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Antwort zu Theil, daß die Staatsanwaltschaft das öffentliche Einschreiten ablehne, da der Angeschuldigte seine Unkenntniß bei Vertretung einer solchen Kaffe vorgeschüßt habe, einfach, weil er nicht Kaufmann sei! Zur weiteren Motivirung des An­trages auf Umänderung der freien eingeschriebenen Hilfskaffe in eine Innungstasse wird angeführt, daß es die Direktion der Allgemeinen Omnibus- Aftien Gesellschaft wolle, ein Grund, der fast noch sonderbarer erscheinen will, als der erstere. Mit Recht wohl fragt das Fachorgan, was hat diese Gesellschaft mit der Kaffe zu thun? Ist sie selbst, wir meinen die Herren Aktionäre oder die Direktion, oder sind nur ihre Arbeiter Mitglieder der Kaffe? Wenn letzteres der Fall ist, dann hat die qu. Gesellschaft weder etwas zu wünschen, noch zu fordern und Niemand, am allerwenigsten der Vorstand Der Kaffe, hat ein Recht, zu sagen:" Die Omnibusgesellschaft wünscht es!" Aber die qu. Gesellschaft, so führt das Fachblatt weiter aus, ist schon von vornherein beim Inkrafttreten des Versicherungszwanges davon ausgegangen, ihre Arbeiter auch außerhalb des Dienstverhältnisses in Baum und Bügel zu haben. Sie hat dieselben einfach in die Kasse nehmen lassen und die Quittungs- und Statutenbücher in Verwahrung genommen. Die Beiträge werden den Leuten vom Lohn abgezogen und der Kaffe ausgehändigt. Die meisten dieser so versicherten Leute wiffen überhaupt nicht, in welcher Kaffe ste Mitglied find, wo fich das Kaffenlokal befindet und was die Kaffe ihnen gegenüber für Pflichten, bezw. was für Rechte sie der Kaffe gegenüber haben. Unter solchen Umständen kann man fich nicht wundern, wenn es dem Einflusse der Innung gelingt ,,, durch den Willen der Mitgieder" die freie Hilfskaffe in eine Innungskaffe umzuwandeln. Es ist dies aber nicht der einzige Kampf, der gegen die freien eingeschriebenen Hilfskaffen in Szene gesetzt wird. Außer den bereits unternommenen Schritten zur Verkümmerung der Rechte dieser Kassen scheint auch noch von anderer Seite gegen dieselben vorgegangen werden zu sollen. Die königliche Klinik in Berlin  , so theilt die Allg. Fahr- 3tg." weiter mit, welche bisher die erkrankten Mitglieder der Krankenkassen jeder Gattung aufnahm, soweit Raum vor­handen war, wie jede andere Krankenheilanstalt es noch heute thut, nimmt die Mitglieder der freien eingeschriebenen Hilfskaffen nicht mehr als Mitglieder solcher Kaffen auf, sondern nur wie jeden anderen Privatmann, dergestalt, daß das Kur- und Ver­pflegungsgeld auf mindestens einen Monat im Voraus bezahlt werden muß. So von allen Seiten bedrängt, werden die freien eingeschriebenen Hilfskaffen alle Kräfte aufbieten müſſen, sollen fie dem gegen fie gerichteten Ansturme nicht unterliegen.

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Das hiesige Polizeipräsidium erläßt folgende Bekannt machung: Obwohl es den Fortschritten der Chemie gelungen ist, arsenik und andere gifthaltige Farben durch giftfreie un­schädliche Farben zu erseyen, gelangen insbesondere arsenikhaltige Farben noch immer häufig zur Verwendung, so zur Herstellung grüner Tapeten, zum Bemalen der Zimmerwände, geringwerthiger Fenstervorhänge, Färben von Kleiderstoffen, künstlichen Blättern und Blumen u. dgl m. Neuerdings ist besonders darauf hin­gewiesen worden, daß Tapezirer zur Beseitigung des Haus­Ungeziefers dem Tapetentleister Schweinfurter Grün( Schwaben­pulver) hinzufügen, wodurch die Gesundheit der Bewohner solcher Zimmer ebenso gefährdet wird, wie die Gesundheit der jenigen, welche in Zimmern mit arseniffarbenen Wänden wohnen, oder die oben bezeichneten Gebrauchsgegenstände benußen. Das Publikum wird wiederholt auf die Gefahren aufmerksam ge­macht, welche der Gesundheit und dem Leben durch die Ver­wendung gift, besonders arsenikhaltiger Farben drohen, und vor der Benugung solcher Gegenstände bez. dem Bewohnen von Räumen, deren Wände mit arsenhaltigen Farben bemalt find, ernstlich gewarnt. Die Gewerbetreibenden, welche derar­tige Farben zu vorgedachten Zwecken verwenden oder in den Verkehr bringen, werden auf die Bestimmungen der§§ 324 und 326 des Strafgesetzbuches hingewiesen.

