noch

zum Besuche der Volksschule verpflichtet find, für einen regel­mäßigen Unterricht von drei Stunden täglich Sorge getragen wird. Junge Leute zwischen 14 und 16 Jahren dürfen nicht langer als zehn Stunden täglich beschäftigt wer den. Für Kinder und jugendliche jugendliche Arbeiter bestehen besondere Bestimmungen über Pausen während der Arbeitszeit, so wie Verbot der Nacht- und Sonntagsarbeit, anderseits sind auch gewiffe Ausnahmen zulässig. In Frank­ reich war bisher nur für Kinder und minderjährige Mädchen, nicht aber für junge Leute männlichen Geschlechts die Nacht­arbeit untersagt. Dieses Verbot will der neue Gefeßentwurf auf alle Arbeiterinnen ausdehnen, eine Ausnahme soll nur in Nothfällen durch das Ministerium getroffen werden tönnen. Gleichzeitig will der Entwurf für alle Arbeiterinnen einen Marimal- Arbeitstag von 11 Stunden festsegen. In Deutschland bestehen in Betreff der Arbeiterinnen, abge­sehen von den jugendlichen, sehr wenige Bestimmungen; Wöchnerinnen dürfen die Wochen nach ihrer Niederkunft nicht beschäftigt werden, durch Beschluß des Bundesraths kann die Verwendung von Arbeiterinnen für spezielle Industriezweige, welche mit besonderen Gefahren für Gesundheit und Sittlich feit verbunden find, verboten werden, endlich ist die Verwen­dung von Frauen in Bergwerfen unter Tage unzulässig. Die Be stimmungen des französischen Entwurfs über die Arbeiterinnen gehen, wie man sieht, weit über das in Deutschland bisher geltende Recht hinaus.

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Ueber die Dresdner Wohnungsnoth heißt es in einem Schreiben des Raths an die Stadtverordneten: Daß während des Winters dem notorischen Mangel an mittleren und kleinen Wohnungen in Dresden werde abgeholfen werden, läßt sich leider nicht erwarten, denn nach den von uns angestellten Er­örterungen ist dieser Mangel ein Produkt verschiedener, durch behördliche Maßregeln feineswegs zu beseitigender Faktoren und Verhältnisse. Es ist statistisch nachgewiesen, daß die Bauthätig teit in der Zeit vom 1. Dezember 1880 bis zum 1. Dezember 1885 mit der Zunahme der Bevölkerung in dem gleichen Zeit­raume durchaus nicht Schritt gehalten hat. Die Bevölkerung hat in der Zeit zwischen den lezten beiden Zählungen um 25 251 Köpfe zugenommen, während in dem vorgehenden Jahr­fünft die Zunahme nur 23 523 Röpfe betrug. Von diesem Gesammtzuwachse tamen in der Zeit vom 1. Dezember 1875 80 auf den Ueberschuß der Zugezogenen über die Weggezogenen 47,17 Prozent, vom 1. Dezember 1880 85 aber 57,37 Prozent. Für die Nachfrage nach Wohnungen fällt die Vermehrung der Bevölkerung um so schwerer ins Gewicht, ie größeren Antheil an dieser Vermehrung die Einwanderung hat. Der Zugang an Lebend­geborenen verstärkt wohl den Bestand der Familien und mag diese in einer Mehrzahl von Fällen nöthigen, fleine mit größeren Wohnungen zu vertauschen, die Zuzüge erhöhen dagegen zumeist die Zahl der Haushaltungen und bei der herrschenden Ein­tommensvertheilung vor allem die Nachfrage nach den mittleren und fleinen Wohnungen. Die äußeren Gründe des einge­tretenen Wohnungsmangels find also vor allem in der konsta­tirten Thatsachen verstärkten Zuzuges in den legten fünf Jahren zu suchen. Wenn nun andererseits nach der in den Verwaltungs­berichten der Baupolizei enthaltenen Statistit genehmigter Wohnhausbauten die Herstellung der mittleren Wohnungen von 2 bis 4 Heizstätten in dem fraglichen Zeitraume den stärksten Rückgang erkennen läßt und die Summe der überhaupt leerstehenden Wohnungen innerhalb deffelben Zeitraumes von 2278 auf 725, d. i. von 100 auf 31,82, fich verringert hat, so darf in der That der Eintritt der gegenwärtigen Krists nicht Wunder nehmen.

