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Reichsregierung" zu brechen." ,, Reichsregierung" zu brechen." Da wir von einem solchen| " Brechen des Widerstandes" nicht gesprochen haben, war es auch nicht nöthig, zu erläutern, wie die Prozedur vor sich gegangen. Man macht in erster Reihe Herrn von Puttkamer für die fich immer verfehlter gestaltende Behandlung des sozialdemokratischen Problems mit dem nämlichen Rechte verantwortlich, wie für Marinevorlagen den Chef der Admiralität, für Unterrichtsvor­lagen den betreffenden Unterrichtsminister u. s. w. Herr von Buttkamer ist nicht nur in Preußen der verantwortliche Leiter des Refforts, welchem die Handhabung des Sozialistengefeßes obliegt; er vertritt auch im Reichstag stets als Bevollmächtigter des Bundesraths die bezüglichen Vorschläge und Maßnahmen. Sonderbarer Weise hebt das konservative Blatt Herrn von Buttkamers versöhnliche und urbane Formen" hervor, um ihn gegen den besondern Zorn der Mittelparteien" zu vertheidigen. Wir sind uns feines Borns" gegen Herrn von Puttkamer be wußt; wir halten seine politische Thätigkeit für eine nach­theilige und wir können kein Gegengewicht für eine solche in versöhnlichen und urbanen Formen erblicken, die im gesell­schaftlichen Verkehr ohne Zweifel eine sehr schätzbare Eigen­schaft find."

sziplin, und niemals seine Stimme abgeben werde. Die Regierung u dem hatte ihren Willen erreicht, das Zentrum war durch das ren, we taudinische Joch gegangen, es hatte sich selbst entmannt. Daß peinlich das aber geschehe, war der entschiedene Wille der Regierung. Die stolze Faser des Zentrums mußte in den Schmutz der es im Grundſayloftgkeit getaucht, das Opfer des Intellekts mußte von dieser Partei gebracht werden. Das auch Damals im Rath der Götter beschlossen und Windthorst und das sonst so stolze Zentrum brachten das Opfer. Daß es fich für die Regierung damals in erster Linie darum handelte, das Zentrum zu beugen und erst in zweiter Linie darum, das Sozialistengesetz im ganzen Umfange durchzusetzen, dafür haben wir das Zeugniß eines hervorragenden konservativen Führers. An denselben hatte sich nämlich einer der sozialistischen   Abgeordneten gewandt und ihn auf die Un­geheuerlichkeit aufmerksam gemacht, daß jemand, der auf Grund des Sozialistengesetzes bestraft und gegen den die Zulässigkeit der Beschränkung des Aufenthaltes ausgesprochen sei, auf un­beschränkte Beit aus jeder Stadt verwiesen werden könne, während selbst gegen den schwersten Verbrecher die Polizei­aufficht immer nur auf Beit verhängt werden dürfe. Der Lonfervative Führer gab die unbillige Härte dieser Bestimmung auch unbedingt zu, er erkannte auch an, daß sie, ohne irgend wie das Sozialistengeseß in seiner Wirkung zu beschränken, be feitigt werden könnte, aber er segte hinzu: Die Regierung wird auch nicht in die Beseitigung eines Botas des Gesetzes willigen. Das Zentrum muß durch's Joch, es muß daß Gesetz an= nehmen so wie es ist, ohne jede Aenderung, davon geht die Regierung feinen Schritt ab. Die Regierung hat damals ihren Willen durchgesetzt. Heute find die Nationalliberalen in derselben Lage, in der sich damals das Zentrum befand. Wer aber glaubt, daß Bennigsen und fein Anhang widerstandsfähiger sein werde, als Windthorst und feine Getreuen?

