Deutschen lann diese Seite der Frage nicht entgangen sein; es fcheint jedoch, daß fie die daraus entspringenden Bedenken in Der Erwägung zurückgedrängt haben, ihr von der politischen Berzweiflung eingegebener Entschluß werde auch für die Regierung hinreichende Demonstrationskraft haben, um eine Aenderung in den nationalen Beziehungen in Böhmen herbeizuführen. Die Wiener Offiziösen, welche, ebenso wie alle Welt, durch den bis zulegt vollkommen geheim gehaltenen Plan überrascht wurden, find in großer Verlegenheit; fie mißbilligen natürlich die Ausführung des Entschluffes, das Fremdenblatt" ift aber ehrlich genug anzuerkennen, daß die Einseitigkeit und Unduldsamkeit der Tschechen die Deutschen zu dem parlamen tarischen Streif veranlaßte. Wie lange der lettere währen wird, läßt sich noch nicht übersehen; nach einer Erklärung Schmeytals wollen die Deutschen so lange dem Landtage fern bleiben, bis ihnen Bürgschaften für eine fachliche Würdigung ihrer Beschwerden und Wünsche geboten sein werden. Das Tann also sehr lange dauern.
Angesichts des erfolgten Austrittes der deutschen Abgeord neten aus dem böhmischen Landtag lebt die Erinnerung an die Zeit des Ministeriums Hohenwart mit erneuerter Lebhaftigkeit auf. Auch damals sahen sich die deutschen Abgeordneten veranlagt, den Prager Landtagssaal zu verlassen. Es war im September des Jahres 1871. Die Versöhnungsära" Hohen wart'scher Färbung hatte eben bei den Landtagswahlen, Dant der bekannten Einwirkungen auf den Großgrundbefit, namhafte Erfolge errungen. Frohlockend rechneten die föderalistischen Organe aus, daß die vereinigten Slaven und Klerikalen im neuen Abgeordnetenhause( deffen Mitglieder damals vor Einführung der direkten Wahlen von den Landtagen gewählt wurden) über bie Bweidrittel- Mehrheit verfügen, und also in der Lage sein werden, die Föderalisirung des Reiches auf verfassungsmäßigem Wege durchzuführen. Mit Spannung sah man der Eröffnung des böhmischen Landtages entgegen. Verlautete ja geheimnißvoll, daß in demselben weittragende Mittheilungen und Erflärungen der Regierung erfolgen werden. Am 14. September wurde das Geheimniß gelüftet und fiel der Schleier, der bis bahin noch die staatsrechtlichen Pläne des Ministeriums verhüllte. Das Resfript an den böhmischen Landtag anerkannte geradezu ein eigenes böhmisches Staatsrecht. Die tschechischen Blätter erhoben ein lautes Freudengeschrei. Eine neue Epoche ift in der Geschichte Mittel- Europas ausgebrochen"- schrieben Die„ Narodni Listy" ,, ein selbstständiger slavischer Staat ist im Herzen des Welttheils aufgerichtet, der berufen sein wird, bestimmend auf die Geschicke desselben einzuwirken."
Die deutschen Abgeordneten Böhmens, welche in der Eröffnungsfißung des Landtages noch erschienen waren, erklärten wei Tage später, am 16. September, in einer aus der Feder Hafner's stammenden Denkschrift an den Oberstlandmarschall, daß fie nach dem föniglichen Restript an den weiteren Verhand lungen des Landtages nicht mehr theilnehmen können. Die deutschen Abgeordneten Böhmens blieben dem Landtage, so lange Hohenwart am Ruder war, ferne, und betraten die Land. tagsstube erst im Jahre 1872, als unter dem Ministerium Auersperg ein neuer Landtag gewählt worden war.