Vereine und Versammlungen.

Eine große Wählerversammlung findet am Sonntag Vormittag 11 Uhr in der Urania, Wrangelstraße 9, statt. Wähler aller Parteien vom ersten Wahlkreis find dringend ein­geladen.

Verband der Möbelpolirer Berlins und Umgegend. Montag, den 6. Dezember, Abends 6 Uhr, Grüner Weg 29, Versammlung. Tagesordnung: 1. Weitere Aufstellung von Kandidaten zu der am selbigen Abend stattfindenden Delegirten­wahl der Ortskrankenkaffe der Möbelpolirer. 2. Verlesung der Kandidatenliste. 3. Verschiedenes.

Kollegen! Troßdem am vorigen Sonntag eine öffentliche Versammlung bei Säger, Grüner Weg 29, stattgefunden hat, war es nicht möglich, die nöthige Zahl der Delegirten aufzu stellen. Das liegt nur an der Säumigkeit der Kaffenmitglieder, welche kein Intereffe daran haben, wie die Kaffe verwaltet wird, sondern glauben, wenn sie ihre Beiträge entrichten, haben sie ihre Schuldigkeit gethan. Wollen wir wieder solche Delegirte wählen, wie im vorigen Jahre auf dem Rathhause, die in keiner Generalversammlung erscheinen? Denn von 76 gewählten Ver­tretern waren in der außerordentlichen Generalversammlung am 15. Auguft außer dem Vorstand 17 Delegirte anwesend, und daß unter solchen Umständen nichts Ersprießliches erzielt wer den kann, ist wohl hiernach klar. Selbst in der Generalver­sammlung am 21. v. M. waren nur ca. 25 Arbeitnehmerver­treter und 12 Arbeitgebervertreter anwesend. Es sollte den Kaffenmitgliedern gleichgiltig sein, wenn die Arbeitgeberver­treter nur in geringer Zahl oder garnicht erscheinen, aber von den Vertretern der Mitglieder müssen wir verlangen, daß alle, welche sich als Delegirte wählen ließen, auch ihre Schuldigkeit Thun. Da am 6. Dezember, Abends 8 Uhr, bei Keller, Andreasstr. 21, diesmal ca. 80 Vertreter der Arbeitnehmer und 40 Vertreter der Arbeitgeber zu wählen sind, so hat der Ver­band der Möbelpolirer Berlins und Umgegend" obige Ver­fammlung einberufen, um vorher eine Liste solcher Kollegen aufzustellen, welche, wenn sie als Delegirte gewählt werden, auch ihre Pflicht erfüllen. Erscheine daher jeder Kollege rechts zeitig, also um 6 Uhr, da spätestens um 8 Uhr die Verbands­versammlung geschlossen wird.

