-Unter den anwesenden Stadtverordneten befindet sich der Stadtverordnete Singer.

Es wird in die Tagesordnung eingetreten.

3ur Erweiterung der städtischen Gas­anstalt in der Danzigerstraße ist die Erwerbung zweier Grundstücke nothwendig. Zur Vorberathung war ein Aus­schuß eingefeßt, der durch seinen Berichterstatter, Stadtver ordneter Dr. Gerstenberg folgenden Beschluß empfiehlt: " Die Versammlung genehmigt den Ankauf der an der Greifs walderstraße zwischen der städtischen Gasanstalt und der Ver­bindungsbahn gelegenen Grundstücke a) den Bartel'schen Erben gehörig für den Preis von 120 000 M.; b) der Gebrüder Schröder zum Preise von 80 000 M. zu Zwecken der Gasan­stalten und unter der Bedingung der Ueberlaffung der auf dem einen Grundstück befindlichen Mühle an die Verkäufer zum Ab­bruch. Die Versammlung giebt bei dieser Gelegenheit dem Magistrat zur Erwägung anheim, ob nicht die Kasfirung der Straße 16, die unzweifelhaft im Interesse der Gasanstalt in der Danzigerstraße liegt, bei den maßgebendan Behörden zu erwirken sein würde." Die Versammlung stimmt diesem An­trage debattelos zu.

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Mit einem Unternehmer, dem Dr. Siegfried Maraffe, hatte die Stadt einen Vertrag geschloffen, wonach derselbe vom 1. Juli 1881 bis dahin 1886 aus den 4 städtischen Gasanstalten die ausgenugten Gasreinigungsmassen( Rasen­eisenstein und Sägespäne) für den Preis von 4 M. pro 100 Kilogr. abzunehmen sich verpflichtete. Der Unternehmer ist jedoch mit der Abnahme und Bezahlung von 5000 Str. im Rückstande geblieben und bittet, ihn von der Abnahme dieses Postens entbinden zu wollen. Die Massen werden seit dem 1. Juli d. J. von der Firma Kunheim   u. Ko. abgenommen, welche bereit ist, diese 5000 Str. zum Preise von 2,25 M. pro 100 Kilogr., den sie jest kontraktmäßig zahlt, zu übernehmen. Es würde sich demnach für die Stadt ein Verlust von 4375 M. ergeben. Der Magistrat beantragt troßdem, den Unternehmer aus dem Kontrakt zu entlassen, weil derselbe die Masse in seiner Fabrik, Schulzendorferstr. 19, verarbeiten würde, was durch den dabei entwickelten Geruch große Be der Nachbarschaft lästigungen der Fabrik verursachen würde. Das Kuratorium für das städtische Erleuchtungswesen ist bereits angewiesen worden, die gedachte Maffe in Zukunft nur unter der Bedingung zu verkaufen, daß die Verarbeitung derselben nicht im städtischen Weichbilde erfolgen darf.

Es liegt ein Antrag vor, die Vorlage an einen Ausschuß zu verweisen.

Stadtv. Wallich beantragt die Ablehnung der Vorlage, die sehr schwach motivirt sei.

Stadtsyndikus Belle bittet, die Vorlage anzunehmen, deren Berechtigung er nachzuweisen sucht. Die Veranlassung zu der Vorlage seien die Klagen der Bewohner der Umgegend gewesen.

je 54 000 Mart, zusammen al o von 108 000 Mark geleistet wird."

Stadtv. Vortmann versteht nicht recht, wie eine so große Masse von 5000 Zentner sich ansammeln konnte; der Magistrat habe wahrscheinlich nicht rechtzeitig zur Abnahme ge­mahnt. Für den Herrn Maraffe brauche die Stadt nicht einen Verlust von 4000 M. zu übernehmen.

Stadtv. Pitmann vertheidigt den Magistratsantrag. Die Bewohner jener Gegend häften selbst in der Nacht wegen üblen Geruchs nicht die Fenster öffnen können.

Stadtv. Meyer I beantragt, die Vorlage an einen Aus­schuß von 15 Mitgliedern zu verweisen.

Stadtv. Löwe I beantragt die Ablehnung der Magistrats­vorlage.

Stadtv. Schwalbe beantragt, die Beihilfe der Stadt auf 80 000 m. herabzusetzen.

