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Städte durch die gleichzeitige Anwendung von oberirdischen| Drahtleitungen und Erdkabeln einer deutlichen Verständigung d all entgegen stellten, ergaben früh das Bedürfniß, die Telephone als Geber durch Mikrophone zu ersetzen. Die Fabrik Mir u. Genest in Berlin hat nun ein Mikrophon kostruirt, welches alle Schwierigkeiten hebt, durch dessen Anwendung daher die sonst so häufigen Klagen über schlechte Verständigung beseitigt find. Von mehreren Miethern des Hauses Skaliber­traße 115 erhalten wir im Gegensatz zu unserer gestrigen Mittheilung die Erwiderung, daß Herr Effei einer der foulan­testen Hauswirthe ist, der ohne triftigen Grund Niemand in be fündigt und schon manchen Armen hat ohne Miethe ziehen Wir können natürlich nicht wissen, wer hier Recht, 1. Die laffen. ielleid wer Unrecht hat. Jedenfalls wollen wir es nicht unterlaffen, unser Bedauern auszusprechen, wenn wir durch falsche Mitthei lungen dazu beigetragen haben sollten, Jemanden in seiner Ehre zu verlegen.

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Die Sanitätswache Blumenstraße 59, welche bekanntlich im vorigen Jahre eine bedeutende Erweiterung erfahren hat und auch seit längerer Beit Sonntags Nachmittags geöffnet ist, ge­währte im verflossenen Jahre in 567 Fällen, gegen 512 Fälle im Jahre 1886, Hilfe. Von diesen wurden auf der Wache 337 und in Wohnungen der Patienten 230 Fälle, innerliche Krank­heiten 357, äußere 210, behandelt. Es entfallen auf die engeren Stadtbezirke, für welche die Wache gegründet worden ist, nur 169 Fälle, während auf angrenzende und weiter entferntere 398 tommen, so daß die Sanitätswache weit über ihren beabsichtigten Rahmen gezwungen ist, für Gegenden Hilfe zu leisten, welche der Segnungen einer Sanitäts- Wache noch entbehren. Den an fie gestellten Anfordeungen würde die Wache nicht haben genügen fönnen, wenn das zu Gunsten derselben am 1. Dezember v. J. De flattgehabte, glänzend verlaufene Fest nicht den erklecklichen Ueber­tlichschuß von mehr als 2000 Mart gebracht hätte. Die Wache r un bleibt noch immer auf die Opferwilligkeit des Bezirks und, da Szeiche der Osten nicht zu den wohlhabendsten zählt, entfernter Kreise angewiesen. Obgleich mit der Wache kein Tagesdienst verbunden, war am 7. d. Mts. bei der Explosion eines Gasofens, Alexan­derstr. 28, der Heilgehilfe der Wache, Herr Wernecke, fofort zur Stelle und gleich nach ihm traf der für die Wache fungirende Arzt, Herr Dr. Cohn, Blumenstr. 16, ein, welche den Verun­glückten erfolgreiche Hilfe leisteten.

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Ein interesanter Fund, die fossilen Reste eines Reptils, wie es scheint, einer Schlange, ist dieser Tage im Nieder­ barnimer Kreise in der Nähe von Oranienburg gemacht worden Jahr und wird zur wissenschaftlichen Untersuchung nach Berlin ge= 35 T fandt werden. Das Fossil hängt mit dem einen Ende an einem Stück Braunkohle und zeigt sich in unregelmäßigen Windungen, Iche b Febr die mit einer auffallenden Verstärkung des Körpers( Kopf) ab­Berio schließen. An der letzteren ist seitlich eine Vertiefung sichtbar, scheinbar die Augenhöhle. Die vorderste Partie ist durch An­hängsel, die man, der genauen Untersuchung Rechnung tragend, nicht entfernen will, entſtellt, jedoch ist dieser Theil wohl als der weitgeöffnete Rachen zu deuten. Die Rückgratsfurche ist daran zu erkennen, daß sich längs der oberen Mitte ein deutlich wahrnehmbarer Einschnitt hinzieht, der noch von einigen er­fennbaren Haaren bewachsen ist. Die Mitte des Körpers stüßt fich auf eine bräunlich erscheinende Scheibe, die man als Flosse deuten könnte.

