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Nr. 16.

Donnerstag, den 19. Januar 1888.

5. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

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Smissen erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

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1888. mur.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Das Wahlgeheimniß.

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Die Sonne scheint nicht immer auf dieselbe Seite des in PlymouDaches, sagt ein altes Sprüchwort, und es ist ein Glück, Daß dieses Sprüchwort die Wahrheit sagt. Dadurch, daß pie Sonne ihr Leben spendendes Licht überall hinsendet, prießt und gedeiht auch Leben überall, und zwar gilt dies dmann, sowohl im physischen wie auch im sozialen nnd politischen Leben. Dadurch, daß der Sonnenschein politischer Herr­chaft nicht immer auf denselben politischen Parteien ruht, erinnern sich diejenigen Parteien, welche augenblicklich in nste haltbaden Schatten gestellt sind, mancher ihrer Jugendideale 110 M., wieder, die sie zu der Zeit, wo sie sich im Glanze ihrer Tischbutte Herrschaft fonnten, vollständig vergessen hatten. Wer z. B. M., 5. heute ein deutschfreisinniges Blatt liest, so z. B. die hier in täglich um Berlin   erscheinende Nation", der sollte es nicht für mög­Salich halten, daß die Herausgeber und hauptsächlichsten Mit­arbeiter dieses Blattes noch vor wenigen Jahren zu den begeistertsten Anhängern des Sozialistengefeßes und des Rulturkampfes zählten und daß gerade diese Männer, welche äse 58-60 heute in ſchärfster Weise gegen die herrschende Reaktion mit 00 M. ihren Federn ankämpfen und welche haarscharf nachweisen, fchatel daß wir mit vollen Segeln dem Absolutismus zutreiben, wenn es noch länger so weiter gehen soll, hauptsächlich mit eisch im daran schuld sind, daß heute vor dem Willen des Reichskanzlers fich alles beugt, daß ein großer 85 Pf., Theil der deutschen   Nation sich so ganz und gar jeden eigenen Urtheils begiebt und sich blind der Leitung en 45-6 einer großen Männer" anvertraut.

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Wenn vor wenigen Tagen die ,, Kölnische 3tg." schrieb: Die Niederträchtigkeiten gegen den deutschen   Reichskanzler werden als Niederträchtigkeiten gegen das deutsche   Volk pr. Sti empfunden", und deutschfreisinnige Blätter es etwas breist" Vorfinden, das deutsche   Volk und den deutschen   Reichskanzler

als ein und dasselbe darzustellen, und wenn sie meinen, daß fetartoffes höchstens eine kleine Schaar von Lakaien in Deutschland  Blumen gebe, welche, wie der Gläubige in und mit seinem Gotte, 20, Aepf fo in und mit dem Reichskanzler empfindet", so vergessen Brutto. diese Blätter, daß allerdings die Beit, wo ein großer Theil 420er 15 der heutigen Führer des deutschen   Freisinns thatsächlich nur

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittag in der Expedition, Berlin   SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

Ranzlers folge, ist gründlich zerstört, und selbst die begeistertsten Nationalliberalen wagen die Vertheidigung der Kanzler politik nicht mehr aus liberalen, sondern nur mehr aus sogenannten nationalen Gründen. Der Liberalismus ist eben in Deutschland   ganz und gar in's Hintertreffen ge­rathen, sein Einfluß auf die augenblickliche Gestaltung unseres öffentlichen Lebens ist gleich Null.

In dieser Beit politischer Ohnmacht sehen wir nun den Liberalismus wieder Forderungen anfstellen, die er während der 3eit, wo er sich im Glanze der politischen Herrschaft sonnte, vollständig vergessen zu haben schien. So berichten jetzt die Blätter, daß Herr Rickert in einer Versammlung in Brandenburg   a. d. H. die Noth­wendigkeit des größeren Schußes des Wahlgeheimnisses scharf betont hat und die Liberale Corresp.", bas Organ, welches die Rickert, Bamberger   und Konsorten benutzen, um zum Volte zu reden, nimmt dasselbe Thema auf und spricht sich für Einführung des belgischen Wahlsystems aus, nach welchem in jedem Wahllokal ein abgeschlossener Verschlag hergestellt sein muß, welchen jeder Wähler, bevor er an den Wahltisch tritt, passiren müsse, um dort seinen Wahl­zettel, frei von jeder Beobachtung, in das Kouvert zu stecken.