Falsche Fünfzigmarkscheine, eine bisher nicht bekannte Sorte, furfirten nach einer von der Reichsschuldenverwaltung an das hiesige Polizeipräsidium gerichteten Anzeige und sind zur Einlösung vorgelegt worden. Die falschen Noten find als aus Sachsen   und Baden herstammend mit der Chiffre 82 D. ge­zeichnet. Das Haupterfennungszeichen ist die leichte Verwasch­barkeit der Farbe; dies haben die sächsischen und die badischen falschen Noten gemein. Außerdem sind die Schau- und Nüd­seite der sächsischen nicht in Kupferdruck, sondern als Handzeich­nung mit Feder und Pinsel gehalten, während die badischen durch Ueberzeichnung eines mit schwacher, brauner Farbe herge­stellten autographischen Umdrucks die Embleme ergeben.

Zwei gefährliche Verbrecher entsprungen. Der be reits früher wegen vielfacher Diebstähle mit zusammen sechszehn Jahren Zuchthaus, zuletzt vor zirka 4 Wochen wegen dreier Brandstiftungen mit lebenslänglichem Buchthaus bestrafte Bi­garrenarbeiter Adolf Brunst, sowie der mehrfach wegen Dieb­tahls mit Gefängniß und Buchthaus bestrafte Friseur Georg Sellack find nach hierher gelangter polizeilicher Mittheilung in der Nacht zum 9. d. M. aus dem Stettiner Gefängniß ent­wichen. Um Festnahme und sorgfältige Fesselung beim Trans­port der Verbrecher wird gebeten. Brunst ist 43 Jahre alt, groß, schlank und mager, von blaffer Gesichtsfarbe, mit dunkel­blondem Haar, blauen Augen, defekten Bähnen, ovaler, schmaler Gesichtsbildung und fräftigem Bartwuchs. Bei der Entweichung hatte er einen ca. 1 3oll langen, struppigen Vollbart. Bekleidet war B. wahrscheinlich mit dunklem, furzem Rock und dunklen Beinkleidern, sowie weißem Halstuche, rundem, schwarzem Hute und Schaftstiefeln. Sellack ist 1,68 Meter groß, hat dunkel­blondes Haar, dunkle Augen, längliche, gebogene Nase, ovales, blaffes Gesicht und ist von fräftiger, unterſester Statur. Er war bekleidet mit einem alten grauen, weißpunktirten Tuchrock, grauen Beinkleidern und grauer Stoffmüße mit Schirm.

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und mir das betreffende Eremplar mitzutheilen. Weitere Schritte| behalte ich mir vor. Chr. Bormann, Tischlermeister, Alte Jakob­Straße 132. Auf die weiteren Schritte des Herrn Bormann find wir gespannt. Im Uebrigen waren wir zur Aufnahme eines derartigen ,, ungehobelten" Schreibens noch dazu von einem Tischlermeister durchaus nicht verpflichtet. Wo übri gens im Preßgesetz steht, daß wir Herrn Bormann ein Exemplar unferes Blattes, mittheilen" müssen, haben wir troß angestrengten Suchens nicht finden können. Herr Bormann thäte gut, unser Blatt zu abonniren, dann erfährt er, was darin steht.

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Wiederholtes Wetterleuchten ist, wie ein Bericht­erstatter mittheilt, am nördlichen Himmel gestern Abend gegen 5 Uhr beobachtet worden. Um diese Zeit hatten sich am Himmel dunkle Wolfen zusammengeballt, aus denen in kurzen Bwischenräumen Blige hervorschoffen, die auf Augenblicke den dunklen Horizont erleuchteten. Etwa eine Viertelstunde lang dunklen Horizont erleuchteten. Etwa eine Viertelstunde lang hielt dieses Wetterleuchten an, worauf der Himmel fich auf flärte und bald in voller Sternenpracht erglänzte.