Drüffel, 22. Dezember. Der Generalrath der belgischen Sozialdemokratie erläßt einen Aufruf an die einzelnen belgischen Sozialistenvereine, worin die letteren zu einem außerordentlichen Kongreß nach Brüssel für den 25. und 26. DeJember einberufen werden. Der Kongreß wird, wie man der Barmer 3tg." schreibt, eine große politische Bedeutung befizen, benn er werde die Vertreter von mehreren hundert Tausenden, welche bereits dem Verbande angehören, vereinigen. Vor Allem wird der Generalrath dem Kongresse den Vorschlag unterbreiten, zur Propaganda der That zu schreiten. Als erste That wird die Veranstaltung der allgemeinen Arbeitseinstellung bezeichnet. Es in befannt, daß der General rath der Sozialdemokratie seit Monaten auf dieses Ziel hinarbeitet. Nunmehr sollen aber die Mittel gefunden werden, die Erreichung dieser Absicht zu beschleunigen. Zu diesem Be hufe will fich der Generalrath die Befugniß ertheilen laffen, fämmtliche Mitglieder der Partei mit einer täglichen Tare von 5 Bent. belegen zu dürfen. Der Ertrag foll vollständig zur Organisation der allgemeinen Streitbewegung verwendet wer den. Die Einhebung der Tare würde täglich 8000 Frts. ergeben. In sechs Monaten hätte der Generalrath ein Kapital von 1440 000 Frts. zur Verfügung. Rechnet man die Einnahme aus den verschiedenen forporativen Unternehmungen hinzu, so sei klar, daß die belgischen Sozialisten im fommenden Sommer gegen zwei Millionen befizen werden. Damit ließe fich ein bedeutender Streit in Szene segen. Die Bourgeoisie würde gut thun, diefe Gefahr von Anfang an zu verfolgen. Auf den fünf Gruben der belgischen Kohlengesellschaft Amercocur im Baffin Charleroi , einer der wenigen Gesellschaften, welche bisher ansehnliche Dividenden gezahlt haben, ist es in Folge von Streitigkeiten zwischen dem Direktor der Kohlenwerke und den Kohlenarbeitern zur Arbeitseinstellung gelommen. Dabei handelte es sich theils um Lohnfragen, theils um willkürliche Arbeiterentlassungen. Diese Arbeitseinstellung, an der 1500 Kohlenarbeiter theilnehmen, dauert 50 Tage.
Anfangs hatte er den Titel für sich ausgeschlagen und nur für seine Gattin angenommen, die in seinem Leben eine ähnliche Rolle spielte, wie Carlyle's Weib im Leben des Weisen von Chelsea ".
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Erst nach dem Tod der wie eine Heilige von ihm verehrten Frau Ende 1873 ließ er sich herab, seinen Namen Benjamin Disraeli mit dem eines Earls of Beaconsfield zu vertauschen.
Dreiundvierzig Jahre hat er im Parlament gesessen. Dreiunddreißig Jahre war er Führer der Torypartei und über 14 Jahre lang Minister.
Kein Staatsmann der neueren 3eit hat ihn an GeTchäftskenntniß, Arbeitskraft und Taft übertroffen, an um faffendem Blick und Weitsichtigkeit hat ihn keiner erreicht. Als Redner wirfte Disraeli durch Klarheit, Wit, pointire Antithefen. Er stockte mitunter im Sprechen und war an Redefluß Gladstone nicht gewachsen, dessen salbungsvolle Rhetorik er indeß mit seiner feinen Ironie spielend zu patiren pflegte.
Jetzt ist er todt. Und die Tories werden so leicht feinen Nachfolger finden. Einen, der ihn ersetzt, gewiß nicht. Das Geschlecht der Staatsmänner" von Beruf stirbt aus. Die Palmerston, Disraeli haben keinen Nachwuchs. Der eine oder andere, der noch übrig ist, wird ebenfalls Zeinen Nachwuchs zurücklassen.
Die Neuzeit ist dem Zunftwesen nicht günstig. Auch nicht dem politischen, trotzdem dieses hie und da noch in startem Flor scheint. Die 3unftgeheimnisse der Herren Staatsmänner find nachgerade ins Publikum gedrungen, und je höher die politische Bildung eines Volkes ist, desto weniger bedarf es der zunftmäßigen Staatsmänner. Amerika hat die wenigften oder gar keine, während Rußland die meisten hat.
Ein solcher Sunftsstaatsmann hat einmal gemeint: jeder Deutsche möchte seinen Fürsten haben. Vielleicht etwas richtiger ausgedrückt würde das lauten: Jeder Deutsche möchte fein eigener Fürst sein."
Wir schlagen aber als Variation vor: Jeder Deutsche und überhaupt jeder Mensch sollte sein eigener
Staatsmann sein.