Seit Einführung des allgemeinen Wahlrechts im Deutschen   Reiche steht die Klage wegen mangelnden Schutes Deutschen Reiche   steht die Klage wegen mangelnden Schußes des Wahlgeheimnisses und der dadurch herbeigeführten Be­einträchtigung der Wahlfreiheit auf der Tagesordnung. Schon im Jahre 1869 wurde deshalb durch den Abge­ordneten Som bart ein Antrag gestellt, Kouvertwahl ein­zuführen, 1875 wurde derselbe Antrag von dem Abge­ordneten Dr. If wiederholt und 1878 und später von den sozialdemokratischen Abgeordneten immer wieder in Anregung gebracht. Obwohl nun zu keiner Beit und von keiner Seite geleugnet werden konnte, daß bei der Art, wie heute die Wahl vorgenommen werden muß, wo der Wähler den zusammengefalteten Bettel dem Wahlvor­stand zu übergeben hat, von einer wirklich geheimen Wahl gar keine Rede sein kann, so ist doch bis heute trotz aller Anregungen zum Schutze des Wahlgeheimnisses absolut nichts geschehen. Und zwar nichts geschehen, weil

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Abgeordnete Frankenburger, daß Bestimmungen über den Schutz des Wahlgeheimnisses eigentlich nur und in erster Linie gegen die sozialdemokratischen Arbeiter nothwendig seien, welche den Terrorismus so weit getrieben haben sollten, daß es mit großen Unannehmlichkeiten, ja geradezu mit Gefahren verbunden gewesen sei, für den Kandidaten der nicht sozialdemokratischen Partei einen Stimmzettel zu vertheilen.

Mit solchen und ähnlichen Lügenmärchen half man sich über den eigentlichen Kern der Sache jedes Mal hinweg, und obwohl, mit Ausnahme des früheren Abgeordnetent und jezigen Polizeipräsidenten für Frankfurt   a. M., Herrn von Köller, noch niemals ein Abgeordneter den

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Muth hatte, zu bestreiten, daß das jetzige Wahlsystem das Wahlgeheimniß in denkbar schlechtester Weise wahre, so ist doch bis heute, und zwar infolge stillschweigenden Ueberein­kommens aller Parteien, nichts geschehen, um diesem Uebel­stande abzuhelfen. Würden die der Arbeiterpartei feind­lichen Parteien es wirklich ernst mit dem Schuße des Wahl­geheimnisses nehmen, dann wäre schon längst Abhilfe_ge= schaffen; selbst auf dem Wege der Freiwilligkeit. So würde für die mangelnden Kouverts ein Uebereinkommen der um den Wahlfieg konkurrirenden Parteien, zu den Wahlzetteln das gleiche Format zu wählen, schon einen Ersatz bieten. An wie wenig Orten ist man aber bis heute erst zu diesem Uebereinkommen gekommen. Dabei ist es bezeichnend für den nach fortschrittlicher Lesart angeblich von den Arbeitern geübten Terrorismus, daß die Vorschläge, gleiches Papier und Format zu wählen, überall von der Arbeiterpartei ge macht wurden, und daß es bis jetzt ausnahmslos überall deren Gegner waren, welche sich ablehnend verhielten.

Wenn heute die liberale Partei den Vorschlag macht, dem Schuße des Wahlgeheimnisses ernsthaft nahe zu treten, so soll uns das herzlich freuen. Ueber die Motive aber, warum dies geschieht, möchten wir doch keinen 3weifel aufkommen lassen. Die Zeiten, wo der Reichs­kanzler telegraphirte: Wählt Kapp!" sind eben vor­bei und die schutzöllnerisch gesinnten Großindustriellen und das staatliche Beamtenthum sehen heute einen Wahlzettel, der auf Rickert oder Bamberger   lautet, fast mit ebenso miß­

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feln, wein und mit dem Kanzler empfand und wo das Bewußtsein gerade die liberale Partei, der Fortschritt mit eingeschlossen, günstigen Augen an, als einen sozialdemokratischen Wahl­

Dafer 105 des eigenen Vermögens und Könnens bei dieſen Herren so 20 D., Gotief gesunken war, daß angesichts der übermächtigen Geſtalt 40-66 des Kanzlers Ludwig Bamberger   zu seinem berüch­tigten Ausspruche fam: Hunde sind wir ja doch", noch nicht gar so weit hinter uns liegt.