Von Herrn W. Schrepffer, Kassirer der Ortskranken­taffe der Tischler und Pianofortearbeiter Berlins , Eichendorff ftraße 14, erhalten wir folgendes Schreiben mit der Bitte, das selbe zu veröffentlichen: Im Berliner Volksblatt" vom Mitt woch, den 1. Dezember 1886, befindet sich unter der Rubrik Vereine und Versammlungen" auch eine Mittheilung vom Fachverein der Tischler, in welcher auch der Adressenschacher" Der Ortskaffirer beleuchtet wird, und nehme ich hiermit Veran laffung dagegen zu protestiren. Wenn der Arbeitsnachweis von den früheren Raffirer als ein Nebengeschäft betrachtet und be­handelt wurde, so find, soweit mir bekannt, die Verhältnisse bei den heutigen Kassirern anderer Natur und war es von dem Fachverein der Tischler jedenfalls mindestens voreilig, von einem Adreffenschacher der Ortskassirer zu sprechen, ehe fich die Kommission deffen genau versichert hatte. Gleich nach Beginn meiner Thätigkeit als Raffirer wurde an meiner Thür ein Schild mit der Aufschrift Arbeitsnachweis findet hier nicht statt, das Arbeitsnachweisungsbureau befindet sich Blumen­Straße 56" befestigt. Daffelbe hängt auch noch heute an der In den ersten 14 Tagen war felben Stelle. vermeidlich, daß sich Gesellen einstellten und wegen Arbeit anfragten. War mir eine Adresse bekannt, so hatte ich feine Veranlaffung, dieselbe zu verschweigen; doch geschah dies ftets mit dem Bemerken, daß für die Folge eine Arbeitsnach weisung hier nicht bestehe, sondern wie an der Thür geschrieben stebt, Blumenstr. Nr. 56". In feinem Falle ist aber diese Arbeitsnachweisung gegen irgend welches Entgelt geschehen und ist es somit sehr erklärlich, daß ich von der Notiz, in welcher von einem Adressenschacher" der Raffirer gesprochen wurde,

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gerade nicht angenehm berührt worden bin. In jedem Falle bitte ich, Anklagen nicht eher in die Welt zu posaunen, als bis diese erwiesen find.

Wir veröffentlichen diese Einsendung des Herrn Schrepffer, weisen jedoch darauf hin, daß in dem uns vom Schriftführer des Fachvereins der Tischler zugegangenen Versammlungsbericht durchaus nicht angegeben ist, daß die jetzigen Raffirer der Orts­frankenkaffe Adreffenschacher" treiben. Daß die früheren Raffirer fich in dieser Hinsicht manches zu Schulden kommen ließen, wird auch Herr Schrepffer nicht bestreiten. Die Rcd.

Der Fachverein sämmtlicher an Holzbearbeitungs­maschinen beschäftigter Arbeiter hielt Montag, den 29. No­vember, eine öffentliche Versammlung bei Säger, Grüner Weg 29, ab. Dieselbe beschäftigte fich hauptsächlich mit der endgiltigen Beschlußfaffung der Fragebogen. Ein Antrag, wo­nach zwilchen Weihnachten und Neujahr eine Weihnachts­bescheerung für Kinder stattfinden soll, wurde angenommen. Dieselbe findet am 30. Dezember, Andreasstr. 21, bei Keller, statt. Den arbeitsuchenden Kollegen zur Nachricht, daß der Arbeitsnachweis des Vereins am heiligen Abend und ersten Feiertag, am Silvester und Neujahr geschloffen bleibt. Die nächste Versammlung findet am 13. dieses Monats, Grüner Weg 29, statt.

An die Tischlergesellen Berlins . Kollegen! Am 28. und 29. b. M. findet in Gotha ein Rongreß der Tischlergesellen deutschlands statt. Derselbe soll sich u. A. mit dem arbeiter­feindlichen Vorgehen des legten deutschen Tischlertages zu Berlin und des allgemeinen deutschen Handwerkertages zu Kösen beschäftigen. Die legte in Sanssouci " abgehaltene öffentliche Versammlung der Tischlergesellen Berlins hat die reaktionären Beschlüsse der Innungsmeister aufs schärffte ver­urtheilt und beschlossen, den Kongreß zu Gotha durch zwei hiesige Delegirte zu beschicken. Die Versammlung beschloß ferner, die Delegationskosten durch freiwillige Beiträge zu decken. Es wurde eine aus 7 Personen bestehende Kommission gewählt, an welche diese Beiträge abzuliefern sind. Die Kommiffion be schloß, in nachstehend verzeichneten Lokalen jeden Montag Abend von 8 bis 10 Uhr die freiwilligen Beiträge gegen Quittung in Empfang zu nehmen: 1. Belleallianceplat 6 bei Hilscher( durch Hartung), 2. Blumenstraße 56 in der Herberge ( durch Müller), 3. Staligerstraße 107 bei Runstmann( durch Koppmann), 4. Staligerstraße 18 bei Stramm( durch Breden­feld), 5. Zionskirchplaz 11 bei Sohn( durch Hinz), 6. Prinzen­straße 96 bei Beier( durch Pilecke).- Die Kongreßkommission. J. A.: Pillecke.