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Festungshaft statt Internirung schlägt das national­liberale Frankf. Journ." zu dem neuen Sozialistengesetz vor. Man möge dem ordentlichen Richter einen Paragraphen im Strafgesetzbuch geben, wonach er bei Verhängung von Gefängniß strafen zufäßlich auch noch auf Festungshaft erkennen kann be­hufs fräftigeren Schußes gegen die Agitation zu Gunsten eines Sozialstaates. Dafür möge man dann einige Paragraphen des Sozialistengesetzes fallen laffen. Immer wunderbarere Blüthen treibt die nationalliberale Gesetzgebungskunst angesichts des neuen Sozialistengesetzes.

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Die Bartellbrüder unter sich. Der Hannov. Kur." flagt über den Ton, in welchem die Kreuzztg." die National­liberalen im Hinblick auf das Sozialistengeset herausfordert. Derselbe sei ein so übermüthiger", wie er nur je zu den Zeiten der Goetsche, Ohm und Pierson angeschlagen wurde. Der Junkerhochmuth, der darin zum Ausbruch kommt, verdient die allerschärfste Zurüdweisung. Die ,, fleine, aber mächtige Partei", welche trop aller Erfahrungen nichts zu lernen und nichts zu vergessen weiß, leistet, indem sie die gemäßigten Parteien be­tämpft, Thron und Altar", zu deren alleinigen Vertheidiger fie fich aufwirft, den allerschlechtesten Dienst. Aber über den tonservativen Stock des Sozialistengesetzes springen die National­liberalen doch.

Die fächsischen Nationalliberalen haben in Sachen der Verlängerung und Verschärfung des Sozialistengesetzes bes reits ihren Entschluß gefaßtobgleich das Leipz. Tageblatt" betont: es sei noch gar nicht zur Berathung über den Gegenstand gekommen. Aber wozu bedarf es denn überhaupt einer Berathung, wo die Geister vollkommen einig sind? Die sächsischen Nationalliberalen, die sich auch jetzt nur mit Hilfe der Konservativen, oder sagen wir richtiger, der Regierungspartei halten können, würden, auch wenn diese Hilfe ihnen weiter­gewährt würde, in Sachsen   wie weggeblasen sein, sobald das Sozialistengeset würde. aufgeboben Sie leben im eigentlichen Sinne des Worts vom Sozialistengesetz und durch Das Sozialistengeset. Und da es dieſem bisher nicht gelungen ist, die Sozialdemokraten zu vernichten, so greifen die sächsischen Nationalliberalen heißhungrig nach Allem, was ihnen die Aus­rottung der gefürchteten Feinde verspricht oder zu versprechen scheint. Die fünf Jahre Verlängerung sind ihnen noch viel zu wenig warum nicht gleich auf ewig? Und die Expatri irung" oder Internirung" ist unseren Mannesseelen auch noch lange nicht kräftig genug. Deportation aller Sozialdemokraten nach Kamerun   das wäre so ungefähr das Geringste, womit die nationalliberalen Staatsmänner" zufrieden wären. Nun, vielleicht setzen sie einmal ihren Willen durch und ver langen noch eine Verschärfung der Verschärfung".

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Nach einem Ministerposten für Herrn v. Bennigsen zu schnappen, ist jetzt das tägliche Vergnügen der National­Beitung". Zu diesem Zwecke setzt sie ihre heftigen Angriffe gegen Herrn v. Puttkamer   fort. So schreibt fte jetzt in einer Polemik gegen die Kreuzztg." folgendes: Weil wir Herrn von Putttamer die Ueberschrift der von uns bekämpften Vorschläge des neuen Sozialstengesezes zugeschrieben haben, frägt die Neue Preuß. 3tg.", wie derselbe es ange­fangen haben soll, den Widerstand der gesammten sonstigen