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Beide Parteien find entschloffen, nicht nachzugeben. Die übrigen Kohlenwerke des Baffin Charleroi liefern zwar der Gesellschaft Amercoeur diejenigen Kohlen, deren Ablieferung sie übernommen hatte, aber Arbeiter in anderen Kohlenbezirken anzuwerben, die an die Stelle der Streifenden treten sollen, ist der Direktion nicht gelungen. Die Arbeiter selbst, die mit ihren zahlreichen Familien schwere Noth leiden, werden von allen Arbeiter Vereinen durch Sammlungen zu ihren Gunsten unterſtüßt; das Arbeiterblatt Le Peuple" hat allein ihnen schon zirka 7000 Franten gesandt. Die Arbeiter wollen diesmal bis an's Ende gehen."
Die auf Grund des allgemeinen Volksschulgesetes einge fetten Lehrer und Lehrerinnen haben in manchen Gegenden Frankreichs , wo die Geistlichkeit sich für den Eingriff in ihre vermeinlichen Rechte zu rächen sucht, einen schweren Stand. Namentlich ist dies, wie der radikale Abeeordnete Dionys Ordinaire in der Rép. franç." in einem an den Unterrichtsminister Berthelot gerichteten Schreiben erzählt, in gewiffen Departements Westfrankreichs der Fall. Dort find die weltlichen Lehrer und Lehrerinnen in Acht und Bann gethan. In einem Dorfe des Departements Nieder- Loire, so erzählt Ordinaire, war das Verbot ergangen, dem Schulmeister, welcher die Brüder" ersetzt hatte, irgend etwas für seinen Lebensunterhalt zu liefern. Der Megger sollte ihm das Fleisch vers weigern und wehe dem Barbier, der ihm die Haare schnitt! Der Mann beklagte sich so lange, bis der Maire durch einen Erlaß den Bannfluch der Pfarrei aufhob und die Feindselig feiten etwas nachließen. In einer anderen Gemeinde desselben Departements aber dauern fie noch immer fort. Die Lehrerin und ihr Mann find gemieden wie Aussäßige und haben nur mit wenigen Beamten Umgang, welche es wagen, dem Zorn des Abg. v. Lereinty zu trogen. Nicht zufrieden damit, die Lehrerin unter Anspielung auf den obligatorischen Volksunterricht mit dem Spignamen ,, Iadame Obligatoire" zu bezeichnen, weigert sich der Gemeinderath, dem Lehrer und seiner Frau, die in der Ortschaft weder Fleisch noch Brot bekommen können,
auf das Heeresergänzungswesen und die Militärfraft Rumäniens bezügliche ziffermäßige Aufklärungen. Das alljährliche Rekrutenkontingent beträgt 28 000 Mann, wovon 11000 Mann auf die permanent unter Waffen stehenden Truppen und 17 000 Mann auf die nur zu periodischer Diens leistung einberufenen Dorobanzen entfallen. Da die Dienstzeit bei den bestehenden Truppen drei Jahre, bei den Dorobanzen aber fünf Jahre beträgt, so ergiebt sich für erstere ein Normal status von 33 000, für lettere von 85 000 Mann, mit den Referven kann demnach Rumäniens Heeresmacht auf150 000 Mann veranschlagt werden.
Amerika.
Vom Panama kanal verlautet unter dem 20. Nc= vember: Die legten Monate brachten uns Einwanderer der verschiedensten Nationalitäten, darunter auch eine ungewöhnlich große Anzahl Deutsche . Es kann nicht entschieden genug davor gewarnt werden, hierher in dieses ungesunde Land zu fommen. Es giebt auf dem Isthmus nur Handel und Kanal bau, das Handwerk findet nur in sehr seltenen Fällen Be schäftigung; der Handel ist in allen seinen Branchen überfüllt und die Kanalkompagnie, obschon international", schließt dem Deutschen ihre Bureaur. Für den Angekommenen bleibt also nur übrig, am Kanalbau Arbeit zu suchen, die auch nicht schwer gefunden wird; selten aber erträgt hier auch der kräftigste Mensch die Arbeit im Freien länger als einen Tag, es si denn, daß er Jamaika - Neger oder Eingeborner ist. Man hat berechnet, daß beim Bau der hiesigen Eisenbahn eine jede ge= legte Schwelle ein Menschenleben gekostet hat der Kanalbau dürfte seine Opfer im gleichen Verhältniß heischen. Malaria, Sumpf- und gelbes Fieber sind die unerbittlichen Feinde der Europäer. Man kann diese Unglücklichen täglich in der Straßen von Panama und Colon liegen sehen, kein Mensch erbarmt sich ihrer und die Behörde schreitet erst dann ein, wenn es fich darum handelt, eine Leiche fortzuschaffen.