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Welch außerordentliche Lebenszähigkeit ein Huhn befizt, dafür spricht eine Thatsache, die dem B. T. von dem Moltereibefizer Herrn J. Menz, Megerstraße 24, in folgender Buſchrift mitgetheilt wird:" Ein eigenthümlicher Vorfall, der t Rittwo meines Erachtens nach wohl einzig in seiner Art dasteht, hat fich theil in jüngster Zeit bei mir ereignet. Ungefähr am 18. Dezember,

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es war eine gute Woche vor Weihnachten, ist mir auf meinem Gehöft plößlich ein Huhn abhanden gekommen. Da ich dasselbe mehrere Tage trop eifrigsten Suchens nicht finden konnte, so 8, 1% nahm ich an, es sei mir gestohlen oder es habe sich verlaufen. Wie erstannte ich aber, als am vergangenen Freitage, also am 6. Januar, bei Abfuhr aus meiner Müllgrube das besagte Huhn aus der Grube, und zwar lebend zu Tage gefördert wurde. Das arme Thier hat nun mindestens achtzehn volle Tage in der scheußlichen Luft der Sentgrube zugebracht, und es ist auch nicht anzunehmen, daß es dort Nahrung gefunden, zumal es in einer Ecke vom Müll fast vergraben vorgefunden wurde. Am Freitag befand sich das arme Thierchen allerdings in einem sehr ge schwächten Zustande und repräsentirte ein Gewicht von kaum 200 Gramm; heute, am 9. Januar, also nach drei Tagen, tummelt es sich schon ziemlich munter auf dem Hofe umher, und es scheint, daß die unfreiwillige und sehr traurige Gefangenschaft an dem Thierchen spurlos vorübergehen wird. Als Landwirth ist mir ein solcher Fall während meiner 30jährigen Praxis noch nicht vorgekommen.

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Eine Schwindlerin hat am 7. Januar ein armes Dienst­mädchen, welches von Belit hier zugereist war, um einen Dienst zu suchen, um ihre Habseligkeiten geprellt. Als die unverehe­

Berlichte. hier auf dem Schlesischen Bahnhof angekommen war, He bes übergab fie dem Bortier ihren Reisekorb mit Wäsche und Klei­dungsstücken zur Aufbewahrung; fie wollte ihre Sachen später hin selbst abholen oder abholen lassen. Dann begab sich die Fremde zu einem Vermiethungsbureau auf dem Alexanderplatz . Hier wurde fie von einer unbekannten Frau mit der Frage an­gesprochen, ob sie fich gleich zu einem Gutsbefizer in Lüßow vermiethen wolle. Dem armen Geschöpf war in der Millionen­stadt schon angst und bang ums Herz geworden und mit Freuden

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den Fußpfad ein, den er erst im Schritt, dann in vollstem Lauf verfolgte, bis er in seine Hütte gelangte, wo er seiner Frau bestürzt zurief: ,, Mach' die Thür zu! mach' die Thür on h zu! Gespenst bei mir!"

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Die Frau schloß die Thür. Als er sich ein wenig er­holt hatte, erzählte er ihr sein Abenteuer im Walde; fie Sagegen erzählte ihm von dem Verschwinden Mariens, von den vergeblichen Nachforschungen, von der Verzweiflung ihres Herrn.

Plötzlich sprang Lindor auf und stürzte hinaus. Es dämmerte jetzt. Lindor lief in einem Trab bis zu dem Felsen; er fürchtete sich nicht mehr vor Gespenstern. Die terid Puppe lag noch auf dem Felsen; Lindor ging mehrmals Bo um denselben herum, jedesmal in weiterem Umkreis. End­

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Iches lich bemerkte er etwas in einem dichten Safrangesträuch: es n Heil war die schlafende kleine Marie. Lindor nahm sie in die ten, Arme. Ihre Händchen waren ganz falt; er rieb sie und dam erwärmte sie so; dann knetete er sanft ihre ganz ange= schwollenen Füßchen. Marie öffnete die Augen und er fannte den Schwarzen.