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Heute ist es in dieser Beziehung freilich anders ge­worden. Der ewige Glaube, daß der Fürst Reichskanzler eigentlich der erste Liberale im Reiche sei, und daß der Libe­calismus am besten fahre, wenn er blind den Bahnen des

Feuilleton.

( Alle Rechte vorbehalten.)

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Der Erbe.

niemals dazu zu bringen war, in ernſter Weiſe Beſtim mungen festzusetzen, welche geeignet waren, das Wahlge­heimniß wirklich zu schützen. Statt ernsthaft an die Sache heranzutreten, verloren sich die liberalen Reden regelmäßig in Nebensächlichkeiten, und besonders war es immer der " Terrorismus", den die Arbeiter angeblich gegen die be­sigenden Klassen ausüben, über den die fortschrittlichen Redner ihre Klagelieder ertönen ließen. So behauptete 1878 der fortschrittliche Vertreter für Nürnberg  , der damalige das ist wahr Ja so, aber..." Nun, ich habe Sie noch nicht gedrängt," erwiderte der [ 14 Händler. Unser Kontrakt lautet: bei 3urücklegung Ihres vierundzwanzigsten Jahres, wann wird ausgezahlt werden die Erbschaft. Gott Abrahams, es ist viel für mich, aber Ihnen wird es dann nicht weh thun!"

( Nachbruck verboten.)

Roman von Friedrich Gerstäder.

Sie erlauben mir doch vielleicht, daß ich sie nachher begrüßen darf?" sagte Wendelsheim  , immer noch mit einer gewissen Empfindung, das, was ihn eigentlich hierher geführt, fo lange als möglich hinaus zu schieben.

Der alte Mann zögerte einen Moment mit der Ant­wort; endlich sagte er, still vor sich hin mit dem Kopf nickend: Sie hält viel auf den Herrn Baron   und hat oft gefagt, er hätte versprochen, einmal wieder zu kommen und mit ihr zu musiziren. Wie haißt? hab' ich gesagt der Herr Baron hat zu thun, wird er nicht haben Alte Jal so viel Zeit, sich zu Dir her zu setzen und Musik zu

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machen."

,, Es ist wahr," sagte der junge Mann, ich hatte ihr aften. versprochen, bald wieder zu kommen und ihr die Schubert­Um chen Lieder zu akkompagniren; ich hatte aber wirklich so viel thun..

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Nu, wer hat nicht zu thun?" sagte der alte Mann. Ist ein Kunststück. Sie haben zu thun in Ihrer, wir in Im Gunserer Art; jeder Mensch hat zu thun und kann nicht immer

65 000 auf Beitvertreib denken."

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Ich hoffe aber, jetzt öfter kommen zu können." " Versprechen Sie nichts, Herr Baron, besonders der Rebekka nichts, denn man weiß nicht immer, ob man's halten kann, und das Warten macht nachher müde. Es giebt faum ' was Schlimmeres auf der Welt, als warten."

Ja," sagte der Baron etwas zerstreut; aber was ich gleich sagen wollte ich bin noch so weit in Ihrer Schuld, lieber Salomon

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Da gieb's ein Mittel, das zu ändern," lächelte

der Alte.

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,, Ein Mittel?" Nun, Sie zahlen eben."

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Aber wenn ich heute noch um weitere Vorschüsse

fäme?"

Heute?" sagte der Alte, etwas verlegen auf seinem Stuhl umherrückend. Der Herr Baron   werden gewiß einem alten Mann nicht mehr aufbürden, als er tragen kann, und es sollte mir leid thun, Ihnen eine abschlägige Antwort zu geben.

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,, Aber ich muß heute Gelb haben, Salomon!" rief Wendelsheim  , also gedrängt und in die Enge getrieben. Ich brauche bis heute Abend sechs Uhr zweihundert Louis­d'or.

Gott der Gerechte, was ein Geld!"