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irgend etwas für ihre Schule zu geben; seit dem 7. September Vereine und Versammlungen.
1884 ist ihnen weder das übliche Schulmaterial, noch Heizung und Licht geliefert, auch kein Sou für die Schulbücher gezahlt worden. Die Schulstube gleicht einem Stall, die Fenster mußten mit Brettern vernagelt werden, um die Zugluft abzue halten, was natürlich zugleich auch das Tageslicht ausschloß, und während des Winters ist an ein regelmäßiges Schulehalten nicht zu denken. Die Kongreganistenschule aber wird von den Gemeindebehörden mit allem Nöthigen und Ueberflüssigen, mit Holz, Licht, Landkarten, Büchern 2c. reichlich versehen. Die Republik hat einen harten Rampf aufgenommen, hoffentlich führt sie ihn konsequent durch!
Der Rücktritt Lord Randolph Churchill's vom Amte des Echazkanzlers erinnert Lord Salisbury , in unangenehmer Weisr daran, wie wenig feft sein Ministerium steht. Lord Randolph glaubt jedenfalls nicht an den Erfolg der von den Tories neuerdings eingeleiteten 3wangspolitit gegenüber Jrland und da er außerdem in Folge der Mehrforderungen für Heer und Marine die Möglichkeit schwinden fieht, mit einem brillanten Budget vor dem Unterhause zu er scheinen, so tritt er noch rechtzeitig zurück. Daß man bei dieser Gelegenheit wieder viel von ihm spricht und vielleicht hier und da auch seinen Liberalismus lobt, wird dem jungen Lord gewiß nicht unangenehm sein. Sein Rücktritt, wenn definitiv, wird ohne Zweifel von Einfluß auf die weiteren Schicksale des Tory Kabinetes sein und die Times" meinten denn auch schon, daß ein rein konservatives Kabinet ohne Lord R. Churchill nicht lange leben könne. Lord Salisbury wird daher wieder aufgefordert, ein Koalitions- Ministerium zu bilden, allein die Eristenz eines solchen wäre noch unsicherer als diejenige eines rein fonservativen Kabinets, denn wenn auch die verschiedenen Lords und Herzöge, welche sich früher als Liberale aufspielten, in Betreff Irlands und aller Verwaltungsreformen dieselben Ansichten hegen wie die Tories und daher ganz gut reit diesen in demselben Kabinete figen fönnten, so dürften fie doch von ihren Anhängern im Stiche gelassen werden, sobald es sich nicht mehr nur um Irland , sondern um Reformen in England und Schottland handelt. Unter solchen Umständen erscheinen die Aussichten des Ministeriums Salisbury noch vor Eröffnung des Parlamentes als wenig günstige und dieselben dürften sich kaum bessern, wenn das Parlament nach drei Wochen zusammentritt.
Auch der französische Ministerrath hat sich dahin entschieden, daß die Mitglieder der bulgarischen Deputation von dem Minister des Auswärtigen, Flourens, lediglich als Privatpersonen empfangen werden sollen. Die Deputation, die Berlin am Dienstag Mittag mit dem Pariser Kurierzuge verlaffen hatte, wurde Donnerstag in Paris erwartet.
Anläßlich der Vorlage des Refrutengefezes für das nächste Jahr gab der rumänische Kriegsminister Anghelcscu in Beantwortung einer an ihn gerichteten Interpellation nachstehende,
Und jeder Mann von Charakter iſt es. Doch wir sind noch nicht fertig.
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Um das Bild unseres Ritters von Geist zu vervollständigen, müssen wir noch den Schriftsteller und Dichter Disraeli behandeln.