Stadtv. Singer beantragt, den Magistrat zu ersuchen, in gemischter Deputation mit der Versammlung über die gene­relle Errichtung städtischer Volksbadeanstalten zu berathen. Im Falle der Ablehnung beantragt der Stadtverordnete die Ein­segung eines Ausschusses.

Es wird in die Debatte eingetreten.

Die

Stadtv. Kalisch gegen die Magristratsvorlage. Vorlage erinnere an die berühmte Maus, die der große Berg geboren habe. Die Privatgesellschaft habe es in 13 Jahren erst soweit gebracht, eine Badeanstalt zu errichten. Das sei fein Zeichen besonderer Leistungsfähigkeit. Der Redner empfiehlt entweder die Ablehnung oder die Annahme des Antrages Singer.

Stadtrath Borchardt vertheidigt die Magistratsvorlage. Es müßten zunächst Erfahrungen auf diesem Gebiete gemacht werden; dazu biete das hochherzige Anerbieten der Privat­Gesellschaft die beste und bequemste Gelegenheit.

Die Versammlung nimmt den Antrag des Magistrats an. Es folgt die Vorlage, betreffend die Ueberlassung zweier Baupläße und die Zahlung einer Beihilfe an den Verein für Volksbäder zum Zwecke der Errichtung zweier Volksbadeanstalten. In der Bor­lage macht der Magistrat darauf aufmerksam, daß die Errich tung billiger, warmer Bäder für die unbemittelte Bevölkerung ein dringendes Bedürfniß sei. Der im Jahre 1873 gegründete Verein für Voltsbäder" habe bereits eine Badeanstalt in der Höchstestraße 15 errichtet, wo der Preis eines warmen Wannen­bades inkl. Seife und Handtuch 25 Pf. betrage. Dieser Verein wolle nun noch 2 Volksbadeanstalten errichten, könne aber die ganzen für den Bau und die innere Einrichtung der neuen Anstalten erforderlichen Geldmittel nicht allein aufbringen. Deshalb beantragt der Magistrat: Die Stadtverordneten­Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß dem hiesigen Verein für Volksbäder zum Zwecke der Errichtung zweier Voltsbadeanstalten nach Maßgabe des vorgelegten Projekts 1. einen Bauplat fe in dem städtischen Bark an der Wallstraße, auf der noch von der Bauverwaltung näher zu bezeichnenden Stelle nach dem zugeschütteten Grünen Graben zu und b. auf demjenigen Theil des alten Sophienkirchhofes zwischen Berg- und Gartenstraße, auf welchem sich zur Zeit Das alte baufällige Gebäude befindet, vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs und unter der Bedingung unentgeltlich überlassen wird, daß beide Pläge Eigenthum der Stadtgemeinde verbleiben und 2. zu den Kosten der Erbauung und Einrichtung der beiden Anstalten seitens der Stadtgemeinde eine Beihilfe von

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Stadtv. Spinola empfiehlt kurz die Magistrats­vorlage, welche die Vereinigung von städtischer und privater Wohlthätigkeit darstellt.

* Dic Deputation für die öffentliche Gesundheitspflege hielt am Mittwoch eine Sigung ab, in welcher die Subtom mission derselben Bericht über die Frage, ob und event. unter welchen Modalitäten die bestehenden Sanitätswachen in die städtische Verwaltung zu übernehmen seien, erstattete. Gleichzeitig wurden die von dem Stadtverordnetenvorsteher Dr. Stryd ge stellten Anträge: 1. einen aus 7 Personen bestehenden Aus­schuß niederzusetzen, welcher über eine zeitgemäße Reform der Gesundheits- und Krankenpflege vorberathen und demnächst der Deputation Bericht erstatten soll; 2. die Angelegenheit wegen Uebernahme der Sanitätswachen in die städtische Verwaltung bis zur Berichterstattung dieses Ausschusses zu vertagen" einer Besprechung unterzogen. Es wurde beschlossen, den Antrag ad 1 anzunehmen und den Magistrat zu ersuchen, den darnach niederzuseßenden Ausschuß durch Deputirte der Armendirektion, der Gewerbedeputation und anderer betheiligter Depu tationen zu ferner verstärken; dem Magistrat zu empfohlen, zur Unterstüßung zweckmäßig eingerichteter Sanitäts wachen einen Fond von 10 000 M. auf den nächstjährigen Etat zu bringen, dessen Verwaltung einer von der Gesundheitspflege Deputation zu ernennenden Sub kommission obliegen soll. Die Beschlußfaffung über die Frage, ob die bestehenden Sanitäts wachen in städtische Verwaltung zu übernehmen seien, wurde mit Rücksicht auf die vorgedachten Anträge vertagt.- Die der Deputation außerdem vorgelegte Frage, ob die Anstellung eines besonderen Hausgeistlichen für die Frrenanstalt der Stadt Berlin  in Dalldorf ein Bedürfniß sei, wurde von der Majorität der Deputation verneint. Der dritte Gegenstand der Tagesord nung, betreffend die statistischen Erhebungen über das städtische Krankentransportwesen wurde mit Rücksicht darauf, daß das tönigl. Polizeipräsidium, welches sich gegenwärtig mit dem Gegenstande eingehend beschäftigt, in nächster Zeit dem Magistrat diesbezügliche Vorschläge übersenden will, von der Tagesordnung abgefeßt.