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berühmte Schönlein, ein alter Jugendfreund von mir, ein­mal gegeben, bei mir in der Brieftasche, ging gleich selber in die Apotheke, ließ es zubereiten und die Krämpfe ver­Loren sich. Aber die Herren haben zu thun- also guten Morgen allerseits! Wenn ich Zeit habe, komme ich viel­leicht morgen einmal wieder vor und sehe nach, wie es geht. Fangen Sie nur mit dem Apfelwein an, Major." ( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Theaterbrände. Nachdem seit dem Jahre 1882 eine be­ständige Abnahme in der Zahl der Theaterbrände zu verzeichnen gewesen war, hat sich im Jahre 1887 wieder eine Steigerung Einge ergeben, indem, abgesehen von den Fällen sog. blinden Feuer­lärms, 18 Theaterbrände verzeichnet wurden, unter denen mehrere recht schwere fich befinden. Folgende Fälle kamen vor: a. Noch am Schluffe des Jahres 1886: 27. Dezember das Kolosseum   in Eggenburg   und am 28. Dezember das Temple­Theater in Philadelphia  . b. Jn 1887: 1) 10. Januar Stadt­theater in Göttingen  , 2) 16. Januar Zirkus Sidoli in Bufarest, 3) 12. Februar Opernhaus in Northampton  , 4) 17. Februar Landschaftliches Theater in Laibach, 5) 28. März Zirkus Herzog in Gent  , 6) 26. Mai Komische Oper in Paris  , mit dem Verluste von gegen 200 Menschenleben, 7) 2. Juni Stadttheater in Odessa  , 8) 6. Juni Zirkus in Loschin( Rußland  ) mit großem, aber nicht genauer bekanntem Verlust von Menschen­leben, 9) 26. Juni Sing- uno Tanzhalle Kosmopolit in Rotter­ dam  , 10) 28. Juni Theatre Lafayette in Rouen  , 11) Anfang Juli Theater in Carceres  ( Spanien  ), 12) 9. Juli Alcazar Variety­Theater in Hurley( Nord- Amerika  ), mit dem Verlust von 17 Menschenleben, 13) Ende Juli Theater in Venlo  , 14) 25. Aug. Theater in Stockport  , 15) 6. Sept. Theater in Ereter, mit dem Verlust von 160 Menschenleben, 16) 14. Sept. Cafe- Konzert Variétés   in Calais  , 17) 2. November Birkus Renz in Hamburg  , 18) an einem der letzten Tage des Dezember ist nach nur etwa 4 jährigen Bestande das Theater in Islington  ( London  ) abge­brannt, und zwar nach beendeter Spielzeit, zusammen 18 Fälle gegen 8 im Jahre 1886.

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Ein sonderbarer Schwärmer. Die Geschworenen des Var- Departements( Frankreich  ) verurtheilten vor kurzem einen gewiffen Anicet, welcher seine Schwiegermutter umgebracht hatte,

reicht. Als die Septennatsvorlage berathen und bewilligt wurde. mußte man auch, daß ein Nachtragsetat dadurch veranlaßt wer den würde; man veranschlagte denselben auf etwa 20 Millionen dauernde und etwa 40 Millionen einmalige Ausgaben; statt deffen kam dann bekanntlich zu allgemeiner Ueberraschung ein Nachtragsetat und ein Anleihegeset, die insgesammt ungefähr 330 Millionen verlangten. Sämmtliche Redner, die in der ersten Lesung darüber sprachen, begannen mit dem Ausdruck dr Ueberraschung über diese Forderung, fie wurde aber natürlich ohne Abstrich bewilligt. Derselbe Vorgang wird sich auch dies­mal wiederholen. Nachdem einmal die Verweigerung, ja selbst die Kritik militärischer Forderungen als ein nationales Be: gehen gebrandmarkt und ihre umgehende Bewilligung für patriotische Pflicht erklärt worden ist, giebt es für einen Reichstag, der dieser neuen Lehre seine Entstehung verdankt, überhaupt feinen Widerstand mehr. Die Militärverwaltung fann fordern, was fie für nothwendig hält, und wer will sich wundern, daß fie von ihrem Standpunkt aus sehr viel für nothwendig hält. Eine Ueberraschung von 330 Millionen im vorigen Jahre, eine von 100 Millionen in diesem Jahre, das wird, bis dieser Reichstag sein natürliches Ende erreicht, eine Gesammtsumme ergeben, wie fie noch keiner seiner Vorgänger überhaupt bewilligt hat, und deren auch nur annähernde Andeutung bei ben Wahlen im vorigen Februar vermuthlich als eine verleumderische Entstellung der Absichten der Regierung gerichtlicher Verfolgung verfallen wäre. Es macht einen fast fomischen Eindruck, wenn man gerade iezt steht, daß das benachbarte Desterreich in einem Augenblick, da es die Russen an seinen Grenzen vermuthet, sich einige Wochen lang mit dem Projekt eines Kredites von 12 Millionen Gulden herumquält. Unglückliches Land!"