Fachverein der Tischler. Die Zahlstellen des Vereins befinden sich in folgenden Lokalen: 1. Blumenstr. 56 auf der Tischlerherberge. 2. Staligerstr. 107 bei Kunstmann. 3. Belle­Allianceplay 6 bei Hilscher. 4. Bionsfirchplag 11 bei Hohn. 5. Müllerstr. 184 bei Häring. 6. Gneisenau und Solms­straßenecke bei Lindenborn und 7. Stegligerstr. 91 bei Gürgens. Daselbst werden jeden Sonnabend von 8 bis 10 Uhr Abends Beiträge von den Mitgliedern in Empfang genommen und neue Vereinsmitglieder aufgenommen.

In der freireligiösen Gemeinde spricht heute, Sonn­tag, Vormittags 10 Uhr, Rosenthalerstraße 38 Herr Schäfer über das Verhältniß von Unbesonnenheit und Ungerechtigkeit über das Verhältniß von Unbesonnenheit und Ungerechtigkeit und Abends 7 Uhr daselbst Herr Kandidat Howe über das Thema: Wie handelt der Mensch weise?

Der Fachverein der Berliner Mechaniker, Optiker, Uhrmacher, chirurgischer und anderer Instrumentenmacher ver anstaltet heute Abend in der Tonhalle, Friedrichstr. 112, sein erstes Stiftungsfest, bestehend aus großem Vokal- und Instru­mentalfonzert, humoristischen Vorträgen und Ball.( Näheres fiehe Inserat.)

Fachverein der Puzzer. Sonntag, den 5. Dezember, Vorm. 11 Uhr, Inselstraße Nr. 10: Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Vereinsangelegenheit. 2. Fragekasten. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht.

Generalversammlung der Mitglieder des Vereins zur Wahrung der Interessen der Klavierarbeiter am Sonn­abend, den 4. Dezember, in Gratweil's Bierhallen, Komman­dantenstraße 77-79. Tagesordnung: 1. Weitere Wahl des Vorstandes. 2. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Jedes Mitglied ist verpflichtet, sein Mitgliedsbuch vorzu­zeigen.

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Den Mitgliedern des Fachvereins der Metallarbeiter in Gas-, Waffer- und Dampf- Armaturen zur Nachricht, daß die zum Sonntag, den 5. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, in Gratweil's Bierhallen stattfinden sollende Versammlung nicht stattfinden kann, da die Polizei die Erlaubniß nicht er theilt hat.

Verein der Berliner Bauanschläger.

Sonntag, den 5. Dezember, Vormittags 10 Uhr, Vereinsversammlung bei Preuß, Oranienstr. 51. Quittungsbuch legitimirt.

Tischlerverein. Heute Abend 9 Uhr, Rottbuserstraße 4a Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Vortrag des Herrn Lehrer Hübner , und Bericht vom Stiftungsfest.

Im Verein der Maschinisten und Heizer wird am Sonntag, den 5. d. M., Nachmittags 5 Uhr, Neue Jakob­straße 24 25, Herr Ingenieur 2. Strobel über eine technische Studienreise durch Süddeutschland berichten. Ueber Desin feftion der Puplappen in der Städtischen Desinfektionsanstalt wird Herr Elsner Mittheilung machen.