Stadtv. Singer: So leicht ist diese Frage doch nicht abzumachen, wie es Herr Spinola hingestellt hat. Er sagt: Machen Sie furzen Prozeß, schaffen Sie mit Hilfe der Privatgesellschaft zwei Volksbadeanstalten und mein Liebchen was was willst Du noch mehr? So einfach liegt die Sache nicht. Die Vortage des Magistrats kann ge­mischte Gefühle hervorrufen: auf der einen Seite muß man fich freuen, daß endlich im Magistrat die Ueberzeugung sich eingefunden hat, wie nothwendig die Badeanstalten und wie geboten sie im sanitären Interesse sind; auf der anderen Seite fann man nicht begreifen, wie der Magistrat zu der Anficht kommt, daß die von ihm anerkannte Nothwendigkeit auf dem vorgeschlagenen Wege zu lösen ist. Der Magistrat verlangt, daß wir nicht unbedeutende Geldmittel bewilligen sollen, die unter seiner Aufsicht einer Privatgesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Alle Anerkennung für die Opfer­willigkeit der leitenden Personen des Vereins! Aber die Offerte ist nicht so, daß die Stadt auf fie eingehen kann. Welche Garantien hat man, daß der Verein ewig besteht? Man nehme an, daß eine Anzahl Sozialdemokraten Mitglieder des Vereins werden, vielleicht die Majorität in ihm werden, wer von uns ist dann sicher, daß die Polizei diesen Verein nicht verbietet? Das ganze Unternehmen muß auf eine andere Basis gestellt, muß von der Stadt selbstständig ausgeführt werden. So gut wie die Markthallen, der Vichhof, die Wasserleitung, die Kanalisation in städtischer Verwaltung sich befinden, ebenso müssen auch die Volksbäder städtischerseits eingerichtet und verwaltet werden. Die Magistratsvorlage läßt erkennen, daß die Meinung noch im Magistrat vorhanden ist, daß Dinge, welche zu fordern die Bevölkerung ein Recht hat, ihr als Wohlthat gegeben werden. Man ruft den Namen der Humanität an, wo man Pflichten zu erfüllen hat. Von Wohlthätigkeit darf keine Rede sein. Die Verbesserung der sanitären Verhältnisse kommt der Ge­sammtheit zu Gute und man darf nicht vergessen, daß auch die Gel­der, welche der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden sollen, von der steuerzahlenden ärmeren Bevölkerung mit aufgebracht werden. Es ist auf die finanziellen und administrativen Schwierigkeiten hingewiesen worden, welche der Stadt erwachsen, wenn sie die Volksbadeanstalten übernimmt. Nun, in dem großen Verwaltungsapparate der Stadt werden sich wohl Leute finden, welche die Beaufsichtigung und Leitung dieser Anstalten zu übernehmen im Stande find. Es ist eine Ehrenpflicht für die Stadt, auf diesem Gebiete endlich nachzuholen, was fleinere Städte, die nicht über die Mittel verfügen, die uns zu Gebote stehen, längst vor uns gethan haben. Was die Stadt Berlin  zu leisten im Stande ist, fönnen Privatgesellschaften niemals leisten. Berathen wir mit dem Magistrat in gemischter De­putation über die allgemeine Idee, städtische Badeanstalten zu errichten und eine lange vernachläffigte Pflicht der Stadt endlich zu erfüllen! Geben wir der Stadt mit einem Schlage Ein­richtungen, die sie haben muß. Stadtv. Virchow wendet die fich gegen Aus­führungen des Stadtv. Singer. Die private Thätigkeit dürfe nicht zurückgedrängt werden. Wenn man alles auf die Schultern der Kommune wälzen wolle, ſo werde fie nicht fönnen. alles tragen Es sei ja ver= lockend, mit einem Schlage Volksbadeanstalten städtischer­seits zu gründen, aber vorläufig sei aber vorläufig sei die Bevölkerung Berlins   noch nicht badebedürftig; ste müsse den Werth des Badens erst kennen lernen.