Wegen gewerbsmäßiger Hehlerei sind ein Handels­mann Kosmeller, ein Bigarrenhändler Schulze und eine Frau Markus zur Haft gebracht worden. Kosmeller, eine bereits viel­fach, einmal mit drei Jahren Zuchthaus bestrafte Persönlichkeit, wurde seit längerer Zeit von den Beamten der Kriminalpolizei beobachtet. Gestern Vormittag nahm man nun wahr, daß er aus dem Geschäfte des Schulze ein großes Packet zu der Markus tragen ließ. Bei letzterer wurde er angehalten und das Packet geöffnet; es befanden sich darin Sommerstoffe im Werthe von ca. 100 M., die Kosmeller von einem gewissen Hirsch ge­fauft haben wollte, der jedoch nicht ermittelt werden konnte. Die darnuf bei Schulze vorgenommene Untersuchung hatte das Resultat, daß daselbst eine große Anzahl von mehr oder minder werthvollen Stoffen, anscheinend aus Konfektionsgeschäften her­rührend und einen Gesammtwerth von ca. 1200 M. repräsen tirend, vorgefunden wurden. Ein Theil dieser Objekte ist auch bereits von verschiedenen Geschäftsinhabern als ihnen gestohlen bereits von verschiedenen Geschäftsinhabern als ihnen gestohlen rekognoszirt worden.

Swinegel" als Wetterprophet. Erfahrene Landleute prophezeien feinen starken Nachwinter mehr, weil der sonst dem Winterschlaf huldigende, um diese Zeit tief in der Erde ver­grabene gel bereits wieder herum läuft und nach Würmern, Schnecken und Mäusen auf die Suche geht. Um die Mitte Oktober war dieser wetterkundige Borstenträger noch im Freien thätig, ebenfalls ein Anzeichen eines nicht anhaltend falten Winters. Also berichtet man dem B. T." aus den Umgebun­gen Berlins   im Niederbarnimschen Kreise, und werden wir in den nächsten Wochen sehen, ob der Swinegel" seinen alten Ruf als Wetterprophet auch diesmal wieder bewahrheitet.

Polizei- Bericht. Am 12. d. M. vergiftete fich ein Mann in seiner Wohnung in der Artillerieſtraße mittelst Morphiums. Als Veranlassung zum Selbstmord hat er in einem hinterlassenen Schreiben unheilbares Herzleiden angegeben. Am 13. d. M. Vormittags wurde an der Burgstraße die Leiche einer etwa 26 Jahre alten Frauensperson aus der Spree   gezogen und nach dem Leichenschauhause gebracht.- Um dieselbe Beit brach eine im Hausflur des Neubaues Calvinstraße 9 aufgestellte leichte Rüstung zusammen. Die herabfallenden Bretter trafen den Darunter stehenden Maurer Wolter am Kopf und verlegten ihn derartig, daß er sich nach dem Krankenhause in Moabit   begeben mußte. Nachmittags wurde in der Lüßowstraße, an der Ecke der Potsdamerstraße, eine Dame durch einen großen Hund um­gerannt. Sie erlitt durch den Fall eine Verstauchung des linken Fußgelenks.- Um dieselbe Beit wurde in der Invaliden­straße ein Handelsmann verhaftet, weil er durch eine geschloffen marschirende Abtheilung Soldaten durchzufahren versuchte und dabei nach einem derselben mit der Peitsche schlug.- Im Laufe des Nachmittags wurden am Stettiner Bahnhof der Arbeiter Saad, auf der Kreuzung der Prinzen- und Dresdenerstraße der Arbeiter Dämel und Abends in der Poststraße ein Friseur, sämmtlich durch eigene Schuld, von Geschäftswagen überfahren und nicht unbedeutend verlegt. Nachmittags ver­giftete sich ein Mädchen in seiner Wohnung in der Gitschiner straße mittelst Oralsäure. Es wurde zwar noch lebend vorge­funden, indessen blieben die angewendeten Gegenmittel ohne Erfolg. An demselben Tage brannten Culmstraße 5 und Prinzenstraße 103 Gardinen, im ersteren Falle erlitt ein Soldat bei dem Versuch, dieselben zu löschen, leichte Brandwunden im Geficht und an den Händen, ferner Schillingstraße 14. ferner Schillingstraße 14 Balken, Schaaldecke und ein Theil des Daches in einem Fabrik­gebäude.