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Meine Puppe, Lindor!" rief sie.

Lindor nahm die Puppe vom Felsen und gab sie ihr. Marie betrachtete die Puppe, füßte sie und drückte sie an's Herz.

Lindor trug Mariechen, Mariechen trug ihre Puppe, und so machte man sich auf den Weg nach Hause. Herr Anselm sah sie kommen, lief ihnen entgegen, ergriff Marie träubt und erstickte sie fast mit Küssen; dann schlag er einen Arm Puum Lindor's Hals, küßte ihn und begann vor Freude zu ,, Du bist frei, Lindor," sagte er, als er endlich sprechen

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Hm, hm, Herr," antwortete der alte Schwarze kopf­then schüttelnd ,,, was soll ich damit anfangen!"

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ging fie auf den ihr von der Unbekannten gemachten Vorschlag ging fie auf den ihr von der Unbekannten gemachten Vorschlag ein. Die wohlwollende Frau gab der H. sogar noch 50 Pfg., damit fie fich auf dem Schlesischen Bahnhof die Sachen aus­lösen könne. Wenn fie ihre Sachen in Empfang genommen, folle sie wieder auf den Alexanderplatz kommen. Langsam trollte die H. durch die Straßen nach dem Bahnhof. Währenddeffen hatte die Unbekannte den fürzeren Weg auf der Stadtbahn vor­gezogen und löste vor der Ankunft des Dorffindes unter Vor­zeigung des dem Mädchen abgenommenen Dienstbuches den Reiseforb aus und verschwand damit. Als die H. dies von dem Portier vernahm, ahnte sie noch nichts Böses, sondern begab sich zurück nach dem Alexanderplat, wo sie noch stundenlang auf die Unbekannte wartete; dann erst machte sie der Polizeibehörde Anzeige. Die Schwindlerin ist etwa 35-40 Jahre alt, dunkel­blond, hat blaue Augen und großen, starken Wuchs. Bekleidet war sie mit schwarzem Kaisermantel mit Pelzbesatz und schwarzem Sammethut.

Eine äußerst gefährliche unfreiwillige Luftfahrt, die indessen glücklich verlief, machte in voriger Woche ein Ar­beiter, der beim Fällen alter Pappeln auf einem Wege unweit Lichterfelde beschäftigt war. Während er in der Krone des Baumes mit dem Aussägen der starken Zweige zu thun hatte, waren andere Arbeiter damit beschäftigt, den Stamm anzufägen. Sie mochten damit zu weit vorgegangen sein; denn ein plöß­licher Windstoß brach den Baum um und der in der Krone figende Arbeiter flog mit zur Erde. Vor Schreck war der so unsanft zur Erde Beförderte ganz außer Fassung, jedoch war er glücklicherweise, ohne Schaden genommen zu haben, davon gekommen.

Ein Raubanfall ist gestern Mittag gegen 1 Uhr in einem Hause in der Langestraße ausgeführt worden. Eine daselbst wohnhafte Frau E. hatte mehrere Einkäufe gemacht und sich damit nach ihrer Wohnung begeben. Schon auf der Straße fühlte sie fich von einem Menschen belästigt, der auf dem ganzen Wege dicht hinter ihr blieb. Als sie ihr Haus betrat, tam ihr Sie achtete aber nicht der Unbekannte auf dem Fuße nach.

weiter darauf, da ste annahm, der Unbekannte gehöre auch in daffelbe Haus, und erklärte fich auch so die Verfolgung. Als fie aber die Treppe hinaufging, überfiel der freche Mensch die Frau und entriß ihr eins der Packete, die sie im Arm trug. Im ersten Moment versagte der erschrodenen Frau die Stimme und als sie endlich um Hilfe rief, erschienen nur einige im Hause wohnende Frauen. Der Räuber ergriff nun mit dem geraubten Packet, in dem sich eine Partie Wolle und ein Portemonnaie mit 30 Mart Inhalt, darunter ein 20- Markstück, befanden, die Flucht und entkam von da auf die Straße und von da in das Nebenhaus. Die Frauen wagten nicht, den Räuber in das Haus zu verfolgen, sondern riefen Polizeibeamte herbei. Als diese erschienen, war der Attentäter verschwunden. Auf denselben wird eifrigst gefahndet. Die angegriffene Frau schildert den Unbekannten als einen sauber gekleideten, breit Schulterigen Mann mit fleinem blonden Schnurrbart.