Kranken- und Begräbnißkasse der Bau- und Fabrik­arbeiter Berlins ( E. H.). Außerordentliche Generalversamm lung der Mitglieder am Sonntag, den 5. Dezember, Vormittags 10 Uhr, Naunynstr. 27, in Renz's Salon. Tagesordnung: Vorstandswahl. Rassenangelegenheit. Das Kaffenbuch

legitimirt.

Gesang- und gesellige Vereine am Sonnabend: Ges sangverein Harmonia" Abends 8 Uhr im Restaurant, Alte

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in Polandstreet, da fiel es einem jungen Mädchen ein, den allerdings buschigen Schnurrbart des legteren zu bewundern. Kaum war das bewundernde Wort dem Gehege ihrer Zähne Jaac entflohen, so hörte man das Klappen einer Scheere hatte einen Schnauz seines Kollegen abgeschnitten. Der Richter: " Das ist ein Fall für Geldentschädigung. Wie hoch schäßen Sie ihren Schnauz? Das beste wird sein, wenn die streitenden Parteien ein friedliches Abkommen treffen." Da dieses nicht möglich war, sette der Richter den Werth des abhanden ge= tommenen Haarbüschels auf 10 Shillinge fest und verfällte den Isaac Julius in die Kosten oder 7 Tage Gefängniß.

Lehte Nachrichten.

Die Mannheimer Demokraten haben jezt endlich wegen ihrer Stellung zu der auf Dienstag angefeßten Stichwahl zwis schen dem Nationalliberalen Diffené und dem Sozialdemokraten Dreesbach einen Entschluß gefaßt. Wie der Boff. 3tg." ein Privattelegramm aus Mannheim meldet, veröffentlicht die Neue Bad. Landesz."( nach einer Sigung des demokratischen Vereins) einen Aufruf, in welchem die Mitglieder der Volkspartei auf­gefordert werden, für Drees bach einzutreten. Die Konfer vativen haben beschlossen, für Diffené zu stimmen, die Ultra­montanen haben sich noch nicht entschieden. Treten die Demo fraten wirklich energisch für Dreesbach ein, so dürfte dessen Wahl gesichert sein.

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Verboten auf Grund des Sozialistengesetes wurde die 31 Ottavseiten unfaffende nichtperiodische Druckschrift: Ge set und Autorität" mit dem Druckvermert:" Inter national Publishing Company, 35 Newington Green Road, London ".

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt. Johannstadt, Dresden . In Berlin kostet ein Stadt­postbrief der Reichspost allerdings 10 Pf.

J. R. Brandenburgstr. Für die von Ihrer jezigen Frau vor der Ehe eingegangenen Schulden haften Sie nicht. Sie müssen aber gewärtigen, daß bei Nichtzahlung der Mieths­raten die Leihmöbel abgeholt werden und die gezahlten Mieths­raten verfallen.

6.&. 10. Wilmersdorf gehört zum Bezirk des hiesigen Amtsgerichts It. Welche Abtheilung desselben den Buch­staben D bearbeitet, wiffen wir nicht; Sie brauchen aber bei Eingaben an das Gericht die Abtheilung nicht anzu geben. W. A. 57. Die Sache ist doch zu wichtig, um hier in wenigen Beilen eine Beantwortung zu ermöglichen. Wenden Sie fich mündlich an die Redaktion.

E. 2. 1. Sie scheinen die Notiz nicht verstanden zu haben. Wir bedauern, Ihnen die nöthige Aufklärung durch den Briefkasten nicht geben zu können.

D. Wilmersdorf. Der 25. sozialdemokratische Abgeord nete( Geyer) wurde am 2. März 1886 im 19. fächfifchen Reichs tagswahlkreise gewählt.

Markthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischem Verkaufs- Vermittler, Berlin , den 3. Dezember 1886.