Die zu der bestimmten Frist zu zahlen ich mein Ehren­wort gegeben habe. Als Offizier muß ich das einlösen oder meinen Abschied nehmen."

Wär' fein Unglück," sagte Salomon; wenn Sie die Hunderttausend erben, was thun Sie mit der Lieutenants­Gage? Sie reicht nicht einmal zu Taschengeld."

Aber ich bin auch zugleich beschimpft." Es ist ein sonderbar Ding," sagte der alte Jude, lang­sam bazu mit dem Kopf nickend, daß sich die Menschen ein Wort so hoch hinstellen und so verehren, und dann nach­her doch so leichtsinnig damit umgehen. Ich versteh's nicht und fann's nicht begreifen. Aber haben Sie vielleicht für einen guten Freund oder Verwandten, der in großer Noth und Gefahr war, gutgesagt, Herr Baron, daß Sie das viele Geld brauchen, oder haben Sie Gott   will's verhüten! gespielt!"

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Rein, Salomon," sagte der Baron, gespielt habe ich nicht." Ich versprach Euch ja bei dem leßten Anlehen, nicht zu spielen; aber mein Pferd war schlecht, ich mußte ein anderes Thier haben, und der englische   Lord, der hier kürz­lich seinen Marstall verkaufte, hatte einen so wundervollen Fuchs..."

zettel. Deshalb wollen heute die Vertreter des oppofitio­nellen Liberalismus Schutz des Wahlgeheimnisses. Die Noth ist's, die sie beten lehrt.

Als 1878 der sozialdemokratische Antrag auf Einfüh­rung von Kouverts für die Stimmzettel zur Debatte stand, erinnnerte der sozialdemokratische Redner die Liberalen an das damals gerade bekannt gewordene Wort vom An die Wand drücken, daß sie quietschen", und fuhr dann fort: Man kann also erwarten, daß Landräthe, Bürgermeister," Poli­

,, Für zweihundert Lujedor?" rief der alte Mann, seine Hände vor Verwunderung zusammenschlagend.

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,, Es ist ein Spottpreis für das Pferd," rief der Lieu­tenant ,,, und ich konnte es mir nicht entgehen lassen. Die Kaufbedingungen waren aber baar Geld, oder letzter Zah­lungstermin heute Abend unter Garantie. Mein Ehren­wort wurde natürlich als solche genommen und ich bekam das Pferd."

,, 3weihundert Lujedor für ein Pferd," sagte Salomon noch immer fopfschüttelnd über den Gedanken, und wenn Sie drauf siten und es stolpert und bricht ein Bein, so sind die zweihundert Lujedors mitgebrochen und kapores. Man sollt's nicht glauben, wenn man's nicht mit eigenen Ohren hörte."

, Und kann ich das Geld bekommen, Salomon?"

Der alte Mann hörte nicht auf zu schütteln. Herr Baron," sagte er endlich, Sie wissen, daß ich Ihnen bin gefällig gewesen, wo ich konnte, aber es hat alles seine Grenzen auch mein Geldbeutel. Ich bin kein armer Mann, der Herr hat meine Arbeit und meinen Fleiß ge­segnet; aber in den Waaren steckt viel Geld, und wenig Leute kommen, die kaufen. Wer soll sorgen für meine alten Tage, wenn ich's nicht thue? Reine Seele. Was kümmert sie der alte Salomon!"

,, Aber das Geld ist Euch doch sicher, Salomon."

,, Weiß ich nicht," sagte der alte Mann entschlossen, denn es ist keine Erbschaft wie sonst, sondern noch in den Händen des Gerichts und an Bedingungen geknüpft."

Die aber in so kurzer Zeit gelöst sind." " Weiß ich wieder nicht," sagte der Alte. Der Herr Baron sind Offizier, und die Herren Offiziere haben einen starken Begriff von Ehre. Es darf einer dem andern aus Versehen auf den Fuß treten und sich nicht entschuldigen -und, Gott der Gerechte, was für ein Unglüc!- und sie gehen hinaus und schießen mit geladenen Pistolen auf einander. Der Herr Baron kann in den paar Wochen auf dem theuern Pferd ausreiten und fallen und den Hals brechen, und geb' ich das Geld, so bricht der Herr Baron den Hals nicht allein, der alte Salomon bricht ihn mit."