des Geistes über die Materie! Das wollte ich malen- in einem Bilde! Aber der Flug meiner Seele stieß sich an der niedrigen, rauchgeschwärzten Decke unserer Hütte und ich jammerte! Ich floh hinaus in die Einöde, hierher zum Stein am Moor, und flagte und zerwühlte meine Haar und verwünschte die Ketten, die meinen Fuß belasteten! Da, eines Abends es war wie heute schoß mir der Gedanke durch das Hirn: Willst Du ein Bild der Welt malen, wie sie ist, mußt Du sie kennen, mußt Du sie all­überall gesehen haben! Willst Du das Höchste erreichen, mußt Du es fuchen in der Welt, mußt Du Dich mit Jenen verbrüdern, die Gleiches erstreben, wie Du, mußt Du arbeiten, lernen und fämpfen gleich den Nebeln vor Dir, die sich immer und immer wieder gegen den Wind erheben, bis sie ihn verstummen gemacht und sich mit den Wolken des Himmels vereinigt!

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" Ich entfloh. Heimlich ging ich in die Welt. Ich ar beitete, studirte und lernte, bis ich in der Technik ein Meister ward, den die Menschen laut bewunderten! Ich hungerte, um mein Ziel zu erreichen, und ich kam ihm nahe! Sie priesen mich mit freudigen 3ungen Wenn ich aber näher hinsah, erkannte ich den Neid, der aus jeder Be­wunderung hämisch hervorblickte, und es efelte mich! Ich suchte Freunde, Mitkämpfer, aber ich fand nur Eigennut, der mich egoistisch auszubeuten suchte! Und als ich in einem fleinen und, wie ich meinte, vertrauten Kreise von meiner Idee sprach, da lachten sie mich aus! Sie begriffen mich nicht und höhnten mich und nannten mich verrückt! Und als ich mich tief verlegt auf mich zurückzog, da ver­schrien sie mich als stolz und hochmüthig! Ich sah, daß alles nur Maste war, hinter der die Gemeinheit lauerte; ich verlor die Freude am Leben und die Lust am Schaffen. Aber nur auf kurze 3eit; mein Glaube erwachte auf's Neue. So wie hier, werden sie nicht überall sein- rief es in mir, schnüre Dein Bündel, Hans, und wandere weiter! Vielleicht findest Du anderswo, was Du suchst! Du brauchst begeisterte Freundschaft und uneigennützige An­erkennung, Du bedarfst beseelter und edelster Anregung, willst Du das Höchste und es giebt ein solches tro Allem erlangen, willst Du das Bild malen, das Dir vor der Seele schwebt!... Hier zieht man Dich zu Boden; gehein freiere, schönere Luft dort wirst Du fliegen können! ( Fortsetzung folgt.)

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Nach furzer weiterer Debatte wird die Diskussion ges schlossen.

Die Magistratsvorlage wird angenommen, alle übrigen Anträge abgelehnt.

Ebenso wird der Vertrag mit der Gesellschaft" mit unwesents lichen Modifikationen angenommen.

* Die Beseitigung der Mühlendamm- Kolonaden läßt fich noch nicht zugleich mit dem jest in Angriff genommenen Abbruche der Häuser durchführen, da die an das Polizeis präsidium angrenzenden Häuser von Bureaus des legteren be sezt sind, deren anderweite Unterbringung zur Zeit noch nicht möglich ist. Um aber die gefährliche Passage, namentlich vom Eingangsthor des Polizeipräsidiums bis zum Grundstüc Moltenmarkt 1, möglichst zu verbessern, wird der Magistrat die Kolonaden bis zu diesem Grundstück dadurch verlängern, daß die jetzt daselbst befindlichen Läden beseitigt und zu Kolonaden eingerichtet werden.