Geflügel. Die Preise gestalteten sich heute etwas günstiger, es brachten in der Auftion Gänse unter dem Halse geschnitten, vollständig gerupft, Flügel und Füße auf den Rücken gebun den, nicht gebrüht und nicht gefengt, 8-10 Bfd. schwere 46-55 Pf., über 10-15 Pfd. 50-62 Bf., Fettgänse über 15 Bfb. schwer sehr rar und gut bezahlt 63 Pf. und mehr per Pfd. Enten, Puten und Hühner sollen am Halse geschnitten sein. Der Kopf, die Flügel und Schwanzfedern werden nicht abgenom Junge Enten 1,50-2,50, fette Enten 50-65 f Pfund, über 10 Pfund schwere fette Buten 70-80 f. 30 Pfd., Hühner 0,55 bis 0,80 und 1,20-1,70 M., Tauben bis 40 Pf., Poularden 4,50-8 M. Mageres Geflügel schwer verkäuflich. Lebende Gänse zum Mästen 2,00-3,00 M., lebende

men.

Enten 0,90-1,50 M. Auktion täglich im Bogen 4 um 6 Uhr

Nachmittags.

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Wild . Die Preise waren heute wieder höher, obgleich die Zufuhr reichlicher war. Mit dem 1. Dezember begann Schonzeit für Rebhühner. Im Handel dürfen dieselben noch bis zum 14. geführt werden. Es wurden in der Auktion folgende Breise erreicht. Rebe ausgeweidet 70-83 Bf., II. 60-70 Pf. pr. Pfund, Hirsche, sehr starke und fehlerhafte 30-36, 1. 35-40, Dammwild 50 bis 70, I a 40 bis 50 Pf. per Pfund. Wild schwein 30 bis 46, kleine 50 bis 66 Pf. pr. Pfund. Rebhühner, junge 1,30-1,60, alte 90-110 Pf., Fasanen hennen 2,50 bis 3,00, Fasanenhähne 3,50 bis 4,00 M Hasen ausgeworfen, uur bei talter Witterung mit Kaldaune auf Stangen von 10 Stück 3,65-4,05 m. pr. Stück, sehr kleine und sehr fehlerhafte entsprechend weniger. Kaninchen, aus geweidet 45-55-70 Pf. pr. Std., Krametsvögel 30-33 f. per Stück. Schnepfen 2,10-4,00, Bekassinen 40-75 f.

pr. Stück. Die Wildauktionen werden täglich im Bogen um 6 Uhr Nachmittags abgehalten.

Fleisch.

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Nach Errichtung der Fleischschau in der Martt halle zu vermitteln. Den Interessenten gebe ich gern jede nähere Auskunft. Der Fleischkommissionshandel in unserer Markthalle dürfte für viele Landwirthe und Schlächter von weittragender Bedeutung sein.

Die Preise steigend.

Obst und Gemüse. Größere Bufuhren sehr erwünscht. Birnen 6,00 bis 8,50, Tafelbirnen 10-20, feinste Sorten 20-40 M., Aepfel 6,00-9,00 M., Tafeläpfel 10-20 M., feinste Sorten 20-36 M., Wallnüffe Jakobstr. 38. Gefangverein Sängerlust" Pallisadenstr. 9, 20-30 M., geringe 15 M. pr. Ztr. Böhmische Backpflaumen

Abends 9 Uhr.- Verein der Taubenfreunde Abends 8, Uhr im Restaurant Klemann, Laufigerstr. 41.- Dänischer Verein Freya " Abends 9 Uhr Rosenthalerstr. 39. Dänische Blätter find vorhanden. Verein der Württemberger Abends 81% Ubr bei Vaihinger, Dorotheenſtr. 84.- Rauchflub, Qualm" Abends 9 Uhr im Restaurant Tamm , Schönhauser Allee 28.

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Vermischtes.