abend Abend auf dem Grundstück Anflamerstraße 1a ab. Da Eine erschütternde Katastrophe spielte sich am Sonn­selbst wohnt in der ersten Etage ein fiebenzigjähriger Agent Bankow . Derselbe, welcher seit geraumer Zeit Spuren von Schwermuth gezeigt, stürzte sich gegen acht Uhr, allem Anschein nach im Wahnsinnsanfall, mit lautem Aufschrei aus dem Fenster seiner Wohnung auf den gepflasterten Hof. Der Schrei und der dumpfe Aufschlag des schweren Körpers auf das harte Pflaster lockten sofort die Bewohner des Hauses herbei, und schleunigst schafften einige den mit Blut überströmten Bewußt losen in den Hausflur, während andere polizeilichen Beistand requirirten. Ein gleichfalls herbeigerufener Arzt konstatirte lebensgefährliche innere und äußere Verlegungen und erfolgte demgemäß die Ueberführung des P. mittelst Krankenwagens nach der Charitee. Ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, ist Pankow daselbst am Sonntag Abend infolge der schweren Verlegungen verstorben. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und drei Kinder in bedrängter Lage.

Einen gewiß feltsamen Grund zu einem Selbst­mordversuch hatte Wöchnerin, die Frau eines in der W.- Straße wohnenden Schuhmachermeisters. Die gedachte Frau ist sechs Jahre verheirathet und hat ihren sehr fleißigen und strebsamen Ehemann während dieser Zeit mit drei Kinder­chen, sämmtlich Mädchen, beschenkt. Liebte der Mann auch seine Kinder, so war er doch unwillig über das böse Geschick, das ihm keine männlichen Erben verlieh. Als am vergangenen Dienstag die Frau abermals eines Mädchens genas, verhehlte der Gatte seinen Unwillen nicht und die Frau nahm sich die Mißstimmung ihres Mannes derartig zu Herzen, daß fie Sonn­tag früh in einem Anfalle von Schwermuth sich die Pulsadern durchschneiden wollte, woran sie jedoch noch rechtzeitig verhindert wurde.

Grenzenloser Leichtsinn brachte am Sonntag Nachmittag fünf Menschen in schwere Lebensgefahr. Trotz des Thau- und Regenwetters wagte fich der Kutscher B. von der Blackburn­schen Fabrik in Nieder- Schönweide mit seinem 5jährigen Kinde auf das Eis der Spree und brach natürlich ein. Auf sein Hilfegeſchrei eilte der Reſtaurateur Adam von Haffelwerder herbei und versuchte die beiden mit den Wellen Ringenden zu retten. Doch das morsche Eis trug ihn nicht, und auch er brach ein. Ebenso erging es seinem Bruder und seinem Neffen. In zwischen hatten Andere Stangen herbeigeschafft und so gelang zwischen hatten Andere Stangen herbeigeschafft und so gelang es schließlich, alle fünf aus den kalten Fluthen zu retten.

