1, auf dem Angriffe gegen ihn gehäuft werden,| Kleptomanie, denen man gerade nicht fargt. Daß Thring

hts dessen nicht selbst auf Versetzung angetragen Form. In de ondern auf seinem Posten verbleibt, ist für mich der scher Verwalt Beweis, daß er ein durchaus pflichttreuer Beamter ist, der eine Biffer, nem ernsten Berufe ganz und voll durchdrungen ist. roße Gebäude liegt denn gegen Thring vor? Er hat von seiner vor­Diefe hohen 3n Behörde den Auftrag erhalten, die polnisch- revolutionäre den vorkommen erbewegung in Berlin zu überwachen. Zu diesem Behufe henden eine sich als Mechaniker ausgegeben und sich einen falschen der Polizei, beigelegt. Hätte er das nicht gethan, dann hätte er wird. An Auftrag überhaupt nicht ausführen können. Nun wird Verwarnung tet: Thring habe die Sozialdemokraten zur Begehung hvor Gericht erbrechen angereizt und eine Majestätsbeleidigung sowie Beleidigung gegen den Prinzen Wilhelm begangen. Bes wurde bei dat iſt das worden von den bekannten Christensen und t. Gefunden. Diese wurden deshalb wegen Beleidigung des Shring ge Quittungsgt und vom Schöffengericht zu Berlin zu je 6 Monaten ferner eine Stniß verurtheilt. Die Berufungskammer in Berlin hat melten Gelder eisprechung erkannt, weil sie die Sache nicht für aufge­en Quittungen ielt. Aus diesem Urtheil folgt doch aber gar nichts. Die 000 Mark, bigung legt Gewicht darauf, daß dieselbe Kammer in urde, ist, wie den Buſammensetzung einige Wochen vorher den Tischler­en zugefallen, Bobkiewicz wegen Mißhandlung des Thring verurtheilt Ein Viertel Dies beweist doch aber auch nichts. Wenn man das s- Wachtmeister itäts- Verhältniß in Betracht zieht, dann kann man Annahme gelangen: ) gemeinsam per nditionirenden Glauben geschenkt und soll ein Kell denn die Angeklagten Berndt chlafwirthin, hat sich von Thring gebrauchen lassen, um demselben

er ein Mensch Nacht zum

"

getrieben. Mir will es nach Lage der Dinge scheinen, als sollte in den Rauchklubs nicht blos geraucht, sondern schon mehr ge­fengt werden, selbstverständlich zunächst in geistiger Weise. Ge­ständlich wurden in diesen Klubs allwöchentlich 20 Pf. für das Abonnement des" Przedswit" eingesammelt. Mit Genugthuung fann ich hervorheben, die gegenwärtige Untersuchung hat einen ganz seltenen Erfolg gehabt. Es ist gelungen, die gesammten polnisch­revolutionären Ümtriebe in Berlin aufzudecken und auch die be­theiligten Personen festzunehmen. Ich komme dabei zu dem Hauptangeklagten Slawinsti. Dieser tam im November 1886 Hauptangeklagten Slawinsti. Dieser fam im November 1886 von Paris nach Berlin und brachte zwei wohlgefüllte große Koffer, verbotene Drucksachen enthaltend, mit. Eines Abends famen eine Anzahl der Angeklagten in Gesellschaft von Naporra in dem Restaurationslokale von Spickermann in der Kleinen Andreasstraße in Berlin zusammen. Dort erzählte Felir Wit towski: er erwarte einen Fremden, der zwei große Koffer mit­bringen wolle. Witkowski sagte: seine Braut, die Stepperin Konstantia Kaszkiewicz in Berlin , mit der er zur Zeit verfeindet war, habe ihm dies in einem pseudonymen Briefe mitgetheilt, um ihn zu ärgern. Die Kaszkiewicz hat dies ja auch hier be­fundet, allein ich muß gestehen: wir sind hier nicht so ver­provinzialifirt", als daß wir einer Dame, die in auffälligster Weise gekleidet und der man, obwohl sie den Schleier nicht lüftet, doch ansteht, daß ihre rothen Wangen nicht ganz natürlich sind, ich meine, wir sind nicht so sehr ,, verprovin­zialifirt", als daß wir nicht wüßten, welchen Glauben wir dem Beugniß einer solchen Dame beilegen sollen. Allein auch die Thatsachen haben das Zeugniß der Dame vollständig widerlegt. Der Fremde, der kein anderer war, als der Angeklagte Slawinski, ist mit den beiden Koffern in Berlin angekommen. Die Koffer waren mit allen möglichen verbotenen sozialdemokratischen Drud schriften gefüllt. Die Druckschriften des einen Koffers wurden in Berlin vertheilt, während der zweite Koffer von Slawinski nach Posen mitgenommen wurde. Die Angeklagten Felix Witt­fowski und Merkowski trugen den zweiten Koffer zur Bahn, während Slawinski in einiger Entfernung hinterdrein ging. Ich weiß nicht, inwieweit Slawinski auf der Universität Studien gemacht hat, jedenfalls kann ich ihm das Zeugniß nicht ver­sagen: er versteht es, Andere für sich die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. Ich will nur noch bemerken, daß bei Felix Witkowski eine Sammelliste, die unter den polnischen Arbeitern in Berlin fursirt hat, gefunden wurde, die die Unters stüßung der sozialdemokratischen Wahlagitation in Berlin be= zweckte. Dieser Umstand ist ebenfalls ein beredtes Zeugniß von dem innigen geistigen Zusammenhange der polnischen und deut­ schen Sozialdemokratie.