Eine Versteigerung von Belagerungsmünzen" fand, vorige Woche in Paris statt. Unter denselben war, wie mittheilt, die namhafteste ein man der Voff. Btg." mittheilt, 1534 in Münster geschlagener Thaler. Als die Stadt von

10-13 M. Magdeburger Sauerkraut 6-7 M. per Drhoft Weißfleischige Speisekartoffeln 3,00-3,60, rothe 2,80-3,00, blaue 2,80-3,20 per 100 Ro., groß Sellerie 7-10 m., flein 3-7 M., Meerrettig 7-12 M., Zwiebeln 4,50-6-8 M., Blumenkohl 30-40 M. pr. 100 Stüd, Kohlrüben 1,50-2,00 M

per Zentner.

Pflanzen. Rofen- Hochstämme 35-55, niedrigveredelte 15-20 M. pr. 100 Stück, Primeln 13-15 M. pr. 100 Stüd Auktion jeden Dienstag und Freitag um 5 Uhr Nachmittags.

Geräucherte und marinirte Fische. Engros- Auktion täglich um 7 Uhr Nachmittags im Bogen 4. Regelmäßige Zufuhren erwünscht. Bratheringe per Faß 1,50-2,25 M. Ruffifche Sardinen 1,50-1,60 M. Rheinlachs 2,50-2,90, Weser - und 7,50-16 M., große 18-27 M., Bücklinge 1,80-4,00 m. per 100 Stüd. Sprotten 60-80 Pf. per Rifte, 15-25 Bf. per Pfd. sammeln. Jeder derselben nahm einen Thaler mit des Königs Kieler Sprotten 25 bis 35 Pf. per Pfund. Rauchaal mittel

dem Bischof belagert wurde, schickte Johann von Leyden, der Ostseelachs 1,20-1,60, Flundern, fleine 2,50-5,00 m, mittel

König der Wiedertäufer, 28 seiner Jünger heimlich aus der Stadt, um bei seinen Anhängern in Holland Hilfstruppen zu

Bildniß als Erkennungszeichen mit fich. Einer dieser Thaler ist es, der hier zu 32 Franks versteigert wurde, eigentlich einem sehr geringen Preise im Vergleich zu folgenden. Ein 1540 zu Nizza während der Belagerung durch Türken und Franzosen geschlagenes Silberstück tam auf 320 Franks zu stehen. Eine Banknote von 20 Franks, welche in Belfort während der Bes lagerung von den dortigen Behörden ausgegeben worden und von dem Befehlshaber Denfert- Rochereau, dem Präfekten und

1 M. per Pfd.

Butter. Tendenz flau. Preise unverändert. Ila. Qualität in größeren Posten vorhanden. Frische feinste Tafelbutter 2C. 120-125, feine Tafelbutter I. 110-118, II. 95-108 M., 111. fehlerhafte 85 bis 90. Landbutter I. 90-96, II. 80 bis 85 M. Galizische und andere geringste Sorten 55-72 M

pr. 50 Ro.

W

Obereinnehmer, unterschrieben war, erzielte 30 Franks; zahlt. Emmenthaler 70-75, Schweizer I. 56-63, 11. 50-55,

eine ähnliche auf fünf Franks lautende Banknote brachte es auf 20 Frants.

Was ist der Geldwerth eines Schnurrbartes? Diese delikate Frage zu entscheiden, lag, wie der Frankf. 3tg." aus London geschrieben wird, dem Polizeirichter Newton in Marl borough Street ob. Ifaac Julius und Samuel Schneider, zwei Schneidergesellen, arbeiteten friedlich miteinander in dem Atelier

III. 42-48, Quadrat- Backstein I. fett 22-30, II. 12-18 M Limburger I. 30-35, II. 20-25, Rheinischer Holländer Käse 45-58 M., echter Holländer 60-65 M., Edamer 1. 60-70, II. 56-58 M. Größere Vorräthe von Schweizerkäse find zu

begeben.

Eier 3,00 M. pr. Schock. Fische. Hechte 40-40 M. per Zentner.

Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Mar Schippel, für Vereine und Versammlungen F. Tubauer, für den übrigen Theil der Beitung R. Cronheim, sämmtlich in Berlin .

Drud und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.