Bewegung der Bevölkerung Berlins nach den Ver­öffentlichungen des statistischen Amts der Stadt. Die fortge: schriebene Bevölkerungszahl betrug am 18. Dezember einschließlich der nachträglichen An- und Abmeldungen 1 414 268, hat sich demnach gegen die Woche vorher um 338 Seelen ver­mehrt. In der Woche vom 18. bis 24. Dezember wurden poli­zeilich gemeldet 1520 zugezogene, 1791 fortgezogene Personen; standesamtlich wurden 244 Chen geschlossen. Geboren wurden 869 Kinder, und zwar lebend: 415 männliche, 416 weib­liche, zusammen 831( darunter 89 außereheliche), todt 20 männliche, 18 weibliche, zuſammen 38( darunter 5 außereheliche) Kinder. Die Lebendgeborenen, aufs Jahr be­rechnet, bilden 30,6, die Todtgeborenen 1,4 pro Mille der Be­völkerung, die außerehelich Geborenen 10,82 pCt. aller in der Woche Geborenen, davon die bei den Lebendgeborenen 10,71, die bei den Todtgeborenen 13,16 pCt. In der Charitee und Entbindungsanstalt wurden 43 Rinder geboren. Gestorben ( ohne Todtgeborene) sind 502, nämlich 273 männliche, 229 weibliche Personen. Von diesen waren unter 1 Jahr alt 150 ( infl. 27 außereheliche), 1 bis 5 Jahre 88( infl. 9 außereheliche), 5 bis 10 Jahre 14, 10 bis 15 Jahre 3, 15 bis 20 Jahre 5, 20 bis 30 Jahre 33, 30 bis 40 Jahre 54, 40 bis 60 Jahre 76, 60 bis 80 Jahre 67, über 80 Jahre 12. Die Sterbefälle beim Alter von 0 bis 5 Jahren machen 47,41 pt. sämmt­licher in der Woche Gestorbenen aus. Von den im Alter unter 1 Jahr gestorbenen Kindern starben 45 im ersten, 20 im zweiten, 14 im dritten, 18 im vierten, 9 im fünften, 4 im sechsten, 40 im fiebenten bis zwölften Lebensmonate; von den­felben waren ernährt 33 mit Muttermilch, 3 mit Ammenmilch, 72 mit Thiermilch, 5 mit Milchsurrogaten, 13 mit gemischter Nahrung, von 24 war es unbekannt. Todesursache war bei den in dieser Woche Gestorbenen namentlich: Lungenschwind­sucht( 85), Lungenentzündung( 45), Bronchialfatarrh( 12), Kehl­topfentzündung( 19), Krämpfe( 28), Gehirnschlag( 20), Gehirn und Gehirnhautentzündung( 15), Krebs( 16), Altersschwäche( 24), Lebensschwäche( 17), Abzehrung( 14), Masern( 4), Scharlach( 4), Diphtherie( 31), Typhus ( 3), Diarrhöe( 7), Brechdurchfall( 7), Diphtherie( 31), Typhus ( 3), Diarrhöe( 7), Brechdurchfall( 7), an anderen Krankheiten starben 149 und durch Selbstmord 2, davon durch Vergiftung 1, durch Erschießen 0, durch Erhängen 0, durch Ertrinken 1, durch Sturz aus dem Fenster 0. Die Sterb­lichkeit der Woche, auf das Jahr berechnet, kommen durchschnitt­lich auf 1000 Bewohner in Berlin 18,5, in Breslau 25,0, in Bremen 16,0, in Frankfurt a. M. 15,9, in Köln 23,4, in

Dresden 20,1, in München 24,3, in Stuttgart 18,3, in Wien 26,5, in Paris 22,1, in London 15,3, in Liverpool 20,1. Jn der Woche wurden dem Polizeipräsidium gemeldet als erkrankt an Typhus 12, an Masern 102, an Scharlach 45, an Diphtherie 78, an Boden 0. In den 9 größeren Krankenhäusern wurden in der Berichtswoche 631 Krante aufgenommen, davon litten an Masern 3, an Scharlach 9, an Diphtherie 27, an Typhus 13, an Rose 10. Es starben 122 Personen oder 24,3 pCf. aller in der Woche Gestorbenen; als Bestand verblieben in den Kranken häusern 3520 Kranke.