Die Berufung in Strafsachen, so wird dem ,, Samb. Korrespond." offiziös geschrieben, dürfte die preußische Regie­rung, wie auch der Bericht des preußischen Justizministers nach­drücklich betont, feinesfalls wieder einführen wollen, ohne daß gleichzeitig die weitgehenden Vorschriften über den Schutz des Angeflagten, welche der Reichstag   f. 3. mit Rücksicht auf die fehlende Berufungsinstanz in die Strafprozeßordnung gebracht hatte, zum Zwecke der Beseitigung gewisser gegenwärtig die Strafverfolgung lähmender Fesseln abgeändert werden, was schon in dem Regierungsentwurfe von 1885 angestrebt wor den war.

Mit dem Gründungsprojekte einer großen christ­lich- sozialen Partei war die Kreuztg." dieser Tage hervor getreten, die sich aus Konservativen und Ultramontanen bilden follte. Sie erhält darauf von der Sentrumspartei durch deren Berliner   Korrespondenz eine Absage, die an Deutlichkeit nichts vermissen läßt. Es heißt da: Buvörderst sei der Kreuzztg." " Buvörderst sei der Kreuzztg." bemerkt, daß fie zu derartigen Einigungsvorschlägen durchaus nicht qualifizirt ist. Herr v. Hammerstein ist der Vater jenes fonservativ- reichsparteilich- nationalliberalen Kartells, welches neben der Bekämpfung der freisinnigen Partei die Vernichtung des Bentrums mit allen Kräften anstrebt. Herr v. Hammerstein er­lebt neuerdings an diesem politischen Kartell keine Freude mehr, was uns weder überrascht, noch zu Mitleiden bewegt. Wenn er nun gegen seinen ungerathenen politischen Sprößling das christlich soziale Kartell als eine neue Ausgeburt seines Geistes ausspielen möchte, so mag das ja von seinem Standpunkte aus als ein interessanter Schachzug gelten können; auf unsere Mithilfe darf er aber nicht rechnen. Mit Herrn v. Hammerstein und der zum Asyl aller Zentrumsgegner ge­wordenen Kreuzztg." laffen wir uns auf keine Geschäfte mehr ein. Wenn sich Jemand mit dem Inhaber eines alten, renom­mirten Geschäftes affoziiren will, so muß er eine entsprechende Einlage an materiellen oder geistigen Kräften mitbringen. Bei aller Bescheidenheit glauben wir doch, daß die Katholiken etwas zu viel und die Evangelischen bedeutend zu wenig in den Betriebsfonds des Kompagniegeschäftes einschießen würden. Wir unterschäßen nicht, daß einzelne brave Männer auf jener Seite sind und auch schon etwas geleistet haben. Aber wo ist die organisirte Partei, welche zu einer selbstständigen Aktion gleich der Leistungsfähigkeit des Bentrums befähigt ist? Der ganze fonservative Parteiorganismus hängt doch von dem guten Willen der Regierung ab. Wenn sie eines schönen Tages ihre Hand von den Konservativen abzieht, dann bleibt ein so großer Rest, daß er nach einem alten Scherzwort in einer Droschke spazieren fahren fann. Oder meint etwa die Kreuzztg.", daß uns die Stöckerei und Muckerei" gefiele, welche sich mit Speku­lationen auf eine fünftige Aera ein bedenkliches Renommee zu erwerben sucht? Dann versteht sie sich auf die Gefühle und den Geschmack der Katholiken sehr schlecht."