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Gerichts- Zeitung.

Ein außerordentlich umfangreicher Prozeß beschäf­tigte gestern die zweite Straffammer am Landgericht 1 in einer Antlagefache wegen Betruges gegen den Kaufmann Leopold Brud. Der Angeklagte war mit dem Verkauf eines Hauses betraut worden und es wird ihm zur Last gelegt, daß er das Vermögen der Gläubiger, die noch Forderungen hatten und sich

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ührte aus, ihn gerichtete Angriffe vertheidige, so werde der Redakteur Siel leiſten ti Beitschrift gewiß nicht verurtheilt werden, wenn er diese dier solle de 26/ wörtlich wiedergebe. In ganz ähnlicher Lage habe sich der Familien fra früher wegen Hochverraths verurtheilte Dave befunden. elben Sinne übrigen habe es für ein Blatt von der Haltung der affirer, Her zeitung" genügt, wenn sie dem Abdrucke der pp. Erklärung Rechnung gel Bemerkung vordruckte, daß sie von dem Anarchisten" lusgaben 12 herrühre. Der Gerichtshof schloß sich jedoch den Ausführon 117,37 S des Staatsanwalts an und erkannte nach dem Antrage ber Philharm ſelben. bzuhalten, u

Der Posener Sozialistenprozeß.( Zehnter Vann wurde lungstag.) Posen, den 13. Januar 1888. Rechtsanwalt Westen Berl von Dziembowsti stellte zu Beginn der Sigung einen Gedeihen des früher vom Gerichtshof abgelehnten Antrag auf Haftentl Verban der Angeklagten Bielonacka. Der Antrag wurde vom Gaball, arrangi hof wiederum abgelehnt. Der Angeklagte Porankiewicz Bokalverbände hierauf eine Mittheilung, der zufolge er am 6. Januar und hilfsbedü mit dem Kriminalschußmann Naporra im Lokale von Bahn der Berli gewesen ist. Der hörten sie einen Tumult in der Nachbür Herren 50 und gingen auf die Straße. Der Tumult rührte daher eichneten R bei Spidermann eine sozialdemokratische Versammlung Rirschke, Arni hoben worden war und diejenigen, welche an derselben Eisenbahnstr. genommen hatten, auf der Straße ihrem UnDorferstr. 26a hierüber in erregter Weise Ausdruck verliehen, wobei Shriſtinenſtr. Siftirungen vorgenommen wurden. Bei dieser Geleo. Keller; B foll Naporra zu Porankiewicz gesagt haben: Schade, da Das Komitee. nicht das Jahr 1848 ist, da möchten nicht die Schule Schmidt, Lau Arbeiter, sondern die Arbeiter die Schußleute auseinstraße 85, H. Freie V treiben." Bald daraf sei Naporra zu einem gewissen Sta Ksiaskiewicz in die Wohnung gegangen und habe da Monatsversam aufgefordert, er möge auf die Straße kommen und sich Uhr, bei Kampfe betheiligen. Auf Befragen stellt der Kriminalſchbericht. 2. B Naporra mit aller Entschiedenheit in Abrede, daß er sich daß er ficommiſſion. fraglichen Abend in die Wohnung des Kfiaskiewicz Branche bel habe. Nachdem jedoch Porankiewicz noch einmal den verhalt in der vorbeschriebenen Weise mitgetheilt hatte, 7. d. Mts., Naporra auf die diesbezüglichen Vorhaltungen des Hendallen) Gene fizzenden, sowie des Herrn Rechtsanwalt Dr. Micher Kaffenbe

sohn, daß er sich darauf nicht mehr befinnen

Freie

Vereins. 3.. Fragelasten.