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Polizei- Bericht. Am 8. d. Mts. früh liefen ein Ochse und eine Kuh vom Viehhofe auf den Eisenbahnkörper, wo fie von einem einfahrenden Güterzuge erfaßt und der Ochse sofort getödtet, die Kuh derartig verlegt wurde, daß fie alsbald ge= tödtet werden mußte. Als am 9. d. Mts. Vormittags der Droschtenbefizer Wolter an der Ecke der Dorotheen- und Neuen Wilhelmsstraße beschäftigt war, sein gestürztes Pferd aufzurichten, fiel dasselbe zurück und ihm auf das Bein, so daß er einen Bruch desselben erlitt. Er wurde nach dem Augusta- Hospital gebracht. Nachmittags wurde eine 73 Jahre alte Almosen­gebracht. Empfängerin in ihrer Wohnung todt neben der Bettstelle auf den Dielen liegend vorgefunden und behufs Feststellung der Todesursache nach dem Leichenschauhause gebracht. Zu der selben Zeit wurde an der Ecke der Breslauer- und Andreass straße ein Arbeiter durch ein Schlächter- Fuhrwerk und an der Ecke der Neuen Friedrichs- und Kaiser- Wilhelmstraße ein Mädchen durch eine Droschke überfahren und Beide nicht unbes deutend verlegt. Gegen Abend fuhr in der Frankfurter Allee der Schlächtermeister Stard in übermäßig schneller Gangart mit seinem Wagen derartig gegen einen ihm entgegenkommenden Geschäftswagen, daß sein Pferd in den dort über 2 Meter tiefen Straßengraben geschleudert wurde und erst mit Hilfe der Feuerwehr wieder herausgezogen werden konnte. An dem selben Tage fand Belleallianceplay Nr. 10 ein unbedeutendes Feuer statt. Es brannte ein Korb mit Preßkohlen, welcher von den Hausbewohnern noch vor Ankunft der Feuerwehr gelöscht wurde.

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Kommunales.

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Tagesordnung für die Sihung der Stadtverord­neten- Versammlung am Donnerstag, den 12. Januar Nachmittags 5 Uhr: Zwei Naturalisationsgefuche Vorlage, betr. die Verleihung des 1. und des 5. städtischen Stipendiums desgl., betr. die Frequenz in den Gemeindeschulen am 1. November 1887 desgl., betr. die Verwendung des Fonds Ueberschüsse aus herrenlosen Erbschaften" zur Unterstügung versi schämter Armer desgl., betr. die beim Etat der Markthallen­Verwaltung pro 1887-88 vorgekommenen Etatsüberschreitungen desgl., betr. die Erwerbung des Straßenlandes vor dem Grundstücke Schlesischestraße 3- desgl., betr. die Festsetzung des Feuer Sozietäts- Beitrages pro 1. Oftober 1886-87 desgl., betr. den Ankauf des Grundstücks Siegmundshof 8a zur Einrichtung eines Depotplates eine Wahlsache.

Bur Zeit bestehen in Berlin 171 Gemeindeschulen mit 2848 Klassenzimmern( inkl. 44 unbesette) und 1 Privats Elementarschule mit 12 Klaffen, zusammen 172 Schulanstalten mit 2860 Klassenzimmern( infl. 44 unbesetzten). Von den 2448 Klassenzimmern der Gemeindeschulen find 2323( intl. 14 unbe sette) in eigenen Schulhäusern ec. der Stadt, 525( inkl. 30 un­befeste) in gemietheten Räumen. Es sind also Jin Benußung 2816 Klassenzimmer. Sogenannte fliegende( d. h. überzählige) Klaffen bestehen leider noch immer 57 Klaffen. Es wird also in 2873 Klaffen unterrichtet. Die Bahl der eingeschulten Kinder" betrug am 1. Mai 1887 156 180( 76 680 Knaben, 79 500 Mäd chen), am 1. November 1887 159 042( 78238 Snaben, 80 804 Mädchen), es waren daher am 1. November 1887 mehr 2862 Kinder( 1558 Knaben, 1304 Mädchen). Die Zahl der fliegenden Klaffen fiel von 134 auf 57 also um 77.

