wandte fich der Geistliche zu der Braut, auf seine Frage wurde ihm teine Antwort. Er fragte nochmals abermals Echweigen. Betroffen schaute der Prediger den Bräutigam an. Je, Herr Paftor, se hört en beten smor"( fie hört ein bischen schwer), sagte dieser, und indem er seiner lieblichen Braat einen freund­schaftlichen Stoß gab, schrie er ihr ins Ohr: Lischen, de Herr Bastor will weten, ob du mi hebben wult!" Da schlug sie die fromm zur Erde geschlagenen Augen zu ihm auf und rief ganz glückselig aus: ,, Ach Keerl, wo geern!"

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Wo kommen die falschen Zöpfe her? Der Voltaire  " erzählt, daß in einem Nonnenstift der Haute Garonne 400 Kilo langes Kopfbaar für 30 000 Franks verkauft worden sind.

Die Tochter des Generals Kaulbars. Ratkow erhielt folgende Buschrift vom General Raulbars: Den mir miß­günstigen Ausländern besten Dank für die Menge anonymer Buschriften. Sie zerstreuten mich und vergrößerten gleichzeitig die Briefmarken- Sammlung meiner Tochter. Kaulbars." Das wäre wenigstens ein Ergebniß der famosen Mission.