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Ueber die offiziöse Neujahrsüberraschung, wonach dem Reichstag als Folge des neuen Militärgesezes über die Landwehr und den Landsturm ein Nachtragsetat von etwa hundert Millionen Mark zugehen soll, schreibt die demokratische Frankf. 3tg." folgendes: Als die Einbrin­gung des Gesetzes bekannt wurde, hieß es in einer der ersten offiziösen Notizen darüber, daß eine finanzielle Mehrbelastung dadurch nur in geringem Umfange verursacht werden würde, und in den Motiven des Geseßentwurfs wurde dann die Höhe der dadurch entstehenden dauernden Mehrkosten auf etwa 260 000 m. jährlich veranschlagt. Damit soll die durch Ver­mehrung der Kontrole entstehende Bureauarbeit und Verstär fung des Beamtenmaterials bestritten werden. Von den Kosten, die durch die Beschaffung der Ausrüstung und Equipirung der verstärkten Landwehr und des Landsturms entstehen müssen, war in den Motiven keine Rede. Der Kriegsminister erwähnte nur bei der ersten Lesung des Geseßentwurfs, daß sich der Reichstag auf einen Nachtragsetat zu diesem Zwecke werde ge= faßt machen müssen. Dieser Nachtragsetat soll nun ungefähr 100 Millionen betragen. Das ist sehr viel, und wenn davon wirklich nur die Ausrüstung und Equipirung der neu herange­zogenen Klaffen der Landwehr und des Landsturms bestritten werden soll, so kann man aus der Höhe dieser Summe schließen, in welchem Umfange thatsächlich die Militärverwaltung im Falle eines Krieges an die Einziehung der älteren Jahr gänge der Landwehr und des Landsturmes denkt. Der schwache Trost, daß die Ausgabe nur eine einmalige sei, wird dadurch vermindert, daß die jetzt anzuschaffenden Vor­räthe doch mit der Zeit wieder ergänzt werden müssen. Ueber­rascht von der Höhe dieser Forderung können schließlich aber doch nur diejenigen sein, deren Gedächtniß nicht ein Jahr zurück­

zu fünf Jahren Gefängniß. Der Grund des Mordattentats war aber nicht, was man vermuthen sollte, Haß oder heftige Abneigung, sondern unerwiderte Liebe". Anicet, der heute 30 Jahre alt ist, hatte vor 5 Jahren ein Mädchen geheirathet, das 2 Jahre darauf starb. Der untröstliche Wittwer fand nur einige Beruhigung in der Nähe seiner Schwiegermutter, welche ihm allmälig so theuer wurde, daß er ihr einen Heirathsantrag machte. Sie wies ihn entschieden ab, allein das steigerte nur die Neigung Anicet's, welcher ihr keine Ruhe ließ und fich endlich zu einem entscheidenen Schritte entschloß. Am 1. August schlich er sich wieder in das Haus, verbarg sich im Schlafzimmer der Angebeteten und drang abermals in ste. Sie bestand darauf, die ihr zugemuthete Thorheit nicht zu begehen und nun schoß er ihr zwei Kugeln in den Rücken, die sie todt niederstreckten. Vor den Geschworenen schilderte er seine heftige Liebe für Frau Prebois und versicherte, er hätte, als er den Revolver zu sich steckte, nicht die Schwiegermutter, sondern sich selbst im Falle einer neuen Weigerung födten wollen. Vertheidiger suchte aus der Leidenschaft für die ältliche Frau feine Unzurechnungsfähigkeit nachzuweisen; allein es gelang ihm nicht, die Geschworenen ganz zu überzeugen, denn sie ließen nur mildernde Umstände zu.