Der Zeuge Miaskowski  , welcher nunmehr vern pelche sich in wird, sagt aus, daß er mit dem oben erwähnten Afia bekannt sei. Derselbe habe ihm gelegentlich erzählt, Napaffen wollen,

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eines Abends zu ihm gekommen und habe ihm gesagt: Montag, den Staschu, fomme runter, nimm einen Säbel oder eine Andreasstr. 26 mit!" Darauf habe er erwidert: Ach was, laß die flaffenbericht. herumschlagen!" Auf Befragen des Ersten Staats Beiträge zu befundet alsdann Naporra, daß Miastowski ihm einma Extrafteuer zu Sammelbons zum Kauf angeboten habe. Miastowski Bergnügungsf nicht in Abrede. Es wird hierauf wieder zur Verle Spiritusangele Schriftstücken übergegangen und demgemäß die Deffen Mitglieder. C ausgeschlossen.

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ein mit Fami Verein

Vereine und Versammlungmacher und Den 16. d. M., Der Verein zur Wahrung der Interes Tagesordnung Lakirer hielt am 9. d. M. eine Versammlung ab, Berlins   und Herr Dr. Benkendorff einen Vortrag hielt über Die gegenüber. Re güter des Menschen der Moral und dem Strafgeses geaften. Der Vortragende wies auf die Bestrebungen hin, die Verband Moral und das allgemeine Rechtsbewußtsein mit der Grufsgenossen. gebung in Einklang zu bringen. Er stellte einzelne Abends 81 seiten der heutigen Strafgeseßgebung, an der Hand Generalversam spielen neueren Datums, dem allgemeinen Rechte und Kaffenber gegenüber und erläuterte die Unterschiede zwischen bewu Rechtsschutzkom unbewußter Unmoralität. Der Vortragende fam auch schußkommission sogenannte ,, Recht des Stärkeren" zu sprechen und äuß buch legitimirt. den Wunsch, daß das Sprichwort: Gewalt geht v Fachverei bei uns nicht zur Wahrheit werden möge. Das erste maschinen be des Menschen sei die Unverleglichkeit der Person. Eine jede morgen, Monto des Rechtes treffe immer die Person. Der Vortragen Tagesordnung als gutes Beispiel den Engländer an und die von und Fragefaster Bentral­Stolz gebrauchten Worte: my House is my Ca Redner zeigte, welche Garantien in England für Wagenbauer lichkeit der Person beständen und welche Schritte nöthig bends 8 Uhr, um dem Briten in seinen vier Pfählen etwas anzuhabe idenstraße 16. Deutschen   wären in dieser Hinsicht noch zurück. Red Quartal 18 seinen Vortrag mit der Aufforderung, stets zu streben as stattfindend Berliner  gutes Recht und ein starkes Volk. Bu, Verschiedenes Abends 8 Uhr Derr Schüßler bekannt, daß vom Polizeipräsidium ein in Betreff der freiwilligen Beiträge zum Generalfonds allen, Komma laufen sei. Daffelke wurde verlesen und wurde durch Hautkrankheite die Interessenkommission" aufgefordert, binnen vier Behandlung". ein Reglement auszuarbeiten und dem Polizeipräsidium einsoparate. Da die eingelaufenen Beiträge durch Marken quittitt, mmen. Fonds als Unterstüßungsfonds angesehen würde, o staatliche Genehmigung einzuholen, widrigenfalls die beiter Berl liche Verfolgung der Betreffenden eintreten würdeittags 10 Uhr

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Schüßler erklärte demgegenüber, daß die Kommission dahi an dem Gebäude schadlos halten sollten, dadurch geschädigt eingekommen sei, die Sammlung der freiwilligen Beitr

habe, daß er durch Unterdrückung der wahren Thatsache, der Verkauf sei perfeft geworden, und durch Vorspiegelung der falschen Thatsache, daß die Gläubiger leicht das Nachiehen haben fönnten, einen Irrthum erregte, und so die Bewilligung von Forderungsnachlässen erreichte. Der Angeklagte hatte nur in­direkt in seinem eigenen Interesse gehandelt, darum glaubte er sich nicht strafbar gemacht zu haben, und Rechtsanwalt Dr. Friedmann plädirte auch auf Freisprechung. Der Gerichtshof erkannte jedoch dem Antrage des Staatsanwalts entsprechend auf 6 Monate Gefängniß.