In den öffentlichen Schlachthäusern des städtischen Bentral Schlachthofes wurden im Monat Dezember 1887 ge Schlachtet 10 006 linder( im Jahre 1886 dagegen 9164), 7696 Kälber( 7253), 14 927 Schafe( 13 077) und 35 565 Schweine ( 30 151). Von denselben sind zur menschlichen Nahrung unge eignet befunden und deshalb zurückgewiesen und beanstandet 81 Rinder( darunter 77 wegen Tuberkulose ), 13 Kälber, 4 Schafe und 314 Schweine, unter diesen 66 wegen Tuber zelnen Theilen, hauptsächlich Lebern und Lungen, sind tulose, 186 wegen Finnen und 22 wegen Trichinen. An ein­beanstandet und zurückgewiesen 2760 Stück, ferner 140 Kilo Rind­und 181 Kilo Schweinefleisch und 205 Stück größere ungeborene Kälber.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 25. Dezember bis infl. 31. Dezember zur An­meldung gekommen: 292 Eheschließungen, 936 Lebendgeborene ,. 36 Todtgeborene, 496 Sterbefälle.

Gerichts- Zeitung.

Wegen Uebertretung der Viehhofordnung hatte sich der Viehtreiber Herrmann vor der 95. Abtheilung des Berliner Schöffengerichts zu verantworten. Die von der Viehhofsver­waltung bestellten Viehtreiber sind ausschließlich befugt, das Vieh aus den Wagen nach der Halle, nach der Waage und nach dem Schlachthofe zu treiben, und ist in der ergangenen Ver ordnung vorgeschrieben, daß die Viehtreiber das erhaltene Ab­zeichen( ein Blechschild) an der vorderen Kopfbedeckung anzu­bringen haben, damit es von den revidirenden Beamten sofort gesehen werden kann. Der Angeklagte wurde am 19. September vorigen Jahres beim Viehtreiben ohne Kopfbedeckung betroffen, doch hatte er das Abzeichen an einer sichtbaren Stelle befestigt.. Als Grund, weshalb er seine Kopfbedeckung nicht getragen habe, gab er an, daß er von heftigen Kopfschmerzen befallen gewesen und daß das Tragen seiner Müße die Schmerzen vermehrt hätte. Diese Entschuldigung war weder für die Polizeibehörde ein Grund, vom Erlaß der Strafverfügung abzusehen, noch für den Schöffengerichtshof, den Angeklagten für entlastet zu erachten.. Derselbe wurde vielmehr mit dem Bedeuten, daß in diesem Falle das Viehtreiben einzustellen gewesen wäre, zu 3 M. ev. 1 Tag Haft verurtheilt.

Wegen Beleidigung eines Steuererhebers hatte sich gestern Frau Klara Sodemann vor der 92. Abtheilung am Amtsgericht 1 zu verantworten. Im vorigen Quartal hatte die Angeklagte in Abwesenheit ihres Mannes einen Steuermahn­zettel erhalten. Da sie glaubte, daß der Steuererheber mit diesem Bettel erschienen sei, ohne schon einmal dagewesen zu sein, ver weigerte fie die Zahlung und richtete dann an den Magistrat eine Beschwerde, in der sie sagte, daß sie zu Unrecht einen Mahnzettel erhalten habe, und daß fie infolge deffen eine Be­strafung des Beamten beantrage. Auf dieses Schreiben ging ihr ein abschlägiger Bescheid zu, der besagte, daß sie resp. ihr Mann häufiger mit der Zahlung der fälligen Steuern säumig verfahren sei und daß es erst einer Mahnung bedurft habe. Durch den letteren Paffus fühlte sich die Frau in ihrer Ehre gekränkt, denn sie hatte stets die Steuer pünktlich gezahlt und gezahlt und aus diesem Grunde eben eine Beschwerde eingereicht. Eine derartige Anschuldigung gegen fie fonnte nach ihrer Meinung nur der Steuererheber beim Magistrat gestellt haben, und die Angeklagte beschloß, sich an ihm zu rächen. Als der Steuererheber wieder in der Wohnung der Sodemann er schien, fiel diese mit einer Fluth von Schimpfreden wie Lügner", Schwindler" zc. über den Beamten her, und dieser stellte, da bie Affäre auf öffentlichem Treppenflur stattfand, den Straf antrag wegen öffentlicher Beleidigung. Da die Beweisaufnahme ergab, daß die Steuerzahlungen allerdings stets regelmäßig er folgt waren, wurde angenommen, daß die Angeklagte wohl erbittert sein konnte; da außerdem ein Treppenflur nicht als