Zur Geschichte des Papiers. Die mikroskopische Untersuchung alter Papiere aus dem 8. bis 14. Jahrhundert hat zweifellos ergeben, daß aus roher Baumwolle Papier   nie crzeugt worden ist. An der Hand arabischer und persischer Quellen hat Professor Karabaret nachgewiesen, daß die Araber bei der Einnahme von Samarkand   erst im Jahre 751 nach unserer Beitrechnung die Fabrikation gefilzter Papiere aus einer Art Hanffaser( sogenanntem chinesischem Gras), ferner aus der Bastfaser des Papiermaulbeerbaumes und den jungen Schöß­lingen des Bambusrohres von den Chinesen erlernten, daß aber, wahrscheinlich von den daselbst angesiedelten Persern, die Papier­wahrscheinlich von den daselbst angesiedelten Persern, die Papier fabrikation sehr bald durch die Heranziehung eines viel billigeren Materials, nämlich der Lumpen. verbessert wurde. Diese brachte man, um sie zu zerkleinern, in Stampfen, in späterer Zeit, aber immer noch viel früher, als fie in Europa   bekannt wurden, in Hand- und Waffermühlen. Welches Bleichverfahren die Araber anwendeten, ist uns nicht bekannt; doch erfahren wir, daß fie das Papier, um es beschreibbar zu machen, mit Stärkekleister leimten und mit Weizenstärke füllten, eine Thatsache, die be­weist, daß die Araber schon frühzeitig Stärke und Mehl zu be­reiten verstanden. Dagegen war ihnen die Fabrikation des fogenannten Papieres ohne Ende", das ist des ununterbrochenen Papierstreifens, der erst durch das Messer der Maschine in ein­

Ein eigenthümlicher Streik steht in Leipzig   bevor. Die Arbeiter eines lithographischen Instituts haben die Arbeit gekündigt, weil der Chef der Firma einen Geschäftsführer nicht entlassen will, der durch sein sittliches oder richtiger unsittliches Verhalten argen Anstoß gegeben hat. Man darf auf den Aus­gang gespannt sein. Bis jetzt hörte man immer, daß seitens Der Arbeitgeber" das fittliche Prinzip und die Moral" gegen die Arbeiter vertreten wird. Nun ist's in der Praxis auf einmal umgekehrt. Das sonst von Sittlichkeit triefende Leipz. Tage blatt" hat natürlich gegen die Arbeiter Partei ergriffen, die leider nicht zur Partei der Herren Jerusalem   und Win­felmann gehören.

Politische Aufsicht über die Kapläne. Dem Westf. Merk." wird aus Köln   geschrieben, daß der Ortsvorsteher in Efferen   bei Köln   offiziell beauftragt worden sei, Erkundig ingen darüber einzuziehen, inwiefern der Kaplan K. daselbst sich bei der letzten Reichstagswahl an der Agitation für den Zentrums fandidaten Menden betheiligt habe, speziell ob auch die Schule dazu benugt worden sei, Wahlzettel den wahlbetheiligten Ber sonen zu übermitteln. Derselbe Ortsvorsteher, zugleich Vor­fizzender des landwirthschaftlichen Kafino in Köln  , hatte seinen Landrath als Kartellkandidaten im Kasino zu Köln   vorgeſdlagen und gleichzeitig demselben den Wahlfieg garantirt.

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Aus Kronach  , 7. Januar, wird dem M. Fremdenbl." geschrieben: Der sozialdemokratische Bürgermeister im Pfarr­Dorfe Weißenbrunn, wo bei der jüngsten Gemeindewahl in die Gemeindevertretung und Kirchenverwaltung(?) lauter So­zialdemokraten gewählt worden waren, dürfte sein Amt nicht antreten, da gegen ihn eine Untersuchung wegen Wider­stands gegen die Staatsgewalt in Schwebe ist.