Eine ungewöhnliche Beleidigungsklage führte gestern den Redakteur der ,, Berliner Börsenzeitung", Herrn Dr. Konewka, vor die 1. Straffammer hiesigen Landgerichts 1. Unter der Ueberschrift Im Lager der Londoner Anarchisten" hatte die Pall Mall Gazette  " eine Reihe von Auszügen aus dem in Deutschland   erschienenen Buche des stud. jur. Martin in Straß­ burg   veröffentlicht. Der englische Anarchist Victor Dave   richtete num an die Pall Mall Gazette  " eine Buschrift, in welcher er jene gesammten Darstellungen für ein Mischmasch von Lüge

Orts- Kra

zustellen. Das Resultat der Sammlungen sei fein de Weiss- un Otto Dil um den in Bezug dieses Punktes von Seiten des Poli diums gestellten Forderungen zu entsprechen, auch di Die Abrechnung und der Bericht sollen in der nächenpfiehlt sich

derartiges Genehmigungsgesuch schließlich doch zwecklos

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sammlung erfolgen. Nach Erledigung einiger internahlstelle der g

einsangelegenheiten wurde die Versammlung geſchloſſen

Der Verein Berliner   Hausdiener hielt am seine zweite ordentliche General- Versammlung, Neu

10.

der Ti

Vere

straße 28 ab. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen Biss- un

mehrere Unterſtügungsgesuche hilfsbedürftiger Kollegen coße Weiße 2 rathung, welche sämmtlich bewilligt wurden. Außerdem utes Glas für einen Kollegen, welcher schon 8 Jahre blind ist und Couvert 50 den Verein wandte, dessen Mitglied er nicht ist, eine sammlung veranstaltet, welche die Summe von 12,10 2

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Von Herrn Chr. Bormann, Tisch meimeister, Alte Jakobstr. 132, erhalten wir folgendes Schreiben: An die Ne­daktion des Berliner   Volksblatt" in Berlin  , Beuthstr. 2. In der Morgenausgabe des Berliner   Voltsblatt" vom 11. Januar d. J. steht ein Artikel, welcher mit den Worten beginnt: Wie treue Arbeit gelohnt wird." Derselbe enthält unwahre und ge hässige, mich betreffende Behauptungen. Ich erkläre der Redak­fion zur Widerlegung derselben folgendes: Der in dem Artikel in Schutz genommene Tischlergeselle Millbradt hat vom Jahre wahr seien, wie das von dem Verfasser in dem Hochverraths- Resultat zu verzeichnen. Es wurden 45 Stellen gemeld

1865 bis zum Jahre 1871 bei mir als Tischlergeselle gearbeitet. Er ist dann ausgetreten und ungefähr 8 Monate bei dem Tischler Reinte in der Wasserthorstraße hierselbst als Tischler­geselle thätig gewesen. Darauf habe ich im Jahre 1872 den Millbradt auf deffen Bitten wieder in Arbeit genommen. Der selbe arbeitete vor wie nach in Afford, erhielt für seine Abeiten dieselben Preise wie seine Nebengesellen, welche letteren wöchent­M. bei neun und ein

lich 25 bis 45 litrant brachte es aber, weil er ein lang­

samer und wenig geschickter Arbeiter war, nur dahin, daß er, obschon er noch des Sonntags arbeitete, wöchentlich selten mehr als 15 M. verdiente. Im legtverfloffenen Jahre habe ich sodann den Millbradt mit dessen Einverständniß gegen einen festen Lohn von 15 M. beschäftigt. Diese lettere Beschäftigung des Mill­bradt ist von mir nur deshalb geschehen, weil ich demselben in seinen alten Tagen auch weiter die Mittel zu seinem Unterhalte gewähren wollte, obschon er in Wirklichkeit nicht die 15 M. ver Siente und verdienen konnte. Millbradt hat daher mich auch niemals um Erhöhung dieses Lohnes gebeten. Der Artikel enthält also grobe Entstellungen des Sachverhältnisses und grobe verleumderische Beleidigungen meiner Person, namentlich auch in dem Vorwurfe, daß ich ein tabiater Antisemit ſei, und um so mehr, als ich mich niemals zum Antisemitismus bekannt, niemals antisemitische Versammlungen besucht und nals in meinem Leben als Antisemit gehandelt habe. Ich fordere daher die Redaktion auf Grund des Preßgefeßes hiermit auf, in die nächste Nummer des Berliner   Volksblatt" ine dem Vorstehenden entsprechende Berichtigung aufzunehmen