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Man spricht von einem Embarras de richesse einer Verlegenheit des Reichthums es giebt aber auch einen Embarras de succès eine Verlegenheit des Erfolgs. Man kann zu viel Erfolg haben; Disraeli ist ein Beweis dafür.
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Der wunderbare Erfolg, den Disraeli seinem wunderbaren Willen verdankt hat, ist seinem Dichters und Schriftstellerruhm verhängnißvoll geworden: der Dichter und Schriftsteller Disraeli hat schwer unter dem Politiker Disraeli zu leiden gehabt. Nicht daß der Politiker in ihm den Dichter und Schriftsteller geschädigt hätte im Gegentheil, er giebt ihm erst sein innerstes Wesen, aber er hat ihn seiner Lorbeeren beraubt, wenigstens sie start gefürzt. Die Welt ist gegen den Schriftsteller und Dichter Disraeli ungerecht, aus lauter Bewunderung für den Politiker Disraeli . Niemand kann sich denken, daß ein so be deutender Staatsmann auch ein bedeutender Schriftsteller und Dichter sein könne. Seine Dichtwerte werden nicht ernsthaft genommen, sie werden als Ruriositäten, als Nebenbeschäftigungen, als geistreicher Zeitvertreib betrachtet und aus Bewunderung für die Person des Verfassers schätzt.
unter
Und doch hätten gerade die Engländer aus ihrer Geschichte lernen können, daß praktische Staatsmannschaft sich schichte lernen können, daß praktische Staatsmannschaft sich sehr gut mit hervorragenden schriftstellerischen Leistungen Waren doch Baco von Verulam und Thomas verträgt. Morus von anderen, kleineren nicht zu reben ebenfalls Kanzler von England, Vorgänger Lord Beaconfields am Steuerruder Großbritanniens .
Wäre Disraeli nie ins Parlament gekommen und wäre sein Name nie in der Politik genannt worden, so würde er sich durch seine Romane einen dauernden Namen gemacht haben. Für den Augenblick, und wohl auch auf einige 3eit hinaus, durch den politischen Glanz ihres Urhebers verdunkelt, werden sie über furz oder lang nach ihrem wahren Werthe geschäßt werden und einen wohlver
Fachverein der Schlosser und Berufsgenossen am 2. Weihnachtsfeiertag, Abends 6 Uhr, bei Gratweil's, Kom mandantenstr. 77 79, Weihnachtsvergnügen. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Brogramm: Verschiedene Ueberraschungen und Tanz. Eintrittskarten sind zu haben bei sämmtlichen Vorstandsmitgliedern sowie bei den Herren Neu mann, Nostizstr. 46, of 1; Matthias, Manteuffelstr. 49, bei Pohl; Sachs, Fruchtstr. 94, IV, bei Stephan.
Der Fachverein der Steinträger Berlins veranstaltet am Sonntag, den 2. Januar in der Tonhalle", Friedrichstraße 112, eine Matinee zum Besten der Wittwen und Waisen der in diesem Jahre verstorbenen Vereinsmitglieder. Des guten Zwecktes wegen ersucht der Vorstand um zahlreiche Betheiligung. Kaffeneröffnung Vormittags 10 Uhr, Anfang 11 Uhr. Entree à Person 30 f., Kinder frei. Billets find vorher beim Komitee sowie in den mit Plakaten belegten Handlungen zu haben.
Unterstüßungsverein der Buchbinder. Am 2. Feiertag, Abends 6 Uhr, bei Gratweil, Kommandantenstraße 77-79 ( im unteren Saal): Kinderbescheerung; nachdem gemüthliche Abendunterhaltung. Billets, für Herren 50 Pf., Damen 25 Pf., find noch zu haben bei Paul Schneider, Blumenstraße 29, Kerkhoff, Ritterstr. 122, und Freudenreich, Stallschreiberstr. 24.
Die Kommission der Tischler Berlins , welche frei
willige Beiträge zur Deckung der Unkosten für Beschickung des Tischlerkongresses in Gotha durch 2 hiesige Delegirte entgegen nehmen soll, macht bekannt, daß Beiträge zu den Delegationstosten nur noch beim Kassirer der Kommission, Friz Haseloph, Staligerstraße 127, Hof 4 Tr., gegen Quittung angenommen werden.