8 Richter haben dem 2 nicht. Allein wer und

Entgelt Parteigeheimnisse mitzutheilen und alsdann, da airchtete, feine Parteigenoffen könnten das erfahren, den Die bei den letzteren verrathen. Und Christensen wurde vom num die angericht zu Plauen wegen Vertheilung eines Schandblattes

guft D. wurde

vendete fich u

loaten zu Gefängniß verurtheilt. Sehen wir uns aber nach der Die Beugen an, die gegen Thring aufgetreten sind. Da dem er vergeachst ein gewisser Tabbert, ein sogenanntes Opfer des 6 er fich folded Wittorietes. In zweiter Linie ist es der hier angeklagte the dit ben hat: Ich werde, wenn ich gefragt werde, beschwören, hr nicht hier gewesen seid, denn ich sage den Behörden iber niemals die Wahrheit, dieser Witkowski ist außer­zufamment It, machte fich om Schwurgericht in Berlin wegen Meineides zu einem mannspatro Gefängniß verurtheilt worden. Ich bin der Ueberzeugung, vörderst nach der Berufungskammer in Berlin dieser Fall und die That ein Nothveensen's in Plauen bekannt gewesen, ihr Urtheil wäre an­aritee bewertusgefallen. Ich behaupte: Shring ist aus der ganzen Sache nges Mädchen intakt hervorgegangen, wie er in die ganze Affäre einge Ich muß bekennen, es ist bedauerlich, daß R., zu einemist. te ein Quan Beamter, der sich in pflichttreuer Weise einer so bald die en Aufgabe unterzieht, von allen Seiten mit Koth mn, welche fen wird. Ich finde das geradezu schändlich. Nun, meine rführung der was liegt gegen den Kriminalschußmann Naporra

Dieser Mann, der mit dürren Worten ein­

Diesem war von seiner vorgefeßten Behörde derselbe otive erfast ag geworden, wie dem Thring. Er führte diesen Auftrag eiter, welcher ohne fich einen anderen Namen beizulegen. Allerdings Stettiner Bahn er nicht, daß er Polizeibeamter sei, sondern, daß er die e Strecke weit hten der Sozialdemokraten theile. Ja, wie sollte er anders an den Armen In? Er ging gewiffermaßen in die Höhle des Löwen . von der State er vielleicht sagen: ich bin Polizeibeamter und verachte fenhause geBestrebungen? Meine Herren! Solchergestalt hätte er Deffen Name Auftrage nicht entsprechen können. Wenn die Behörde geheime revolutionäre Umtriebe glaubhafte Kenntniß er will, wie soll sie da wohl anders verfahren? Wenn die