In Braunschweig   wurde am legten Sonntag Mittag durch die ganze Stadt von einigen hundert Personen ein faziel demokratisches Flugblatt verbreitet. Die Verbeitung geschah. wie das Br. U." mittheilt, so schnell und geregelt, daß nut vereinzelte Exemplare in Beschlag genommen werden konnten. Von der Braunschweiger Polizei wurde bereits seit Wochen eine derartige Verbreitung vermuthet und darauf hin vigilirt. Das Verbot des Flugblattes ist inzwischen erfolgt.

Ausweisung. Ein kroatischer Schneider, Namens Jak­Lenet, wurde seitens der kgl. Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt aus Sachsen   ausgewiesen. Es wurde dem Herrn u. A. zum Vorwurf gemacht, daß er Mitglied des Dresdener Boltsbildungsvereins sei.

Verbote auf Grund des Sozialistengesetzes. Die Braunschweigische Polizeidirektion verbietet ein Flugblatt An die Wähler des ersten Braunschweigischen Wahlkreises". Die Polizeibehörde zu Hamburg   verbietet die Nr. 1 des zweiten Jahrganges der Zeitschrift Der Schneider", sowie das fernere Erscheinen dieser Zeitschrift."

zelne Bögen zerschnitten und gleich gefalzt wird, gänzlich unbe­fannt. Jeder Bogen mußte für sich hergestellt werden: der geleimte und gefüllte Papierbrei kam auf einen mit einem feinen Drahtney überspannten Rahmen und von hier, sobald das Waffer abgefloffen und die zurückgebliebene Masse schon ziemlich konsistent war, zum völligen Abtrocknen auf eine rauhe Unter­lage. Durch dieses Verfahren war aber die Unterseite unbrauch­bar geworden, und man mußte, um beide Seiten beschreiben zu können, je zwei Bogen an ihren unteren Flächen zusammen fleben.

Abkühlung von Arbeitsräumen. Um im Sommer während der heißen Jahreszeit eine Abkühlung der Temperatur zu bewerkstelligen, giebt es eine einfache und oft ganz zweckmäßige Einrichtung. Auf einem Gestell von der ungefähren Höhe des Arbeitssaales und von etwa 3 m Breite find zwei Walzen ein­gelagert, über welche ein Tuch ohne Ende gezogen ist. Die untere Walze läuft in einem Wassergefäß, in welches ein Wasser­zuleitungsrohr mit Hähnen zur Regulirung des Wafferzufluffes ausmündet. Auf der oberen Walze ist eine leichte Riemen­oder Schnurrolle aufgeteilt, welche durch Riemen oder Schnur von einer nahen Transmission aus eine ganz langsame Bewe­gung erhält. Das im Waffergefäß enthaltene Waffer wird vom Tuch aufgefogen, vertheilt sich so auf die ganze Fläche deffelben und fühlt durch Verdunsten die Luft sehr ab. Mit einem solchen Apparat können bei einer Tuchhöhe von 2 m und einer Breite von 2 m während der heißen Jahreszeit täglich etwa 75 Liter verdunstet werden, was die Temperatur des Lokals sehr er niedrigt. Zugleich wird auch die Luft angefeuchtet, was nicht nur für die Arbeiter in gesundheitlicher Beziehung vortheil hafter ist, sondern oft auch eine sehr günstige Einwirkung auf die betriebene Industrie hat. Die Vorrichtung wirkt desto beffer, je trockner die Luft und je stärker die Luftbewegung ( Bug) ist; man sollte daher das Tuch dicht vor einem geöffneten Fenster, Thür und dergl. anordnen und künstlich Zug au schaffen suchen.

Bei den Vorarbeiten zum Kanaltunnel zwischen Frankreich   und England ist in der legten Zeit große Thätigkeit entfaltet worden. Die senkrechte ununterbrochen fortgesetzte Bohrung bat jetzt eine Tiefe von 700 Fuß erreicht, wenngleich der tägliche Fortschritt kaum größer als einige Fuß ist.

Die Turiner Akademie der Wissenschaften erkannte Pasteur   den großen Weltpreis Breffa von 12 000 Franks zu.