Der Schäfer'sche Gesangverein der„ Elfer" veranstaltet am 2. Feiertag im Konzerthaus Sanssouci" eine Matinée zum wohlthätigen Zweck, deffen Besuch wir allen Freunden eines guten Männergesanges hiermit empfehlen wollen. Das reichhaltige Programm verspricht einen genußreichen Vormittag. Näheres fiehe Inserat in unserer heutigen Nummer.
Die öffentliche Schuhmacherversammlung, welche am Montag, den 27. Dezember abgehalten werden sollte, mit der Tagesordnung: Vorbesprechung über die Wahl zum Gefeller ausschuß" findet nicht statt, weil die polizeiliche Genehmigung versagt wurde.
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Unterstügungsverein deutscher Schuhmacher. Das ge= müthliche Beisammensein der Mitglieder des Vereins, welches am 1. Feiertag Holzmarktstraße 72 stattfinden sollte, findet nicht statt.
Verein zur Pflege freireligiösen Lebens. Am 2. Weih nachtsfeiertage, Vormittags 10% ühr, Niederwallstraße 20, im unteren Saale: Vortrag des Herrn Vogtherr über: Wiehenat und das Fest des Lichtes." Gäste find willkommen. Mittwoch, den 29. Dezember, Abends 8 Uhr, Niederwallstraße 20, int oberen Saale: Gesellige Weihnachtsfeier.( Eingeführte Gäste zahlen 50 Pf. Eintritt.)
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Verein Lebensfreude". Heute Abend 7 Uhr in Keller's Salon, Koppenstraße 35, Unterhaltungsabend.
dienten Platz neben den besten Romandichtungen des nachscott'schen England einnehmen.
Der Politiker Disraeli und der Romanschreiber Disraeli . gehören zu einander, und in den Romanen Disraeli's spielt auch die Politik eine große Rolle, trotzdem ist es ganz falsch, was von vielen Rezensenten behauptet wird: daß die Disraeli 'schen Romane eigentlich nur poetisirende Leitartikel seien. Das ist entweder ein schlechter Wit- oder die Rezensenten haben die Disraeli 'schen Romane nicht gelesen.
( Fortsetzung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
Projeftirtes Repertoir der föniglichen Schauspiele vom 26. Dezember 1886 bis 2. Januar 1887. Im Operna hause. Sonntag, den 26.: Donna Diana; Montag, den 27.: Undine; Dienstag, den 28.: Der fliegende Holländer ; Mitt woch, den 29. Fra Diavolo; Donnerstag, den 30., neu eins studirt: Die Willys; Freitag, den 31.: Der Trompeter von Sättingen; Sonnabend, den 1. Januar: Lohengrin ; Sonntag, den 2. V. Symphonie- Soirée der fal. Kapelle. Im Sch a us spielhause. Sonntag, den 26. Ein Wintermärchen; Montag, den 27.: Tilly; Dienstag, den 28.: Roderich Heller; Mittwoch, den 29.: Colberg; Donnerstag, den 30.: Graf Wal demar; Freitag, den 31., zum 1. Male: Edelweiß, hierauf: Die Unterschrift des Königs, zum 1. Male: Das Schwert des Damokles; Sonnabend, den 1. Januar: Minna von Barnhelm Im Deutschen Theater" wird heute, Sonnabend, das vieraftige Lustspiel„ Goldfische" von Franz von Schönthan und Gustav Radelburg zum ersten Male wiederholt. Morgen, Sonntag, wird" Macbeth" und übermorgen, Montag, Dottor Klaus" gegeben. Sodann bringt das Wochenrepertoir noch Aufführungen von Goldfische"," Macbeth" und" Der schwarze Schleier". Am Freitag, dem Sylvesterabend, sowie am Sonn abend, dem ersten Neujahrsfeiertage, finden Wiederholungen von Goldfische" und am Sonntag, dem zweiten Neujahrs feiertage, von Macbeth" statt.
Die intereffanten optischen Reisen im Kaiser- Panorama , Passage, werden außerordentlich viel besucht; neben der Hertha Reise und der Montblanc Besteigung gelangt Amerika- Kalifor nien mit den teleskopischen Mondaufnahmen, sowie die Reife durch die sächsische Schweiz zur Ausstellung.