t am 24. b Trantheit

die

n der Kolombe dasselbe thut behufs Ermittelung von Raubmördern,

d. M. früh

, auf dem

hat Niemand etwas dagegen, dann wird ein solches Vor­von allen Seiten gebilligt. Ist denn die Behörde aber

und schwebenso verpflichtet, sich von geheimen revolutionären Um­

nittelit T

bar war

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Strecke,

ich in feinen

Geid

n Kenntniß zu verschaffen, um event. Katastrophen vorzu­n? Daß Naporra, wie behauptet worden, seine Beamten­tverlegt und die Arbeiter gar zu Gewaltthätigkeiten auf­ist in glaubwürdiger Weise keineswegs befundet Menschen gegen

felbfmen. Es ist doch wohl auch nicht denkbar, daß Naporra

inten geäufe

Arbeiter bahnüberf

und

zu

Sche

Des Straßen

e durch eine Höhe von Friedrichshain tödten,

reiten­

ein ganzes Piquet von Schußleuten zu Gewaltthäfigkeiten aufgereizt hat. Eine Dummheit ist doch dem Naporra nicht zuzutrauen. Der sanwalt beleuchtet diese Angelegenheit noch in eingehender und fährt alsdann fort: Meine Herren! Die Beweis­hme hat ergeben, daß Naporra, gleich Thring, ein durchaus treuer Beamter ist, der den ihm gewordenen Auftrag nicht Augenblick aus dem Auge verloren hat. Ich wende mich

"