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prozeß Neve abgegebene Zeugniß, daß Neve an der Ermordung des Polizeiraths Dr. Rumpff in Frankfurt   betheiligt und dies von dem Anarchisten Dave erzählt worden sei. Von dieser Stellungnahme Dave's zur Sache nahm die Börsenzeitung  " durch Abdruck der Erklärung Notiz, Herr Martin aber, deffen Name in dem ganzen Artikel nicht genannt war, fühlte sich da­durch beleidigt und stellte den Strafantrag.  - Der Angeklagte habe Namen

Hierauf wurde der Vierteljahresbericht erstattet, folgendermaßen stellte: Einnahme 1187,30, Ausgabe Gesammtvermögen des Vereins jegt 2817,10 M.

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Vereins

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mithin verblieb ein Ueberschuß von 435,70 M., und bet Stellennachweis hatte trotz der stillsten Zeit ein befri 20 besetzt. Alsdann wurde über das stattgehabte fest verhandelt und mitgetheilt, daß der Maskenball am in der Philharmonie" stattfindet. Die Mitglieder sehr solide Vereins, welche am Schluß des Vereinsjahres 429 jetzt das fünfte Hundert bereits überschritten.

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Fragekasten erledigt, wurde die zahlreich besuchte Ver 150

geschlossen.

Der Verein zur Unterstützung erkrankt

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feinem Buche nur als der Korrespondent der Kölnischen Königsbant", Große Frankfurterstr. 117, eine Mit. Federboden,

Beitung" bezeichnet habe. Die Börsenzeitung  ", welche den Anarchismus oft genug energisch bekämpfe, habe es nur für angebracht erachtet, in einem solchen Falle, wo der Gegner selbst das Wort ergriffen hatte, auch dessen Ansichten zur Kennt niß ihres Lesepublifums zu bringen. Der Vertheidiger Rechts­anwalt Dr. F. Friedmann überreichte das bekannte Buch des

ordentlich heftige Angriffe auf Dave gerichtet und denselben

fammlung ab. Herr Heinze referirte über 3wed und mpf. eleg. u. Vereins". Welche Ziele der Verein verfolge, gehe baaren jeder vor, daß derselbe ein Werk der Menschenliebe sei, auf Caro, N gegründet ist. Möge man nicht sagen, unter den beutis- à- vis der

hältnissen sei durch einen Verein nichts zu erreichen

dem Verein doch andere Motive, unterschieben wir Masken Studiofus Martin zum Beweise dafür, daß dasselbe außer derartige Behauptungen würde sich der Verein nid geradezu als Polizeispißel gegeißelt habe. Die Buschrift des habe. Wohl gehe man bereits soweit, alle Bestreb schrecken lassen, um das zu erreichen, was er fich als B

Anarchisten Dave an die Pall Mall Gazette  " sei lediglich die Abwehr auf diese heftigen Angriffe, zu denen fich Herr Dave wenigstens berechtigt hielt. Der Staatsanwalt hielt den An­geklagten für die Beleidigungen für verantwortlich, da derselbe

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organisirten Arbeiter zu nichte zu machen. Das Sal

gefühl treibe die Arbeiter dazu, für die als

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Opfer gefallenen Brüder einzutreten. Jeder sollte bedenken allen Arbeitern der Druck der heutigen Produktions die Entgegnung Dave's ohne jede weitere Bemerkung abgedruckt lastet, und darnach trachten, die herrschenden Miitän

und sich damit zu eigen gemacht habe. Er beantragte 100 Mt. Geldbuße event. 10 Tage Gefängniß.- Rechtsanwalt Dr.

seitigen. Das zu erreichen sei der Zweck des Vereins,

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Mitgliedern in der Noth beistehen und sie unterſtügen Friedmann beantragte dagegen die Freisprechung. Wenn sich der Menschenliebe und dem Menschenrecht zu dienen

Jemand als Angeklagter vor Gericht sehr energisch gegen auf

Hinderniffe, die ihm in den Weg gelegt werden.

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