Eine Reihe Vorlagen, welche Grundstückskäufe seitens der Stadt betreffen, wird an Ausschüsse zur Vorbe­rathung verwiesen.

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Gebildetes Proletariat. In welchem Maße auch die ge bildeten Stände dem wechselvollen Schicksale unterworfen find, in welchem Maße auch bei den Gebildeten Noth und Elend Einkehr halten fönnen, beweist recht deutlich ein Aufruf, den der Pastor Schulze in Wulfom bei Alt- Ruppin erläßt und in dem es also heißt: Einem akademisch gebildeten Privatlehrer nebst Familie, wohnhaft in Alt- Friesack   bei Wustrau  

den ich mich bisher vergeblich um eine Lebensthätigkeit bemüht habe, der nicht nur die bitterste Noth vor der Thüre sieht, sons dern selbige bereits als Gast in seinem elenden Stübchen hat, da nicht nur einige, sondern alle Stücke der täglichen Nahrung als Kleidung, Brot und Heizung, fehlen, ihm gilt dieser Appell an die öffentliche Mildthätigkeit und Humanität edelgefinnter Menschen. Wer ein Plus über Nahrung und Kleidung hat, reiche hier eine Gabe, wer Arbeit nachweisen, zu einer festen Lebensstellung helfen fann, wird das Beste thun."

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eine ergreifende Beispiel mag wohl für viele gelten, denn welch bitteres und mühselig erworbenes Brot ein Privat lehrer, namentlich unter der herrschenden Konkurrenz der feft angestellteu Lehrer, zu effen gezwungen ist, ist bekannt. Vor längerer Zeit wurde hierselbst der Versuch gemacht, eine Drga nisation unter den Privatlehrern zu schaffen, die gewiß aud für diesen Stand Besserung hätte schaffen können. Die gegebent Anregung fiel allerdings leider auf unfruchtbaren Boden und scheint nunmehr dieses Projekt ganz fallen gelassen worden zu sein jedenfalls nur zum Schaden der Privatlehrer!

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Zur Warnung des Publikums macht der Polizeipräft dent Freiherr v. Richthofen folgendes bekannt: Der frühere Apothekenbefizer Dr. phil  . Johannes Müller, welcher den Titel eines fürstlich maldeckschen Medizinalraths befigt und amtlich bereits unter dem 3. August d. J. bezüglich seiner Me thode zur Heilung der Zuckerkrankheit in das rechte Licht gestellt worden ist, preift durch Vermittlung des hiesigen Buchhändlers Stahn, Wilhelmstraße 122 a, seine Mirakulopräparate gegen Schwächezustände des Körpers und des Geistes an. Bufolge sachverständiger Untersuchung ist der Mirakulobalfam lediglic ein 60 prozentiger, mit etwas Spanischpfeffertinftur versetter Spiritus. Das Mirakulobittere Elixir ist eine verdünnte weingeiftige Lösung eines eisenhaltigen Fruchtsyrups mit etwas Krähenaugen Tinktur verseßt, während die Mirakulopillen mit Pflanzenpulver und medizinischer Eeife hergestellte Alcepillen sind. Der Bal sam fostet in der gelieferten Menge nach der Arzneitare 1, das Elixir 1 M. 20 Pf.; 2c. Müller lägt sich 8 M. für beide Gemische bezahlen, welche gegen die gedachten Schwächezustände durchaus wirkungslos find. Die Pillen sind einfache Abführ Alcepillen, von denen 25 Stück nach der Tare 30 Pfennige tosten.

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In einigen Berliner   Blättern, so schreibt man bes Voff. 3tg.", ist in legter Zeit mit Ungestüm die Wieder fchließung des Vorderperrons der Pferdebahnwagen gefordert, Der Ankauf des Grundstücke 3 Weißenburger weil durch Abspringen während der Fahrt Unfälle straße 4a zum Bau einer höheren Bürgerschule für den Preis Passagieren herbeigeführt sind. Die Abstellung der gegenwär

von 120 000 m. wird beschlossen.