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schuldigt wird, verschiedene Klaffen der Bevölkerung in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise gegen einander auf­gereizt zu haben. Auch der Angeklagte Konopinski habe mit den Sozialisten der verschiedenen Länder in lebhafter Korre­spondenz gestanden. Aus einer dieser Korrespondenzen geht hervor, daß der Angeklagte die Ausführung eines Attentates an geregt habe. Der Angeklagte so fährt der Staatsanwalt wört­lich fort berichtet nach Paris über die hiesigen Zustände und bemerkt: Es wird ein Attentat nothwendig werden." Der Angeklagte hat bekanntlich die Uebersetzung bemängelt. Er be hauptet, er habe unter dem Worte, das der Dolmetscher mit Attentat" überfest, nicht ,, Attentat", sondern Streif" sagen wollen. Als ihn der Dolmetscher jedoch fragte, was er damit habe sagen wollen, erwiderte er, das wisse er nicht. Ich bin der Meinung, daß Konopinski, der sich der Verbreitung des Przedswit" zum Geschäft gemacht hatte, der mit dem inter­nationalen revolutionären Komitee in Paris in Verbindung ge­standen hat und dem eine solche That wohl zuzutrauen war, das meinte, was nach der Ansicht des Dolmetschers aus dem Briefe herauszulesen ist. Im Monat November 1886 schreibt Konopinski aus Posen nach Paris : Wir müssen in Posen ruhig sein bis zu den Wahlen, die Wahlzettel werden sehr bald fertig gestellt sein. Sie sehen, meine Herren Richter, wie weitsichtig die Leute sind. Der Reichstag wurde bekanntlich aufgelöſt Mitte Januar 1887, die Wahlen erfolgten am 21. Februar 1887. Allein die Leute wußten schon im November 1886, daß die Wahlen unmittelbar bevorstehen, sonst hätte die Bemerkung von der Fertigstellung der Wahlzettel gar feinen Sinn. In einem Briefe vom 23. Januar 1887 erhält Konopinsti einen Brief aus Paris , in dem es heißt: In Posen stellen wir den Janiszewski als Kandidaten zum Reichs­tage auf." Wenn man erwägt, daß das Wort wir" von Frau Jankowska herrührt, dann muß man doch sagen: die Leute, die für Janiszewski gestimmt haben, sollten sich schämen, daß sie sich von einer solch' übelbeleumundeten Frauensperson und deren Freunden kommandiren lassen. Freunden kommandiren lassen. In weiteren von Konopinski nach Paris gerichteten Briefen bittet dieser unter Deckadresse um Uebersendung von Eremplaren des Przedswit" zur Vertheilung an die hiesigen polnisch redenden Arbeiter. Der Staatsanwalt charakterisirt im weiteren die Angeklagten Felir Witkowski und Janiszewski. Auch bei Witkowski, der Mitglied der Berliner polnisch- revolutionären Gruppe war, wurden verbotene Druck schriften vorgefunden. Janiszewski hat ja schon mehrfach vor Gericht gestanden; er spielt eine hervorragende Rolle in der sozialdemokratischen Bewegung. Er war im Besitz eines Schlüffels zur Chiffrirschrift. Bekanntlich haben einen solchen Schlüssel nur Eingeweihte. Janiszewski ist bekanntlich mehrfach in unserer Stadt als sozialdemokratischer Reichstagskandidat auf­getreten. Es ist das eine Handlung, die jedem deutschen Staats­bürger erlaubt ist. Allein anders verhält es sich doch, wenn dieses Kandidiren nur geschieht, um für gewisse Ideen Propaganda zu machen. Wenn man einwendet, daß ein derartiges Vorgehen auch von anderen Parteien geschieht, so gebe ich das zu. Anders ver­hält es sich aber bei Janiszewski, der sich augenscheinlich gegen Bezahlung als Kandidat hat aufstellen lassen. Bei Pris zelius ist ein Programm gefunden worden, das an Deutlichkeit der Sprache nichts zu wünschen übrig läßt. Man hat außerdem eine Reihe von Adressen bei ihm gefunden, die unzweifelhaft zu der Annahme berechtigen, daß auch dieser Angeklagte der Ver­bindung angehört hat. Ich komme zu dem Angeklagten Gro­chowski, dessen Schlafwirth hier als Beuge aufgetreten ist, der frank und frei den Eid gelettet und uns dann erklärt hat: er glaube gar nicht an Gott . Der Atheismus scheint überhaupt zu den Eigenthümlichkeiten der Sozialdemokraten zu gehören. Grochowski hat sich im Besitz einer Chiffrirschrift befunden. Seine bei ihm vorgefundenen Korrespondenzen sprechen zweifellos für seine Mitgliedschaft. Der Staatsanwalt charakterisirt noch des Längeren die weiteren Angeklagten und schließt mit den Worten: Ich komme nun zu den Strafanträgen. Ich will. nicht noch einmal auf die Gefährlichkeit der von den Ange­flagten begangenen Handlungen hinweisen. Ich will nur noch bemerken, daß die Behörden in hiesiger Stadt schon feit Anfang der siebziger Jahre bemüht find, den revolutio nären Umtrieben zu steuern. Ich bin deshalb genöthigt, die Strafanträge scharf zu bemessen. Wir müssen weit energischer dem Uebel zu steuern suchen, die offene Wunde muß endlich einmal ausgebrannt werden, damit das Gift nicht weiter frißt. Wir dürfen uns nicht den Vorwurf machen lassen, daß wir durch unangebrachte Milde dazu beigetragen haben, Katastrophen, wie Johann Konopinski fie gewünscht hat, zu vers hüten. Ich beantrage also gegen Slawinst 3 Jahre 10 Monate, gegen Kurowski, Janiszewski, Merkowski und Morawski je gegen Felix Wittkowski und Johann Konopinsti je 3 Jahre, 2 Jahre, gegen Deregowski, Prizellius, Grochowski, Groszinski und gegen die Zielonawska je 9 Monate, gegen Porankiewicz, Kostrzewa, Ludwig Konopinski, Poßpieszny und Joseph Witt­towsti je 6 Monate Gefängniß, im Ganzen 24 Jahr 1 Monat. Die Sigung wird hierauf gegen 73. Uhr Abends auf morgen( Mittwoch), Vormittags 9 Uhr, vertagt.

Ich bin nun in der Lage, den Vorhang über Berlin fallen zu lassen, und wende mich zu der Bewegung in Posen. Sla­winski fuhr mit dem erwähnten Koffer nach Posen. Hier wurden nun in verschiedenen Lokalen Druckschriften vertheilt 2c. Eines Tages tam Slawinski zu dem Zigarrenhändler Bojerski hierselbst und frug, ob nicht Briefe an ihn angekommen seien. Er gab sich als Sattler Jettmann aus. Bojerski erkannte jedcch, daß er es nicht mit einem Sattler zu thun habe, sondern mit einem Manne, der den besseren Klassen angehöre; er ließ den Mann deshalb festnehmen. Nach einigem Leugnen gestand der Ver­haftete, daß er Slawinski heiße, aus Genf komme und Student der Naturwissenschaften sei. Der Staatsanwalt in Warschau hat berichtet, daß Bronislaw Slawinski, Student der Naturwissen schaften, im Jahre 1884 an einer nihilistischen Verschwörung in Warschau theilgenommen und, nachdem der Friedensrichter Bardowski gehängt worden, sich an der Begründung der revolutionären Partei Proletariat" betheiligt habe. Als zu seiner und seiner Freunde Verhaftung geschritten werden sollte, wurden mehrere Schüsse auf die Polizeibeamten, die die Ver­haftungen vornehmen wollten, abgegeben. Mehrere Polizei­beamte erlitten schwere Verwundungen; in der dadurch ent­standenen Verwirrung gelang es dem Slawinski, zu entkommen. Dieser sucht dies Vorkommniß allerdings ganz anders darzu­stellen, allein in dem eigenen Parteiorgan, dem Wallka Clas", wurde mitgetheilt, es sei dem Slawinski, nachdem er einen Polizeibeamten von hinten niedergeschlagen, gelungen, zu ent fommen und nach Genf zu flüchten. Aus einem Aufruf in der Freiheit" geht hervor, daß Slawinski zu den Vorstehern der Partei, Proletariat" gehört habe. Die Vermögenslage des Slawinski war außerdem eine solch traurige, daß es nicht glaubhaft erscheint, er habe die Reise von Genf nach Berlin und von dort hierher zc. aus eigenen Mitteln unternommen. In seinem Besiz fand man lediglich 40 M. baares Geld, einen leeren, fast ganz werthlosen Koffer, ein Paar schmußige Man­schetten, einen ebensolchen Kragen und Taschentuch. Man geht gewiß nicht fehl, wenn man annimmt: Slawinski ist im Auf­frage der internationalen revolutionären Arbeiterpartei von Genf nach Deutschland geschickt worden. Der Umstand, daß bei der Internirung von Mendelssohn und Genossen im hiesigen Unter­suchungs- Gefängniß Fluchtversuche durch Durchfeilung von Eisen­stäben u. f. w. gemacht wurden, daß, als der bekannte Bad­lewski hier verhaftet war, Briefe aus Paris , vermuthlich von der bekannten Frau Jankowska, angekommen sind, in denen Finger­zeige gegeben wurden, wie die Flucht des Padlewski zu bewerk­stelligen sei, der endliche Umstand, daß auch in der Zelle des Slawinsti Anfänge zu einem Fluchtversuch sich vorfanden, hat es veranlaßt, daß Slawinski in Retten gelegt wurde. Der Staatsanwalt schildert alsdann die Thätigkeit des Angeklagten Kurowski. Auch dieser - so fährt der Staatsanwalt fort hat den Bigarrenhändler Bojerski hierselbst ersucht, für ihn Briefe aus Paris zu empfangen. Bojersti ist, wie ich hervorheben will, ein durchaus unverdächtiger Mann, der seinem Kunden diesen Aufgabe erfüllen, wenn sie nicht sehr bald gemerkt hätte: es Gefallen that; allein die Polizeibehörde würde schlecht ihre fönne mit so häufigen, aus Paris datirten Briefen nicht volle Richtigkeit haben. Kurowski und Slawinski haben nun mit dem Auslande eine sehr umfassende Korrespondenz unterhalten, in denen Ausdrücke, wie" Fazet"," Buckersäure"," Loosungs­wort" u. s. w. vorkommen, jedenfalls Stichworte für gewiffe, den Behörden zu verheimlichende Bezeichnungen. Hier tritt eine längere Pause ein.