Die Erwerbung des Grundstücks Lindenstr. 16 zu Gemeindeschulzwecken zum Preise von nahezu 400 000 m. war vom Magiftrat beantragt worden. Der zur Vorberathung der Vorlage niedergesezte Ausschuß empfiehlt durch seinen Be richterstatter, Stadtv. Kreitling, der Versammlung folgen den Beschluß: Die Versammlung sezt die Beschlußfaffung über die Vorlage, betr. den Ankauf des Grundstücks Lindenſtr. 16 zu Gemeindeschulzwecken, aus und ersucht den Magistrat, ihr be­züglich der Offerte zum Ankauf des Grundstücks Linden­straße 20-21 und der Rentabilität, sowie der Brauchbarkeit desselben für städtische Zwecke eine Vorlage zugehen zu laffen. Die Versammlung ersucht ferner den Ma­giftrat, wegen einer Herabsetzung des Kaufpreises für das Grundstück Lindenstraße 16 von 112 auf 100 M. pro Quadratmeter, welchen lesteren Breis fie für angemessen erachtet, mit dem betreffenden Befizer in Verhandlung zu treten und ihr von dem Resultat derselben Mittheilung zu machen.

Stadtv. Meyer II beantragt die Zurückweisung der Vors lage an den Ausschuß und die Aufforderung an denselben, pofitive Vorschläge zu machen.

Stadtv. Jakob hält den Preis, der für das Grund­stück Lindenstraße 16 gefordert wird, für außerordentlich hoch und ist der Ansicht, daß das Grundstück vollkommen un geeignet für den gedachten Zwed ist. Er bittet um Ablehnung der Magistratsvorlage.

tigen Einrichtung, wonach der Vorderperron an einer Seite offen ist und somit unmittelbar von der Straße aus betreten bezw. nach derselben hin verlassen werden kann, würde die jest vorhandene Schließung der Vorderthür wieder beseitigen und alle die Nachtheile der früheren Durchgangsfreiheit erneuern. Die öffentlichen Einrichtungen einer Großstadt können unmög lich auf die Vermeidung aller denkbaren und noch dazu nut auf grober Fahrlässigkeit der Verunglückten selbst beruhenden Unfälle zugeschnitten werden, fie müssen bei jedem die gewöhn liche Aufmerksamkeit vorausseßen und können deren Anwendung verlangen. Wer troß aller Warnungen, welche man in möglichst auffallender Weise auf den Perrons anbringen möge, von dem in voller Fahrt befindlichen Wagen abspringt, muß auch die Folgen seiner Turnerkünfte auf sich nehmen. Der Hinterperron birgt in dieser Hinsicht dieselben Gefahren und ist von jeher an beiden Seiten offen. Will man aber durchaus den offenen Vorderperron für gefahrvoller erachten, so fordere man doch legthin vorgekommene Fall, daß ein Passagier auf dem Vorderperron durch ein mit dem Pferdebahnwagen zusammenstoßendes Fuhr werk erheblich verlegt worden ist, bietet dazu genügenden Ans Tag, zumal hier von irgend welcher Verschuldung des betreffenden Fahrgastes feine Rede gewesen ist. Den Vorderperron aber nach wie vor als Stehplatz für 6 Personen belaffen, ihn schließen, den Durchgang dahin wieder frei geben, alle die damit verbundenen geradezu widerwärtigen Belästigungen der

überhaupt seine Beseitigung als Raum für Fahrgäste.

im Innern fitenden Personen wieder einführen muß denn doch Widerspruch erhoben werden.

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Nach weiterer Diskussion lehnt die Versammlung den Ausschußantrag ab aufzufordern, für die Beschaffung eines Schulgrundstückes in der Lindenstraße Sorge zu tragen.

und beschließt, den Magistrat girende Arzt des Wenzel Haucke'schen Krankenhauses in der

Die Festräume des Rathhauses sollen am 8. Dezember dem Lehrerinnen- Verein zur Verfügung gestellt werden.

Der Rest der Tagesordnung wird abgesetzt.

Schluß 8 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

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heutigen Nummer der D. Med. Wochenschr.": größeren Anzahl Auswanderer tam am 18. November, Abends gegen 6 Uhr, ein aus Nordungarn gebürtiger, dem Arbeiter stande angehöriger muskulöser 34 jähriger Mann an, welcher, Anfangs noch scheinbar gesund, später gegen 11 Uhr unter Brechen und Durchfall erkrankte. Als der Cholera verdächtig wurde er in die unter meiner Leitung stehende, zu diesem Swede mit einer Döcker'schen Isolirbaracke versehene Anstalt( Wenzel