tere Verlegungegen den Angriff eines der Herren Vertheidiger, der die n seiner Wo dieser Untersuchung geworden. Wäre der Herr Ver­

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ptung aufgestellt hat: der verstorbene Schuchalski sei ein

Die Strohver von Berlin nach Posen transportirt wurde. Daß diese

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ger hier gewesen, oder hätte er, wenn er verhindert war, ertreten laffen, dann hätte er aus dem Munde des Herrn enden gehört: Schuchalski ist bereits lungenfrank gewesen, nfrankheit nicht hier weggepustet" werden konnte, wird hten. Schuchalski ist nicht im Gefängniß, sondern, nach­bereits mehrere Wochen im hiesigen städtischen Lazareth in diesem gestorben. Ich war zu dieser lon genöthigt, da ich dieses Vorkommnisses halber iner gewissen Preffe angegriffen worden bin, mit der ich nicht gern weiter einlassen möchte. Ich gehe nun zu peziellen Theile der Anklage über. Nach den Ergebnissen der eine polnisch- revolutionäre Gruppe in Berlin und eine Iche in Posen gebildet worden. Vorsteher bezw. Mitglieder beiden Gruppen waren die gegenwärtigen Angeklagten. en Richtereweisaufnahme hat ferner ergeben, daß die meisten der Verth vereins für den Osten Berlins waren, eines, laut amt­Mitglieder des polizeilich geschlossenen Arbeiter­au veranlagt Auskunft des Berliner Polizeipräsidiums, sozialdemokrati Vereins. Eine Anzahl dieser Mitglieder gründete einen Behörden tirklub und später einen Rauchflub. Diese Klubs hielten

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Bei Wiedereröffnung der Sigung gegen 5 Uhr Nachmittags wird die Atmosphäre im Saale, die bisher schon sehr drückend war, durch das Anzünden der Gasflammen eine geradezu uner­trägliche. Der Staatsanwalt fährt fort; Ich wende mich nun zu der Angeklagten Zielonawska. Es könnte auf den ersten Augenblick scheinen, als sei die Zielonawska ganz unschuldig auf die Anklagebank gefommen. Genauer betrachtet ist aber gerade diese Angeklagte als höchst gefährlich zu bezeichnen. Die Ange flagte ist ja allerdings eine Person, bei der man wohl zu der Annahme gelangen kann, daß Leute mit ihr Liebesverhältnisse Polizeiakten nichts aufweisen, fich als Deckadresse hergab und dadurch den Umtrieben, die hier zur Berhandlung stehen, Vor­schub leistete, so ist noch außerdem in Betracht zu ziehen, daß fie in Warschau stets mit revolutionären Elementen verkehrt hat und daß der Verdacht nabe liegt: die Angeklagte habe die Umtriebe der anderen Angeklagten gekannt und die Ansicht derselben getheilt. Es ist ja bekannt, daß die Sozialdemokraten bemüht find, auch die Frauenwelt in ihre Bewegung zu ziehen. Bur Charakteriftrung der Angeklagten dürften aber auch die vielen mystischen Briefe dienen, die die Angeklagte mit Janiszewski, Kurowski, Kasprzat u. f. w. austauschte. Diese Briefe find allerdings sämmtlich in Form von Liebesbriefen ge­fleidet; wer aber zu lesen versteht, der sieht doch wohl, daß die Liebenswürdigkeiten, die in den Briefen enthalten find, nur den übrigen Inhalt verdecken sollen. Aus einem dieser Briefe geht hervor, daß der Angeklagte Kurowski in allen drei Kaiserreichen Deutschland, Desterreich und Rußland agitator ſch thätig ge­

ist geschehen unter dem Vorgeben, fie sei nterstüßung für die Frau eines aus Berlin ausgewiesenen och nicht gefunden worden, obwohl die Unterstügng der Frau Ausgewiesenen doch durchaus erlaubt ist. Ich behaupte: Guttmeyer diente blos als Deckmantel, die gesammelten die sich nach vielen Tausenden von Mark beliefen, wur­über die zukünftige Revolution in Berlin debattirt. Bei Gelegenheit hat der Angeklagte Popieszny ein vollstän Bild eines Barrikadenbaues auf dem Alexanderplatz in gezeichnet, von der Auflösung des Reichstages und Tode des Kaisers gesprochen. Popieszny hat aller­Dies alles bestritten; er fagt, er wünsche dem Kaiser ein techt langes Leben, es sei ihm nicht eingefallen, eine der eistimmen, meine Herren, wenn ich behaupte, die Verfiche­Des Angeklagten, er sei Patriot, ist lediglich Heuchelei. vissen, was wir von dem Patriotismus dieser Leute zu haben. Später wurde vorgeschlagen, einen Rauchklub an" zu gründen. Die Rauchflubs find seit einiger Zeit armlosen Rauchklubs wurden die revolutionärsten Dinge

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Material in Perlin geradezu typisch geworden. Unter dem Deckmantel

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Der Staatsanwalt geht nun zu dem Angeklagten Konopinski über, der wegen Verbreitung von Druckschriften be­

Vereine und Versammlungen.

Die Zeutralkrankenkasse der Maurer, Steinhauer .. w. ,,, Grundstein zur Einigkeit", Filiale Berlin I , hielt am 22. d. M. ihre ordentliche Mitgliederversammlung ab. Die vom Kassirer verlesene Abrechnung vom 4. Quartal 1887 ergab eine Einnahme von 22 678 M. 27 Pf. Es verblieb nach Ab­zug der gesammten Ausgabe inkl. 8000 M., welche an die Hauptkaffe geschickt, ein Bestand von 570 M. 71 Bf. am Drte.. Nachdem die Richtigkeit der Abrechnung von den Revisoren be­stätigt, wurde dem Kassirer Decharge ertheilt. Hierauf verlas der Bevollmächtigte die Abrechnung vom Kränzchen im Lokale Königshof". Die Einnahme inkl. des alten Vergnügungsfonds betrug 232 M. 90 Pf.; die Ausgabe 218 M. 70 Pf. Es ver­bleibt demnach ein Bestand von 14 M. 20 Pf. Nachdem noch Herr Bankow ( Bevollmächtigter) den Mitgliedern die Mitthei lung gemacht, daß der Vorstand mit den Apotheken: 80., Dres denerstraße 31; 0., Große Frankfurterstr. 52( Sonnenapotheke); N., Gartenstraße 23, und W.( Dennewißapotheke) Bülowstraße, einen Vertrag behufs Ermäßigung der Preise für Medikamente, abgeschloffen, daß ferner Mitglieder, welche einen Medizinschein haben, die Medikamente dort unentgeltlich erhalten, wurden zum Schluß noch interne Angelegenheiten erledigt.

Eine große öffentliche Versammlung der Arbeiter war zu Dienstag, den 24. Januar, Abends 8 Uhr, nach Wol­drich's Salon, Spreestraße 8 in Charlottenburg , einberufen worden. Die Tagesordnung lautete: Vortrag über Quittungss bücher der Alters- und Invalidenversorgung. Diskussion. Aus legung der Petition an den Reichstag . Die Polizeidirektion von Charlottenburg erblickte wahrscheinlich in der Tagesordnung etwas Staatsgefährliches und versagte dahher die Genehmigung zu der Versammlung.

Frankfurt a. O., 24. Januar. Eine zu heute Abend öffentlich angekündigte Volksversammlung im Etablissement Bergschlößchen", in welcher der sozialdemokratische Reichstags abgeordnete Singer über Altersversorgung und Arbeitsbücher sprechen wollte, ist auf Grund des Gesetzes gegen die gemein­gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oftober 1878 polizeilich verboten worden.

Bentral- Kranken- und Begräbnißkaffe für Frauen und Mädchen( E. H. Nr. 26 Offenbach). Sonntag, den 29. d. M., Nachmittags Uhr, Alte Jakobstr. 83( Garten­salon), Hauptversammlung. Tagesordnung: Kaffenbericht vom. 4. Quartal 1887; Neuwahl des Gesammtvorstandes; Statuten­berathung und Verschiedenes. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen und besonders zum dritten Punkt der Tagesordnung Statutenberathung" ihre besonderen Wünsche

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